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27. Januar: Schwelmer gedenken der Opfer des Holocaust

Bürgerinnen und Bürger kommen am Erinnerungsstein in der Südstraße zusammen

 

Bürgermeister Jochen Stobbe lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, am Sonntag, dem 27. Januar, um 15 Uhr an der circa halbstündigen Gedenkfeier für alle Menschen teilzunehmen, die in den Konzentrations- und Arbeitslagern der Nationalsozialisten ausgebeutet, gequält und ermordet wurden. Wie in jedem Jahr versammeln sich die Teilnehmer des Gedenkens dazu am Erinnerungsstein an der ehemaligen Schwelmer Synagoge  auf dem Hof des Gebäudes Südstraße 7.

Nach der Ansprache des Bürgermeisters werden – wie schon in früheren Jahren – Schülerinnen und Schüler des Märkischen Gymnasiums an das Grauen der Vernichtung erinnern und gemeinsam mit Jochen Stobbe einen Kranz am Gedenkstein niederlegen.

Die  Schülerinnen und Schüler engagieren sich unter Leitung der Pädagoginnen Gabriele Czarnetzki und Anke Bütz in der Arbeitsgemeinschaft „Stolpersteine“. Sie erforschen seit Jahren das Schicksal von Schwelmer Bürgern jüdischen Glaubens. Auf Anregung der jungen Leute wurden auch in Schwelm „Stolpersteine“ verlegt.

 

Zur Erinnerung:

Am 27. Januar 1945 um drei Uhr nachmittags trafen die ersten Soldaten der Roten Armee im Vernichtungslager Auschwitz ein, wo sie die wenigen Überlebenden befreiten. Über 1,5 Millionen Menschen waren hier gequält, eine Million Menschen hier ermordet worden. Kurz vor dem Eintreffen der Befreier, von denen mehrere Hundert beim Kampf getötet wurden, hatten die Nazi-Schergen Tausende entkräftete Häftlinge auf Hunger- und Todesmärsche in andere Lager getrieben. Rund 7000 Opfer befanden sich noch in Auschwitz, ausgezehrt und dem Tod näher als dem Leben. Auschwitz wurde zum Synonym für die Leiden aller Verfolgten der nationalsozialistischen Zeit.

 

1996 regte der damalige Bundespräsident Roman Herzog an, den 27. Januar zum  „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ zu ernennen – für Menschen, die voller Erwartung für ihr Leben waren wie jeder andere auch, und die lange vor ihrer Ermordung zu Opfern gemacht wurden, als die Gesellschaft sie verriet, indem sie ihnen die bürgerlichen Rechte und damit den bürgerlichen Schutz nahm.

 

 

Schwelm, den 22. Januar 2013