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“Gretchen 89ff.” Das LUTZ startet in die neue Spielzeit

[Hagen – Gastbeitrag von Hans Leicher]

_DSC1384_DSC1430_DSC1520_SKU1085_SKU1110 Start der neuen Spielzeit an diesem Samstag auch im LUTZ, der Jungen Bühne am theaterhagen. Auch auf der “kleinen” Bühne die für Hagen und die Region weit mehr als ein Jugendtheater bedeutet wird es bis zum nächsten Sommer ein abwechslungsreiches und spannendes Programm geben, das viele Überraschungen bringen wird.Die Auswahl des Stücks für den Spielzeit-Start an diesem Samstag (21. September) um 19:30 Uhr mit Lutz Hübners “Gretchen 89ff.” ist schon einmal eine Punktlandung. Einerseits ist es kein reines Jugendtheaterstück, andererseits spricht es auf mehreren Ebenen aber gerade Junge Menschen ab 14 an. Quer durch alle Generationen wird das Publikum von Aha-Effekt bis Schenkelklopfer alles geboten bekommen. Mit dieser Mischung erreicht Lutz Hübner genau das, worauf es ankommt: Keine Publikumsberieselung von der Bühne, sondern das Publikum mitzunehmen, es zu erreichen und nachhaltig zum Denken zu bringen. Die sogenannte “Kästchen-Szene” aus Goethes “Faust” wird zum Kern des Stücks. Goethes “Faust”, ein Klassiker gerade in bestimmten Jahrgängen vieler Schulen.“Schwere Kunst” mögen sich so manche Schüler denken, wenn sie mit dem Pflichtstoff konfrontiert werden. “Gretchen 89ff.” zeigt diese einzige Szene zehn Mal, jeweils mit anderen Theatertypen. Von Traditionalisten über Neurotiker bis zu Unfähigen und zeigt auf kurzweilige Art und Weise auf, wie Kunst entsteht. Damit spricht Lutz Hübner auch und gerade die Generationen an, die “Faust” vielleicht schon in unterschiedlichen Inszenierungen erlebt haben und vielleicht mit der Fragestellung “was wollte mir der Künstler damit sagen” ein Theater verlassen haben. Aber: Auch wenn “Gretchen 89ff.” in sich verschiedene Inszenierungen einer Szene in sich birgt, gibt es auf jeder Bühne wieder eine eigene Inszenierung dieses Stücks, das übrigens zu einem der größten Stücke von Lutz Hübner zählt. Miriam Michel führt in der gegenwärtigen Fassung des LUTZ die Regie, und wer die kreative, hinterfragende sowie zieloriente Theaterfrau kennt, der weiß was das LUTZ-Publikum ab diesem Samstag erwartet. “Wir Darsteller profitieren von dieser verrückten Theaterfrau”, gibt LUTZ-Vater Werner Hahn im Gespräch Preis.

Und damit sind wir bei der Besetzung: Sonja Bohé und Werner Hahn persönlich stehen in den 90 Minuten auf der Bühne. Beim “Auftakt” zur Eröffnung der neuen Spielzeit konnten die Besucherinnen und Besucher schon einmal in eine Probe für “Gretchen 89ff.” hineinschnuppern. Und schon bei der Probe überzeugten Sonja Bohé und Werner Hahn. Soviel darf verraten werden, dass es eine willkommene Gelegenheit geben wird, Werner Hahn in allen seinen Schauspielerischen Facetten zu erleben. Mit “Gretchen 89ff.” sei es ein “kühner Versuch zum Beginn der Spielzeit” meint Werner Hahn. Bei soviel Gutem, das zusammenwirkt ist ein Scheitern des Versuchs bereits undenkbar. Mehr wissen wir aber nach der Premiere an diesem Samstag.