Beiträge

Filmprojekt „LIEDerLEBEN“

LIEDerLEBEN, Filmprojekt in Zusammenarbeit mit der Oberlinschule,
am 21. Oktober 2011 im lutz

Nach den vielfach ausgezeichneten Projekten "Beinahe Peter und der Wolf" und "KinderAufRuhr" präsentiert die Oberlinschule Volmarstein in Zusammenarbeit mit dem lutzhagen ihr neues Filmprojekt "LIEDerLEBEN" am 21. Oktober 2011 um 10 Uhr im lutz.

   

Dabei  haben sich die beiden Lehrerinnen und Initiatorinnen des Kunstprojektes Carla Klimke und Klaudia König-Bullerjahn dieses Mal mit den schwerstbehinderten Schülerinnen und Schülern auf das Singen von Volksliedern konzentriert. Es wurden Musikanten- und Tierlieder, Jagd- und Postlieder einstudiert, viel musiziert, thematisch gebundene Ausflüge gemacht und viele Gäste eingeladen. Daraus ist einer der unverkennbaren Filmdokumentationen entstanden. Während der Filmpräsentation, bei der die Schüler der Klasse 2a anwesend sein werden, gibt es wieder viel Interaktives mitzuerleben.

LIEDerLEBEN, Filmprojekt in Zusammenarbeit mit der Oberlinschule,
21. Oktober 2011  – 10 Uhr – lutz

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Theater an der Volme

30.07.2011 (Radio58 / HL.)

Vor wenigen Monaten, als das Projekt „Theater an der Volme“ vorgestellt wurde, da sah man ihn noch im „Künstlerzwirn“ mit Künstlerhalstuch. In der letzten Juliwoche trifft man ihn in seinem „Baby“ in der überzeugenden Rolle des leibhaftigen Handwerkers an; mit „Micky-Mäusen“ (Gehörschutz) auf den Ohren und mit Arbeitshandschuhen. Mit stolzem und strahlenden Lächeln und verschmitztem Humor präsentiert er mir, wie weit mittlerweile sein „Baby“ fortgeschritten ist – Dario Weberg. Wir erinnern uns: Zusammen mit seiner Frau, Indra Janorschke (gleichfalls Schauspielerin) hat ihn die Idee gepackt, aus der sogenannten alten „Kapelle“ auf dem Hagener Elbers-Gelände ein kleines aber feines Theater entstehen zu lassen. Für einige eine durchgeknallte und waghalsige Idee, andere wiederum sehen darin eine innovative Idee, der Respekt zu zollen ist. Aus der Idee ist schnell mehr geworden. Bereits Anfang September gibt es die Premiere mit „Heute Abend: Lola Blau“ und dann nimmt das unterhaltsame und anspruchsvolle Programm seinen Lauf. „Ein Zurück gibt es nicht mehr“, freut sich Indra Janorschke regelrecht, die sich „ganz nebenbei“ auch um die Organisation und das Kaufmännische kümmert. Seit dem Vorverkauf-Start Anfang Juni sind schon viele Karten verkauft und es gibt sogar schon ausverkaufte Vorstellungen. Neben der Premiere und Klassikern wie Loriot und Heinz Erhardt liegt auch ein Interessenschwerpunkt auf dem Theater-Dinner, einer hoch interessanten Event-Idee des neuen Theater an der Volme, verrät mir Indra Janorschke. Immer wieder kommen Interessenten, die Karten im Vorverkauf erwerben möchten. Sie hätten über Flyer den Weg zu dem neuen Theater in Hagen gefunden, andere wieder sind beim Hagener Muschelsalat auf die neue Kulturstätte aufmerksam geworden, erzählen sie. Und sie haben alle eines gleich: sie wollen einen kleinen Blick erhaschen, wie weit denn nun das Theater schon gediehen ist. Sonst hätten sie ja auch den fast bequemeren Weg der telefonischen Buchung wählen können. Und den beiden frisch gebackenen Theaterbesitzern ist es keineswegs peinlich oder unangenehm, dass noch alles im Bau ist. Schließlich sind sie es, die zusammen mit den Handwerkern und Fachleuten etwas in einem historischen Gebäude entstehen lassen, für das viele Menschen über viele Jahre hinweg keine richtige Bestimmung fanden. Bühne und Zuschauerraum enstehen gerade. Es riecht nach frisch bearbeitetem Holz, Sägen kreischen in mehreren Ecken der Räume, die bald mit viel Leben gefüllt sein werden. Viel wurde in den vergangenen Wochen bereits umgebaut. Zusätzliche Treppen eingebaut, Notausgänge eingerichtet, zusätzliche Fenster wurden ebenso geschaffen, wie zusätzliche Räume und Toiletten. Eine aufwändige Heizungsanlage wurde installiert. Ein Durchbruch zur direkt angrenzenden Tiefgarage war unumgänglich um auch einen barrierefreien Zugang zu schaffen, und die Liste der räumlichen Verwandlung ließe sich an dieser Stelle noch lange fortführen. „Hier finden demnächst 100 Zuschauer ihren Platz“, mit diesen Worten klopft Dario Weberg auf eine große Holzkonstruktion. „Alles statisch berechnet“, sagt Weberg. Und warum werkelt der Schauspieler nun hier selbst mit herum? „Warum ich das hier mache? Das hier ist ja mein Baby, und das will ich selbst mit gestalten und schaffen“, sagt Weberg. Außerdem habe es den positiven Nebeneffekt, dass er im Falle des Falles auch selbst genau wisse, wo etwas repariert werden müsse. Man liege gut im Terminplan, sagt Indra Janorschke. In den nächsten Tagen werden die Räume schwarz gestrichen und auch der Teppichboden wird verlegt. Und dann? Dann starten bereits Anfang August die Theaterproben. Dann wird man Dario Weberg wieder in einem anderen Outfit erleben, nämlich so wie ihn bereits viele Menschen kennen, als den beliebten Schauspieler. Und auch Indra Janorschke wird dann neben dem Part der Organisatorin wieder auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten. Diesmal, zum ersten Mal in ihrem Leben, auf den eigenen. Und bis zur Eröffnung am 8. September werden beide bewiesen haben: sie haben neben den schauspielerischen viele weitere Talente, sie sind nicht nur auf der Bühne Verwandlungskünstler und sie sind sich nicht zu schade, wenn es darum geht etwas anzupacken.

Karten im Vorverkauf gibt es übrigens an jedem Montag und Donnerstag zwischen 12 bis 17 Uhr direkt im Theater an der Volme auf dem Hagener Elbers-Gelände, in vielen Vorverkaufsstellen und telefonisch unter 0231/5844819. Im Internet finden Sie das junge Theater unter www.theaterandervolme.de 

Indra Janorschke im Radio58-Gespräch hören Sie hier (klick)

—-

Zwei Herzen und zwei Seelen für’s „Theater an der Volme“

Indra Janorschke und Dario Weberg sprühen vor Ideen

(Radio58 / HL.) „Es gibt viele gute Zeichen, zum Beispiel gab es seit unserem ersten Besuch hier auf dem Elbersgelände bei allen wichtigen Terminen strahlenden Sonnenschein“, sagt Dario Weberg mit einem freudigen Lächeln. Und so ist es auch an diesem Mittwoch, dem 25. Mai, an dem die erste Pressekonferenz zum neuen „Theater an der Volme“ stattfindet. Die Sonne durchflutet das historische als „Kapelle“ bezeichnete Gebäude durch die Fenster und Oberlichter. Noch sieht es eher rustikal aus. Und trotzdem spürt man instinktiv wie viele Ideen hier darauf warten, umgesetzt zu werden. Um das Jahr 1840 wurde das massive Gebäude erschaffen und diente seinerzeit als Pumpenhaus für die damalige Textilfabrik Elbers. Seitdem die alten Elbershallen Zug um Zug in eine Freizeit- und Kulturstätte umfunktioniert wurden, wurde auch viel in die sogenannte Kapelle investiert; mit Bedacht. Denn lange suchte man nach einer würdigen, passenden und innovativen Bestimmung für die „Kapelle“, so Elbershallen-Manager Christian Isenbeck.

„Was einem geht zurück, soll man rechnen als ein Glück“, sagt der Volksmund. Und so war es einerseits für das Schauspielerpaar Indra Janorschke und Dario Weberg keine gute Nachricht, dass sie ihre Idee vom eigenen Theater nicht, wie geplant, im Bergischen Wuppertal umsetzen konnten. Andererseits war es für sie selbst, aber auch für die Elbershallen eine glückliche Entwicklung, dass sich das Künstlerpaar nach Hagen orientierte, via Internet auf die Immobilie stießen und bereits beim ersten Besuch, das fanden was sie gesucht haben. Liebe auf den ersten Blick und die Chemie zwischen Manager Christian Isenbeck und den beiden Dortmunder Künstlern stimmte auch sofort. Dabei war es nicht die „Kapelle“ als solches, die Indra Janorschkes und Dario Webergs Orientierung nach Hagen blicken ließ. Die mit der Lage der Volmestadt und ihrem Einzugsgebiet verbundenen Möglichkeiten waren es. Denn seit vielen Jahren touren die Schauspieler durch ganz Deutschland und auch durch nahe Regionen, wie z.B. das Sauerland. Wer die Beiden mit ihrer lebensfrohen, leidenschaftlichen, positiven und offenen Art kennenlernt, merkt schnell warum sie so beliebt sind. Und so gab es gerade von Menschen aus den angrenzenden Regionen immer wieder Anfragen, wo man sie wieder auf der Bühne erleben kann. Jetzt könne man immer direkt auf das neue „Theater an der Volme“ verweisen, sagt Indra Janorschke glücklich.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Am 8. September öffnet das „Theater an der Volme“ mit der Premiere „Heute Abend: Lola Blau“ seine Pforten. Zuvor gibt es noch viel Arbeit; nicht nur aus Künstlersicht. Ab Montag, dem 30. Mai, beginnen die handwerklichen Arbeiten. Unter anderem werden die elektrischen Anlagen und die zweckmäßige Installation der Heizung Schwerpunkte sein. In dieser Hinsicht ist Elbershallen-Manager Christian Isenbeck froh, dass man bisher nur mit Bedacht restauriert hat. Denn ein Verwendung der Kapelle im gastronomischen Bereich hätte hier völlig andere Anforderungen gestellt, wie sie nun für ein Theater gestellt werden.

Das Trio Janorschke, Weberg, Isenbeck sprüht förmlich vor ergänzenden Ideen, wie man das „Theater an der Volme“ künftig in die Freizeit- und Kulturfabrik „Elbershallen“, aber auch insgesamt in das Hagener Kulturgeschehen integrieren kann.

Elbershallen-Manager Christian Isenbeck dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Und genau hier liegt auch eine Stärke der beiden Schauspieler: sie suchen die Kooperation. Mit dem theaterhagen gab es schon erste positive Kontakte, weitere Sondierungsgespräche folgen. Gleichfalls gab es schon Gespräche mit dem Hagener Kulturbüro u.v.m.. Und dieses offene Aufeinander-Zugehen sehen sie auch als künstlerisches Grundprinzip.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch.

„Es soll hier kein Janorschke-Weberg-Programm entstehen“, bekräftigt Indra Janorschke. Vielmehr setze man auf die Vielfalt von Künstlern aus ganz Deutschland. Bereits für ein erstes Vorsprechen in Hagen meldeten sich spontan rund 150 Schauspieler. Hier schafft man auch Arbeit und Perspektiven für viele Künstler, die auf der Suche nach einem Engagement sind.

Dario Weberg dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Auch wenn die Beiden nun hier in Hagen ihr eigenes Theater und damit ihre feste Bleibe haben, werden sie weiterhin touren. Allerdings nicht mehr so viel wie bisher, als sie jährlich rund 150 mal zu Auftritten getourt sind.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Ein breit gestreutes Programm erwartet das Publikum ab September. Nicht nur in schauspielerischer Hinsicht. Auch Lesungen und Vernissagen werden im „Theater an der Volme“ ihre Regelmäßigkeit finden. Damit ist der Ideenreichtum aber noch längst nicht ausgeschöpft.

Dario Weberg dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Und dabei hat man auch die Vielfalt der Generationen im Blick.

Dario Weberg dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Ein freies Kammerspieltheater ohne öffentliche Förderung – insbesondere hinsichtlich der Finanzierung kein leichtes Unterfangen. Für die Unterstützung hat sich bereits ein Förderverein gegründet.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Aber auch auf helfende Hände, die sich z.B. beim Kartenverkauf ehrenamtlich engagieren, setzen die beiden frisch gebackenen Theaterinhaber.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Bereits ab dem 6. Juni startet der Vorverkauf für die Vorstellungen ab dem 9. September. Karten gibt es bei Hagen-Tourist, telefonisch unter der Rufnummer 0231/5844819, bei vielen bekannten Vorverkaufsstellen sowie montags und donnerstags zwischen 12:00 Und 17:00 Uhr direkt im „Theater an der Volme“.

Indra Janorschke dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).

Und was hat es mit der Möwe im neuen Logo des Theaters zu tun? „Die Möwe ist ein sehr geselliger Vogel und zeigt sogar bei starkem Gegenwind und Sturm exzellente Flugeigenschaften, eine anmutige Eleganz und kann sehr alt werden“, versinnbildlichen Indra Janorschke und Dario Weberg. Aber das ist nicht alles.

Dario Weberg dazu im Radio58-Gespräch (hier hören).


Kleine Kapelle. Großes Theater

Nach fast einem Jahrzehnt erfolgreichem Tourneetheater durch ganz Deutschland haben Indra Janorschke und Dario Weberg vom renommierten Dortmunder LiteraTourTheater in der ehemaligen Kapelle der früheren Baumwolltextilfabrik Elbers mitten in Hagen ihr neues Kammerspieltheater gefunden. Für die Theatermacher war es Liebe auf den ersten Blick. Als sie Anfang 2011 die Entscheidung getroffen haben, ein Theater in der Volme-Stadt zu gründen, mussten sie nicht lange suchen. Ein Blick auf das wunderschöne Gebäude auf dem Gelände der Elbershallen und sie wussten: Das ist es!

Nach umfangreichen Restaurations- und Umbauarbeiten ist ein wahres Schmuckkästchen mit 99 Sitzplätzen in einer wirklich einzigartigen Infrastruktur entstanden. Neben dem großzügigen Parkraumangebot direkt am Theater erwarten den Zuschauer und Gast in unmittelbarer Nähe zum Theater hervorragende Gastronomien für jeden Geschmack und Anlass.

 

„Die Elbershallen waren schon immer ein Ort, der Menschen zusammengeführt hat. Kamen die Leute jahrzehntelang auf das Gelände um dort zu arbeiten, so kommen sie heute, um ihre Freizeit zu genießen. Die Kapelle spielt damals wie heute eine besondere Rolle. Einst war sie eine Stätte geistlicher Erbauung, nun wird sie zu einem Ort geistiger Erfrischung“, erklärt Theaterleiterin Indra Janorschke.

 

     

Mit ihrem Theaterprojekt möchte das Künstlerehepaar auch ihre Idee eines „kommunikativen Theaters“ verwirklichen. So hat der Zuschauer die Möglichkeit, schon vor der Vorstellung in der theatereigenen Lounge etwas zu trinken und sich auf den Abend bei Klaviermusik einzustimmen. Nach der Vorstellung bietet sich die Gelegenheit, gemeinsam mit den Schauspielern und Künstlern zu sprechen, zu diskutieren und so den Abend ausklingen zu lassen. Bei schönem Wetter kann dies alles sogar auf der schönen Außenterrasse direkt an der Volme gelegen stattfinden. Zudem sollen im Theater laufend Vernissagen regionaler Künstler stattfinden.

„Wir haben einen sehr abwechslungsreichen Spielplan zusammengestellt. Uns ist es wichtig zu unterhalten, gleichzeitig aber auch zu hinterfragen und Denkanstöße zu geben. Das heißt, unser Publikum wird neben spritzigen Komödien und spannenden Krimis auch bekannte Klassiker und natürlich auch unsere biographischen Theaterstücke über bekannte Literaten auf dem Spielplan finden. Dazu gibt es die eine oder andere kurzweilige literarisch-musikalische Revue“, macht Intendant Dario Weberg auf die Spielzeit neugierig.

 

Ein Blick auf den Spielplan lohnt sich: Woody Allen, Loriot und Heinz Erhardt versprechen amüsante Abende, während Georg Kreislers wunderschönes Schauspiel Heute Abend: Lola Blau und Goethes Faust nachhaltiges und ernsthaftes Theater bieten. Auch Krimifans kommen auf ihre Kosten. Mit dem Thriller Misery von Simon Moore, der auf der Romanvorlage Stephen Kings basiert, ist Spannung garantiert.

Die Kultur- und Freizeitfabrik Elbershallen (und damit ganz Hagen) ist um eine Attraktion reicher und das Selbstverständnis der beiden ambitionierten und engagierten Theatermacher zeigt sich dann auch in dem Symbol einer Möwe, die das Theater in seinem Logo führt: ein freies, selbstbestimmtes, kommunikatives, aber auch ortsverbundenes Theater.

„Übrigens ist die Möwe ein sehr geselliger Vogel und zeigt sogar bei starkem Gegenwind und Sturm exzellente Flugeigenschaften, eine anmutige Eleganz und kann sehr alt werden“, versinnbildlichen Indra Janorschke und Dario Weberg und freuen sich auf das geplante große Eröffnungswochenende vom 08. bis 11. September 2011.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 6. Juni und wird

  • montags und donnerstags in der Zeit von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr im zukünftigen Theater an der Volme, Dödterstraße 10 in 58095 Hagen stattfinden.
  • Außerdem können die Karten bequem im Internet auf www.proticket.de und www.theaterandervolme.de,
  • telefonisch unter der ProTicket –Hotline 0231-9172290
  • und an allen bekannten ProTicket-Vorverkaufsstellen erworben werden.


     

     

Redakteur obiger Artikel und Interviews: Hans Leicher von Radio 58 Hagen

Der Trashman oder „Gott der Tankwarte“ nun auch in Ennepetal


[Zum Vergrößern anklicken]

  [jpg] Erst die KultGarage und nun hat die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld das „Ein Wochen Museum“ aus der Taufe gehoben.

Nicht ohne Stolz stellte Johannes Dennda das erste Exponat vor. Man muss sich das erst einmal durch die gesamten Gehirnwindungen gehen lassen; denn dieses Exponat ist HA Schult „Die Tankstelle“ von 1972. HA Schult der Trashman oder wie er sich selber einmal nannte der „Gott der Tankwarte“.

Dieses Werk entstand in einer Zeit der Ölkrise (1973). Die Opec verlangte von heute auf morgen einen Ölpreis der die westliche Welt schockte. Damals gab es als Antwort die autofreien Sonntage oder in anderen Ländern wurden nach den  Nummernschildern die Autos an verschiedenen Tagen abgestellt, staatlich verordnet versteht sich. In dieser Zeit des Wandels gelangte HA Schult zu seinen ersten Arbeiten. Als Aktions- oder Objektkünstler  wurde HA Schult bekannt. Wobei er sich mit den Prozessen der Müllentstehung und Müllverwertung beschäftigte. Die Zeit der Studentenbewegungen war die Zeit der Fragen und des Hinterfragens. Sie war aber auch die Zeit der neuen Stilrichtungen in der Kunst. Die gesellschaftlichen Verkrustungen sollten aufgerissen werden. Für viele war es eine unruhige Zeit, die Ängste erzeugte. Für andere war es jedoch eine inspirierende Zeit, eine Zeit der Befreiungen von gesellschaftlichen Konventionen und Zwängen – macht kaputt was euch kaputt macht.

              
     

In diesem gesellschaftlichen Umfeld entstand das Werk „Die Tankstelle 1972“. Es ist ein Werk welches gerade heute, nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, noch eine ungeheurere Aktualität besitzt. In diesem Bild, welches wie ein Setzkasten wirkt, ordnete Schult ein Szenario an, welches eine Weltuntergangsstimmung darstellt. Der Boden mit Erdöl verseucht und auf diesem Boden eine Tankstelle an der ein Auto betankt wird.Hinter der Tankstelle häufen sich die verbrauchten Reifen, die nicht entsorgt wurden. Es ist eine geschunden Welt. Die heile Welt ist nur andeutungsweise durch den an der Tankstelle stehenden Geländewagen vorhanden. Dieses Bild ist wie ein Drama im Sinne von Brecht angeordnet. Man möchte eingreifen und eine Umkehr erzwingen. Es geht jedoch nicht. Schult zwingt uns zu zu sehen was wir mit unserem Ego anrichten und fragt: Wollt ihr das?

Er stellt auch diese ganze Konsumwelt des Verbrauchens damit in Frage und weist auf intelligentere Lösungen hin, die wir sicher auch erbringen könnten.

   
  v.l.: Jürgen Schlothauer, Johannes Dennda, Saskia Lipps und Museumsdirektor Dr. Tayfun Belgin                                      Foto: © Linde Arndt  

Die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zeigt einmal mehr den Mut, Außergewöhnliches  zu wagen als nur das Alltägliche. Wobei das Alltägliche ja heute schon in gewisser Weise Mut erfordert.

Mit der Sparkasse mit Johannes Dennda und dem K.E.Osthaus Museum mit Dr. Tayfun Belgin haben sich zwei Institute zusammen gefunden, die offensichtlich eine Botschaft vermitteln wollen – es geht. Es geht eine Kunstvermittlung jenseits des musealen Kunstbetriebes aufzubauen.

Und mit Saskia Lipps vom K.E. Osthaus-Museum als Soziologin ist es sogar möglich Artefakte in einem alltäglichen Umfeld, wie einer Sparkasse, den Heranwachsenden näher zu bringen. Die ersten Besucher, die sich mit diesem Projekt vor Ort mit großem Interesse auseinander setzen konnten und in die Details zu diesem Werk von Saskia Lipps  eingeweiht wurden, waren 16 Schüler des Leistungskurses vom Reichenbach-Gymnasium Ennepetal mit ihrem  Kunstlehrer Jürgen Schlothauer.

Es musste zwar noch etwas improvisiert werden aber so ist das eben bei einem Findungsprozess. Manchmal ist eben auch der Weg das Ziel. Es hatte auch noch gereicht sich in einem Gespräch auszutauschen und Hintergrundinformationen über die Zeit eines HA Schult, und über Karl-Ernst Osthaus, den Begründer des Hagener Museums zu erfahren.

Ja, ich denke die Idee der Sparkasse und des K.E. Osthaus Museums könnte in der Region Wellen schlagen. Wellen, die dazu führen, dass unsere Kultur und damit die Kunst mehr wert ist als nur eine Haushaltsposition die nach Belieben gekürzt werden kann.

Johannes Dennda von der Sparkasse und Dr. Tayfun Belgin mögen sich offensichtlich, denn für das nächste Bild aus dem Osthaus Museum ist schon wieder gesorgt. Es ist eben so in der Kunst – sie verbindet.

Das Bild von HA Schult ist noch bis 9. Juli 2011 während der Öffnungszeiten in der Hauptstelle der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zu sehen.

Das nächste „Ein Wochen Museum“ mit einem weiteren Exponat wird dann am 4. Oktober 2011 in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld eröffnet.

Man darf gespannt sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Hier geht es zum K.E.Osthaus Museum.

„Bitte schaut nicht weg!“


„Bitte schaut nicht weg!“
Hagener Kundgebung gegen Kindesmissbrauch stellt auch klare Forderungen an die Politik

(Radio58 / HL.) Zuspruch aus dem ganzen Land fand an diesem Samstag die mittlerweile zweite Kundgebung gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern auf dem Hagener Friedrich-Ebert-Platz.

Selbst aus Nürnberg, dem Saarland und der Pfalz waren Menschen angereist um die Aktion des Hageners Bodie Henryk Ambrusch zu unterstützen, um sich selbst für ihre Meinung und Erfahrungen zu öffnen und dazu aufzurufen, hinsichtlich des täglich stattfindenden sexuellen Missbrauchs das Schweigen zu brechen.

„Das Schweigen brechen“, war auch das Motto der diesjährigen Kundgebung die im Vorfeld mit einigen Schwierigkeiten der Realisierung zu kämpfen hatte, letztlich aber ihren guten Verlauf fand. Initiator Bodie Henryk Ambrusch finanziert diese Veranstaltungen aus eigener Tasche, obwohl er selbst, nach eigenen Worten, als Frührentner von der Grundsicherung lebt.

Bis zum Freitagabend hatte sich noch kein Sponsor für die Bühnentechnik gefunden.

 
„Bitte schaut nicht weg!“
     Foto: Radio58   H.L.

„Das ist mir egal, ich stelle mich auch auf Paletten, um den Menschen die Augen zu öffnen“, hatte Ambrusch im Vorfeld angekündigt und damit unterstrichen, wie wichtig ihm – als selbst Missbrauchsopfer – diese Kundgebung ist.

Glück kurz vor Toresschluss: Aufgrund der vielfältigen Aufrufe fand sich am Freitagabend noch ein Sponsor, der finanzielle Mittel für eine Bühne bereit stellte. Zwar reichte der Betrag nicht für eine, wie geplant, große Bühne, dennoch konnte die Veranstaltung damit in einem vernünftigen Rahmen stattfinden, wenn auch die angekündigte Band aufgrund der geringen Bühnengröße nicht auftreten konnte. Das was Ambrusch am Herzen lag, konnte er trotzdem realisieren: Die Augen zu öffnen und über den noch all zu oft als Tabuthema abgetanen sexuellen Missbrauch zu informieren. Gemeinsam mit vielen Menschen zeigte man nicht nur thematisch Stärke. Am Samstagmittag wurde die Bühne leider an einer Stelle aufgebaut, die keine Möglichkeit der Stromversorgung bot. Unter Zeitdruck wurde dann mit vereinter Muskelkraft die gesamte, aufgebaute Bühne quer über den Friedrich-Ebert-Platz zu ihrem neuen Standort getragen.

Nach einer ergreifenden Begrüßung durch Bodie Henryk Ambrusch startete die Kundgebung mit einer Schweigeminute für alle Opfer des sexuellen Kindesmissbrauchs. Es ist sicherlich nicht leicht für die Opfer, über das zu sprechen, was ihnen widerfahren ist. Erst recht nicht in der Öffentlichkeit, auf einem großen und belebten Platz und vor hunderten von Menschen. Dennoch erreichte Ambrusch sein Ziel, zu dem er immer wieder in verschiedenen Internet-Communities aufruft: nicht über das, was geschehen ist zu schweigen. So fanden doch einige Betroffene auf die Bühne. Sie fanden unter dem Respekt des Publikums die Kraft und die Haltung, über sich zu sprechen und ihre Forderungen zu stellen aber auch Bodie Henryk Ambrusch zu danken, der vielen Opfern Mut macht.

Mit dabei am Samstag auch Vertreter einiger Vereine, die sich nicht nur für Opfer des sexuellen Missbrauchs einsetzen, sondern auch mit ihren klaren Forderungen auf die Politik und die derzeitige Rechtssituation einwirken wollen. Immer wieder die Forderung an die Gesellschaft, nicht weg zu schauen und dort einzuschreiten, wo in dieser Hinsicht dringend Hilfe geboten ist. Klare Forderungen aber auch an die Politik, den Gesetzeshütern bessere und erweiterte Kompetenzen einzuräumen, für verschärfte Strafmaße gegenüber den Tätern zu sorgen und den Schutz für die Kinder zu verbessern.

Originaltöne von der Bühne hier hören (klick)

Auch aus verschiedenen Regionen angereist: Mitglieder (in Biker-Sprache „Member“) des B.A.C.A.A. e.V.. Einer Vereinigung von Bikern in der gesamten Bundesrepublik, die sich aktiv in vielfältiger Hinsicht für Opfer sexuellen Missbrauchs einsetzt, aber auch aktiv Prävention betreibt. Die Mitglieder müssen vor ihrer Aufnahme ein lupenreines erweitertes Polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und sich dazu verpflichten, jährlich eine Schulung über die Betreuung von Missbrauchsopfern zu durchlaufen. Auch finanziell setzt sich der Verein für bedürftige Opfer und Hilfsinstitutionen ein.

Th. Brauckmann, Pressesprecher des B.A.C.A.A. e.V., dazu im Radio58-Gespräch hier hören (klick)

Aus der Pfalz angereist: Der Künstler Dieter Jonas mit der gesamten Familie. Jonas wollte es sich nicht nehmen lassen, seine Bilder selbst an die Volme zu bringen, die er der aktuellen Aktion unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jörg Dehm zur Verfügung stellt. Die Ausstellung im Rathaus an der Volme läuft noch bis zum 4. Juni und besteht aus vielen interessanten und aufwändigen Werken von verschiedenen Künstlern aus ganz Deutschland. Die Bilder können im Rathaus an der Volme gekauft werden; die Gelder kommen zu 100 % dem Frauenhaus in Hagen-Hohenlimburg zugute. Aber auch Dieter Jonas war nicht nur zum Überbringen seiner Werke nach Hagen gereist. Auch er wollte der Kundgebung seine Stimme geben. Zudem gab er spontane musikalische Einlagen.

Dieter Jonas im Radio58-Gespräch hier hören (klick)

Aus Nürnberg angereist: Der Künstler Axel Flitsch, der bereits am vergangenen Montag mit seinen Werken die Ausstellung im Hagener Rathaus an der Volme eröffnete. Auch Flitsch ließ es sich nicht nehmen, seine Meinungen und Forderungen zu diesem brisanten Themen öffentlich zu bekunden.

Schafften es nach Auskunft von Bodie Henryk Ambrusch bei der ersten Kundgebung im vergangenen Jahr gerade einmal 50 Menschen vor die Bühne, konnte er sich an diesem Samstag mindestens um eine Steigerung von 100 % freuen. Wohlgemerkt nur im direkten Bühnenbereich. Nicht mitgerechnet die vielen Menschen die während des Samstageinkaufs immer wieder einige Zeit verweilten und die vielen Menschen vor dem Café auf dem Friedrich-Ebert-Platz. Insgesamt eine durchaus friedlich aber ausdrucksvolle Kundgebung, die in so manchen Menschen einiges bewegt haben dürfte.

Bodie Henryk Ambrusch und eine Teilnehmerin aus dem Saarland zur Kundgebung im Radio58-Gespräch hier hören (klick).

Bilder finden Sie hier (klick)


„Spielplanpräsentation“ am 14. und 15. Mai 2011 / theaterhagen


 

Die letzte Spielplanpräsentation vergangenen Jahres im Mai 2010 war ein voller Erfolg und bis auf den letzten Platz ausgebucht. Aufgrund der großen Nachfrage hat sich die Theaterleitung dazu entschieden, an zwei Tagen – dem 14. und 15. Mai 2011 – den interessierten Theatergängern, den Spielplan für die Jubiläumsspielzeit 2011/2012 vorzustellen. Dabei werden wieder u.a. spannende Hintergründe zum Programm preisgegeben, umrahmt von musikalischen Beiträgen des Hagener Ensembles. Die beiden Informationsveranstaltungen am kommenden Wochenende bieten einen guten Vorgeschmack auf die Produktionen der nächsten Spielzeit, und so könnten sich einige Unentschlossene dann doch noch ihr persönliches Abo für das 100jährige sichern.
           

Der Eintritt ist frei. Interessierte benötigen für den Besuch der „Spielplanpräsentation“ Zählkarten, die ausschließlich an der Theaterkasse abzuholen sind. Telefonische Reservierungen sind nicht möglich.

 

„Spielplanpräsentation“

14. und 15. Mai 2011 – jeweils um 11 Uhr

Großes Haus

Uraufführung der Europahymne der Herzen in Hagen

Wenn am 8. Mai 2011 um 10:30 Uhr der Festakt zur Uraufführung der Europahymne der Herzen "EUROPEANA" stattfindet, werden viele prominente Persönlichkeiten zu diesem Anlass im Rathaus an der Volme sein. Allein durch die Teilnahme der Europaparlamentarier
Birgit Sippel und Michael Theurer, des Staatssekretärs Marc Jan Eumann, Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW sowie des Leiters der Vertretung der EU-Kommission in Bonn, Dr. Stephan Koppelberg, wird die Bedeutung der Hagener Europa-Aktivitäten hervorgehoben. Dr. Hans-Dieter Fischer, 1. Bürgermeister der Stadt Hagen, wird ebenfalls dabei sein.

Das dieses Ereignis nach Hagen kommt, ist nicht zuletzt den  Bemühungen und der vor vielen Monaten ergriffenen Initiative von RADIO58 in Hagen  und der Hagener Europabeauftragten Regina Blania zu verdanken.

                 

 
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Info-Flyer im pdf-Format, den Sie durch anklicken des obigen Bildes erreichen.

Es verspricht auch auf Grund der Veranstalter ein ganz besonderes Ereignis zu werden.

Dieses sind:
philharmonisches orchesterhagen, Europe Direct Büro Hagen in Kooperation mit Hagener Projektträgern (agentur mark, AWO Unterbezirk Hagen / Märkischer Kreis, Cuno Berufskolleg II, Ev. SchülerInnenarbeit Westfalen e.V. – eSw, HAGENagentur, Jugendring Hagen, Kulturamt, Umweltamt und VHS der Stadt Hagen, Hagener Schulchöre, Fachbereich Stadtentwicklung & Stadtplanung der Stadt Hagen)

Lassen Sie sich diese Besonderheit nicht entgehen, seien Sie mit dabei. [Aber rechtzeitig einen Platz sichern, denn es könnte eng werden]

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Hagen

Hilchenbach vom theaterhagen in Theaterkonferenz NRW berufen

Norbert Hilchenbach, Intendant des theaterhagen, ist in die neu eingerichtete Theaterkonferenz des Landes Nordrhein-Westfalen berufen worden. Dieser Konferenz gehören neben fünf Intendanten zwei Oberbürgermeister, vier Kulturdezernenten, zwei Vertreter des Städtetags NRW sowie der Direktor des Deutschen Bühnenvereins an. Sie soll sich mit der Neustrukturierung der Landesförderung für kommunale Theater beschäftigen und den Erhalt dieser Bühnen sicherstellen.  

    
  Foto: © Stefan Kuehle  

SIHK/Hagen und CDU schießen scharf

[jpg] Es ist immer wieder interessant wenn die IHK ihr großes Theater aufführt. Hier in unserer Idylle in Ennepetal haben wir die SIHK in Hagen, die zwar tiefste Provinz ist, aber ein nicht  minder großes Theater aufführt.
Die Frage ist, wofür ist die IHK eigentlich zuständig? Nun, die IHK ist in der Bundesrepublik Deutschland für die Aus- und Weiterbildung zuständig – mehr nicht. Und dafür gibt es Geld in Form von Gebühren. Die Gebühren werden zwangsweise erhoben, nämlich von dem Kioskbesitzer bis hin zu einem mittleren Unternehmen mit Umsätzen in Milliardenhöhe.

Hans Heinrich Driftmann Foto Rechte bei Thomas Kierok

Hans Heinrich Driftmann Foto Rechte bei Thomas Kierok

Es liegt klar auf der Hand, dass der Kioskbesitzer nichts aber auch gar nichts mit solch einem Unternehmen zu tun hat. Und doch macht die IHK beiden vor sie würde ihre Interessen vertreten können – deshalb die Zwangsmitgliedschaft.

Grundlage dieser Zwangsmitgliedschaft ist das „Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern“ von 1956.

Diese Zwangsmitgliedschaft ist allerdings rechtlich sehr bedenklich. Denn es gibt zwar ein Recht Vereinigungen zu bilden aber keine Pflicht denen auch beizutreten. Die Mitgliedschaft im BDI oder BDA sind vollkommen freiwillig und das sind zwei mächtige Verbände im Lobbyspiel. Der Präsident aller IHK´s also des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, fiel und fällt schon mal auf, indem er seine Kompetenzen überschreitet.

Stein des Anstoßes ist  eine seit Ende Oktober bestehende Kooperation des DIHK mit der Familienministerin Kristina Schröder (CDU) in einer gemeinsamen Kampagne für „familienbewusste Arbeitszeiten“. Das sind klar Sozial-, Tarif- und Arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen für die Herr Hundt vom BDA eine Kompetenzüberschreitung sieht. Dann wieder wettert der Präsident gegen eine Steuer auf Finanzmarktgeschäfte, die in der politischen Diskussion war. Tatsächlich ist die Peter Kölln AG, dass ist die mit den Haferflocken, in das „Spekulationsgeschäft“ eingestiegen. Da wurden 139.000 Euro eingesetzt und heraus kamen 837.000 (Quelle: eba Jahresabschluss Peter Kölln KGaA.), klar dies galt nur der Devisenabsicherung. Nur die 837.000 sind mehr als der normale Gewinn aus Devisenabsicherung, also da kann man schon von Spekulation sprechen. Und wer steht der Peter Kölln AG vor? Klar, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, eben dieser Präsident.

Geht es bei der Forderung gegen diese Finanzsteuer um das Interesse der Wirtschaft oder um die eigenen Interessen, also Driftmanns Interesse? Und so nimmt unser rühriger Professor Driftmann kein ungefragtes Blatt vor den Mund.

Und Hagen, also unser Kammerbezirk? Dort wurde Harald Rutenbeck zum SIHK-Präsidenten (aus Schalksmühle) bei der letzten Vollversammlung gekürt. Vollversammlung hört sich so mächtig an, ist es aber nicht. In der Regel kommen so an die 10% der Zwangsmitglieder zur Wahl. Neben dem Präsidenten, werden noch jede Menge Vizepräsidenten gekürt.

Nun haben wir in unseren Ennepetaler Stadtmauern einen dieser  Vizepräsidenten der SIHK Hagen, Herrn Rolf Bilstein, eine Ehre sollte man meinen. Und Ennepetal ist nun einmal eine „Insel der Glückseligen“, was liegt da näher als Vizepräsident, nämlich die Ennepetaler aus ihrem Inseldasein zu befreien? Aber nein, es muss die Steuerpolitik der Stadt Ennepetal  sein. Der Vizepräsident der SIHK will anscheinend mehr, er will direkt gesetzgeberisch tätig werden. Flugs scheint er seine Vasallen aus Ennepetal geholt zu haben  um sich mit ihnen zusammen zu setzen.

Da wird mal kurz das Prinzip der Gewerbesteuer verändert, in Zukunft soll nicht mehr nach dem Ergebnis Steuern erhoben werden, es sollen in Zukunft die Steuern nach den Einnahmen erhoben werden.

Vizepräsident der SIHK Hagen,Rolf Bilstein

Vizepräsident der SIHK Hagen,Rolf Bilstein


Und dann soll was ganz neues im Steuerrecht eingeführt werden. Wenn der Tatbestand der Steuerschuld eintritt, in diesem Fall, wenn die Einnahmen danach sind, soll nachgedacht werden, ob die Steuer erhoben wird oder nicht erhoben wird. Aber nicht nur das, sondern es soll auch noch darüber nachgedacht werden ob die Höhe der Steuerschuld Bestand hat oder ob man die Steuer erhöhen sollte. Wie gesagt, man denkt erst einmal nach, wobei die zeitliche Phase des Denkvorgangs nicht festgelegt wurde. Man führt also das Nachdenk Prinzip in unbestimmter Länge ein.

Es ist eine Kompetenzüberschreitung des Herr Bilstein zu attestieren, eben wie bei Herrn Driftmann. Aber nicht nur das, es ist anmaßend sich als Gesetzgeber aufzuschwingen zu wollen und darüber hinaus damit die Kommune vorführen zu wollen. Allerdings muss man sich fragen, wieso lassen sich die kommunalen Vertreter von CDU/FDP/Grüne und Stadtverwaltung nur vorführen?

Ratsbeschlüsse sind bindend, für die Vertreter der Parteien, für die Stadtverwaltung als auch für alle Einwohner und Betriebe einer Kommune. Und die gesetzgeberische Gewalt, und damit auch die Steuergesetzgebung, ist den Parlamenten in Berlin und Düsseldorf vorbehalten. Rat der Stadt als auch die Stadtverwaltung sind Exekutivorgane und sind sich in Organtreue einander verpflichtet. Der Rat der Stadt als auch die Stadtverwaltung sollten die gemeinsame Festlegungen mit dem  Vizepräsidenten der SIHK/Hagen solidarisch zurückweisen und auf die Ratsbeschlüsse und das notwendige Gesetzgebungsverfahren in einer Demokratie hinweisen. Die vorgenannten Parteien hatten ja die Mehrheit um diese Beschlüsse nach ihrem Gusto herbei zu führen. Jetzt mit einem ansässigen Unternehmer einen grundlegenden Wechsel zu erwirken, ja sogar die Gewerbesteuer in Frage zu stellen, wäre im Zusammenhang mit den Verhandlungen um einen Finanzausgleich der Kommunen kontraproduktiv. Der Bund und das Land könnten zurecht auf Ennepetal verweisen, die trotz Spekulationsverlusten keine Mittelzuweisung vom Land oder vom Bund benötigen. Sollte das das Ennepetaler Signal sein? He, wie brauchen keinen neuen Finanzausgleich für Aufgaben die uns Land und Bund zugewiesen haben, wir haben genügend Geld, nämlich rund 20% mehr.

Aber es geht ja noch weiter. Die IHK greift den Haushalt des EN-Kreises an und reklamiert fehlende Sparbemühungen des Kreises. Der IHK selber aber fehlt es da an dem notwendigen Sparwillen. Denn sie selber könnte gut und gerne die Zwangsbeiträge die sie von obigen Unternehmen einzieht streichen, die Prüfungsgebühren senken wenn sie das angesammelte Vermögen zum Wohle der deutschen Wirtschaft einsetzen würde. Die Beteiligungen an diversen Flughäfen, wie Flughafen Paderborn, Flughafen Friedrichshafen, Flughafen Münster-Osnabrück,  und Allgäu Airport Memmingen zeigen doch nur eines: Wohin mit dem ganzen Geld, welches die Kammerbezirke angesammelt haben. Und das sind ja nicht die einzigen Beteiligungen. Mit wirtschaftlichem Gesamtinteresse hat das nun wirklich nichts zu tun. Im Gegensatz muss der EN-Kreis das Gesamtinteresse des Kreises im Auge behalten und kann nicht dem ausgeprägtem Egoismus einer IHK  den Kreis führen. Man sollte sich einmal die Rücklagen und Vermögenswerte der IHK ansehen um zu erkennen mit was für einem „Krösus“ man es heute zu tun hat. Der Landrat wäre sicherlich froh und glücklich wenn er solche freien Rücklagen wie die IHK hätte. Ach nein, ich vergaß, der Kreis muss seine Einnahmen und Ausgaben transparent gestalten, bei der IHK sieht das etwas anders aus. Und wie ist das mit dem Sparen nach der IHK im Kreis? Nun, die IHK Hagen sieht das so wie die französische Königin Marie Antoinette: „Die Leute (Der Kreis) haben kein Brot? Sollen sie doch Kuchen essen!“

Dieses uralte Gesetz wie die Kammern an ihre Beiträge kamen, das immer wieder erneuert wurde kann man heute nur noch als „institutionelle Diktatur“ bezeichnen, die für die meisten der Zwangskammermitglieder keinen Sinn macht. Kein Wunder wenn solch ein „Krösus“ nun abhebt und meint die Republik müsse sich nach ihm ausrichten.

Nur morgen könnten der IHK  vom Gesetzgeber die Flügel gestutzt werden und da macht es sich für Ennepetal nicht gut, wenn man mit der IHK verbandelt war. Andere Städte könnten sich an die heutigen Verhaltensweisen Ennepetals erinnern, wenn Ennepetal die Solidarität der anderen Städte benötigt.

Denn auch Ennepetal müsste klar sein, dass die Gewerbesteuer eine im Moment nicht wegzudenkende Einnahme ist. Auch wenn unterschiedliche Denkansätze im Moment diskutiert werden. Oder wurde mit dem Vizepräsidenten Herrn Bilstein eine andere Einnahme vereinbart und sind diese Gedanken in Berlin schon mehrheitsfähig?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ohrenbild 3 am 6. Februar 2011 im lutz (Hagen)

 Malen nach Musik

mit dem Künstlerehepaar Barbara Wolff und Karl-Friedrich Fritzsche, ihren Töchtern Clara und Nora sowie dem John Hondorp-Trio

 

Auch Kinder können das!! – Gut, Clara und Nora sind keine Kinder mehr, sie sind Jugendliche. Aber auch als Kinder haben sie schon das gemacht, was sie diesmal auf der Bühne des lutzhagen machen werden: Malen nach Musik!! Früher war es der Kassetten-rekorder oder das Radio, diesmal sind es lebendige Musiker, die den Rhythmus vorgeben. Und es sind besondere Musiker: das großartige John Hondorp-Trio. John bringt aus Holland seine Hammond-Orgel mit, Marco sein Schlagzeug – und eine Gitarre hat im Auto bestimmt auch noch Platz!!

Und weil Menschen unterschiedlichen Alters auf Musik unterschiedlich reagieren, werden neben Clara und Nora auch noch ihre Eltern zur Musik des Jazz-Trios malen. Drei Musiker improvisieren Jazzmusik auf höchstem Niveau – und eine ganze Künstlerfamilie wird die Musik aufnehmen und in phantasievolle Bilder verwandeln.

 

Ohrenbild 3 – Malen nach Musik

06. Februar 2011, 11.00 Uhr, lutz

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

„drei-mal-tanz“, Ballettabend von Marcelo Moraes, Young Soon Hue und Can Arslan

 "drei-mal-tanz", Ballettabend von Marcelo Moraes, Young Soon Hue und Can Arslan, am 5. Februar 2011 um 19.30 Uhr im Großen Haus

Der zweite Ballettabend der Saison ist wieder dreigeteilt und zeigt Arbeiten von drei verschiedenen Choreographen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit der vor zwei Spielzeiten für ihr "Glashaus" gefeierten Young Soon Hue und mit einem Mitglied der Ballettcompagnie auf der Choreographenseite. Erstmals vorstellen in Hagen wird sich Can Arslan.

Augen (UA)
Tanzstück von Marcelo Moraes
Ausstattung: Peer Palmowski
Musik von Simon Panter
Nach dem Stück "Behind the Wall", das beim "Junge Choreographen-Abend" 2009 zu sehen war, ist dies nun die zweite eigenständige Choreographie von Tänzer Marcelo Moraes. Er hat sich für "Augen" – so der Arbeitstitel – inspirieren lassen von den Werken Emil Schumachers im Hagener Kunstquartier. Er möchte das, was die Augen Schumachers gesehen haben und was der Maler auf seinen Bildern festgehalten hat, wiederum durch seine Augen gefiltert in Tanz umgesetzt auf die Bühne bringen. Der befreundete Musiker Simon Panter wird ihm die eigens komponierte Musik dazu beisteuern.

 
  Giulia Fabris    Ensemble

Waves of Emotions
Tanzstück von Young Soon Hue
Ausstattung: Peer Palmowski und Young Soon Hue
Musik von Philipp Glass und Johann Sebastian Bach
Nachdem Young Soon Hue dieses Stück 2009 mit dem Seoul Ballet Theatre in Korea zur Uraufführung brachte, wird sie es jetzt mit den Tänzern des balletthagen einstudieren.
Die Choreographin schreibt zu ihrem Stück: "Ich wuchs in der Nähe des Meeres auf. Als ich jung war, gingen mein Vater und ich oft zum Fischen mit dem Boot. Ich mochte die Wellen, die gegen das Boot schlugen…Nach dem Fischen saßen wir gerne am Ufer und sahen aufs Meer. Ich sah eine sehr ruhige

See, nichts bewegte sich. Ich sah kleine Wellen hier und da. Ich sah eine große Welle von weit her kommen. Ich sah zwei Wellen ineinander schlagen, die größere Wellen entstehen ließen. Und dann war da ein sehr heftiger Sturm… und als der Sturm vorbei war, entstand eine unglaubliche Stille und Ruhe. Für mich sind diese Wellen wie menschliche Empfindungen."

 

 Yoko Furihata, Clémentine Herveux, Carla Silva,
Andre Baeta, Giulia Fabris

  Yoko Furihata, Clémentine Herveux

A Far Cry (UA)
Tanzstück von Can Arslan
Ausstattung: Peer Palmowski
Musik von Yoko Kanno, Ludovico Einaudi und Armand Amar
Der gebürtige Münchner Can Arslan absolvierte seine Ausbildung an der Münchner Ballett Akademie und trat sein erstes Engagement an der Oper Berlin an. In der Folgezeit hat er mit vielen wichtigen Choreographen gearbeitet, z.B. mit Maurice Béjart, Heinz Spoerli, Jirí Kylián, Nacho Duato und Olga Roriz. 2002 schuf er seine erste Choreographie für die Jungen Choreographen in Berlin. Seine Stücke waren u.a. beim Festival von Madeira, beim Zypern Ballett-Festival oder beim Macedonian National-Ballett zu sehen. In dieser Spielzeit arbeitet er beim St.Petersburg Ballett, beim Moscow Classic Ballett – und mit dem balletthagen.
Can Arslan erzählt in "A Far Cry" eine Geschichte aus dem griechischen Mythos um den Titanen Atlas, der das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der damals bekannten Welt stützte. Atlas hatte mit mehreren Frauen eine ganze Reihe von Kindern, meistens Töchter, die in vielerlei Gestalt bekannt sind, u.a. als Sterne…

     
  Clémentine Herveux     Andre Baeta, Hayley Macri

 

Premiere – 5. Februar 2011 um 19.30 Uhr im Großen Haus
Weitere Termine:  am 8.2., 13.2. (15 Uhr), 16.2., 27.2. (18 Uhr), 11.3., 19.3., 25.3., 26.3., 6.4., 8.4. (Gastspiel in Hameln), 17.4. (15 Uhr), 21.4., 28.4., jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Alle Fotos Stefan Kuehle