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Klaus Staeck im Museum Folkwang

Umfassende Retrospektive zum 80. Geburtstag des politischen Aktivisten

[Essen] Das Museum Folkwang würdigt den politischen Aktivisten im Jahr seines 80. Geburtstags mit einer seiner größten Einzelausstellungen überhaupt. Mit seinen Plakaten hat Klaus Staeck eine Wirkung erzielt wie kaum ein anderer vor ihm. Vom 9. Februar bis 8. April 2018 zeigt die Ausstellung Klaus Staeck. Sand fürs Getriebe rund 200 der bekanntesten Plakate, Postkarten und Multiples und gibt erstmals einen umfangreichen Überblick über die frühe Druckgrafik des Plakatgestalters.
Seit den 1960er Jahren kommentiert der Heidelberger Grafiker, Jurist, Verleger und Plakatprovokateur Klaus Staeck (*1938) pointiert und scharfsinnig gesellschaftliche Themen und Krisen. Seine Kunst – Plakate, Postkarten, Aufkleber und Multiples – ist nicht vom aktuellen Zeitgeschehen zu trennen und
ist Ausdrucksform seiner politischen Ansichten: Mit fast jedem Entwurf enthüllt Staeck einen Missstand und regt damit zum Nachdenken über Gesellschaft, Kunst und Politik an. Die Brisanz von Klaus Staecks wirkmächtigen Motiven und satirischen Slogans führte zu 41 Prozessen, von denen er bis heute keinen verlor. Sein Name wurde in Deutschland zum Synonym für provokative Plakatkunst, das „Staeck-Plakat“ zu einer Marke.
Klaus Staecks spätere, auflagenstarke Plakatproduktion ist ohne die Auseinandersetzung mit der Druck-grafik nicht denkbar. Ein besonderer Akzent der Retrospektive liegt daher auf den frühen abstrakten Holzschnitten und gesellschaftskritischen Siebdrucken, die den Weg zum ersten Plakat des Künstlers, Sozialfall von 1971, ebneten. Das bekannte Plakat zeigt ein Bild von Albrecht Dürers Mutter, begleitet von dem Slogan „Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“, und traf im Kontext des Nürnberger Dürer-Jubiläums und des damaligen Wohnungsmangels den Nerv der Zeit. Der weitreichende Erfolg der Plakat-Aktion veranlasste Staeck dazu, das Medium des Plakats aufgrund der Reproduzierbarkeit und hohen Reichweite zum Informationsträger seiner politischen Aktionen zu machen.
Sand fürs Getriebe präsentiert vom 9. Februar bis 8. April 2018 Klaus Staecks mehr als fünf Jahr-zehnte umfassendes Werk und gibt Einblicke in den technischen Entwicklungsprozess der Plakat-produktion im vordigitalen Zeitalter. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Staecks Abkehr von der künstlerischen Auseinandersetzung mit Druckgrafik und seiner Hinwendung zum Plakat. Sieben chronologisch gegliederte Ausstellungkapitel ermöglichen mit frühen grafischen Arbeiten, rund 200 Plakate aus dem Zeitraum 1971 bis 2017, neun Stunden dokumentarisches Filmmaterial, zwei Groß-installationen und einer in den 1980er Jahren entstandenen Fotoserie über Bitterfeld einen Überblick über Staecks politisches Engagement bis heute.

Der Veranstaltung „Aktion für mehr Demokratie“ in der Essener Grugahalle (1983) sowie weiteren politischen Aktionen ist ein eigener Ausstellungsraum
gewidmet. Postkarten, Archivdokumente, aber auch Plakate zu Ausstellungen, Theater und Film ergänzen die Schau. Unterstützt wird die Ausstellung mit Materialien aus den Archiven des Gestalters und seines langjährigen Druckers Gerhard Steidl.

Klaus Staeck wurde 1938 in Pulsnitz bei Dresden geboren und wuchs in Bitterfeld auf. Er absolvierte sein Jura-Studium in Heidelberg, Hamburg und Berlin, gefolgt von mehrjähriger Arbeit als Anwalt. Seine künstlerische Tätigkeit hat Staeck parallel zum Studium begonnen. Bereits 1965 gründete er
den Verlag Edition Tangente, die spätere Edition Staeck. Die Plakate des politisch aktiven Staeck haben sich seit den 1970er Jahren in das visuelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingebrannt. Seine Arbeiten wurden in mehr als 3000 Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Von 2006 bis 2015 hatte Staeck das Amt des Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin inne und ist seitdem ihr Ehrenpräsident.
Zur Ausstellung Klaus Staeck. Sand fürs Getriebe erscheint ein 256-seitiger Ausstellungskatalog in der Edition Folkwang / Steidl. Mit Beiträgen von René Grohnert, Tobias Burg, Gerhard Steidl und einem Interview von Monte Packham mit Klaus Staeck. ISBN 978-3-95829-435-6, Preis 20 €
Klaus Staeck Sand fürs Getriebe

9. Februar bis 8. April 2018

Öffnungszeiten:
Di, Mi 10 – 18 Uhr, Do, Fr 10 – 20 Uhr
Sa, So 10 – 18 Uhr, Feiertage 10 – 18 Uhr
Mo geschlossen
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Kultgarage August 2017: Keimfrei – ein Hypochonder packt aus

[Ennepetal]  Kabarettist Ingo Börchers kommt im Rahmen der Kultgarage ins Industriemuseum

Ingo Boerchers Foto: Jan Merlin Friedrich

Kabarettist Ingo Börchers ist bekennender Hypochonder. Aber multitaskingfähig. Das heißt, er kann vor mehreren Krankheiten gleichzeitig Angst haben. Denn er weiß, sie lauern überall: Pilze und Bakterien, Viren und Parasiten, Sporen und Schmarotzer. Am 11. August besucht er im Rahmen der Kultgarage um 20 Uhr das Industriemuseum Ennepetal. Einlass ist um 19:30 Uhr.

Ingo Börchers wäscht sich mehrmals täglich die Hände, wenn nicht mit Seife, so doch in Unschuld. Und damit ist er nicht allein. Wir wollen ein Leben ohne Nebenwirkungen. Nach uns der Beipackzettel. Keimfreiheit lautet das Gebot der Stunde. Im Krankenhaus und in der Pflege, am Geldautomaten und in der Politik.

Nachdem der kritische Kommentator des Google-Zeitalters (WDR) auf der Datenautobahn aufgeräumt hat, widmet er sich in seinem aktuellen Kabarett-Solo nun einer alternden Gesellschaft, die kein Risiko mehr eingehen will. Ferien auf Sagrotan. Witzig. Intelligent. Fundiert. Einwirkzeit: 90 Minuten

Karten für die Kultgarage können bei Ronja Ebner von der Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG, Zimmer 111 im Haus Ennepetal für 15 Euro pro Person oder unter der Telefonnummer 02333 988035 erworben werden. Ebenfalls erhältlich sind die Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen Rathaus-Info und Tourist-Info oder über www.reservix.de.

 

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Kluterthöhle & Freizeit
Verwaltungs- und Betriebs GmbH & Co. KG
Gasstraße 10
58256 Ennepetal
Tel: 0 23 33 – 98 80 -0
Fax: 0 23 33 – 98 80 -24
info@kluterthoehle.de
www.kluterthoehle.de
www.erlebnisregion-ennepetal.de
Kluterthöhle und Freizeit Verwaltungs- und Betriebs GmbH & Co. KG
Gasstraße 10 58256 Ennepetal

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Der Kosmopolit und die Leidenschaft zur Kunst im 20.Jahrhundert

Haus von der Heydt, Zandvoort, Holland 1925 - 1942 Glasloggia Foto: (c) Linde Arndt

Haus von der Heydt, Zandvoort, Holland 1925 – 1942 Glasloggia Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Anfang des 20. Jhd. hatte die Kultur sicher einen höheren Stellenwert, auch bedingt durch die damaligen gesellschaftlichen Umbrüche. Die Vernetzungen gab es schon damals – ohne Internet. Zentren gab es. Für die Kunst waren Paris, Berlin oder London die Knoten, an denen man die Kunst erfahrbar machen konnte. Sammler machten sich auf den Weg um ihre Kunstsammlung aufzubauen. Ein Sammler-Name ragte neben anderen Sammlern besonders heraus, der Elberfelder Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964), Sohn des Bankiers August Freiherr von der Heydt. Eduard Freiherr von der Heydt trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde letztendlich auch Bankier. Heute würde man die von der Heydts dem Mittelstand zuordnen, damals gehörte er zu dem Großbürgertum welches mit seinen Privilegien eine herausragende Stellung in der Gesellschaft hatte. Und so war es nicht verwunderlich, wenn Eduard Freiherr von der Heydt Verbindungen zum damaligen Kaiser Wilhelm II hatte, dessen Vermögenswerte er ordnete.

Im Vordergrund die Marmorbüste Bernhard Hoetger "Olga von Baum" - im Hintergrund Gemälde aus der Sammlung von der Heydt Foto: (c) Linde Arndt

Im Vordergrund die Marmorbüste Bernhard Hoetger „Olga von Baum“ – im Hintergrund Gemälde aus der Sammlung von der Heydt Foto: (c) Linde Arndt

In den 20er Jahren fing Eduard Freiherr von der Heydt an sich für die Kunst zu interessieren, in Paris lernte er die ersten Künstler kennen und kaufte instinktsicher Werke von Picasso, van Gogh, Munch, oder Gauguin. Auch Exponate, wie Skulpturen oder Plastiken des außereuropäischen Raumes fanden bei Eduard Freiherr von der Heydt Beachtung. Buddhaköpfe, stehen neben mittelalterlichen Kultfiguren. Lange bevor der asiatische und afrikanische Raum Einfluss auf die europäische Kunst nahm, hat Eduard Freiherr von der Heydt diese Kunst für sich entdeckt.

Sieht man sich seinen gesellschaftlichen oder auch politischen Lebenslauf an, sieht man in ihm den damaligen Anhänger der Monarchie. Nach dem ersten Weltkrieg dankte der deutsche Kaiser ab, nur, die darauf folgende Republik war von den wenigsten gewollt. In der sich abzeichnenden Naziherrschaft, sahen denn auch die meisten dieser großbürgerlichen Gesellschaftsschicht, diejenigen die die Monarchie zurück bringen würden. Ein folgenschwerer Irrtum, wie sich für viele später herausstellte. Eduard Freiherr von der Heydt trat denn auch in die NSDAP ein, merkte aber schnell seinen Irrtum und trat wieder aus. Nun nutzte er diese neu gewonnenen Verbindungen um die in beträchtlicher Anzahl gesammelten Kunstwerke in Sicherheit zu bringen. Er war ja nicht nur deutscher Staatsbürger, sondern auch schweizer Staatsbürger. So lagerte er viele seiner Kunstwerke in die Schweiz aus und brachte sie damit in Sicherheit. Unter entarteter Kunst sollten viele seiner modernen Kunstwerke in Zukunft von den Nazis etikettiert werden. Viele Sammler in Deutschland verbrachten ihre Kunstwerke ins Ausland. Deutschland hatte den Status von Kunstbarbaren.

Eduard Freiherr von der Heydt hatte aber noch seine Verbindung zu den Nazis indem er bestimmte Finanztransaktionen der Nazis abwickelte.

Dieses Leben des Kunstsammlers Eduard Freiherr von der Heydt, der nicht nur Sammler war, vielmehr ein Mensch der weit über seine Zeit denken konnte und mit einer Liebe ohne Gleichen es zu einer Kunstsammlung von sage und schreibe 3.500 Exponaten gebracht hat, galt es nun in einer Ausstellung zu würdigen.

 

WELTKUNST

Von Buddha bis Picasso

Die Sammlung Eduard von der Heydt

In Zusammenarbeit mit dem Museum Rietberg Zürich

 

Im Hintergrund Foto des Wohnraumes in der Casa Anatta, davor zahlreiche Kunstgegenstände Foto: (c) Linde Arndt

Im Hintergrund Foto des Wohnraumes in der Casa Anatta, davor zahlreiche Kunstgegenstände Foto: (c) Linde Arndt

Eduard von der Heydt hat seine europäische Sammlung dem Städtischen Museum Wuppertal übereignet, die außereuropäische Sammlung fand in dem Museum Rietberg in Zürich seinen Platz.

 

Eduard von der Heydt betrachtete die Kunst immer als „Ars una“, als Weltkunst und so sah er sich selber als Weltbürger der keine Grenzen im herkömmlichen Sinne sah. Insofern sind die beiden Ausstellungen in Wuppertal und Zürich die logische Konsequenz für das Wirken Eduard von der Heydts.

 

Die Ausstellung beginnt mit der Familie von der Heydt, der Vater der die ersten expressionistischen Werke sammelte, erweiterte und später seinem Sohn Eduard von der Heydt übergab. Elberfeld (vormals Elvenfeld) gehörte in der damaligen Zeit zu den reichsten Städten Deutschlands. So ist es nicht ungewöhnlich wenn wir die Porträts von Mitgliedern der Familie von der Heydt in der Sammlung bewundern dürfen. Es ist eine lebendige Atmosphäre die man vorfindet um sich in das Umfeld der Familie von der Heydt hinein zu versetzen. Dem schließt sich der Skulpturenbereich an, zeigt die Verbindungen zur Moderne eines Wilhelm Lehmbruck oder Max Klinger aber auch die Kunst der Jahrhundertwende. Angereichert wird diese Abteilung durch die Privatsammlung August von der Heydt mit Bernhard Hoetger oder Wilhelm Lehmbruck.

Im weiteren Rundgang folgen wir Eduard von der Heydt nach Amsterdam, hier hat man den Eindruck sich im privaten Umfeld des Eduard von der Heydt mit seinen Kunstwerken zu befinden. Kunst war das einzige Unterscheidungsmerkmal und die Ästhetik als innere Einstellung brachte die Werke in einen Weltrahmen. So wurde in der Ausstellung der Glasgang des von der Heydt Hauses in der Ausstellung integriert, unterschiedliche Skulturen verstellen die Sicht zum Meer.

Eduard von der Heydt als Leihgeber und Bankier der mit 70 Museen korrespondierte und damit seiner Sammlung einer beachtlichen Wertsteigerung zu führte. Die Nationalgalerie Berlin steht hier stellvertretend für die Qualität der 70 Museen.

Ein besonderer Bereich ist dem „Monte Veritá“, dem Berg der Wahrheit in Ascona gewidmet, den Eduard von der Heydt 1926 erwarb. Hier umgab er sich mit den schönsten Exponaten der Weltkunst seiner Sammlung. Eduard von der Heydt ist als Persönlichkeit ein durchaus humanistischer Mensch im Sinne eines Erich Fromm.

 

Haben wir aber mit dem ganzen Menschen in uns Kontakt, dann gibt es nichts Fremdes mehr. Es gibt kein Verurteilen anderer mehr aus einem Gefühl der eigenen Überlegenheit [Erich Fromm: Humanismus als reale Utopie ]

Dr. Gerhard Vinckh vom von der Heydt-Museum vor der Votivstele mit Buddha Shakyamuni Foto:(c) Linde Arndt

Dr. Gerhard Finckh vom von der Heydt-Museum vor der Votivstele mit Buddha Shakyamuni Foto:(c) Linde Arndt

Es ist eine Ausstellung die einem einen unbefangenen Weltbürger ans Herz legt, der in seinem Menschsein manchmal durch die Realität aufgeweckt wird. So ist der Raum seiner Nationalsozialistischen Vergangenheit zu groß geraten; denn er war wie die Mehrzahl der deutschen kein Held, der sich dem verbrecherischen Regime in den Weg stellen konnte. Allerdings ist das der Vorwurf den man allen Mitläufern gemacht hat. Christopher Kopper wird im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Elberfelders Julius Dorpmüller den Begriff des „verengten Verantwortungsbewusstsein“ in der Nazizeit benutzen, was meiner Meinung nicht für Eduard von der Heydt zutreffend sein konnte. Eduard von der Heydt hat die Nazis niemals gebraucht, nur, wenn er sich abgewandt hätte, wären viele seiner Kunstwerke vernichtet worden. Später wurde er von einem schweizerischen Militärgericht angeklagt aber auch freigesprochen. Das Eduard von der Heydt Museum als auch der gleichnamige Kulturpreis wurde durch die Stadt Wuppertal, nach einer Diskussion in „von der Heydt Kulturpreis“ umbenannt. Damit wurden die Dienste der gesamten Familie von der Heydt gewürdigt. Fakt bleibt jedoch: Ohne die Sammlung Eduard von der Heydts würde es das von der Heydt Museum nicht geben. Mehr noch, es gäbe die Barmer Kunsthalle in der Form auch nicht mehr.

 

Die Ausstellung erstreckt sich aber nicht nur auf die reine Darstellung von Exponaten, vielmehr gibt es ein gutes und pädagogisch herausragendes Rahmenprogramm. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar 2016  zu besichtigen.  Die Infos hierzu finden Sie auf der Webseite des Museums.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Wuppertal-Elberfeld.

 

Foto-Workshop für Kinder und zwei Sonntagsführungen (26. und 27. November)

 

[ Duisburg] An vielen Samstagen zwischen November 2011 und Juni 2012 findet im LehmbruckMuseum, Duisburg der Offene Samstag statt, zweieinhalb Stunden Kunsterlebnis für Kinder von 6 bis 12.

An diesem Samstag steht das Thema "Inszenierte Fotografie" auf dem Programm: Unter Anleitung von Katharina Nitz können Kinder sich gegenseitig in Szene setzen und fotografieren, ob in der Ausstellung oder in den Kulissen von "Hasenohren im Salon", ob mit Kostüm oder in den Lieblingsklamotten: Ganz sicher werden die Fotos ein Hingucker – oder ein passendes Weihnachtsgeschenk für Eltern oder Großeltern?

Der Offene Samstag findet in zwei Gruppen statt: Gruppe 1 trifft sich von 12 bis 14.30
Uhr, Gruppe 2 von 15.30 bis 18 Uhr, und wer möchte, kann gerne seine eigene Digitalkamera mitbringen. Anmeldungen nimmt die Kunstvermittlung von 10 bis 14 Uhr unter +49 (0)203 283 21 95 entgegen, der Workshop kostet 8, ermäßigt 5 Euro.

 
Am Sonntag bietet das LehmbruckMuseum, Duisburg wie schon in den vergangenen Wochen
wieder zwei öffentliche Sonntagsführungen an. Das Thema: "Das Leben in Paris um 1911". Friederike Winkler um 11.30 Uhr und Barbara Wolf um 15 Uhr lassen die französische Metropole wieder aufleben und berichten, warum Lehmbruck, Maillol, Rodin und viele andere Künstler ausgerechnet dort gearbeitet haben, wie die Bildende Kunst von Musik, Theater und Tanz beeinflusst wurde und was die Besucher_innen der Salons um 1911 zu sehen bekamen: aufregende
Avantgarde-Kunst.
 
Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist kostenlos, lediglich der reguläre Eintrittspreis für das Museum wird erhoben. Jedoch ist die Teilnehmerzahl aufgrund des großen Interesses begrenzt, Besucher_innen werden daher gebeten, sich am Sonntag bei der Kasse für die jeweilige Führung anzumelden.

 

Ausgewählte Ausstellungen im LehmbruckMuseum, Duisburg:
 

24. September 2011 bis 22. Januar 2012
100 Jahre Kniende

9. Dezember 2011 bis 4. März 2012 (verschoben)
Leunora Salihu: JUNCTION

8. Juli bis 27. November 2011 (verlängert)
Carl Emanuel Wolff

Wir lieben unsere Sammlung…
… und Alberto Giacometti, Joseph Beuys

 

LehmbruckMuseum
Düsseldorfer Straße 51
47049 Duisburg
T: +49 (0)203 283 3138
F: +49 (0)203 283 3892
presse@lehmbruckmuseum.de
www.lehmbruckmuseum.de

 

Völkerwanderungszeit – Europa im Umbruch

Am Sonntag, dem 2. Juli 2011,  Quartalsführung im Museum Haus Martfeld

 
[EN-Mosaik] Völkerwanderungszeit  – Europa im Umbruch: Dies ist das Thema der nächsten Quartalsführung, die am Sonntag, dem 3. Juli, um 11.30 Uhr im Museum Haus Martfeld stattfindet. Der Eintritt beträgt 2,00 €, ermäßigt 1,00 € pro Person; die Führung ist unentgeltlich.

              

Spätantike Fundobjekte im stadt- und regionalgeschichtlichen Museum sprechen eine beredte Sprache über tiefgreifende gesellschaftspolitische Veränderungen, die im Umfeld der Völkerwanderungszeit gerade auch unsere Region südlich der Ruhr in den Focus der Ereignisse rückten.

Seit dem 3. Jahrhundert formierten sich neue Völker an den östlichen Grenzen des Römischen Weltreiches, die als Kampfgruppierungen insbesondere die strategisch wichtigen Grenzgebiete an Rhein und Donau in erhebliche Bedrängnis brachten und schließlich einen Umbruch in der römischen Reichspolitik heraufbeschworen.

Die Situation gerät für die römische Politik nahezu vollends außer Kontrolle, als in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts reiternomadische Völkerkonföderationen in einer bis dahin nicht gekannten Wucht in eurasische Gebiete und den Schwarzmeer- und Donauraum eindringen. Sie lösen eine Völkerwanderung ebenfalls landsuchender Stämme aus, die sich wie eine riesige Bugwelle auf die Grenzen des Römischen Reiches zu bewegt. Der politische Einfluss und das fast sagenhafte Reich der Hunnen sollten für hundert Jahre die Weltpolitik bestimmen und schließlich den Übergang zum westeuropäischen Frühmittelalter einleiten.

Schwelm, den 26.Juli 2011/ge

 

Ruhr Kunst Museen – Ein Rückblick auf die Anfänge einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit

Der Zusammenschluss von 20 Kunstmuseen innerhalb einer Region, dieser Schritt ist von vielen Beobachtern der Szene sicher sehr kritisch beäugt worden. Doch das Jahr der Kulturhauptstadt hat den Skeptikern gezeigt, welche Erfolgsgeschichte daraus werden kann.

Die hunderttausenden Besucher im letzten Jahr haben gezeigt, die gemeinsamen Anstrengungen machen diese Region stark. Diese Stärke innerhalb der Kulturlandschaft Europas wirkt wie ein riesiger Magnet auf Künstler, Sponsoren und die damit verbundene Wirtschaft. Diese Anziehung wirkt sogar über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und zeigt eines ganz deutlich, unsere Vätern haben die Kohle aus dem Berg gebuddelt aus der wir heute die Farben für die neue Farbigkeit des Reviers mischen können.

Aber was verstehen wir unter Kunst und Kultur?

Sprache ist ein Teil jeder Kultur und zwar der Hochkultur. Dies haben Dichter und Schriftsteller
aus dem indogermanischen Sprachraum in den letzten zweitausendfünfhundert Jahren
vielfach unter Beweis gestellt. Gut wir hatten mit der Sprache manchmal so das eine oder
andere Problem. Im letzten Jahrhundert wurden wir oft wegen unseres Dialektes belächelt, das
zur Zeit eine neue Blüte erlebt und damit dokumentiert wie sich gelebte Integration darstellt.
Aus diesem Grund sollten wir weiterhin versuchen auf denglisch zu verzichten. Im Rahmen der
Kulturhauptstadt gab es bei den Ruhr Kunst Museen zwei erfolgreiche Produkte und wie nannte man sie:
Collection Tours(denglisch) heißt zu deutsch Touren zu Sammlungen aber im Dialekt Kunst
kucken,
Mapping the Region (denglisch) heißt zu deutsch Abbildung der Region aber im Dialekt Bildchen vonnet Revier.

   
   v.l.: Nicolaus Schaffhausen [Direktor des Witte de With Rotterdam] Michael Townsend [Kulturdezernat der Stadt Bochum]
Dr. Hartwig Fischer[Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation)]  Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach [Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW] Prof. Oliver Scheytt [Geschäftsführer RUHR.2010 GmbH] Jochen Gerz [Künstler von 2/3 Straßen]
Foto: © Zdena David
 

Gute Gespräche?
Diese Erfolgsgeschichte nun nochmals in einem Gespräch Revue passieren zu lassen und dabei neue Ideen für die zukünftige Arbeit zu platzieren wäre ein konstruktiver Schritt in die Zukunft gewesen. Doch das Podiumsgespräch zwischen Dr. Hartwig Fischer, Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation), Jochen Gerz, dem Künstler von 2/3 Straßen, Nicolaus
Schaffhausen, Direktor des Witte de With Rotterdam, Prof. Oliver Scheytt, RUHR.2010 GmbH, Dr. Ingrid StoppaSehlbach, Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW und Michael Townsend Kulturdezernat der Stadt Bochum brachte über ein paar allgemeine Aussagen keine neuen Denkanstöße ins Spiel.

Kooperation heißt die Größeren in einem Netzwerk ziehen die Kleineren mit und werfen ihre
Stärken in die Waagschale um alle einen Schritt weiter zu bringen.

Die Ausführungen von Frau Stoppa Sehlbach gaben nur bereits bekannte und allgemeine
Erkenntnisse wieder, die zum großen Teil auch schon längere Zeit realisiert sind.

Würden die Institutionen der Region den Ausführungen von Nicolaus Schaffhausen folgen, dann
hieße es für das Ruhrgebiet zurück in die Vergangenheit der letzten Jahrhunderte. Denn einen
Zentralismus für die Museumslandschaft im Ruhrgebiet anzumahnen ist ebenso weltfremd, wie
die Stadt Detroit als Vorbild für die Metropole Ruhr zu sehen. Sicher im Ruhrgebiet sind die
Kassen der öffentlichen Haushalte ziemlich leer, aber wir haben den Strukturwandel geschafft
und sind auf dem Weg zu neuen Ufern. In Detroit hat man noch garnicht begriffen, das ein
Strukturwandel ganz heftig an die Tore klopft. Die Stadt und breite Schichten der Bevölkerung
kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben.

Allein die Ausführungen von Michael Townsend aus der Sicht der Verwaltung zeigten die
Gratwanderung zwischen Haushaltslöchern und der Förderung von Kultur in der Breite auf. Als Vertreter der Kunstszene stand Jochen Gerz mit seinen Gedanken den bekannten Windmühlen gegenüber.

Was lernen wir daraus?
Wir sind wer und brauchen unser Licht nicht unter dem Schemel verstecken. Wir müssen zwar
über den Tellerrand schauen was um uns herum passiert, aber unseren ganz eigenen Weg
weitergehen.

In diesem Sinne Glück Auf
 Will Rumi

Quartalsführung im Museum Haus Martfeld am 2. Januar 2011:

Als Jahresauftakt startet am Sonntag, dem 2. Januar 2011 um 11.30 Uhr im Museum Haus Martfeld die nächste Quartalsführung, die Museums- und Archivleiterin Cornelia Hackler zum Thema „Spätantike“ präsentiert. Anknüpfungspunkt sind ausgewählte spätantike Exponate des stadt- und regionalgeschichtlichen Museums, die einen Ausblick in jene weit zurückliegende Zeit erlauben. Eine Zeit der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Umbrüche, die mit der Einführung neuer kultureller Wertmaßstäbe die Entwicklung Europas maßgeblich geprägt hat und auch unsere heimische Region nachhaltig beeinflusste. Handel und Münzwesen, städtische Kultur, landwirtschaftliche Strukturen und Gesellschaftsformen, Religionen, Militärwesen, Befestigungsbau und logistische Systeme wurden Grundlage für die nachfolgende Epoche des abendländischen Mittelalters.

Der Eintritt beträgt 2,00 €, ermäßigt 1,00 € pro Person, die Führung ist unentgeltlich.

 

Cornelia Hackler, 22. 12. 2010