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Wenn Schülerinnen und Schüler in einer Bücherschatzkiste stöbern, …
/0 Kommentare/in Schon gelesen?, Wenn Schülerinnen und Schüler in einer Bücherschatzkiste stöbern, …, Z- Alle Beiträge /von André Sicks[Gevelsberg] Gastbeitrag André Sicks
. . ., dann ist dies wahrlich nicht nur ein echter Spaß, es zeigt, dass vielleicht auch gerade heute im digitalen Zeitalter moderner Medien, ihr Interesse an einem Buch doch noch nicht so ganz verloren ist. Damit Kinder die Möglichkeit haben in den Schlüsselqualifikationen der Zukunft, Lese- und Sprachkompetenz, ausgebildet zu werden, nehmen sich bundesweit zahlreiche ehrenamtliche Mentoren, sogenannte Leselernhelfer, einmal pro Woche für eine Stunde gezielt Zeit, um ein Schulkind, welches ihnen „zugeteilt“ wurde, individuell zu fördern und zu betreuen.
Seit fast zwei Jahren gibt es auch in Gevelsberg den Verein „Mentor – Die Leselernhelfer“ und man kann in so kurzer Zeit schon von einer kleinen Erfolgsgeschichte sprechen. Nicht nur das bereits an allen hiesigen Grundschulen Mentoren aktiv tätig sind, seit vergangenem Dienstag (27. Januar 2015) gesellt sich nun auch die Hasencleverschule – Städtische Förderschule Gevelsberg dazu. Zum Start für die gemeinsame Zusammenarbeit überreichte Klaus R. Wortmann, Vorsitzender der Gevelsberger Leselernhelfer, gemeinsam mit einigen Mentoren sowie Wolfgang Steudtner (Präsident des Rotary Club Gevelsberg-Engelbert) an Schulleiterin Ulrike Tewes-Dominicus eine Bücherschatzkiste im Werte von 200,- Euro.
Das Geld hierfür stammt aus der Spende der Rotarier an „Mentor“, die für 2015 bei sage und schreibe 1.000,- Euro lag. Somit gab es dann auch gleich zwei strahlende Gesichter; das der Schulleiterin und natürlich das von Klaus R. Wortmann, der sich für diese großzügige Spende bedankte und noch einmal betonte, dass „wenn wir noch weitere Partner wie den Rotary Club in Gevelsberg gewinnen können, dann ist die Fort- und Ausbildung unserer Mentoren, die Anschaffung von Werbe- und Unterrichtsmaterialien sowie die Entwicklung des Vereins in den nächsten Jahren gesichert“. Für den Rotary Club Gevelsberg-Engelbert selbst zeigte sich im vergangenen Jahr, dass dieses „mit großem Engagement betriebene Projekt eine herausragende Entwicklung genommen hat. Man begrüße daher die Entscheidung, zukünftig auch die Förderung der Hasencleverschule mit in die Arbeit einzubeziehen. Und so sagte Rotary-Präsident Wolfgang Steudtner abschließend, dass „die wöchentliche Zusammenkunft mehr als nur eine Lese- und Sprachförderung bietet. Es entwickeln sich hierbei auch menschliche und soziale Beziehungen.“
André Sicks für EN-Mosaik aus Gevelsberg
Schulpolitik ohne Lust schafft Frust
/2 Kommentare/in AKTUELLES, Aus für Albert-Schweitzer-Schule Ennepetal, POLITIK VOR ORT, Z- Alle Beiträge /von Annalena[jpg] Es geht um die Albert-Schweitzer-Sonderschule in Oberbauer. SonderschülerInnen, dass sind die Menschen, die im verbrecherischen Naziregime als lebensunwert eingestuft wurden und sodann in LKW´s vergast wurden. „Dankenswerterweise“ wurden die besorgten Eltern von dem Ableben ihrer Kinder durch die Verwaltung schriftlich per Formblatt benachrichtigt. Wir, die Deutschen, waren Barbaren. Das nur am Rande. Diese Denke, mit dem Begriff Unwert eine menschliche Kategorie zu definieren, diese dann auszugrenzen und dann mit einem Federstrich zu eliminieren, haben wir heute längst überwunden. Heute bewerten wir unser demokratisches Gemeinwesen danach, wie es mit den Schwächsten unserer Gesellschaft umgeht. Wir haben aus der Geschichte gelernt. SonderschülerInnen gehören zu den schwächsten in unserer Gesellschaft. Die Eltern dieser SchülerInnen sind hoch sensibilisiert und ganz auf ihre Kinder fokussiert. Dies zeugt von einem hohen Maß an Verantwortung, dem der Rest der Gesellschaft absoluten Respekt zollen sollte. Dies bedeutet aber auch ein weitaus höheres Maß an Verantwortung des Staates gegenüber dieser schwachen und seelisch verletzbaren Bevölkerungsgruppe.
Mit einem emotionalen Brecheisen ging die Stadt Ennepetal an die Schließung der Albert-Schweitzer-Schule heran. 62 Kinder – x zeigten sich in der Statistik nicht erst seit heute für das neue Schuljahr. Zuwenig um mit der Albert-Schweizer-Sonderschule so weiter zu machen. Aber dieser Sachverhalt war der Stadt doch schon seit der Schließung der Hasperbach Schule vor 3 Jahren bekannt.Auch waren die Neuzugänge von Kindern und Eltern für die Sonderschule der Stadt bekannt. Es stand sogar eine Alternative zu der anstehenden Schließung zur Verfügung – der Inklusionsunterricht (Behinderte und nicht behinderte Kinder sollen zusammen unterrichtet werden). Die Inklusion und die daraus resultierenden
Vorgaben sind im März 2009 durch Deutschland ( UNO und EU aus 2006 ) ratifiziert worden und damit geltendes Recht. Andere Länder haben diese Forderung umgesetzt. Drei Jahre hatte die Stadt Zeit mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, aufzuklären, zu debattieren, zu diskutieren und letztendlich zu einer Entscheidung zu kommen. Was ist geschehen? Innerhalb der Verwaltungen wurden Gespräche geführt, und natürlich, nicht öffentlich; denn die Ennepetaler Politiker und Verwalter kennen keine Transparenz, wie es in einer Demokratie üblich ist. Und so kam es wie es kommen musste Eltern und Kinder erfuhren lapidar aus einer Zeitung des WAZ Konzerns von der Schließung der Albert-Schweizer-Sonderschule. Da hat diese Zeitung nur die Meinung der Stadt weiter getragen, eben PR für die Stadt. Aber schlechte PR. EN-Mosaik hat die Art und Weise wie der Rat und die Stadtverwaltung mit Eltern, Lehrern und Kindern in ihren Schulen umgeht mehrfach thematisiert und angeprangert [s. u.a. auch unseren Bericht vom 6.4.2011]. Und nun die gleiche Art, nur jetzt geht es gegen Kinder und Eltern, die unserer besonderen Fürsorge bedürfen. Da kann man doch nicht einfach die Kinder zur Hasencleverschule nach Gevelsberg abschieben. Verantwortung sieht da ganz anders aus.
Fakt ist, die Hasencleverschule hat rund 150 SchülerInnen. Der Raum-, Personal- und sicher auch der Finanzbedarf ist danach ausgerichtet. Dann sind an der Hasencleverschule 38% der SchülerInnen mit einem Migrationshintergrund zu registrieren. Diese Zahlen müssen interpretiert werden; denn 150 SchülerInnen bei gleicher Bevölkerungszahl kann man schon als ungewöhnlich hoch bezeichnen.
Und nun kommt Ennepetal her und schickt 62 -x Kinder auf die Hasencleverschule. Gleichzeitig schickt Schwelm die gleiche Anzahl von Kindern von ihrer Pestalozzischule an die Hasencleverschule. Das bedeutet die Hasencleverschule hat von einem Tag auf den anderen die doppelte Zahl an SchülerInnen. Wie soll das gehen? Hat die Schule irgendwelche Zwischenböden die man bei Bedarf herunterlassen kann um mehr SchülerInnen aufzunehmen? Gut möglich, das irgendwo Sonderpädagogen in einer Tiefkühltruhe herumliegen, die dann zum Einsatz kommen. Aber lassen wir diese Albernheiten, die ja nur eines verdeutlichen sollen – Politik und Verwaltung treiben mit den Eltern der Behinderten ein böses Spiel. Unserer Redaktion liegen 3 Elternerklärungen vor, nach denen alle drei Eltern keine Erklärung oder ein Gesprächsangebot der Verwaltung in den Händen haben. Staatliche Verantwortung oder zumindest Aufklärungspflicht sieht anders aus, von Fürsorge wollen wir mal nicht reden.
Sicher ist dieses Schulthema ein sehr komplexes Thema. Für die konservative Bundesrepublik ein riesengroßer Schritt zu der in Sonntagsreden so gerne besprochenen Chancengleichheit. Wobei für die Deutschen wäre die Umsetzung des Inklusionsunterrichtes ein Paradigmenwechsel. Verwaltungstechnisch sind da viele Fragen zu klären. Nur wer denkt da an die Eltern, die Kinder, die in Unsicherheit leben und die Verantwortlichen, die mit Recht Fragen stellen würden um ihre Unsicherheiten zu beseitigen. Eltern haben Sorgen, Eltern von behinderten Kindern haben noch größere Sorgen.
Wie eingangs erwähnt hat es zu allen Zeiten Ausgrenzungsbestrebungen und Eliminierungen gegeben, wobei schon ein einfacher Brief der Verwaltungen eine weiterreichende Konsequenz nach sich ziehen konnte. Haben wir wirklich was aus der Geschichte gelernt?
Unsere Demokratie hat ein ganz gutes Werkzeug, die Transparenz und die Kommunikation auf Augenhöhe. Nur das bedingt, dass man Eltern als Bildungspartner begreift und nicht als Befehlsempfänger einordnet. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Chancengleichheit, die unsere Demokratie uns im Grundgesetz im Art. 3.3 versprochen hat und danach hat der Staat, also unser aller Staat, eine Bringschuld.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus dem Südkreis.
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