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KULTURVOLKSFEST AM 1. MAI – AUFTAKT DER 72. RUHRFESTSPIELE

1. Mai-Demonstration zum Ruhrfestspielhaus beim Kulturvolksfest am 1. Mai
Foto: © KRUSEBILD

[Recklinghausen] Zum Auftakt der 72. Ruhrfestspiele findet am 1. Mai das traditionelle Kulturvolksfest statt. Das „Fest für alle“ mobilisiert alle Generationen. Rund um das Ruhrfestspielhaus erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm aus Musik, Comedy und vielen Mitmach-Aktionen für Jung und Alt. Mit dabei ist auch wieder die Initiative „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrem Erlebnisland. Darüber hinaus nimmt beim diesjährigen Kulturvolksfest das Ende des Steinkohlebergbaus einen besonderen  Stellenwert ein. Ihm ist der diesjährige DGBDemonstrationszug zum Ruhrfestspielhaus unter dem Motto „Danke, Kumpel! Der Bergbau geht, der Kumpel bleibt!“ gewidmet.

Nach Eintreffen des Demonstrationszuges am Ruhrfestspielhaus findet um 11.15 Uhr die traditionelle Maikundgebung des DGB auf der BÜHNE VOR DEM RUHRFESTSPIELHAUS statt. Im Anschluss an das Grußwort von Bürgermeister Christoph Tesche hält Petra Reinbold-Knape, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE, die diesjährige Mai-Rede. Schließlich werden die 72. Ruhrfestspiele durch den ehemaligen Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der RAG Deutsche Steinkohle AG Norbert Maus und den Festspielleiter Frank Hoffmann offiziell eröffnet.
Im KLEINEN THEATER präsentieren die Neue Philharmonie Westfalen, das Jugendsinfonieorchester der Stadt Recklinghausen und die Jungen Vestsinfoniker ihr Konzert unter dem Titel „Was für ein Theater …!!“ mit Musik von Händel über Humperdinck bis Lennon/McCartney. Und musikalisch geht es weiter mit dem Süder Palastorchester und seinem Programm „Funk, Soul and more“ sowie Culture Pool und ihrem „RE-fugees Project“.

Im RECHTEN RANGFOYER IM RUHRFESTSPIELHAUS heißt es „Ein Blick zurück/nach vorn! Bergleute erinnern sich an den Steinkohlenbergbau im Bezirk Recklinghausen“.
Im LINKEN RANGFOYER laden junge Künstler aus dem Ruhrgebiet die kleinen Besucher zu den Gugelhupf Kinderliedern ein. Im LINKEN SEITENFOYER findet eine Ausstellung der Geschichtskreise zum Bergbau und der DGB-Treff statt.
Schaurig-schön wird es mit Rock ’n‘ Rabbit und ihrem Live-Hörspiel „Der schwarze Teufel“ im ZEPPELIN. Anschließend fragen Claudius Reimann und Katharina Bohlen in ihrer musikalischen Lesung „Ist das Jazz oder kann das aus?“.
Im THEATERZELT startet das Programm mit Swinging Brass und ihrer Mischung aus Rock-Pop und Kirchenmusik, gefolgt von der Choreographie „Meer. Leben“ der Schule für Bühnentanz Robin Lynn. Comedy-Fans kommen bei Maxi Gstettenbauers Programm „Lieber Maxi als normal“ auf ihre Kosten, während Chor Kumpane Lieder aus aller Welt und in verschiedenen Sprachen zum Besten geben. Schließlich präsentiert der Akkordeonklänge Vest Recklinghausen e. V. konzertante Akkordeonmusik.

Auf der MUSIKBÜHNE AN DER DORSTENER STRASSE treffen Newcomer-Bands aus dem Vest aufeinander, die sich in sieben Vorrunden für das Sparkassen-Clubraum-Finale qualifiziert haben: YOUTH IN RETROSPECT (Dorsten), TERMINUS (Recklinghausen), UNICORN RODEO (Recklinghausen-Süd), MOHITO ROYAL (Waltrop), TYLER LEADS (Datteln), PLAIN COOKING (Herten) und BIRDS ON PLANES (Marl). Vor der Siegerehrung heizt die Gewinnerband 2017 THE JUICY DOLLS noch einmal kräftig ein.
Auf der WIESE AM HIRSCHGEHEGE liefern Hendrik & Co aus Belgien Straßentheater voller Absurdität und die „Parada“ des Faber Theaters eine wandernde Theater- und Musikshow.

Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der
Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ Copyright „© BZgA“

Auf der MITTLEREN WIESE HINTER DEM RUHRFESTSPIELHAUS können sich die kleinen Besucher im Erlebnisland der Initiative „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest e.V. (DROB) und dem StadtSportVerband Recklinghausen e.V. wieder auf Entdeckungstour begeben. An verschiedenen Mitmach-Stationen können Mut, Anerkennung, Teamgeist und Geschicklichkeit getestet werden. Mit dabei: Botschafterin und KiKAModeratorin
Singa Gätgens. Auf der WIESE AN DEN TENNISPLÄTZEN stellen Vereine und Initiativen an Info-Ständen ihre Arbeit, ihre Projekte und Ziele vor. Rund 20 Stände von beteiligten Gruppen sind Stationen einer Mitmach-Rallye im „Kinderrechte-Dorf“.Und ÜBERALL UND NIRGENDS tauchen schräge Typen und Akrobaten auf. Darüber hinaus sorgen auf dem gesamten Gelände Spezialitäten aus der heimischen Küche für das leibliche Wohl.

Information:

Die Vestische richtet zwischen dem Recklinghäuser Hauptbahnhof (ab 10.21 Uhr im 5-Minuten-Takt) bzw. dem Kreishaus (ab 10.30 Uhr im 15-Minuten-Takt) und dem Ruhrfestspielhaus einen Bus-Pendelverkehr ein. Darüber hinaus stehen an der Dorstener Straße und an der Ecke Cäcilienhöhe / Arenbergstraße bewachte Fahrradparkplätze
des ADFC zur Verfügung. Die Tagesgebühr beträgt 1,00 €, Fahrräder von Kindern, die mit ihren Eltern anreisen, werden kostenlos beaufsichtigt.

 

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Alle reden von Heimat, die Ruhrfestspiele auch

Dr. Frank Hoffmann (Intendant der Ruhrfestspiele) Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Heimat, ein Begriff der emotional Menschen in ein wohliges Gefühl versetzt, beim Anblick ihrer wohlvertrauten Gegend entwickelt sich ein gutes Gefühl. Hier bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen oder hier habe ich meine erste Liebe erlebt.
Heimat, kein anderer Begriff wird so verlogen benutzt um Menschen zu manipulieren.
Es werden Kriege geführt, Menschen vertrieben oder Menschen, fremd angesiedelt.
Heimat wird genutzt aber auch benutzt, sie wird besudelt, sie ist überfremdet und sie ist Kitsch und bleibt manchem immer fremd. Und, millionenfach ist der Mensch von heute auf morgen ohne Heimat und findet sich, wenn es gut geht, in einem Container wieder.
Die diesjährigen Ruhrfestspiele haben sich des Begriffs Heimat angenommen, und wie es für den scheidenden Intendanten Frank Hoffmann üblich ist, hat er die Festspielwochen ganz in diesen Begriff gestellt.

Anfangen werden die diesjährigen Ruhrfestspiele am 1. Mai mit dem Kulturvolksfest. Dieses Jahr steht dieses Fest im Zeichen des Kohlebergbaus, der durch die Schließung der letzten Zeche Prosper-Haniel in Bottrop für immer Geschichte ist.
Der Steinkohlebergbau ist damit ein Fall für das Museum geworden. Dieses mal wird der DGB zu diesem Kulturvolksfest einen Demonstrationszug des Dankes, für alle die Bergleute organisieren, die Losung: „Der Berbau geht, der Kumpel bleibt“. Denn dieser Kumpel war es der der Kultur, besonders in Hamburg, zur Seite stand. Kohle gegen Kultur.

Am 3. Mai wird es die Eröffnungspremiere mit Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt geben. Eine Koproduktion mit dem Burgtheater Wien unter der Regie von Dr. Frank Hoffmann mit Maria Happel und Burghart Klaußner in den Hauptrollen.

Es zeigt ein Stück über Menschen die für Geld und ihren eigenen Vorteil alles tun würden, selbst einen Mord. Die alte Dame, Milliardärin, besucht ihre ehemalige Heimat. Diese Heimat hat sie, als sie in Not war, vertrieben. Jetzt findet sie nur noch eine heruntergekommene Kleinstadt vor. Denn sie hat im Vorfeld mit ihrem Geld dafür gesorgt, dass die Stadt „Pleite“ wurde. Sie will Rache für das begangene damalige Leid, denn ihr damaliger Geliebter Alfred III, von dem sie ein Kind bekam, hat sie als Prostituierte aus dem Dorf gejagt.
Klar stellt sie die Bewohner vor die Wahl, einen Scheck über eine Milliarde für den Tod Alfred III. Der die Rettung für das Dorf bedeutet. Die Bewohner sind fassungslos und ignorieren dieses Ansinnen, gehen davon aus, letztendlich die Milliarden trotz allem zu bekommen.
Es klappt nicht, die alte Dame beharrt auf ihrer Forderung. Die Dorfbewohner scharen sich um Alfred III, enger und immer enger. Als der Kreis sich öffnet, liegt Alfred III tot am Boden. Der Amtsarzt und Bürgermeister stellt denn auch „Herzschlag“ und „Tod aus Freude“ fest. Die alte Dame gibt den Milliardenscheck, packt den Leichnam in einen Sarg und fährt ab nach Capri.

Fritz Eckenga Foto: © Ralf Rottmann

Ein Urgestein des Ruhrgebietes, FRITZ ECKENGA, mit seinem Programm: „NEHMEN SIE DAS BITTE PERSÖNLICH“, zeigt die ganze künstlerische Bandbreite des Festivals. Eckenga kommt eben komisch rüber, nicht komisch im klassischen Sinne, sondern wie es im Ruhrgebiet üblich, direkt und unverkrampft, bei dem der Witz schon mal im Halse stecken bleibt.

Dann ist da, ein westfälisch-türkischer Heimatabend mit den „Bullemännern Senat Duzcu und Murat Kayi“.
Beide versuchen verzweifelt zu klären wo den nun Heimat ist und stellen viele Orte fest, die Heimat sein könnten. Die Verzweiflung klärt sich auf; denn im Alten-und Pflegeheim , so meinen sie, wird sich auch die Heimat einfinden.

Wenn man über Heimat spricht, so darf der berühmteste und älteste Heimkehrer nicht fehlen – Odysseus. Er der 10 Jahre herumirrte und sich nach der Heimat sehnte, den unterschiedlichsten Prüfungen ausgesetzt und doch nie nachließ seine Heimat zu erreichen.
Der griechische Dichter Homer schuf mit seinem Epos Odyssee den Beginn der europäischen Kulturgeschichte.
Christian Brückner wird uns mit seinem warmen unverwechselbaren Timbre das Odyssee Epos in einer Lesung erfahrbar machen.

„Mein Vaterland“ eine sinfonische Dichtung von Bedrich Smetana. Der wohl bekannteste Teil dieser sinfonischen Dichtung ist die Moldau. Smetana komponierte damit eindrucksvoll quasi seine tschechische Heimat mit seiner Geschichte, Landschaft und Natur.
Die Neue Philharmonie Westfalen unter Generalmusikdirektor Rasmus Baumann wird damit den Beweis erbringen wie sich Heimat anhört.

Dr. Frank Hoffmann Foto: (c) Linde Arndt

Ja, und dann verliert am 17. Juni um 20:00 Uhr Dr. Frank Hoffmann, der Intendant der 14 Jahre die Ruhrfestspiele geprägt hat, seine Heimat oder einen Teil seiner Heimat. Ist Heimat eigentlich teilbar? Wie dem auch sei, es wird ein Abend der Rückbesinnung sein, mit Frank Hoffmann, Kollegen, Künstlern, Mitarbeitern, eben alle die ihn die Jahre begleiteten aber auch mit dem Publikum das ihm gerne folgte. Vielleicht wird es ein Abend mit sehr viel Taschentüchereinsatz werden, denn die Ankündigung: „In jedem Abschied wohnt ein Zauber inne“ verrät einen emotionalen Abschied.

„DIE PRÄSIDENTIN“,nach dem gleichnamigen Comicbuch von Francois Durpaire und Farid Boudjellal
Ich möchte diese Premiere der Uraufführung besonders herausstellen, weil die außergewöhnliche Schauspielerin Corinna Harfouch die Hauptrolle spielt.
Inhaltlich geht es um die (beinahe) französische Präsidentin Marine Le Pen die mit ihrer Partei Front National (FN) eine schreckliche Utopie uns monatelang vor Augen hielt.
Es ist ein Spiel um Macht, Abhängigkeiten und Unterwerfungen die nur für die Erlangung des höchsten nationalen Amtes gespielt wird. Die Widerwärtigkeiten, die inneren Kämpfe oder der Verlust einer menschlichen Facon verlangt eine Schauspielerin mit einer großen Bandbreite. Die persönliche Hölle leben und doch das menschliche erahnen. Corinna Harfouch ist hier die erste Wahl.

„LENZ“, von Georg Büchner Regie mit dem Théâtre National du Luxembourg, Regie Frank Feitler, Hauptrolle: Luc Feit.

Lenz ein heimatloser Wanderer zwischen der Realität und dem Wahnsinn, sucht seine eine Welt die ihm Halt gibt. Er findet sie in einer Vaterfigur, die ihn aber nach einiger Zeit abweist und an seinen eigenen Vater verweist. Diese Abweisung stürzt ihn in die Isolation, die anfängliche Schizophrenie führt ihn nun in ein sinnentleertes Leben – er resigniert.
Eindruckvoll spielt Luc Feit den Lenz, der sucht und der letztendlich im Nichts endet.

„UNENDLICHER SPASS“ Nach dem Roman von David Foster Wallace.

„Unendlicher Spass“, v.l.n.r: Jasna Fritzi Bauer, Ursina Lardi, Heiko Pinkowski, Sebastian Blomberg, Devid Striesow, Andr Foto: ©David Baltzer/ Agentur Zenit

Regie:Thorsten Lensing Es spielen: Jasna Fritzi Bauer, Sebastian Blomberg, André Jung,
Ursina Lardi,Heiko Pinkowski und Devid Striesow

Es sind tragische und komische Figuren, keine Witzfiguren, es sind Menschen die durch das Leben gehen springen ohne zu wissen. Voller Angst nichts in dieser Welt zu sein.
Es wird ein Fest der puren Komik, wie die drei Brüder das Publikum zum lachen bringen. Wenn Devid Striesow, als Football-Star Orin über postkoitale Verzweiflung redet oder Sebastian Bomberg glänzt als Konversationstherapeut und als Vogel, der nach einer Herzattacke im Whirlpool landet. Die Schauspieler können aufdrehen und manchmal meint man, sie verlieren sich in den Rollen; denn eines soll nicht rüber kommen, alle wollen kein Opfer sein, sie wollen nur dabei sein – berührend das Ganze.

Wie immer habe ich mir aus diesem Füllhorn der Aufführungen Stücke heraus gesucht die ich gerne sehen würde. Aber, wie gesagt es ist ein Füllhorn und ich müsste eine gespaltene Persönlichkeit sein, der Tag müsste mehr als 24 Stunden haben, um die Vielfältigkeit dieses Ruhrfestivals um alles zu sehen oder zu hören.
Deshalb zwei Links zum stöbern um letztendlich die Entscheidung zu treffen die etwas erbauliches, unterhaltendes oder auch komisches bereithält.

1. Die Veranstaltungen:

https://www.ruhrfestspiele.de/de/veranstaltungen/veranstaltungen.php

2. Der Festpielkalender

https://www.ruhrfestspiele.de/de/festspielkalender/festspielkalender.php?r=1

Dr. Frank Hofmann (li) und Maria Allnach, RWE (re) erläutern das Fringe-Programm 2018 Foto: (c) Linde Arndt

Aber halt, wir haben ja noch das seit 2005 bestehende Fringe Festival, welches vom
22. Mai 2018 bis 16. Juni 2018 außergewöhnliche Unterhaltung bietet.

„Einer tanzt aus der Reihe“ mit Killer und Killer

Eine Puppe erwacht zum Leben und geht auf Entdeckungsreise. Ihr Körper, die Beweglichkeit, ein Nießen führt sie in die Welt der Sprache. Mit einem Körper und der Sprache können die interessantesten Dinge entstehen, die einen zum staunen bringen.
Doch vorsichtig, es ist noch etwas dahinter hinter der tanzenden und sprechenden Person.

„LA GIGANTEA COMPAGNIE LES TROIS CLÉS“

Chile, Brasilien, Frankreich, Rumänien Figurentheater

Der Held Makou, ein Kind der Wüste, wird entführt und soll zum Kindersoldaten ausgebildet werden, er flieht. Auf der Flucht träumt er von dem Baum Gigantea, dessen Wurzeln blaues Gold spenden: Wasser.
Es ist großes Figurentheater das sich um die beiden Themen Wasser und Kindersoldaten dreht. Die Themen erinnern sofort an Themen die sehr bedrückend daherkommen müssten, trotz allem verstehen es die Spieler mit einfachsten Mitteln der Bühne und der Musik eine doch rührende Geschichte zu erzählen.

Auch hier der Link zu dem Programm:

http://www.fringefestival.de/de/download/fringe_2017_web.pdf

„Es sind vier Wochen mit Tanz, Theater, Musik und Performance, mal poetisch, mal berührend, mal hochkomisch und mal atemberaubend. Wir haben auch 2018 unsere Highlights des Off-Theaters nach Recklinghausen eingeladen, um Ihnen vier Wochen unvergessliche Stunden zu bieten“, so Dr. Hoffmann bei der Vorstellung des Programms.

Daten und Informationen:

Das Festival

85 Produktionen im IN Festival
182 Veranstaltungen im IN Festival

11 Spielstätten

Fringe Festival

26 Fringe Produktionen aus 14 verschiedenen Ländern
116 Veranstaltungen

8 Spielstätten

 

Vielleicht sehen wir uns ja im großen Haus oder im Fringe Zelt und kommen ins Gespräch über eine Heimat die örtlich nahe dem Herzen liegt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen

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Kulturvolksfest am 1.Mai – Auftakt der 70.Ruhrfestspiele

 Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ Foto: © BZgA

Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der
Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“
Foto: © BZgA

[Recklinghausen] Zum Auftakt der 70. Ruhrfestspiele unter dem Motto „Mittelmeer – Mare Nostrum?“ findet am 1. Mai das traditionelle Kulturvolksfest statt. Das „Fest von allen für alle“ mobilisiert alle Generationen. Familien, Kultur und Gewerkschaftspolitik stehen dabei im Vordergrund. Rund um das Ruhrfestspielhaus erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm aus Musik, Artistik und vielen Mitmach-Aktionen für Jung und Alt. Eine Neuheit in diesem Jahr ist das Sparkassen-Clubraum-Finale auf der Musikbühne an der Dorstener Straße mit Bands aus dem Kreis Recklinghausen. Darüber hinaus freuen sich die Ruhrfestspiele über den Besuch des ver.di-Bundesvorsitzenden Frank Bsirske, der im Ruhrfestspielhaus gemeinsam mit weiteren Experten über die Entstehung struktureller Fluchtursachen diskutieren wird.
Auftakt ist die traditionelle Maikundgebung des DGB um 12.00 Uhr auf der BÜHNE VOR DEM RUHRFESTSPIELHAUS. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Christoph Tesche hält Norbert Maus, Betriebsratsvorsitzender Auguste Victoria, die diesjährige Mai-Rede. Im Anschluss werden die 70. Ruhrfestspiele offiziell eröffnet.

Im KLEINEN THEATER geht es „echt tierisch…“ zu, wenn die Mini-Sinfos Recklinghausen/Herten, das Jugendsinfonieorchester Recklinghausen und die Neue Philharmonie Westfalen Korngolds „The Sea Hawk“, Survivors „Eye of the Tiger“ und Strawinskys „Feuervogel“ zum Besten geben. Musikalisch geht es weiter mit dem Flüchtlingschor Hannover und Werken von „Amazing Grace“ über Bizets „Carmen“ bis hin zu Beethovens „Ode an die Freude“. Im ZEPPELIN begegnen die Besucher im Figurenpantomimenspiel „Der Schöne und das Biest“ einem Schönen, der gar nicht so schön, und einem Biest, das gar nicht so biestig ist. In „Hör mir zu“ konfrontieren Alejandra Jenni Palma und Sebastian Gisi ihr Publikum in einer Mischung aus Akrobatik, Tanz und Sprache provokant mit dem aktuellen Umgang mit Geflüchteten.
Im RECHTEN SEITENFOYER im Ruhrfestspielhaus diskutieren PD Dr. Jochen Hippler, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, Prof. Dr. Herbert Schui, Volkswirt und Mitbegründer der AG Alternative Wirtschaftspolitik und der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske unter dem Titel „Ursachen von und Gründe für Flucht“ über die Entstehung struktureller Fluchtursachen.

In der Ausstellung „Glückauf in Deutschland“ des IG BCEBezirks Recklinghausen erzählen türkische Lehrlinge über ihre Migration und Integration vor 50 Jahren. Im LINKEN SEITENFOYER erhalten die Besucher in offenen Proben einen Vorgeschmack auf das Theaterprojekt „wg. Deutschland“. Anschließend geht es von der Probebühne auf die Tanzfläche: Nach der Tango-Show mit Wiebke Harder und Arend Weitzel können die Besucher selbst das Tanzbein schwingen. DJ Consigliere legt auf.
Mit „DANCE“ startet auch das Programm im THEATERZELT: Hier zeigen die internationalen Tänzer von BBC (Best Boys Club) unter dem Titel „Nur Mensch sein“ einen Ausschnitt aus ihrem Projekt der „kumpane“-Kultur-Kampagne. „Dabkeh“ ist eine einzigartige Mischung aus Folklore, Breakdance und weiteren Tanzstilen, die die zehn jungen Tänzer aus Syrien und Palästina von Ojin – the survivor auf die Bühne bringen. In der
Choreographie „Unterwegs“ erzählt die Schule für Bühnentanz Robin Lynn die berührende Geschichte einer Reise? Oder Flucht? Unter dem Titel „The Doppelchor“ treffen der integrative Chor der Lebenshilfe e. V. Chorcan (Leitung: Felix Jensen) und der auf Initiative der Ruhrfestspiele gegründete Chor Kumpane mit Vest-Bürgern aus aller Welt (Leitung: Svetlana Svoroba) zusammen. Mit skurrilen Figuren, intelligentem Wortwitz und agiler Körpersprache erzählt das Theater Narrattak unter dem Titel „Arlecchino reloaded“ die Geschichte einer konfliktreichen Liebe zwischen Arm und Reich. In „The Audition“ setzen sich die jungen Künstler von ART.62 in einer Mischung aus Schauspiel, Tanz und Artistik mit den Ängsten, Träumen, Werten und Normen ihrer Generation auseinander.

Die MUSIKBÜHNE AN DER DORSTENER STRASSE steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Newcomer-Bands aus dem Vest. In acht Vorrunden haben 30 Bands aus Recklinghausen und Umgebung um den Einzug ins Finale des Sparkassen-Clubraums gespielt.
Am 1. Mai wird der Sieger des Jahres 2016 ermittelt, der beim Abschlusskonzert der Ruhrfestspiele am 18. Juni 2016 im Stadtgarten als Vorband spielen wird. Folgende Bands stellen sich dem Urteil von Jury und Publikum: BescheuAt (Datteln) mit Dadaistischem Punk, Voodoo Cowboys (Recklinghausen Süd) mit Hardrock, El Mobileh (Dorsten) mit Punkrock, Turtle Beach (Marl) mit Rock, The Juicy Dolls (Oer-Erkenschwick) mit
Punkrock, Arbeitstiere (Castrop-Rauxel) mit Rap-Rock, Tizzle (Herten) mit HipHop und Mower (Recklinghausen) mit Alternative Stoner Rock. Vor der Siegerehrung heizt die Gewinnerband des Sparkassen-Clubraums 2015 Threepwood ‘N Strings noch einmal kräftig ein. Begleitet wird der Konzert-Wettbewerb von den Peers der Präventionskampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), die Jugendliche auf Augenhöhe über die Risiken des Alkoholkonsums informiert und zu einem verantwortungsvollen Konsum motiviert.

Auf der WIESE AM HIRSCHGEHEGE wacht Rodrigo in der „Nanirossi Show“ eifersüchtig über seine Liebste Josephina. Dank akrobatischer Einlagen und komödiantischem Talent ganz zum Amüsement der Zuschauer. „Sómente“ erzählt ganz ohne Worte die poetische Geschichte eines einsamen alten Mannes, der auf einer Parkbank darauf wartet, dass etwas passiert – oder nur darauf, dass die Zeit vergeht.

Was Kinder alles können, wenn man ihnen Freiräume gibt, wird im „Kinder stark machen“- Erlebnisland der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest e.V. (DROB) und dem StadtSportVerband Recklinghausen e.V. auf der MITTLEREN WIESE HINTER DEM RUHRFESTSPIELHAUS eindrucksvoll vermittelt. An Mitmachstationen wie dem Niedrigseilgarten und dem Vertrauensparcours sowie auf der Spielbühne dreht sich alles um Mut, Anerkennung und Teamgeist. Mit dabei ist Singa Gätgens, KiKA-Moderatorin und Botschafterin von „Kinder stark machen“. Auf der WIESE AN DEN TENNISPLÄTZEN präsentieren sich Vereine und Initiativen mit Info-Ständen.
Und ÜBERALL UND NIRGENDS tauchen schräge Gestalten und Akrobaten auf: die Besucher erwartet eine luftige Show im Heliumballon, phantasievolles Stelzentheater, geheimnisvolle Spiegel, verrückte Spanier, musikalische Dickköppe, brasilianische Kampfkunst, magische Zaubertricks und vieles mehr. Darüber hinaus sorgen auf dem gesamten Gelände Spezialitäten aus der internationalen und der heimischen Küche für das leibliche Wohl.
Die Vestische richtet zwischen dem Recklinghäuser Hauptbahnhof bzw. dem Kreishaus und dem Ruhrfestspielhaus ab 10.21 Uhr einen Bus-Pendelverkehr ein.

PROMINENTE GÄSTE DER ERÖFFNUNGSPREMIERE DER RUHRFESTSPIELE „ICH ICH ICH“

Frank Hoffmann, Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen  Foto: (c) Linde Arndt

Frank Hoffmann, Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen Foto: (c) Linde Arndt

[Recklinghausen 03.Mai.2015] Zur Eröffnung der Ruhrfestspiele 2015 unter dem Motto „Tête-à-tête. Ein dramatisches Rendezvous mit Frankreich“ am 3. Mai wurden auch in diesem Jahr zahlreiche besondere Gäste aus den Bereichen Kunst und Kultur, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften begrüßt. Eröffnet wurden die Ruhrfestspiele mit der Komödie des französischen Dramatikers Eugène Labiche „ICH ICH ICH“ unter der Regie von Martin Kušej.
Aus dem Bereich Kunst und Kultur kamen: das künstlerische Team und das Schauspielensemble der Eröffnungsproduktion „ICH ICH ICH“, darunter Regisseur Martin Kušej sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler Nora Buzalka, Thomas Gräßle, Markus Hering, Thomas Lettow, Oliver Nägele, Katharina Pichler, Wolfram Rupperti, Götz Schulte und Johannes Zirner, die Direktorin der Union des Théâtres de l’Europe Dr. Ruth Heynen, die Intendantin des Burgtheaters Wien Karin Bergmann, der Intendant des Theaters Dortmund Kay Voges, der Generalintendant des Musiktheaters im Revier Michael Schulz, der Geschäftsführer der Kultur Ruhr GmbH Lukaz Crepaz, der Künstler Daniel Buren, der Museumsdirektor der Kunsthalle Recklinghausen Prof. Dr. Ferdinand Ullrich sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler Günter Lamprecht, Martin Brambach, Christine Sommer, Joachim Hermann Luger und Jürgen Mikol.
Aus dem Bereich der Politik konnten wir begrüßen: Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW, Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung und stellv. Ministerpräsidentin des Landes NRW, Thomas Kutschaty, Justizminister des Landes NRW, Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, Franz-Josef Lersch-Mense, Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes NRW, die Bundestagsabgeordneten Kai Gehring, Michael Groß, Philipp Mißfelder, Michelle Müntefering, Joachim Poß, Axel Schäfer, Rita Stockhofe, Oliver Wittke, die NRW-Landtagsabgeordneten Andreas Becker, Andreas Bialas, Simone Brand, Carsten Löcker, Michael Hübner, Norbert Meesters, Thomas Nückel, und Landrat Cay Süberkrüb.
Die Bezirksregierung Münster wurde vertreten durch den Regierungspräsidenten Dr. Reinhard Klenke und die Vizeregierungspräsidentin Dorothee Feller, Kulturdezernent Georg Veit sowie weitere Mitarbeiter der Bezirksregierung.
Bürgermeister Christoph Tesche und seine Stellvertreter heißen darüber hinaus zahlreiche Mitglieder des Rats und der Verwaltung der Stadt Recklinghausen willkommen.
Den DGB vertraten der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann, die stellv. Vorsitzende Elke Hannack, Stefan Körzell, Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrfestspiele und Mitglied des geschäftsführenden DGB Bundesvorstandes sowie Andreas Meyer-Lauber, Bezirksvorsitzender des DGB NRW. Darüber hinaus werden Vertreter der DGB-Einzelgewerkschaften erwartet, darunter Egbert Biermann und Katja Marx, Mitglieder des IG BCE Hauptvorstandes, der stellv. IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers und Willi Dzielak, Mitglied des Bundesvorstandes IG BAU, Vor-standsmitglieder der IG Metall sowie weitere Vertreter der Einzelgewerkschaften.
Die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr Karola Geiß-Netthöfel und die Vorsitzende der RAG-Stiftung Bärbel Bergerhoff-Wodopia waren ebenso anwesend  wie Vertreter der Gremien der Kunststiftung NRW, der Hans-Böckler-Stiftung, der Otto-Brenner-Stiftung und der RAG-Stiftung.
Aus dem Kreis der Wirtschaft sowie Spendern und Sponsoren waren anwesend:
Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender Evonik Industries AG (Hauptsponsor der Ruhr-festspiele), Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft, Dr. Jürgen-Johann Rupp, Vorstand Finanzen der RAG Aktiengesellschaft, Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG, Dr. Michael Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vest, Ulrich Weber, Personalvorstand der Deutschen Bahn AG sowie weitere Vertreter der Sponsoren Evonik, RAG, VW, RWE, Sparkasse und Medienhaus Bauer.

Ruhrfestspiele Recklinghausen

Die 1946/1947 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas. Vom 1. Mai bis Mitte Juni verbinden sich alljährlich Inszenierungen namhafter Regisseure, Darbietungen preisgekrönter Schauspielgrößen sowie Aufführungen junger Talente der Theaterszene zu einem runden Gesamtkonzept. Seit 2005 leitet Intendant Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele.
Mit freundlicher Unterstützung von Evonik Industries AG – Hauptsponsor der Ruhrfestspiele.

 

„TÊTE-À-TÊTE. EIN DRAMATISCHES RENDEZVOUS MIT FRANKREICH“

v.l.: Ute Lemper, Dr. Frank Hoffmann, Markus Langer [Evonik]  Foto: Linde Arndt

v.l.: Ute Lemper, Dr. Frank Hoffmann, Markus Langer [Evonik] Foto: Linde Arndt


[jpg] Der 7. Januar 2015 in Paris hat uns allen bewusst gemacht, wie zerbrechlich wir sein können. Frankreich war uns an diesen Tagen so nahe und unsere Trauer um die Opfer so groß. Tatsächlich hat uns dieser Anschlag bis ins Mark getroffen; denn unsere Werte, wie die Presse- und Meinungsfreiheit, versuchten diese Verbrecher umzubringen. Eindrucksvoll gingen 4 Millionen Franzosen und weitere Menschen in ganz Europa auf die Straße um zu zeigen, wir lassen uns nicht unterkriegen.

!4 Tage später saß unsere Redaktion im Festspielhaus in Recklinghausen. Wie wunderbar fügte sich das diesjährige Programm der Ruhrfestspiele 2015 in die dramatischen Geschehnisse des 7. Januar 2015. Es ist die Aufklärung von Jean-Jacques Rousseau, Voltaire, John Locke, George Berkeley, David Hume oder des deutschen Immanuel Kant, die unsere heutigen Werte begründen. Ganz in diesem Sinne stellt sich auch die französische Kultur dar – epochal. So können wir die damalige Zeitenwende mit dem diesjährigen Programm erfahrbar machen.

Unter dem Motto „Tête-à-tête. Ein dramatisches Rendezvous mit Frankreich“ blicken die Ruhrfestspiele vom 1. Mai bis 14. Juni 2015 auf die Literatur und Dramatik Frankreichs. Durch die tragischen Ereignisse in Paris erhielt das diesjährige Festspielthema unerwartet eine neue Bedeutung. Gegensätze und Gemeinsamkeiten erscheinen plötzlich in anderem Licht. Dies lässt auch die Spielzeit 2015 nicht unberührt.

Ute Lemper  Foto: Linde Arndt

Ute Lemper Foto: Linde Arndt

Im Fokus des Programms stehen neben Klassikern wie Molière, Eugène Labiche, Gustave Flaubert und Émile Zola auch zeitgenössische Autoren à la Bernard-Marie Koltès, Yasmina Reza, Joël Pommerat, Olivier Py, Fabrice Melquiot und Florian Zeller. Renommierte Theater aus Frankreich wie das Théâtre de la Manufacture aus Nancy und das Festival d´Avignon sind in diesem Jahr bei den Ruhrfestspielen zu erleben. Und wer könnte die Theaterkunst Frankreichs auf der Bühne besser verkörpern als hochkarätige französische Schauspielgrößen wie Juliette Binoche, Michel Piccoli, Hervé Pierre und André Marcon? Darüber hinaus sind gefeierte internationale wie nationale Schauspielerinnen und Schauspieler wie Jane Birkin, Isabella Rossellini, Ute Lemper, Nina Hoss, Corinna Harfouch und Wolfram Koch auf der Ruhrfestspielbühne zu erleben. Auch die sehr prominent besetzte Lesereihe widmet sich fast ausschließlich dem Frankreich-Schwerpunkt.

Die Vestlandhalle wird 2015 zur Kulisse einer beeindruckenden Performance: „François & Claire“ lautet der Titel der unkonformistischen Kreation des renommierten französischen Künstlers und Regisseurs Jean Michel Bruyère, die bei den Ruhrfestspielen ihre Weltpremiere feiert. Darüber hinaus zeigt sich die Glasfassade des Ruhrfestspielhauses während der Festspielzeit in neuem Gewand – durch die schöpferische Hand des französischen Malers und Bildhauers Daniel Buren.

Spannende Uraufführungen von zeitgenössischen Autoren wie Albert Ostermaier, Christoph Nußbaumeder, Armin Petras und Dirk Laucke bereichern den Spielplan ebenso wie internationale Theater-, Tanz-, Musik- und Artistik-Produktionen, ob aus England oder Luxemburg, aus Tschechien oder Russland.

Das Fringeprogramm wird vorgestellt v.l.: Maria Allnoch [], Dr. Frank Hoffmann  Foto: Linde Arndt

Das Fringeprogramm wird vorgestellt
v.l.: Maria Allnoch [Regionalleiterin RWE], Dr. Frank Hoffmann Foto: Linde Arndt

Das diesjährige FRiNGE Festival entführt die Besucher vom 12. Mai bis 6. Juni 2015 in eine Welt jenseits des Alltäglichen. Schräg, schrill, rasant und experimentierfreudig geht es dabei zu, wenn 25 Ensembles aus 11 Ländern ihre innovative Kunst präsentieren, die von Pantomime und Figurentheater über Artistik und Clownerie bis hin zu Percussion und Jazz reicht.

„Was immer auch kommt“, das Festivalfinale feiern die Ruhrfestspiele gemeinsam mit ihrem Publikum beim traditionellen Abschlusskonzert. Diesmal zur mitreißenden Musik des Swing- und Jazzsängers Roger Cicero. Wer die ganze Nacht durchfeiert, darf sich am darauffolgenden Morgen auf ein weiteres Konzert-Highlight freuen: Dominique Horwitz singt Jacques Brel, begleitet von der Neuen Philharmonie Westfalen – unter freiem Himmel im Stadtgarten.

2015 präsentieren die Ruhrfestspiele so viele Produktionen wie noch nie: 110 Projekte in 317 Aufführungen und 17 Spielstätten.

Tickets:

Kartenstelle der Ruhrfestspiele, Martinistr. 28, 45657 Recklinghausen
Tel: 0 23 61 / 92 18 0, E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de 
Weitere Infos unter www.ruhrfestspiele.de.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen

Ruhrfestspiele – INTENDANZ VON FRANK HOFFMANN UM WEITERE DREI JAHRE VERLÄNGERT

Ruhr-FSPDGB-BUNDESVORSTANDSMITGLIED STEFAN KÖRZELL UND BÜRGERMEISTER DER STADT RECKLINGHAUSEN CHRISTOPH TESCHE SIND NEUE VORSITZENDE IM AUFSICHTSRAT DER RUHRFESTSPIELE //
INTENDANZ VON FRANK HOFFMANN UM WEITERE DREI JAHRE VERLÄNGERT

[Recklinghausen] Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung der Ruhrfestspiele am 12. Dezember 2014 wurden gleich zwei neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt, die jeweils im Turnus von drei Jahren den Vorsitz übernehmen: Stefan Körzell, Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes, und Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen (CDU) werden die Nachfolge von Claus Matecki, ehemaliges Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes, und Wolfgang Pantförder, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Recklinghausen (CDU) antreten. Stefan Körzell wurde in der Sitzung zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Traditionsgemäß wechseln sich die beiden Gesellschafter der Ruhrfestspiele, der DGB und die Stadt Recklinghausen, mit dem Vorsitz ab.
Beauftragte des Aufsichtsrates sind Genia Nölle, Beigeordnete des Dezernat III für die Stadt Recklinghausen und Gottfried Feichtinger, Geschäftsführer der Vermögens-verwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft des DGB mbH.

Dr. Frank Hoffmann  Foto: Linde Arndt

Dr. Frank Hoffmann Foto: Linde Arndt

Im Rahmen der Sitzung beschloss der Aufsichtsrat einstimmig, den Vertrag des Festspielleiters Frank Hoffmann bis einschließlich der Festspielzeit 2018 zu verlängern. Auf Grund der erfolgreichen künstlerischen Arbeit der vergangenen Jahre sprach der Aufsichtsrat dem Intendanten geschlossen sein Vertrauen aus. Frank Hoffmann ist seit 2005 Festspielleiter der Ruhrfestspiele. Seine Intendanz wurde 2011 bereits zum dritten Mal verlängert.
Im Anschluss berichtete Festspielleiter Dr. Frank Hoffmann über die Spielzeit 2014 unter dem Motto „INSELREICHE. Land in Sicht – Entdeckungen“. Mit mehr als 83.000 Besuchern wurde in der Festspielsaison 2014 das zweitbeste Ergebnis der Ruhrfestspielgeschichte erreicht. Der Aufsichtsrat dankte Dr. Frank Hoffmann und seinem Team für das überzeugende künstlerische Konzept.

Der vorgelegte Geschäftsbericht der Geschäftsführung wurde mit ausführlichen Statistiken zu den Kartenverkaufs- und Besucherzahlen der Festspielzeit 2014 ergänzt. Frank Hoffmann stellte den Aufsichtsratsmitgliedern im Anschluss seine konzeptionellen Überlegungen für die Spielzeit 2015 vor. Das Festspielprogramm wird am 21. Januar 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert.
Verwaltungsdirektor und stellvertretender Geschäftsführer Jürgen Fiedler legte für die bevorstehende Festspielsaison 2015 einen ausgeglichenen Wirtschaftsplan vor. Geplant ist ein Haushaltsvolumen von 6.746.780 €, das damit um 180.080 € über dem Niveau des Vorjahres liegt. Der Wirtschaftsplan wurde vom Aufsichtsrat einstimmig verabschiedet.

Die Kultorloge Ruhr hat einen neuen Partner gewonnen

Foto: © Kulturloge-Ruhr

Foto: © Kulturloge-Ruhr

[Recklinghausen] Um auch Menschen mit geringen Einkommen den Besuch der Ruhrfestspiele zu ermöglichen, kooperiert das Festival in diesem Jahr erstmals mit der Kulturloge Ruhr.

Gegründet 2010 – im Jahr der Kulturhauptstadt – arbeitet die Kulturloge Ruhr inzwischen mit vielen Kultur- und Sozialpartnern, Städten, Bürgerstiftungen und ehrenamtlichen Helfern daran, auch denjenigen Menschen den Zugang zum kulturellen Reichtum dieser Region zu ermöglichen, deren finanzielle Möglichkeiten den Kauf einer Eintrittskarte nicht zulassen.

Basierend auf der Idee der „Tafeln“ schaffen sie Strukturen, die dank ehrenamtlicher Unterstützung und der Zusammenarbeit mit Kultur- und Sozialpartnern die kostenfreie Vermittlung von nicht verkauften Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen: Die Ruhrfestspiele stellen der Kulturloge Ruhr virtuelle Tickets für ihre Veranstaltungen zur Verfügung. Im Gegenzug erhält das Festival für die jeweilige Vorstellung eine Liste mit Kulturgästen, denen die Kulturloge Ruhr telefonisch – orientiert am Interessensgebiet des Gastes – Karten vermittelt hat. Die Gäste können anschließend die Karten unter Nennung ihres Namens an der Abendkasse abholen. Da dadurch der Nachweis der Bedürftigkeit beim Kulturpartner entfällt, kommt es nicht zum Aufbau einer persönlichen Hemmschwelle, ein soziales „Outing“ wird vermieden.

Die Kulturloge Ruhr konnte sich in den letzten Jahren in weiten Teilen des Ruhrgebiets etablieren. Inzwischen gibt es neben der Zentrale in Essen Zweigstellen in Gelsenkirchen, Herten, Bottrop, Waltrop, Witten, Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Dortmund und seit 2013 auch in Recklinghausen. Seit ihrer Gründung konnte die Kulturloge Ruhr bereits rund 20.000 Eintrittskarten an Kulturgäste vermitteln. Neben wichtigen Kulturpartnern aus Recklinghausen, zählen nun auch die Ruhrfestspiele zu den Unterstützern der Kulturloge Ruhr, indem
sie für die anstehenden Festspiele kostenfreie Karten zur Verfügung stellen.

Festspielleiter Frank Hoffmann unterstützt die Kulturloge Ruhr gerne: „Qualität für alle lautet der konzeptionelle Leitgedanke der Ruhrfestspiele. Mit unserem Programm sprechen wir explizit ein breites Publikum an: vom langjährigen Theaterliebhaber bis hin zum erstmaligen Besucher. Dies gelingt nur, wenn bei der Entscheidung für einen Vorstellungsbesuch der Geldbeutel keine Rolle spielt.

Mit der Kulturloge Ruhr haben wir dafür einen wichtigen Partner gefunden.“ Antonia Illich, die Gründerin und Vorsitzende der Kulturloge Ruhr, freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen: „Die Ruhrfestspiele Recklinghausen wurden im Winter 1946/1947 durch eine große solidarische Geste geboren – Kohle aus dem Ruhrgebiet gegen Theater aus Hamburg. Solidarität und Menschlichkeit sind auch für die Kulturloge Ruhr prägende Werte.

Durch die Kooperation mit den Ruhrfestspielen können wir dieses Vorbild auch 2014 mit neuem Leben füllen und einen Beitrag zur kulturellen Teilhabe aller Menschen an der Ruhr leisten.“
Weitere Informationen unter www.kulturloge-ruhr.de.

 


© Ruhrfestspiele Recklinghausen

© Ruhrfestspiele Recklinghausen

Ruhrfestspiele Recklinghausen
Die 1946/1947 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas.
Vom 1. Mai bis Mitte Juni verbinden sich alljährlich Inszenierungen namhafter Regisseure, Darbietungen preisgekrönter Schauspielgrößen sowie Aufführungen junger Talente der Theaterszene zu einem runden Gesamtkonzept. Seit 2005 leitet Intendant Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele.