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Einsatz bis zum Limit – Warten auf Godot

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: (c) Linde Arndt

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: (c) Linde Arndt

[la] Während Angela Merkel meistens viel von sich gibt ohne eine konkrete Ansage zu machen, kommt plötzlich die Bekenntnis, Deutschland heiße Menschen auf der Flucht willkommen. Und wenn man sich dafür entschuldigen müsse, „dann ist das nicht mein Land“, so die Bundeskanzlerin.

Mit diesem Ausspruch hat sie sich nicht gerade das Wohlwollen der deutschen Bürger erworben, die vielen syrischen Flüchtlinge hat sie damit aber im Sturm erobert und diese haben Angela Merkel zu ihrer Ikone erkoren.

Im eigenen Land mehrt sich die Kritik, zumal durch diese Aussage der Bundeskanzlerin in der Provinz ad hoc Höchstleistungen erbracht werden müssen. Die ziemlich kompromisslose Bestimmtheit, mit der die Angelegenheit angegangen wird, bringt Ängste bei den Menschen hinsichtlich der Zukunft des Landes.

Berlin – also der Bund – wäre für die Erstuntersuchung und Registrierung, sowie medizinische Untersuchung der Flüchtlinge zuständig. Da sie aber auf Grund der fast unüberschaubaren und nicht endenden Menge von Flüchtlingen und Asylsuchenden der Lage nicht mehr Herr werden [Man denke an den Rücktritt von Präsident Manfred Schmidt, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge], wird der Druck weitergegeben an die Länder, Regierungsbezirke, dann an die Kreise und zuletzt an die Kommunen.

So kommt es, dass sich u.a. am Dienstag, den 15.9.2015  die Regierungspräsidentin Diana Ewert aus Arnsberg telefonisch bei Landrat Dr. Arnim Brux gemeldet  hatte und den Kreis um Amtshilfe bat. Der Ennepe-Ruhr-Kreis erwartete für Freitag, den 18.9., 400 Flüchtlinge, die in Notaufnahmeeinrichtungen zur Erstversorgung untergebracht werden mußten.

In einer Sitzung mit allen Bürgermeistern des EN-Kreises am Mittwoch, den 16.9.2015 war daher dieses Thema vorrangig. Man erklärte sich bereit 350 Flüchtlinge zu übernehmen und zwar 150 für Ennepetal, 150 für Sprockhövel und 50 für Witten. Es wurde eine Lösung dahingehend angestrebt, dass nicht an allen drei Stationen gesondert, sondern vorab an einer zentralen Stelle die
Erstuntersuchung und Registrierung erfolgen sollte.
Dipl.-Ing. Thomas Schulte von der VER erklärte sich bereit, eine große Halle seines Busdepots zu diesem Zweck für Freitag zu räumen.

Es ist vollbracht - Ennepetal ist fertig Foto:(c) Linde Arndt

Es ist vollbracht – Ennepetal ist fertig Foto:(c) Linde Arndt

Und nun begann in Ennepetal, Sprockhövel und Witten der Run gegen die Zeit. Insgesamt routierten Hunderte von Ehrenamtlichen, Mitarbeiter der betroffenen Dienststellen und des Kinderschutzbundes und Helfer und Handwerker um die Anforderungen und den Zeitplan zu erfüllen. Das ging nur mit einem Einsatz von z.T. 24 Stunden.
Ebenso wurde parallell im Busdepot ein Krisenplan aufgestellt, immerhin mußte der normale Busverkehr ja auch aufrechterhalten werden. Die Halle wurde im Eiltempo leergeräumt und dann umgehend von den Hilfsorganisatoren für die Anforderungen eingerichtet. An die 30 Ärzte wurden aktiviert um dem Ansturm von 350 Flüchtlingen gerecht zu werden.

Es war ein Einsatz bis ans Limit. Mehrfach ist so etwas nur schwer durchzuhalten.

Und dann war es soweit. Alle Partner hatten ihre Anforderungen fristgerecht erledigt. Nun konnten die Flüchtlinge  kommen.

Aber aus (noch) unerklärlichen Gründen kam es anders als erwartet. Eigentlich waren die Flüchtlinge für 16:00 Uhr avisiert,dann hieß es, dass der Zug aus München wohl erst um 21.00 Uhr in Düsseldorf erwartet werde. Gegen 1 Uhr  am frühen Morgen kamen dann lediglich 50 Personen bei der VER an.

Klicken Sie auf das Bild um weitere Fotos der Aktion zu sehen (c) Linde Arndt

Klicken Sie auf das Bild um weitere Fotos der Aktion zu sehen (c) Linde Arndt


Nachdem das Programm der Erstuntersuchung und die Registrierung durchführt war, zogen sie völlig geschwächt, aber erleichtert nach Ennepetal.
Was irgendwie nicht verständlich ist, das in der heutigen Zeit es einfach nicht möglich war, trotz Kontaktpersonen exakte Auskunft zu bekommen, wie es zu dieser geänderten Situation gekommen war. Morgen werden wir mehr wissen. Aber für all diejenigen, die in Erwartung der 350 Personen und der immer verschobenen Wartezeit wirklich an die Grenzen ihrer Belastung gekommen waren, ist es einfach enttäuschend was da passiert ist. Und während Ennepetal wenigstens die 45 Flüchtlinge zugewiesen bekam (5 werden stationär behandelt) ging Sprockhövel, die ebensolchen Aufwand wie Ennepetal hatten, leer aus. Und auch in Witten, wo man zusammenrücken mußte um 50 Flüchtlinge aufzunehmen, war die Arbeit hierfür und das Warten umsonst.

Es gibt unwahrscheinliches Bemühen, die Flüchtlinge unter zu bringen, zu versorgen und ihnen den Aufenthalt nach all den Strapazen und traumatischen Erlebnissen so angenehm wie möglich zu machen.

Artikel über Innenminister Thomas de Maizière und das vorbereitete Gesetz

Artikel über Innenminister Thomas de Maizière und das vorbereitete Gesetz

Niemand schaut auf Innenminister de Maizière?

Alle sind so mit ihrer Aufgabe und dem Glücksgefühl den Bedürftigen  helfen zu können beschäftigt, dass keiner dabei beachtet, was längst im Hintergrund schwelt und was alles, was jetzt mit Anstrengung auf die Beine gestellt wird, vollkommen zu nichte machen kann. Lesen Sie hier, was ProAsyl über den vorbereiteten Gesetzesentwurf von Innenminister de Maizière geschrieben hat.
Meiner Meinung nach ist das ein Tiefschlag gegen die Menschenachtung und steht in krassem Gegensatz zu Angela Merkels Aussage. Oder ist das alles nur ein Teil eines Pokerspiels? Verliert unsere Bundeskanzlerin die Macht an ihren Innenminister? Wenn das alles so hingenommen wird werden wir Zustände bekommen, die weitaus krasser sind als alles was augenblicklich passiert.
In wenigen Tagen wird wohl hierüber entschieden. Hoffen wir, das es in dieser Form nicht dazu kommt.

 

Zum  Abschluss möchte ich noch ein Foto einstellen, wo Landrat Armin Brux sich mit allen Helfern des Freitags hat ablichten lassen. Das Foto hat Sabine Nölke erstellt.

Landrat Arnim Brux mit Helferteam foto: (c) Sabine Nölke

Landrat Arnim Brux mit Helferteam foto: (c) Sabine Nölke

 

 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 


 

Sprachkurs für Flüchtlinge

[Ennepetal] Dr. Hella und Dieter Siekermann haben sich  im Mehrgenerationenhaus ein Bild von dem Sprachkurs gemacht, der insgesamt über 144 Stunden läuft und von der Siekermann-Stiftung – samt Kompetenzfeststellung – finanziert wird. Insgesamt nehmen 18 Flüchtlinge drei Mal wöchentlich an dem Angebot teil. Der Kinderschutzbund machte sich zu Beginn des Jahres auf die Suche nach einem Spender für einen solchen Kurs, der durch Trainer der Volkshochschule Ennepe-Ruhr durchgeführt wird. Die Stadt Ennepetal (Michael Schmidt und Sevinc Yildirim) unterstützt den Kurs durch die Ansprache der Teilnehmer und Bereitstellung des Schulungsraumes.

 

So schlafen Babys sicher

                                                                    am 18. März, um 16 Uhr,
einen Informationsnachmittag im Bärti (Voerder Straße 58). Gemeinsam werden der Kinderarzt Dr. Tillmann Rümenapf und die Hebamme Mirjam Hagemeier dort junge Eltern und Schwangere über dieses wichtige Thema anschaulich informieren. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Um vorherige Anmeldung unter: info@kinderschutzbund-ennepetal.de  oder schriftlich an Kinderschutzbund Ennepetal, Voerder Straße 58, 58256 Ennepetal wird gebeten. Die teilnehmenden Eltern bekommen für ihr Kind einen Schlafsack geschenkt.

Einladung des Kinderschutzbundes Ennepetal

Einladung des Kinderschutzbundes Ennepetal

Die Ranzenaktion des Kinderschutzbundes hilft bei der Einschulung

[Ennepetal] Gerade war die Veranstaltung der Ranzenparty in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld mit großem Hallo und Erfolg über die Bühne gegangen, da ludt der Kinderschutzbund zu einer Sonderaktion ein.

Foto: HSP

Diese Aktion wird ermöglicht durch Unterstützung der Sparkasse Ennepetal, der Firma Trekking Star in Gevelsberg
und des JobCenters. Foto: Helga Schulte-Paßlack

Neue Schultornister sind teuer. Einigen Familien fällt es schwer, diese Ausgaben bei der Einschulung zu stemmen. Der Kinderschutzbund Ennepetal bietet daher auch in diesem Jahr wieder eine „Ranzenaktion“ für benachteiligte Kinder an. Mit Hilfe des JobCenters wurden Familien mit Hartz IV-Bezug angeschrieben, die voraussichtlich im Sommer 2015 ein Kind einschulen werden.
Insgesamt haben sich die Eltern von 15 Kindern zurückgemeldet. Sie erhalten für 25 Euro ein nagelneues Ranzen-Set (Tornister, Sportbeutel und Schreibmappe) vom Sponsorpartner, Trekking Star in Gevelsberg. Bereits zum siebten Mal übernimmt die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld die Co-Finanzierung, sodass der Sonderpreis von 25 Euro zustande kommen kann. Die Familien, die dieses Angebot annehmen, erhalten im Bärti die Möglichkeit, einen passenden Tornister auszuwählen.

Kinderseelen funken SOS – Gebt Kindern eine Chance

kinderschutzbund

(v.l.n.r.): Verena Lückel (Leiterin der Stadtbücherei), Johannes Dennda (Leiter Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse Ennepetal) und Petra Backhoff, Vorstandsmitglied Kinderschutzbund Ennepetal Foto: © Linde Arndt

[la] Wenn am 4. Juni 2014 um  19:30 Uhr der erfolgreiche Sachbuchautor Dr. Michael Winterhoff seinen Vortrag „SOS Kinderseele – Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet – und was wir dagegen tun können“  beginnt, wird er bereits voller Spannung von zahlreichen Profis und Erziehern, Lehrern und Eltern erwartet.

Schon im Jahre 2012 war der erfahrene Kinder-,  Jugendpsychiater und Psychotherapeut aus Bonn  in Ennepetal und sprengte damals die Kapazität des Vortragsraumes der Stadtbücherei. Aus diesem Grunde wurde für obige Lesung  der Saal im Haus Ennepetal gemietet, der für  350 Gäste Platz bietet.

Verena Lückel, Leiterin der Stadtbücherei, hat sich um den organisatorischen Rahmen gekümmert und den Termin für diesen hochkarätigen Vortragsabend über die Grenzen Ennepetals hinaus bekannt gemacht. Schon aus diesem Grunde – und bedingt durch die Tatsache, dass es beim letzten Vortrag von Dr. Michael Winterhoff nicht mehr möglich war an der Abendkasse noch Karten zu erhalten – sollten Interessierte unbedingt den Vorverkauf nutzen.

Möglich ist diese Veranstaltung durch die  Kooperation zwischen dem Kinderschutzbund Ennepetal, der Stadtbücherei und der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld.

Petra Backhoff, Vorstandsmitglied des Kinderschutzbunden, erklärte dazu: „Alleine hätten wir eine solche Hausnummer nicht stemmen können“ und Johannes Dennda von der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld bemerkte: „Gerade bei der Stärkung von Familien und Kindern sehen wir unsere Aufgabe, daher unterstützen wir diesen Abend sehr gerne“.

Obwohl sich Dr. Michael Winterhoff vorrangig mit psychischen Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter aus tiefenpsychologischer Sicht befasst, weiß er doch die Problematik der Verhaltensveränderungen, die inzwischen in der Gesellschaft vorhanden sind, in leicht verständliche Worte zu fassen und an anschaulichen Beispielen nicht nur für Profis, herüber zu bringen.

Seine These lautet: „Immer mehr Erwachsene befinden sich in gravierenden, unbewussten Beziehungsstörungen gegenüber (ihren) Kindern“. Durch seine Analysen und beeindruckenden Ergebnisse ist Winterhoff ein heiß begehrter Experte. Wer seinen Vortrag „SOS Kinderseele – Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet – und was wir dagegen tun können“ bereits anderen Orts hören konnte oder sein dazu erschienenes Buch gelesen hat, weiß, dass dieser empfehlenswerte Abend reichhaltige Informationen und Erkenntnisse für den Zuhörer bereit hält.

 

 

Karten sind für 10 Euro in folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich:
Bärti (Voerder Straße 58), Stadtbücherei (Haus Ennepetal), Dr. Tillmann Rümenapf (Lindenstraße 9 / Voerde), Bücher Köndgen (Hauptstraße 56 / Schwelm) und voraussichtlich auch an der Abendkasse erhältlich.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal