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Ein Schmetterling schwebte . . .

Eröffnungspressekonferenz der Ruhrtriennale 2013 am15. 08.2013  Foto: Linde Arndt

Eröffnungspressekonferenz der Ruhrtriennale 2013 am15. 08.2013
Foto: Linde Arndt

schmetterling[jpg]. . . und suchte einen Weg. Kein Luftzug war im Raum um ihm eine Richtung anzuzeigen.

So schwebte er unablässig über unseren Köpfen, von kurzen Pausen der Stärkung wegen unterbrochen.

Die Köpfe der Journalisten, der Künstler und Organisatoren drehten sich ab und an um dem Schmetterling mit den Augen zu folgen. Manch einer dachte sicher: He, flieg zur Tür und du bist frei. Und dann war er weg – spurlos. Es war während des Pressegespräches vor der Eröffnung der Ruhrtriennale 2013.

Mit einer Europapremiere wird die diesjährige Ruhrtriennale am 23. August eröffnen. „Delusion of the Fury“ von Harry Partch in der Jahrhunderthalle Bochum steht auf dem Programm – Uraufführung war 1969 an der Kalifornischen Universität Los Angeles.


Unter der Regie von Prof.Heiner Goebbels kommt ein Stück zur Aufführung was gut und gerne als revolutionär bezeichnet werden kann.

Revolutionär, weil der Komponist Harry Partch für sein 90 minütiges Musiktheater sämtliche Musikinstrumente neu entworfen und gebaut hatte. Warum? Weil er mit den Möglichkeiten der ihm zur Verfügung stehenden Instrumente nicht zufrieden war. Alle Musikinstrumente wurden von der musikFabrik neu und teilweise verbessert gebaut. So wurden ein Chromelodeon, Crychord, Diamant Marimba oder Eucal Blossom gebaut. Nebenbei bemerkt, die Schreibweise der Musikinstrumente entspricht in etwa dem Klang der Instrumente. Durch den Bau der Instrumente wurden auch die Möglichkeiten des Spielens mit diesen Instrumenten erlernt. Damit entstand ein einzigartiges „Ensemble MusikFabrik“.



Hier haben wir für Sie noch ein ausführliches Video über die aussergewöhnlichen Instrumente eingefügt:




Die chromatische 12 Ton Tonleiter wurde in viele kleinere Töne unterteilt. Das Revolutionäre zeigt sich immer dann wenn man bestehendes über Bord wirft um etwas Neues zu erschaffen. So kann man Partch auch als Erfinder und Visionär sehen dessen Kompositionen eine betörende Schönheit hervorbringen. Durch die feinsten Abstufungen, die Partch mit seinen neuen Instrumenten schaffte, entsteht eine wunderschöne „körperliche Musik“. Aber auch die Art wie er ein Musiktheater aufbaut entspricht nicht den Theatertheorien wie wir es bis dato gewohnt waren. Da werden die Musiker als Chor eingesetzt, Darsteller sollen pantomimisch, tänzerisch und darüber hinaus sängerisch eingesetzt werden. Pausen mochte Partch überhaupt nicht, weil der Erzählfluss unterbunden wird.  Zwei Akte gibt es und ein „Exordium“. Der erste Akt, also nach dem Exordium, ist dem japanischen Noh Theater nachempfunden, hält sich aber nicht daran. Der zweite Akt ist eine Art afrikanisches Märchen. Das Exordium ist eine musikalische Einstimmung auf die Musik und die beiden folgenden Akte. Der Gesang wird von einem Tenor-Bariton, Sopran, Bass und einem Chor ( Musiker ) vorgetragen. Dazu gelangen noch zahlreiche Tänzer und Komparsen. Das Bühnenbild wird durch die alles überragenden Musikinstrumente dominiert die eine wunderbare Landschaft darstellen.

Inhaltlich geht es um die Versöhnung der Lebenden mit den Toten. Typisch für asiatische Kulturen spielen die Toten eine starke Rolle im Leben der Menschen, das Obon-Fest oder das hinduistische Dīvalī-Fest, wo einmal im Jahr die Verstorbenen Ahnen gewürdigt werden. Es gibt Tänze und am Ende werden mit schwimmenden Laternen den Verstorbenen der Weg gezeigt.

Und so trifft sich im ersten Akt der Lebende unbeabsichtigt mit dem Toten, der Lebende dringt quasi in das Reich des Toten ein. Die Wut (Fury) des Toten gegenüber dem Lebenden wird in einem wild einsetzenden Tanz gezeigt der mit einer Einsicht endet. Das Festhalten an dem Gefühl von Wut macht keinen Sinn; sie (die Wut) erzeugt einen unruhigen Geist der die eigene Mitte verlässt. So kann nur der Schluss des Toten mit der Aufforderung enden: Betet für mich!

Der zweite Akt ist geprägt von einer Verwechselung die sich durch die gesamte Szenerie zieht.

Ein gehörloser Hobo (Landstreicher) sitzt und macht sich etwas zu essen, als eine Frau kommt und ihn nach ihrem entlaufenen Kind fragt. Da der Hobo (Landstreicher) nichts hören kann macht er der Frau mit Handbewegungen deutlich sie solle verschwinden. Die Handbewegungen versteht die Frau als Richtungsanzeige wo sie ihr Kind finden kann. Die Frau findet das Kind in der angegebenen Richtung. Als sie sich bei dem gehörlosen Hobo (Landstreicher) bedanken will, kriegt der es mit der Angst zu tun. Er meint die Frau will ihn wegen Kindesdiebstahls belangen. Ein Friedensrichter muss her um alles wieder ins Lot zu bringen. Der Richter ist aber kurzsichtig und meint die Frau und der Hobo wollen ihn auf den Arm nehmen. So verurteilt er den Hobo die Frau mit dem süßen Kind zu nehmen und sein Gericht nie wieder zu betreten. Alle sind es zufrieden und finden das Urteil gerecht. Ein Freudentanz wird von einem Unwetter unterbrochen welches die Akteure in die Realität zurück ruft. Als der Sturm vorbei ist, ertönt aus dem Hintergrund: Betet für mich. Es folgen die letzten Themen des „Exordium“ , Tänze, was letztendlich zum Abschluss des Musiktheaters führt.

Es ist eine schöne aber auch schrille und versöhnliche Wahnwelt (Delusion) auch im afrikanischen II. Akt, der ja die Handlung in das Metasphysische überleiten lässt. Jedoch wird man durch Instrumente voll überzeugt, die erahnen lassen um was für Inhalte es geht. Manchmal meint man in den Instrumenten leben Geister die mit dem Publikum verkehren.  Aber keine Sorgen es sind friedfertige Geister.

rAndom International Tower (Urbane Künste Ruhr)  Foto: Linde Arndt

rAndom International Tower (Urbane Künste Ruhr)
Foto: Linde Arndt

Am 23. August wird es um und in der Jahrhunderthalle Bochum im Westpark die Lichtinstallation Agora/Arena von Mischa Kuball geben. Im Foyer der Jahrhunderthalle Bochum werden wir auf Dan Perjovschis mit www 2013 und seine Zeichnungen treffen. Bereits ab 13:00 Uhr werden 20 Personen im Situation Room die erste Runde eröffnen, hier darf man gespannt auf die neue Arbeit des Theaterkollektivs „Rimini Protokoll“ sein. Für weitere jeweils 20 Personen sind hier noch Karten frei.

 

Über 150 Veranstaltungen, 43 Produktionen, darunter 30 Urauafführungen, Neuproduktionen, Europäische Erstaufführungen und Deutschlandpremieren werden an 14 Spielstätten die Ruhrtriennale 2013 ausmachen, sowie 800 Künstlerinnen und Künstler aus ca. 25 Länder, darunter 400 Künstler aus NRW.

70% der 43.000 Karten sind inzwischen verkauft,  50% Ermäßigung auf alle Karten gibt es  für Schüler/Studenten (unter 27 Jahren) auf alle verfügbaren Karten.

Weiteres über Tickets und Vertrieb im Netz – www.ruhrtriennale.de

Das beste zu Letzt:

No Education
Hier soll durch renommierte Künstler  den Kindern eine zwangloser Erfahrung mit der Kunst ermöglicht werden. Es sind nicht Kenner gefragt, es werden Heranwachsende gesucht die Mut haben in die Welt der Kunst einzutauchen. Grenzen sollen fallen, etwa zwischen den Generationen, Sprachen oder Kulturen. Profis und Amateure, Wissen und Nicht-Wissen ergänzen und inspirieren sich.

No Education ist ein Laborversuch der ästhetischen Erfahrung, der in eingefahrene Verhältnisse neue Bewegung bringt.

No Education 2013 sind: Die Stockholmer Gruppe Hidden Mother, der rumänische Zeichner Dan Persovschi, der Kanadier Darren O´Donnel, die von ihm mitgegründete Gruppe Mammalian Diving

Reflex mit den Children´s Choice Awards.

Dramaturgie wird bei Frau Marietta Piekenbrock liegen und die Produktionsleitung macht Frau Cathrin Rose

Über allem steht der Schirmherr – Dr. Gerad Motier Gründungsintendant der Ruhrtriennale.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

Heiner Goebbels, Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012/2013/2014, erhält morgen, 8. September 2012, den International Ibsen Award in Oslo.

Gelsenkirchen, 7. September 2012


Intendant Prof. Heiner Goebbels               Foto: © Linde Arndt
  Der von der norwegischen Regierung geförderte Preis ist mit 2,5 Millionen Kronen (330.000 Euro) dotiert und gilt als einer der wichtigsten Theaterpreise weltweit.

7. September 2012 – Der künstlerische Leiter der Ruhrtriennale, Heiner Goebbels, erhält am morgigen Samstag, 8. September 2012, in Oslo den International Ibsen Award 2012.

Der Preis, gefördert und finanziert von der norwegischen Regierung, gilt als einer der wichtigsten Theaterpreise weltweit und ist mit 2,5 Millionen Kronen (rund 330.000 Euro) dotiert.
Heiner Goebbels wird für seine wegweisende Arbeit ausgezeichnet.

 Er hat die Theaterwelt um eine neue künstlerische Dimension bereichert und mit seinen Werken „die Kunstwahrnehmung des Publikums verändert und bei zahlreichen Künstlern entscheidende Wirkung hinterlassen.“ (Zitat Jury, Langfassung siehe unten)

Ute Schäfer, nordrhein-westfälische Kulturministerin: „Ich gratuliere Heiner Goebbels zu dieser herausragenden Auszeichnung für seine wegweisende innovative Theaterarbeit. Als ein radikaler Neudenker des Theaters eröffnet er auch der Ruhrtriennale neue Horizonte.
Hier hat er ein ideales Wirkungsfeld gefunden.“

Der Preis wird im Rahmen des Internationalen Ibsen-Festivals verliehen, das noch bis 9. September im Nationaltheater in Oslo/Norwegen stattfindet. Bisherige Preisträger sind Peter Brook, Ariane Mnouchkine und Jon Fosse. www.internationalibsenaward.com

Inszenierungen von Heiner Goebbels bei der Ruhrtriennale 2012
Am 26. September 2012 feiert in der Jahrhunderthalle Bochum mit When the mountain changed its clothing eine neue Musiktheaterarbeit von Heiner Goebbels in Zusammenarbeit mit dem Vocal Theatre Carmina Slovenica Premiere. Die Saison 2012 der Ruhrtriennale eröffnete am 17. August 2012 mit Europeras 1&2 von John Cage, inszeniert von Heiner Goebbels und seinem Team. Die Ruhrtriennale endet am 30. September 2012.

Begründung der Jury:

„Heiner Goebbels – Theatermacher, Regisseur, Komponist, Musiker, Hochschullehrer und Kurator eines Festivals – ist einer der großen Kreativen unserer Zeit. Er hat ein erstaunliches Oeuvre in verschiedenen Disziplinen aufzuweisen und übt profunden Einfluss auf Theaterarbeiter und Musiker aus.Seine Theaterarbeit umspannt ein großes Spektrum: von Werken für die Oper bis zu Installationen ohne Schauspieler für das Theater. Alle Stücke sind wesentlich verschieden in Eigenart und Form und jedes ist auf genuine Weise bahnbrechend und wegweisend. Er ist ein wahrhafter Erneuerer, seine Arbeiten lassen sich von konventionellen Definitionen nicht vereinnahmen. Er hat das Terrain, auf dem Theater und Musik zusammenspielen, neu erforscht und erweitert und dadurch die Elemente des Theaters auf eine Weise weiterentwickelt, die neue Einsichten und Möglichkeiten eröffnen. So erfüllt er den grundlegenden Auftrag des Theaters, Erfahrungen unsererselbst und der Welt zu bereichern. Zudem ist er ein Pionier auf dem Gebiet der Theatertechnologie. Sein Werk ist in über 50 Ländern gezeigt worden, es hat die Kunstwahrnehmung des Publikums verändert und bei zahlreichen Künstlern entscheidende Wirkung hinterlassen. Die Ausdrucksmächtigkeit und Bedeutung seines Werkes wird wachsen und seinen Einfluss auf die Arbeit der Theater weltweit für Jahrzehnte und Generationen geltend machen.“

Mitglieder des Komitees:
Per Boye-Hansen (Vorsitz), Therese Bjørneboe, Øyvind Tvetereid Gulliksen, Sir Brian McMaster, Kamaluddin Nilu, Christiane Schneider, Hanne Tømta

Über Heiner Goebbels
Heiner Goebbels wurde 1952 in Neustadt/Weinstraße geboren. Seit den 1990er Jahren komponiert und inszeniert er Musiktheater. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Schwarz auf Weiß, Max Black, Eraritjaritjaka, Stifters Dinge, Songs Of Wars I Have Seen und I Went To The House But Did Not Enter. Die meisten seiner Theaterproduktionen entstanden am Théâtre Vidy-Lausanne in der Schweiz.

Heiner Goebbels ist Professor am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und Präsident der Hessischen Theaterakademie. Er ist Künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012/2013/2014 – International Festival of the Arts.

Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung.
Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen, Regionalverband Ruhr und Verein pro Ruhrgebiet.
Europeras 1&2 wird gefördert von der Kunststiftung NRW, 12 Rooms und Prometheus durch die
Kulturstiftung des Bundes.

Mitten ins Herz – Pulse

 

[jpg] Der Westpark in Bochum liegt hinter der Jahrhunderthalle und ist ein beliebtes Freizeitziel für die Bochumer und deren Freunde. Als wir am vergangenen Donnerstag dort eintrafen, lagen Fahrräder  herum, nicht weit davon eine Gruppe junger Menschen die beim Picknicken waren. Dort ein Pärchen welches die letzten Sonnenstrahlen einfing. Und am Rande dieser Idylle waren die Theaterscheinwerfer installiert, 250 an der Zahl. Es war jedoch noch nicht dunkel und so sahen wir viele prominente Bochumer Kunstliebhaber durch den Park flanieren. Wie gesagt, es war noch zu hell um die  Lichtinstallation zur Aufführung zu bringen. Zeit für ein paar Gedanken.

Die Ruhrtriennale hat eine Schwester, eine vierte Säule innerhalb der Kultur Ruhr GmbH bekommen, „Urbane Künste Ruhr“. Am 16.August 2012 brachte diese vierte Säule „Urbane Künste Ruhr“ die ersten Inhalte ihrer Definition von urbaner Kunst.  Rafael Lozano-Hemmer, ein kanadisch-mexikanischer Künstler, zeigte seine interaktive Lichtinstallation „Pulse Park“ Relational Architecture 14. 2008 hatte Lozano-Hemmer diese Installation im Oval des Madison Square Park, New York zum ersten male gezeigt. Pulse Park war der Höhepunkt einer Serie, Lozano-Hemmer debütierte 2007 mit Pulse Room bei der Biennale in Venedig.

Dieser "Pulse Park" im Westpark wird einzig und alleine durch die Herzschläge, also den Puls, der Besucher Wirklichkeit, die bereit sind, ihn durch einen dafür vorgesehenen Sensor einzuspeisen. Als die Dunkelheit herein brach gaben neben dem Künstler zuerst drei ausgesuchte Bürger ihren Puls ein.  Urbane Künste Ruhr hatte Bochumer Bürger aufgerufen, ihre schönste Geschichte oder ihr bestes Erlebnis zum Westpark einzureichen. Von diesen Einsendern waren die besten drei Bewerber ausgewählt worden. Ihre Geschichte sollte bei der Eröffnung am Donnerstagabend präsentiert werden.
Anschließend wurde der Puls von mehreren Besuchern hintereinander durch den Sensor in einen Computer eingespeist. So entstand letztendlich eine Reihe von Herzfrequenzen die die Strahler zum Leuchten brachten. Zuerst wurde der Puls eines einzelnen Besuchers auf einen Strahler übertragen. Schlußendlich wurden die anderen, schon gespeicherten, auf die gesamte Installation ausgeweitet. Das ganze wurde sodann durch die akustischen Signale begleitet.

Zu Beginn das gleichmäßige Pochen eines einzelnen Herzens, welches von dem Stakkato der folgenden schon gespeicherten Herzschläge ergänzt wurde. So weit der technische Bereich.

 
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Begleitet von großen Ohs und Ahs der inzwischen angewachsenen Westpark Gemeinde, sah man wie der Westpark sich in ein Lichtermeer verwandelte. Die Übertragung der Herzschläge taten ihr übriges um die Besucher in romantische Gedanken zu führen. Die eine und andere Hand sah man in der Hand des Partners verschwinden. Köpfe legten sich an Schultern. Die entstehende künstliche Landschaft ließ die Herzen mit schwingen. Es war eine gelungene Vorstellung des Auftaktes „Urbane Künste Ruhr“; dem vierten Bein der Kultur Ruhr GmbH unter der künstlerischen Leitung von Katja Aßmann.

Als wir zum Vortrag des Künstlers Rafael Lozano-Hemmer gingen sahen wir eine Schlange von rund 120 Besuchern die sich am Pulsmessgerät anstellten.

Rafael Lozano-Hemmer wusste uns viele seiner Arbeiten näher zu bringen. Rund um den Erdball wusste er von seinen Arbeiten zu berichten. Da gab und gibt es Videos, Skulpturen, Robotics, Lichtinstallationen mit und ohne biometrische Steuerungen oder auch Performes ( Levels of Nothingness im Guggenheim Museum).

Später, als wir  wieder am Westpark vorbei gingen sahen wir immer noch vereinzelt Pärchen im Park, sicher sich ihr Herz schenken.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

[Fotos: © Linde Arndt]

INFO:

 PULSE PARK: Relational Architecture No. 14
16. August – 16. September 2012
Westpark an der Jahrhunderthalle Bochum
täglich 21.00 bis 1.00 Uhr
Eintritt frei

 

 

 

 

 

Aus der Zeit in den Raum gefallen

 

 
[jpg] Da wird ein dichter Urwald auf der Bühne aufgezogen und jemand schwingt durch die Bäume. Steine werden mitten auf die Bühne getragen und abgelegt. Dann, etwas später,  poltern weitere Steine mit lautem Getöse ins Bild. Ein Tempel brennt ab. Ein Schiff schaukelt im Meer, welches durch Assistenten belebt bis stürmisch gehalten wird. Ein Riesenfisch mit einem wilden Reiter wird in die Szene geschoben. Und zu allem vergeht die Zeit, die mehrfach rechts und links digital angezeigt wird – Sekunden für Sekunden, die zu Minuten werden.

Wie unbeabsichtigt stehen Sänger und Sängerinnen herum, laufen auf die Bühne oder werden herein getragen,  singen und gehen wieder ab.  Schriftzüge mit Texten in verschiedenen Sprachen werden sichtbar und verschwinden wieder. Die Auftritte werden von 32 Assistenten, die als Statisten, Tänzer oder Techniker auftreten, begleitet.

Da tritt die Walküre, Carmen, Napoleon, ein griechischer Held neben einer nicht zur Rolle passenden Musik auf. Die passende Musik hört man jedoch in einem anderen Zusammenhang an anderer Stelle.

„Europeras 1 & 2“ feierte am 17. August 2012 seine Premiere und war von Heiner Goebbels die Erstvorstellung seiner Intendanz bei der Ruhrtriennale 2012. „Europeras 1 & 2“ von John Cage, der übrigens in diesem Jahre 100 alt geworden wäre, passt zu Heiner Goebbels und seinem Ruf als experimenteller Theaterschaffender.

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Überhaupt scheinen die Zahlen eine große Bedeutung in dieser Inszenierung und dem Zusammenhang zu spielen. Die 64 Felder des I Ging, 128 Opern zur Auswahl, 32 Szenen und 32 Musiker als Solisten ohne Orchestergraben und Dirigenten, all dieses nur für ein Ziel. Die Oper soll von ihren Zusammenhängen befreit werden und als unabhängiges und absichtsloses Musiktheater neu entstehen. Handlungen gibt es nicht, Aussagen auch nicht. Europera 1 stellt sich als eine Aneinanderreihung von Szenen und Elementen dar, die streng voneinander getrennt sind. Das Stichwort: Dekonstruktion kommt bei der Aufführung auf. Goebbels hat mit der Aufführung von Europeras 1 & 2 nach der Sinnhaftigkeit von Kompositionen und ihren Anordnungen gefragt, indem er eben alles aus dem Kontext einer Oper gezerrt hat und dem Besucher zur Überprüfung und Einordnung vorgelegt hatte. Selbst der Fall eines Vorhangs, der ja das Ende einer Aufführungseinheit signalisieren soll, wird als Einzelelement ohne Zusammenhang in Frage gestellt. Aus dem Dunkel der Hinterbühne wird die Technik auf einmal zum Hauptdarsteller des Stückes, indem die Technik einen Bühnenbildversuch ansetzte. Das Stichwort: Fluxus verleitet nach der Analyse von Sinn oder Unsinn einer Oper. Nein, es macht eben keinen Sinn. Der Besucher sollte loslassen von einer Einordnung der Handlungsabfolge mit Musik, Beleuchtung ( Sehr wichtig!) und Personen. Es ist! – mehr nicht. Und John Cage, lässt er uns alleine? Nein. „I welcome whatever happens next.“ (Ich begrüße, was als Nächstes passiert. ), sagte Cage in einem anderen Zusammenhang.
Sprich, für das Neue ist sicherlich der Vergleich mit Vergangenen nicht gerade förderlich.

Nun war da noch Europera 2, das ganz und gar anders angelegt war. War Europera 1 mehr offener und auch ohne Grenzen angelegt, so kam Europera 2 intimer daher. Das Bühnenbild stellte eine barocke Piazza dar, die mit einem Musselinvorhang dar gestellt wurde. Alles in schwarz und weiß. Ein Hund rennt über die Piazza, Tag- und Nacht-Stimmung wird dargestellt, indem dunkle Wolken aufziehen. Mitten im Bild wird die Tiefe mit Linien ausgelotet, die aber wieder verschwinden. Dann sind da die 10 SängerInnen in dunklen Kostümen, welche die Szene betreten, bespielen und nach links oder rechts abtreten. Die Szenen strahlen etwas Konspiratives aus. Die Kostüme erinnern an die italienischen Commedia dell’arte Gruppen, die auf den Piazzen spielten. Hier kommen die Gesten im vorübergehen zum tragen, das Übertragen von Nachrichten aus dem gesellschaftlichen Leben.

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In zweier oder dreier Gruppen steht man zusammen und überbringt das Neuste. Blicke werden gewechselt, Wissende von Unwissenden getrennt, oder auch nur ein Morgenspaziergang mit körperlichen Übungen verbunden. Sicher könnte das der Marktplatz der Eitelkeiten sein. Auch hier passen die vorgetragenen Stücke nicht zu den Bildern Es ist aber durch die etwas intimere Fläche und die einheitlicheren Kostüme eher zu akzeptieren und nicht so anstrengend.

Heiner Goebbels ist mit dieser Erstarbeit im Rahmen seiner Intendanz eine gute handwerkliche Arbeit gelungen. Aber nicht nur das, vielmehr hat er Cage mit allen seinen augenzwinkernden “ Widersprüchlichkeiten" bestens umgesetzt. Er hat sogar durch den Auftritt der Elektro-Hebewagen (Technik) noch etwas drauf gesetzt und ein zerstörerisches Element in das Werk einfließen lassen. Kritisch würde ich jedoch den etwas sparsamen Umgang mit der Beleuchtung sehen. Cage sah die Beleuchtung als eigenständiges Element mit welchem er gerne mehr gearbeitet hätte.

Wie immer ist es der Ruhrtriennale gelungen einen neuen ganz eigenen künstlerischen Akzent zu setzen, der es verdient hat auch außerhalb der Metropole Ruhr Gehör zu finden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum
[Fotos: © Linde Arndt]

[siehe auch die Gallery unserer Fotojournalistin zu diesem Thema]

Der ewige Kampf zwischen Kopf und Bauch

   
Pressekonferenz im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle, Bochum v.l. Michal Rovner / Professor Heiner Goebbels / Lemi Ponifasio
 

[jpg] Sie haben schon einmal eine Oper gesehen? Klar. Da gibt es die Ouvertüre mit einem Leitthema, drei Akte. Das wesentliche ist jedoch: Sowohl in der Komposition als auch im Libretto gibt es eine „Linie“ nach der das Stück aufgebaut wird und letztendlich zu seinem Ende kommt.Vergessen sollte man in diesem Jahr diese Regeln. Musik und Text müssen nicht einer Linie folgen. Oder doch?

Am 6. August 2012 war die Auftaktpressekonferenz der Ruhrtriennale 2012/2013/2014, es geht also wieder los.

Der amerikanische Komponist John Cage wäre in diesem Jahr ( 5. September ) 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grunde hat sich Professor Heiner Goebbels entschlossen für die Aufführung von Europeras 1+2 die Regie zu übernehmen. Am 17. August ist Premiere und sämtliche Vorstellungen sind restlos ausverkauft, übrigens, wird an diesem Tage Professor Heiner Goebbels 60 Jahre alt.

Warum Cage? Nur weil er 100 Jahre geworden wäre? Nein. Cage deshalb, weil er als Amerikaner mit dieser Oper den Europäern zeigen wollte, dass auch die USA eine eigene Identität haben sollten. Cage deshalb, weil er mit dieser Oper ein experimentelles Werk geschaffen hat. Cage deshalb, weil gerade die Ruhrtriennale bekannt ist für ihre außergewöhnlichen Produktionen. Kurz, es gibt viele gute Gründe Cage zur Aufführung zu bringen.

Zur Oper selber.
Es gibt auf der Bühne 64 aufgemalte Felder in der 100 Meter weiten Jahrhunderthalle in Bochum. Es gibt 10 herausragende SängerInnen, die von ~ 30 Instrumentalisten und von ~60 Assistenten unterstützt werden. Und dann gibt es noch den Zufallsgenerator. Dieser Zufallsgenerator ( I Ging ) wirft nach einer bestimmten Einstellung eine Feldnummer und meinetwegen eine Arie aus 128 bekannten europäischen zur Verfügung stehenden Opern aus. Zu den Opern gibt es 32 Bilder. Kostüme und Bühnenbilder ergeben sich. Europera 1 dauert 90 Minuten und Europera 2 dauert 45 Minuten. So ist der Regisseur vor der Vorstellung teilweise selber gespannt auf den sich ergebenden Verlauf.

Während der Aufführung entsteht somit eine neue Oper oder aber auch ein neues Gesamtwerk, welches aber so nicht wiederholbar ist. Es sind zwar alles alte Werke der letzten 200 Jahre aber durch die willkürliche Zusammensetzung entstehen neue Melodien, Szenen die zwar bekannt, aber in ihrer Zusammensetzung so noch nie gehört wurden. Problematisch wird es für Menschen die in ihrer Neugier schwach ausgeprägt sind. Man muss sich schon darauf einlassen können. Wie sagte der Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen Dr. Frank Hoffmann so treffend: Seien Sie neugierig.

Außer  Cages Europera 1& 2 seien noch folgende interessante Vorstellungen erwähnt:

"Lecture on Nothing"

Robert Wilson liest John Cage
            22.  August 2012, 28. August 2012
            Jahrhunderthalle Bochum
 
Künstlergespräch Europeras 1&2

mit Heiner Goebbels und dem Produktionsteam der Inszenierung
19. August 2012, 31. August 2012, 2. September 2012
            Jahrhunderthalle Bochum

tumbletalks 1 – 8

Heiner Goebbels / Holger Noltze
            ab 17.  August 2012
            Museum Folkwang, Essen

 "Current"

Kommen wir zu der anwesenden Künstlerin Michal Rovner. Die israelische Künstlerin ist mit ihrer Arbeit „Current“, die am 18. August in der Mischanlage, Zeche Zollverein, Essen, präsentiert wird, vertreten.

„Datazone 1, cultur table #, 2003"
Parallel wird in den Räumen des  Museums Folkwang ein weiteres Werk „Datazone 1, cultur table #, 2003 zur Ausstellung gelangen.

Mit Tumbletalk 2 wird am nächsten Tag dem 19. August ein Gespräch mit Michal Rovner und Michael Morris stattfinden.

 
Michal Rovner

 Michal Rovner hat mit ihrem Werk „current“ Spuren und Zeiten der Mischanlage aufgenommen und diese in einer Videoarbeit umgesetzt. Die Mischanlage wurde für die Vermengung von verschiedenen Kohlequalitäten gebraucht. Über die Jahre entstanden Rückstände aus den vergangenen Produktionsprozessen. Nimmt man nun die Bauweise der Anlage, den Nutzungs- und Abnutzungsgrad als auch die verbliebenen Rückstände, ergeben sich drei Terminis die dem Kunstwerk zu Grunde liegen.

Rovner ist bekannt für Grenzüberschreitungen in ihrer Kunst, indem sie Grenzen überdehnt um letztendlich ihre Belastbarkeit zu erkunden. Es scheint ihr Spaß zu machen Räume zueinander in eine andere Beziehung zu setzen um sie damit einer Stresssituation auszusetzen. 

Als Israelin wurde sie einer ständigen wechselnden Realität ausgesetzt, deren Gefährdungsgrad sie immer in die Nähe eines mittleren Bebens brachte.
Zu Michal Rovner sei auch gesagt, dass sie eine international anerkannte zeitgenössische Künstlerin ist, die mit Professor Heiner Goebbels seit 2005 eine enge künstlerische Partnerschaft einging. Mit dem Werk „Fields of Fire“, einer großen Video- und Klanginstallation im Jeu de Paume/Paris, hat sie sich einen internationalen Namen gemacht.

„Prometheus“

Vorgestellt hatte sich nunmehr Lemi Ponifasio, gebürtig aus Samoa, als internationaler renommierter Regisseur  und Choreograf Neuseelands. Er wird in der Duisburger Kraftzentrale Carl Orffs ungekürztes Musiktheater „Prometheus“ nach Aischylos  am 16. September (Premiere) zur Aufführung bringen. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass dies eine Neuinszenierung sein wird und darüber hinaus Ponifasios erste Musiktheaterarbeit darstellt. Ponifasio und Carl Orff, zwei Künstler die sich beide  auf die Ästhetik des Beginns (Archetypus) eines wie auch immer gearteten  menschlichen Dialogs zurückziehen. Wobei Prometheus, der Kulturbringer schlechthin, beiden den Stoff liefert, den sie für diese, ihre Arbeit,  gesucht haben. Pontifasio setzt Prometheus in unsere heutige Zeit in der der moderne Mensch sich in der beschleunigten Welt ausgesetzt fühlt. Prometheus und der moderne Mensch begehren in ihren Welten auf um eine andere Welt einzufordern. Regie führt Peter Rundel, Chor wird von dem stimmlich bewährten „Chorwerk Ruhr“ nunmehr unter der Leitung von Florian Helgath, gestellt. Die Tänzer der MAU Company werden die Aufführung verstärken und Prometheus wird von Wolfgang Newerla gesungen.

 
Lemi Ponifasio                


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  Es ist nicht alles beschrieben worden was in der Pipeline ist. Bis zum 17. August werden 900 Künstler angereist sein, die teilweise aus Übersee kommen. Es werden über 100 Veranstaltungen, 37 Produktionen auf 12 verschiedenen Spielstätten aufgeführt. 30 Vorstellungen sind schon ausverkauft, viele haben nur noch Restkarten zu bieten. Wenn es so weiter geht, wird die Ruhrtriennale 2012 eine Auslastung von über 85% haben. Es geht um die Metropole Ruhr und nur dafür ist die Ruhrtriennale geschaffen worden. Jedoch landete der Bereich Kultur in der Metropole Ruhr in einer Studie der Hamburger Berenberg Bank  im unteren Mittelfeld.  Lediglich die Stadt Essen konnte einigermaßen im Kulturranking punkten. Stuttgart, Dresden oder Berlin sind die Städte auf den vorderen Plätzen. 
Wenn man allerdings weiß wo man steht, so kann man seine Kräfte bündeln um nach vorne zu kommen.

Kultur ist und bleibt ein inzwischen harter Faktor bei der Standortfrage eines industriellen Betriebes. Warum? Kultur ist das „Schmiermittel“ der ersten Wahl in einer intakten Gesellschaft. Ein Trost, es wird noch weitere Studien geben. Die Metropole Ruhr wird sicher seine Chancen nutzen.
Bei 900 Künstlern sollte das oben genannte nicht alles sein, woran die Ruhrtriennale arbeitet um am 17. August die Spielzeit 2012/2013 zu beginnen.

Rafael-Lozano Hemmer
Am 17. August wird im Westpark hinter der Jahrhunderthalle Bochum eine interaktive Lichtinstallation, „Pulse Park“ von Rafael-Lozano Hemmer die Besucher überraschen. Der kanadisch-mexikanische Künstler Rafael-Lozano Hemmer  verwandelt mit Einbruch der Dunkelheit den Westpark in einen Lichtpark. Die gemessenen Herzschläge der Besucher steuern einen computergesteuerten Sensor, der übernimmt diese Schläge um sie sodann in Licht- und Tonsignale umzusetzen. Der gesamte Park wird dadurch zu einem einmaligen Begegnungsraum.

"Our CenturY"

Seit dem 16. Juli werden Folke Köbberling und Martin Kaltwasser mit einem Bauprojekt „Our CenturY“ rund um die Jahrhunderthalle Bochum bis zum 30. September mit über hundert Freiwilligen eine Alternative zum derzeitigen sozialen Zusammenleben sichtbar machen. Irgendwie erinnern die beiden an Alexander Mitscherlich mit seinem „Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Anstiftung zum Unfrieden“. Unsere heutigen Städte stehen alle vor dem Kollaps, sind fast unbewohnbar, so dass die Menschen aus den Städten fliehen. Folke Köbberling und Martin Kaltwasser setzen unserer eindimensionalen realen Lebensumwelt einen kritischen Widerstand entgegen. Der Fortgang der Arbeiten kann jederzeit bei freiem  Eintritt besichtigt werden. Auch ein Mitmachen ist jederzeit möglich.

 
Folke Köbberling, dahinter v.l. Martin Kaltwasser und Professor Heiner Goebbels                

Ein weiterer Schwerpunkt der Professor Heiner Goebbels am Herzen liegt, sind Studierende aller Fachrichtungen. Während der Ruhrtriennale 2012 wird es einen „Internationalen Festivalcampus“ geben. Dozenten, Studierende und Künstler aus 12 unterschiedlichen Hochschulen des In- und Auslands werden in einen Diskurs mit dem Theater als eigenständige Realität treten. 150 Teilnehmer  werden mit dem Team der Ruhrtriennale eine sicherlich spannende und interessante aber auch strittige Begegnung haben. Des weiteren wird StudentInnen < 27 Jahre auf alle Vorstellungen ein 50% iger Rabatt eingeräumt – dies ist einmalig für die Ruhrtriennale. Auch sind weitere Vergünstigungen für StudentInnen <27 Jahre durch die Intendanz der Ruhrtriennale veröffentlicht worden. Erwähnt sei das „Last-Minute Ticket“ oder der Studentenpass, aber es wurden auch 50 Freikarten für StudentInnen verlost.


Professor Heiner Goebbels im Gespräch
  Selbstredend sind die Aktivitäten die Professor Heiner Goebbels bist jetzt entwickelt hat andere als die seiner Vorgänger.

Und bis jetzt war es immer ein herausragendes Erlebnis die verschiedenen Intendanten vom Gründungsintendant Gerard Mortier angefangen über Jürgen Flimm und Willy Decker mit ihren Arbeiten zu begleiten.

Heiner Goebbels wird mit seiner Persönlichkeit einen weiteren Pfeiler für die Geschichte der Ruhrtriennale darstellen.

Gefühlsmäßig, also mit dem Bauch, sollten wir in den Stücken Wege erkennen, neue Wege, der Kopf sollte diese Wege alsdann benennen können. Kampf entsteht nur dann wenn unsere Unsicherheit uns nicht verlässt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

[alle Fotos © Linde Arndt]

Cage-Oper Europeras 1&2 drei Monate vor Festivalbeginn bereits ausverkauft

  Rund drei Monate vor Eröffnung der Ruhrtriennale 2012 sind bereits 17 Vorstellungen ausverkauft, darunter alle sechs Abende der Eröffnungsproduktion Europeras 1&2 von John Cage, inszeniert vom künstlerischen Leiter der Ruhrtriennale Heiner Goebbels und seinem Team in der Jahrhunderthalle Bochum, und das Open-Air Konzert der japanischen Gruppe Boredoms auf der Halde Haniel in Bottrop
Ausverkauft sind außerdem das Konzert des Mandelring Quartetts im Essener Maschinenhaus und die von PACT Zollverein, Essen, für die Ruhrtriennale veranstaltete Tanzperformance von Laurent Chétouane Sacré Sacre du Printemps.

Im Duisburger Landschaftspark ist darüber hinaus die Premiere von Romeo Castelluccis Theaterarbeit FOLK. vollständig gebucht. Tickets für spätere Vorstellungen sind hier aber ebenso noch verfügbar wie für Wojtek Ziemilskis Prolog in Essen.

Für Carl Orffs Prometheus und When the mountain changed ist clothing von Heiner Goebbels, die zwei weiteren großen Musiktheaterproduktionen der Ruhrtriennale in der zweiten Hälfte des Festivals, sind Tickets noch in allen Kategorien verfügbar. Auch für viele Vorstellungen auf Zollverein, u.a. Robert Lepages Theaterstück Playing Cards 1, oder in der Bochumer Jahrhunderthalle, u.a. den Tanzstücken En Atendant und Cesena von Anne Teresa de Keersmaeker, und an den Spielstätten in Gladbeck und Duisburg gibt es Karten.

 
Heiner Göbbels {Intendant der Ruhrtriennale 2012-2014]
Foto: © Linde Arndt

Die Ruhrtriennale empfiehlt eine frühe Ticketbuchung. Einen Rabatt von 10% auf alle Tickets erhalten Frühbucher noch bis einschließlich 16. Juni 2012. Vielkäufer erhalten zusätzlich einen Rabatt von 10% bei Buchung von mindestens vier verschiedenen Vorstellungen in einem Kaufvorgang. Kinder, Schüler und Studenten (bis zum 26. Lebensjahr) erhalten gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises 50 % Ermäßigung auf alle verfügbaren Karten. Der Vorverkauf 2012 läuft seit dem 16. April.

Die Ruhrtriennale bringt vom 17. August bis 30. September 2012 zahlreiche internationale Künstlerinnen und Künstler in die Metropole Ruhr. Über 30 Produktionen, darunter rund 20 Uraufführungen, Neuproduktionen und Deutschlandpremieren sowie zahlreiche Konzerte und Gastspiele verwandeln die herausragenden Industriedenkmäler der Region in spektakuläre Aufführungsorte für Musik, Bildende Kunst, Theater, Tanz und Performance.

Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter:
Land Nordrhein-Westfalen, Regionalverband Ruhr und Verein pro Ruhrgebiet.

Europeras 1&2 wird gefördert von der Kunststiftung NRW, Prometheus durch die Kulturstiftung des Bundes.
Gelsenkirchen, 25. Mai 2012
Cage-Oper Europeras 1&2 drei Monate vor Festivalbeginn bereits
ausverkauft. Ruhrtriennale 2012 mit großer Resonanz im Vorverkauf.
Insgesamt 17 ausverkaufte Vorstellungen.
Frühbucherrabatt von 10% auf alle Tickets noch bis 16. Juni 2012.