Beiträge

NRW Landesverdienstorden an den Schwelmer Wilhelm Erfurt

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Wilhelm Erfurt Foto: (c) Land NRW / R. Sondermann

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Wilhelm Erfurt
Foto: (c) Land NRW / R. Sondermann

[jpg] Es ist schon etwas besonderes, wenn sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft als auch ihre Stellvertreterin Sylvia Löhrmann einfinden um Bürger des Landes NRW zu ehren.
Zusammen treten sie nur auf, wenn hohe Staatsgäste sich in NRW einfinden oder wie bei den Feiern zum 70. Geburtstag des Landes NRW.
So betont Hannelore Kraft immer wieder, wir haben starke Menschen in unserem Land die großes geleistet haben. Und so stand auf der Liste der zu ehrenden der Schwelmer Wilhelm Erfurt, neben Menschen wie Prof. Dr. Claus Leggewie, Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen sowie des Centre for Global Cooperation Research in Duisburg und Präsidenten der Justus-Liebig-Universität als erster Amtsinhaber auf die jüngst etablierte Ludwig Börne-Professur oder Prof. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, Theologe und Professor für Fundamentaltheologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Konfessionskunde an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Paderborn. Hier gehörte und gehört Wilhelm Erfurt auch hin, einer von unseren Besten in NRW um dann aus der Hand der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den Landesverdienstorden zu erhalten.

Wilhelm Erfurt ist einer von den Menschen der sich um seine „Heimat“ gekümmert hat und sich für sie pragmatisch einsetzt. Dem Kultur und Tradition als Basis für eine prosperierende Kommune essentiell ist und darüber hinaus den sozialen Faden zwischen den einzelnen Gruppen als erhaltenswert einstuft. In der Person Wilhelm Erfurt zeigt sich ein Leben als Vorbild, ein Mensch, der sich mit seiner Person nicht in den Vordergrund drängt, der Schulter an Schulter ohne Dünkel sich für das Gemeinwohl einsetzt.

So war der Einsatz für das Schwelmer Haus Martfeld und die Gesamtanlage von ihm mit einem persönlichen und körperlichen Einsatz verbunden. Hier rüttelte er die Schwelmer wach indem er als Bürger unter Bürgern die Schippe in die Hand nahm und das abbruchreife Haus Martfeld von einer Schlammschicht befreite. Eine Schlammschicht unter deren Decke die verschütteten Eigeninteressen der Schwelmer lagen, die dann nicht zögerten um mit Erfurt Martfeld zu retten.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

Spannende Open Government Projekte aus den verschiedenen NRW Ministerien

open-nrw-logo[Düssledorf] Im Mai 2014 wurde die Open.NRW-Strategie beschlossen. Seitdem hat sich in Sachen Open Government viel getan. Die verschiedenen Ministerien des Landes haben ganz unterschiedliche Projekte aus den Bereichen ‘Offene Daten‘, ‘Bürgerbeteiligung“ und ‘Zusammenarbeit zwischen BürgerInnen, Wirtschaft und Verwaltung‘ umgesetzt. Viele davon werden auf dem Kongress vorgestellt. Neben Innenminister Ralf Jäger werden auch Familienministerin Christina Kampmann und Wissenschaftsministerin Svenja Schulze über die Umsetzung der Open.NRW-Strategie in ihren Häusern sprechen. Ein Höhepunkt des Tages ist zudem die Unterzeichnung des Open Government Paktes für Nordrhein-Westfalen, mit dem die Zusammenarbeit von Land und Kommunen vertieft werden soll.

Bürgerbeteiligung: Neuigkeiten, Erfahrungen und Tipps

Erfahren Sie Neuigkeiten rund um Bürgerbeteiligung und Digitalisierung! Welche Instrumente und Methoden haben sich bei der E-Partizipation bewährt? ReferentInnen aus der Wissenschaft und aus verschiedenen Ministerien des Landes stellen ihre Erfahrungen und Beteiligungsverfahren vor. Die Themen reichen von der Leitentscheidung zum Braunkohleabbau im Rheinischen Revier, über Gleichstellung in der digitalen Gesellschaft bis hin zu E-Partizipation in der Justiz. Welche Erkenntnisse stehen am Ende der Online-Dialoge? Was sind die Stellschrauben für nachhaltigen Erfolg? Und was können wir für andere E-Partizipationsprojekte lernen? Diskutieren Sie mit, im Forum Partizipation!

Open Data

Erfahren Sie Neuigkeiten rund um das Thema „Offene Daten“! Wie kann man mit Verkehrsdaten Open Data Anwendungen ins Rollen bringen? Wie lassen Journalisten aus offenen Daten Geschichten entstehen? Und bieten offene Daten aus pädagogischer Sicht neue Zugänge in der MINT-Förderung? Das sind nur drei Beispiele aus vielen ganz unterschiedlichen Vorträgen. ReferentInnen aus der Landesverwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, Schule und der Community stellen ihre Erfahrungen, Projekte und Best Practice Beispiele zu offenen Daten vor. Diskutieren Sie mit, im Forum Open Data!

Neues erfahren, mitreden, bloggen

Sie möchten Neuigkeiten rund um Open Government Themen und den aktuellen Stand von Open.NRW erfahren? Kommen Sie vorbei zum Zuhören, Mitdiskutieren oder drüber Berichten! Ausführliche Informationen zum Open.NRW Kongress und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter

www.leben-in.nrw

Sagen Sie es weiter!

Wir freuen uns, wenn Sie die Einladung zum Open.NRW-Kongress weitergeben: persönlich, per E-Mail oder in sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #OpenNrwKongress. Was wir hiermit getan haben.

 

Jürgen Gerhardt

Organisatorische Dammbrüche in Deutschland – überall

Bahnhof München Foto: (c) Linde Arndt

Bahnhof München Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Was ist aus unserem guten alten Deutschland geworden?

Warum die Deutschen keine Revolution machen würden, fragen sich unsere Nachbarn. Die Antwort: weil die für die Revolution erforderlichen Form- und Antragsblätter nicht vorhanden sind. Lautes Gelächter im Bistro.

Am Freitag sollte der EN-Kreis 350 Flüchtlinge bekommen. Bekommen hat der Kreis jedoch nur 50 (!), die allesamt gegen 3:00 Uhr morgens in die Dreifachsporthalle des Berufskolleg Ennepetal des Ennepe-Ruhr-Kreises an der Wilhelmshöher Straße gebracht wurden. Shit happens oder C’est la vie könnte man jetzt sagen. Wenn nur die vielen Helfer, ehrenamtlich oder hauptamtlich, nicht gewesen wären, die drei Tage neben ihrer eigentlichen Arbeit zusätzliche Leistungen in bravouröser Form erbracht hätten. Viele der Helfer haben am Limit und darüber hinaus gearbeitet und konnten morgens um 4:00 Uhr ihrem Frust keinen Ausdruck mehr verleihen, sie waren schlicht und einfach erschöpft.

 

Die Frage blieb aber: Wo waren die angekündigten Flüchtlinge abgeblieben?

Nach unserer Recherche stellte sich folgender Sachverhalt heraus.

 

Die Stadt München/Innenministerium

In München wurden am Freitag, dem 25. September, zwei Züge auf die Schiene gesetzt,  die mit jeweils  350 und 400 =   800 Flüchtlingen den Bahnhof mit Ziel Düsseldorf verließen.

Die 800 Flüchtlinge kamen auch in Düsseldorf ca. 23:00 Uhr an.

 

Bezirksregierung Arnsberg

Die Bezirksregierung ist für die Verteilung der Flüchtlinge in ganz NRW zuständig. Im Rahmen dieser Zuständigkeit hatte die Bezirksregierung über das Amtshilfeverfahren Städte und Kreise gebeten Kapazitäten für die Erstaufnahme zu übermitteln. Der EN-Kreis hatte daraufhin in einer ersten Meldung die Möglichkeit einer Belegungskapazität von 400 gemeldet. In einer zweiten Meldung wurde diese Zahl auf 350 korrigiert. Organisatorisch hatte der EN-Kreis den Freitag 16:00 Uhr als „Bereit-für-die-Aufnahme“ avisiert, was ja auch klappte.

Die Bezirksregierung hatte zwar, so die Bezirksregierung, 350 Personen angekündigt, diese aber nur in den Bereich des Möglichen kommuniziert. Ein festes Kontingent für Freitag, wollte man aufgrund der derzeitigen verbesserungsbedürftigen Organisation im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustrom nicht machen.

In Düsseldorf dem Zielort stellte die Bezirksregierung Busse vor den Hauptbahnhof, der die Flüchtlinge weiter befördern sollte.

 

Stadt Düsseldorf

Die Stadt Düsseldorf war für den Empfang der beiden Züge, als auch für die Weiterleitung der Flüchtlinge in die Busse zuständig. Die beiden Züge kamen pünktlich wie avisiert an. Von den 800 Flüchtlingen wurden 100 in eine Düsseldorfer Messehalle gebracht, 280 wurden dem EN-Kreis, Haltern, Monschau und Neukirchen zugewiesen. 400 Flüchtlinge wollten weiterreisen und hatten auch Tickets dafür – Fahrziel unbekannt.

20 Flüchtlinge mussten einer ärztlichen Versorgung zu gewiesen werden. 50 Flüchtlinge kamen im EN-Kreis an und wurden der Erstversorgung auf dem Gelände der VER zugeführt und danach um ca. 3:00 Uhr in die Erstaufnahme Dreifachsporthalle Ennepetal gebracht.

 

EN-Kreis

Der EN-Kreis ging von einer fixen Zuweisung von Flüchtlingen in der Größenordnung von 350 Flüchtlingen aus. Deshalb wurde auch der gesamte Apparat hoch gefahren. Das die Bezirksregierung nur die Möglichkeit der Kapazitäten haben wollte scheint im Schwelmer Kreisamt nicht angekommen zu sein.

 

Fazit

Die Kosten des gesamten Apparates für 350 Flüchtlinge zu den tatsächlich angekommenen 50 Flüchtlingen werden zu 100% von der Bezirksregierung getragen. Auf die Frage, ob man zumindest eine kleine Entschuldigung den Helfern zukommen lassen sollte, meinte Arnsberg, man bedauert dies und habe dies auch mitgeteilt.

Was weiter bei der Recherche irritiert ist eine mangelhafte Kommunikation auf allen Kanälen. In München sind 800 Leute auf die Schiene gesetzt worden, es wurde aber nicht kommuniziert, dass 400 darunter waren die nicht in Düsseldorf bleiben wollten, dies war aber durch die Fahrkartenausgabe ersichtlich. Die Helfer in München selber hatten einen Kordon für die Flüchtlinge gebildet um den Zugang zu den bereitgestellten Zügen zu gewährleisten. Das die Flüchtlinge zweimal die Notbremse auf offener Strecke gezogen haben und dann über die Gleise irrten, war der blühenden Fantasie einiger Menschen zu zu ordnen.

In Düsseldorf wurden die Flüchtlinge zwar registriert, wurden aber nicht zu den Bussen geleitet, wie das in München aber auch in Dortmund der Fall ist. Düsseldorf und Arnsberg vor Ort hätten schon den EN-Kreis informieren können, dass es nur 50 Flüchtlinge würden, die auf den Weg geschickt wurden. Erschwerend kam hinzu, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die übergeordneten und vorgeschalteten Stellen nicht mehr erreichbar waren. Die dann vorherrschenden Irritationen der Einsatzleitung und der nachgeschalteten Bereiche hätte man besser vermeiden sollen. Aber wie sagte die Bezirksregierung so schön, wir zahlen doch alles zu 100%. Ein Glück das es nur um Menschen ging, die man ja wie Hütchen hin und her schieben kann. Nicht auszudenken wenn es um Gebäude oder Güter ginge, der volkswirtschaftliche Schaden wäre immens gewesen.

Man sollte doch meinen, das bei  solchen chaotischen Vorkommnissen, die ja absehbar waren und auch sind, Kommunikation auf allen Kanälen gewährleistet sein sollte.

 

Der Damm ist gebrochen, alles läuft auf einen Dritte-Welt-Staat Deutschland hinaus.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus dem EN-Kreis

 

 


 

Wer auch immer du bist, wir lassen dich herein und geben dir eine Bleibe

medizinische Erstuntersuchung zentral bei der VER   Foto: (c) Linde Arndt

medizinische Erstuntersuchung zentral bei der VER
Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Freitagnachmittag in Ennepetal, es war geschafft. In der Dreifachsporthalle des Berufskolleg des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal an der Wilhelmshöher Straße war alles zum Empfang von 150 Flüchtlingen getan worden. Die Ennepetaler hatten die Böden abgedeckt, Tische und Bänke besorgt, Betten, Toiletten oder Trennwände mussten aufgestellt werden. Fachbereichsleiter Hans-Georg Heller nannte 24 Stunden Schichten die von allen Beteiligten abgerufen und auch  gebracht wurden. Hier und da war man noch mit Feinschliffarbeiten beschäftigt. Die Restarbeiten waren aber überschaubar.


Parallel wurden in den Bushallen der VER für die Eingangsuntersuchungen medizinische Geräte aufgebaut. Kleidung, Getränke, Küchen und selbst eine Kontaminationsstation war aufgebaut worden. Denn die in Südeuropa üblichen Zecken die eine Borreliose (Infektionskrankheit) auslösen wollte man vorsorglich nicht einreisen lassen – deshalb die Kontaminationsstation. Als alles fertig war, fehlten nur noch die Hauptdarsteller – die Flüchtlinge.

Nach unserer Schätzung, die allerdings sehr fehlerhaft ist, waren an die 100 Helfer und 30 Ärzte abends im Standby Modus. Viele Helfer sahen wir die aus dem Katastrophenbereich des Kreises und des Regierungsbezirkes auf die beiden Standorten verteilt waren.

Die Flüchtlinge die um 16:00 h avisiert waren, waren jedoch um 20:00 h noch nicht planbar auf die Reise geschickt worden.

Um 1:50 h wurden wir per SMS benachrichtigt, dass der erste Bus mit 50 Flüchtlingen eingetroffen war. Als wir wieder auf dem Gelände der VER waren, waren die Untersuchungen schon in vollem Gange. Nach zwei Stunden war alles vorbei. In der Mehrzahl

Abfahrt des Busses zur Halle Ennepetal  Foto: (c) Linde Arndt

Abfahrt des Busses zur Halle Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

waren es junge Familien die dann in einen Bus der VER einstiegen, der sie in die Dreifachsporthalle des Berufskolleg des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal an der Wilhelmshöher Straße bringen sollte. Zaghaft und freundlich winkten die Flüchtlinge aus den Bussen den außenstehende Helfern zu als der Bus vom Busdepot abfuhr.

Nein, wir waren nicht in München, wo die Flüchtlinge überschwenglich begrüßt wurden, wir waren in Westfalen, hier ist man reserviert freundlich – immer.

 

Und die restlichen 300 Flüchtlinge? Die Dreifachsporthalle hat man ja immerhin für 150 Menschen hergerichtet.

Gemäß Auskunft des Pressesprechers des EN-Kreises war es das. Er hatte keine Informationen wann die restlichen Flüchtlinge kommen sollten und warum jetzt keine weiteren kamen. Es war fast 3:30 h als wir das Busdepot verließen. Die Witterung war feucht und kalt.

 

Ortswechsel:

Grenzübergang Harmica/Kroatien.
Dort lagen vor der Grenze nach Slowenien über 1.000 Menschen, Kinder, Frauen und Männer auf dem Boden vor der Grenze, einige Zelte waren zu sehen. Die Feuchtigkeit kroch unter die Kleidung, wärmesuchend lagen die Menschen eng beieinander. Sie liegen auf Pappkartons im Freien, auf ihren Gesichtern zeichnet die Nässe ein surreales Bild von Nase, Augen und Mund. Trotz der widrigen Umstände schlafen sie, erschöpft, tagsüber hatten sie sich mit der slowenischen Grenzpolizei gestritten, die Pfefferspray kiloweise eingesetzt hatte. Gut das es regnete, so konnten die Augen ausgespült werden.

 

Ortswechsel:
Berlin.

 

Innenminister Thomas de Maizière (CDU)    Foto: © European Union

Innenminister Thomas de Maizière (CDU)
Foto: © European Union

In Berlin wird am Entwurf einer Vorlage gefeilt nach der die Flüchtlinge in Ennepetal und anderswo von jetzt auf gleich auf die Straße in die illegale Obdachlosigkeit geworfen werden können. Denn sie haben, so der Innenminister, sich den Flüchtlingsstatus für Deutschland erschlichen. Sie sollen in das Land zurück geschickt werden, wo sie wahrscheinlich zum ersten Mal den Boden der EU betreten hatten. Deutschland kann es  nicht gewesen sein. Bundesinnenminister Thomas de Maizière will, ja was will er denn, die Kosten für Migrationen und Flüchtlinge so gering wie möglich haben? Wenn die Kamera auf ihn gerichtet ist, will er den Flüchtlingen alle nur erdenkliche Hilfe angedeihen lassen – wir sind doch nicht unmenschlich, so Thomas de Maizière.

Deutschland im Herbst 2015, die Regierung in Berlin sendet unterschiedliche Signale aus.

Auf der einen Seite das christliche Signal, „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11:28 ) und auf der anderen Seite das Signal, bleibt da wo ihr hergekommen seid, wir wollen euch nicht.

 

Ortswechsel:
München – Dortmund – Düsseldorf.

Hauptbahnhöfe München, Dortmund oder Düsseldorf, viele bunt zusammengewürfelte Deutsche – Frauen, Männer, Jugendliche, Ausländer, Inländer, Angestellte, Arbeiter, Selbstständige; eben Deutsche, empfangen die Flüchtlinge auf den Bahnsteigen, geleiten sie um eine Erstaufnahme zu geben, sie sind müde jedoch freundlich, sie kümmern sich 24 Stunden, die Erschöpfung steht ihnen im Gesicht geschrieben. Sie können nicht mehr, sie machen jedoch weiter.

Es ist das andere Deutschland das sichtbar wird, dass Deutschland welches ohne wenn und aber Gastgeber sein will, dem Fremden vertraut und keine Angst vor Missbrauch seiner Gastfreundschaft. Dieses Deutschland hat Mut und spielt nicht den zaghaften Michel, sondern ein starkes Deutschland das Hilfe dem Hilfesuchenden gibt – ohne wenn und aber.

 

Ortswechsel:
Brüssel.

tusk

Präsident des europäischen Rates Donald Franciszek Tusk Foto: (c) Linde Arndt

Europaviertel in Brüssel der Präsident des europäischen Rates Donald Franciszek Tusk im schicken Justus-Lipsius-Gebäude denkt daran die Regierungschefs der 28 EU Staaten zu einem Sondergipfel einzuberufen. Hunderttausende von Flüchtlingen, die mit Wasserwerfern, Tränengas und Knüppeln an den Grenzen des europäischen Hauses malträtiert werden sind nicht so wichtig. Die Festung Europas hält noch. 2012 wurde die EU für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – lang, lang ist es her.

 

Wer auch immer du bist, wir lassen dich herein und geben dir eine Bleibe.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Fachkräfte bei NRW hoch im Kurs

presse-fruehstueck

Presse-Frühstück mit Minister Guntram Schneider (SPD) im Landtag in Düsseldorf
Foto: Linde Arndt

[la] Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen, hatte am 30-07-2013 zum Pressefrühstück in den Landtag geladen.

Es war ihm wichtig noch kurz vor den Sommerferien die Bevölkerung von NRW über einige anstehende Maßnahmen zu informieren, die nach den Ferien bereits anstehen.

Guntram Schneider (SPD)   Foto: Linde Arndt

Guntram Schneider (SPD) Foto: Linde Arndt

Das Land NRW  arbeitet verstärkt an seinen Bemühungen zur Sicherung von Fachkräften. Vom 1. September 2013 an würde der Zuschuss für den „Bildungsscheck“, der bisher auf maximal 500 Euro festgesetzt war, für zwei Jahre auf max. 2.000 Euro erhöht.

Der Bildungsscheck wird für Fortbildungen und Qualifikation gewährt. Da die meisten hochqualifizierten Fortbildungen in einem wesentlich höheren Rahmen liegen als bei 1000 Euro (1/2 Summe wird durch den Bildungsscheck getragen, die andere Hälfte muss entweder der Arbeitgeber, oder der an der Fortbildung selbst teilnehmende Arbeitnehmer tragen) würden nur 500 Euro nicht mehr ausreichen. Diese Maßnahme richtet sich insbesondere an kleinere und mittlere Betriebe (weniger als 250 Beschäftigte). Eine weitere Möglichkeit besteht aber auch für Berufsrückkehrer oder Existenzgründer. Diese können sich einmal  im Jahr hierum bewerben. Zu den vielen Möglichkeiten zählen das Erlernen neuer Lern- oder Arbeitstechniken, Sprachkurse und EDV-Schulungen. Ausgenommen davon sind
Maßnahmen, die sich allein auf den Arbeitsplatz beziehen.

_DSC1053

Minister Guntram Schneider (SPD) erklärt die hochaktuellen Maßnahmen
Foto: Linde Arndt

Als zweites Angebot zur Sicherung von Fachkräften in NRW stellte Minister Schneider die „Beratung zur beruflichen Entwicklung“ vor. Hiermit bietet NRW eine bundesweit einzigartige Unterstützung für Ratsuchende. Es betrifft Personen, die sich beruflich verändern wollen oder  müssen. Es betrifft aber auch die, die wieder in den Beruf zurückkehren möchten. Auch für  Zuwanderinnen und Zuwanderer gilt das Angebot als Hilfestellung zur Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation.

Die Beratung zur beruflichen Entwicklung wurde bereits im Januar 2013 eingeführt. Es gibt inzwischen 80 Anlaufstellen, wo über 100 Beraterinnen, bzw. Berater tätig sind. Die Rückfrage, ob jeder Mitarbeiter immer qualifiziert ist, für den Ratsuchenden das richtige zu finden, wurde bestätigt. Sollte er es in einigen Fällen nicht sein,würde er auf einen kompetenteren Kollegen verweisen. Von der Begleitung und Hilfestellung bei Antragsformalitäten bis hin zur Vermittlung von notwendigen Ergänzungsqualifikationen soll es möglich sein, den entsprechenden Ansprechpartner zu finden.

Auf die Frage, ob es denn nötig sei, ein gesondertes Programm auf zu legen, wo doch eigentlich die ARGE dafür zuständig sein müsste war die Antwort  sinngemäß, dass beide ihre Berechtigung hätten und sich nicht ins Gehege kämen. (Anmerkung der Redaktion: Es wird unsere Aufgabe sein, in den nächsten Tagen – oder auf Grund der Ferienzeit „Wochen“ – dieser Frage noch einmal gezielt nach zu gehen)

Minister  Schneider bemerkte, dass noch kein Fachkräftemangel in NRW vorherrscht. Das Land will mit diesem Programm evtl. drohendem Fachkräftemangel jedoch entgegenwirken. In einigen Branchen würde sich der Fachkräftemangel allerdings bereits andeuten. Hier nannte Minister Schneider Pflegeberufe und die Metall- und Elektroindustrie.

„Wir wollen in Nordrhein-Westfalen alle Potenziale nutzen, um Fachkräfte zu sichern. Das neue Angebot hilft dabei. Die Resonanz zeigt, dass es hier einen erheblichen Bedarf gibt“, so die Ausführungen von Arbeitsminister Guntram Schneider in Düsseldorf.

Die Finanzierung für beide Maßnahmen erfolgt über Mittel des Europäischen Sozialfonds.

 

 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

 

 

Weitere Informationen unter: www.weiterbildungsberatung.nrw.de
Informationen zum Thema berufliche Weiterbildung unter Tel.: 0211/837-1929 (montags bis freitags 8 bis 18 Uhr).
Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, Telefon 0211 855-3118.

 

Davon würde ich viel mehr haben wollen

 [jpg] Der Grimme Preis als deutscher Qualitätsmaßstab des Jahres. Die Grimme Preise von 2013 waren im Vorfeld durch die Nominierung von Dschungelcamp (RTL) in eine Diskussion über die Qualität der Preise gekommen. Am 27. März 2013 wurden in Düsseldorf die Preisträger benannt, die am 12. April 2013 durch das Grimme Institut im Theater der Stadt Marl den begehrten Preis erhalten werden. Die Pressekonferenz fand in Düsseldorf in den Räumlichkeiten des lfm-Institutes [ Landesanstalt für Medien ] statt.

Moderiert wird die Preisgala wie im vorigen Jahr von Michael Steinbrecher. Es kam die Nominierung des Dschungelcamp zur Rede, die auf dieser Pressekonferenz nicht erklärbar war.

Dschungelcamp wäre zwar handwerklich eine gute Sendung, jedoch reiche nur handwerklich nicht für einen Preis aus. Dschungelcamp ist ein „Agenda 2010“ Format, welches zeigt, wozu sich Menschen heute hergeben müssen – „Jeder Job ist zumutbar“

 Es ist im Neuhochdeutsch ein sogenanntes Trashformat, wie so vieles in den Sendern und ziele auf den schlechten Geschmack der Menschen ab.

 
Michael Steinbrecher
 
v.l.: Die Sieger – Claudia Michelsen, Bettina Braun, Max Giermann und Michael Steinbrecher (Moderator)
 

Wir wollen uns jedoch nicht von den Randergebnissen beeinflussen lassen und uns den Preisträgern 2013 zuwenden. Insgesamt wurde durch das Institut eine Steigerung der Qualität deutscher Fernsehproduktionen festgestellt. Diese zeigen eine sehr große Nähe zum Menschen und fielen durch ihre Sorgfältigkeit auf. Uwe Kammann, Direktor des Grimme Instituts fielen auch die starken zeitgeschichtlichen Bezüge auf, die bis in die Unterhaltung gingen.  

Die Entscheidungen für den 49. Grimme – Preis 2013 im einzelnen ( Rezensionen nach Aufzählung der Preisträger ):  

Wettbewerb Fiktion / Spezial
Grimme-Preis
an
Dorothee Schön (Buch)
Johannes Fabrick (Regie)
Wotan Wilke Möhring (stellv. für das Ensemble)
für
Der letzte schöne Tag (WDR)
Produktion: hager moss film

Grimme-Preis
an
Magnus Vattrodt (Buch)
Matti Geschonneck (Regie)
Ina Weisse, Barbara Auer (Darstellung)
für
Das Ende einer Nacht (ZDF)
Produktion: Network Movie

Grimme-Preis
an
Jochen Bitzer (Buch)
Stephan Wagner (Regie)
Robert Atzorn (stellv. für das Ensemble)
für
Der Fall Jakob von Metzler (ZDF)
Produktion: teamWorx 

Grimme-Preis
an
Thomas Kirchner (Buch)
Christian Schwochow (Regie)
Lars Lange (Ausstattung)
Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Sebastian Urzendowsky (stellv. für das Ensemble)
für
Der Turm (MDR/Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb)
Produktion: teamWorx

Grimme-Preis „Spezial“
an
Anke Greifeneder (Redaktion/Produktion)
Quirin Berg (Produktion)
Tobi Baumann (Regie)
Sebastian Wehlings (Buch)
Christian Lyra (Buch)
für die Idee und Konzeption des Formats
„Add a friend“ (TNT Serie)
Produktion: Wiedemann & Berg Film           


   
Vom Grimme-Institut v. lks: Henning Severin (Pressesprecher) , Direktor Uwe Kammann, Dr. Ulrich Spies
 

Wettbewerb Information und Kultur / Spezial
Grimme-Preis
an
Thomas Riedelsheimer (Buch/Regie/Kamera/Schnitt)
für
Seelenvögel (WDR)
Produktion: Filmpunkt

Grimme-Preis
an
Eric Friedler (Buch/Regie)
für
Ein deutscher Boxer (NDR/SWR)
Produktion: NDR

Grimme-Preis
an
Annekatrin Hendel (Buch/Regie)
für
Vaterlandsverräter (ZDF/ARTE)
Produktion: It Works! Medien

Grimme-Preis
an
Andreï Nekrasov, György Dalos (Buch)
Christian Beetz (Produktion)
Georg Tschurtschenthaler (Produktion)
für
Lebt wohl, Genossen! (ZDF/ARTE/rbb)
Produktion: Gebrueder Beetz Filmproduktion, Artline Films 

Grimme-Preis „Spezial“
an
Bettina Braun (Buch/Regie/Kamera/Schnitt/Produktion)
für
die filmische Langzeitbeobachtung in der Dokumentar-Trilogie
„Was lebst du? – Was du willst – Wo stehst du?“ (ZDF)
Produktion: B’Braun Filmproduktion, ICON Film 


 

Wettbewerb Unterhaltung / Spezial
Grimme-Preis
an
Mizzi Meyer (Buch)
Arne Feldhusen (Regie)
Bjarne Mädel (Darsteller)
für
Der Tatortreiniger – Schottys Kampf (NDR)
Produktion: Nordfilm

Grimme-Preis
an
Martin Brindöpke, Markus Hennig (Buch)
Dirk Nabersberg (Regie)
Sarah Wirtz (Maske)
Max Giermann (stellv. für das Ensemble)
für
Switch Reloaded – ‚Wetten dass..?’ -Spezial (ProSieben)
Produktion: Eyeworks Germany  

Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
für Verdienste um die Entwicklung des Fernsehens

wird vergeben
an
Matti Geschonneck


 

 


   


Die Juroren: Anette Borkel, Gerd Hallenberger und Fritz Wolf

 


Der Sonderpreis Kultur des Landes NRW

wird vergeben
an
Shaheen Dill-Riaz (Buch/Regie)
für
Fremde Kinder: Der Vorführer (ZDF/3sat)
Produktion: Mayalok Filmproduktion

 


Der Publikumspreis der Marler Gruppe
wird vergeben
an
Beate Langmaack (Buch)
Rainer Kaufmann (Regie)
Devid Striesow, Stipe Erceg (Darstellung)
für
Blaubeerblau (BR/MDR/Degeto)
Produktion: Polyphon Film & Fernsehgesellschaft, Moviepool

 


 

Das Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst
wird vergeben
an
Jan Schomburg (Buch/Regie)
für
Über uns das All (WDR)
Produktion: PANDORA Film   


 


Claudia Michelsen
  Anwesend waren Claudia Michelsen für das Ensemble „Der Turm“ (MDR/Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb), Max Giermann für das Ensemble „Switch Reloaded – ‚Wetten dass..?’ -Spezial“ (Pro Sieben) sowie Bettina Braun für „Was lebst du? – Was du willst – Wo stehst du?“ (ZDF).   

Stellvertretend für alle Preisträger wollen wir die drei Produktionen besprechen die durch ein Mitglied aus dem Ensemble auf der Pressekonferenz vertreten waren. Alle drei Künstler sind mehrfach ausgezeichnet und gehören zu dem Besten was Deutschland zu bieten hat. 

So spielte Claudia Michelsen in dem Zweiteiler „Der Turm“ die Mutter Anne Hoffmann. Diese eindrucksvolle Literaturverfilmung ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Umsetzung der 1000 seitigen Vorlage des gleichnamigen Romans von Uwe Tellkamp. Im Dresden des Jahres 1982 leben in einem Bildungsbürgertum, welches es nicht in einem Arbeiter- und Bauerstaat geben kann, Anne ( Claudia Michelsen ) und Richard Hoffmann ( Jan Josef Liefers ). Er, leitender Chirurg, hat mit seiner Sekretärin zwei Kinder, zu denen er sich jedoch nicht bekennt, weil dies seiner Karriere nicht förderlich ist. Mit seiner Frau Anne hat er ein Kind – Christian, welcher mal in seine Fußstapfen treten soll. Es ist das Thema von Anpassung, Kampf der Generationen, Aufbegehren aber auch subtiler Kampf gegen ein Regime, welches seine Mitglieder mittels einer Unterdrückungsmaschinerie gefügig hält. Es ist aber auch in der dargestellten Zeit ein sterbender Staat, welcher unfähig ist sich zu reformieren. Gefangen in diesem Regime spielt die Familie ein Spiel zwischen Familienglück und dem Kampf um die Positionen in dieser Gesellschaft. Das Regime dient allen als Korsett, welches allen irgendwie einen Halt gibt. Dieser Halt stellt sich jedoch als Widerspruch heraus, der in auftretenden Krisen nicht belastbar ist. Das Regime zerbricht an diesem Widerspruch und damit zerbrechen auch die Familienbande. Am Schluß des Filmes nimmt der Sohn der Hoffmanns, Christian ( Sebastian Urzendowsky ) , sein Leben in die eigene Hände. Die Zwänge sind durchbrochen weil die immer wieder aufgezeigten Gemeinsamkeiten nie bestanden hatten. 
Frau Michelsen, selber gebürtige Dresdnerin, fand im Interview den Film in seiner Fiktion als gelungen. Die städtebaulichen Aspekte seien allerdings etwas anders aufgebaut und heute so gar nicht mehr wieder zu erkennen. 

Seit Jahren gibt es die Parodie „Switch Reloaded“ (ProSieben) mit großem Erfolg. Ist diese Sendung doch ein intelligenter aber auch hintergründiger Anschlag auf unsere Möglichkeit Humor zu erkennen und darüber zu lachen. Mit „Switch Reloaded -,Wetten, dass..? – Spezial“ ist dem Ensemble eine Steigerung ihrer liebenswerten Boshaftigkeiten gelungen. Max Gierman als Markus Lanz und Bernhard Hoëcker als Thomas Gottschalk tun das wozu die Originale in ihrer Sendung Wetten, dass..? nicht mehr in der Lage sind, dass Publikum zu unterhalten.  
Max Giermann

Es ist aber auch eine schonungslose Kritik, die die Schwächen des Unterhaltungssektors des etablierten „Staatsfernsehens“ aufdeckt. Wo Unterhaltung drauf steht, ist nicht immer Unterhaltung drin, so könnte man die Originale bezeichnen. So nehmen Max Giermann und Bernhard Hoëcker gnadenlos die „Premiere“ der Sendung „Wetten,dass..?“ mit Markus Lanz aufs Korn, aber nicht ohne eine Hintertür, die auf eine bessere Sendung jenseits einer Katzenmütze für Tom Hanks setzt. Es ist die Möglichkeit der Glaubwürdigkeit, der man sich in dieser Sendung immer wieder ausgesetzt fühlt und dies hält einen an dieser Sendung – die Fernbedienung bleibt liegen. Die Sendung ist aber auch nicht eine Kritik gegen das Fernsehen, vielmehr ist es eine Aufforderung zu einem besserem Fernsehen jenseits von eingeübten immer wiederkehrender Mechanismen. 


Bettina Braun
  „Was lebst du? – Was du willst – Wo stehst du?“ (ZDF)von Bettina Braun stellt eine gelungene dreiteilige filmische Dokumentation von Menschen mit Migrationshintergrund dar.

Bettina Braun begleitet drei junge Männer, Ali,Kais und Alban, mit ihrem sozialen Umfeld in Köln ab dem Jahre 2004 bis zum Jahre 2012.

Kulturell haben alle drei ihre Wurzeln in der muslimischen Kultur, suchen aber ihren Platz in der deutschen Kultur. Bettina Braun geht hier sehr sensibel mit den Jugendlichen um, sie registriert und geht mit dem Registrierten auf eine allgemein verständliche Ebene.

Braun bedient dabei nicht irgendein übliches Klischee, vielmehr begleitet sie die jungen Menschen auf ihrem Weg in die Erwachsenenwelt.
Tatsächlich könnten diese Drei auch Deutsche sein, es würde jedoch das Ganze zu sehr vereinfachen. Alle drei versuchen sich in den beiden Welten zu arrangieren und die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Da sind die Träume der drei, die –  für Jugendliche normal –  nicht schnell genug umgesetzt werden können. Braun überschreitet die Grenzen des Beobachters und wird durch ihre Teilhabe selber Teil der Szene. Als sie schwanger ist nehmen die drei Jugendlichen liebevoll an der Schwangerschaft teil. Und als das Kind auf der Welt ist, hat das Kind auf einmal drei Väter oder Brüder, die es in ihren  Kreis aufnehmen. So wird die gegenseitige Fremdheit von Kamera und Objekt aufgehoben und scheint im Schlußteil (Wo stehst du?) fast zu einem Familentreffen. Braun verlässt jedoch nie die Thematik, wie Jugendarbeitslosigkeit oder Multikulturalität, sensitiv führt sie den Betrachter in eine zukünftige Welt, die er jenseits der Zerrissenheit unserer heutigen Zeit neu erschließen könnte. Es ist das Persönliche und Emotionale welches dieser anderen Welt anhaftet.   

Es gibt aber noch etwas, was unbedingt erwähnt werden sollte. So wird das Grimme Institut zum dritten male im Rahmen der Preisverleihung eine Versteigerung zu Gunsten des Kinderhospizdienstes Recklinghausen durch führen. Zwei Eintrittskarten für die Galaverleihung im Theater Marl sowie ein Meet & Greet für den guten Zweck wird es mit dem Grimme Preisträger Devid Striesow („Blaubeerblau“) geben. Die Auktion wird von United Charity unterstützt. Internetnutzer können auf der Webseite www.unitescharity.de bis zum 9. April 2013 bis 17:30 Uhr, mitbieten. Wir wollen schnell und unbürokratisch Gutes tun, so Grimme Direktor Uwe Kammann. Sterben und Tod von Kindern soll mit der Unterstützung prominenter und renommierter Menschen und Institutionen enttabuisiert werden. 

Aus dem sehr großen Angebot fiel diesmal die Enttabuisierung mit dem Thema: Tod und Sterben auf. Hier sei auf die ARD verwiesen die mit diesem Thema in einer Sterbewoche das erste Eis brach und mit Dokumentarischem dem Zuschauer die Sichtweise öffnete. Im Bereich Fernsehjournalismus konnte nichts herausragendes und preiswürdiges erkannt werden.
EN-Mosaik findet in Zeiten wo wir uns als Europäer begreifen, das französische Format 28‘ auf Arte, französisch mit deutschen Untertiteln, als ein preiswürdiges Format. Von Montag bis Freitag setzt sich Elisabeth Quin, gemeinsam mit den Journalisten Renaud Dély und Nadia Daam, mit tagesaktuellen Ereignissen auseinander: für „28 Minuten heute“ empfangen Elisabeth Quin mit ihren Kollegen einen, und für das „Thema des Tages“ zwei bzw. drei Studiogäste. Diese informelle Sendung könnte unseren deutschen Dampfplauderen von Anne Will bis Frank Plasberg als Blaupause dienen.

Claudia Michelsen meinte dann auch im Gespräch, das Publikum wird permanent und konstant falsch behandelt und unterschätzt. So sind die Sendungen und Formate die sehenswert sind in der Regel zu später Stunde jenseits von 23:00 Uhr zu sehen. Daraus entsteht der Wunsch in der Hauptzeit (Primetime) mehr relevantes sehen zu wollen. Grimmepreisträger sind keine Exoten, vielmehr sind sie die gute Normalität schlechthin, die den Zuschauer anspricht und ihn das gibt was er will, nicht was die Quote will (Was auch immer das sein wird). 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf     

[Alle Fotos: © Linde Arndt]

Ein Abriss der Bildhauerei in der Kunstakademie seit 1945

   
[jpg]Solche Abrisse sind immer was Wunderbares. Man kommt sich vor wie ein Zeitreisender. Alte Bekannte, die man bewunderte und noch bewundert, stellen sich vor als wären sie gerade vor einem körperlich präsent. Die Kunstakademie Düsseldorf hat sich auf getan von den an der Düsseldorfer Kunstakademie tätigen, ehemaligen und heutigen BildhauerInnen  eine Ausstellung im K20 zu kuratieren. Fast 70 Jahre Bildhauerei  in Düsseldorf erbrachte auch für den derzeitigen Rektor der Kunstakademie, Tony Cragg, eine beeindruckende Ausstellung.

130 Werke von 53 KünstlerInnen in drei Ausstellungshallen brachte Vertrautes und Unbekanntes zu Tage. Ausgangspunkt waren die Arbeiten von Prof. Ewald Mataré der 1947 die Bildhauerklasse leitete. Seine damaligen Schüler –  immerhin Joseph Beuys, Erwin Heerich, Paul Grimm, Günter Haese um nur einige zu nennen –  führte er in seiner Klasse zu Künstlern, die internationale, herausragende Anerkennung fanden und noch genießen. Es sind die neuen Wege, die die Kunst durch einen Künstler erfährt, Mut eingefahrene Weg zu verlassen und sich erst einmal im Dunklen zu orientieren. Viele der gezeigten Exponate zeigen die Endmarken, diese Wegbegehung in Form, Art und Material. Nicht mehr nur die Skultur wurde weitergetragen, vielmehr erfuhr die Bildhauerei eine Erweiterung ihres Begriffes. Textilien, Abfallstoffe, Gips, Kunststoffe, ja sogar Schokolade oder Papiere fanden Eingang in die Bildhauerei. Räumliche Ausformungen wie Installationen, Land-Art oder Konzeptkunst schlossen die sich auf tuenden Lücken der Künstler in ihren Werken. 1960  – die Fluxus Bewegung fand sich in Düsseldorf ein. Dieter Roths Werke mit Schokolade oder Wurst wurden dem Verfall preisgegeben um die Vergänglichkeit unserer Werke aufzuzeigen.

 

 
v.l.: Gerd Korinthenberg,  Dr. Marion Ackermann,  Prof. Tony Cragg, Dr. Maria Müller Schareck, Prof. Dr. Robert Fleck,
Annika Plank     Foto: © Linde Arndt

 

Es ist nichts was dahinter steht: Der Koreaner Nam June Paik setzte den Denker von Rodin vor einen Fernseher um das Massenmedium TV in Frage zu stellen. Norbert Krickes „ungreifbare Augenkunst“, die Gruppe Zero mit Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker nutzen Licht und Schatten, reflektierendes Material für ihre Kunst.

Aber auch die Maler Markus Lüpertz, Jörg Immendorf,  erweitern ihre Bilder indem sie sie in die Dreidimensionalität überführen. Kraftvoll und rustikale Holzfiguren in Farbe gefasst stellen sich dominierend in den Vordergrund. Man denke an den 18 Meter hohen Herkules von Lüpertz im Nordsternpark von Gelsenkirchen. Tony Craggs Formen entspringen dem Fluss von Form und Materie die der Natur entspringt und in ihr, der Natur, ein Domizil erhält. Es sind Formen, die an die Entstehungsgeschichte der Erde erinnern. Figur (Form) ist mir sehr wichtig, weil wir selber eine Figur (Form) haben, so Prof. Cragg.

“Trashstones“ von Wilhelm Mundt, das Einsammeln von Haushalts- und sonstigen Abfällen, sind letztendlich nur noch eine unregelmäßige Ausbeulung in einem wie ein Findling aussehendem Gebilde.

  [scrollGallery id=486]  

Es sollen aber nicht nur die Werke der Bildhauer zu sehen sein, vielmehr sieht man die Exponate der Bildhauerei in die musealen Bestände von Malerei eingebettet.
Eine Besonderheit sei hier aber noch erwähnt die „Tastbare Skulpturen im Labor“. Dieses Labor lädt zum Berühren und Ertasten ausgewählter Skulpturen ein. Die Malerei für das Auge, die Plastik für die Hand, so wollte Prof. Ewald Mataré 1928 Skulpturen verstanden wissen.
Mit „Die Bildhauer“ Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute ist erstmals eine Ausstellung in enger Kooperation zwischen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen  und der benachbarten Kunstakademie entstanden. Prof. Tony Cragg wurde dabei nicht nur von den Professoren Siegfried Gohr Und Robert Fleck unterstützt, sondern vor allem vom Team des Museums. Eine Vortragsreihe, Künstlergespräche, Exkursionen und ein Dokumentarfilm vertiefen die Eindrücke und erläutern Zusammenhänge.

   
Dr. Marion Ackermann und Prof. Tony Cragg bei der Pressevorbesichtigung                                                                Foto: © Linde Arndt
 

So meinte Dr. Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen: Es geht um den grundsätzlichen Aufbau der Bildhauerei, das Spannende des Werdens soll dem Betrachter sichtbar werden. Eingebettet wurde diese Ausstellung auch in die Ausstellung „Skulptur im Düsseldorfer Stadtraum“ zu der es auch Exkursionen geben wird.
Die Ausstellung wird vom 20.Februar – 28.Juli 2013 zu sehen sein. Ein außergewöhnlich großer Zeitraum der nur mit der Spannung die diese Ausstellung erbringt erklärt werden kann.
Es ist eine herausragende und außergewöhnlich Ausstellung die auf den Kunstliebhaber zu kommt, die eine ungemein spannende Zeitreise in die Bildhauerei der letzten 70 Jahre darstellt.

Liste der ausgestellten Künstler:
Joseph Beuys, Karl Bobek, Ralf Brög, Hede Bühl, Tony Cragg, Richard Deacon, Jürgen Drescher, Bogomir Ecker, Katharina Fritsch, Isa Genzken, Martin Gostner, Thomas Grünfeld, Erwin Heerich, Georg Herold, Martin Honert, Jörg Immendorff, Magdalena Jetelová, Irmin Kamp, Hubert Kiecol, Luise Kimme, Harald Klingelhöller, Imi Knoebel,
Jannis Kounellis, Gereon Krebber, Norbert Kricke, Bernd Lohaus, Markus Lüpertz, Heinz Mack, Ewald Mataré, Rita McBride, Christian Megert, Reinhard Mucha, Wilhelm Mundt, Nam June Paik, A.R. Penck, Otto Piene,
David Rabinowitch, Erich Reusch, Klaus Rinke, Dieter Roth, Ulrich Rückriem, Reiner Ruthenbeck,
Leunora Salihu, Andreas Schmitten, Thomas Schütte, Fritz Schwegler, Pia Stadtbäumer, Rosemarie Trockel, Günther Uecker, Didier Vermeiren, Paloma Varga Weisz, Thomas Virnich, Franz Erhard Walther

Die Ausstellung wird großzügig von der Kunststiftung NRW unterstützt.
Sponsoren der Ausstellung: National-Bank AG, Essen, und Hogan Lovells International LLP
Das Labor wird gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland und der Stadtsparkasse Düsseldorf.
In Kooperation mit dem Verband für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik e.V.,
Landesverband Nordrhein-Westfalen.


Weitere Informationen zur Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung
Dienstag, 19.02.2013, 19.00 Uhr
Erweiterte Öffnungszeiten
20.02. – 24.02.2013
Täglich bis 20.00 Uhr geöffnet
Katalog zur Ausstellung
Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute
(erscheint wegen der aktuellen Ausstellungsdokumentation Ende März)
Preis: 44,80 Euro (Kerber Verlag, Bielefeld)
Öffentliche Führungen
donnerstags 16.30 – 17.30 Uhr
sonntags und feiertags 15.00 – 16.00 Uhr
Die Teilnahme ist im Eintrittspreis inbegriffen.
Kinderführungen
sonntags 15.00 – 16.30 Uhr
Gebuchte Führungen
Zur Ausstellungen können individuelle Führungen und Workshops gebucht werden.
Information und Anmeldung im Besucherservice:
Tel. 0211.83 81-204 bzw. service@kunstsammlung.de
Begleitprogramm
Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm statt, siehe Ausstellungsflyer.
Linklaters-Thementag für die ganze Familie
Unter Bildhauern!
Sonntag, 17.03.2013
K20 Grabbeplatz
11.00 – 17.00 Uhr
Eintritt frei!
Film zur Ausstellung
Zur Ausstellung hat der Filmemacher Helge Drafz einen 30-minütigen Film produziert. Er
wird während der Öffnungszeiten im Trinkaus Auditorium im K20 gezeigt.

Für alle Interessierten diesen Film [Quelle Youtube] hier vorab:

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

 

Leidenschaft mit der Bereitschaft zum Experimentieren

 
(v.l.) Beat Wismer (Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast), Bernd Desinger (Direktor Filmmuseum Düsseldorf),
Hans-Georg Lohe (Kulturdezernent Stadt Düsseldorf), Donata und Wim Wenders, Petra Müller (Geschäftsführerin der Film-
und Medienstiftung NRW), Marc Jan Eumann (Medienstaatssekretär des Landes NRW).                               Foto: Linde Arndt

[jpg] Wim Wenders ist einer der ganz Großen der Nachkriegsfilmgeschichte. Er ist neben dem verstorbenen  Rainer Werner Fassbinder einer der Mitbegründer der Sparte  „Neuer Deutscher Film“. Unter anderem hat sich Wim Wenders  mit den Autorenfilmern  im „Neuen Deutschen Film“, thematisch mit der Sozial- und Gesellschaftskritik befasst.
Sein letztes Werk „Pina“, ein 3D Dokumentarfilm, brachte ihn mit der unvergessenen und verstorbenen Wuppertaler Choreografin Pina Pausch zusammen. Beide unterhielten sich auch über das danach und was mit ihren Werken geschehen sollte, wenn sie nicht mehr wären. Pina und Wim kamen auf  das Lebenswerk von  Rainer Werner Fassbinder zu sprechen, der zu jung gestorben und dem es  nicht vergönnt war seinen Nachlass zu ordnen. Die später gegründete Stiftung „Rainer Werner Fassbinder Foundation“ durch Fassbinders Mutter Liselotte Eder war beiden ein Vorbild. Pina starb jedoch viel zu früh, noch vor Beginn des Filmes „Pina – tanzt,tanzt sonst sind wir  verloren“, um ihr Lebenswerk noch zu Lebzeiten zu ordnen. So war der Tod der beiden Künstler eine Mahnung um  gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Donata Wenders, den Nachlass zu Lebzeiten zu ordnen.


Donata und Wim Wenders vor dem Plakat "Pina"    Foto :© Linde Arndt
  Ein Gespräch mit der NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft brachte das Ehepaar Wenders mit den Menschen zusammen, die die planerischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Wim Wenders Stiftung schaffen konnten. Dass NRW und Düsseldorf der Sitz der Stiftung sein sollte war für Wim Wenders klar.

So traf man sich am Freitag, dem 14. Dezember in den Räumen der Film- und Medienstiftung NRW um glücklich diese gute Nachricht in der Öffentlichkeit zu verkünden.

Petra Müller, die Geschäftsführerin der Filmstiftung, übernahm sichtlich erfreut die Moderation der Runde, die sich zu diesem Ereignis zusammen gefunden hatte.

NRW Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann brachte von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft einen Scheck über 600.000,– Euro mit, die Stadt Düsseldorf, mit dem anwesenden Kulturdezernenten Hans Georg Lohe, legte 300.000,– Euro dazu und zu guter Letzt wollte die Kulturstiftung der Länder  nicht abseits stehen und legte auch 300.000,– Euro dazu. Das Ehepaar Wenders und Freunde, wie die „Toten Hosen“ brachten es auf nochmals 600.000,–Euro. Nun hatte man ein Stiftungskapital von 1,8 Millionen Euro zusammen.

Wenders, den man gut als Weltbürger bezeichnen kann, bekennt sich eindeutig zu Düsseldorf als seine Geburts-und Heimatstadt. „Hier hat mich mein Vater mit 4 Jahren aus dem Rhein gefischt“ und  „hier habe ich in den Trümmern des in der Nähe liegenden Ehrenhofes gespielt“, so Wim Wenders. Die Stiftung wird in den Räumen der Filmstiftung ihre Arbeit aufnehmen. Die in aller Welt verstreuten Werke Wim Wenders werden zurück gekauft, restauriert ( Viele Filme sind noch in Celluloid ), digitalisert und dann zugänglich gemacht. Es wird ein Wim Wenders Stipendium geben, wobei Wenders über die Stipendiaten selber entscheidet.    
Wim Wenders                                                                          Foto: © Linde Arndt

  Wenders bescheinigt den jungen Menschen mit ihren kurzen Handy Filmen eine andere Herangehensweise an den Film. Er möchte mehr Lehrer sein, der das filmische Erzählen rüber bringen will.

Wenders bringt aber auch umfangreiche Arbeiten aus seinen anderen künstlerischen Aktivitäten mit ein. So soll es 2015 zum 70. Geburtstag eine Retrospektive über Wenders geben, in der es zum ersten mal eine umfassende Ausstellung über seine Drehbücher, Korrespondenzen, Requisiten, Aquarelle, Grafiken, Radierungen und Fotografien geben wird. Zukünftig will er sich einmal der Fotografie widmen aber auch die 3D Technik mehr ergründen. In der 3D Technik kann man sehr viel mehr machen als bisher gemacht wurde.
Auf die Frage ob er sich zur Ruhe setzten will ,meinte er –  es gäbe noch viel zu tun, Projekte habe er noch genug, dass er einmal aufhören könnte, könnte er sich nicht vorstellen. Jetzt möchte er erst einmal seine Werke nach Düsseldorf holen, sie sichten und archivieren. Da er seinen derzeitigen Lebensmittelpunkt in Berlin hat, überlegt er sich ob er nicht eine Wohnung in Düsseldorf anmietet, die nach seinen Vorstellungen natürlich "am Rhein" liegen müßte.

Zur Person selber:

Wim Wenders hat ca. 50 Filme gedreht, darunter weltberühmte Filme wie „Paris, Texas“, „Himmel über Berlin“ oder die oscarnominierten Dokumentationen „Buena Vista Social Club“ und „Pina – tanzt, tanzt sonst sind wir  verloren“. Er lebte jahrelang in Los Angeles USA, hat unzählige Ehrungen empfangen, hat und hatte Professuren an verschiedenen Schulen, gehörte aber auch zu den Juroren der Fimfestspiele in Cannes und Venedig.

Es war für alle ein schöner Tag in den Räumen der Filmstiftung.

 
Pressefrühstück anlässlich der " Wim Wenders-Stiftung" in den Räumen der Film- und Medienstiftung NRW    Foto: © Linde Arndt
 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

 

Weitere Fotos von diesem Tag gibt es in der Fotogallery Linde Arndt

Ein angesehener internationaler NRW Kulturbotschafter

 


Tony Cragg
  [jpg] Ehre, was ist Ehre? Es sind besondere Persönlichkeiten die diesen Wert Ehre noch leben. Professor Berthold Beitz oder der jetzt nach Dresden gegangene Dr. Hartwig Fischer gehören zu solchen Persönlichkeiten. Man zieht den Hut vor ihnen oder verbeugt sich vor ihnen. Leider gibt es nur noch homöopathisch viele Personen mit diesem Wert  in Deutschland. Nichtsdestotrotz konnten wir heute bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse durch Kultusministerin Ute Schäfer in ihrem Ministerium zugegen sein.

Tony Cragg wurde mit diesem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse im Beisein von Familie und vielen Freunden ausgezeichnet. Selbst der ehemalige  Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) lies es sich nicht nehmen an der Zeremonie teilzunehmen.   Nun ist es nicht so, dass Herr Cragg nicht schon gewürdigt wurde. 2007 erhielt Cragg den „Praemium Imperiale“ des japanischen Kaiserhauses, der immerhin mit 151.000 Euro (15 Millionen Yen) ausgestattet ist. „Praemium Imperiale“ ist der Nobelpreis der Künste und opponiert mit dem Literaturnobelpreis für alle anderen Kunstsparten.

 

Ministerin Schäfer sprach in ihrer Lobrede Cragg als Impulsgeber für das Land NRW, wo er Künstler, Lehrer und seit 2009 Rektor der Kunstakademie Düsseldorf ist. Vielfalt und Schönheit seiner Werke stehen als Gegenpol zu einer Nutzerorientiertheit in unserer Gesellschaft. Wobei das nicht sichtbare der Dinge für Cragg Aufforderung ist diese sichtbar zu machen.


Ministerin Ute Schäfer steckt Antony Cragg persönlich das Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an.
        
Tony Cragg und Gattin nach der Verleihung

1977 zog Cragg von Liverpool nach Wuppertal und zwar genau an die Grenze von Barmen und Elberfeld am Hesselnberg/Bendahl. Anfangs sammelte er Alltagsgegenstände und machte damit seine ersten Exponate im plastischen Bereich. Kurz zuvor hatte er sich von der Malerei fast gänzlich abgewandt. Cragg lebte jahrelang zurück gezogen um sich 1979 dann wieder zurück zu melden. Von da an ging es Schlag auf Schlag aufwärts, es war als wenn sich ein Knoten  gelöst hätte. Seine Formensprache ist von einer fließenden und mehrschichtigen Schönheit die mehrdeutige Assoziationen zu lassen. Ausstellungen im In- und Ausland folgten unter anderem im Louvre (Paris), im  The Brooklyn Museum ( New York) und vielen, vielen internationalen erstklassigen Häusern. Die documenta 7 und 8 verortete ihn als Avantgarde der deutschen Gegenwartskunst in Deutschland obwohl er Brite aus Liverpool war.

         

Cragg hat von der Familie Herberts ein 15 ha großes verwildertes Waldstück mit einer denkmalgeschützten Villa Waldfrieden erworben. Dieses Waldstück wurde zu einem Skulpturenpark ausgebaut und um ein Ausstellungshaus erweitert. Neben diesem Ausstellungshaus welches mit Wechselausstellungen betrieben wird, werden auch auf dem Gelände Dokumentarfilme vorgeführt. Mit „Klangart“ wurde auf dem Grundstück ein Musikfestival organisiert. Nächste Termine 14.+15. Juli mit portugiesischer Fado- und Folkmusik. Cragg trägt den Ehrenring der Stadt Wuppertal und stellt nicht nur für NRW, sondern auch für Wuppertal eine ungeheure Bereicherung dar.

Tony Cragg ist uns kein Unbekannter, am 9. März berichteten wir erstmalig  über ihn.

           

Die Redaktion freut sich außerordentlich über diese Verleihung – Tony Cragg hat es auf Grund seiner künstlerischer Arbeiten und seines Verhaltens verdient. Und, er ist ein wahrhafter Botschafter mit Ehre.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Düsseldorf

[Alle Fotos: © Linde Arndt

 

Finnair die etwas andere Airline

Die finnische Fluggesellschaft Finnair setzt bei ihrer Kommunikation auf Menschen die einen
regionalen Bezug haben. Für Deutschland hat das Unternehmen „unseren Litti“, Pierre Littbarski als Sympathieträger gewonnen. Diese Kooperation hat ganz praktische Wurzeln, denn Litti fliegt alleine und mit seiner Familie sehr oft zwischen Europa und Asien. Hier ist es der Service auf der gesamten Strecke die ihn beeindruckt hat.

Bei der Vorstellung in Düsseldorf war etwas anderes auch noch sehr beeindruckend, die
Menschlichkeit. Es ging nicht darum Hochglanzflyer, Videos mit einer Vielzahl von sogenannten Highlights garniert zu präsentieren, sondern das persönliche Gespräch stand ganz im Vordergrund. Dies machte den Gedankenaustausch mit Pierre Littbarski, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland und Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen zu einem sehr
interessanten Gespräch.

                             
  v.li: Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland
und Pierre Littbarski "Litti" Foto: © Zdena David
 

Die Finnair wurde 1923 gegründet und gehört somit zu den ältesten Airlines die weltweit tätig
sind. Das Drehkreuz Helsinki steht mit seinem Flughafen Vantaa für kurze Wege beim Umsteigen auf der Reise nach Asien. Die Flugroute von Vantaa aus ist auch die kürzeste Verbindung nach Asien, was sich im Treibstoffverbrauch und bei den Emissionen auf dieser Route deutlich wiederspiegelt. Für die kurzen Umsteigezeiten sorgen unter anderem die drei Landebahnen und das überschaubare Flughafengebäude.

Sicher ist die Finnair kein Billigflieger doch die Sicherheit beim Fluggerät, in der Luft und am
Boden, haben in diesem Unternehmen oberste Priorität. Das Durchschnittsalter der Flotte von
Finnair beträgt vier Jahre und ist somit eine der modernsten Flotten der Region. Doch auch bei
den Zubringerlinien für die Langstrecken setzt man darauf, nicht das Rad immer wieder neu zu
erfinden, sondern hier zählt die Kooperation. Seit geraumer Zeit arbeitet man hier mit der Air
Berlin zusammen und spart dabei zusätzliche eigene Linien auf der gleichen Route. Dies ist
sicherlich auch ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung von Emissionen, auch für die ab Mai 2011 zur Verfügung stehende Direktverbindung nach Singapur.

Bei allen Ausführungen klang eines immer wieder durch, nicht Wachstum um jeden Preis,
sondern Menschen und Material werden eingebunden und auf dem Weg mitgenommen.

Will Rumi

334