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Heimatfestabend am neuen Ort und erstmals mit Bewirtung

Bunte Show in Mensa des Gymnasiums / Karten ab Montag

Das Schwelmer Heimatfest ist eine attraktive Mischung aus Tradition und Neuerungen – und so wird auch der Heimatfestabend in diesem Jahr ebenso Vertrautes wie neue Züge aufweisen. Zum erstenmal findet das bunte Geschehen in der Mensa des Märkischen Gymnasiums statt. Das ist mehr als ein Ortswechsel, bietet diese Räumlichkeit doch auch die Möglichkeit, für die Besucher eine besondere Stimmung zu zaubern.

 Zum erstenmal in der Geschichte des Heimatfestabends wird den Gästen eine kleine, feine Bewirtung angeboten, denn Essen und Trinken gehören zu einem gelungenen Abend. Das heitere Aufwärmen (neudeutsch: Warm-up) beginnt mit dem Einlass um 19 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Bühnenshow. Nach 45 Minuten wird es eine Pause geben, bevor die zweite Runde eingeläutet wird. Gegen 22 Uhr endet der Abend, der die neue Handschrift des städtischen Kulturbüros unter Leitung von Gabriele Weidner spüren lässt. 

 Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, dem 22. August, um 14 Uhr bei Herrn Schmittutz im Kulturbüro in der Moltkestraße 24, Zimmer 207. Schriftliche oder telefonische Kartenvorbestellungen werden ab Dienstag, dem 23. August, bis Donnerstag, dem 1. September, 12 Uhr, unter Tel. 02336/801-273, oder als Mail unter schmittutz@schwelm.de entgegen genommen. Danach können Eintrittskarten, soweit noch vorhanden, an der Abendkasse erworben werden. Wie im vergangenen Jahr stehen wieder nummerierte Plätze zur Verfügung. Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 9 € und an der Abendkasse 10 € pro Platz.

Das Programm wird von zahlreichen Schwelmer Kulturschaffenden aller Generationen gestaltet und bietet Musik, Tanz, Sketche und Schwelmer Platt, das selbstverständlich zu Ehren kommen soll. Außerdem wird ein Überraschungskünstler auftreten (schhhh: Noch geheim). Das Westfalenlied wird in diesem Jahr nicht den Schlusspunkt setzen, sondern Auftakt sein, damit alle Besucher gleich zu Beginn die richtige Heimatfest-Stimmung mitgestalten. Und ebenso werden alle Aktive und Gäste den Abend musikalisch zusammen verabschieden.

Das Programm im Überblick:

 

Westfalenlied                                                    Chorgemeinschaft MGV Einigkeit

Schwelm / Linderhausen

Leitung: Hans-Jürgen Fleischer

 

 Ansprache des Bürgermeisters                            Jochen Stobbe

 

 Wolfgang Amadeus Mozart                                 Kinderballett der Spielvereinigung

Türkischer Marsch                                              Linderhausen e.V.

                                                                      Leitung: Erika Klewe

 

 Am Schalter                                                    Irmgard Weinreich

                                                                      Frederik Diergarten

 

 Kinderturnen                                                  Turngemeinschaft Rote Erde e.V.

                                                                     Leitung: Stefanie Lehmann

 

 Wilhelm van Dage                                            Paul Niepmann

Käpp vam Müllenkoatten

 

 Wolfgang Amadeus Mozart                               Dance Works

“Les Petit Riens”                                              Ballettschule Gabi Hilpert

                                                                     Leitung : Gabi Hilpert

 

 Das Büfett                                                     Irmgard Weinreich

 

 Blue Tango                                                    Schwelmer Akkordeonclub `67 e.V.

On the Street where you live                            Leitung: Wolfgang Hanstein

 

 

                                            PAUSE

 

Coconut Woman                                             Schwelmer Akkordeonclub `67 e.V.

Zorbas Dance                                                 Leitung: Wolfgang Hanstein

 

 Der Nächste, bitte!                                        Evangelisches Kindertheater Flick Flack Schwelm

                                                                   Leitung: Sabine Masmeier-Wegemann

 

 Yolanda be Cool & DCUP                                Dance Works

We No Speak Americano                                Ballettschule Gabi Hilpert

                                                                  Leitung : Gabi Hilpert

 

Dat elegante Auto                                         Irmgard Weinreich

 

 Freunde fürs Leben                                      Chorgemeinschaft MGV Einigkeit

Chorgemeinschaft MGV Einigkeit

Über den Wolken                                         Schwelm / Linderhausen

                                                                 Leitung: Hans-Jürgen Fleischer

 

Blackout                                                     Dance Works

aus dem Musical:                                          Ballettschule Gabi Hilpert

In The Heights                                            Leitung : Gabi Hilpert

 

Dürer                                                         Irmgard Weinreich

                                                                Daniel Wegemann

 

Ein Freund, ein guter Freund                        Musikschule and Friends

Echte Fründe                                             Leitung: Gabriele Weidner

 

Gute Nacht Freunde                                   Gemeinsames Schlusslied

 

 

Schwelm, den 16. August 2011

 

 

 

Beim Essen spart man nicht, schon gar nicht bei Kindern

[jpg] Meine Mutter hatte eine einfache Devise im Bereich der Ernährung ihrer Kinder: Beim Essen wird nicht gespart, schon gar nicht bei den Kindern. Die zwingenden Argumente meiner Mutter waren: Gesunde Kinder bedürfen einer guten Ernährung. Nicht das meine Mutter beim Feinkostladen einkaufte, nein, das konnten wir uns nicht leisten. Das Brot wurde beim Bäcker gekauft, wobei das Brot einen Tag alt sein musste. Obst und Gemüse auf dem Markt dort kamen die regionalen Obst- und Gemüsebauer hin um ihre Waren zu verkaufen. Butter, Käse und Milch wurde nebenan beim Einzelhändler gekauft. Sie kannte alle Händler, kannte ihre Vorzüge und wusste die Lebensmittel für sie richtig auszuwählen. Kurz, sie lebte nach ihrer frei gewählten Devise, ihren Kindern eine gute Ernährung zu kommen zu lassen. Uns Kindern war das manchmal peinlich, wenn sie meinetwegen auf dem Markt misstrauisch die Schnittfestigkeit der Tomaten überprüfte.
Meine Mutter hat alle diese Regeln von ihrer Mutter gelernt und gab sie an ihre Kinder weiter und wenn ich heute meine Tochter beobachte mit welcher Sorgfalt sie mit den Lebensmitteln umgeht, denke ich immer an meine Mutter. Es ist gut geworden und sollte sich nicht ändern.
Was soll sich nicht ändern? Der Bäcker, Metzger und Gemüsebauer ist heute im Supermarkt zu Hause. Obst und Gemüse, alle Sorten, gibt es das ganze Jahr über. Wenn sich über Deutschland der Winter legt, wird in Chile oder Australien die Obsternte angegangen. Muss sich da nicht auch unser Verhalten geändert haben? Ja und nein. Ja, weil auch ich mir im Winter gerne eine Schale Erd- oder Himbeeren zu Gemüte führe. Aber nein, weil ich auch heute noch die größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit bei der Gestaltung des häuslichen Speiseplanes aufwende. Das hat etwas mit Verantwortung zu tun, die ich gegenüber anderen als Vorbild und mir selber gegenüber auszuüben habe. Das Wissen welches man von den Eltern mitbekommen hat, das man mit den eigenen neueren Erkenntnissen anreichert und an Andere weitergibt. So gehe ich auch heute noch in Restaurants in denen die angebotenen Gerichte einen angemessenen Preis haben und ich weiß wer meine Gerichte zu bereitet.

Jetzt werden Sie sicher sagen: Was soll das? Nun, am 1.Juni fand eine Sitzung des Hauptausschusses statt.
Unter TOP 7 wurde die Beschlussvorlage 187/2010 "Reichenbach Mensa" behandelt.
Und wie das nun bei unserer Verwaltung so ist, ist solch eine Vorlage mit größter Sorgfalt zu lesen um den Tenor der Vorlage zu erfassen. Auch sollte man bei unserer Verwaltung immer den Weg zu der Lösung eines Problems im Auge behalten.
Nach Durchsicht der Vorlage muss ich schon sagen, eine verantwortungsbewusste Vorgehensweise mit dem Problem, Ernährung unserer Kinder und Jugendlichen in der Mensa des RGE, ist meines Erachtens nicht zu erkennen.

1.    Es werden zwei Personenkreise der Verantwortlichkeit benannt.
In jedem gut geführten Betrieb liegt die Verantwortung immer in einer Hand.
In der Vorlage wird von 4 – 5 Personen, plus weitere aus Fremdbetrieben, gesprochen.
In einem Nebensatz wird sodann die Verantwortung dem Fachbereich 4 zugeführt. Wie soll das gehen? Fährt Herr Müller höchstpersönlich morgens um 5 Uhr auf einen Großmarkt um die Lebensmittel einzukaufen? Die Strukturen einer Mensa ähneln dem eines gastronomischen Betriebes. Und da sind die Verantwortlichkeiten klar festgelegt.

2.    Der Einzelpreis einer Mahlzeit (Vollwert-Essen!!) ist sehr gering angesetzt  € 2,60 ( € 3,40 bei Fremdvergabe), das erscheint sehr gering und deutet nicht gerade auf Qualitätslebensmittel hin. Bekannt ist, dass es erhebliche qualitative Unterschiede im Bereich der Lebensmittel gibt. Letztendlich macht sich das auch im Einkaufspreis bemerkbar. So sinkt der Nährwert von den meisten Lebensmitteln mit der Dauer der Lagerung und tendiert ab einem bestimmten Zeitpunkt gegen Null. Aber diese Lebensmittel werden bis kurz vor dem Zeitpunkt des Verfalls verkauft. Ein frischer knackiger Salat ist eben teuerer als ein fast welker Salat, beide gelangen aber noch in den Verkauf.
3.    In der Sitzung wurde erwähnt, dass der Caterer, also die Fremdküche, evtl.  mit einem Subcaterer arbeitet. Bekannt sollte aber sein, dass in Europa inzwischen, bedingt durch die technische Möglichkeit des Gefrierens, in einigen Ländern billigst Mahlzeiten produziert werden, die teilweise qualitativ jenseits von Gut und Böse sind.
Die zu Recht hohen deutschen hygienischen Standards im Bereich der Gastronomie sind in anderen Ländern nicht gegeben. Um diese aber durchzusetzen, wäre nach dieser Vorlage ein Kontrollsystem zu installieren, welches die Kosten in die Höhe treiben würde. Bakterien und Viren sind nun eben mal nicht mit dem bloßen Auge sichtbar.
4.    Im Bereich der Ausgabe wird ein Kassensystem angedacht. Diese Systeme sind sehr verwaltungsaufwendig und in einer Zeit, wo bargeldlose Bezahlung üblich ist, nicht mehr zeitgemäß. Abgesehen davon könnten mit der Kartenlösung mehrere Probleme gelöst werden. Ich denke mal an das Problem der Kinder und Jugendlichen, die finanziell nicht in der Lage sind den Preis zu entrichten aber auch ernährt werden sollten. Über eine Karte kann dieses Problem elegant gelöst werden.
5.    Die DGE hatte einmal die Forderung 5 Mahlzeiten pro Tag aufgestellt, die angedachte Lösung trägt dem aber in keinster Weise Rechnung.
6.    Was eine vollwertige, schmackhafte Ernährung ist, scheint der Verwaltung offensichtlich nicht bekannt zu sein. Sie verliert sich da im Ungefähren.
7.    Geradezu grotesk wird es bei der Angebotsannahme von 50 Snackgerichten und 50 Pizzen. Warum nicht auch das Angebot von Pommes  rot/weiß und Döner mit andenken? Das Zubereiten von Essen hat auch immer etwas mit Erziehung zu tun, sprich, man sollte sich schon für eine klare Linie einer gesunden Ernährung entscheiden. Und weil diese klare Linie nicht vorherrscht haben wir das Problem der vermehrten Übergewichtigkeit von Kindern und Jugendlichen  mit allen seinen negativen Folgen. Heute weiß man, dass viele Krankheiten eine Folge von falscher Ernährung sind. 

Insgesamt zielen die Verwaltung und der Rat mehr auf die Kostenseite, frei nach der Devise. Geht es noch billiger? So kann man nicht an dieses Problem heran gehen, dass verlagert zwar die Verantwortung löst aber nicht das Problem einer guten vollwertigen Ernährung.  Wenn bei der Produktion der Essensportionen etwas passiert ist die Verwaltung fein raus.
Im Rat der Stadt haben wir einen Herrn Hustadt bei den Bündnisgrünen, dieser ist gelernter Koch, warum dieser keinen Aufschrei von sich gegeben hat, verstehe ich nicht. Dann sind im Rat sicher auch Eltern, denen ich zutraue auch für andere Kinder und Jugendliche zu sprechen, warum sie aber solch ein Konzept durchlassen ist für mich nicht nachvollziehbar.

Die Herangehensweise an dieses Problems sollte sein: Ich definiere, dass ich eine vollwertige Ernährung für die Schule aufbauen will ohne wenn und aber. Daraus folgt das personelle Anforderungsprofil an die Mensa und da sollte es klar sein, dass das Personal aus eigenen Kräften bestehen sollte. Das Auslagern der Produktion bedeutet auch immer ein Auslagern von Verantwortung. Und die Verantwortung für solch einen sensiblen Bereich sollte grundsätzlich im eigenen Hause verbleiben. Lager ich die Verantwortung aus, so sollte ich auch bereit sein die Verantwortung für die Risiken zu übernehmen und einzuplanen. Das heißt ich bin damit einverstanden, dass es bei der Produktion und Lieferung von Essensportionen zu qualitativen Einschränkungen, ja sogar, zu gesundheitlich bedenklichen Lieferungen kommen könnte.
Das muss nicht zu direkten gesundheitlich nachweisbaren Einschränkungen oder Krankheiten führen, könnte aber bei dementsprechenden Lieferungen langfristig zu gesundheitlichen Schädigungen führen.
Das Denken in der Kategorie "Billigst" ist in diesem Bereich ein fatales Denken und zeigt das mangelnde Verantwortungsbewusstsein der Stadtverwaltung. Als verantwortungsvolles Elternteil würde ich bei solch einer Vorlage schon einmal den alten Henkelmann aus dem Keller holen und meinem Kind ein dementsprechendes Gericht mit geben. Ich weiß, der Henkelmann ist nicht mehr das "Gelbe vom Ei", dient aber zur Verdeutlichung, dass ich die Verantwortung für mein Kind nicht in die Hände dieser Mensa abgeben würde.

Und jetzt kommen wir wieder zu meiner Mutter, die mir beibrachte das Lebensmittel und der Umgang mit diesen, etwas mit Leben zu tun hat. Denn warum wohl heißt es Lebensmittel?
Und Leben heißt auch Verantwortung übernehmen, Verantwortung für sich und für Andere.
Und das ist es was ich an dieser Vorlage vermisse, dass die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Verantwortung übernehmen wollen.

Entsetzt bin ich über das Verhalten der Bündnisgrünen Hofmann&Hofmann, gerade diese Partei müsste gegen eine Fremdvergabe stimmen. Denn dies ist eine Domäne dieser Partei, der Bio Gedanke kam einmal aus dieser Partei. Haben die denn alles über Bord geworfen? Wofür sind die eigentlich auf der Selbstverleugnungsspur? Auch Frau Dr. Siekermann, die mich seinerzeit mit ihrem Schwarzbrotrezept überrascht hat, müsste halt gesagt haben. Aber diese ganze unselige und unfertige Vorlage steht ja noch zur Abstimmung im Rat der Stadt. Ich bin schon heute gespannt auf die evtl. anstehende Diskussion.

Was der Hinweis auf den nicht genehmigten Haushalt betrifft ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn der Kreis muss eben mittels einer Duldung angegangen werden, für den Kreis ist dies ein ganz normaler Vorgang und wird sicherlich positiv beschieden. Wenn der Kämmerer etwas die Finger fliegen lassen würde, wäre entweder der Haushalt schon durch oder ein Haushaltssicherungskonzept schon längst aufgestellt. Dieses ewige Genörgel gegen den Kreis sollte die Stadtverwaltung unterlassen. Der Ball liegt nun einmal im Spielfeld der Stadtverwaltung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal