Beiträge

Wilhelm Wiggenhagen und das Beinahe-Interview

Er steht ganz vorne an der Front, überall eingebunden und vorgeschickt und daher auch ständig unter Beschuss. Alle Verantwortung, für die er gerade stehen muß, wird registriert und wahrgenommen. Uns erreichen ständig emails von Leuten, die nicht öffentlich schreiben, sich aber über gewisse Missstände beschweren wollen, die in seinem Zuständigkeitsbereich liegen.

Ist es für ihn evtl. ein Vorteil sich der Rückendeckung der großen CDU und des Bürgermeisters hier vor Ort gewiss  zu sein, so ist es andererseits sicher ein großes Manko, für deren Entscheidungen und Anordnungen den Kopf hinhalten zu müssen.

Wer steckt wirklich hinter diesem Wilheim Wiggenhagen? Ist er der oftmals rasch aufbrausende Mensch, der seine Untergebenen zusammenfaltet, der unbeherrscht und aggressiv werden kann, wie man uns berichtete – oder ist es der träge, blasse Typ, von dem man nichts erwarten kann, wie viele Bürger meinen. Oder ein ganz anderer Mensch, den noch keiner richtig kennengelernt hat?

Aus der Situation heraus habe ich in den letzten Wochen kurze Begegnungen bei irgendwelchen Veranstaltungen mit ihm gehabt und kleine  Akzente bemerkt, die ein ganz anderes Bild aufzeigten, wie allgemein angenommen.

Da bei uns die Bürgermeisterkandidaten-Befragung anstand, bat ich ihn am 3.5.2009 um ein Interview und erzählte, wir wollten alle Kandidaten ansprechen und die Ergebnisse dann veröffentlichen. Er sagte spontan zu und ich schickte ihm am gleichen Abend noch die Fragen per email.

Darauf hin erhielt ich eine Rückmail

Zitat: ..haben Sie eine Zeitvorgabe für die Beantwortung der Fragen? In dieser Woche schaffe ichs ganz sicher nicht. Wäre Ende nächster Woche o.k.?

Okay, das hätte ein Zeitfenster von ca. 14 Tagen bedeutet. Ich bat um möglichst rechtzeitige Abgabe, spätestens bis Samstag, 16.5.09.

Von unserer Gruppe wurde inzwischen einstimmig entschieden, dass die Interviews doch der eingehenden Reihenfolge nach ins Internet gestellt werden. [s. auch unseren Artikel http://en-mosaik.de/?cat=72]
Diese Mitteilung habe ich dann postwendend per email an die restlichen Kandidaten zur Information geschickt.

Hierauf erhielt ich von Herrn Wiggenhagen folgende Stellungnahme, die ich nach Absprache mit ihm hier veröffentliche:

"Hallo Frau Arndt,

werde mich an den Interviews bei Ihnen nicht beteiligen.
Halte die Vorgehensweise für nicht seriös

Mit Verlaub:
Am 3.5., 22.40 Uhr, schreiben Sie u.a. "sobald uns die Ergebnisse vorliegen, werden die Interviews veröffentlich. Nicht der Reihenfolge nach….".
Einen Tag später antworte ich und bitte um etwas Zeit.
Am nächsten Tag steht ist das erste Interview online.

Tut mir leid, aber hat Geschmäckle.
Bin gespannt, wie die anderen Kandidaten damit umgehen.

Gruß nach Voerde
Wilhelm Wiggenhagen "

 

Ja, so ist es mit dem Beinahe-Interview. Schade, nun werde ich auf meine eingangs gestellten Fragen und Vermutungen keine Antwort bekommen.

Sicherlich wird Herr Wiggenhagen an anderer Stelle weitere Interviews geben und noch an vielen Veranstaltungen teilnehmen. Aber etwas bleibt offen.

Bei einer Veranstaltung hat er einmal gesagt, er gehöre keiner Partei an und würde es auch nicht tun. Er möchte unabhängig bleiben. Wird er das verdeutlichen können, oder wird der Stallgeruch der CDU und deren dominante Forderungen weiter an ihm haften bleiben?

 

Unabhängig davon wünsche ich ihm für seinen Wahlkampf alles Gute.

Der/Die bessere Kandidat/In möge gewinnen – wer auch immer es ist.

 

Linde Arndt