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„DER AUFTRAG”

„DER AUFTRAG” – ÜBER DEN EXPORT EINER IDEE UND IHR SCHEITERN

[Recklinghausen] Gemeinsam mit dem Schauspiel Hannover bringen die Ruhrfestspiele Recklinghausen vom 9. bis 12. Juni 2015 „Der Auftrag“ von Heiner Müller in einer Inszenierung von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner auf die Bühne im Theater Marl. Heiner Müller schrieb „Der Auftrag“ 1979. Als Vorlage diente ihm die Erzählung „Das Licht auf dem Galgen“ von Anna Seghers. Entstanden ist ein Stück über Verrat und das Scheitern von Utopien.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – die Werte der Französischen Revolution sollen auch in die entfernten Kolonien hinausgetragen werden. Der Export einer Idee, für alle, überall. Die drei Emissäre der Revolution Debuisson, Galloudec und Sasportas haben den Auftrag, auf der Insel Jamaika eine Sklavenrevolte anzustiften. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein: Debuisson ist bürgerlicher Sohn von Sklavenhaltern, Galloudec ein Bauer aus der Normandie und Sasportas ein schwarzer Revolutionär, der die Herrschaft der Kolonialherren am eigenen Leib erfahren hat. Als in Frankreich Napoleon die Macht übernimmt, beginnt eine neue Zeit. Das Trio gerät in Streit, ob der Auftrag nach wie vor gültig ist.

Es spielen:
Sarah Franke, Corinna Harfouch, Janko Kahle, Jürgen Kuttner, Daniel Nerlich, Hagen Oechel, Jonas Steglich
Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner
Bühne: Jo Schramm, Anna Sörensen
Kostüme Ulrike Gutbrod
Musik: Hannes Gwisdek, Peter Bartz, Moritz Bossmann, Boris Nielsen (Die Tentakel von Delphi)
Dramaturgie: Johannes Kirsten
Video: Peer Engelbach, Stephan Komitsch (impulskontrolle)

Vorstellungen:
09. Juni 2015 um 20.00 Uhr
10. Juni 2015 um 20.00 Uhr
11. Juni 2015 um 20.00 Uhr
12. Juni 2015 um 20.00 Uhr
Im Theater Marl, Am Theater 1, 45768 Marl

Tickets
Kartenstelle der Ruhrfestspiele, Martinistraße 28, 45657 Recklinghausen, Telefon: 0 23 61 / 92 18-0,
E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de.
Weitere Infos: www.ruhrfestspiele.de
Ruhrfestspiele Recklinghausen

Die 1946/1947 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas. Vom 1. Mai bis Mitte Juni verbinden sich alljährlich Inszenierungen namhafter Regisseure, Darbietungen preisgekrönter Schauspielgrößen sowie Aufführungen junger Talente der Theaterszene zu einem runden Gesamtkonzept. Seit 2005 leitet Intendant Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele.
Mit freundlicher Unterstützung von Evonik Industries AG – Hauptsponsor der Ruhrfestspiele.

Die Kultorloge Ruhr hat einen neuen Partner gewonnen

Foto: © Kulturloge-Ruhr

Foto: © Kulturloge-Ruhr

[Recklinghausen] Um auch Menschen mit geringen Einkommen den Besuch der Ruhrfestspiele zu ermöglichen, kooperiert das Festival in diesem Jahr erstmals mit der Kulturloge Ruhr.

Gegründet 2010 – im Jahr der Kulturhauptstadt – arbeitet die Kulturloge Ruhr inzwischen mit vielen Kultur- und Sozialpartnern, Städten, Bürgerstiftungen und ehrenamtlichen Helfern daran, auch denjenigen Menschen den Zugang zum kulturellen Reichtum dieser Region zu ermöglichen, deren finanzielle Möglichkeiten den Kauf einer Eintrittskarte nicht zulassen.

Basierend auf der Idee der „Tafeln“ schaffen sie Strukturen, die dank ehrenamtlicher Unterstützung und der Zusammenarbeit mit Kultur- und Sozialpartnern die kostenfreie Vermittlung von nicht verkauften Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen ermöglichen: Die Ruhrfestspiele stellen der Kulturloge Ruhr virtuelle Tickets für ihre Veranstaltungen zur Verfügung. Im Gegenzug erhält das Festival für die jeweilige Vorstellung eine Liste mit Kulturgästen, denen die Kulturloge Ruhr telefonisch – orientiert am Interessensgebiet des Gastes – Karten vermittelt hat. Die Gäste können anschließend die Karten unter Nennung ihres Namens an der Abendkasse abholen. Da dadurch der Nachweis der Bedürftigkeit beim Kulturpartner entfällt, kommt es nicht zum Aufbau einer persönlichen Hemmschwelle, ein soziales „Outing“ wird vermieden.

Die Kulturloge Ruhr konnte sich in den letzten Jahren in weiten Teilen des Ruhrgebiets etablieren. Inzwischen gibt es neben der Zentrale in Essen Zweigstellen in Gelsenkirchen, Herten, Bottrop, Waltrop, Witten, Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Dortmund und seit 2013 auch in Recklinghausen. Seit ihrer Gründung konnte die Kulturloge Ruhr bereits rund 20.000 Eintrittskarten an Kulturgäste vermitteln. Neben wichtigen Kulturpartnern aus Recklinghausen, zählen nun auch die Ruhrfestspiele zu den Unterstützern der Kulturloge Ruhr, indem
sie für die anstehenden Festspiele kostenfreie Karten zur Verfügung stellen.

Festspielleiter Frank Hoffmann unterstützt die Kulturloge Ruhr gerne: „Qualität für alle lautet der konzeptionelle Leitgedanke der Ruhrfestspiele. Mit unserem Programm sprechen wir explizit ein breites Publikum an: vom langjährigen Theaterliebhaber bis hin zum erstmaligen Besucher. Dies gelingt nur, wenn bei der Entscheidung für einen Vorstellungsbesuch der Geldbeutel keine Rolle spielt.

Mit der Kulturloge Ruhr haben wir dafür einen wichtigen Partner gefunden.“ Antonia Illich, die Gründerin und Vorsitzende der Kulturloge Ruhr, freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen: „Die Ruhrfestspiele Recklinghausen wurden im Winter 1946/1947 durch eine große solidarische Geste geboren – Kohle aus dem Ruhrgebiet gegen Theater aus Hamburg. Solidarität und Menschlichkeit sind auch für die Kulturloge Ruhr prägende Werte.

Durch die Kooperation mit den Ruhrfestspielen können wir dieses Vorbild auch 2014 mit neuem Leben füllen und einen Beitrag zur kulturellen Teilhabe aller Menschen an der Ruhr leisten.“
Weitere Informationen unter www.kulturloge-ruhr.de.

 


© Ruhrfestspiele Recklinghausen

© Ruhrfestspiele Recklinghausen

Ruhrfestspiele Recklinghausen
Die 1946/1947 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas.
Vom 1. Mai bis Mitte Juni verbinden sich alljährlich Inszenierungen namhafter Regisseure, Darbietungen preisgekrönter Schauspielgrößen sowie Aufführungen junger Talente der Theaterszene zu einem runden Gesamtkonzept. Seit 2005 leitet Intendant Frank Hoffmann die Ruhrfestspiele.