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Die „Flaschenpost“ ist angekommen

Spendenübergabe "Flaschenpost" KulturgartenNRW

Spendenübergabe “Flaschenpost” an “sunshine4Kids” und Lebenshilfe. v.l.: Landrat Olaf Schade, Gaby Schäfer (1.Vorsitzende sunshine4Kids), Julia Göhlich (Assistentin des Sparkassen-Vorstandes), Linde Arndt (1. Vorsitzende KulturgartenNRW)), Annette Steudtner (stellvertr.Bürgermeisterin Gevelsberg), Thomas Lay (Stellvertr. Bürgermeister Hansestadt Breckerfeld), Gabriele Grollmann (Bürgermeisterin Stadt Schwelm), Michael Lindermann (Vorsitzender des Vorstandes Sparkasse Sschwelm), Katharina Nebel (FUD Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen) und Lisa Thiel (Poetry-Slammerin) (c) Foto: Tanja Rösler

 

Es war der Tag um Danke zu sagen an alle Beteiligten, die zu diesem wunderbaren Ergebnis beigetragen haben und der Tag der Scheckübergabe an die Begünstigten Institutionen.

„Flaschenpost“ – wieso haben wir diesen außergewöhnlichen Titel für eine Benefizveranstaltung gewählt? Was stand dahinter? Wenn jemand eine Flaschenpost auf den Weg ins Ungewisse schickt, so hat er die Hoffnung, dass es irgendwann und irgendwo einen Finder gibt, der seine Botschaft liest, versteht und nach Möglichkeit reagiert.

Prominente Persönlichkeiten

So haben auch wir viele Botschaften zusammengetragen und in Flaschen verpackt, die in Kürze ihren Weg ins IJsselmeer gehen. Gespannt was evtl. passiert. 17 prominente Persönlichkeiten haben sich unserer Idee angeschlossen und neben persönlichen und signierten Flaschenpostbriefen auch kleine Geschenke überreicht, die gegen Spende abgegeben wurden.

Die Vision, die dieses mal dahinter stand war, auf die vielen traumatisierten Kinder aufmerksam zu machen, die unserer Hilfe bedürfen, ist Realität geworden. Dafür sind wir sehr dankbar. Vor allem, dass für viele Menschen das erste Mal bewusst wurde, dass es Familien mit geistig oder schwer körperlich Behinderten Kindern gibt, in denen Geschwisterkinder einfach immer zurückstehen müssen. Das hat bei vielen bewirkt, sich einmal eingehender mit dem Gedanken vertraut zu machen. So war die Spendenbereitschaft groß für die Aktion „1 Tag nur für mich“, bei dem diese Geschwisterkinder einen Besuch bei Starlight-Express mit der Möglichkeit die Künstler Backstage kennen zu lernen, Maske und Kostüme näher zu betrachten, Autogramme zu erhalten und das volle Programm zu erleben.

v.l.: Gaby Schäfer, Gabriele Grollmann (Bürgermeisterin von Schwelm) und Landrat Olaf Schade

Gaby Schäfer (1. Vorsitzende Sunshine4Kids) spricht von den Aktivitäten des Vereins.
Auf dem Bild v.l. Gaby Schäfer, Gabriele Grollmann (Bürgermeisterin von Schwelm) und Landrat Olaf Schade (c)  Foto: Beba Ilic

Wen haben wir erreicht?

In den Sozialen Netzwerken als auch auf unserer Homepage www.kulturgarten.nrw, durch den erstellten Katalog und die Einladungen haben wir zahlreiche Menschen der Region erreicht, denen wir die Dringlichkeit aufzeigen konnten, wie sehr traumatisierte Kinder auf unsere Unterstützung und Fürsorge angewiesen sind.

Traumatisiert bedeutet ein tiefer Vertrauensbruch der durch die Bezugspersonen, wie Eltern, ausgelöst wird. Dabei führen auch die Umstände, wie Kriege und Vertreibung oder auch Missbrauch zu diesem Trauma.

Was haben wir erreicht?

Bürgermeisterinnen Imke Heymann (Ennepetal), Gabriele Grollmann (Schwelm) und Bürgermeister André Dahlhaus (Hansestadt Breckerfeld), Claus Jacobi (Gevelsberg), Ulli Winkelmann (Sprockhövel) sowie der Landrat Olaf Schade hatten sich spontan zur Unterstützung als Schirmherren zusammen geschlossen. Sie waren jedoch nicht nur mit ihren Botschaften dabei, vielmehr haben sie diese Aktion auch monitär unterstützt. Durch diese nicht unwesentliche Unterstützung, wurde die Problematik der traumatisierten Kinder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit transportiert und eine größere Akzeptanz und Aufmerksamkeit erreicht.

Katharina Nebel (FUD Lebenshilfe) spricht von den Familien mit geistig Behinderten oder schwerkranken Kindern und deren Geschwisterkindern
Auf dem Bild v.re. Katharina Nebel, Jilia Göhlich (Assistentin des Vorstandes der Sparkasse Schwelm) (c)  Foto: Beba Ilic

Wie viel haben wir erreicht?

Wir haben durch die Veranstaltung mit Lesung, Poetry-Slam und Aktion „Flaschenpost“ nicht nur auf die Situation traumatisierter Kinder aufmerksam machen können, sondern auf diesem Wege auch weitere Gelder für die Aktion akquirieren können.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass sich bei dieser Aktion Firmen, Privatleute, Stiftungen und die hiesige Städtische Sparkasse zu Schwelm, als auch Ennepetal-Breckerfeld und Gevelsberg-Wetter mit eingebracht haben. Alle Unterstützer konnten selbst entscheiden ob sie sich für die Segeltouren von Kindern mit Sunshine4Kids oder die Geschwisterkinder und „Ein Tag nur für mich“ der Lebenshilfe mit dem Besuch bei Starlight-Express engagieren wollten.

 

Kinder sind unsere Zukunft

Nachdem unser Ergebnis feststand, dass wir 8 Kindern eine Segelfreizeit und 20 Geschwisterkindern ihren besonderen Tag spenden konnten wurde dieses durch die Städtische Sparkasse zu Schwelm noch aufgestockt, so dass nun 10 Kinder die Segeltour und 40 Kinder Starlight-Express erleben dürfen. Michael Lindermann (Vorsitzender des Vorstandes der Städtichen Sparkasse zu Schwelm )bemerkt dazu „Kinder sind unsere Zukunft.“

EN-Krone „Soziales“ und die Künstler des KulturgartenNRW

Mit dem Startschuss als Gewinner der EN-Krone „Soziales“ wurde das Fundament für diese Benefizveranstaltung gelegt.
Große Unterstützung erfuhren wir aber auch durch unsere Mitglieder und Künstlerfreunde, die bereitwilligst ihre Originale ohne jeglichen eigenen Anteil zu fordern für eine Versteigerung zur Verfügung stellten – auch wenn das Ergebnis auf Grund der geringen Besucherzahl leider nicht den erhofften Erfolg brachte.Vielleicht war es falsch, dass wir die Versteigerung eine Woche später angesetzt hatten und evtl. auch der Feiertag dabei eine Rolle spielte. An dieser Stelle DANKE nochmals an alle Akteure, die dabei waren und Künstler, die ihre Werke zur Verfügung gestellt hatten.

Logo Kulturgarten

Flaschenpost

Flaschenpost (c) Foto Linde Arndt

Ein stolzes Ergebnis

Insgesamt ergab diese Benefiz-Veranstaltung eine Summe von 11.700,00 Euro. 3.500,00 Euro davon wurden für die Veranstaltung, trotz aller Ehrenamtlichkeit, für Kataloge, Einladungen, Porto, Plakate und Technik eingesetzt.
Immerhin blieben so 8.200,00 Euro als Spende übrig, die gemäß Zweckgebundenheit zwischen den Kindern für Segeltouren bei Sunshine4Kids und Geschwisterkindern der Lebenshilfe e.V. zu verteilen waren.

 

 

Linde Arndt für KulturgartenNRW /und EN-Mosaik aus Schwelm

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Er liebt die Herausforderungen

Marc Neumeister liest Edgar Allan Poe „Das Manuskript in der Flasche“
Foto: JPG KulturgartenNRW

Es war ein wunderschöner Abend für die Kultur, Kunst und den sozialen Aspekt in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm, mit der Benefiz-Veranstaltung „Flaschenpost“ über die wir noch ausführlich berichten werden.
Marc Neumeister, der Schauspieler, künstlerischer Leiter und Regisseur des LEO-Theaters im Ibach-Haus Schwelm, wusste die Zuhörer mit seiner sehr emotional und spannend vorgetragenen Lesung von Edgar Allan Poe „Das Manuskript in er Flasche“ völlig in den Bann zu ziehen.

Für ihn war es ein Sprung ins Wasser, muss er ja sonst umfangreiche Texte für seine einzelnen Rollen auswendig lernen. Die Lesung war für ihn eine neue Erfahrung. Bravo Marc, Du hast KulturgartenNRW und das LEO würdevoll vertreten. Und wenn man dann überlegt, dass er am Vormittag bereits alles auf der Bühne im LEO mit seinem Solostück „Macho Man“ gegeben hatte, so ist das besonders beachtenswert.

Viele der anwesenden Gäste kannten ihn bereits vom LEO und einige, die bisher noch keine Gelegenheit hatten, versprachen sich bald einmal dort ein Programm anzuschauen.

Ja und dazu hätten Sie zum Beispiel am Freitag, 1. Juni 2018 um 20 Uhr Gelegenheit, wenn es wieder heisst:

Foto und Text:: Leo-Theater

Es ist wieder ein Solostück mit Marc. Nähere Infos hier

Vielleicht sehen wir uns ja am Freitag.

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Die Flasche und ihr normales Geheimnis

[jpg] Jeder Mensch ist fasziniert von den Geheimnissen die die Welt für uns bereithält. An Bord eines Transatlantikliners wie der Queen Mary 2 stehend schauen wir verträumt auf die Seeoberfläche. Unser Auge entdeckt eine Flasche auf der Meeresoberfläche, mit einem Fernglas sehen wir das die Flasche verkorkt ist und einen leichten Schatten durch das Glas. Unsere Fantasie geht mit uns durch und wir denken direkt an eine Flaschenpost aus längst vergangen Zeiten. Welche Botschaften, Träume, Gedanken, Erinnerungen, Ideen werden durch die Flasche aufbewahrt. Und wer wird diese Flasche jemals an sich nehmen und die Botschaft empfangen.

Fliegende Holländer (Illustration von Johannes Gehrts, 1887) (gemeinfrei)

So in etwa war die Idee der Flaschenpost die KulturgartenNRW auf den Weg brachte. Die Kunstmaler wollten spontan das Thema Flaschenpost aufnehmen und ihre Bilder dazu erstellen, womit eine Ausstellung ausgestattet werden sollte. 19 Künstler mit 25 Bildern kamen zur Ausstellung. Sie stellen den Rahmen für eine Lesung, Poetry-Slam (Moderner Dichterstreit) und die Flaschenpostbriefe dar.

„Das Manuskript in der Flasche“ (Originaltitel:MS. Found in a Bottle) von Edgar Allan Poe mit dem Soundtrack (Musik: Philip Glass) aus dem Film „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit (The Hours)“, wird von Marc Neumeister, dem künstlerischen Leiter des Schwelmer Leo Theaters vorgelesen. Eine spannende aber auch gruselige Geschichte, mit der Poe der Durchbruch gelang. Und drei junge Frauen treten in einen Dichterwettstreit, ähnlich ihren antiken Dichterfürsten Homer und Hesiod, wobei aus diesem Streit Hesiod als Sieger hervor ging. Wer weiß schon wer heute den Sieg unter den drei jungen Damen 2.700 Jahre später erringt. Aber vor allen Dingen, welche Botschaften werden die drei jungen Frauen in die Flasche stecken wollen?

Auf dem Fuße wird die Siegerin durch den Applaus des anwesenden Publikums ermittelt, wobei das Publikum auch über den Preis entscheidet. Ein Hut wird durch das Publikum gehen indem Geld, Süßigkeiten, USB-Sticks oder Kuscheltieren hinein getan werden können. Die Siegerin wird sich sicher freuen.

Kennen Sie die bekannte Kinderbuchautorin Cornelia Funke (Tintenherz,Tintenblut und Tintentod)? Nein? Sie hat einen Brief für eine Flaschenpost geschrieben und KulturgartenNRW aus den USA zugeschickt. Aber nicht nur Frau Funke hat für die Flaschenpost geschrieben, vielmehr Andreas Föhr, Björn Freitag oder Otmar Alt wollten nicht abseits stehen. Insgesamt haben sich 17 prominente Persönlichkeiten beteiligt. Der Landrat des EN-Kreises Olaf Schade und sämtliche Bürgermeister*innen des EN-Südkreis haben zur Feder gegriffen um einen Flaschenpostbrief zu schreiben. Sie haben sich auch monitär für diese Aktion eingesetzt. Es sind einige Briefe zusammen gekommen die sie für die Hoffnungsflotte des Vereins Sunshine4kids e.V. mittels Spende erwerben können um diese Flaschenpost der nächsten Hoffnungsflotte mit zu geben, damit diese Flaschen im IJsselmeer versenkt wird. Einige Briefe werden durch den/die Moderator*innen vorgelesen. Vielleicht inspirieren die Texte und die Besucher wollen eigene Texte schreiben. Warum nicht. Flaschen und die notwendigen Schreibutensilien sind vorhanden.Gegen eine Spende werden auch diese Flaschen mit genommen und dem Meer übergeben.

vlnr. Künstlerischer Leiter Leo Theater Marc Neumeister, Schwelmer Bürgermeisterin Gabriele Grollmann, Christiane Köhne, Linde Arndt und Vorsitzender des Vorstandes Michael Lindermann

Alle Gelder kommen dem  Netzwerk für Menschen mit geistiger Behinderung Lebenshilfe e.V. und dem Projekt für traumatisierte Kinder sunshine4Kids e.V. ohne Umwege zu Gute. Mit diesem Geld werden die Geschwisterkinder der geistig behinderten Kinder des Lebenshilfenetzwerkes einen Tag auf Entdeckungstour in das Musical Starlight Express (Musik von Andrew Lloyd Webber), Bochum gehen. Einmal die Stars hautnah Backstage erleben, wer wollte das nicht. Weitere Kinder werden mit der nächste Hoffnungsflotte in See stechen und die Flaschen aus der Vorstellung mit nehmen.
KulturgartenNRW hat es sich zur Aufgabe gemacht den sozialen Aspekt der Hilfe, mit den Mitteln der Kultur und Kunst zusammen zu bringen. Dadurch werden finanzielle Mittel frei, die es den Institutionen erlaubt außerhalb ihres normalen Budgets Aktionen durchzuführen, die die Teilnehmer dieser Aktion Kraft schöpfen lässt. Die Besucher tun gutes und werden dabei noch unterhalten. Was will man mehr?
Ach ja, und dann gibt es noch Anke die die Besucher empfangen wird und den drei Moderatoren, Gregor Hillisch, Christiane Köhne und Linde Arndt, beiseite steht.

 

Informationen:

Benefiz-Veranstaltung „Flaschenpost“
präsentiert vom KulturgartenNRW e.V.

Sonntag dem 27.Mai 2018, !8:00 Uhr (Einlass: 17:00 Uhr)
in der
Städtische Sparkasse zu Schwelm
Hauptstraße 63, 58332 Schwelm

 

Internet: http://www.kulturgarten.nrw

Falls sie dieses Projekt unterstützen wollen:
Konto Nr. 93302 / KulturgartenNRW e.V.
Stichwort: Flaschenpost
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
IBAN DE70 4545 1060 0000 0933 02 BIC
WELADED1ENE

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und KulturgartenNRW e. V.

 

„Vision 100“ des Netzwerks „KulturgartenNRW“ zieht weitere Kreise

Teilnehmer 12.12.2016 bei der Scheckübergabe im EMMAUS Foto: Archiv EN-Mosaik

Teilnehmer 12.12.2016 bei der Scheckübergabe im EMMAUS Foto: Archiv EN-Mosaik

[jpg] Das Projekt „Vision100“ war durch das Netzwerk „KulturgartenNRW“ konzeptionell weiter ausgelegt als für viele sichtbar. Ganz oben stand jedoch ein Ziel: Kindern mit einer lebensverkürzenden Krankheit ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten. So brachte die Versteigerung am 27. November in 2016 ein gutes Sümmchen für das ambulante ökomenische Kinder- und Jugendhospiz, welches für die Städte Gevelsberg, Schwelm, Ennepetal, Breckerfeld und Sprockhövel zuständig ist.  Und diese Summe wuchs bis zum 12. Dezember auf sage und schreibe 10.557,13 Euro. An diesem Nachmittag überreichte die Kuratorin Linde Arndt in einem für alle Beteiligten bewegenden Moment den vorgenannten Scheck. Und es war die Städtische Sparkasse zu Schwelm, dessen Vorsitzender des Vorstandes Michael Lindermann und Vorstandsmitglied Johannes Schulz, die die Summe auf 12.000,– Euro erhöhten. Das Projekt „Vision100“ des Netzwerks „KulturgartenNRW“ hatte aber noch weitere Eisen im Feuer indem das in Wuppertal ansässige schwedische Möbelhaus IKEA sich selber für die „Vision 100“ und damit für die kranken Kinder stark machte. Ein Wehnachtsbaumverkauf, der Verkauf von Kuscheltieren und der Verkauf von Adventskalendern des IKEA Möbelhauses erbrachte dann eine Spendesumme von 5.100,– Euro, die am 6. Januar 2017 durch Mirjam Lindner und Bianca Mantz im Hause des Emmaus Hospizes in Gevelsberg übergeben wurde. Damit erhöhte sich die Gesamtspendensumme auf 17.500,– Euro, wobei immer noch der Zustrom an Spenden anhält, indem das eine oder andere Bild noch erstanden wird.

 

Scheckübergabe Ikea Foto: Archiv EN-Mosaik

Scheckübergabe Ikea Foto: Archiv EN-Mosaik

Der Nachahmungseffekt oder „Vision100“ als Impuls

So war es dem Künstlernetzwerk „KulturgartenNRW“ von Anfang an bewusst, dass sie mit ihrem Projekt „Vision100“ einen Impuls auslösen würden, indem sich das bürgerschaftliche Engagement unserer Zivilgesellschaft auch auf das Hospiz in Gevelsberg fokussieren würde. Allein vier Veranstaltungen im Fahrwasser von „Vision 100“ erbrachten über 5.000,– Euro dem Hospiz in Gevelsberg.

Was nicht geleistet werden konnte oder kritische Momente

Betrachtet man das Hospiz in Gevelsberg, so stellt man mit Bedauern fest: Die Leistungen die von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern Tag für Tag erbracht werden, finden in der Öffentlichkeit kaum Resonanz. Auch der Hospizgedanke, der ja weit in die Vergangenheit zurück geht, löst in der Gesellschaft kaum inhaltliche Reaktionen aus. Es gibt zwar ein Hospiz- und Palliativgesetz (HPG), das vieles regelt aber es gab und gibt kein inhaltliches Gespräch in der Gesellschaft. Dieses Gespräch konnte das Künstlernetzwerk „KulturgartenNRW“ weder personell noch finanziell ausführen. Wobei sich die Frage stellt, warum weder die Politik noch die Verwaltungen sich begleitend mit dieser Thematik befassen wollten.

Teilen und vermehren

Während der Vorbereitungszeit des Projekts „Vision100“ wurde den Initiatoren, immerhin 76 Künstler und fast ebenso viele Helfer, vorgeworfen, sie würden den doch eher schmalen Topf der vorweihnachtlichen Spender zu Gunsten des Hospizes mindern. Dem ist folgendes zu entgegnen.
Viele von uns kennen den St.Martins Tag. Diesem Tag liegt die Legende der Mantelteilung des Bischofs Martin von Tours zugrunde. Bischof Martin von Tours war ein asketischer Mensch, ein Idealbild eines Christen. Er lebte als Bischof in den damaligen Banlieues der Stadt Tours und wurde nach den Überlieferungen einmal gefragt, warum er als Offizier der römischen Armee seinen Mantel mit einem Bettler geteilt habe. Bischof Martin soll damals geantwortet haben, er habe den Mantel nicht geteilt, vielmehr habe er seinen Mantel verdoppelt.
Und diese Verdopplung beinhaltet keine Wegnahme von etwas sondern die Hingabe von etwas, es entsteht kein Verzicht, sondern nur ein Gewinn.
Man sollte sich in unserer heutigen egoistischen Zeit einmal diese Gedanken zu Gemüte führen, um die Not eines anderen Menschen zu lindern. Es ist verwunderlich, wenn die christlichen Kirchen die Geschichte des heiligen Martinus auf den Aspekt der Mantelteilung reduzieren, denn Bischof Martin von Tours würde mit seiner Denke dem heutigen Europa einen Weg weisen, der dem Anspruch unseres Wertedenkens genüge leisten könnte.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Projekt „Vision 100“ dankt in einer Abschlussfeier in Gevelsberg allen Beteiligten

Foto: © 2016 Staatskanzlei NRW / Collage: Linde Arndt

Foto: © 2016 Staatskanzlei NRW / Collage: Linde Arndt

[jpg] Menschlichkeit ist eigentlich etwas einfaches, sie ist in der DNA eines jeden Menschen vorhanden. Zu dieser Menschlichkeit gehört es, sich für die schwächeren Mitmenschen einzusetzen. Mit dem Projekt „Vision 100“ vom 27. November 2016 hat das Netzwerk „KulturgartenNRW“ diesem mitmenschlichen Anspruch entsprochen, indem es das Gevelsberger ökumenische Hospiz Emmaus materiell unterstützte. Primäres Ziel war, Kindern, die mit einer lebensverkürzenden Krankheit leben, mehr oder eine bessere Lebensqualität zukommen zu lassen.

Etwas Statistik

134 Menschen haben dieses Projekt unterstützt, wovon 76 regionale Künstler die Hauptlast trugen, indem sie dem Projekt „Vision 100“ 104 ihrer Kunstwerke mit einem Gesamtmarktwert von 29.523,– Euro unentgeltlich zur Versteigerung überließen.

25 Unterstützer stellten Waren und Leistungen unentgeltlich zur Verfügung, 4 Spender unterstützen dieses Projekt mit ihren Spenden. Das Projekt „Vision 100“ war aber auch ein Impuls für mehrere Initiativen um dem Gevelsberger ökumenischen Hospiz Emmaus weitere Unterstützung zu kommen zu lassen. In Ennepetal sammelte eine Einzelhändlerin während eines organisierten Weihnachtsmarktes rund 1.100,– Euro. Und so ist denn heute schon absehbar, dass „Rock for Children“ mit der Band „Proscription“ in der Schule „Alte Geer“ am 14.1.17 zugunsten des ambulanten Hospiz ein Rockkonzert abhält, dessen Erlös dem Hospiz zugute kommt.

Und zu guter Letzt, gab es 27 Helfer die körperlich anpackten, die transportierten, zusammen bauten, montierten oder sonstige Hilfestellungen leisteten. Unterm Strich gab es 134 Helfer oder Unterstützer die dem Projekt „Vision 100“ zur Seite standen. Logistisch mussten sowohl Lieferwagen als auch PKW´s Transporte erledigen. Drei Lagerstätten wurden unendgeltlich zur Verfügung gestellt. Und das alles ohne einen Cent dafür zu verlangen.

Und nicht zu vergessen die Bandmitglieder der „Fighting Spirits“ die einen wunderbaren musikalischen Rahmen am 27.November 2016 abgaben und die Anwesenden bewegten.

Die Fighting Spirits Foto: Trey Pics

Die Fighting Spirits Foto: Trey Pics

 

Die Veranstaltung am 27. November 2016

Es war eine schwierige Veranstaltung, denn am Vortage und morgens meldeten sich 8 Helfer telefonisch krank, gleichzeitig musste die Organisation zeitlich total umgeschmissen werden. Wenn uns die Ennepetaler Bürgermeisterin Heymann nicht zur Seite gesprungen wäre, hätte es eng werden können. Danke dafür. Es ging um eine Stunde, die nach hinten verlegt werden musste. Gottseidank waren die Fighting Spirits da, die die größten Hürden grandios umschifften.

Als die Auktion vorbei war, hatte der Hagener Regisseur Werner Hahn mit seiner charmanten Art der Versteigerung 6.500,– Euro ersteigert. Der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld Bodo Bongen mit seinem Vorstandskollegen Uwe Volkmer stockten spontan die erlöste Summe auf 7.000,– Euro auf. Es war ein überwältigender Erfolg, der allein schon durch die anwesenden Personen dargestellt wurden. Eine gut aufgelegte Landtagspräsidentin Carina Gödecke, eine Bürgermeisterin Imke Heymann, ein Regisseur Werner Hahn, ein Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld Bodo Bongen und die Band Fighting Spirits, machten der Veranstaltung alle Ehre. Aufmerksamkeit für die Hospizarbeit, die war ja wohl gewährleistet. Damit war eine der Zielvorgaben erfüllt.

v.l. Linde Arndt und Michaela Pesenacker Foto: Wolfgang Vogel

v.l. Linde Arndt und Michaela Pesenacker
Foto: Wolfgang Vogel

Bis zum 12. Dezember 2016, dem vereinbarten Tag der Abrechnung hatte sich dann die erlöste Summe auf sage und schreibe 10.557,13 Euro noch erhöht. Die 13 Cent waren aus einer Spendensammlung die das Team um den Friseursalon Stephan Schneider gesammelt hatte. Spontan hatten sich die Friseurinnen zu dieser Spendenaktion entschlossen als sie von dem Projekt „Vision 100“ hörten.

Danke, Tag der Abrechnung am 12.Dezember 2016

Im Vorfeld hatte sich Linde Arndt mit ihren Mitstreitern entschlossen nicht nur den pressewirksamen Scheck zu überreichen, nein, es sollte ein ganz persönliches Dankeschön im Namen der betreuten oder zu betreuenden Kinder werden.

Für jede Gruppe sollte eine Person geladen werden, die die Gruppe vertreten sollte. Die Räumlichkeiten sollte das Gevelsberger Hospiz für diese, sicherlich ungewöhnliche Aktion, stellen.

24 Personen plus die Presse waren geladen um einmal der Scheckübergabe beizuwohnen und zum anderen das Danke für die geleistete Hilfe im Zusammenhang mit der Auktion mit zu erleben.

Herr Gerhardt begrüßte die anwesenden Gäste und machte nochmals deutlich, wie dankbar das Netzwerk „KulturgartenNRW“ ist, mit seinem Projekt „Vision 100“ eine derartige Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität ausgelöst zu haben. Linde Arndt hat einen Impuls ausgelöst, der viele erreichte, trotz unserer Schnelllebigkeit und einer überhitzten Zeit. Es ging nur um die Hilfe für unheilbar kranke Kinder und deren Lebensqualität und um keine persönlichen Eitelkeiten.

Der Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi ließ es sich, trotz übervollem Terminkalender, nicht nehmen die Keynote vorzutragen. So betonte er denn auch, dass ihm die Arbeit der Gevelsberger Hospizstation sehr am Herzen liegt und mit Stolz erfülle.

Danach bekamen die anwesenden Gäste von einer der beiden Leiterinnen des ökumenischen Hospiz EMMAUS Frau Michaela Pesenacker und dem Moderator Herrn Gerhardt jeweils ein paar passende Dankesworte übermittelt. Linde Arndt übergab dann als Dank stellvertretend für die Kinder eine Rose; denn die Kinder sollten der Mittelpunkt sein.

Die Unterstützer der "VISION 100" erhielten eine weisse Rose als Zeichen des Dankes Fot: (c) Wolfgang Vogel

Die Unterstützer der „VISION 100“ erhielten eine weisse Rose als Zeichen des Dankes Foto: (c) Wolfgang Vogel

So bekam die anwesende Bürgermeisterin Imke Heymann folgende Dankesworte:

Das einer Bürgermeisterin Dank gebührt ist offenbar in Vergessenheit geraten.

Sie liebe Frau Heymann haben sich von Anfang an für das Projekt „Vision 100“ nicht nur interessiert, sondern sie haben es auch noch unterstützend begleitet. Sie waren aber auch Mutmacherin, wenn es mal hakte und am Tage der Veranstaltung reihten sie sich in die Reihe der Helfer ein, als sie sahen wie personelle Engpässe auf die Veranstaltung Einfluss nehmen konnten. Sie wussten die prominenten Gäste hervorragend zu begrüßen und damit die Veranstaltung als auch ihre Stadt in positivem Lichte erscheinen zu lassen.

Danke dafür, es war schön sie als Begleiterin der Veranstaltung zu haben.

Und Suna Belek die stellvertretend für alle Helfer stand:

Ein herzliches Dankeschön an Suna Belek, die vollkommen selbstlos mit ihrer ganzen Firma und Familie, selbst in schwierigen Situationen, Hilfe bieten konnte. Sie war immer an unserer Seite und sah manchmal Dinge die noch nicht sichtbar waren. Mit ihrem Mann Taylan war sie ein zuverlässiger Begleiter, immer ansprechbar, freundlich und reaktionsschnell mit einem profunden handwerklichem Können, waren sie da.

Danke nicht nur dafür, sondern auch für ein aufmunterndes Lächeln, wenn es manchmal drunter und drüber ging. Danke.

Oder Diana Marie, die für die 76 Künstler den Dank entgegen nahm:

Danke Diana Marie. Sie steht für die 76 Künstler für die sie auch ansprechbar war und unermüdlich den Hospizgedanken in den Vordergrund stellte. Auch spendete sie nicht nur ihre Kunstwerke, sondern wusste sich auch finanziell einzubringen. Sie war aber auch Ansprechpartnerin wenn es galt Probleme zu lösen. Danke für die zupackende burschikose Art, die immer wieder eine Stärkung war. Danke.

Für alle Anwesenden wurde ein passendes Dankeswort gefunden, die die Anwesenden doch berührten.

Ein Dankeschön an die Ehrenämtler Foto: Wolfgang Vogel

Ein Dankeschön an die Ehrenämtler Foto: Wolfgang Vogel

Persepktivisches

Linde Arndt die vorher schon das Resümee gesprochen hatte, gab dann auch bekannt, dass es nach diesen beiden guten und erfolgreichen Aktionen Zeit für die Gründung eines Netzwerkes „KulturgartenNRW“ wäre, welches nachhaltig in der Kultur tätig sein sollte. Das Netzwerk „KulturgartenNRW“ sollte dann in die Rechtsform eines Vereins überführt werden um sodann die Gemeinnützigkeit nach §52 Abs.2 Nr.5 i.V. mit Nr. 25 AO zu beantragen.

Das die Förderung der Kultur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, ist im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Disput über eine deutsche Leitkultur im Angesicht leerer Kassen als unabdingbar anzusehen. „KulturgartenNRW“ wird der Container sein, der die vielfältigen Möglichkeiten der Kultur transportieren wird. Über 100 Millionen Euro hat denn alleine das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für weitere Aktionen dieser Art für 2017 bereitgestellt. An diese Gelder heranzukommen, bedeutet eine andere Organisation aufzubauen.

Linde Arndt sucht denn auch die unterschiedlichsten Menschen die kulturell als interessiert anzusehen sind. Hierbei soll die gesamte Breite von Kultur, wenn möglich, abgebildet werden.

Epilog

Michael Lindermann (Vorstandsvorsitzender der Städtischen Sparkasse zu Schwelm) erhöht spontan mit seinem Vorstandsmitglied Johannes Schulz den Spendenbetrag auf 12000 Euro Foto: Wolfgang Vogel

Michael Lindermann und Johannes Schulz erhöhen spontan den Spendenbetrag auf 12000 Euro Foto: Wolfgang Vogel

Als die Dankesworte die jedem zuteil wurden und die von Linde Arndt bekanntgegebene Gründung eines Kulturvereins erfolgt war, wäre man für ein oder zwei Worte sicher zusammen gestanden. Der Vorsitzende des Vorstandes der Städtischen Sparkasse zu Schwelm, Michael Lindermann und sein Kollege im Vorstand Johannes Schulz,  erklärten sich dann spontan zu einer Aufstockung des Erlöses von 10.557,13 Euro auf

12.000,– Euro

bereit. Und die anwesende Bürgermeisterin Grollmann lud die anwesenden ehrenamtliche Begleiter zu einer Veranstaltung der Klinikclowns nach Köln ein. Dieser Erfolg für die Kinder und durch die Künstler ist eine wunderbare Sache. Was für ein Erfolg auf allen Ebenen.

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  Drei Ziele wurden von „KulturgartenNRW“ im Zusammenhang mit dem Projekt „Vision 100“ definiert, zwei Ziele wurden erreicht.

    1. Die angedachte Summe von 10.000,– Euro wurde erreicht und um mehr als 20% überschritten.
    2. Die Publizität oder die Bekanntheit des Ökumenisches Hospiz Emmaus e.V., Gevelsberg zu erhöhen.
    3. Den Hospiz- und Palliativgedanken alternativ zur Sterbehilfe und Euthanasie als eine zutiefst menschenwürdige Art der menschlichen                      Zuwendung in die Gesellschaft zu tragen ist uns kaum gelungen. Dazu waren wir personell und zeitlich überfordert. Schade drum.    

Eindrucksvoll wurde durch dieses Projekt das bürgerschaftliche Engagement unterschiedlichster Akteure gezeigt, die damit denen widersprachen, die immer wieder Eigeninitiative der gesellschaftlichen Gruppen anmahnten und anmahnen.
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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und KulturgartenNRW aus Gevelsberg und Ennepetal