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Solide und seriös die Milliardengrenze erreicht


Managing Sharholder Karl Rudolf Mankel                        Foto: © Linde Arndt
  [jpg] Der Zugang wird mit doppelten, explosionssicheren und säurebeständigen Türen und Bewegungsmeldern gesichert. Darüber hinaus werden sämtliche Scheiben ausgewechselt um sodann explosionsicher das Gebäude zu sichern. 2 Milliarden wird diese Investition kosten.

Wir sprechen vom UNO Gebäude in New York, dem Gebäude, welches der gesamten Menschheit eine Stimme gibt. Was hat das mit Dorma zu tun? Nun, Dorma ist mit seinen Premiumprodukten als Auftragnehmer von der UNO mit ins Boot der Lieferanten geholt worden. Denn mit seinen Geschäftsfeldern Türtechnik, Automatic, Glasbeschlagtechnik, Sicherheitstechnik / Zeit- und Zutrittskontrolle (STA = Security/Time and Access ) sowie Raumtrennsystemen ist Dorma in fast allen Bereichen der führende Anbieter weltweit.

 Mit der im Jahre 2000 aufgelegten Strategie „DORMA 2020“ hat sich Dorma nahezu geräuschlos zu dem jetzigen Umsatzmilliardär gemausert. Begünstigt wurde dies auch durch die erhöhten Sicherheitsbedürfnisse, die mit dem Terroranschlag auf das World Trade Center am 11. Sept. 2001 entstanden sind. Alles was bis zu diesem Zeitpunkt der Sicherheit diente kam auf den Prüfstand. Heraus kam eine neue Sicherheitskultur und neue Lieferanten, die als weltweite Player auftraten. Und hierzu gehörte Dorma. Denn Dorma reichte es nie nur einfach zu produzieren, also nur Werkbank zu sein, vielmehr wollte Dorma selber Bestandteil derjenigen sein, die die Lösungen denken und erbringen.

Nun interessiert bei der Betrachtung einer Bilanz die Höhe einer absoluten Zahl wenig, vielmehr sind die Relationen oder die Steigerungsraten wichtig. Sie sind Zeichen einer Firmenphilosophie, die für den Erfolg des Unternehmens maßgeblich sind.

So hatte Dorma zur Bilanzpressekonferenz hoch über Ennepetal nach Voerde eingeladen um die Umsatzmilliarde zu erläutern.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Pressesprecher Andreas Pütz übergab dieser an den CEO ( geschäftsführendes Vorstandsmitglied ), Thomas P. Wagner, der seit 2010 die Geschicke der Dorma Group leitet.

 

Es war eine Tour durch das Denken und Handeln einer Firma Dorma die Maßstäbe setzen wollte und nun überwiegend setzt. Gutes Design beinhaltet die ihr zugewiesene Funktion exzellent, vernachlässigt aber nicht die Form. Es war ein Katalog der ersten Adressen an der Dorma mitwirkte und mitwirkt. Das ging von der Volksbank in Paderborn über den Flughafen Frankfurt/Main, Steig A, das Football Station in Dallas/USA bis hin zur Mall of Arabia, Jeddah (Königreich Saudi-Arabien) oder das chinesische Nationalmuseum. Wagner wollte faszinieren und begeistern und war selber fasziniert und begeistert von dem Erreichten.     
CEO Thomas P. Wagner                                                                   Foto: © Linde Arndt

 So wusste Wagner sehr anschaulich das Konzeptionelle eines neuen Showrooms darzulegen. Der Showroom als ein Raum, der mit seiner flexiblen Funktionalität besticht  und dem Kunden das Umfeld bietet, welches seine Kunden positiv für seine Produkte einstimmt. Der Showroom als Dorma Produkt, welches wie kein anderes den ganzheitlichen Ansatz der Produktphilosophie verdeutlicht. Aus den vielfältigen Tätigkeiten resultierte auch die weltweite Vernetzung der Firma Dorma. Immerhin ist Dorma in 50 Ländern vertreten. Nicht unerwähnt bleiben sollten die vielfältigen Kooperationen, Joint Ventures oder nur gemeinsame Willenserklärungen des Zusammengehens.

    
Showroom Foto: DORMA
 

Wagner zeigte eine agile, hoch innovative, mobile und flexible Firma Dorma,  die mit seinen Kunden Partnerschaften lebt. Dorma lernt mit jedem Auftrag dazu um sich in ihrem Produktportefolio sodann zu erweitern und zu verbessern, so werden zwischen Anbietern und Nachfragern Interaktionen geschaffen. Politisch geht Dorma offensiv in den Markt rein um als Primus den Markt anzuführen. Ein aggressives Vorgehen verbietet sich Dorma; denn Qualitätsprodukte haben ihren Preis. Mit den Mitbewerbern geht man Verbindungen ein, die beiden Seiten ein Fortbestehen sichert. Kartellrechtlich ist das allerdings bedenklich und wurde von dem Kartellamt als Absprache bewertet und mit 2,4 Mio Euro bestraft, wobei 7 weitere Firmen sich mit Dorma der immerhin „moderaten“ Geldbuße gebeugt haben. Ein Wermutstropfen sicher, schadet aber nicht der guten Bilanz insgesamt.

Aber kommen wir zu den nackten Zahlen:

Die Steigerung des Eigenkapitals  im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/2012 kann man als Gewinnthesaurierung sehen. Dies wird durch die Aussage untermauert, zukünftiges Wachstum teilweise durch Zukäufe ( 1/3 des Wachstums durch Zukäufe ) zu tätigen. Der Eigenkapitalanteil (59,4 %) an der Bilanzsumme ist als sehr gut zu sehen und grundsolide. Die etwas höheren Abschreibungen gegenüber den Investitionen deuten auf ein kurzes Luftholen in der Zielsetzung des angestrebten Wachstums bis 2020 hin, nämlich die Verdoppelung des Umsatzes auf 2 Milliarden zu erreichen. 2007/2008 wurden 440 Mio Euro Eigenkapital verbucht, welches sich auf 537 in 2011/2012 erhöht hat. Die Steigerungen des Personalbestandes von 6.470 im Geschäftsjahr 2009/2010 auf 6.738 deuten auf eine Neuausrichtung der Firma hin. Dies deckt sich mit der Aussage des CEO: "Wir wollen durch Schulung in Qualifizierung unseres Personals investieren."

Der operative Gewinn, also der EBIT ( Gewinn ohne Zinsen und Steuern), ist um rund 20 Millionen Euro gestiegen. Der EBITDA zeigt in seiner Höhe eine Ausrichtung zu einer größeren Investition oder Beteiligung. Ob damit die angesprochene 40% ige Beteiligung an der Iseo Serrature S.p.A./Italien, die eine Ergänzung des Produktportefolio darstellt schon umgesetzt wurde, ist daraus nicht abzulesen. Kommen wir zu den Umsätzen, die stärker im Ausland erzielt wurden und in Deutschland fast gleich geblieben sind. China und Indien wurde als der Wachstumsmarkt schlechthin von der Geschäftsführung definiert, hier wurden Steigerungsraten von 14,1 % erzielt, wobei Nord- und Osteuropa mit 6 % Umsatzsteigerung als zweiter durchs Ziel geht. Die 4,4 % Umsatzsteigerungen, die in Deutschland erzielt wurden, können auch durch Preissteigerungen und Neuprodukte erzielt worden sein. Den Cashflow (117,6 Millionen Euro), also die eigenen Mittel die für Investitionen zur Verfügung stehen, kann man nur als sehr, sehr gut bezeichnen.


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Fusionopolis, Singapur (SG)                                                                            Foto: DORMA
 

Man kann nicht anders, als die Vorbildlichkeit der erwirtschafteten Ergebnisse der Firma Dorma hervorzuheben. Die Firma wird nicht überdehnt, hat also immer wieder Zeit sich neu auszurichten und wächst schneller als seine Mitbewerber. Perspektivisch sind damit die größten Risiken „DORMA 2020“ umzusetzen, auf den internationalen Märkten zu sehen, die sich der Einflussnahme aller Firmen entziehen. Es sind die sogenannten Imponderabilien, die trotz guter Planung der Firmen die angestrebten Ziele in etwas weitere Ferne rücken könnten. Bleibt die Dynamik des Wachstums der asiatischen und osteuropäischen Märkte erhalten, so wird das Ziel eine Umsatzverdopplung sicherlich erreicht werden. Begünstigt wird Dorma noch von dem Anziehen des US amerikanischen Marktes. Dies könnte wichtig werden, wenn wie vorausgesagt, die europäischen Märkte im kommenden Jahr zurück gehen. Die Wahrscheinlichkeit das Dorma die Ziele des „DORMA 2020“ Programms erreicht ist sicher sehr hoch. Es müsste nach den vorgelegten Zahlen klappen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal