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Die zweite Umfrage von EN-Mosaik

 

[JPG]  Eines vorweg diese Umfrage ist immer noch nicht repräsentativ, spiegelt aber zumindest die Tendenz.

Wir haben die Datenbasis verbreitet, von ehemals 517 Adressen auf nunmehr 698 Adressen erweitert, was allerdings erst einmal nichts sagt. Wir wissen, es sind keine qualifizierte Adressen, sie taugen jedoch als Trend oder als Stimmung, so betrachtet haben sie also eine gewisse Relevanz.

Die Fragen lauteten also weiterhin:
 
1.      Welchen Kandidaten würden Sie als Bürgermeister wählen wenn am Sonntag Wahl wäre?
1.1.   Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen )
1.2.   Ingo Mehner ( EN(H) )
1.3.   Dr. Hella Siekermann ( Parteilos – Kandidatin der FDP )
1.4.   Anita Schöneberg ( SPD )
1.5.   Wilhelm Wiggenhagen ( Parteilos – Kandidat der CDU )
1.6.   Wilhelm Völlmecke  ( Die Linke )*
* Bei Start der Umfrage, stand der Kandidat noch nicht fest
 
2.       Welche Partei würden Sie für den Rat der Stadt wählen, wenn am Sonntag Wahlen wären?
2.1.   Bündnis90/Die Grünen
2.2.   CDU
2.3.   FDP
2.4.   FWE
2.5.   SPD
2.6.   UBE
2.7.   EN(H)
2.8.   NPD
2.9.   Die Linke

Bedingung war auch, wenn sich jemand nicht entscheiden konnte oder wollte, irgendwie nicht wusste oder sogar vor hat nicht zur Wahl zu gehen, sollte er für beide Bereiche das Nichtwähler Lager wählen. Ist für uns einfacher und bringt auch keine Gewissenkonflikte bei den Befragten.
 
Hier die Ergebnisse:

Setzen wir die Summe der an dieser Umfrage teilgenommenen User auf 100 %, würden lediglich 48  % (335) wählen gehen.

Diese Summe verteilt sich wie folgt:
 

Bürgermeisterwahl:
Sabine Hofmann
Ingo Mehner
Anita  Schöneberg
Dr. Hella Siekermann
Wilhelm Völlmecke *
Wilhelm Wiggenhagen
 

 

24%
15%
33%            
 5%
 —
23%

 

 Danach wäre Anita Schöneberg unsere neue Bürgermeisterin.

Wir machen einmal eine Berechnung nach den Wahlberechtigten, hier 698 User.
 


Bürgermeisterwahl:

Sabine Hofmann 
Ingo Mehner 
Anita Schöneberg 
Dr. Hella Siekermann  
Wilhelm Völlmecke * 
Wilhelm Wiggenhagen
Nichtwähler
 

 

11%
 7%
16% 
 2 %

11%
52%

 

 Auch hier würde Anita Schöneberg Bürgermeister. Was wir aber verdeutlichen wollen, ein BürgermeisterIN braucht nur 16% der gesamten Wahlberechtigten um Bürgermeister zu werden. Ob das befriedigend für unser politisches System ist? Für die Politiker ist es egal mit wie viel Stimmen sie gewählt werden.

Rat der Stadt :

Bündnis90/Die Grünen       11%
CDU                                        29%
EN(H)                                       5%
FDP                                        20%
FWE                                         1%
Die Linke                                 6%
NPD                                          2%
SPD                                        25%
UBE                                         1%

Nichtwähler / Ich weiß nicht / sonstige / Ich bin nicht da.   52%
 
Wir finden, noch ist nichts endgültig gelaufen.

Beide großen Parteien haben bei unseren Usern Federn gelassen obwohl das Nichtwählerlager geringer geworden ist. Die FWE und die UBE scheinen kaum existent zu sein. Wobei die EN(H) aus dem Stand 5% mobilisieren konnte. Die Linke hatten wir vorsorglich einmal rein genommen um das Potenzial zu erfahren. Auch auf die NPD waren wir neugierig.

Die beiden großen Parteien scheinen auf Kommunalebene ihre Bindungskraft zu verlieren, offensichtlich scheinen unsere User die Kompetenz für kommunalpolitische Belange bei den beiden Großen immer weniger zu vermuten. Was die FDP betrifft so können wir uns den hohen Wert nur erklären, weil diese Partei im Internet konsequente ansprechende Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat, dazu kommt der Sympathieträger Dr.Silvana Koch-Mehrin der an allen Wänden prangte, was einer guten Personalisierung entspricht. Die Plakate von SPD oder CDU werden sicherlich in den nächsten Tagen von den Zentralen ausgeliefert werden – schlechtes Timing, zeugt von einer gewissen Unbeweglichkeit.
Wir denken uns, dass kann es nicht sein, die Kandidaten könnten sich etwas mehr bemühen.

Dies sollte unsere letzte Umfrage sein, so unsere Entscheidung. Anfang bis Mitte August ´09 werden wir von uns aus eine Wahlempfehlung aussprechen, die auf Grund einer Tabelle der eingeschickten Wählerfragen ermittelt wird. Die bisher gemachten Äußerungen der Parteien als auch der KandidatInnen werden dabei bewertet und in die Tabelle eingetragen. So erhalten wir ein differenziertes Ranking der Parteien und der BürgermeisterkandidatInnen.
Was bleibt noch? Am 14.07.09 wird in der Rosine eine Veranstaltung der SIHK stattfinden, auf welcher die BürgermeisterkandidatInnen durch Herrn Rolf Bilstein (Febi) befragt werden. Rolf Bilstein ist Vizepräsident der SIHK Hagen. Danach soll es noch am 23.08.09 eine Veranstaltung der Kolpingfamilie Voerde geben, die Organisation ist hier nicht bekannt. Auch kommen die üblichen Plakate mit den geschönten KandidatInnen, die üblichen Slogans oder sinnentleerten Sprüche. Parallel müssen wir allerdings die Bundestagswahl ertragen, auch mit den Plakaten und Sprüchen. Wen es interessiert, der kann  für die nächsten Jahre viele Kugelschreiber und Luftballons abstauben, womit sich sicher die eine oder andere Fete ausrichten lässt. 

Wesentlich ist für uns jedoch, wir haben die Wähler/Bürger nachhaltig politisiert, in Ennepetal spricht man über Kommunalpolitik, über Parteien und auch über KandidatInnen. Das große Ziel konnten wir jedoch nicht erreichen, eine Podiumsdiskussion im Haus Ennepetal für alle Bürger/Wähler, hier wurden Signale gesendet, dass sowohl einige Parteien als auch einige KandidatInnen nicht an solchen Fragen interessiert sind. Es mag aber auch sein, weil wir als Moderator aufgetreten wären. Auch kann es sein, da die Fragen nicht vorher abgesprochen worden wären, dass dies abschreckend gewirkt hat.  

[Jürgen Gerhardt]

Ein Lied kann eine Brücke sein – oder Neues von der Pixelhexe

 

Haben wir im Land der Füchse uns schon voll und ganz auf drei Damen und zwei Herren konzentriert, so wird die Anzahl der Bewerber um einen weiteren Platz auf der männlichen Seite erhöht und man weiss noch nicht, was evtl. noch kommen kann. Denn noch sind einige wenige Tage bis zum 13. Juli 2009 18:00 Uhr, wenn es ab 18:01 Uhr beim Wahlamtsleiter heißt: "Rien ne va plus" – nichts geht mehr.

Allmählich macht sich eine leichte Nervosität breit, denn ab jetzt zählt jeder gesprochene, oder eben nicht gesprochene Satz, jede Geste, jeder Blick. Dann hört man überall die Worte "Wir müssen alle an einem Strick ziehen", aber wenn man genau hinschaut ist es zwar ein Strick, aber jeder zieht in eine andere Richtung und da befürchte ich schon, wenn der Druck zu groß wird, reißt das Seil und alle purzeln in sämtliche Himmelsrichtungen.

Da fühle ich mich halt einfach verantwortlich, den Lieben ein wenig unter die Arme zu greifen und sie gemeinsam zu einen, damit sie endlich das "WIR"-Gefühl spüren. Was aber frage ich Sie ist  daran eigentlich so schwierig?

Na gut, genug gelabert, ran an´s Werk. Den Zauberstab schwingen und sagen: Alle Kandidaten hier seid vereint zum großen WIR.
 

Oh nein, nein Kandidat 1. Bei Gemeinsamkeit sind alle gleich. Nicht wieder an die Spitze, reihen Sie sich ein in die Gruppe. Es ist ein Orchester, kein Soloauftritt. Ich weiß, Anpassung kennen Sie nur wenigen Menschen gegenüber, obwohl Sie sich gerade bei denen besser durchsetzen sollten.

 

Hier sind wir dabei etwas Großes und Einmaliges aufzubauen. Na ja, vielleicht habe ich den Stab nicht schwungvoll genug geschwungen, so dass Sie mal wieder ausbüchsen konnten. Also dann noch einmal. Tssszsch.

 Na also, Kandidat 1, jetzt haben Sie Gemeinsamkeit hergestellt und stehen im Grunde immer noch in der
ersten Reihe, aber jetzt ergibt es nach aussen ein anderes Bild. Ich habe Sie gemeinsam mit Ihrer Nachbarin
schon immer für das wirkliche Dreamteam angesehen, aber das müssen wir jetzt hinten anstellen, denn hier
sollen alle gleich behandelt werden.

Ja gut so, da haben wir alle zusammen. Die Dame rechts im Bild wartet geduldig auf Ihren Einsatz und hält
sich bis dahin noch zurück. Außen links auf der Bildseite wartet schon die dritte Dame auf Ihren Gesangsauftritt.
Der Chormeister hat ihr das Notenblatt in die Hand gedrückt und jetzt ist sie schon ganz aufgeregt, wann sie endlich loslegen kann.
Stopp, stopp – wer trommelt denn da so laut im Hintergrund. Das ist der Mann unter dem Hut. Ach so, der Trommelwirbel gehört zum Programm, um dem Stück den nötigen Schwung zu geben. Nun da machen Sie mal halt weiter, aber denken Sie daran, die anderen müssen auch noch gehört werden [oder sagt man jetzt besser "zu hören sein"?]

Und wer ist der junge Mann zwischen den beiden Damen rechts und Mitte? Ah, der ist neu. Bin mal gespannt  welche Töne der auf seinem Instrument anschlägt. Okay, Moment mal, dann haben wir jetzt ja die wichtigen sechs Kandidaten zusammen.

So, nun schau ich mir das Alles noch einmal von Weitem an. Sieht zwar harmonisch aus, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das ist nur oberflächlich.

Ich glaube, ich hebe jetzt den Zauber auf, lasse alle wieder in ihre alten Rollen zurück und überlege mir für die nächsten Tage eine neue Formation. Mal sehen was wir dann zu Stande bringen.

 

Für heute bin ich zu müde! Ja, auch Pixelhexen brauchen ab und zu Schlaf.

 

Bis dahin lasst es euch gut gehen.

 

Eure Pixelhexe

 

 

Nur die Harten kommen in den Garten – oder Neues von der Pixelhexe

garten

 

Also, da bin ich mal wieder. Es gibt Neues zu berichten aus dem Land der Füchse. Wie ihr wisst, haben sich drei Frauen und zwei Männer aufgemacht, um den Sieg über  den goldenen Käfig zu erringen, der ihnen Macht, Anerkennung und Reichtum bescheren soll.

Und da der Spruch "Nur die Harten kommen in den Garten" allen gleichwohl bekannt ist, hat ein emsiges Treiben eingesetzt.

Ich werde das Ganze mit meinem Pixel-Zauberstab begleiten. Also schauen wir einmal.

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Da wird doch wieder was herbeigeredet

[jpg] Nun ist die Europawahl vorbei, die Ergebnisse liegen auf dem Tisch und wir müssen uns wieder der Kommune zuwenden. Die Wahl für den Rat der Stadt als auch die Bürgermeisterwahl steht am 30.08.09 vor der Bundestagswahl an.

Da traf sich die CDU im Wiemerhof, um sich auf den Kommunalwahlkampf einzustimmen. Denn eines ist sicher, die CDU wird hier in Ennepetal "Federn" lassen. Die Nervosität ist auch gewaltig, spricht man mit einzelnen Mitgliedern. Befragungen laufen mehr oder weniger konspirativ ab, offen will keiner mehr über seine Partei sprechen. Eines ist jedoch sicher, wie wir aus dem Umfeld der CDU erfahren haben, die CDU ist todunglücklich über die Kandidatur Wilhelm Wiggenhagen als Bürgermeisterkandidaten. Nur zurückziehen will und kann man Wilhelm Wiggenhagen nicht mehr. So bleibt man trotzig mit einem "jetzt erst recht" auf Kurs und hofft darauf das Sabine Hofmann von den Bündnisgrünen zu Gunsten von Wilhelm Wiggenhagen noch auf die Wahl verzichtet. Allerdings sollte dieser Verzicht mit einer Empfehlung für Wilhelm Wiggenhagen verbunden sein.
Nur ob Frau Hofmann dies macht, wagen wir doch zu bezweifeln, denn das würde ihre Partei doch hier in Ennepetal beschädigen.
Klar ist aber auch die Reihenfolge bei den BürgermeisterkandidatInnen bei uns: Das Rennen wird noch einwandfrei von Anita Schöneberg angeführt, gefolgt von Sabine Hofmann und dann folgt abgeschlagen Wilhelm Wiggenhagen, Dr.med.Hella Siekermann und Dr.jur.Mehner. Wobei Dr.jur Ingo Mehner mal immer wieder in dieser Dreiergruppe die Spitze anführt.

Nun wollen wir uns aber mal die Aussagen des alten "Silberrücken" Walter Faupel von der CDU anschauen.
Er konnte ja ganz ohne Zwischenrufe seine Selbstdarstellung betreiben, man war ja quasi unter sich.

Da will er ohne große Versprechungen aber mit Argumenten in den Wahlkampf ziehen, heißt aber bei Herrn Faupel wir wissen nur, wir wollen wieder in den Rat. Da ist Herr Mehner zumindest ehrlicher und sagt es direkt.

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Top-News: Die Linke tritt in Ennepetal an.

Wie wir gerade erfahren haben, tritt die Partei   zur Kommunalwahl 2009 auch in Ennepetal an.

Einen Bürgermeisterkandidaten wollen sie jedoch noch nicht ins Rennen schicken. Die formalen Voraussetzungen wollen sie in den nächsten Wochen über die Bühne bringen.

Unseren  ersten Beigeordneten und Bürgermeisterkandidaten der CDU Wilhelm Wiggenhagen aus Gevelsberg, beobachteten wir dabei, wie er eifrig mit den Parteimitgliedern der Linken diskutierte. Wie uns von den Parteimitgliedern nachher mitgeteilt wurde, wollte er sie davon überzeugen einen Bürgermeisterkandidaten zu benennen. Was allerdings misslang.

Der alter Stratege Wiggenhagen wollte wohl das Lager der Ennepetaler Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg schwächen. tztz Herr Wiggenhagen, die Losung der CDU lautet, man spricht nicht mit der Partei "Die Linke"!!! Wenn das mal der alte "Silberrücken" Walter Faupel (CDU) hört.

Stand 17.06.09 – Die Fragen an die Kandidaten.

Diese Fragen wurden bisher durch Sie übermittelt. [jpg]Noch mal zur Erinnerung von oben nach unten:* Anita Schöneberg ( SPD ) Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen ) Dr. Hella Siekermann ( parteilos, FDP Kandidat ) Wilhelm Wiggenhagen ( parteilos, CDU Kandidat ) Dr.jur. Ingo Mehner ( parteilos ) *wird evtl.noch ergänzt Nun zu den Fragen, die Komplexe in fett: 1.    Wirtschaft und Wettbewerb Wie wollen Sie die örtliche Wirtschaft stärken um Arbeitsplätze zu erhalten oder sogar neue zu schaffen? Welche Ideen haben Sie, um auf lokaler Ebene gegen die Arbeitslosigkeit anzugehen? Wir wollten ja mal den Tourismus ausbauen – was wollen Sie dafür tun, dass dieser Gedanke ernsthaft umgesetzt wird? Wollen Sie mittelfristig den Gewerbepark Oelkinghausen durch einen zweiten erweitern oder sehen Sie da        andere Schwerpunkte? Um die Milsper City aufzuwerten, müssten noch erhebliche Anstrengungen unternommen werden. Wie        wollen Sie das den betroffenen Bürgern schmackhaft machen? Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen? Spüren Sie bereits die Ausmaße der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise? Welche Folgen hat dies für       unsere Kommune? 2.    Finanzen In welchen Bereichen wollen Sie mehr/weniger Geld ausgeben – wo soll besonders gespart werden und worauf müssen sich Bürger und Vereine einstellen? Können Sie sich einen Bürgerhaushalt, wie z. B. in Rheinstetten oder Cottbus vorstellen?Wenn ja,würden       Sie sich dafür einsetzen? Die Finanzkrise schlägt immer größere Kreise. Kann es sein das unsere Kommune oder die       Sparkasse auch davon betroffen sind? Stichwort: Cross-Border-Leasing. Sehen Sie Möglichkeiten die Bürger mehr an der Kommunalpolitik zu beteiligen?Was halten Sie von so       genannten Ortsteilbeiräten,die Empfehlungen an den Rat der Stadt aussprechen? Das Bürger eigene       Budgets für ihren Ortteil haben? Welche Investitionen, sind für das Jahr 2009/2010 geplant, oder werden größere neu überdacht? 3.    Kultur, Sport, Erholung und Freizeit Wie wollen Sie Jugendliche an politischen Entscheidungen/Veränderungsprozessen in Ennepetal       beteiligen? Können Sie sich einen Jugendgemeinderat vorstellen, analog dem Gemeinderat ? Kinder und Jugendliche dürfen nicht mehr auf dem Bremenplatz „bolzen“. Sieht so eine familienfreundliche        Stadt aus, ist das nicht ein falsches Signal? Warum werden z. Bsp.die Gebiete Hülsenbecker Tal oder Hinnenberger Heide nicht ernsthaft touristisch       erschlossen? Im nächsten Jahr ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Mit welcher Aktion wird sich Ennepetal       beteiligen? 4.    Gesundheit, Soziales und Jugend Wir haben einen großen Anteil an Senioren in Ennepetal. Warum sollten die Sie wählen? Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, es existiert jedoch keine starke Bindung zu Ennepetal. Was tun Sie für Jugendliche um die Bindung zu erhöhen und dadurch einen späteren Wegzugsgedanken nicht aufkommen zu lassen? Wie sieht es aus mit Kinderbetreuungsplätzen im Stadtgebiet? Tagesstätten und Kindergärten? Was sollte / müsste Ihrer Ansicht nach daran geändert werden? Wie soll die weitere Finanzierung gestaltet werden? Kinder und Jugendliche dürfen nicht mehr auf dem Bremenplatz „bolzen“. Sieht so eine familienfreundliche       Stadt aus, ist das nicht ein falsches Signal? Was wollen Sie als Bürgermeister tun, um Ennepetal für Jugendliche interessanter zu machen? Wie steht es um die Förderung der Jugendarbeit in freier Trägerschaft? Sind Einsparungen angedacht? Bundesweit gibt es die Juleica (Jugendleiter in |Card) mit welche Jugendleiter Vergünstigungen in der      Kommune haben. Gevelsberg, Schwelm, Witten, Hattingen und Wetter hat solch eine Karte für ihre      ehrenamtlichen Leiter. Warum haben wir so was nicht, sind uns unsere Jugendleiter nichts wert? 2007 wurden schreckliche Kleinkindmorde veröffentlicht, welche Konsequenz hat Ennepetal daraus       gezogen, damit so was bei uns nicht passiert? Wie wollen Sie verhindern, dass in Ennepetaler Schulen kein Amoklauf wie in Erfurt, Emsdetten oder       Winnenden passiert? Grundlage dieser Amokläufe waren in der Regel gemobbte Außenseiter.  Haben wir       dieses Problem im Griff, z. B. durch Anti Aggressionstrainer oder Psychologen? 5.    Raum, Umwelt, Verkehr und Energie Die Stadtteile Voerde, Hasperbach als auch Oberbauer werden von der Stadt immer mehr abgehängt! Wie soll das in Zukunft weiter  gehen? Die Straßen sind in teilweise schlechtem Zustand. Können und wollen Sie daran etwas ändern? Wenn man den Prognosen glauben mag, so werden im Jahre 2025 in Ennepetal schlimmstenfalls noch       21.000 Einwohner leben, sprich, zwei Stadteile von der Ausbreitung wie Voerde und Hasperbach wird es       nicht mehr geben. Welches Konzept haben Sie, um dem zu begegnen? In der Voerderstrasse haben wir jetzt eine komische Situation. Einesteils befindet sich auf jeder Seite der       unbeschränkte Verkehr, andererseits in der Mitte eine Fuzo.Finden Sie diese Situation so in Ordnung? Wir werden in den nächsten Jahren durch die Überalterung in Ennepetal immer mehr Einwohner verlieren!       Werden Sie Entlassungen im Rathaus vornehmen? Werden gar Stadtteile zusammengelegt werden       müssen? Die Idee des Mehrgenerationenhauses ist ja sehr gut, warum geht man aber nicht ein paar Schritte weiter.       In anderen Städten ist man da schon weiter. Wipperführth hat man ein Wohnumfeld geschaffen, welches       ein Netzwerk zwischen Alt und Jung darstellt. 140 Einwohner fanden dort ein gemeinsames zu Hause.       Warum wird so was bei uns nicht einmal im Ansatz verfolgt? Die Ortseingänge von Ennepetal, sehen seit Jahren miserabel aus. Die Forderung: Die Ansicht der       Ortseingänge muss vordringlich gelöst werden! Welche Vorstellungen haben Sie dazu? 6.    Die Beziehungen zu den anderen Städten in der Region. Welcher anderen Kommune würden Sie gern mal für einen Tag vorstehen und warum? Hat sich die Verwaltung schon einmal Gedanken gemacht ein Projekt des Wissensaustausch zwischen       den Städten im Kreis in Form eines Wikis aufzubauen? Der Erfahrungsaustausch könnte sicher ein       vielfaches an Gewinn für jeden Einzelnen ( Synergieeffekte ) bringen. Im interkommunalen Bereich kann man verschiedene Servicebereiche oder auch gemeinsame       Beschaffungsszenarien aufbauen. Gibt es da erste Gespräche oder zumindest einen       Gedankenaustausch? Zurzeit wird der neue Flächennutzungsplan erstellt. Danach sollen die neuen Leitbilder folgen. Ist es nicht       besser mit den direkten Nachbarn Schwelm und Gevelsberg im Rahmen der interkommunalen       Zusammenarbeit zusammen zu planen? Chancen und Risiken für den EN Kreis und die Kommune Ennepetal, gibt es da eine interkommunale       Strategie? 7.    Verwaltung. Wie wird die Verwaltung sich service freundlicher aufstellen, so dass man ohne Probleme seine Informationen als PDF runterladen kann? Zusatz: Wird die Verwaltung sich evtl. für elektronische Unterschriften einsetzen? Schon heute kann man PDF Formulare mit einer elektronischen Unterschrift versehen. Unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang sollen so genannte 1-€-Jobber eingesetzt werden? Wie wollen Sie zukünftig den Verwaltungsapparat der Stadt Ennepetal gestalten? Personalabbau? Beförderungen? Aufgabenspektrum? Sollen verstärkt Aufgaben in private Hand übertragen werden? Welche müssen städtisch bleiben? Was qualifiziert Sie eher als Ihre Mitbewerber|Innen| dafür, hauptamtlicher Bürgermeister|In| von Ennepetal zu werden? Als Bürgermeister wären Sie Vorgesetzte|r| von vielen Mitarbeiter|inne|n. Welchen Führungsstil wählen Sie, welchen Vorteil hat dieser für Sie? Aktuell sehen wir immer wieder, dass fast gleichlautende Anträge an das Rathaus gesandt werden. Die      Anträge sind ja gut für den Bürger und es wäre schade wenn sie im Parteiengezänk untergingen. Werden      die Anträge zusammengefasst und zu einem umsetzbaren Antrag eingebracht? Wonach wird eigentlich leistungsmäßig eine Partei im Rathaus bewertet, nach den eingereichten Anträgen? Wie schätzen Sie den Sicherheitsstandard der Bürger der Stadt Ennepetal ein? (Polizei, Feuerwehr, Gesundheit) Der Zustand unserer Schulen gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Wie werden Sie als BM damit umgehen? Mehr Aufgaben auf Eltern verteilen? Zusammenlegung von Schulen? Wie stehen Sie zu Gesamtschulen? Wonach wird eigentlich leistungsmäßig ein Bürgermeister, eine Bürgermeisterin bewertet, nach      abgearbeiteten Anträgen? Was halten Sie von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden als Ausdruck von mehr Demokratie? Und      können Sie sich vorstellen, dass hier in Ennepetal eine NGO Mehr Demokratie e.V. aktiv wird? Was heißt für Sie Chef|in| sein im Rathaus? Garantiert Ihr Führungsstil und Ihr Verhalten eine harmonische Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik, begründen Sie das bitte in zwei Sätzen? Welche Reform bewundern Sie am meisten? 8.    Sonstiges. Wie soll für Sie die Gemeinde Ennepetal im Jahre 2025 aussehen, schildern Sie uns Ihre Visionen? Nennen Sie ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt und das Sie besonders gern umsetzen würden? Welche Argumente wollen Sie setzen um die gegnerischen Wähler für sich zu gewinnen? Mit Stärken haben wir im Wahlkampf keine Probleme, ist ja auch positiv. Aber was sind Ihre Schwächen       und würden Sie die als negativ einordnen? Die Internetseite ennepetal.de existiert schon seit Jahren. Wann wird diese Seite endlich einmal schnell       und umfassend informieren, und ein, anderes, attraktiveres Feeling vermitteln? Um mehr Demokratie zu wagen sollten die Ratssitzungen transparenter sein. Die Öffentlichkeit darf nicht       ausgeschlossen werden, so lautet eine Forderung der Bürger um letztendlich den Eindruck des       Gemauschels entgegenzuwirken. Würden Sie das ändern wollen? Hat Sie der Wahlkampf finanziell sehr belastet, wenn ja mit wie viel? Wer ist Ihr politisches Vorbild und warum? An welchem Platz in Ennepetal halten Sie sich gerne auf?


Weiter eingehende Fragen werden wir nach 1 - 2 Tagen einfügen, das Datum des Standes durchstreichen und ein neues Datum als Update einsetzen. Jürgen Gerhardt Stand:07.03.09 – 00:49h Stand:09.03.09 – 13:03h Stand:11.03.09 – 02:56h Stand:13.03.09 – 03:56h Stand:16.03.09 – 02:07h Stand:20.03.09 – 04:52h Stand:21.03.09 – 04:54h Stand:25.03.09 – 02:44h Stand:26.03.09 – 22:57h Stand:09.04.09 – 04:23h Stand:12.04.09 – 04:15h Stand:20.04.09 – 00:44h Stand:22.04.09 – 15:31h Stand:30.04.09 – 00:34h Stand:22.05.09 – 06:19h Stand:17.06.09 – 01:08h Nachtrag am 08.03.09 – 00:49h: Wie wir heute gehört haben: Am Sonntag dem 8.3.09  13:00h wird im Haus Ennepetal Marc Schulte den Ennepetaler Bürgermeisterkandidaten vier Themen zur Beantwortung vorlegen: - Konjunkturpaket II. Wofür soll die Kohle ausgegeben werden? - Innenstadtentwicklung. Wie soll es weiter gehen? Und in den anderen Stadtteilen? - Wirtschaftskrise. Wie muss Ennepetal damit umgehen? - Jugend und Sport. Wird genug getan? Bleibt Ennepetal auch zukünftig eine Sportstadt? Wir sind der Meinung, diese Fragen sind nicht konkret auf unsere Stadt zugeschnitten, die Antworten werden sicher nicht belastbar sein. Aber diese Fragen sind sehr bequem für die Kandidaten.

Die Parteien und ihre Schularbeiten

[jpg] Nachdem wir in dem ersten Beitrag die Bürgermeisterkandidaten analysiert haben, versuchen wir uns heute an den Parteien selber, die allesamt etwas zurück sind, aber durch ihre Internetauftritte einen ersten Einblick in die perspektivische Arbeit der nächsten 5 Jahre bieten. In der Regel haben es sich die Parteien so eingerichtet, dass sie nur mit Slogans arbeiten und diese 1 bis 2 Monate plakatieren. Sie sind, wenn sie denn mal angesprochen werden,nur in der Lage in Floskeln zu sprechen. Gestellte Fragen, hätten sie gerne „weichgespült“, worauf sie keine direkte Antwort, sondern ein unverbindliches Statement abgeben.

Schauen wir einmal wer am 30.08.2009 antritt:

  • CDU
  • FDP
  • Bündnis90/Die Grünen
  • FWE
  • EN(H)
  • UBE
  • Die Linke ( zu 70% nein )
  • NPD ( wurde durch die Schwelmer NPD angekündigt)
  • SPD

und welche Informationen wir woher und wie verwenden können.

Die CDU hat die Internetseite: http://www.cduennepetal.de

Sie hat den Slogan: „Gemeinsam für Ennepetal“

Nur wer steht hinter „Gemeinsam“, wir alle auch die Missliebigen?

Bei dem Auftritt von Herrn Faupel am Busbahnhof hat man schon gesehen wer gemeinsam ist.

Gemeinsam ist bei Herrn Faupel rein rhetorisch gemeint, was er verkündet, dass ist gemeinsam.

Danach kommen die Ziele auf der Seite. Für die nächsten 5 Jahre?

  • Die CDU Ennepetal will die in der Verantwortung der Kommunen liegenden Entscheidungsprozesse aktiv mitgestalten und beeinflussen.

Aha, hatte sie denn nicht immer ein aktives Potenzial? Und was ist denn in den letzten 5 Jahren gestaltet worden? Oder was will sie denn gestalten oder beeinflussen. Hier fehlt eine klare Aussage. Das ganze, zu allgemein.

  • Die Rahmenbedingungen für die in Ennepetal lebenden Menschen in Bezug auf Ihre Wohn-Arbeits- und persönliche Situation müssen weiterentwickelt und ständig verbessert werden.

Aber war sie denn nicht 10 Jahre an der Macht, wie viel Zeit braucht sie denn noch. In den 10 Jahren sind 3.000 Bürger weggezogen, 10 Millionen Einzelhandelsumsatz sind abgewandert. Wohnhäuser müssen zurückgebaut werden. Die Bevölkerung ist viel älter als in anderen Städten. Da kann man höchsten davon sprechen: Will die in der Vergangenheit gemachten Fehler wieder gut machen oder will ihre Fehler weiter verstärken?

  • Der kommunale Haushalt der Stadt Ennepetal muss sparsam und wirtschaftlich geführt werden, damit die städtischen Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger bezahlbar bleiben.

Sollte nicht grundsätzlich mit den Steuergeldern wirtschaftlich und sparsam umgegangen werden? Oder ist gar in der Vergangenheit da was schief gelaufen? Wenn die CDU in der Vergangenheit das gemacht hätte, bräuchte sie heute nicht die Ängste schüren, die sie im Moment schürt. Wir meinen eine Selbstverständlichkeit für eine politische Partei. Also was soll das?

  • In der kommunalen Selbstverwaltung müssen politische Ziele wie zum Beispiel Stadtentwicklung, Unterstützung der Ansiedlung von Industrie, Gewerbe und Handel sowie Schaffung und Erhalt günstiger Rahmenbedingungen für alle Schulformen, den Sport, die Kultur und das soziale Umfeld der Einwohner/innen entwickelt und erhalten werden. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit muss dabei oberste Priorität haben.

Unterstützung von Industrie, Gewerbe und Handel.. Na ja, den Handel haben wir doch in den letzten 10 Jahren erfolgreich vertrieben. Bleiben also nur noch Industrie und Gewerbe. Für Oelkinghausen reichten gerade die personellen Resourcen. Über Kultur wollen wir mal nicht reden, da ist man in den Nachbarstädten besser aufgehoben. Und zur Stadtentwicklung, beim Flächennutzungsplan kamen von Herrn Faupel nur Geschichten aus der Vergangenheit. Und was den Sport angeht, gerade wurde der Bremenplatz für das Bolzen geschlossen. Auch mit dem Begriff Nachhaltigkeit scheint die CDU Probleme zu haben, denn wie hätte es bei einer nachhaltigen Politik passieren können, das die Einzelhandelssituation in Milspe so vor die Wand gefahren wurde?

Da wäre vielleicht der Satz angesagt: Wir haben was man falsch machen kann, falsch gemacht, wir wollen es jetzt besser machen. Wer es glaubt wird da sicher selig.

  • Alle Bürgerinnen und Bürger sollen an der politischen Willensbildung aktiv teilnehmen und müssen dabei gefördert und unterstützt werden.Bürgerinnen und Bürger, die befähigt sind, öffentliche Verantwortung zu übernehmen, müssen unterstützt und herangebildet werden.

Tun wir doch schon längst ohne den Segen der CDU. Wenn ich die Tafel in Voerde sehe, so kann man sagen, Teilbereiche aus der Politik wurden outgesourced. Und was versteht die CDU unter aktiver Teilhabe? Wenn Herr Faupel was sagt, applaudieren? Und die Befähigung öffentliche Verantwortung zu übernehmen, die Menschen gibt es schon längst in Ennepetal ohne den Zuspruch der CDU. Als die Schulkinder hungerten, sind verantwortungsbewusste Bürger eingeschritten und haben erst geholfen und dann lamentiert. Die CDU hat das sicher übersehen. Wenn es nach unseren Parteien gehen würde, würden die Kinder noch heute hungern, weil die Anträge noch nicht gestellt worden sind.

Das war es? Ja, das war es! Daneben sind noch einige Anträge, die beim Rat der Stadt eingereicht wurden, die aber nichts besagen. Denn in der Regel beantragt die Partei A etwas, was die Partei B umformuliert und sodann als eigenen Antrag einbringt. Teilweise belauern die sich und warten auf die Anträge des Anderen.

Was lustiges nebenbei: Die Schlagloch Hotline. Jedes Jahr werden nach einem Winter die Strassen abgefahren und Schlaglöcher ausgebessert. Das hat immer geklappt. Nur dieses Jahr sollte eine Hotline her. Weil Wahlkampf ist?

Nun muss man wissen, die CDU ist an und für sich keine programmatische Partei, sie agiert nicht, sondern reagiert mehr. Nur das sie auf kommunaler Ebene in Ennepetal ein so allgemeines und dürftiges Paket anbietet ist schon gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Es scheint so, als wenn sich Faupel und Genossen, ach nein, die nennen sich ja Freunde, ihres Sieges sehr sicher sind. Da braucht man schon mal nichts mehr machen.

Ich wüsste schon gerne wo die Reise mit der CDU in den nächsten 5 Jahren hingeht. Immerhin ist unser alte „Silberrücken“ Faupel dann fast 80 Jahre, ein biblisches Alter.


Kommen wir zur FDP. Die Großwetterlage  hat sich geändert, die FDP liegt wieder bei 10 – 11 %, Guido hatte keinen richtigen Profit aus der Krise schlagen können. Abgesehen davon, dass es die Liberalen ja auch waren, die der Finanzkrise Tür und Tor geöffnet hatten. Sie erinnern sich der „schlanke Stadt“ der sich überall heraushält. Hat er übrigens. Und weil er das hatte, haben wir jetzt die Krise.

Die Internetseite lautet: http://www.fdp-ennepetal.de

Wer die politische Szene aktiv beobachtet weiß, dass die alten wieder verdauten Forderungen bei den nächsten Wahlen aufgewärmt und uns wieder vorgesetzt werden, so auch bei der FDP.

  • Zukunftsinvestitionen in Kindergärten und Schulen

Könnte man so unterschreiben, jedoch die FDP meint was anderes. Seit Jahren stellt die OECD fest, das dreigliedrige Schulsystem, Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist im Vergleich zu den anderen Ländern leistungsfeindlich und benachteiligt Kinder aus vielen sozialen Schichten. Auch die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht gegen diese Schulformen. In sämtlichen Studien der OECD belegen wir immer die mittleren bis hinteren Plätze. Nichts passiert. Da klingt ein weiter so, irgendwie, wie Ignoranz, oder satirisch, gestern standen wir am Abgrund,  heute  gehen wir einen Schritt weiter. Da kann man nur den Kopf schütteln, so kann man auch die Zukunft verspielen.

Dann Beitragsfreiheit für alle Kinder, im Kindergarten, der Vorschule und sonstigen schulischen Einrichtungen. Das ganze kostet mal so eben EUR 600 tsd. Das diese Forderung nicht ernst gemeint ist kann man schon ein paar Zeilen weiter lesen, wo gespart werden sollte. Also, die Finanzierung ist nicht gesichert.Und ein Konzept für eine tragbare und moderne Kinder-und Familienpolitik? Vergessen wir das.

Liebe FDP, schon mal was von Einbrüchen in der Gewerbesteuer gehört? Und Steuererhöhungen wollten sie doch nicht. Also ist der Punkt dem Wahlkampf geschuldet. Kurz, wir mogeln uns so dadurch.

  • Stadtentwicklung

Hier meint die FDP der demografischen Entwicklung Einhalt gebieten zu müssen. Aber wo war die FDP denn gewesen als in den letzten Jahren überwiegend junge Erwachsene Ennepetal den Rücken kehrten?

Auch den Ausbau der Milsper City „Inne Milspe“ soll vorangetrieben werden, nur wofür, es sind doch keine wesentlichen Einzelhändler mehr da. Mode Deppe musste ja wohl den Milspern zu Hilfe eilen, damit wenigstens ein Textilgeschäft „inne Milspe“ vorhanden ist. Dann ist angeblich das Kaufsortiment des täglichen Bedarfs erweitert worden. Wo denn? Ach, gehören Friseure inzwischen zum täglichen Bedarf?

Offensichtlich hat die FDP ein Wahrnehmungsproblem.

  • Freizeit, Kultur und Tourismus

Dieser Bereich steht bei der FDP. Nach ihrer Meinung soll sich  die Kommune  aus allem raushalten und was auch immer da ist, outsorcen. Prima, dann können wir ja die Ämter oder Fachbereiche alle auflösen.

Das Platsch ist fertig, ok. Jetzt will man mit Steuergeldern noch einen Wohnwagenplatz erstellen, einen Grillplatz (oder gar mehrere?) und weil das alles ganz groß werden soll, holt man sich die Nachbarstädte mit ins Boot. Wenn das ganze dann steht, was dann? Klar, dann verklitschen wir das alles für einen „Appel und ein Ei“  an einen privaten Investor. Man nennt das bei der FDP Marktwirtschaft.

Kultur und Sport werden bei der FDP gleichgesetzt, da gibt es keinen Unterschied. Auch hier überlassen wir das alles den Vereinen, die nach Bedarf Zuwendungen erhalten.

Die Definition von Kultur bei der FDP scheint mir sehr fragwürdig, geht sie doch über das Grillen und den Sportplatz nicht weiter. Armes Ennepetal.

Ach ja, für die Radfahrer wird auch noch ein bisschen gesorgt, ein Radwegenetz soll zügig um- oder ausgebaut werden. Von welchem Geld eigentlich, wenn wir doch sparen sollen?

Und da gibt es noch die Kulturgemeinde, ein Verein, der laut FDP Sozialarbeiter einspart.

Man kann dieses Sammelsurium nur mit Kopfschütteln begleiten.

  • Öffentliche Gebäude und Straßen

Öffentliche Gebäude und Straßen sollen erhalten und verbessert werden. Eine Selbstverständlichkeit über die wir doch nicht reden müssen. Denn wie sonst will Herr Frey zu seinen Kunden, wenn nicht über das öffentliche Straßennetz? Aber man könnte dies ja auch privatisieren und Wegezölle wieder einführen?

Und jetzt ist doch eine Aufgabe für die Stadtverwaltung übrig geblieben – die Stadt soll sauberer werden.

Heißt das wir brauchen in der Stadtverwaltung nur ein paar Straßenfeger, mehr nicht?

Und dann das Bahnhofsgebäude. Das ist ja jetzt in privatem Besitz einer Fliesenfirma. Der soll aber jetzt hinein geredet werden,  wie sie das Gebäude zu gestalten hat. Hallo, das ist eine private Firma, und keine städtische, die wird dieses Gebäude nach ihren  Bedürfnissen ausrichten, was ja auch richtig ist.

Und wenn der Inhaber nicht so will, kaufen wir das Gebäude für teueres Geld wieder zurück. Aber warum haben wir es denn nicht selber gekauft?
Dann das Credo: Unsere Stadt muss attraktiver werden!!

Das sehen wir genauso, jedoch, wenn die FDP alles privatisieren will, wer soll das dann machen?

Wenn ich die Steuern senken will, wie die Ausgaben finanzieren?

Wenn ich die Gebühren abschaffen will, welche Einnahmen habe ich dann?

Abgesehen davon, dass es längst bewiesen ist, dass die Privaten nichts besser machen können, als die öffentlichen Hände. Also ein Stück aus dem Bereich Mythen und Märchen.

Man merkt dem Verfasser richtig die Lust an. Die Lust den ganzen Laden Ennepetal zu verkaufen. Etwas zu gestalten, klar den Ausverkauf Ennepetals. Da kommt mir doch die Frage, warum geht die FDP denn in die Politik? Politik heißt für die Gemeinschaft zu gestalten, das Zusammenleben, die Lebensumstände oder auch den Mangel zu verwalten. Steuern benötigt der Staat aber auch die Kommune um seine ihm von der Politik vorgegebenen Aufgaben zu finanzieren.

Nun, wie dem auch sei, warum geht die FDP nicht her und überträgt die Mandate an einen privaten Investor, der direkt seine Interessen vertritt. Man kann zumindest eine Partei damit einsparen. Ansonsten benötigt diese Partei ein paar Stunden um eine Anzeige hinsichtlich des Verkaufs aufzusetzen.

Ja die FDP hat einen Zuwachs bei der Europawahl gehabt, nur sie hatte aber auch im Gegensatz zu den beiden Volksparteien eine fotogene Spitzenkandidatin, die politisch zwar eine Null ist, aber PR mäßig gut zu vermarkten gewesen war. Frau Koch-Mehrin hat sich beim letzten Wahlkampf, als sie schwanger war, mir ihrem Schwangerschaftsbauch  schon einmal sehr gut vermarktet. Nur ist diese nette sympathische junge nicht gerade als „fleißige Biene“ aufgefallen.


Die Webseite der Grünen lautet:

http://www.gruene-ennepetal.de

Die Seite ist etwas chaotisch und unübersichtlich, man sollte viel Geduld mitbringen um hier eine politische Aussage für sich zu erkennen. Herr Hustadt müht sich redlich dem Webauftritt Inhalte einzuträufeln. Anstelle der Inhalte hat er alleine 38 Navigationspunkte erstellt, die teilweise doppelt sind.

Ich glaube da ist Kalkül dahinter, sollen doch die Navigationspunkte von den recht bescheidenen Inhalten ablenken.

  • Programmteil Fuzo

Ohne wenn und aber steht die Partei hinter der Fuzo „inne Milspe“ und darüber hinaus sollen weitere Gelder in diese Fuzo investiert werden.

Inseln mir Glasdach, Pergolas, Bouleplatz, Kinderspielgeräte und noch eine Bepflanzung. Jeden Samstag soll es einen Event  geben, toll. Ach ja, und die Fahrradfahrer dürfen in die Fuzo, man muss ja nur auf ein vernünftiges Miteinander achten – so einfach ist das.Und wenn die ganzen Klamotten erst einmal „inne Milspe“ stehen, kann ja auch keiner mehr durchfahren. Ach so, Sofas und Stehlampen kann man auch noch „inne Milspe“ stellen.

Und dann setzen wir noch einen drauf und machen eine Fuchskarte, wie die Karten der anderen Parteien.

Das ganze kostet mal so eben, schlappe Eur 200.000,– für eine Meile in der es gerade einmal eine handvoll Einzelhändler gibt. Wo die notwendigen Ladenflächen herkommen sollen, das verschweigt diese Partei. Auch das viele Einzelhändler wegen der desolaten Situation in Milspe schon dankend abgelehnt haben wird schlicht ignoriert. Man nennt so was in der Wirtschaft infantiles Wunschdenken.

Aber was soll es, der dumme Wähler wird das schon schlucken.

  • Programmteil Jugend-Soziales-Demographischer Wandel

Hier wird noch einmal das ganze aus dem vorgenannten Programmpunkt wiederholt , oder eingeflochten.

Aber es soll ein runder Tisch aufgebaut werden an dem die Stadtverwaltung, die Politik, die Vereine und Verbände sitzen. Hier soll zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht werden, was fehlt und was verbessert werden kann.

Tolle Idee, nur warum ist das nicht bis heute geschehen, die Situation ist doch schon seit Jahren so wie sie ist? Beschäftigungstherapeutisch ist das sicher eine tolle Sache. Wollen die Bündnisgrünen auf Kosten der Kommune eine Therapie, weil sie mit der Zeit betriebsblind geworden sind?

Mehrgenerationshaus ist auch ein Thema, nur dieses Thema ist in anderen Städten viel weiter. Frühwarnsysteme auch hier hätte man schon seit Jahren  etwas machen können.

Eine Antwort wie die Stadt Ennepetal für junge Erwachsene attraktiver werden kann, um den Wegzug zu verhindern, das bleibt die Partei uns schuldig. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kein Wort davon.

  • Programmteil Umwelt und Energie

Dies sollte nun eine Domäne der Bündnisgrünen sein. Zuerst einmal wie toll es ist in die grüne Umwelt zu investieren, zumal das Konjunkturpaket Gelder zur Verfügung stellt.

Aber auch die Bündnisgrünen merken jetzt hier, die Krise ist angekommen. Macht ja nichts! Da wir die Guten sind, dürfen wir uns weiter bedienen.

Da wird das Blockheizkraftwerk für das Platsch schon installiert, erneuerbare Energien und Wärmepumpen müssen her. Ökologische Stadtbeleuchtung, die Mobilfunknetze sollen genehmigungspflichtig werden, die Ennepe wird renaturiert und das Radwegenetz soll familienfreundlich werden.

Das ganze kostet mal so eben konservativ geschätzt  an die Eur 750.000,–, Minus evtl. Zuwendung aus dem Konjunkturpaket.

Das das Wunschdenken ist, muss man hier nicht erwähnen. Aber es ist auch die hilflose Art krampfhaft Programmpunkte zusammen zu kratzen.

  • Programmteil Tourismus

Hier wird jetzt  wieder einmal das ganze aus den vorgenannten Punkten aufgekocht und dann unter Rubrik Tourismus serviert.

Nur der Punkt Tourismus existiert schon seit über 10 Jahren, in dieser Zeit wurde kein Fitzelchen an touristischer Infrastruktur erstellt. Ja, es wurde und wird sogar dagegen gearbeitet. Was haben sie denn in den letzten 10 Jahren gemacht?

Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, Freizeitaktivitäten alles Fehlanzeigen oder unterversorgt.

Wenn jemand die Kluterthöhle aus gesundheitlichen Gründen besucht, so wird er unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen müssen, es existieren keine weiteren Möglichkeiten hier am Ort etwas zu unternehmen, es sei denn man ist Einheimischer.

Gehen denn die Grünen mit einer Augenbinde durch die Stadt?

Die ganzen Programmpunkte kann man im Rat der Stadt innerhalb einer Wochenfrist abhandeln und sodann in die Ablage geben. Aber was wollen die Bündnisgrünen denn in den restlichen Jahren machen? Das Platsch besuchen, mit Fuchskarte versteht sich?

Konzepte um die Stadt nach vorne zu bringen sehen sicher anders aus, da sollte aber etwas mehr Inhalt her. Abgesehen von der inhaltlich miserablen Internetpräsenz, die sicher besser nicht da wäre, die letzte war genauso schlecht,sollten die Bündnisgrünen sich etwas mehr anstrengen und kein Alibiprogramm erstellen. Es ist doch nicht schlimm wenn einem einmal nichts einfällt, aber dann kann man es doch auch sagen – ist doch menschlich. Es geht doch nur um die Wiedererlangung der Machtpositionen, wie bei allen Parteien.


Auch hier der Webauftritt:

http://www.freie-waehler-ennepetal.de/

Seit unserem letzten Besuch (6 Monate) hat sich nichts, zumindest nicht wahrnehmbar getan. Immer noch sind die Freien den Ennepetalern herzlichst zugetan. Auf der Startseite haben sie den Satz:  „Wir wollen bewegen!!! Sie auch?“ auf einem statischen Bild eingebaut. Der Spielplatz wird nicht benutzt und es gehen zwei Menschen von diesem Platz weg. Was für eine Symbolik!!!! Wir sind danach sehr bewegt gewesen – abre wie!!!!

Unter dem Punkt, „Was wir wollen“ sind viele Punkte aufgelistet die man gut und gerne als Selbstbeweihräucherung verstehen kann. Weiter sprechen die Betreiber, im Impressum steht Herr Hüttebräucker, von den alten Zeiten, als die FWE noch EWG hieß. Lang, lang ist es her. Ja,früher war alles viel besser, da durften wir noch richtige Kerle sein.

Die Seite sieht so aus, als wenn die Zeiten für die FWE abgelaufen wäre. Man macht nur mit, weil man halt immer mitgemacht hat, weil man immer einen oder zwei Sitze im Rat hatte.

Politische Ziele bei der FWE? Was ist das? Hauptsache wir kommen in den Rat!!

Die FWE sollte die Seite abschalten, 4 Wochen vor Wahltermin ihre Plakate kleben und zufrieden sein, wenn ihre paar eigenen Mitglieder ihre Kreuzchen bei sich selber machen.

Wo sind die Rammelmanns, Webers oder Hecks nur hin, die in der Lage waren der Partei Impulse zu geben?


Jetzt betreten wir den exotischen Bereich,den Bereich der Paradiesvögel, die Seite:

http://ingomehner.de/

Dr. jur. Ingo Mehner wollte und will Bürgermeister werden, er hat sich nun entschlossen auch für den Rat der Stadt zu kandidieren. Seine Partei, die die Rechtsform der GbR gewählt hat nennt sich EN(H).

Im Grunde gibt es nur einen Programmpunkt, Ingo Mehner zum Bürgermeister zu wählen.

Auf seiner Seite, die die Form des Blogs gewählt hat, postet er seit Monaten lustig drauf los.

Seine von ihm persönlich erschaffene Feindin begleitet ihn liebevoll bei fast jedem Eintrag auf ihrem Forum. Überhaupt hat er schon manch einem Feind, nach der Devise, „Viel Feind viel Ehr´“ in seinem Bann gezogen.

Der Blog ist ziemlich unstrukturiert und man muss schon ziemlich in die Tiefe gehen um die weiterführenden Programmpunkte zu erkennen.

  • Die Fuzo „Inne Milspe“ soll abgeschafft werden oder zumindest für den gemischten Verkehr wieder freigegeben werden.
  • Haus Ennepetal soll aufgewertet und erweitert werden, so dass eine Mitte ensteht.
  • Ein Bogen von Hasperbach über Voerde. Bis hinter Dorma zwichen Oberbauer soll eine neues Zentrum analog zum Zentrum Mispe geplant werden.
  • Städteplanerisch soll parallel in Voerde Nord ein neues Wohngebiet entstehen.

Soweit so gut, nur dies sind Gedanken die weit mehr als 15 Jahre beinhalten, da reichen die 5 Jahre im Rat der Stadt nicht aus. Abgesehen davon hat der Bürgermeister, sofern Herr Mehner das schafft, nicht die Kompetenz diese Vorhaben anzustoßen. Dies liegt klar bei dem Rat der Stadt, der die politische Kompetenz hat. Er unterscheidet nicht klar vom Amt des Bürgermeisters und einem politischen Mandat.

Herr Mehner ist gesellschaftlich politisch der Paria Außenseiter in Ennepetal. Auf der anderen Seite gibt es viele die ihn wählen werden und würden. Fakt ist, wenn die Wahlbeteiligung niedrig genug ist, hat er eine Chance, es kommt halt auf die Entwicklung bis zur Wahl an.

Die Partei selber ist eine „one man show“, die kein echtes Programm hat, Mehner ist sich Programm genug. Soziale Belange, wie Jugend, Schule oder Bildung sucht man auf seiner Agenda vergebens. Die wirtschaftliche Entwicklung Ennepetals sieht er nur langfristig in einem Zeitrahmen von 15 Jahren. Was aber will er in den nächsten 5 Jahren machen?

Viele, allzu viele Fragen bleibt er schuldig. Auch was die verquere Entwicklung im Milsper Innenstadtbereich angeht. Da ist die Öffnung der Fuzo keine Lösung, sondern sie negiert die vollzogene Entwicklung. Die notwendigen Maßnahmen, die eingeleitet werden müssen, vermag er nicht zu übermitteln. Seine Partei, wie auch er selber, sind nicht zu einer grundlegenden Analyse der Situation fähig. Die ist aber auch bei allen anderen Bewerbern und Parteien so.

In diesem Fall sehen wir alles ganz entspannt der weiteren Entwicklung entgegen.Immerhin ist er ein Jurist, strukturelles und analytisches Denken sollte zu seinem Handwerkszeug gehören.

Eines können wir ihm und seiner Partei schon heute bescheinigen. Wenn es nach dem Unterhaltungswert gehen würde, hätte er für uns die absolute Mehrheit.


http://www.ube2009.de

Die Mitglieder um den Fraktionsvorsitzenden Manfred Schott basteln gerade ihre Homepage, auch haben sie gewisse Schwierigkeiten das Internet als Plattform zu sehen.

Wie aber übermittelt stehen einige Programmpunkte schon.(Bis Red.-schluß war die Seite nicht verfügbar)

Auch ist in der Zwischenzeit eine Vorstandswahl über die Bühne gegangen, näheres wurde nicht übermittelt. Das sie antreten ist gewiss, wenn sie denn mal die Gründungsschwierigkeiten überwunden haben. Auch sie müssen ja noch die Unterschriften hereinholen.

Herr Schott hat mich nicht autorisiert die übermittelten weiteren Informationen zu veröffentlichen. Fakt ist jedoch, die UBE wird den Block der Konservativen zu zuordnen sein und letztendlich der FWE die Wähler streitig machen. Was ich bisher sehen konnte, ist die UBE der FWE inhaltlich weit überlegen.

Wir bleiben jedoch am Ball.


Hier ist immer noch keine entgültige Entscheidung getroffen worden.

Auf Anfrage teilte man mir mit,  die Partei wird eher nicht antreten.

Die Partei selber wird von Schwelm, vom Südkreis, dirigiert.  Es müsste erst ein Ortsverband Ennepetal gegründet werden. Legt man die Zahlen der Europawahl, was sehr fraglich ist, zu Grunde, so haben die Linken schon eine reale Chance.

Fakt ist jedoch, Ennepetal ist ein politisch schwieriges Pflaster und bedarf einer lokaler Kompetenzpersönlichkeit.

Wir bleiben auch hier am Ball.


Diese Partei, aber auch die Schwesterparteien DVU und Republikaner, nicht zu erwähnen, ist gesellschaftlicher Konsens.Was ich allerdings persönlich für falsch halte.

Es gilt aber auch, diese Partei in seiner Widersprüchlichkeit und damit Unwählbarkeit aufzuzeigen, um ein Einziehen in den Rat zu verhindern.

Die Partei selber hat noch keine eigene Internetadresse, wird aber über Schwelm geführt.

Anlässlich der Europawahl ist auch in Ennepetal ein Potenzial der Neonazis vorhanden, wieso das so ist, kann ich nur mit der mangelhaften Aufklärung erklären. Die Schwelmer NPD hat signalisiert, sie wolle in Ennepetal zur Kommunalwahl antreten.

Die Ziele der NPD sind ganz einfach auf eine einfache Formel gebracht: „Deutschland den Deutschen!“

Allein der alte nationalsozialistische Anspruch, die Wirtschaft von einer Außenwirtschaft zu trennen,  würde uns ins Armenhaus Europas expedieren. Deutschland war und ist und war schon immer vielfältig verflochten, wie übrigens alle großen Volkswirtschaften. Unsere Rohstoffe, die wir nun mal nicht haben, importieren wir aus vielen Ländern, denken wir nur einmal an das Öl welches wir für unsere Autos brauchen. Auf der anderen Seite exportieren wir in dreistelliger Milliardenhöhe unsere ganze Palette in andere Länder, dreiviertel davon in den EU Raum. Würden wir dies alles einstellen und eine geschlossene Wirtschaft aufbauen, würden wir relativ schnell auf einen Agrarstaat zurück geworfen. Wir könnten uns eine Kopie von Simbabwe ziehen. Nehmen wir einmal an, diese Theorie ( wobei es ist nur eine fixe Idee ist) würde umgesetzt. Mit einem Schlag könnte Dorma oder auch Febi die Produktion so herunterfahren, dass beide Insolvenz anmelden müssten. Denn beide Firmen, und nicht nur diese, liefern in nicht unerheblichem Maße ins Ausland und beziehen vom Ausland auch die notwendigen Rohstoffe. Ennepetal könnte man vergessen. Wobei das ist nur ein Aspekt, der mir die Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Der zweite Aspekt ist die Ausländerfeindlichkeit, speziell die gegen Muslime. In Köln konnte ich mit der Gegendemo im Zusammenhang mit der  Ehrenfelder Moschee diesen dumpfen Ausländerhass spüren. Da wird ganz schnell die Religionsfreiheit außer Kraft gesetzt. Das Muslime auch ein verbrieftes Recht auf Religionsausübung haben, zählte da nicht.

Die Kölner gingen jedoch ganz locker mit den Demonstranten um und machten sie mit einer wunderbaren Art lächerlich.

Nur wir sind auch hier geschichtlich gesehen immer schon den Einflüssen in vielfältiger Weise ausgesetzt gewesen und haben davon auch profitiert. Die deutsche Sprache, die Kultur, die Wirtschaft oder die Wissenschaft bietet viele Zeugnisse der Transfers. Und es wird auch nicht zu unterbinden sein. Ein geschlossenes System unterbindet jedoch diese Transfers.

Für Ennepetal wäre es ein fatales Signal, wenn die Neonazis hier Fuß fassen könnten. Ich denke man kann das gar nicht ernst genug nehmen.

Gegensteuern kann man als Demokrat nur damit, wenn man, und das haben die Kölner eindrucksvoll gezeigt, die Demokratie feste beim Bürger verankert. Ein lascher Wahlkampf, der den Eindruck erweckt, die Parteien und ihre Kandidaten wären nur hinter ihren Posten her, arbeitet den Neonazis in die Hände.


Die SPD hat die Internetadresse:

http://ennepetal.sozi.info/

Vorab, es ist ein umfangreiches Programm, eher was für die nächsten 100 Jahre, die SPD hat aber auch ,wie die anderen Parteien, nur 5 Jahre um ihre Ziele umzusetzen. Sieht man sich den Wahlkampf an, so wünscht man sich ein mehr an kämpferischen Elementen bei der SPD. Es wäre wünschenswert die SPD würde sich aufraffen eine Prioritätenliste für die nächsten 5 Jahre zu erstellen, so ist das Ganze zu unübersichtlich.

Andererseits bedeutet 10 Jahre konservative Politik der CDU auch immer einen Reformstau, der bei einem Wechsel umgesetzt werden müsste.

  • Ennepetal als bedeutender Teil einer starken Region

Die Eckpunkte Kommunikation, sprich die Außendarstellung Ennepetals und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten stellt sich mir als schlüssige und zeitgemäße Forderung dar. Hier hat die Stadt Ennepetal und die politische Kaste in der Vergangenheit, in der Tat, total versagt.

Bleibt zu hoffen, wenn die SPD die Mehrheit hat, dass diese Forderung auch umgesetzt wird.

  • Bremsklötze weg vom Standort Ennepetal – von der Statik zur Dynamik wechseln.

Für eine Fußgängerzone eine 25 jährige Diskussion bis zur Umsetzung führen, dass muss uns erst einmal in der Welt einer nachmachen. Scheint es doch so, als wenn die Ennepetaler mit Bremsklötzen zur Welt kommen. Neu ist, die Stadt Ennepetal als Tagungsstandort zu entwickeln. Nur uns fehlen sämtliche Voraussetzungen, wie Hotels, Gastronomie oder auch kulturelle Möglichkeiten.

  • Handeln in Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen

Hier werden die Finanzen verstanden. Immer mal wieder werden von den politischen Parteien auf die von ihnen selbst verursachten Schulden hingewiesen. Dieser Punkt ist wohl ein altbekannter Punkt, macht sich gut, ist aber inhaltsleer.

  • Erhalt, Stärkung und Förderung des Kulturpotentials

Was die Kultur in Ennepetal betrifft, so muss der Begriff wohl neu definiert werden. Wenn ich ins Theater gehe, selbst im Aalto Theater in Essen, treffe ich immer mal wieder vereinzelnd Ennepetaler. Es ist für mich unverständlich wie man mitten im Rhein/Ruhr Gebiet ein kulturelles Entwicklungsgebiet aufrecht halten kann. Allein dieser Programmpunkt birgt einen Aufwand von Jahren.Unter Kultur versteht die politische Kaste, Bierkasten raus,Grill angeschmissen und los geht es.

  • Selbstverständliche Wertvorstellungen in der Verwaltungsarbeit

Da haben wir doch in den letzten 40 Jahren alle fleißig an der Inflation der Werte gearbeitet und jetzt die Umkehr? Auf der Suche der Grundwerte? Was uns verbindet? Ich dachte das wäre erledigt. Nur was der Gewinnmaximierung dient ist es wert politisch begleitet zu werden. Der Rest kann outgesourcet werden. Na, da bin ich aber mal gespannt.

  • Kinder- und jungendfreundliches Ennepetal

Hier ist das einzig konkrete die Einführung eines Jugendstadtrates, was von meiner Seite eine uneingeschränkte Aufmerksamkeit bekommen würde. Nur die Kinder- und Jugendarbeit in Ennepetal ist doch 100 Jahre zurück! Deshalb ziehen ja so viele junge Erwachsene weg. Unbemerkt? Nein, die Statistik stand und steht jedem zur Verfügung.  Nur was die SPD unter Kinder- und jugendfreundliches Ennepetal versteht, dass bleibt sie schuldig.

  • Sauberes und sicheres Ennepetal

Hier merkt man schon, es ist nicht die Domäne der SPD. Es wird zwar die Prävention angesprochen, dass diese Prävention aber in ein Konzept eingebettet ist, ist sowohl bei der SPD als auch bei den anderen Parteien nicht bekannt. Und im übrigen, ein sauberes Ennepetal, was soll das heißen auch bei den Anderen. Wenn die Bewohner einer Stadt eine hohe Identifikation mit ihrer Stadt haben, so erkennt man das auch an der Sauberkeit der Stadt. Identifikation mit einer Stadt kann man aber nur durch gemeinsame Werte erreichen.

  • Ennepetal – konkret sozial

Normalerweise ist dies die Domäne schlechthin von der SPD. Nur mit Ausschüssen oder Beauftragten in den einzelnen Feldern kann man sicher kein einziges Problem lösen. Das Problembewusstsein ist, glaube ich,  bei allen sehr dürftig ausgeprägt. Das beste Beispiel sieht man am Jugendproblem. Hier sind sich alle Parteien einig, die Vereine sollen dieses Problem lösen. Nur wie sollen diese das denn tun, wenn sie doch die fachliche Kompetenz nicht haben. Die unteren sozialen Gruppen fallen immer durch, sie werden nicht erreicht. Die Stadt hat sich überwiegend von den sozialen Problemen verabschiedet und überlässt die Lösungen den KIrchen und den freien Trägern.

  • Sportstadt Ennepetal

Überschrift könnte hier heißen, das machen die Vereine doch. Bei dem Begriff  Innen-Sportstätten-Konzept musste ich jedoch passen.

  • Ennepetal als vernetzte Stadt

Hier findet man ein Sammelsurium von Ideen die jedoch alle nebulös enden. Es wird versucht dem Gemeinwesen Ennepetal eine Struktur überzustülpen, wobei der gewachsenen Strukturen, wie z.B Voerde, Rüggeberg die geplante und missratene Laborstruktur von Milspe oder Büttenberg gegenüber gestellt werden. Was natürlich schief gehen muss. Dann wird versucht einen Cluster zu initiieren, wobei das Verständnis hierfür gleich Null ist. Städtebaulich hat die Politik in den letzten Jahre alle Fehler gemacht die man machen kann. Alle Parteien waren daran beteiligt, aber haben diese Parteien denn was gelernt? Es darf bezweifelt werden. Das einzige was man hier konkret ableiten kann ist die Attraktivität am Stadteingang zu erhöhen. Aber wenn dies ehrlich gemeint wäre, so frage ich mich, warum hat die Politik dies nicht in den letzten 30 Jahren gemacht? Den einzigen wahrnehmbaren Willkommensgruß an z. B. der B7 bringen die Kirchengemeinden. Apropos vernetzte Stadt Ennepetal. Ist es nicht schon immer so, dass der eine von dem Anderen nichts wissen wollte und will? Mit diesem Zustand waren und sind doch alle glücklich! Auch ist Ennepetal mit seinem überhöhten Wegzug und der damit einhergehenden Überalterung zufrieden. Ich habe bisher keine Gegenstimmen aus der Politik gehört.

  • Ennepetal als attraktiver Standort für Gesundheit und Naherholung

Ach Gott, wie kann man nur dies wieder aufwärmen. Das ist doch ein schon mal verdautes Mahl, welches von vielen wieder aufgetischt wird. Immer mal wieder, macht sich gut. Ich habe letztens solch eine Forderung aus Anfang der 80er Jahre gefunden. Wenn die politischen Entscheider noch nicht einmal in der Lage sind sich z.B. mit  einem Sauerländischen Gebirgsverein zusammen zu setzen und diesem ein Wandernetz in Auftrag zu geben, wie soll das funktionieren? Ennepetal will unter sich bleiben, so ist es halt. Und Königsfeld, na die organisieren Touren nach Remscheid, was auch bei der jetzigen Unattraktivität Ennepetals vernünftig ist.

  • Ökologisches Ennepetal – Natürlich klug!

Träume sind Schäume. Auch hier Absichtserklärungen aber nichts Konkretes. Ennepetal als Vorreiter, für was? Ennepetal ist immer allen Trends hinterher gelaufen. Wie soll das mit der politischen Konstellation gehen?


Man kann diese Programmpunkte goutieren, jedoch sind auch viele Punkte zu abstrakt oder zu allgemein um diese letztendlich nach 5 Jahren zu überprüfen. Ich erinnere mich noch an eine Aussage eines SPD Mitgliedes, welches mir sagte, wir sind ja in der Opposition und kommen nicht gegen den Block von Verwaltung und CDU an. Nur, die SPD ist als programmatische Partei bekannt und hat zumindest ihre Schularbeiten im Gegensatz zu den anderen Parteien gemacht. Ich denke aber auch, es ist der kämpferische Wille der der SPD fehlt um ihr Programm offensiv an den Mann oder die Frau zu bringen. Auch die SPD hat das alte Timing und auch die Abläufe der ehemaligen Wahlkämpfe im Blut und kann sich nicht der neuen elektronischen Zeit anpassen.Was ist nur aus der alten SPD der Schuhmacher, Reuter oder auch Wehner geworden, ein Schatten ihrer selbst.

Und das gilt für alle Parteien. Einen bunten Schirm mit Parteilogo, ein paar Merchandisingartikel, plus das lächeln der Parteimitglieder, lockt keinen Wähler mehr aus der guten Stube. Vielmehr nimmt er im Zweifelsfall die Parteien nicht mehr wahr und wandert ins Nichtwählerlager. Die Gefahr ist groß, dass man die eigenen Stammwähler nicht mehr mobilisieren kann und das ist bei beiden großen Parteien im Moment der Fall.

Die CDU hat bei der Europawahl nur, ich betone nur rund 30% geholt, dass bedeutet, die Stammwähler von ehemals 40% sind weg. Bei der SPD sieht es noch schlimmer aus, sie lag bei rund 20%, auch sie hatte mal ein Stammwählerpotenzial von 40%. Der Trost für die CDU wird jedoch sein, sie wird zweiter Verlierer werden, wenn keine wesentlichen Veränderungen im Verhalten der Parteien eintreten. Wähler beeinflussen oder auch überzeugen kann ich zuerst nur auf der kommunalen Ebene. Aber wo ist die Aufbruchstimmung? Haben die Parteizentralen die Hebel noch nicht aug „Go“ gestellt? Von der kommunalen Ebene wird die Motivation weiter getragen auf Landes-, Bundes- oder Europaebene. Kreativität, Phantasie und unkonventionelles Handeln sind auf kommunaler Ebene gefragt, die mit einer modernen Kommunikation genutzt werden sollte. Die Kostenfrage ist dabei nachrangig und vernachlässigbar. In den 60igern des vorigen Jahrhunderts, waren schon einmal die politischen Verhältnisse so verkrustet, die APO, die einen hohen Mobilisierungsgrad erwirkte, wusste auch andere Kommunikationswege zu eröffnen. Was morgens in den Gruppen in Berlin für Aktionen besprochen wurde, wussten mittags die Gruppen in Frankfurt und anderswo. Es entstanden abgestimmte Aktionen, bundesweit, das politische Establishment sah diesem ganzen Treiben sprachlos zu.

Ich will ja keine Bewegung in Ennepetal, sondern nur ein Bewusstsein, mehr für die Demokratie ein zustehen, als zu sagen, ich bin ja nur Hobbypolitiker oder ich habe eine 60 Stunden Woche, sprich, ich bin für dieses ganze Treiben nicht verantwortlich. So entsteht der Eindruck, der Kommunalpolitiker läst sich wählen weil er ein sehr stark ausgeprägtes Geltungsbewusstsein hat, was ihm andernorts verweigert wird. Dann ist es aber auch konsequent wenn der Wähler nicht zur Wahl geht, wofür auch. Seine Belange kann jeder von uns selber erledigen. So würde ich bei diesen mir vorgesetzten Programmpunkten und den uralt Kandidaten immer im Moment die Partei der Nichtwähler wählen.

So kann man mit Fug und Recht sagen, alle Parteien haben nichts dazu gelernt, außer das der Realitätsverlust gegenüber dem Bürger oder Wähler noch größer geworden ist. Hat man erst einmal den realen Bezug zum Bürger, Wähler und der Stadt verloren, so „spinnt“ man halt seine eigenen Realitäten.

Jürgen Gerhardt

Der EN-Kreis und Ennepetal ist auch Europa. Wir haben gewählt!

[jpg] Zum ersten Mal habe ich mich zu einer „Wahlfete“ ins Rathaus begeben, um mir die Ergebnisse  der Stadt und auch vom EN-Kreis anzeigen zu lassen. Fast alle „Häuptlinge“ oder auch „Silberrücken“ waren da, die sich je nach Wahlkreis die neusten Ergebnisse um die Ohren schlugen. Die Indianer saßen entweder vor dem Laptop oder hatten sich in den hinteren Bereich zurückgezogen.

Es war eine reine Männerdomäne, in der von den Bürgermeisterkandidatinnen einzig Frau Schöneberg sich auftat in den Kreis der „Häuptlinge“ wie selbstverständlich einzubrechen. Man merkte schon, dass es den Häuptlingen nicht so recht war, dass ihr angestammtes Gebiet, das Kommentieren der einzelnen Wahlergebnisse, von einer Frau begleitet wurde.

Herr Faupel, der von uns immer wieder beobachtende „Silberrücken“ fühlte sich auch sichtlich unwohl, wartete sicherlich seine Angetraute zu Hause mit dem Abendessen auf ihn, wie es sich gehört.

Auch merkte man, Europa war bei den kommunalen Politikern doch sehr weit entfernt.

An den Ergebnissen, die niemand auf Bundesebene von den Medien verwunderte, konnte man absehen, Europa ist ein Stiefkind geworden. Es wird nicht geliebt aber auch nicht gehasst.
                  [Quelle Internet  Collage JPG]
 

So ist denn anzumerken, Europa hat ein Kommunikationsproblem, es weiß sein Dasein nicht so recht bei dem Wähler rüberzubringen.

Nur wenn es die Kommunalpolitiker von unten nicht rüberbringen können, wer soll es denn dann rüberbringen? In den letzten zwei Wochen wurden nur lieblose Veranstaltungen hier in Ennepetal auf den Weg gebracht, die aber sicher den Wähler nicht erreichten. Die Wahlkämpfe haben ein anderes Timing aber auch eine andere Dramaturgie verlangt, was von der alten Garde der Politiker schlicht und einfach ignoriert wurde.
 
Gegen 0.00 Uhr denken wir haben wir verlässliche Ergebnisse, die wir Ihnen im Einzelnen darstellen wollen:
 
                                        Europawahl in Ennepetal
 
Stimmen 2004
Veränderung
Stimmen 2009
Veränderung
CDU
41,9
-1,7
35,3
-6,6
SPD
29,3
-12,2
28,4
-0,9
Grüne
10,6
4,7
10,8
0,2
FDP
7,5
3,9
12,4
4,9
Linke
2,3
0,9
5,0
2,7
sonstige
8,4
7,1
8,0
-0,4
 
 
 
 
 
Wahlbeteiligung
38,5
-5,1
38,6
0,1
 
Und weil es so schön ist den Kreis direkt dazu:
 
                                        Europawahl im EN-Kreis
 
Stimmen 2004
Veränderung
Stimmen 2009
Veränderung
CDU
35,9
-1,4
30,7
-5,2
SPD
32,5
-13,3
31,5
-1,0
Grüne
13,2
5,7
13,6
0,4
FDP
7,5
4,0
11,3
3,8
Linke
2,4
0,8
5,3
2,9
sonstige
8,4
5,6
7,5
-0,9
 
 
 
 
 
Wahlbeteiligung
41,4
-3,1
42,1
0,7
 
Das gute zuerst. Der vorhergesagte Absturz bei der Wahlbeteiligung ist ausgeblieben. Festhalten müssen wir trotzdem, die Wahlbeteiligung ist sehr niedrig, sprich, das Interesse ist gering.
 
Das zweite was wir feststellten, die Neonaziparteien, wie NPD, DVU und Republikaner haben im Kreis als auch in der Stadt Ennepetal einen „Stammwählersatz“. Genau konnten wir das allerdings nicht ermitteln, in der Regel liefen die auf den Rechnern unter „sonstige“ Wobei die Rubrik „sonstige“ nicht richtig dargestellt werden konnte, hier fehlt es offensichtlich an der Sensibilisierung der Verantwortlichen.
 
Nachdem im Jahre 2004 die SPD zweistellig, durch die Agenda 2010, abgestürzt war, hat sie sich offensichtlich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Allerdings stürzte die CDU nunmehr massiv ab und findet sich auf der Verliererstrasse der Volksparteien wieder. Dies ist einerseits der großen Koalition und andererseits der Finanzkrise und deren Handhabung geschuldet. Das aber die FDP davon profitiert vermag niemand rational zu erklären. Ist doch die FDP die Partei die für die so genannte Freiheit der Märkte, auch der Finanzmärkte, eintrat.
Die ersten Weichen wurden nachhaltig während der Ära Kohl CDU/FDP Koalition gestellt, um sodann in der Ära Schröder nochmals justiert zu werden. Bis heute ist kein einziges Gesetz oder eine Verordnung auf den Weg gebracht worden um die entfesselten Finanzmärkte unter Kontrolle zu bringen.
 
Wenn man für Ennepetal eines daraus lesen kann, so folgendes:
 
Wenn es den Parteien gelänge die Wähler über die 50% Marke zu hieven, so würden die beiden großen Volksparteien die kleinen wieder auf die Plätze verweisen. Aber auch die Neonazis klar, so sie denn antreten, in ihre Schranken der Bedeutungslosigkeit verweisen. Was aber fehlt sind die Themen; denn warum sollte man etwas thematisieren, wenn der Trend einem doch die notwendigen Mehrheiten beschafft?

So ist es nicht verwunderlich, dass die CDU auf einen Angstwahlkampf setzt, um zumindest ihre Stammwähler, die überwiegend zu den älteren Wählergruppen gehören, zu mobilisieren. Denn die Älteren haben diese überzogene Angst ihre Besitzstände zu verlieren. Bei der Bürgermeisterwahl verfolgt die CDU eine Doppelstrategie. Einerseits soll, für die Erzkonservativen, keine Frau an die Macht, andererseits setzt sie auf die angeblich erfolgreiche Politik des Herrn Eckhardt, die von Frau Schöneberg nicht in Gefahr gebracht werden sollte. Das zweite Thema, das in Ennepetal rumgeistert, ist die Fuzo „inne Milspe“, welches von der Mehnertruppe favorisiert wird. Die SPD als auch Frau Schöneberg halten sich gepflegt zurück und halten sich an ihre Programmpunkte.

Die großen Themen, die auch in Ennepetal zu sehen sind, sind von allen Parteien tabuisiert. Ennepetal als Avantgarde, in den Bereichen Jugend, Ausbildung, Bildung, Ehe und Familie oder stellen wir uns vor, die Printmedien titeln, „Ennepetal die kinderfreundlichste Stadt in NRW“ oder "Ennepetal hat dem demografischen Wandel Einhalt geboten und ihn sogar durchbrochen". Für die hasenfüßigen Ennepetaler Politiker wäre das undenkbar, würden sie doch auf einmal aus der Bedeutungslosigkeit ins Rampenlicht gezerrt, und das treibt jedem die Schweißperlen auf die Stirn.
 
 

 Jürgen Gerhardt

 

Das erste Interview und eine Überraschung der ganz anderen Art

Interview mit der Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg.

[jpg] Vor Beginn der Interviewserie habe ich mir lange überlegt, wie kann ich der Wählerin, dem Wähler, die Kandidatinnen und Kandidaten näher bringen? Was zeichnet sie aus für das Amt der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters? Berührungsängste dachte ich, na ja, die hat jeder. Niemand weiß auf wen oder was lässt man sich da ein. Aber, so meine ich, das wird ja auf beiden Seiten so sein.

Durch meinen Besuch der Foren zum neuen Flächennutzungsplan konnte ich ungehindert die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten beobachten. Ich sah wie sie miteinander,aber auch mit Fremden oder Nichtbekannten, umgingen. Wie konzentriert sie in Einzelgesprächen vor oder nach Gesprächen auftraten. Als stiller Beobachter sieht man viel, sehr viel, die Gestik, die Mimik oder auch die Körperhaltung, ja sogar die Kleidung oder die Frisur gibt da beredte Auskunft. Sie geben Auskunft wie viel in einer Persönlichkeit gewachsen ist, Kraft, Leidenschaft, Überzeugung, Phantasie, aber auch Kreativität. Ja sogar den Mut und Ängste kann man erkennen. Der erfahrene Beobachter weiß, wovon ich spreche.
Die Foren in Voerde und am Büttenberg waren von mir dazu ausersehen, die ersten Kontakte zu suchen.
So suchte ich auch das Gespräch mit Anita Schöneberg, die sich sofort ohne wenn und aber zu einem Interview bereit erklärte. Wir tauschten die emails aus, worüber ich ihr meine Vorstellungen mitteilte.
Die Fragen die uns die Bürgerinnen und Bürger zu geschickt hatten, standen alle im Internet, den Link schickte ich ihr sodann auch zu. 10+2 Fragen loste ich in meinem Büro aus und schickte sie Frau Schöneberg zu.

Im Vorfeld machte ich mich über Anita Schöneberg schlau und erfuhr folgendes:

Steckbrief:

Alter: 51 Jahre
Geboren am: 19. April 1958 in Gevelsberg (weil es dort ein Krankenhaus gab)
Stand: Verheiratet seit 30 Jahren mit Ehemann Jürgen
2 Söhne, Timo und Niko
Ausbildung: Bankkauffrau bei der Sparkasse, Fachkraft für Marketing
Studium an der Uni Dortmund, Fach: Soziologie und Erziehungswissenschaften
Hobbys: Akkordeon und Gitarre spielen im Akkordeon-Orchester und Shanty-Chor Voerde, Nordic Walking, Schwimmen, Lesen

Auf die Bitte ein paar Fotos machen zu dürfen, lud sie mich in den Westfälischen Hof ein, wo Sie gerade einen anderen Termin wahrnahm.

Da saß sie nun, an Ihrem Notebook strahlte mich an und wir legten los. Wie wir die Regeln durch sprachen erinnerte sie mich ein bisschen an Lydie Auvray, dieses Unbefangene herangehen an dieses Interview.

 
Foto: Lydie Auvray
  Musiker sind anders als andere Menschen, sie lassen etwas leben, sie sprechen mit den Tönen, sie tragen und lassen sich tragen. Soweit die Gefühlswelt eines Musikers. Aber, und das ist wichtig, sie sind geistig fit, hoch diszipliniert, um ihr Instrument zu beherrschen, das sie übrigens lieben. Darüber hinaus sind sie die geborenen Teamplayer so sie in einem Orchester spielen. Dies bedeutet in der Sprache der Wirtschaft, sie haben eine hohe soziale Kompetenz.

 

Führung bedeutet nicht, ich gebe Befehle aus und jeder rennt, um meine Befehle zu befolgen. Nein: Führung bedeutet, den mir anvertrauten Menschen seinen Fähigkeiten gemäß einzusetzen um ein Ziel, welches definiert wurde, zu erreichen. Die Bürgermeisterin müsste rund 300 Menschen, sprich 300 Persönlichkeiten dazu bringen, sich für das Gemeinwesen Ennepetal unbedingt einzusetzen. Den Rat der Stadt mit seinen unterschiedlich teilweise auseinander divergierenden Interessen zu Beschlüssen führen, die der Stadt Ennepetal von Nutzen sind. Sie muss evtl. ihre Eigeninteressen oder die Interessen ihrer Partei zu Gunsten der Interessen Anderer hinten anstellen, aber das Wohl der Stadt immer im Auge behalten. Neue Wege muß sie mutig beschreiten können aber das Alte in seinem Wert nicht verschmähen.

 

Dies alles als Vorwort. Ich bin mir bewusst, mit meinen Fragen kann ich nur einen kleinen Einblick in die Person vermitteln die evtl. unsere zukünftige Bürgermeisterin ausmacht, erst die Praxis wird den Beweis erbringen, ob dies die richtige Person ist. Aber würde ich keine Fragen stellen würde ich auch keine Antworten bekommen und wüsste demnach noch weniger, wem ich meine Stimme geben sollte.

 

Das Interview mit seinen Fragen und Antworten:

1.    Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?

   Mir ist ein besonderes Anliegen, hier das große Potential der Bürger und Bürgerinnen in Ennepetal zu nennen: die Liebenswürdigkeit, der Leistungswille, die Identifikation mit ihrer Stadt, mit ihren Stadtteilen.

Und was den Standort als "Wirtschafts-Standort" auszeichnet, ist der große Vorteil, über Jahrzehnte hinweg inhabergeführte, weltweit operierende Unternehmen in den Stadtgrenzen zu beheimaten.

 
Exemplarisch seien hier Dorma, Febi, Ischebeck und Köco zu nennen. Diese Firmen haben ihre Standorte über Ennepetal verteilt. Aber auch Alanod, Pennekamp, BIW, Lahme, Frischkorn sind renommierte prosperierende Unternehmen mit internationalen Kontakten. Das heißt also, dass Ennepetal im weltweiten Wirtschaftsbereich positiv gesehen wird. Das müssen wir nutzen, um auch die Rahmenbedingungen optimal zu präsentieren, wenn jemand Ennepetal genauer betrachtet.

Unser Potential liegt dabei dann in einer relativ guten Anbindung an das Fernstraßen-/Autobahnnetz. Wir haben (noch) einen der niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze im Umkreis. Während das zu den "harten Standortfaktoren" zu zählen ist, sind Ausstattung und Angebote im schulischen, kulturellen und sozialen Bereich wichtige weiche Standortfaktoren. Ich will auch nicht vergessen, in diesem Zusammenhang auf Ennepetal als "Perle der Natur" hinzuweisen. Mit unseren Flusstälern, den Wäldern, der Kluterthöhle haben wir eine Menge zu bieten.

Als besonderes "Schmankerl" kommt hinzu, dass die SPD auf meine Initiative hin  vor einigen Jahren für die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung bei der Fa. Pennekamp das so genannte Baukindergeld für die städtischen Grundstücke am Büttenberg "Mit der Sonne bauen…" beantragt hat. Nach vielen Diskussionen, in denen insbesondere die FDP immer dagegen hielt, wurde dann später beschlossen, das Baukindergeld anzubieten. – Übrigens jetzt bei der Vermarktung ein echter Wettbewerbsvorteil für Ennepetal. Hinzu kommt eine besondere Förderung für alternative Energien.

2.    In welchen Bereichen wollen Sie mehr/weniger Geld ausgeben – wo soll besonders gespart werden und  worauf müssen sich Bürger und Vereine einstellen?

Soziales und Jugend sind die Bereiche, wo zuletzt der Rotstift angesetzt werden darf. Selbstverständlich ist die Bildung unabhängig vom Einkommen der Eltern mit der wichtigste Bereich, um den wir uns weiter kümmern müssen. Klar, dass hier viele Zuständigkeiten beim Land NRW liegen. Dennoch ist es die Aufgabe der Stadt Ennepetal, für die Ausstattung der Schulen zu sorgen und eventuelle Angebote zu unterstützen, die aus privater bzw. Vereinsinitiative geleistet werden. Ich denke hierbei an die Hausaufgabenhilfe des Kinderschutzbundes. Ich habe mich zu den Beratungen des Haushaltes 2009 intensiv dafür eingesetzt, einen Zuschuss der Stadt Ennepetal zu ermöglichen, was mir nach vielen Diskussionen dann endlich auch gelungen ist. Es gibt immer noch Kinder, die durch das Raster fallen und nach der Schule ab Mittag nicht betreut werden. Das macht mich besonders betroffen. Ich finde auch, dass wir möglich machen müssen, Kindern ein Mittagessen zu bezahlen. Ich habe vor einigen Jahren hier bereits ein Sozialsponsoring angeregt. Das Thema werde ich als Bürgermeisterin nicht aus den Augen verlieren.

Auf jede erdenkliche und zu finanzierende Art sollten wir die Vereine und deren ehrenamtliche Helfer/innen unterstützen. Mir gefällt z. B. die bundesweit etablierte Jugendleiterkarte (Juleika), die honoriert, wenn sich jemand im Jugendbereich engagiert. Es gibt einen reduzierten Eintritt ins Schwimmbad oder andere Vergünstigungen.

Das Modell der Überlassung von Sportstätten funktioniert grundsätzlich gut und hat schon etwas mit "Bürgergesellschaft" zu tun. Nicht zuletzt wird in Vereinen und Verbänden ein erheblicher Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geleistet. Das will ich unterstützen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Stadt nicht mehr funktionieren könnte, wenn nur für einen einzigen Tag die ehrenamtliche Arbeit ausgesetzt würde.


3.    Können Sie sich einen Bürgerhaushalt, wie z. B. in Rheinstetten oder Cottbus vorstellen?       Wenn ja, würden Sie sich dafür einsetzen?

Aus meinem Verständnis von Demokratie und wie ich den Einsatz dafür lebe, kann man schon erkennen, dass ein eindeutiges "Ja, ich kann mir einen Bürgerhaushalt gut vorstellen" die Antwort sein muss. Es wäre für mich ein guter Blick in die Zukunft, wenn ich mir vorstelle, dass Bürger und Bürgerinnen sich für die Finanzen der Stadt Ennepetal intensiv interessieren und Vorschläge aus ihrem Verständnis heraus machen. Ich bin überzeugt, dass manche Idee aus der Bürgerschaft auch konstruktiv ein- bzw. umgesetzt werden kann. Meine Erfahrung aus allen Treffen und Gesprächen mit Bürger/innen (gerade wieder aktuell die Situation am "Krüners Kotten") ist die: Grundsätzlich sind die Menschen politisiert. Sie interessieren sich für Demokratie. Und wenn sie erst einmal ihre Bürgervertreter/innen näher kennen gelernt haben, sind sie begeistert, wenn sie auf jemanden treffen, der so ist "wie Du und ich!"

4.    Im nächsten Jahr ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. Mit welcher Aktion wird sich Ennepetal beteiligen?

Als Vorsitzende des Verkehrsvereins in der Stadt Ennepetal e. V. (Ehrenamt) hatte ich im Januar 2007 bei den ersten Ankündigungen von RUHR.2010 vorgeschlagen, die neu zu bauende Unterführung am Bahnhof Ennepetal vom international bekannten Künstler Otmar Alt mit einem Mosaik "RUHR.2010" zu gestalten. Ich sah die Projektidee als nachhaltig an, wäre doch für nahezu alle Zeiten eine Erinnerung an die Kulturhauptstadt 2010 erfolgt und eine Spur durch das Ruhrgebiet gezogen worden. Ich hatte dann dem Bürgermeister die Idee weitergegeben und gebeten, sich seitens der Stadt darum zu kümmern.
 

 

Den Projektantrag habe ich nicht gesehen. Herausgekommen ist, dass sich Ennepetal an einem Projekt auf Südkreisebene beteiligt. Ich sag es Ihnen, wie ich es denke: Es hätte mehr für Ennepetal dabei herauskommen müssen, wenn man sich seitens der Stadtverwaltung mehr bemüht hätte. Ich hätte als Bürgermeisterin die Idee auf jeden Fall intensiver verfolgt und mich persönlich dafür eingesetzt.



5.    2007 wurden schreckliche Kleinkindmorde veröffentlicht, welche Konsequenz hat Ennepetal daraus gezogen, damit so was bei uns nicht passiert?

Auch mich haben diese Fälle in ganz Deutschland sehr traurig gemacht. Leider kann man nie ganz vermeiden, dass "Unglücke" passieren. Aber man kann versuchen, ihnen zu begegnen. Im Dezember 2007 hörte ich davon, dass man im Fachbereich Jugend in Ennepetal Sorge hatte, auch in Ennepetal u. U. Gefahren nicht rechtzeitig zu bemerken. Ich habe sofort einen Antrag formuliert, um das Thema "auf den Tisch" zu bringen. Bedauerlicherweise hat sich ja dann eine nicht an der Sache orientierte Diskussion mit Bürgermeister Michael Eckhardt aufgetan. Ergebnis der Thematisierung ist die Organisations-Untersuchung des Jugendamtes, die noch nicht ganz zu Ende diskutiert worden ist, aber gezeigt hat, dass die Mitarbeiter/innen im Jugendamt engagiert und verantwortungsbewusst ihre Aufgaben wahrnehmen. Fälle von Kindeswohlgefährdung werden immer wieder bekannt. Dem wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs "Jugend und Soziales" umgehend nachgegangen.

6.    Wir werden in den nächsten Jahren durch die Überalterung in Ennepetal immer mehr Einwohner verlieren! Werden Sie Entlassungen im Rathaus vornehmen? Werden gar Stadtteile zusammengelegt werden  müssen?

Grundsätzlich haben alle Stadtteile Ennepetals ihre Berechtigung und müssen auch ihre Identität behalten. Das ist das besondere an unserer Stadt und macht sie unverwechselbar. Stadtteile werden nicht einzeln verwaltet, so gibt es keine finanziell zu begründende Zusammenlegung, wie das vor 60 Jahren der Fall war, als die Ämter Milspe und Voerde zur Stadt Ennepetal zusammengelegt wurden, weil sie eigene Verwaltungen hatten und man erkannte, dass man mit einer gemeinsamen Verwaltung strukturierter, kostengünstiger und effektiver zum Wohle der Stadt arbeiten konnte.

Die Frage nach der Anzahl von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Rathaus ist nicht allein am demografischen Wandel festzumachen. Dem müssen wir uns stellen. Da muss man nicht mehr grundsätzlich diskutieren, sondern vielmehr um gute Konzepte werben und kreative Ideen entwickeln. Es wird angesichts der Veränderung in unserer Gesellschaft andere Aufgaben geben. Integration und Gender (bezeichnet das "soziale" oder "psychologische" Geschlecht einer Person  [die Redaktion]) müssen als Querschnittsaufgabe mehr verankert werden und den Senioren- und Behindertenbelangen muss zukünftig noch intensiver Rechnung getragen werden.

7.    Welcher anderen Kommune würden Sie gern mal für einen Tag vorstehen und warum?

  Zunächst einmal möchte ich zur Bürgermeisterin von Ennepetal gewählt werden. Aber ansonsten: Welcher Kommune möchte ich vorstehen?

Ich habe in meiner Jugendzeit viele Sommer in Berlin bei meiner Oma verbracht. Ja, es ist Berlin! Da würde ich gerne mal aus Sicht des Regierenden Bürgermeisters die Leitung einer solchen Großstadt betrachten. Ich mag Berlin.

Aus dem Nähkästchen: Ich bin Mitte Mai zum Dt. Kommunalkongress in Berlin "100-Jahre-DStGB" und zufällig am selben Tag 30. Hochzeitstag mit meinem Jürgen. Dort werde ich übrigens auch die Kanzlerin Angela Merkel treffen. Ich werde also wieder ein Stückchen Berlin erkunden.

Grundsätzlich gesagt: Ich bin für einen gelegentlichen Perspektivwechsel, um sich und seine Aufgaben immer mal wieder selbst reflektierend zu betrachten. Ich bin überzeugt, dass manches, über das wir uns in einer Stadt wie Ennepetal Gedanken machen müssen, angesichts der Aufgaben in einer Großstadt als kreativ lösbar zu betrachten ist. Geht nicht gibt’s nicht! Wir müssen uns allen Herausforderungen stellen.

8.    Was qualifiziert Sie eher als Ihre Mitbewerber|Innen| dafür, hauptamtlicher Bürgermeister|In| von Ennepetal zu werden?


Die Gemeindeordnung NRW sieht ausdrücklich vor, dass Menschen sich um das Bürgermeisteramt bewerben sollen, die "aus dem Volk" kommen. Das ist aus meiner Sicht wichtig und richtig, dass der Gesetzgeber das erkannt hat. Was nützt der Gemeinde eine "Verwaltungsbrille" in der Leitung einer Stadt – möglicherweise noch mit eingeschränktem Gesichtsfeld, weil immer so gewesen – in Anbetracht der Herausforderungen der Zukunft und dem Anspruch, das zu tun, was die Bürgerinnen und Bürger wollen. Und genau das ist eine meiner Stärken: Durch mein sehr intensiv wahrgenommenes Amt als stellvertretende Bürgermeisterin und dadurch, dass meine Familie Gudat/Schöneberg mit 3 Generationen und vielen Verwandten hier in Ennepetal lebt, weiß ich, wie die Bürgerinnen und Bürger denken. Das ist sehr wichtig für eine bürgernahe Politik.
   
Ich habe einige Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, bin von Haus aus Bankkauffrau und heute in den Gremien der Sparkasse Verwaltungsrat und stellvertretende Vorsitzende des Risikoausschusses, so dass ich nach wie vor in der Finanzwelt zu Hause bin. Durch fast 20 Jahre Kommunalpolitik, davon 15 Jahre in verantwortungsvollen Positionen der Fraktion und als Vordenkerin habe ich die Verwaltung der Stadt Ennepetal in sämtlichen Bereichen kennen gelernt. Neben Wirtschaftsförderung und Stadtplanung lag mir immer der Jugend-, Schul- und Bildungsbereich, der Finanzbereich und das Soziale am Herzen. Mit meinem selbst finanzierten Studium untermauere ich zurzeit noch einmal wissenschaftlich meine Kenntnisse.

Als Bürgermeisterin kann und darf man nicht nur Fachfrau in einem bestimmten Bereich sein. Viele Fähigkeiten und Kompetenzen müssen trainiert sein. So ist ein Wandel der Anforderungen an die Kompetenz von Vorgesetzten schon lange wissenschaftlich belegt. Nach aktuellen Erkenntnissen aus der Organisations- und Wirtschaftspsychologie sind neben der Fachkompetenz vor allem Management-Fähigkeiten + soziale Fähigkeiten + Selbstkontrollkompetenz gefragt.

Als Bürgerin meiner Heimatstadt Ennepetal – übrigens seit 51 Jahren Ennepetalerin – und  in vielen Vereinen und Verbänden zu Hause, kenne ich die Ängste, Sorgen und Nöte der Bürgerschaft. "Eine von uns. Für Ennepetal." so lautet mein Slogan für die Kommunalwahl 2009. Und genau so sehe ich mich auch.


9.    Was halten Sie von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden als Ausdruck von mehr Demokratie? Und  können Sie sich vorstellen, dass hier in Ennepetal eine NGO Mehr Demokratie e.V. aktiv wird?


Ich halte jede Einmischung, jeden Einsatz in unserer Demokratie für wichtig und dankenswert. Es gibt derzeit kein besseres Staatssystem als das der Demokratie. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das nicht hoch genug geschätzt wird. Wir dürfen frei wählen, unsere Meinung äußern, werden durch eine vom Volk legitimierte Regierung regiert und haben alle Möglichkeiten des Einsatzes für unser Gemeinwohl. Dazu gehört für mich persönlich auch das Bekenntnis zu einer etablierten Partei und der Einsatz dafür.

Ich wäre eine der ersten, die sich mit einer NGO "Mehr Demokratie…" zu einer Diskussion zusammensetzen würde. Bürgerbegehren und Bürgerentscheide sind sicher ein gutes Handwerkszeug der Demokratie. Besser ist es allerdings allemal, sich frühzeitig einzumischen, Bürgersprechstunden der Fraktionen zu nutzen, Informationsveranstaltungen usw., um hier schon eine Meinung zu vertreten und den Diskussionen um Themen eine breitere Grundlage zu geben. Ich habe meine Aufgabe immer darin gesehen, möglichst viele Menschen zu einer Beteiligung an der Demokratie zu animieren. Beispielsweise habe ich einen Antrag zur Vorziehung von Bürgerfragestunden in Ausschüssen (s. www.anita-schoeneberg.de) mehrmals gestellt (im Übrigen abgeblockt durch CDU und FDP). Außerdem habe ich mich in der Zeit, als unsere Söhne im Reichenbach-Gymnasium waren, in das aus Lehrer/innen, Eltern, Schüler/innen gebildete Gremium für die Bereiche Politik und Sozialwissenschaften wählen lassen, um auch hier für die Demokratie und insbesondere die Kommunalpolitik zu werben.

10.    Nennen Sie ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt und das Sie besonders gern umsetzen würden?

Es gibt zwei Herausforderungen, die sich mit Kindern/Jugendlichen beschäftigen und damit mit Jugend-/Familien-/Soziapolitik und Gesellschaft zu tun haben: Da ist zum Einen, dass ich gerne die Kindergartenplätze beitragsfrei stellen möchte, weil ich das als einen wichtigen Faktor zur Alleinstellung der Stadt  im Umkreis halte. Es passt in meinem Wahlprogramm zu dem roten Faden und dem formulierten Ziel, den prognostizierten Bevölkerungsschwund aufzuhalten, bestenfalls umzudrehen.

Das andere ist, dass ich es ermöglichen möchte, jedem Kind eine warme Mahlzeit in Kindergarten und Schule zu geben. Auch hier ist sicher Kreativität gefragt, um z. B. im Rahmen von Sozialsponsoring die Kosten ein wenig zu verteilen und zu schultern. Ich bin überzeugt davon, dass man Unternehmen bewegen kann, sich zu beteiligen. Die Imagefrage stellt sich immer und jeden Tag für alle, auch für die Unternehmen der freien Wirtschaft.

Meine Idee der "Freiwilligen-Agentur" in Ennepetal werde ich weiterverfolgen. Ich halte es für einen guten Ansatz, die Fähigkeiten von Menschen für die Gesellschaft zu aktivieren, die sich nicht unbedingt einer festen Organisation oder einem Verein oder einer Partei anschließen wollen. In vielen Städten ist es inzwischen Alltag, dass Freiwillige in wirtschaftlichen und sozialen Dingen Aufgaben bravourös erledigen. Zum einen fühlen sich die Bürger/innen wertgeschätzt und mit ihrem Wissen gebraucht, zum anderen geht auch die Stadt hier neue Wege.

Vielen Dank für das Interview.


Abschlussbemerkung:

Wir haben in den Gesprächen bemerkt, wir haben es mit einem verantwortungsbewussten Menschen zu tun, der bereit ist eine neue Aufgabe hoch motiviert anzugehen und auch zu meistern. Der diese angestrebte Aufgabe nicht als "Häuptling unter Häuptlingen" anstrebt, sondern auch "Indianer" sein kann, anpacken kann und auch anpacken will. Nicht selbstverliebt seiner Eitelkeit frönt, unbequemen Fragen nicht aus dem Wege geht und was noch wichtiger ist, jederzeit bereit ist neue bessere Wege zu gehen. Sie hat zwar den "Stallgeruch" der Sozialdemokratie, das Konservative im Sinne von Wertekonservativem ist ihr jedoch nicht fremd. Wie sagte Herr Faupel von der CDU, so schön, mangels Inhalte und Werte, das ist eine gefährliche Frau. Urteilen Sie selbst wie gefährlich diese Frau ist.

Wir wünschen ihr deshalb einen guten Wahlkampf und alles Gute.

Jürgen Gerhardt
Das Interview führte Linde Arndt (Fotos) und Jürgen Gerhardt
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Die Buschtrommel in Ennepetal wurde angeschlagen.

In eigener Sache:

[jpg] Der politische Teil von en-mosaik, der sich überwiegend mit der Kommunalpolitik in Ennepetal befasst, wird inzwischen täglich von mehreren hundert Usern besucht. Erst kürzlich haben wir eine Rennerliste eingerichtet um zu sehen was kommt an, was wird nicht so richtig gelesen. Wir waren total überrascht, welche Artikel es in die Liste der  besten 10  schafften. Heute können wir sagen, die Ennepetaler Bürger sind an der Politik und an ihren Politikern interessiert, ja teilen sogar unsere teilweise überspitzten Einschätzungen und Formulierungen.
Nun haben wir alle Bürgermeisterkandidaten angeschrieben, ob sie uns auf der Grundlage von 10+2 Fragen  ein Interview geben würden. Wobei wir einen Fototermin vorschlugen an welchem auch ein persönliches Gespräch geführt werden sollte. Alle Kandidaten sollten aus dem Internetpool die gleichen Fragen bekommen. Diese wurden während einer Sitzung bei uns ausgelost. Die An- und Abmoderation hatten wir uns vorbehalten in welchem wir den persönlichen Eindruck von den Kandidaten übermitteln wollten. Dieses Prozedere haben wir auch sodann an 3 bekannte politische Redakteure der nationalen Presse in München und Hamburg gesandt, verbunden mit der Bitte, uns mitzuteilen, ob diese Vorgehensweise außerhalb des Üblichen liege  und darüber hinaus gebeten, uns evtl. Vorschläge für eine Verbesserung  zu geben. Die Antwort war eindeutig: „Macht das so!!! “ Nun haben wir es gemacht.
Den Auftakt bildete Frau Schöneberg von der SPD, deren Interview wir „fast“ zeitgleich am 5.5.09 ins Netz stellten, die SPD hinkte etwas zeitlich hinterher, die sind ja auch etwas älter.  Die 10 Fragen wurden uns von Frau Schöneberg unterschrieben übergeben, die 2 Ersatzfragen wurden nicht genutzt, mussten auch nicht. Wir schrieben die Anmoderation und die Schlussmoderation dazu, haben Fotos hinzugefügt, mehr nicht. Herr Dr. Mehner hatte zwar seine Interviewfragen bereits vor Frau Schöneberg eingereicht. Allerdings hatten wir von ihm noch nicht das persönliche Gespräch und die Fotos.
Die Fragen haben wir auch ganz bewusst zugeschickt, weil wir verhindern wollten, dass sich die Kandidaten/Innen sich von uns nicht einem unangemessenen Druck ausgesetzt sehen sollten. Wir haben zwar geschrieben, sie mögen diese Fragen doch bitte selber beantworten, uns war aber auch klar, dass sich die Kandidaten/Innen evtl. Rat suchen würden. Wichtig war uns eine autorisierte Antwort zu bekommen.
Also wurde Frau Schöneberg als erste veröffentlicht.
Am 6.5.09  24:00H hatte dieses Interview über 1.000 Zugriffe, so dass wir mit der Zweit- und Drittverbreitung sagen können, es hatte an einem Tag eine Verbreitung von rund 2.000 Wählern gehabt.
Wenn wir dies nun auf die Wähler von Ennepetal, was wir so natürlich nicht können, umrechnen, so haben wir damit rund 10% der Wähler an einem Tag erreicht. Wir meinen ein voller Erfolg, für unsere Arbeit. Auch ein voller Erfolg für den Wähler der sich nunmehr ein Bild von der Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg machen kann. Nebenbei, war das sicher auch eine gute Promotion für die Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg.

Nun, wie das im Leben so ist, gibt es Licht und Schatten. Und dieser Schatten kam per email und Telefon. [Die Buschtrommel war im Einsatz]
Zwei der Kandidaten, Frau Sabine Hofmann (Bündnis90/Die Grünen) als auch der Bürgermeisterkandidat der CDU , die bereits zugesagt hatten und die Bürgermeisterkandidatinnen der FDP, Frau Dr. med. Hella Siekermann, die sich das nochmals überlegen wollte, sagten das Interview ab. Auffallend  sind die zeitlichen Abfolgen, so dass wir schon von einer Fraktion sprechen können.

Aber Fraktion für was? Für mehr Transparenz? Wohl kaum. Für mehr Ehrlichkeit? Wohl kaum. Für mehr Demokratie? Auch nicht. Wir haben uns daraufhin im Videochat über Skype zusammengesetzt und waren einhellig der Meinung, entweder waren die Fragen  für die Kandidaten  zu schwer oder sie waren es nicht gewohnt, auf klar strukturierte Fragen Antworten zu geben. Dabei konnten sich die Kandidaten doch mit ihren Bekannten oder Beratern besprechen, wir wären ja nicht dabei gewesen. So kann man sagen auch den Beratern oder Bekannten waren die Fragen nicht geheuer. Diese wurden uns aber doch von  Ennepetaler Bürgern zugeschickt und waren eine ganze Zeit für jeden zugänglich im Netz.
Allein Frau Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen) gab eine weitergehende Begründung. Ihr Credo, es wäre unfair wenn die Fragen nach Eingang ins Netz gestellt würden. Dann könne bei gleichlautender Beantwortung jemand auf den Gedanken kommen sie hätte abgeschrieben. Wir können das nicht nachvollziehen und wollen das auch begründen.

Die Frage 1 von den 10+2 Fragen in dem Fragenkatalog lautete:

1.    Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?

Bei der Beantwortung ist jedoch nicht nur das reine Aufzählen von Faktoren wesentlich und da gibt es viele  die man nennen könnte, so man seinen Kopf und sein Herz in der Kommune hat. Es geht auch um die Formulierung wie der Kandidat diese Faktoren sieht. Das der Faktor Wirtschaft ein wesentlicher Faktor ist, sollte bei allen Kandidaten doch Konsens sein, sonst wäre es  traurig wenn dies keine Erwähnung finden würde.
Wenn nun alle Kandidaten den Faktor Wirtschaft nur alleine erwähnt hätten, wäre keiner auf den Gedanken gekommen, dass einer von dem anderen abgeschrieben hätte, eher das sie dieselbe Wahrnehmung hätten.
Aber was  würde die Kandidaten nun unterscheiden? Nun eben die persönliche Formulierung. Aus dieser persönlichen Formulierung kann man schon die Persönlichkeit die dahinter steht erkennen.

Und weil man anhand der Formulierungen schon eine Persönlichkeit erkennen kann, können wir mit Fug und Recht anmerken, diese drei Kandidaten wollen ihre Persönlichkeit hinter irgendwelchen Plakaten oder Sprüchen verstecken. Sie brauchen schlicht und einfach andere Interviewer und Fragen, einfache unverfänglich Fragen aus denen man bei Beantwortung keine Rückschlüsse auf die Person ziehen kann.

Nur dies sei angemerkt, wir brauchen als Bürgermeister/in einen Menschen, wie es Prof. Witt von der Fachhochschule für Verwaltung in Kehl  richtig sagte:

Letztlich komme es aber mehr auf die menschlichen Qualitäten eines Bürgermeisters an als auf seine Fachkompetenz: Die fachlichen Qualitäten eines guten Bürgermeisters seien zu 30 % wichtig, die menschlichen aber zu 70%.

Und das verstecken hinter vorgeschobenen Gründen, nur weil einem die Fragen nicht passen ist eine negative menschliche Fähigkeit. Sie deutet ein mangelndes Konfliktpotenzial, Problembewusstsein aber auch fehlendes Selbstbewusstsein an. Nur als Bürgermeister/in muss ich schon Konflikte bewältigen können und mich den Problemen der Kommune selbstbewusst stellen.

Das gehört nun mal zum 1 x 1 einer guten Führungsperson. So haben sich alle drei Kandidaten ein Bein gestellt und sind auch noch darüber gestolpert. Übrigens Fachkompetenz kann man sich, so man ehrgeizig ist, in der Regel relativ schnell aneignen, abgesehen davon, dass dem/r Kandidaten/In mit der Stadtverwaltung ein Beigeordneter als auch ein qualifiziertes Personal an die Seite gestellt wird. Die Zusammenarbeit Bürgermeister und Stadtverwaltung –  Führungsqualität vorausgesetzt – sollte doch eine vertrauensvolle sein?
Politik ist ein „schmutziges Geschäft“ so der Volksmund. In immer mal wieder gemachten Beruferankings landen Politiker grundsätzlich auf den letzten Rängen. Zurzeit haben die Politiker kein besseres Image als Taxifahrer. Nur 6% der Deutschen ordnen ihre Politiker als vertrauenswürdig ein, ein fataler Wert. Die US Amerikaner haben zu ihren Politikern immerhin zu 20% Vertrauen. Warum wohl?

Politiker aller Parteien bedauern dies, tun aber nichts. Ihnen ist ihr Image vollkommen egal, so meint man.
Nur wenn ich solch ein schlechtes Image habe, muss ich mich nicht wundern, dass es mit dem Nachwuchs nicht läuft, also die Anzugskraft verloren geht. Alle Parteien haben in den letzten Jahren einen erheblichen Mitgliederschwund zu verzeichnen. Was tun sie dagegen? Nichts. Plakate, Sticker, Schals oder poppige Internetauftritte vermögen diesen Verlust nicht umzukehren. Es nutzt auch nichts auf die SPD zu zeigen, die den größten Mitgliederschwund hatte, alle anderen Parteien haben dieses Problem auch.
So fragten wir uns, wieso hat Attac, AI, BUND, Demokratie Now, WWF usw. so viele junge Leute in ihren Reihen, die engagiert die Ziele dieser NGO´s verfolgen? Diese NGO´s sind hoch politisch, haben eine gesunde Streitkultur und binden den einzelnen ein. Ziele können moralisch jederzeit hinterfragt werden und werden von den Beteiligten auch getragen. Warum können Parteien dies nicht? Wegen der „Schmuddelarbeit“?
Ganz einfach. Die heutige Parteiarbeit ist ritualisiert es gibt nur unverbindliche allgemeine Ziele die keine Aussagekraft besitzen, tolle Plakate mit einem Superdesign aber sinnentleert. Für Jugendliche nicht tragfähig.

Dann wird nicht gestritten, sondern nur ausgegrenzt, diskreditiert und diffamiert. Besserwisserisch laufen die alten Parteimitglieder herum, als wenn das, was sie sagen, das Evangelium wäre. Auch ihrem Bürger/Wähler gegenüber, so er kritisch ist, verhalten sie sich nicht anders. Da wird schon mal ein Bürger/Wähler zurecht gewiesen, dass er keine Ahnung habe und der Politiker es doch besser wissen sollte.
Dann diese Mitleidstour der Politiker. Hier in Ennepetal habe ich mir oft anhören müssen, man wäre ja nur „Hobbypolitiker“ und der Arbeitsaufwand ginge so weit, dass man kaum mehr Zeit für sich selber habe. Nur, der Bürger/Wähler hat dieses Problem auch und jammert nicht.

Politik ist eben mal ein mühseliges Geschäft in einer Demokratie. Wollten wir es einfacher haben sollten wir eine Diktatur wählen, da braucht man nur abnicken. Aber wollen wir das?
Politiker in Ennepetal meinen man habe nicht bemerkt, dass die Mehrzahl der Kommunalpolitiker vollkommen unpolitisch sind. Wir in unserer Miniredaktion zumindest haben dies erfahren. Aber die Wähler auch; denn sonst würden hier keine diesbezüglichen emails eingehen. Aber ist das ein Grund den Kopf in den Sand zu stecken und das ganz als Schmuddelwahlkampf abzutun? Es sollte Ansporn sein, sich für etwas einzusetzen, besser zu werden, aber auch die menschlichen Schwächen zuzugeben. Oder wollen Politiker Übermenschen sein? Der Bürger will einen Politiker wie „du und ich“,  mit menschlichen Schwächen wie Fehlern, Gefühlen aber auch Stärken. Er will nicht zu ihm hochgucken, sondern ihm in die Augen gucken.

Ein Ehrenamt soll der Kommunalpolitiker sein, das wird vielfach bedauert. Nur wenn Ehre noch einen Wert haben soll, so sollte er dieses Amt auch freudig tragen und nicht tragen als wenn es eine Last wäre. Es wird ihm nicht so gedankt wie er es möchte, aber wenn ich etwas  des Dankes wegen tue, so sollte ich mich fragen „welches sind meine  Beweggründe?“. Ehre erlangt man durch vorbildliches Tun und  das ist außerordentlich, es hebt mich aus der Masse hervor.

Politik ist auch ein hartes Geschäft, immer mehr wird es bedauert wie hart die Bandagen sind mit denen gekämpft wird. Aber das ist doch in Ordnung, es zeigt doch den Kampf um die Sache,  um die Interessen die es gilt mehrheitsfähig zu machen, auch wenn sie im Nachhinein vielleicht  falsch sind.

Unser Anliegen wird im politischen Bereich immer sein, auch die Fehler in Ennepetal aufzuzeigen.

Nicht nur das schöne nette Ennepetal ist unser Thema, wenn es das wäre, hätten wir bei www.romantisches-ennepetal.de bleiben können.
Wir hätten auch einen Blog schöner-wohnen-in-Ennepetal oder was weiß ich aufmachen können. Nein, wir haben uns der Herausforderung gestellt, die Politik in Ennepetal zu erwecken. Das was falsch läuft wurde uns doch vielfach bewiesen, beim Problem Busbahnhof, wo die Parteien zunächst kein übergeordnetes Interesse zeigten, sich gemeinsam dem Bürger zu stellen und sich dessen Nöte anzuhören. Beim Teckel/Täckel  – wo wir in einer konzertierten Aktion zumindest einen Minimalempfang auf die Beine brachten.

Es gibt massenhaft Politikfelder, die unbearbeitet herumliegen, die auf eine konstruktive Lösung warten. Seid wir uns eingemischt haben, sehen wir doch, es bewegt sich etwas. Die Leute, Politiker und Bürger sind politisiert und das ist doch zu begrüßen. Aber wir sollten nicht stehen bleiben, täglich verändert sich die Welt und immer noch meinen viele von uns sie müssten sich nicht verändern. Aber wenn wir uns nicht verändern wollen, die Welt wird sich und kann sich nicht an uns anpassen.

Noch etwas zum Internet, was wir ja auch als Blog nutzen. Die politischen Parteien meinen, es ist ja noch Zeit, irgendwann wird dies mal eine Rolle spielen. Wunschdenken ist das. Das Internet wird inzwischen von 68% der Bevölkerung aktiv genutzt, es sind Menschen die sich informieren teilweise sogar ihre Entscheidungen danach abstellen. Wenn in Ennepetal die CDU oder auch andere Parteien dies unterschätzen, so ist das  sträflicher Leichtsinn den Mitgliedern gegenüber, die sich Hoffnung machen einen Sitz im Rat zu bekommen um endlich dieses Ehrenamt auch auszuüben. Hier blockieren die „Silberrücken“ der Politik die Entwicklung, weil ihnen moderne Kommunikation ein Grauen ist. Ennepetal ist ein abgeschlossenes Tal, aber muss es sich auch von der Entwicklung abschließen? Dorma hat während seiner 100 Jahr Feier eindrucksvoll die moderne Kommunikation vorgeführt, rund um den Globus wurden die Dorma Auslandsvertretungen in Echtzeit zugeschaltet und überbrachten ihre Grußbotschaft.  Das ist Standard heute und noch nicht einmal technisch so schwierig.

Wir selber machen hier bei uns abendlich Videokonferenzen, nicht so aufwändig wie Dorma, jedoch mit einem Headset, einer Webcam und  DSL Anschluss ist jeder von unserer Gruppe  ausgerüstet und schaltet sich zu.
Und da geht der alte „Silberrücken“ Walter Faupel, 71 Jahre ist er schon alt, her und behauptet, ne das ist noch nichts? Nein, das ist nichts für Leute ohne Verständnis moderner Anforderungen und Menschen, welche die Lernfähigkeit eingebüßt haben! Nur wer die moderne heutige Zeit nicht haben will, ist nicht flexibel oder zu alt und  sollte dann lieber  in ein Seniorenheim gehen, dort wird er einen geschützten Bereich vorfinden.
FWE, Bündnis90/DieGrünen, UBE aber auch die Stadt vernachlässigen teilweise sträflich diese Entwicklungen und tragen dazu bei, dass Ennepetal immer hinterher hinkt, bejammern aber die fehlende Attraktivität der Stadt. Es ist nur peinlich wenn man einige Internetauftritte der Vorgenannten betrachtet. Dies damit zu entschuldigen, man mache es nur nebenbei, ist einfach lächerlich. Selbst der Einzelkandidat Mehner, der ja immerhin eine Rechtsanwaltskanzlei hat, hat da mehr zu bieten., abgesehen von seiner eigenen Art der Strukturierung.

Setzen sie sich doch einmal an die Spitze der Entwicklungen, seien sie mal Avantgarde. Angst zu versagen? Was haben sie schon zu verlieren, bei einem Image von 6% kann man doch nur gewinnen. Bei den Jugendorganisationen der Parteien sehe ich die Jungen, für die ist  z .B.  Twittern kein Thema sie nutzen das, es gehört zu ihrem Alltag. Nur so frage ich mich wo ist die innerparteiliche Kommunikation, wo die Jungen den alten „Silberrücken“ zeigen wie das funktioniert? Haben die Alten es nicht nötig sich mit den Jungen auszutauschen? Arroganz der alten „Silberrücken“?

Nun meint die FDP auf ihrer Seite, im Internet würde ein Schmuddelwahlkampf geführt. Wie bitte?
Aber den haben die Parteien doch immer schmuddelig geführt. Nur früher und heute wird das hinter vorgehaltener Hand gemacht, auf den Fluren, den Marktplätzen usw.
Wer erinnert sich nicht an die Diffamierungen die Willy Brand oder Herbert Wehner ertragen mussten, alle beide verdiente Leute der Republik. Prof. Dahrendorf der heute im britischen Oberhaus sitzt kann davon ein Lied singen, ein verdienter Mann. Oder wie wurde Prof. Biedenkopf mehrmals mitgespielt.
Also den Schmuddel gab es immer schon, nur damals war es niemand gewesen und doch wurde es gemacht. Und heute? Es ist alles offen. Die peinliche Vorstellung einer CDU am Busbahnhof bei der Bürgersprechstunde, war abends von Herrn Schulte-Passlack schon ins Netz gestellt und war für jedermann erreichbar. En-mosaik zog nach, verstärkte das noch und die WR brachte es am folgenden Tag. Früher hätten nur 5 – 8 Leute von diesem Vorfall gewusst, heute weiß das am nächsten Tage die ganze Stadt. Wie sich das auf die Kommunalwahl niederschlägt? Herr Faupel und Herr Kraft von der CDU werden sich solch ein zweites desaströses Verhalten nicht nochmals erlauben, falls sie keinen allzu großen Realitätsverlust haben. Man kann doch nicht als Vertreter einer so großen Volkspartei, wie der CDU, so wie die Herren Kraft und Faupel in der Öffentlichkeit auftreten. Wie bei einer Kleingartenvereinssitzung, in welcher der Vorsitzende die Gemeinschaftsarbeit einteilt. Der Bürger/Wähler ist doch kein Befehlsempfänger!!
Es ist Zeit das sich die CDU, auch hier in Ennepetal, auf ihre konservativen Werte besinnt, nicht wegsehen sondern hinsehen. Auch die Liberalen haben vergessen, wer Flachmann war und dümpeln so vor sich hin.
Die Annäherungsbemühungen der SPD auf Bundesebene an die Konservativen haben sich nicht ausgezahlt, müssen und sollten auch nicht im kommunalen Bereich nachvollzogen werden, sie sollte wissen, das sie eine progressive Partei war und dort am überzeugendsten agieren konnte. Es gibt halt nur die drei großen politischen Richtungen. Vergessen? Und es geht um die Probleme in Ennepetal.

Es gibt eine alte Regel im Leben, die lautet: Falls man eine Bewegung nicht mehr aufhalten kann, so sollte man sich zumindest an die Spitze setzen um letztendlich nicht unterzugehen. Die Amerikaner haben da mehr Pragmatismus, für die ist der Feind solange ein Feind wie man ihn besiegen kann, kann man es nicht, so verbündet man sich mit ihm.

Deshalb meine ich sollten wir uns alle verbünden, für mehr Demokratie, für die Parteien als Vertreter der Bürger und für einen Rat der um das Wohl und Wehe dieser Stadt kämpft. Für mehr Mitwirkung und Mitbestimmung des Bürgers.
Haben sie Vertrauen in den Bürger, er muss auch Vertrauen zu seinen Politikern haben. Und immer schön das Ohr beim Bürger, damit man die Verbindung nicht verliert.

Wir als Presse, und dazu zählen wir nun mal, sollten das Geschehen in dieser Stadt nicht aus den Augen verlieren und weiter – wenn es erforderlich ist – die Finger in die großen Wunden dieser Stadt legen. Und  zwar solange bis diese Wunden geschlossen sind, das sollte unsere Intention sein und dem werden wir auch verpflichtet sein. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Stadt hat jahrelang gepennt und wurde unter Wert verkauft, es ist Zeit das die verschmutzten Werte dieser Stadt gesäubert werden.

Und nun gehen sie hin, suchen sich einen netten Schreiber, der ihnen die Fragen stellt, die ihnen genehm sind, machen ein schönes Interview und setzen es irgendwo in die Öffentlichkeit. Sägen sie ruhig weiter an dem Ast auf dem sie sitzen und suhlen sich in ihrer verletzten Eitelkeit.

Nur alle werden ihnen nachsagen, dass sie unbequemen Fragen aus dem Wege gehen,
heißt – sie gehen auch unbequemen Entscheidungen aus dem Weg
heißt –  sie haben eine Führungsschwäche.

Und mal ehrlich, wollen sie einen Menschen mit Führungsschwäche in das Amt des Bürgermeisters haben? Wohl kaum.

Jürgen Gerhardt