Scandinavische Verhältnisse in Schwelm
[jpg] Wissen Sie was skandinavische Verhältnisse sind? Nein? Nun in gesellschaftspolitischen Bereichen streben die Skandinavier immer einen breiten Konsens an. Die Regierung setzt sich mit der Opposition zusammen um das anstehende Problem einer Lösung zu zu führen. Ein Bereich der immer in einem gemeinsamen Beschluss mündet ist die Bildung. Bildung ist immer für die Skandinavier eine Investition in Köpfe. Der soziale Gedanke als auch der bürgerliche Leistungsgedanke findet hier immer einen Ausgleich.
So fanden sich alle Fraktionensvorsitzenden des Schwelmer Rates und die Verwaltungsspitze im Schloß Martfeld ein um über die Ergebnisse ihrer interfraktionellen Beratungen zu berichten. Mitglied dieses Arbeitskreises waren noch die Schulleiter der betroffenen Schulen als auch die Schulaufsicht.
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2018 wird es nur noch drei Grundschulstandorte in Schwelm geben.
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Ländchenweg 8
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Engelbertstraße 2
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Hattingerstraße 47
Die Städtische Katholische Grundschule Südstraße, ist von dieser Entscheidung ausgenommen da diese Schule eine Konfessionsschule ist.
Die vorzunehmenden Um-, Aus oder Anbauten werden auch dem zukünftigen Inklusionsgedanken, der politisch noch umgesetzt werden muss, Rechnung tragen. Diese Entscheidung war notwendig geworden, weil die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren (auch) in Schwelm dramatisch zurück gegangen waren und sind.
So ist zu erwarten, dass die vom Land vorgegebenen Untergrenzen der Schülerzahlen als auch der Klassen in Bälde unterschritten werden. Nach den Richlinien (§ 6 Abs. 4 VO zu § 93 Abs. 2 SchulG NRW) müssen die Schulen im Eingangsklassenbereich eine Bandbreite von 18 – 30 SchülerInnen haben. Die Anzahl von 30 darf nicht überschritten werden und in Ausnahmen dürfen die Klassengrößen 15 SchülerInnen sein.
Dieser interfraktionelle Beschluss wird nunmehr dem Schulausschuss als gemeinsamer Antrag zur Erörterung vorgelegt der eine Empfehlung an den Rat der Stadt Schwelm ausspricht. Parallel werden die betroffenen Schulen informiert um über die Schulpflegschaften Gespräche einzuleiten. Es waren nicht nur Kostengesichtspunkte die zu dieser Entscheidung führten, vielmehr wollte man die Organisation der Grundschulen einmal grundsätzlich überdenken und sodann neu gestalten. Es war der breiteste Konsens der möglich war, so Oliver Flühöh von der CDU.
Das Jahr 2018 sollte allen Beteiligten einen langfristigen Entscheidungsrahmen bieten. Wobei Wert darauf gelegt wurde, dass die heute eingeschulten Kinder mit ihren Lehrern und in ihrer Schule bis zum Ende dieser Schulphase verbleiben können. Kein Kind sollte aus einer Klasse herausgerissen werden.
Jetzt liegt es an der Verwaltung die von der Politik vorgegebenen Entscheidungen zeitlich, planerisch und organisatorisch umzusetzen. Hierzu wird die Stadtverwaltung für alle Beteiligten einen Umsetzungsplan erstellen.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm