Beiträge

Wiggenhagen nun mit Brille unterwegs?

[jpg] Was sind die Ennepetaler doch für ein undankbares Volk. Da pumpt der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung Millionen in die Innenstadt unseres "Mezzogiorno" Milspe um deren wirtschaftliche Entwicklung zu fördern –  und was ist?

Kaum einen interessiert es. Unter großem Getöse wurde ein neuer Markt durch eine Gilde etabliert, größer, schöner und besser. Bei der Eröffnung  fielen sich die Verantwortlichen wie trunken in die Arme, es ist geschafft. Milspe ist schöner und größer geworden. Der Betrachter bekam den Mund vor Staunen nicht mehr zu.

Rund 2 Monate sind vergangen. Nun ging wie "zufällig" unser neuer Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen über den Markt. Erstaunt stellte er fest, dass die damals verordnete Kaufeslust durch die Ennepetaler nicht befolgt wurde. Enttäuscht sah er wie die Markthändler in der Hängematte hinter ihren Ständen schliefen und von Umsätzen träumten die einmal versprochen wurden aber nicht eintraten. Schönreden sollten alle die Situation "Inne Milspe" und mit einem Touch von Realitätsverlust, würde alles gut werden. Nur hatte er damals vergessen, dass ein Realitätsverlust in der freien Wirtschaft den Arbeitsplatz gefährdet. Also unterließen die Ennepetaler nach einer gewissen Zeit diese geforderte Einstellung und gingen  weiter zu den ihnen bekannten Märkten nach Gevelsberg oder Schwelm, wie sie es seit Jahren immer schon getan haben.

In der Politik und seiner überbordenden anhängigen Bürokratie ist Realitätsverlust allerdings die Grundvoraussetzung um überhaupt an einen Fleischtopf zu kommen. Auf seiner Website droht schon WW etwas mit dem Finger, indem er schreibt: "Sobald sich der Besuch des Ennepetaler Wochenmarktes wirtschaftlich nicht mehr rechnet, werden die Händler wieder woanders hin gehen." Dann beschreibt er noch ein Umfeld, dass man meinen könnte er hat vor seinem geistigen Auge Schwelm gesehen.

Nichts desto trotz, er hat wohl eine Brille auf der Nase gehabt. Denn irgendwie scheint er jetzt gesehen zu haben, so läuft es nicht. Warum sollte er sich denn  so auf das "Betteln" verlegen, wie seinerzeit die Firma Lenneper.

Lenneper, wir erinnern uns? Das war der Geschenkeladen wo jetzt Moden Deppe drin ist. Diese Firma initiierte ein DIN A 3 Plakat für alle Händler mit dem Spruch" Leute lauft nicht fort, kauft am Ort" oder so ähnlich. Jetzt macht es WW der Firma Lenneper nach? Diese ewigen Wiederholungszwänge bringen einen schon in arge Schwierigkeiten. Vielleicht bekommt WW ja noch die Kurve und kann dann die Situation einmal richtig einschätzen.

Und dann will unser Bürgermeister ab sofort keine Kleinigkeiten mehr erwähnt werden wissen, so schreibt er auf seiner Website. Es geht um die Vendeta zwischen der Ausschussvorsitzenden Dr. Hella Siekermann und dem Altbürgermeister Michael Eckhardt, um die ½ Stelle für den Jugendbereich. Die Forderung des Jugendausschuss nach einer angemessenen personellen Ausstattung hatte damals der Altbürgermeister mit einem Buchungstrick gekontert, wozu nun einmal ein Verwaltungsangestellter gut ist. Frau Dr. Siekerman, die eine praktische Ausführung anmahnte, wurde so über den Tisch gezogen. Das Hin und Her, was man sicher als unappetitlich einstufen konnte, war unseres Erachtens unwürdig für unsere Stadt. Diese ½ Stelle wird nun kurzerhand als Kleinigkeit in den Orkus der Vergessenheit  expediert. Nicht zu vergessen, wir sind zwar für die Jugend, aber alles zu seiner Zeit. Und nun ist eben keine Zeit für die Jugend, wie es eben nie Zeit für die Jugend gab.  Aber unser Bürgermeister ist immer gesprächsbereit, nur die Themenfelder möchte er schon selber bestimmen. Wenn es doch so eine Kleinigkeit ist, warum gibt es denn die ½ Stellen nicht? Ich denke es soll ein Neuanfang her?

 In der Zwischenzeit können die Jugendlichen sich schon mal Gedanken über andere Karrieren  aber auch zukünftige Wohnorte machen. Ich verstehe Jugendliche ja auch nicht mehr so recht, hätten sie sich vor der Geburt andere Eltern ausgesucht, ständen sie jetzt ganz anders da.
Apropos Kleinigkeiten. Was ist denn aus den Kindern geworden die in der Schule kein Essen mangels monetärer Möglichkeiten bekommen. Hat die Stadt das nunmehr auf den Kinderschutzbund abgeschoben? Oder müssen die Kinder weiter den anderen Kindern beim essen zusehen?

Parallel feuert schon mal das Sprachrohr der CDU Daniel Heymann auf seinem Portal auf die anderen und spielt den Hysterischen indem er wieder das Haushaltssicherungskonzept wie einen Nothaushalt behandelt. Herr Heymann, wir haben weder einen Mentor noch einen Sparkommissar  vor dem Rathaus stehen! Und da Herr Heymann ein kommunalpolitischer Newbie ist, klären wir natürlich auf. Eine der vornehmsten Aufgaben der Stadtverwaltung ist die Vorlage des Haushaltsplanes. Der Rat einer Stadt betrachtet die nachfolgenden Beratungen dementsprechend. In wirtschaftlich gut gehenden Zeiten ist das in der Regel kein Problem. Da werden nur kleinere Änderungen durch den Rat reklamiert, die auch so hingenommen werden.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten legt die Stadtverwaltung die so genannten Eckpunkte vor, wo sie Möglichkeiten sieht zu sparen. Ziel ist es im Rat mit dem Kämmerer und dem Verwaltungsleiter die Prioritäten zu erörtern um letztendlich eine größtmögliche Übereinkunft im Rat zu bekommen. Danach wird evtl. noch einmal ein vorläufiger Haushalt vorgelegt und evtl. diskutiert. Das ganze Prozedere beginnt meistens im Oktober und zieht sich bis November des Jahres hin. Man nennt es in vielen Städte auch die Zeit der Erbsenzähler früher auch die Ärmelschonerzeit. Es ist aber auch die Zeit wo die unterschiedlichen politischen Inhalte der Parteien sichtbar werden. Für die nicht politisch fachlich Versierten sind die Eckpunkte der Einsparungen wichtig, da sie hier die politischen Zielrichtungen je nach Partei artikulieren können.

Netterweise zitieren sie Wuppertal, wo die Stadt ihre ersten Hausaufgaben gemacht hat. Die Bezirksvertretungen in Elberfeld sind hoch erfreut über die evtl. Schließung des Schauspielhauses, in Cronenberg "freut" man sich über die Schließung der Hauptschule. Zu diesen Zeiten gibt es keine Parteien mehr, da spielen die vitalen Ortsteile mit ihren Bezirksvertretungen eine starke Rolle. Wuppertal ist keine "Insel der Glückseligen" wie Ennepetal. Da muss schon mal der OB in Deckung gehen und in den Bezirken und Quartieren kleine Brötchen backen. Welcher Partei der OB angehört, spielt da keine Rolle.

Die Frage bleibt also, wo sind die Eckpunkte oder der vorläufige Haushalt? Soll das so spät kommen, so dass der Rat keine Zeit mehr zur Diskussion hat? Ist das die Strategie? Deshalb schon einmal vorab die Warnung die Bezirksregierung könnte die Stadt zu irgendwas zwingen?
Wenn die Stadtverwaltung auf Zeit spielt um ihre eigenen Prioritäten durch zu bringen, könnte das ins Auge gehen. Denn die Stadtverwaltung hat dem Rat eine angemessene Zeit für seine Beratungen zu geben, so dass der Rat seiner Verantwortung als politische Instanz gerecht werden kann. Sonst droht Klage. Dies setzt allerdings einen emanzipierten Rat voraus.
 
Und dann sind da noch die neuen Personalien unseres Bürgermeisters. An der Seite unseres neuen Bürgermeisters stehen nun mehr Herr Palomba und Herr Langhard. An den Persönlichkeiten die sich jemand aussucht erkennt man auch die Persönlichkeit des Amtsträgers.
Palomba hat jahrelang mit Wiggenhagen im Fachbereich 5 zusammen gearbeitet. Hat mit Wiggenhagen und Eckhardt die Datenbank für Gewerbetreibende über die Firma Boldt erstellen lassen. Mit der Datenbank konnte man hinterher jedoch nichts anfangen. Die einzelnen Datensätze hat sich die Stadt auch nicht gesichert, so dass man diese Datenbank auf den neusten Stand bringen könnte. Leicht hätte man sie danach dem Internetauftritt der Stadt Ennepetal angliedern können, so dass heute eine Übersicht über die gewerblich Tätigen in unserem Stadtgebiet bestehen würde. Das das nicht geschah lag wohl an der Rückständigkeit der Stadtverwaltung, damals wie heute. Überhaupt, mit dem IT Bereich hat die Stadtverwaltung so ihre liebe Not. Nun das war wohl kein so großes Ruhmesblatt. Danach wollte Herr Palomba schon einmal "fliehen" und stellte sich in einer anderen Gemeinde als Bürgermeisterkandidat zur Wahl. Er verlor recht knapp gegenüber dem dort einheimischen Gegenkandidaten. Danach war es etwas ruhiger um ihn geworden. Er machte seinen Master in Ökonomie, das ist die Wissenschaft, die nachher erklärt was vorher schief gegangen ist um dann zu erklären was man in Zukunft nicht tun sollte. Nun ist er wieder da, als persönlicher Referent des Bürgermeisters. Er ist soweit ich ihn kennen gelernt habe ein durch und durch Verwaltungsmensch.

Der Zweite im Bunde Stefan Langhard fiel uns gleich mehrfach auf, nämlich durch nichts. Er war Pressesprecher also für die Außendarstellung der Stadt Ennepetal zuständig. Die Stadt wurde von ihm nur rudimentär dargestellt. So verfestigte sich das Bild, die Stadt Ennepetal hat sehr viele Rohre zu verlegen, Bäume zu fällen oder auch mal Strassen aufzureißen.

Umleitungen oder Sperrungen wurden immer kurz und präzise in die Welt getragen.

 

Gedanken wie man eine Stadt der Außenwelt mittels PR attraktiv darstellen könnte, waren ihm offensichtlich fremd. So wusste er den Altbürgermeister immer ins rechte Bild zu setzen indem er ihn bei jeder passenden oder auch unpassenden Gelegenheit ablichten ließ. Immer schön die Zähne zeigen, so hieß es in Kreisen der Presse. Danach hat sicher der Altbürgermeister bei jeder Ampel oder auch bei den Blitzern brav gelächelt – sagt man sich jedenfalls. Auch Langhard ist durch und durch Verwaltungsmensch, er hat, wie auch Palomba keine praktischer Erfahrung in einem anderen Bereich unserer Gesellschaft sammeln können.Man darf gespannt sein, wie drei Verwaltungsmenschen ohne jede weitere Erfahrung unserer Gemeinde Impulse geben sollen. Betriebsblindheit ist hier schon angeboren, glaube ich. Aber,  –  ob das ein Trost ist unser "alter Silberrücken" Walter Faupel bringt die schon auf Trab.

Und dann ist da noch diese riesige Geldverbrennungsaktion oder Geldwechselaktion des Citymanagements der Frau Drees und unserem Bügermeister WW. Heute meine ich, wenn die Stadt das Geld genommen hätte und hätte es  4 oder 5 Einzelhändlern (Mehr sind es ja nicht in Milspe) für Renovierung oder Ladeneinrichtungen gegeben,  wäre es sicher gut angelegt gewesen. Oder man hätte Moden Deppe ein oder zwei Vitrinen zur Deko "Inne Milspe" aufgestellt.

Ausgrenzen ist angesagt, alles was nicht in die Richtung passt wird ignoriert und verschwiegen.
Wie war das immer: 1. Advent war in Milspe Adventsmarkt, 2. Advent war in Voerde Adventsmarkt und am 3. Advent war in Rüggeberg Adventsmarkt – immer.
Nun wäre es ein leichtes gewesen die Banner und den Flyer so zu gestalten, dass die Vielfalt der Stadt Ennepetal dargestellt worden wäre. Frau Drees  vom Citymanagement soll sich  entschuldigt haben, es wäre wohl vergessen worden. Wie bitte kann man zwei Stadtteile ganz und gar vergessen? Ist die Stadt Ennepetal zu groß für Drees und Wiggenhagen? Dem Drucker der Banner wäre es egal gewesen wie viel Text er auf den Bannern oder die Flyern aufgedruckt hätte. Dem Designer wäre es auch egal gewesen. Also was sollte das?

Den Voerder Organisatoren dann noch zu sagen, sie könnten ja nach Milspe runterkommen  ist wohl der Gipfel der Unverfrorenheit und blanker Hohn. Auch im Hinblick darauf, dass die VER ihre Sonderfahrpläne für den dritten Advent in Rüggeberg bekannt gab. Rüggeberg hat seit rund 30 Jahren seinen Weihnachtsmarkt, Voerde ebenso. Bei der Hofmann & Hofmann Partei, den Bündnisgrünen, hätte hierbei ein Aufschrei durch den Rat gehen müssen, immerhin habe ich dort 3 Rüggeberger und einen Voerder verortet. Tja, da scheint es in Rüggeberg ein Integrationsproblem zu geben.

Da werden die Ennepetaler Vereine mit dem Ennepetaler geködert um in Milspe eine zumindest ansehnliche Anzahl von Buden zu installieren, nur um die anderen Stadteile auzustechen? Wie dumm muss man eigentlich sein um diese Strategie nicht zu durchschauen?
Was bleibt? Manchmal geht unser neuer Bürgermeister ohne Brille durch die Gegend um nicht das zu sehen was er so anrichtet, mit seinem Kopfkino kann er sich dann die bunten Bilder abrufen die er für seine Realität benötigt. Und wenn er mal die Brille aufsetzt? Ich glaube dann schüttelt er sich ein bisschen, aber nur ein bisschen und zieht sie schnell wieder ab.

Jürgen Gerhardt