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Die Idee selber als Objekt der künstlerischen Betrachtung

[jpg] Kunst lebt von der Umwelt, ja sie spiegelt quasi die sie umgebene gesellschaftliche Umwelt.


Katja Mudraya               Foto:Linde Arndt
 

Der Künstler selber steht vor dem Problem das wahr genommene in Form seines Werkes wiederzugeben. Nun hört sich das so an, als wenn nur der Künstler von der ihn umgebenen Umwelt partizipieren würde.

Dies sollte man jedoch gleich vergessen. Vielmehr findet immer wieder ein ernsthafter aber auch nachhaltiger Dialog zwischen Gesellschaft und Künstler statt. Bilanziert man diesen Dialog, so stellt man einen nicht unerheblichen Mehrwert auf Seiten der Gesellschaft fest.

 
Mittenverdichtung    Foto: Linde Arndt

Im Rahmen seiner Dialoge sammelt sich im Künstler eine immense Masse an Bildern, Eindrücken, Verhaltensweisen oder auch Gefühlen.
Diese schwirren teils ungeordnet als Facetten im Unterbewusstsein oder im Langzeitgedächtnis herum.
Was fehlt ist eine Idee, die wiederum in der Regel eine Mission beinhaltet und die mittels eines Impulses in einem Kunstwerk mündet. Diese Idee muss aber auch eine gewisse Intensität haben um schlussendlich umgesetzt zu werden.

Was aber, wenn die Idee selber zu einer Betrachtung gelangt und in ein Kunstwerk mündet? Oder gar der Gedankenflug der Ideen zu einem Kunstwerk erhoben wird?


 Facetten                      Foto: Linde Arndt
  An solch ein Kunstwerk, also die Idee darzustellen, hat sich   Katja Mudraya von der Friedrich-Harkort-Fachhochschule aus Herdecke herangewagt.

Und mit diesem Kunstwerk hat sie auch den ersten Preis der KidsNatureArt neben der Hauptschule Friedenshöhe zu gesprochen bekommen.

Es ist eine Art Mandala ein aus vielen Materialien zusammengesetztes ebenerdiges Bodenmal. Mandala gefällt mir deshalb, weil dieses Mal dem Verfall preisgegeben wurde, eben wie eine Idee die nicht umgesetzt, eben verfällt.

In seiner Ausdehnung erahnt man den Ideenreichtum der Künstlerin. Begehbar ist das Kunstwerk von der Mitte aber auch von seinen äußeren Rändern.

In der Mitte erkennt man klar eine Verdichtung zu der alles hinstrebt aber von der aus auch alles ausgeht. Die Mitte ist aber auch aus Stein angefertigt die offensichtlich die Härte der nun zur Ausführung neigenden Idee darstellt. Unterschiedliche Formen und Materialien zeigen auch den Grad der Leichtigkeit der zufliegenden Facetten einer Idee.

Nein, fertig ist die Idee nicht, sie sucht noch Teile die zur Größe finden könnten. Abgrenzungen zu thematischen Nachbarfelder werden vorgenommen. Das mäandernde der Teilideen wird sichtbar. Und immer ist eine Verbindung gegeben, noch ist nichts verworfen worden.

Alles fügt sich zusammen und ist doch nicht zusammen. Und doch läuft alles auf den einen Punkt zu, den Punkt der Entscheidung mit ganzer Schaffenskraft etwas umzusetzen. Das Kunstwerk kann dann alles sein, von einer Installation über eine Zeichnung bis zu einem Happening mit Interaktion.

Katja Mudraya hat mit ihrem Kunstwerk ein Werk geschaffen das einen hohen Abstraktionsgrad besitzt. Im Auge des Betrachters entsteht das „Kino im Kopf“ um die Fantasie und Kreativität der Künstlerin zu erahnen.

Spielerisch führt sie den Betrachter in eine Welt in der er sich wohl fühlt, er wird inspiriert und zum mitmachen aufgefordert.

Frau Mudraya nimmt den Betrachter irgendwie an die Hand und lässt ihn an ihrer Welt teilhaben.

Die von ihr gewählten Ausdrucksformen und Materialien sind bewusst und professionell und haben einen hohen künstlerischen Ausdruck. Es deuten sich Vielschichtigkeiten an die  durchaus einen künstlerischen Wert in seiner Ausführung erkennen lassen. Frau Mudraya ist weit von der Liga der Hobbykünstlerin entfernt und befindet sich auf einem Weg des künstlerischen Reichtums.

Sie begibt sich allerdings auf einen unsicheren Weg. Denn die meisten Künstler lassen von Anfang an Formen, Techniken oder Farben erkennen in denen sie zeitlebens verharren. Katja Mudrayas Kunstwerke werden immer offen in ihren Formen, Ausdrücken oder Techniken sein.

Die vielen Linien und Ebenen verlangen eine hohe geistige Disziplin und eine klare Vorstellung von Bild und Form Graphische, geometrische Elemente, Figuren, perspektivische und verlaufende Linien, weiche und harte Konturen, verschieden Strukturen und Oberflächen, all das bereichert sich gegenseitig und macht die Bilder wirklich spannend.

Bei einem Gespräch hatte Katja Mudraya angekündigt sich in Bonn einschreiben zu wollen, ich denke wir werden sicherlich eines Tages von Katja Mudraya im Kulturbetrieb hören.

 Ich zumindest bin gespannt auf diese Katja Mudraya von morgen.

 
Spuren            Foto:Linde Arndt

Zum Abschluss bleibt die Frage: Warum eine Laudatio für Katja Mudraya? Warum nicht für die anderen Preisträger auch? Nun, ich denke mir, dass diese Laudatio stellvertretend auch für die anderen Preisträger von KidsNatureArt stehen kann und sollte.
Das wesentliche einer Laudatio ist, dass dem Laureat das verdiente Lob zuteil wird, welches ihm nicht nur mit der Übergabe des Preises schon zukam. Auf der anderen Seite stehen die Teilnehmer die keinen Preis oder einen geringeren Preis bekamen. Ihnen mag diese Laudatio als Ansporn aber auch Anleitung dienen Mut für die kommenden Wettbewerbe zu finden. Der Kunst und Kulturbereich in einer Gesellschaft ist der reichste Bereich den eine Gesellschaft überall auf der Welt vorhält. Auch wenn er am Anfang nicht mit monetären Reichtümer gepflastert ist, so ist er jedoch mit einer unendlichen Lust und Freude im Schaffensprozess verbunden, auf die die anderen gesellschaftlichen Bereiche neidisch blicken.

  KidsNatureArt im Hülsenbecker Tal war eine spannende Veranstaltung auf einer spannenden Naturbühne.

Allerdings sollte man sich hüten, solch eine Veranstaltung zu banalisieren, vielleicht hatte die stellvertretene Bürgermeisterin und Dacho Chefin Christiane Sartor aus Schwelm ja recht, wenn sie die nächste Austellung in Schwelm sah.

Für das Hülsenbecker Tal könnte man dann ein Lichterfest organisieren, meinetwegen unter: „Ennepetal in neuem Licht“ Aber das wäre ein ganz anderer Artikel.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Die magischen Momente eines Hirngespinstes

[jpg] "Quergesponnen", heißt die Ausstellung in Essen-Kettwig. Mit "quergesponnen" wird in diesem Jahr nach "Netzwerk" bereits die zweite Ausstellung im Zusammenhang mit dem Netzwerk der Künstlerbünde Starke Orte gezeigt. Der Bundesverband Bildender Künstler Westfalen (BBK) veranstaltet die Ausstellung in den Scheidt’schen Hallen in Essen-Kettwig, Bachstraße 40 mit der nicht nur die Kooperation der Künstlerbünde der Metropole Ruhr weiter fortgesetzt wird. So zeigten u.a. 60 Künstler aus dem Bochumer
Künstlerbund, der Dortmunder Gruppe, dem Duktus, Kunstverein Gelsenkirchen, Herner Künstlerbund, VBK Berlin, des Westfälischen Künstlerbund Dortmund, Reflex, Wittener Künstlerbund ihre über 200 Werke unter dem Dach des BBK auf dem Wollboden der  ehemaligen Kammgarnspinnerei der Joh. Wilh. Scheidt AG. Bilder, Skulpturen oder auch Installationen mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien bilden einen breiten Rahmen dieser Ausstellung.

Quergesponnen soll für das Aufbrechen von Denkschematas stehen. Es ist ein Prozess, der auch in einem Hirngespinst enden kann.

Es bedeutet aber immer die geistig eingefahrenen Wege zu verlassen. Stellvertretend seien die Stahlhelme aus Beton genannt die für die immer wieder stattfindenden Kriege stehen, die keine Lösungen herbeiführen, vielmehr neue Probleme schaffen.

Das irrationale dieser menschlichen Handlungsweise wird damit auf eine einzigartige Weise ins Bewusstsein gebracht. Kunst hat eben auch ein Stück weit mit Magie zu tun.

 

Die Begrüßung der Ausstellungseröffnung wurde durch Bernd Figgemeier dem
Vorsitzender des Bundesverbandes Bildender Künstler Westfalen (bbk) vorgenommen.

Eine Einführung zu dieser Ausstellung hielt Karl-Ulrich Peisker das
Vorstandsmitglied des BBK-Landesverbandes NRW, der auch damit gleichzeitig die Ausstellung eröffnete.

Am 21. Mai 2011, dem bundesweiten Aktionstag "Kultur", finden Führungen durch die Ausstellung statt.

Ausstellung "quergesponnen"
Scheidt´schen Hallen, Bachstraße 40, Essen-Kettwig

Termine: 7. bis 8. Mai  | 13. bis 15. Mai | 20. bis 22. Mai | 27. bis 29. Mai, jeweils 15.00 bis 18.00 Uhr 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

 

Uraufführung des „Opfergang“ und Musik bewegt die Seele

Es gibt sie noch die Momente im Leben, die man am besten mit dem Satz beschreibt;
„Manchmal ist eine Melodie ebenso entscheidend für das Leben, wie ein Garten voller Blumen“

Das Symphoniekonzert der Bochumer Symphoniker mit den Solisten Jörg Widmann, Klarinette; Peter Hoare, Tenor; Gerd Grochowski, Bassbariton; Pjotr Prochera, Bariton und Egidius Kwartet mit Jon Extabe Arzuga, Robert Coupe, Hans Wijers und Donald Bentvelsen boten unter der Leitung von Steven Sloane einen einzigartigen Genuß.

Der Hör-Genuß

Für die Einstimmung zu diesem Konzertabend sorgte Jörg Widmann als er seine Komposition „Fanthasie“ in den Raum brachte. Die Virtuosität und Leichtigkeit mit der die Klarinette erklang war für den Zuhörer immer Feuer und Wasser gleichzeitig.
Das Klarinettenkonzert von Mozart, war wohl das letzte Werk vor seinem Tad und war auf den führenden Klarinettisten und Freund Anton Stadler ausgerichtet. Durch Verwendung verschiedenster Register der Klarinette und einer sparsamen kammermusikalischen Orchesterbesetzung kann sich die Klarinette mit warmen und weichen Tönen voll entfalten.

        
  Hans Werner Henze (li.) und Steven Sloane (re.) beim Applaus nach der deutschen
Erstaufführung von Opfergang, 16.12.2010 / Foto: Ursula Kaufmann
 

Die Krönung eines Jahres und eines Lebens

Doch die Krönung dieses Abends war die Uraufführung von Hans Werner Henzes Konzert der „Opfergang“. Das Libretto nach dem dramatischen Gedicht von Franz Werfel brachte die Worte des Dichters mit einer grandiosen Klangfülle so tief unter die Haut, das einem klar wurde wir sind nur kleine Menschlein nicht mehr! Jede Seele die sich durch dieses Werk berühren ließ, blieb nicht mehr die gleiche.

Für alle die mit Herkules im Rücken uns Petra ein wenig trotzen wollen, am heutigen Abend gibt es im Audimax der Ruhr Universität Bochum noch ein weiteres Konzert.

Bochumer Symphoniker 16. und 17. Dezember 2010, 20 Uhr
Audimax der Ruhr-Universität Bochum

Jörg Widmann: Fantasie für Klarinette solo (1993)
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791)
Hans Werner Henze: "Opfergang", Dramatisches Gedicht von Franz Werfel
(Deutsche Erstaufführung) (2009)
Musikalische Leitung: Steven Sloane

Karten sind erhältlich über die Bochumer Symphoniker unter 0234 – 3333 5555,
unter www.bochumer-symphoniker.de, über die RUHR.2010-Tickethotline 01805 – 15 2010
(Festnetzpreis 0,14 EUR/Minute, Mobilfunk abweichend) oder unter www.ruhr2010.de/tickets.

 

Will Rumi

 

Ennepetaler Sparkasse – Ein Herz für Kunst und Kinder

[la] Eigentlich hatte Eveline Szesny sich auf den Weg zur Sparkasse gemacht um nachzufragen, ob es möglich sei, das Poster der Kunstspirale (Logo der Creativ- und Kunstaktionen der Kultgarage der Sparkasse} zu bekommen, denn sie hatte sich in die Farbenpracht und Form von Anfang an verliebt.

"Nein," hörte sie dann von Heike Sonnenschein (Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld), "das Original geben wir nicht ab."  Und ein weiteres gab es z. Zt. nicht.

Johannes Dennda zeigte Frau Szesny dann in seinen Räumlichkeiten sein eigenes Original was er für eine Kunstaktion geschaffen hatte und nach welchem das Kultgaragenplakat gefertigt war.

Dieses Symbol eignet  sich hervorragend als Logo für die  neue Initiative der Sparkasse, Kultur und Kunst zu unterstützen.

Frau Szesny regte an, das sicher nicht nur sie dieses Motiv toll fände und ob man nicht einige Exemplare auflegen könnte. Und so ist es den beiden Mitarbeiter der Öffentlichkeitsabteilung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld tatsächlich gelungen, innerhalb von 3 – 4 Wochen 50 Exemplare auf zu legen.

Diese Idee griff Heike Sonnenschein spontan mit Johannes Dennda auf, beschlossen aber dann daraus direkt eine Weihnachtsaktion zu Gunsten einer unterstützungswürdigen Organisation zu machen und schon bald fiel die Entscheidung auf die "aktion bennie& co e.V.".

Heute nun waren Frau Katja Gobrecht von "aktion bennie& co e.V." und Frau Eveline Szesny mit Frau Sonnenschein und Herrn Dennda und zahlreichen heimischen Pressevertretern in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zusammen gekommen, damit diese Aktion auch der Ennepetaler Bewölkerung kundgetan wird.

     
 

v.l.n.re: Johannes Dennda u. Heike Sonnenschein mit dem Original v. J. Dennda,
Eveline Szesny und Katja Gobrecht  mit dem limitierten Plakat                            Foto: © Linde Arndt

 

Es handelt sich um eine limitierte Auflage von 50 Exemplaren, die zu jeweils € 40,00 an den Mann, bzw. Kunstliebhaber gebracht werden sollen. Der volle Erlös geht an "aktion bennie& co e.V.", der als Verein natürlich auch eine Spendenquittung ausstellen kann.

Das erste Plakat erwirbt die Sparkasse, um es sodann als Dankeschön an Frau Szesny zu schenken, der diese Idee zu verdanken ist und die sich schon riesig auf "ihr" Exemplar freut.

Die Plakate können ab sofort in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld in der Voerder Straße 79 – 83  in Ennepetal  und den Filialen Breckerfeld und  Ept.-Voerde erworben werden.

Da aber vielleicht nicht jeder ein Plätzchen für diese außergewöhnliche Edition zu Hause hat, gerne aber auch hilfreich – gerade jetzt zur Weihnachtszeit – den Verein und damit die Kinder  mit irgend einer Summe unterstützen möge (und sei sie auch noch so klein) gibt es auch noch die Möglichkeit, direkt eine Spende zu tätigen.

Diese Spende kann an  "aktion bennie& co e.V." auf Kto.Nr. 427 724, Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01) getätigt werden.

 

 


Nun noch eine Anmerkung der Redaktion EN-Mosaik:

 

Am 3. Advent 2010 (11. und 12. Dezember 2010) wird auf dem Gut Braband, Hinnenberger Heide, Ennepetal-Voerde ein Weihnachtsmarktstand zugunsten der "aktion bennie& co e.V.", aufgebaut.

Ursprünglich hatten sich hierfür einige Menschen bereit erklärt, diesen Stand mit zu betreuen, vor allem aber diese Aktion mit selbstgermachten Marmeladen, Gelees, leckeren Olätzchen und allerlei Selbstgebasteltem zu unterstützen.

Leider sind – wie es manchmal nicht vorhersehbar sind, zwei wichtige Personen durch persönliche unvorhergesehene Ereignisse ausgefallen und es wäre einfach toll, wenn sich hierfür Ersatz finden würde.

Ihre Ansprechpartnerin hierfür ist: Katja Gobrecht, Dohlenweg 9, 58256 Ennepetal, Tel.Nr. 02333/602160

 


Falls Sie noch einige Informationen über den Verein benötigen:

 

Hier geht es zur Homepage

Hier noch eine Information per  "Wer ist Bennie & Co" als  pdf-Formular

und eine weitere per pdf

und hier Infos zum Weihnachtsmarktstand


 

 


Linde Arndt von EN-Mosaik

 

Kohle, Kühe, Kunst in Ennepetal

 [la] Es war die erste Veranstaltung des Serienprojektes Kohle, Kühe, Kunst  4 Städte – 1 Weg, die am 7. Mai 2010 im Hülsenbecker-Tal in Ennepetal eröffnet wurde. Die Landschaft ist einfach prädestiniert für eine Kunstausstellung in der Natur, wie es sich ja bereits in den Vorjahren bei der hier stattgefundenen "Nature-Art" bereits bewiesen hatte. Die Projekte der Künstler waren von der Jury  mit Feingefühl ausgesucht und fügten sich harmonisch in das Umfeld ein.
Leider war der Wettergott nicht ganz so gnädig und daher war es schon gut, das die Gruppe TROYH den Anwesenden mit flotter Musik einheizte.

Jürgen Fischer, Programmkoordinator der Ruhr2010 und Frau Friderike Zenk, Projektmanagerin Ruhr2010, hatten sich ebenfalls auf den Weg ins Hülsenbecker Tal gemacht, um den Startschuss für das 4-Städte-Projekt zu geben. Jürgen Fischer überreichte Bürgermeister Wiggenhagen den Pokal, eine Glassteele, die von jetzt ab Woche um Woche an den Bürgermeister der nachfolgenden Stadt überreicht werden sollte.
 

                  
Friederike Zenk und Jürgen Fischer   BM Wilhelm Wiggenhagen und Jürgen Fischer

Markus Nottke, der künstlerische Leiter des Projektes für alle 4 Städte, hatte für jede Stadt ein Gemälde des neuen Rundweges geschaffen, wobei jeweils die Stelle des Weges der einzelnen Stadt entsprechend rot gekennzeichnet war. Diese Werke wurden sodann den ebenfalls anwesenden Kulturbeauftragten der 4 Städte auf der Bühne überreicht.
                          

Wenn für diese Veranstaltung auch nur wenige unbeteiligte Gäste eingetroffen waren, mal abgesehen von den Künstlern und Familienmitgliedern dieser Beteiligten, so waren doch Bürgermeister und -Stellvertreter der involvierten  Städte, wie auch weitere Persönlichkeiten aus Stadt und Rat anwesend.

Das es hier zur Eröffnung noch keinen durchgängig geplanten Programmablauf gab mag einmal dahingestellt sein. Schade war nur, dass vor lauter Eifer zwar die Organisatoren reichlich gewürdigt, die Künstler aber meiner Meinung nach (und wie ich hörte auch ihrer Meinung nach) nicht ausreichend gewürdigt wurden, was Gott sei Dank später in den Städten Schwelm und Gevelsberg reichlich und angemessen erfolgte, nur davon haben natürlich die Ennepetaler Künstler nichts.

Immerhin steht für RUHR2010 in diesem Jahr die KUNST und Kultur an bevorzugter Stelle und wie Essen selbst in ihren Erklärungen schreibt ist der Satz "4 Städte – 1 Weg" lediglich der Untertitel hierfür.

Die Künstler und Werke im Hülsenbecker Tal (und auch den übrigen Städten) waren von der Jury und dem  künstlerischen Leiter gut gewählt und plaziert.

Da es in den nächsten Tagen und Wochen über die Projekte einen Katalog geben wird, den allerdings nur für die teilgenommenen Künstler zur Ergänzung ihrer Vita erhalten (so meine Information), möchte ich gern an dieser Stelle nochmals die einzelnen Künstler vorstellen und ihnen für ihren großen Einsatz danken, denn nur mit einem Rundweg hätten die 4 Städte kaum in das Konzept von Ruhr2010 gepaßt. Das wäre dann schon eher eine normale Angelegenheit für die Abteilungen "Wirtschaft und Tourismus" gewesen.


 

 Und hier die Künstlerinnen und Künstler aus dem Hülsenbecker Tal:

 


Ursula Bebko

geboren und aufgewachsen in Polen, in Gevelsberg lebend.
Gerontologin und freischaffende Künstlerin, international tätig. Geprägt durch Migration und katholische Rituale, beeindruckt durch die Prinzhorn Sammlung, DaDa und Vanitas.
Seit 25 Jahren gemeinsame Kunst- und Kulturprojekte mit Uwe Gryzbeck.
Mehr unter: www.turbulenz.info und www.pyrographie.de

In der künstlerischen Arbeit Bezug zu gesellschaftlichen Phänomenen. Bevorzugte Ausdrucksformen sind Installationen (Materialien: Fundstücke und Wiederverwertbares), Flugobjekte und Genre übergreifende Performances. Die Intention ist die  Schaffung NEUER Horizonte, die den Blick nach oben und in die Ferne leiten (Vision).

"Vernetzung"

Im Fokus der aktuellen Arbeit ist die Kooperation zwischen den an dieser Kunstaktion beteiligten Städten. "Vernetzung" – über dem Tal werden Verbindungslinien verspannt. Der Besucher schaut nach oben, sieht Überschneidungen, Berührungspunkte, Parallelen und Lücken.
Ein Netzwerk entsteht.
Eine simplifizierte Darstellung von komplexen Vorgängen.



Henner Gräf, Bärbel Güldenstern, Uwe Juchum, Axel Otto,
Claudia de Silva, Klaus Rudolf Schell, Sandra Wessien,
Frank Wilke, Andreas Hippe, Bettina Boos

"Soundscapes"
Eine musikalische Performance mit Tanz und Stimme …
 
Kuhglocken , Schlagzeug , Gong , Marimbaphon , Akkordeon ,
Saxophon , Bassclarinette , Flügelhorn , Waldhorn , Gesang .

www.freivomhieb.de


Sigrid Gruber
www.sigridgruber.com

  • lebt und arbeitet in der Lüneburger Heide, Niedersachsen und ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler e.V. Hamburg und  Lüneburg
  • 1958 geboren in NRW in Lennestadt / Sauerland
  • Studium – Visuelle Kommunikation, FH Düsseldorf zum Dipl. Grafik-Designer und  mehrere Jahre im Medienbereich und in der Werbung tätig
  • seit 1994 Bildende Künstlerin
  • 1997 und 1999 PENTIMENT, Internationale Kunstakademie, Hamburg
  • Zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen u.a. in Hamburg, Lüneburg, Norderstedt, Bonn, Ammersbek, Reinbek, Mecklenburg Vorpommern, Thüringen, Tartu (Estland)


"Notruf"

Neben großformatiger Freier Malerei erstelle ich Skulpturen aus naturbelassenem Holz, des Weiteren arbeite ich mit dem Material Plüsch, auch in der freien Natur.
Bei meinen Baum-Installationen bekleide ich Bäume mit pinkfarbenem Plüsch und greife somit in die Natur ein, welches zu einer veränderten Sehensweise des Betrachters führt. Ich möchte damit das Verantwortungsbewusstsein  jedes Einzelnen für die Umwelt verstärken. Ich möchte Signale setzen, die Umweltbelastungen aufzeigen und gleichzeitig darauf hinweisen, wie schön unsere Umwelt und deshalb auch schützenswert ist.


Ilse Hilpert
www.Hi-ART.de

  • geboren 1950 in Recklinghausen 
  •   Studium Kunst/Ästhetische Erziehung + Kulturmanagement
  • tätig in Kunst + Design, Kunstmanagement + -pädagogik seit 1973
  • kulturell tätig in Entwicklungsländern von 1982 bis 2002
  •   freischaffend in Bildender Kunst  seit 1990
  • Hi-ARTelier im Bahnhof Waltrop seit 2004
  • Mitglied im Bund Bildender Künstler seit 2006


"Überhöhte Natur!"

Die westliche Welt hat sich der Natur entfremdet. Als Folge wird Natur einerseits erniedrigt, ausgebeutet, verwüstet und zerstört. Andrerseits wird sie verklärt, geschmäcklerisch missbraucht und idealisiert zum Hort des Schönen und Guten. 

Die Installation hat den Eingriff in die Natur und seine Auswirkungen zum Thema: Ein Stück Natur wird symbolisch ihrem Umfeld enthoben, isoliert und damit ‚kultiviert‘ – mit unkontrollierten Folgen im Laufe der Zeit.



Topiary
Diana Kahn

Diana Kahn – Malerin und Grafikerin-  zeichnet sich seit einigen Jahren
durch Beteiligungen an "Nature Art" Projekten aus.
In den letzten Jahren standen im Mittelpunkt ihrer Arbeiten Landschafts- und Architekturbilder, die sich auf eine bestimmte Epoche oder Region beziehen.

Die Beschäftigung mit Bodenobjekten aus Rindenmulch beschreibt
eine Fortführung dieser Auseinandersetzung.
Für das Projekt " Kohle, Kühe, Kunst" entsteht aus diesem  Material ein großes,
aus einer Vielzahl von Bildern zusammengesetztes Relief.

In die Natur gelegt erinnert es an einen Pflanzenschnitt – Topiary – mit dem oftmals
in Parks oder Gartenanlagen aus Buchsbaum Figuren, Tiere oder Phantasiewelten gestaltet werden.
Der Mulch dagegen bietet ideale Bedingungen für Erdlebewesen, die ihn nach und nach aufzehren und umwandeln.

Motive und Material bewerten auf diese Weise unsere Gegenwart als Anteil der regionalen Vergangenheit. Sie zielen aber auch auf die Lückenhaftigkeit unseres Erinnerungsvermögens.
Schon während des Projektes wird sich die Arbeit auflösen und in der Natur  unsichtbar werden.

Cornelia Kneer


Iris Müller

  Ich sehe mich als Naturkünstlerin und Waldschamanin.
  Ich habe in meinem Leben viel  Zeit in der Natur verbracht und mich dort
  immer aufgehoben und geborgen gefühlt.
  In Zeiten in denen ich Kraft, Mut und Heilung brauchte,
  habe ich diese in der Natur gefunden.
  Ich möchte durch meine NaturKunst wieder in das Bewusstsein bringen,
  dass wir uns alle wieder als Teil der Natur verstehen.
  Meine Art der NaturKunst öffnet  den Blick wieder auf die wunderschönen
  Geschenke von Mutter Erde bzw. der Natur, die uns in vielfältigen Arten
  begegnen, wenn wir unsere Augen dafür wieder öffnen.
  Jeder ist ein Teil der Natur, entdecken wir ihre Wunder gemeinsam wieder.

     "Entscheidungsstab"

     "Du hast genau zwei Entscheidungsmöglichkeiten.
     Für Dich oder gegen Dich. Eine dritte gibt es nicht."
     Um uns im Alltag immer wieder an diese Indianische Weisheit zu erinnern,
     dass wir eine Wahl haben, suchen und finden wir einen Entscheidungsstab,
     den wir mit Naturgeschenken von Mutter Erde schmücken und gestalten.
     NaturKunst zum anfassen, mitgestalten und mitnehmen,
     die etwas andere Aktionskunst-Performance mit Publikum.



Portaelskring Vilvoorde

Eine lebende Geschichte. Ein Ereignis.
Im 19. Jahrhundert kamen Künstler zusammen und gründeten die "Barbizonschule", Künstler aus Vilvoorde gründeten 1918 den Portaelskring.  Sie strebten einem gemeinsamen Ziel nach, nämlich draußen zu malen.
In Dresden malten die Mitglieder von "Die Brücke" sonntags am Moritzburger See.  Ihre frühen Werke führten zum Expressionismus.  Durch ihren typischen Federstrich stellten sie die Welt in einer äußerst subjektiven Perspektive vor: sie verzerrten sie um einen emotionalen Effekt zu bekommen und um persönliche Gemütszustände und Ideen zu überbringen.
Heute bringt der Royal Portaelskring die Geschichte zum Leben in den Wiesen des Hülsenbecker Tals.

Künstler :  Hugo Beullens, Pierre Bogaerts, Annie De Boeck, Magda De Cock,          
                 Nadine De Cock, Walter De Hollander, Liliane De Koninck,
                 Natacha Dimovska, Rita Opstaele, Roland Van Laethem,
                 Jan Van Lysebetten and Irma Verdeyen.



Brigitte Riechelmann              

Malerei
Experimentelle Fotoarbeit
Zeichnung
Objekt
seit 1990    intensive künstlerische Tätigkeit
seit 2001    Dozentin für Malerei und Zeichnung
an der VHS Ennepe-Ruhr-Süd

Ausstellungen / Auswahl

2009    Galerie Nasenberg, Sprockhövel
2007/ 2005      Nature Art EN, Ennepetal, Katalog
2006                EN-KUNST 2006, Südwestfalen, Katalog
2004               Galerie Basiner, Schwelm
2001               Kleine Galerie, Schwelm
2000               Foyer Rathaus Dortmund
1996               BBK Künstlerhaus, Wuppertal
"Schmuck der Silva"
–  die Waldfrau  –  Schönheit der Natur  –  Ketten und Ringe  –     Kreisformen  –  zugleich Anfang und Ende  –  ewiger Kreislauf  –  Symbol des Lebens  –  Natur und Mensch –  offen und kraftvoll  –  sich einlassen  –  sich verbinden –  sich entwickeln  –  Synergien entstehen –



Burkhard Serong

Jahrgg. 1943
Lehrer Physik, Kunst, Technik, Sport, Fachleiter, Hauptseminarleiter
2005 freischaffend, jährliche Atelierarbeit in Frankreich
Ausstellungen, Auswahl
2001            Werkschau, Galerie Indivisuell, Essen,
2002           Galerie Oberhausen, Sandarbeiten
               o    Artothek Köln
2003 – 2010  Zeche Zollverein, Essen, regelmäßige Arbeiten
2006              BeST & Kunst, Langenberg; Kleine Bilder
                o    Melanchthon-Kirche, Essen, Rauminstallation
2007/2008    BTI, Neuss, Linolschnitte, Collagen
2008/2009    Schulen, Bottrop Vermischte Arbeiten
                     Essen, Projekte mit Klienten

"Energieadern – Installation im Raum"

 

… Es existieren weit mehr natürliche Verbindungen zu dem "Freund" Baum als sie auf dem ersten Blick sichtbar sind. Dieses Verbindende wie Kraftfluss, Lärm- und Staub-Schutz, Atemreservoir … werden dabei sichtbar. 
Der umgebende Raum kann dabei durchaus sakral verstanden werden. 
Das mit Fäden gekennzeichnete Objekt, sei es nun Baum, Gebäude o. ä., wird "gezeichnet" und pars pro toto aus der Menge anderer herausgehoben:
Es lohnt sich hinzuschauen.



Diana Such

"Exotic Alien"

Geformt und gestaltet von dem sich ewig verändernden Planeten, der unsere Welt ist, wächst, entwickelt sich und gedeiht das Leben. Die Vergangenheit hegt und nährt die Gegenwart, sie fördert die Zukunft. Wir selbst stützen uns auf das reiche Erbe und die Ressourcen, welche uns von der Erde in ihrer langen Evolution geschenkt wurden.
Unsere Kultur wächst aufgrund der irdischen Natur, und wir selbst erstrahlen, wenn wir die Welt in all ihrem natürlichen Glanz umarmen.
Doch die Natur verändert sich ständig schon aufgrund ihrer Natur, und immer dann, wenn wir etwas Neuem begegnen, so ist es wundervoll exotisch und fremd. Jene neue Erscheinung, so sie denn glücklich in Allem um uns herum integriert ist, wird unser Leben bereichern. Wir gedeihen, indem wir Veränderung willkommen heißen, aber wir fürchten, verdrängt zu werden, bevor wir uns anpassen können.
Nur, wenn wir gemeinsam mit der Natur gehen, werden wir uns auch mit ihr verändern und nicht beiseite gefegt von unserer eigenen Evolution, so dass wir mit offenen Armen das exotische Fremde der Welt begrüßen können.
Die Pflanzen, die unsere Kohle entstehen ließen, sie waren einst genauso exotisch, und für die Kühe, die nun auf den Flächen grasen, die deren Rückstände bereichern, wären sie in der Tat überaus fremd.

 


In der nachfolgenden Galerie sind u.a. auch die obigen Werke nochmals enthalten [Fotos: Linde Arndt]

 

 Dieser Artikel basiert auf dem Vorwort in http://en-mosaik.de/?p=13029

 

Städtepartnerschaft mit Inhalten in Vilvoorde

[jpg] Wir haben uns schon immer gefragt, was macht eigentlich so eine Städtepartnerschaft aus.
Reicht es wenn ab und an ein gemeinsames gemütliches Beisammensein stattfindet oder sollte da doch etwas mehr sein?

Zeit für…. ? fragte vor nicht allzu langer Zeit Pierre Bogaerts, während der Vernissage "Kunst zwischen den Säulen" , initiiert vom Kunstraum-EN  in der ehemaligen Fabrik Stockey und Schmitz in Ennepetal. Damit stimmte Bogaerts manch einen nachdenklich. Seine Zeitkarten fanden sich damals ausgefüllt in den Schächten wieder. Bogaerts lernte ich als einen Künstler in der Ausstellung kennen, der in sich ruhte. Sein freundliches aber auch ernstes Wesen zwang nicht, sondern führte mich zum Nachdenken. Leider sind solche Momente immer nur flüchtig in unserer schnelllebigen Zeit, die kein inne halten erlaubt.

                                                        
Nachdem bereits im April 2009 13 Vilvoorder Künstler (unter anderem auch Pierre Bogaerts) ihre Werke im Haus Ennepetal ausgestellt hatten,  war es jetzt Zeit für einen Besuch in Vilvoorde der Partnerstadt von Ennepetal, einer Kleinstadt im Einzugsbereich der belgischen Hauptstadt Brüssel. Rund 38.000 Einwohner hat Vilvoorde, wie Ennepetal vor 30 Jahren. Nur Vilvoorde hat mehr zu bieten und ist im Gegensatz zu Ennepetal in fast allen Bereichen weiter entwickelt.

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Finissage 15 x 15 zum Quadrat – Kunstraum EN stellt in Wipperfürth aus

Der Kunstraum EN hatte wieder eine besondere Ausstellung Zeitgenössischer Kunst zu bieten, die am 6.11.2009 ab 19:00 Uhr mit einer Finissage ausklingt.

 



Die Ausstellung befindet sich im  KULTURPUNKT in Wipperfürth , Wupperstraße 4

Die Ausstellung wurde am  12.10.2009 eröffnet.

Die Herausforderung an die Künstler war, dass die jeweiligen Objekte zwar unterschiedlicher Materialien sein, jedoch die Maße von 15 x 15 cm (Höhe/Breite) und höchstens 15 cm Tiefe nicht überschreiten durften.

 

Über weitere Arbeiten und Ausstellungen können Sie sich hier auf unserer  Internetpräsenz

http://www.kunstraum-en.de informieren.

 

Der Kulturpunkt in Wipperfürth hat mittlerweile seinen festen Platz in der Wipperfürther Kulturlandschaft gefunden. Die allmonatlichen Ausstellungen sind schon auf Monate hinaus gesichert. Die Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit.

Vielleicht haben auch Sie Zeit und Gelegenheit, an dieser aussergewöhnlichen Finissage teil zu nehmen.

 

 

Linde Arndt

Kunst in der Werkstatt – Offenes Atelier 13.11.09

Am 13. November 2009 von 17:00 bis 22:00 Uhr haben Sie Gelegenheit in der Wilhelmstraße 25 in Ennepetal einen Blick in die Werkstatt und das Wirken der Künstler Andrea Hüsken und Werner Kollhoff (Mitglieder: Kunstraum-EN) zu werfen.

Musikalisch wird dieses Werkstattfest mit Gitarrenmusik von Jörg Spanilly unterlegt.



 

Es war eine sehr gelungene Präsentation. Wer mehr hierüber erfahren oder sehen möchte kann dieses über die Seite http://kunstraum-en.de/blog/?cat=58  gerne nachholen.

Linde Arndt


 

Hier eine Anfahrtskizze für auswärtige Besucher.

 


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Ennepetal verfolgt mich

[jpg] Da gehe ich zum ersten Mal nach Düsseldorf einem Pressetermin nach, und was ist?

Ganz von vorne. 

Am Montag, dem 21.09.09 wurden die Pressevertreter von Minister Prof. Andreas Pinkwart über den Stand der Initiative gegen den Ingenieurmangel informiert. Die Zwischenbilanz fiel nach der Aussage des  Ministers sehr gut aus, wie es sich halt bei einer Zwischenbilanz so gehört. Ob das aber für unseren Wirtschaftsstandort Deutschland ausreichend sein wird, mag bezweifelt werden. Denn Jahr für Jahr verlassen gut ausgebildete Menschen Deutschland um ihr Heil in anderen Ländern zu suchen. Gut ausgebildete Deutsche sind eben gefragt.

Als Neuling hatte ich gewisse Orientierungsprobleme und ging so durch das Pressezentrum. Und mir fiel ein Flyer in die Hände, Aufschrift: "Kinder zum Olymp".

                           
Da wird über eine Aktion berichtet an der die Schulen Deutschlands mit Künstlern zusammen, künstlerisch ihre Stadt oder ihr Umfeld darstellen sollen. Eine gelungene Idee, so meine ich, an der immerhin 800 Schulen in Deutschland teilgenommen haben. 30 Schulen wurden nunmehr geehrt, wobei 12 Schulen aus Nordrhein- Westfalen bei der Ehrung dabei waren. Nur wo war Ennepetal? Die Liste der teilnehmenden Schulen war schnell besorgt, nur es fand sich nicht unsere Stadt unter den Teilnehmern. Die Kulturstiftung der Länder hatte auch das Land NRW und sein Ministerium unter Schulministerin Barbara Sommer eingebunden. Also hätte sich Ennepetal mit seinen Schulen daran beteiligen können.

Der Wettbewerb umfasst die Sparten:

  • Bildende Kunst, Architektur und Kulturgeschichte
  • Film, Fotografie und Neue Medien
  • Literatur
  • Musik
  • Musiktheater
  • Tanz
  • Theater

Der Wettbewerb ist nach den Schulklassen

  • 1- 4,
  • 5 – 9
  • 10 -13 gestaffelt.

Aber auch klassen- bzw. altersübergreifende Projekte sind möglich.

Und in diesen Bereich konnten wir nichts bieten? Sagt man doch, dass unsere Schulen hervorragend sind. Sagt man doch immer wir würden was für unsere Kinder und Jugendlichen tun. Kultur ist ein wesentlicher Bereich von Bildung, und gehört zur Allgemeinbildung.

In der Gesellschaft ist der Stellenwert der Kultur insbesondere der Kunst unbestritten, nur tun sich die Kommunen manchmal schwer damit. Noch schwerer tun sich die Kommunen mit dem Heranführen von Jugendlichen und Kindern an die Kunst. Geistert da vielleicht in einigen Köpfen die elitäre Kunst herum?

Kunst ist nicht elitär, Kunst ist Kultur der jeweiligen Gesellschaft und Gesellschaft sind wir alle. So und nur so lautet die Gleichung. Kunst gehört zur Allgemeinbildung und damit in den Bildungsbereich aber auch den Bereich der Ausbildung in den  Schulen. Doch Bildung ist nicht gleich Ausbildung, es ist viel mehr. Der Humanismus hat uns gelehrt, dass unser Menschsein und das Miteinander oder auch das Streben nach einer besseren Gesellschaft der Kunst bedarf, der Kunst etwas darzustellen oder auch nicht darzustellen. Junge Menschen die mit der Kunst in Berührung gekommen sind, sind phantasievoller und auch kreativer. Als Erwachsene sind sie es, welche die Ideen haben, die Pobleme lösen, neue Wege aufzeigen aber auch Diejenigen,  die sich nicht mit dem Gegebenen abfinden wollen. So gehen auch hier in Ennepetal die Uhren etwas nach, werden aber auch nie vorgestellt. Nein Avantgarde wollen wir wahrlich nicht sein, wir wollen nicht auffallen mit unserer "Insel der Glückseligen". Identifikation oder Motivation mit unserem Gemeinwesen findet nur auf der sprachlichen Ebene statt, es wird angeordnet. Wem es nicht passt, der kann ja gehen. Und es passte vielen jungen Menschen nicht – sie gingen.

So wäre es ganz einfach gewesen. Man brauchte nur einen Kulturpartner, wie Museen, Galerien, Theater, Bibliotheken, Literaturhäuser, Bands, Tanztheater oder Musik- und Kunstschulen, Orchester oder Maler, Bildhauer, Architekten, Schriftsteller, Musiker, Tänzer, Schauspieler. Dies als eine kleine Auswahl der Möglichkeiten. Dazu brauchte man ein Projekt, Beipiel: "Eine Stadt die getrennt zueinander finden will","Wege zueinander", dies hätte die Integrationbemühungen der Stadt Ennepetal darstellen können. Die natürliche Umgebung der Stadt die als kleinster gemeinsamer Nenner verstanden wird.

So kann man nur feststellen, das Ausbildung und Bildung als Vorstufe zu dem vom Leben vorgegebenen Erwerbsleben hier in Ennepetal verstanden wird. Aber reichen nur gut ausgebildete Arbeitskräfte für die Zukunft aus? Darf es nicht ein bisschen mehr sein?

Johann Gottfried Herder schrieb in seinem Briefen zur Beförderung der Humanität (S. 470):

"Humanität ist der Charakter unseres Geschlechts; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren, und muss uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unsres Bestrebens, die Summe unsrer Übungen, unser Wert sein."

 Und weiter..
"Wenn der Dämon, der uns regiert, kein humaner Dämon ist, werden wir Plagegeister der Menschen (sind wir das nicht schon?)
Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die Kunst unsres Geschlechts. Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muss, oder wir fallen zurück in die Barbarei."

Nun wird man mangels eines Verstehens, die Kostensituation der Stadt bemühen. Nur die Kosten sind hier nicht das Problem, es ist das Herzblut das den Verantwortlichen fehlt. Und dieses Herzblut fließt automatisch in jedem Menschen.
So dachte ich, ich könnte in Düsseldorf Ennepetal entfliehen und wurde eines besseren belehrt.

Jürgen Gerhardt

Es gibt keine bessere Zeit um glücklich zu sein, als JETZT. Glücklich sein ist eine Reise, in Rüggeberg.

Foto: JPG   v.l. Die vier Kandidaten

                 
[jpg] So hätte man den Abend am 5.6.2009 im Vereinsheim in Rüggeberg umschreiben können. Die Initiative KiR hoch4 lud zu einem literarischen Abend ein. 4 der 5 BürgermeisterkandidatInnen wurden angesprochen,  etwas Literarisches zum Thema "Lebenslust" vorzutragen.

Anita Schöneberg, Bürgermeisterkandidatin der SPD, machte den Anfang.
Eine Liebesgeschichte von zwei Fremden in Irland, die Nähe suchten und irgendwie schon gefunden hatten.
Die Fragen, die Zweifel aber auch die Hoffnung ob er/sie der PartnerIn ist spielten in der urwüchsigen Landschaft Irlands eine eingebettete Rolle. Die Landschaft, hier Westirlands, wurde sehr treffend beschrieben.
Auch die Iren selber, die ein sehr einnehmendes Wesen haben, kamen nicht zu kurz. Wer einmal in Irland war, weiß das diese Menschen einem immer das Gefühl vermitteln, hier bin ich zu Hause.
Ja, man hörte Frau Schöneberg die Lebenslust heraus, mehr zu erfahren, neues zu wagen aber auch nicht stehen zu bleiben. Sie will dem Leben etwas abgewinnen. Passend war auch ihre jetzige Musikliebe, Vivaldis "Vier Jahreszeiten", welches immer wieder durch den Wechsel der Tempi jeden begeistert. Ein Werk das keinen Menschen kalt lässt.

Ganz anders Frau Dr. Siekermann, Bürgermeisterkandidatin der FDP, die ihre Lebenslust in dem Spirituellen der Metaphysik sieht. Bezeichnend ist, dass der Benediktiner Anselm Grün, einer ihrer Favoriten, der sich in der Nachfolge der großen Mystiker  wie Franz von Assisi oder auch Meister Eckhart sieht. Für sie ist der erste Schritt das Göttliche die Natur, die Lust macht, erfahrbar zu machen. Zwiesprache mit der Natur. So packt sie gutes Schuhwerk, den Rucksack und etwas Verpflegung ein und macht sich auf den Weg um das Leben in Gottes freier Natur erfahrbar zu machen. Es ist schon alles da. Es ist da nicht verwunderlich, dass sie spontan Tirol als Ausgangspunkt ihrer Wanderungen nimmt. Oberhalb Tirols führt ein Höhenwanderweg durch halb Europa, man kann tagelang wandern und begegnet nur wenigen Menschen, dass tägliche Wandern wird nur von der Nächtigung in den einzelnen Sennerstationen unterbrochen. Dort oben ist man für sich mit der Natur, die ihre Erhabenheit offenbart, alleine.

Es folgte eine kleine Pause in welcher uns von den anwesenden Jugendlichen und Kindern, kleine aber sehr schmackhaften Häppchen gereicht wurden. Liebevoll versorgten uns die Jugendlichen mit den bereiteten delikaten "Fingerfoods" eine nicht nur exquisite Aufmerksamkeit. Ich hatte einen sehr aufmerksamen jungen Mann, der sich rührend um mein Wohl kümmerte. Kaum hatte ich mein Glas Wasser leer, so fragte er mich auch höflich nach einem neuen Glas.

Nach dieser kurzen Pause ging es weiter mit Sabine Hofmann, Bürgermeisterkandidatin der Bündnisgrünen.

Sie wähle einen Krimi, ihre Lieblingsliteratur, der von ihr vorgelesen wurde. In diesem Krimi wurde die Steigerungen bis zu der Ausführung der Tat, durch die Ernährungsgewohnheiten herbeigeführt, die letztendlich auch zu der finalen Tat führten. Die Tat selber geschah allerdings so nebenbei. Befragt woran ihr Herz so hänge, brachte sie eine uneingeschränkte Hymne auf Rüggeberg vor. In Rüggeberg wohnt sie und möchte diesen Ortsteil nicht missen. Den Kommissar möchte sie aber doch nicht machen, eher möchte sie wohl zusehen wie der Täter später dingfest gemacht wird.

Als letztens kam Wilhelm Wiggenhagen der Bürgermeisterkandidat der CDU dran.

Er  wählte Wilhelm Busch als Lebensführer, der ihn in allen Lebenslagen offenbar ein guter Begleiter war und ist. Das Wilhelm Busch Zeit seines Lebens ein Misanthrop war, wird er wohl nicht gewusst haben. Seine feinsinnige Satire wusste er als seine Lebensphilosophie zu reklamieren. Der Vortrag über den "Humorvollen Vogel" bringt es für ihn auf den Punkt im Leben. Aus diesem Grund ist das Lesen für Wilhelm Wiggenhagen Lebenslust, die er sich aber nicht immer aus zeitlichen Gründen gönnen kann.
Nach seinem letzten gelesenen Buch befragt, nannte der den "Krebsgang" von Günter Grass. Die Novelle beschreibt den Untergang der Gustloff aus der Sicht des Paul Prokriefke, einem Mann der zurückblickte um vorwärts zu kommen. Eine der besten Werke von Günter Grass.

Nun folgte wieder eine kleine Pause in der uns wieder diese exquisiten Häppchen gereicht wurden, man fühlte sich wie in gutem Hause.  Wieder waren die Kinder und Jugendlichen von ausgesuchter Freundlichkeit dabei uns zu umsorgen.
           

 

Foto:JPG "Die Intitiatoren"

             
Danach wurde uns vom Moderator die Initiative "KiR hoch 4" vorgestellt.
KiR steht für Kultur in Rüggeberg, wobei hoch für das höher gelegene Rüggeberg steht und die Zahl 4 steht für Literatur, Musik, Kunst und Kulinarisches. Die Initiative ist spontan nachbarschaftlich in Rüggeberg geboren worden, einer kam zum anderen. Verständlich brauchte es schon 6 Monate um die ganze Organisation aufzubauen. Der Eintritt wurde mit Eur 6,– angesetzt, ich finde nicht nur angemessen. Wobei die Ennepetaler Tafel hierbei bedacht werden soll.
Perspektivisch soll im November ein Abend mit Musik angesetzt werden, ich bin zumindest gespannt.
Danach wurden die vielen, vielen Helfer allesamt vorgestellt, eine wunderbare Gruppe, sowohl die Initiatoren als auch die Helfer denen man ansah wie sie mit Kopf und Herz diese Veranstaltung organisiert haben.

Ein herzliches Danke schön von meiner Seite an alle Beteiligten.

  

Foto: JPG "Die tollen Helfer"

                              
Einmal mehr wurde aber bewiesen, die Vitalität liegt in den Ortsteilen. Ennepetal ist nur ein leeres Konstrukt ohne die Ortsteile. Es waren Rüggeberger die diese Veranstaltung organisierten und damit ihrem Ortsteil Farbe gegeben haben. Ähnlich haben es die Bewohner aus Oberbauer gemacht, in dem sie ihrerseits ein wunderbares Fest ausrichteten.

Der Zentralgedanke der Politik, nachdem sich alles einem Zentrum unterzuordnen hat, wurde einmal mehr in Frage gestellt. So gilt auch für Ennepetal der Ausspruch Herders: "….daß auf der bunten Wiese des Erdbodens es so mancherlei Blumen und Völker gibt, dass diesseits und jenseits der Alpen so verschiedene Blüten blühn, so verschiedene Früchte reifen!(….)

Was bleibt? Es sollte über solche Aktivitäten mehr Öffentlichkeit hergestellt werden, wir sollten solche Initiativen mehr liebevoll begleiten, sie machen unsere Stadt reicher.
Verstehen konnte ich noch nie, warum von der Politik diese "Bälle" nicht aufgenommen wurden und werden um diese Ideen weiter zu entwickeln. Ich könnte mir vorstellen eine Lesestunde mit Prominenten, wie einem Herrn Mankel, Herrn Schädlich, Herrn Bilstein oder aus der Politik, Herrn Faupel, Herrn Frey und Herrn Rauleff , die Jugendlichen und Kindern ihre frühe Literatur vorlesen. Schneiden doch unsere Kinder und Jugendlichen in den Studien IGLU und PISA im Bereich Lesekompetenz nicht gerade gut ab, hier könnte vieles durch Vorbilder durchbrochen werden. Und warum sollte Ennepetal nicht einmal Avantgarde sein. In Rüggeberg?
So möchte ich einigen Politikern, die immer so gerne die Stadt nach vorne bringen wollen, etwas von Eugen Roth ins Stammbuch schreiben:

 

 

  Ein Mensch

Ein Mensch erblickt das Licht der Welt -
doch oft hat sich herausgestellt
nach manchem trüb verbrachten Jahr,
dass dies der einzige Lichtblick war.

 

Nehmen sie die Gelegenheit  wahr, die Bemühungen und vielen Chancen aufzunehmen um diese zu verstärken und zu bestärken.

Jürgen Gerhardt