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Solo für Marc Neumeister

Marc Neumeister als „Macho Man“ Foto: (c) Linde Arndt

[la] Mit seiner ersten Solorolle in „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa“, dem Ein-Personen-Stück von Bjarni Haukur Thorsson, in dem ein Gymnastikball das einzige Requisit war,erhielt Marc Neumeister (künstlerischer Leiter des LEO-Theater im Ibach-Haus, Schwelm) für seine schauspielerisch überzeugende Leistung von den Besuchern tosenden Applaus.

In der kurzen Zeit ihres Wirkens in Schwelm hat das LEO Theater nun am Wochenende die siebte Premiere vor sich. Und diese ist eine noch größere Herausforderung für Marc Neumeister in seiner zweiten Solorolle in „Macho Man“
„In Macho Man spiele ich die verschiedensten Charaktere, die allerdings nur durch Gesten und meine Mimik gespielt werden“ ,so Marc Neumeister. Die Bühne ist in dieem Fall minimalistisch gehalten. Alles konzentriert sich auf die Erzählung und den Schauspieler. Erzählform und Direktansprache des Publikums wechseln sich hier in rasanter Form ab. Imitation und Parodie werden zum interessanten Wechselspiel.

Neumeister selbst findet es spannend sich in dieses außergewöhnliche Rollenspiel einzubringen, da doch der Titel „Macho Man“ so ganz konträr zu dem eigentlichen Typus des Protagonisten „Daniel“ steht, der von seinen Eltern zum Weichei erzogen wurde und in seiner Schüchternheit  eher der Loser ist, der keinen Erfolg bei Frauen hat.

 



Die Handlung
(Quelle: leo-theater.ruhr)

Vom Frauenversteher zum Macho Man
Moritz Netenjakob ist der „Macho Man“: Mit viel Witz und Selbstironie bringt er seinen Roman über einen 30-jährigen Softie und Frauenversteher namens Daniel, dessen Leben sich nach
einem Türkeiurlaub schlagartig ändert, als Comedyprogramm auf die Bühne – und landet dami teinen Volltreffer.
In Macho Man geht es um Daniel, der nach der Trennung von seiner Freundin indie Türkei fli eg t. Dort besucht er seinen besten Freund Mark, der als Animateur tätig ist. In der Türkei begegnet Daniel der wunderschönen Aylin, in welche er sich Herz über Kopf verliebt. Zurück in Deutschland lernt er Aylins türkische Großfamilie kennen. Ihm wird schnell bewusst, dass er nicht so richtig weiß, was genau er tun soll. Ist es okay für ihn, über Griechen-Witze zu lachen? Was genau macht er im Männercafé, oder etwa in der türkischen Disco? Macho Man wirft einen humorvollen Blick auf die deutsch-türkischen Verhältnisse und skizziert auf ironische Weise typische Klischees und den ganz alltäglichen Wahnsinn.

„Es hat unheimlich Spaß gemacht und macht es immer noch, mich in diese Rolle hineinz uversetzen“, betont Marc Neumeister. Dabei werden alle Klischees des Zusammenlebens zwischen Türken und Deutschen auf die Schippe genommen, nie bösartig, immer mit einem Augenzwinkern. Unterstützt wird Marc Neumeister – wie bei „Hi Dad!“ – von André Bornhöft.

Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Moritz Netenjakob, der mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Netenjakob hat sich als einer der gefragtesten Comedy-Autoren Deutschlands etablieren können. Der Chefautor der Hit-Shows „Switch” und „Wochenshow” hat außerdem für die erfolgreichen TV-Serien „Anke” mit Anke Engelke, „Dr. Psycho” mit Christian Ulmen und „Stromberg” mit Christoph Maria Herbst geschrieben. Mit seinen Romanen „Macho Man” und „Der Boss” konnte sich der Schriftsteller über Monate an der Spitze der deutschen Bestseller-Listen positionieren. Insbesondere das Werk „Macho Man”, das sich humorvoll mit den Geschlechterrollen in zwei verschiedenen Kulturen befasst, wurde als fulminanter Comedy-Roman gefeiert. 2015 wurde „Macho Man” von ChristophWahl mit Christian Ulmen und Aylin Tezel in den Hauptrollen verfilmt.herausragende Anforderung an den Schauspieler.

Im LEO Theater schlüpft Marc Neumeister in die Rolle des Daniel. „Macho Man“ – das turbulente deutsch-türkische  Bühnenstück ist das zweite Solo des Künstlerischen Leiters aus dem LEO.


 

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Marc Neumeister Foto (c) Linde Arndt

Dieses  Stück ist eine starke Herausforderung an das schauspielerische Können des Sol-Darstellers und man kann gespannt sein, wie Marc Neumeister das meistert.

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Die Premiere: Samstag, 28. April, 20 Uhr. Es gibt noch Eintrittskarten.

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Weitere Termine: Sonntag, 29. April, 11 Uhr (Vorstellung mit Frühstück), und 15 Uhr (Vorstellung mit Kaffee und Kuchen), Freitag, 11. Mai, 20 Uhr, Sonntag, 26. Mai, 20 Uhr, Sonntag, 27. Mai, 11 Uhr (Vorstellung mit Frühstück) und Samstag, 9. Juni, 20 Uhr. Tickets gibt es im Internet sowie telefonisch unter 02336/4702440 ab 15 Euro.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

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LEO Theater lädt zu Casting ein

Schwelmer Theater sucht Verstärkung
Heidi Klum und Dieter Bolen tun es. Michi und Smudo von den „Fanta4“ tun es. Und auch das LEO Theater. Sie alle suchen Talente für die Bühne. „Wir benötigen dringend Verstärkung“, erklärt
Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter des LEO Theaters im Ibach-Haus. „Denn die Schlagzahl ist, seit wir in Schwelm sind, sehr hoch. Deshalb suchen wir Männer und Frauen ab 18 Jahren für
unser Ensemble, vor allem aber Männer im Alter von 50plus.“ Der Termin: Sonntag, 25. März, ab 15 Uhr.

Immer mal wieder fehlen zur Besetzung der verschiedenen Inszenierungen die richtigen Schauspieler und Schauspielerinnen. „Diese Lücke wollen wir nun für die nächsten Inszenierungen des Spieljahres 2018/2019 schließen“, betont Marc Neumeister. Und da sei das jetzige Ensemble auf Verstärkung angewiesen. Gesucht werden Talente, die gerne auf die Bretter treten möchten, die für viele die Welt bedeuten. „Es ist ein sehr schönes, aber auch ein sehr zeitintensives Hobby“, blickt Marc Neumeister auf das Casting. Denn wochenlang bereite man sich auf die Premiere vor, in der Hauptprobenwoche täglich, oft mehrere Stunden lang, auch mal bis spät in die Nacht.

Auch er frage sich immer mal wieder, warum man bereit ist, so viele Strapazen auf sich zu nehmen für den Beruf des Schauspielers, oder für viele Laien, die ihre Freizeit für die Bühne opfern. Doch findet Marc Neumeister ebenso schnell eine Antwort: „Wenn man dann auf der Bühne steht und das Publikum belohnt einen mit Applaus und Lob, spätestens dann weiß man, warum man magisch von der Bühne angezogen wird.“ Und das gehe allen so, die zum Teil nach Castings im LEO schon viele Jahre auf der Bühne stehen oder die ihre Ausbildung zur Schauspielerin oder Schauspieler absolviert haben.

Viele Mitglieder des aktuellen Ensembles wurden bei den letzten Castings in den Jahren 2014 bis 2016 gefunden, seien es Marika Kotulla oder Frank Paßmann, Steffi und André Bornhöft, Tim Müller, Anke Windgassen oder auch Dylan Lippert-Bruckmann. Sie alle sind aus dem Ensemble des LEO Theaters nicht mehr wegzudenken. Oder auch Marc Neumeister selber, der seine ersten Schritte auf der Bühne 2013 in „Ach Egon“ unternahm. Natürlich entdeckt bei einem Casting. Seit seinem Debüt ist er in beinahe allen Produktionen zu sehen gewesen und seit Anfang Januar 2016 ist er der Künstlerische Leiter des LEO Theaters. Wer einmal Theaterluft geschnuppert hat, den lässt die Bühne nicht mehr los.

Die Aufgaben beim Casting: Einen Text vorlesen, frei vortragen auf der Bühne und einige Improvisationsübungen unter Anleitung absolvieren, mal alleine, mal in einer Kleingruppe. Dabei haben
die Interessen genügend Zeit, sich auf den Text und ihren Auftritt vorzubereiten. Alles läuft unter professioneller Anleitung ab, aber in sehr familiärer, lockerer Atmosphäre. Denn das mache ja auch den Charakter des LEOs aus, das weiter auf eine Mischung aus Laien- und Berufsschauspielern setzt.

Wer sich also seinen Traum erfüllen möchte, um einmal auf den Brettern stehen möchte, die für viele die große Welt bedeuten, der sollte sich unbedingt für das Casting (Sonntag, 25. September, ab 15 Uhr) mit ein paar Zeilen zur Person (Name, Alter, Motivation etc.) und einem Foto anmelden! Bitte per Mail an info@leo-theater.ruhr – weitere Infos unter Hotline 0 23 36 / 47 02 440.

„Wir sehen uns dann“, freut sich Marc Neumeister auf möglichst viele Teilnehmer. „Natürlich im LEO Theater!“

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Wenn zwei sich finden, freut sich vielleicht der Dritte

v.l.: Hans-Werner Engel , Andreas Winkelsträter, Marc Neumeister und Dario Weberg Foto: (c) Linde Arndt

 

 

[jpg] Das „Leo Theater“ wurde in Ennepetal arg gebeutelt und konnte sich nicht richtig entwickeln. Der Umzug ins Ibach Haus, Schwelm, der mit umfangreichen Investitionen durch die Vermögensverwaltung Vits GbR und damit durch den persönlichen Einsatz von Herrn Dr. Hans-Joachim Vits realisiert wurde, brachte eine glückliche Wende.  Es begann eine Neuausrichtung des

Marc Neumeister in „Hi Dad“ Foto:Veranstalter

„Leo Theater im Ibach Haus“. Denn 365 Tage steht das „Leo Theater im Ibach Haus“ zur Verfügung und will ausgelastet werden. Andreas Winkelsträter, der Leiter des Leo Theaters, freute sich denn auch über die eigenverantwortliche Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Auslastung, die jetzt anstand sollte über attraktive Stücke erfolgen. Das „Leo Theater“ fiel bisher durch seine Komödien auf, die ansprechend, leicht aber auch kurzweilig die Besucher unterhielten. Was jedoch fehlte war eine etwas ernstere Schiene, die des Dramas, welche auch eine andere Zielgruppe ansprach. Und die ergab sich, als Dario Weberg vom „Theater an der Volme“, Hagen mit Andreas Winkelsträter „Leo Theater im Ibach Haus“ ins Gespräch kam. Die beiden kamen relativ schnell überein mit einer Kooperation die Auslastung beider Häuser zu verbessern. Ergänzten und bereicherten sich doch die Programme der beiden Häuser hervorragend. Dazu kam noch eine Verbindung zu den Schloss-Spielen Hohenlimburg, bei denen Dario Weberg der Künstlerische Leiter ist.

Frank Weberg als Frank Sinatra in „Frank“ Foto: Veranstalter

Die drei hatten natürlich auch was inhaltlich zu bieten. Da ist Dario Weberg mit seiner Schauspielrevue „Frank“. Ein Format welches das Leben und die Werke von Frank Sinatra in unser Bewusstsein zurück bringt. Wem sind die lyrischen „May Way“ Texte nicht in Erinnerung in der Frank Sinatra über sein Leben und das Leben allgemein philosophierte? Und Dario Weberg, bereitet schon mal das Leben von Cat Stevens, heute Yusuf Islam, auf, einer der Giganten im Folk- und Popbereich der 70er Jahre. Man darf wohl gespannt sein. Das „Leo Theater im Ibach Haus“ kommt mit seinem künstlerischen Leiter Marc Neumeister auf die beiden Bühnen. „Hi Dad“ heißt das Stück, welches von urkomisch bis irgendwie furchtbar tragisch das Leben eines werdenden Vaters und späteren alltäglichen Vaters auf die Bretter bringt. Aber, dieses Netzwerk hat ja auch noch ein Sahnehäubchen.

Hauptdarsteller Artjom Bystrov aus „Der Mantel“ Foto: Veranstalter

Der Mantel, russisch Schinel von Nikolai Gogol, normalerweise eine Novelle kommt als Tanztheater in alle drei Häuser. Wie das? Nun, Hans-Werner Engel ist  Vorsitzender des  Freundeskreises  Hagen-Smolensk. In seiner Funktion managt Herr Engel den Kulturaustausch von Smolensk in unsere Region. Bei einem Besuch des Kammertheaters Smolensk mit Dario Weberg lernten beide das in Moskau prämierte Stück der Mantel von Nikolai Gogol kennen. Beide waren von diesem Stück begeistert, zumal dieses Stück ja auch getanzt wurde, dass sie spontan beschlossen eine Einladung an das Kammertheater auszusprechen,  die dann ja auch angenommen wurde.

 

Das Stück passt in unsere heutige Zeit.

Szene aus „Der Mantel“ vom Kammertheater Smolensk Doto_ Veranstalter

Es ist ein Stück, welches einen Menschen (Akakij Akakijewitsch) zeigt, der ohne Perspektiven in einem immer währenden Alltag verbringt. Wenn nicht eines Tages sein Mantel so verschlissen wäre und er sich einen neuen beschaffen muss. Er leistet sich einen besonders schönen neuen Mantel, der ihn bei den Kollegen und in der Gesellschaft nach oben trägt. Er ist wer. Auf dem Höhepunkt seiner „gesellschaftlichen Stellung“ wird ihm der Mantel gestohlen. Und als er sich seinem Vorgesetzten mitteilt, stößt der ihn mit seinem Problem von sich. Von dieser Abweisung erholt sich Akakij Akakijewitsch nicht mehr und stirbt.

Gogol zeichnet in dieser Novelle einen Menschen, der nur eine Richtung kennt, die nach oben zu seinem Vorgesetzten. Diese Zeichnung gerät jedoch zu einem Bild das mehr als widerwillig hingeschmissen wird. Gogol hat zu diesem Akakij Akakijewitsch eine ambivalente Einstellung, teilweise ist er ihm egal und teilweise arbeitet er sich an ihm ab.

Gogol zeigt das Verwerfliche des menschlichen Daseins, keine Träume, keine Fantasien nur Monotonie in allen Bereichen, ein sinnloses Leben. Man weiß nicht, ob man mit diesem Menschen Mitleid haben soll oder ihn als verachtenswert dem System zurück geben sollte.

 

Man darf gespannt sein auf die Arbeit von Alexandra Ivanova (Musik und Choreografie) und dem ausgezeichneten Kammertheater Smolensk. Denn es ist schon eine außergewöhnliche Arbeit eine Novelle in einen Tanz zu überführen, und dann auch noch in Moskau den ersten Preis zu machen.

 

So werden die Stücke wie folgt aufgeführt:

„Der Mantel“ von Nikolai Gogol

05.September ´17 Schlossspiele, Hohenlimburg

06.September ´17 Leo Theater, Schwelm

08.September ´17 Rudolf-Steiner-Schule, Hagen-Haspe

 

„Frank“ Schauspielrevue von Dario Weberg

15.Oktober ´17 Leo Theater, Schwelm

 

„Hi Dad“ mit Marc Neumeister

13. Oktober ´17 Theater an der Volme

 

Karten und weitere Informationen der Häuser können sie über das Internet beziehen.

Leo Theater http://www.leo-theater.ruhr/

Theater an der Volme http://www.theaterandervolme.de

Schlossspiele Hohenlimburg http://www.schlossspiele.de/

 

Was bleibt noch zu sagen? Kultur wird ja immer kleiner geschrieben und die Freunde einer lebendigen Kultur müssen immer weiter zurückstecken. Da ist doch diese private Kooperation zwischen diesen drei Häusern ein Lichtblick. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Kooperation als ein Anfang für eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit darstellt. Gewinner gibt es jetzt schon, es ist der Dritte, der Zuschauer der drei Häuser.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

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