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3. Handy – Filmfestival „clip:2“ in Hagen

[jpg] Jugendliche haben zu allen Zeiten in unserer Kultur ihre eigenen Ausdrucksformen gehabt . Was lockte? Die Verbote, der Missbrauch oder die Grenzüberschreitung. Letztendlich ist es eine Suche nach der Position in der Gesamtgesellschaft durch die Jugendlichen. Erziehung durch die Erwachsenenwelt, sprich Eltern, Lehrer als auch dem sozialen Umfeld wäre angesagt. Nur wie soll Erziehung gelingen, wenn die Gesellschaft selber keinen schlüssigen Wertekanon hat?

So hat sich in den letzten Jahren eine besondere Art des Missbrauchs bei Jugendlichen herausgebildet, welche sich immer weiter verbreitet.
"Happy slapping" nennt sich dieser neue "Zeitvertreib" und ist in aller Munde. Da werden Gewaltanwendungen, Erniedrigungen bis hin zu sexuellen Handlungen mit dem Handy gefilmt und so dann ins Internet gestellt. Lustig ist das nicht für die Opfer sich so zu sehen.

Das Handy ist ein Multifunktionsgerät, inzwischen ein Tausendsassa, welches viele Funktionen in sich vereint, man denke an die modernen Smartphones.
Das Problem ist, wenn Jugendliche allein gelassen und  sich selbst überlassen werden, so können sie nur diese Funktionen ohne augenscheinlich sinnvolle Inhalte für sich erarbeiten. Da die Elterngeneration mit den Jugendlichen als auch mit der modernen Kommunikation und dem Informationsanfall überfordert ist, fehlt der notwendige Ansprechpartner.

Hier steigt die Veranstaltergemeinschaft, bestehend aus dem Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Hagen, der eSW, die Falken, dem Kino Babylon, dem gesamtstädtischen Jugendrat, dem Rahel Varnhagen Kolleg, der Westfälischen Rundschau, dem Emil Schumacher- Museum, dem Christian Rohlfs Gymnasium und auch  andere Hagener Schulen, sowie erstmalig in Kooperation das Filmriss Kino Gevelsberg, ein. Mit der Teilnahme des Filmriss Kino Gevelsberg, steigt auch das städtische Jugendzentrum Gevelsberg sowie das Kreismedienzentrum des EN-Kreises in den Hagener Wettbewerb ein. Damit wäre die Teilnahme der Jugendlichen aus dem EN-Kreis gesichert.

Der Gedanke: Der negativen Nutzung des Handys soll eine positive Nutzungsmöglichkeit entgegen gesetzt werden, indem man sich kreativ und konstruktiv mit Inhalten  auseinander setzt. Dies geschieht dadurch, indem die Handyclips der Jugendlichen mit einem Drehbuch versehen zu einem vorzeigbaren Film am PC verarbeitet werden. Dieser Film findet dann auf dem Handyfestival seine Aufführung.
Aufgerufen sind alle Jugendliche, Jugendgruppen aber auch Einzelpersonen einen bis zu zwei Minuten langen Film mit dem Handy zu einem vorgegebenen Thema zu drehen.
 
[v.li.: Rüdiger Schleimer („Falken“), „filmriss“-Betreiber Klaus Fiukowski, Dirk Hannusch (Stadt Hagen), Ulrich Hückelheim (Jugendzentrum Gevelsberg),
Anke Kämper (Stadt Hagen)  und Claudia Burg-Ahrendt (esw)

Aber auch Lehrerinnen und Lehrer sollen gezielt angesprochen und ermuntert werden, ihre Klasse, ihren Kurs oder ihre Arbeitsgemeinschaft zu einem solchem Projekt zu bewegen. Der Kunst-, Deutsch- oder Musikunterricht eignet sich hervorragend dazu solch ein Projekt zu realisieren.

In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto: RESPEKT

Gerade dieses Thema eignet sich besonders in unserer heutigen Zeit dazu darüber nachzudenken, zumal der Zeitgeist (Mal wieder) Respekt in seiner vielfältigen Ausprägung immer mehr zurück gedrängt wird. Nicht nur durch die Jugendlichen, sonder auch durch andere Gruppen der Gesellschaft untereinander.

Die Jugendlichen können einen zweiminütigen Handyfilm zum Thema "Respekt" entwickeln und als ihren Festivalbeitrag in der Zeit vom 31.August bis zum 7.November 2010 auf der Homepage www.clip2-filmfestival.de hochladen (uploaden).
Auf der Homepage finden sich auch weitere wichtige Informationen rund um das Festival und Hilfestellungen wie man z. B. an Software herankommt um die Filme zu bearbeiten.

Alle eingesandten Filme werden von einer Jury bewertet, wobei die besten Handyfilme Preisgelder bekommen. Der Publikumspreis, ermittelt  durch Abstimmung im Internet,  wird von der  Westfälischen Rundschau gestiftet.

Im Rahmen eines rauschenden Filmfestes werden am 26.November 2010 im Emil Schumacher Museum Hagen die besten Filme präsentiert und prämiert. Der Eintritt zum Filmfest ist frei und wird von einem Rahmenprogramm begleitet. Verhungern muss auch niemand auf diesem Filmfest, denn der Veranstalter wird für die Mägen der Besucher Mitleid haben.

Anfang 2011 werden die besten Filme des Wettbewerbs unter dem Motto "Handyfilm Clip:2 on Tour" auf eine Kinotour in der Region auf die Reise geschickt.

Ein solches Projekt schweißt die beteiligten Jugendlichen zusammen, Erfolgserlebnisse und Anerkennung – oftmals selten genug – sind garantiert, so die Veranstaltergemeinschaft.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg