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Kippen, Pappen, Radkappen: Schwelm bei 36 Grad gesäubert Bürger packten auf „1. Schwelmer Putztag“ tüchtig an

"Schwelm hat sich heraus geputzt". Und das Ergebnis sind zwölf stramme Säcke
voller Abfall, die Klaus Lisardo Machtenberg (TBS) am Samstag dort einsammelte, wo tüchtige Schwelmer Bürger sie nach der Reinigung ihrer Stadt abgestellt hatten.

3. Juli, Wilhelmplatz, schon 28 Grad am Vormittag, die Frisuren sitzen längst nicht mehr. Circa 15 Bürgerinnen und Bürger, der Jüngste 7 Jahre alt, besprechen die Aufteilung der Gruppen und die Straßen und Bereiche, die auf dem 1. Schwelmer Putztag gesäubert werden sollen. Man beginnt an den Endpunkten und arbeitet sich sternförmig auf den Bürgerplatz zu.

Die Technischen Betriebe haben Schaufeln und Säcke zur Verfügung gestellt, die Firma OBI Handschuhe, Müllgreifer, Besen und Kehrschaufeln. Die Teilnehmer ziehen sich Warnwesten über, und dann geht  es bei ständig steigenden Temperaturen an die Arbeit.

In den folgenden drei, vier Stunden werden ungezählte Zigarettenkippen- und packungen, Bonbonpapiere und Taschentücher sowie Plastikumhüllungen von Süßigkeiten und leere Getränkepackungen zusammengekehrt und aufgelesen. Hier und da gilt es, eine einsame Flasche Sekt oder Bier einzusammeln, und immer wieder müssen Glassplitter zusammengefegt werden. Besonderheiten wie eine Radkappe in einer Grünanlage vervollständigen das Repertoire. Gefegt werden Gehwege und Straßenrinnen, gesäubert werden Grünareale. Da auch Unkraut unsehnlich aussieht, wenn es aus Ritzen und Fugen sprießt, greift eine Teilnehmerin zum Brenner, der das Ausrupfen des struppigen Gewächses überflüssig macht.

                  

Mit einer schöne Geste wartet der Inhaber der Balkan-Spezialitäten in der Schulstraße auf, als die Bahnhofstruppe sich an seinem Geschäft vorbeiarbeitet. Er winkt die Putzer heran und verwöhnt sie auf einem kurzen Zwischenstopp mit erfrischenden Melonenscheiben.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich am Ende auf dem Bürgerplatz, wo kühle Getränke und ein Ranft-Würstchen als Belohnung warten. Und alle betonen: Das war eine großartige Sache. Es lohnt sich, wenn der einzelne für seine Stadt mit anfasst. Man reicht sich die verschwitzten Hände; ein heiteres Gemeinschaftsgefühl greift um sich. Und wirklich: Schön sieht es aus!

Die Idee zu "Schwelm putzt sich heraus" war auf dem "1. Schwelmer Stadtgespräch" entstanden, zu dem Bürgermeister Stobbe im Mai in die Stadtparkasse eingeladen hatte. Vier Themen hatten sich auf diesem spannenden Bürgerabend als besonders dringlich für Schwelm erwiesen: Die Sauberkeit, ein gefälligeres Entree für die Stadt (Kreisel am Ochsenkamp), die Weihnachtsbeleuchtung und harmonischer abgestimmte Öffnungszeiten des Einzelhandels.

Zu allen Themen waren noch am "Stadtgesprächs"-Abend Arbeitsgruppen gebildet worden. Denn dem Bürgermeister wie den Teilnehmern liegt die zügige Umsetzung der Themen am Herzen. Mit "Schwelm putzt sich heraus", das zur festen Einrichtung werden soll, ist der erste Schritt getan.

Schwelm, den 6. Juli 2010