Ruhr Kunst Museen – Ein Rückblick auf die Anfänge einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit
Der Zusammenschluss von 20 Kunstmuseen innerhalb einer Region, dieser Schritt ist von vielen Beobachtern der Szene sicher sehr kritisch beäugt worden. Doch das Jahr der Kulturhauptstadt hat den Skeptikern gezeigt, welche Erfolgsgeschichte daraus werden kann.
Die hunderttausenden Besucher im letzten Jahr haben gezeigt, die gemeinsamen Anstrengungen machen diese Region stark. Diese Stärke innerhalb der Kulturlandschaft Europas wirkt wie ein riesiger Magnet auf Künstler, Sponsoren und die damit verbundene Wirtschaft. Diese Anziehung wirkt sogar über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und zeigt eines ganz deutlich, unsere Vätern haben die Kohle aus dem Berg gebuddelt aus der wir heute die Farben für die neue Farbigkeit des Reviers mischen können.
Aber was verstehen wir unter Kunst und Kultur?
Sprache ist ein Teil jeder Kultur und zwar der Hochkultur. Dies haben Dichter und Schriftsteller
aus dem indogermanischen Sprachraum in den letzten zweitausendfünfhundert Jahren
vielfach unter Beweis gestellt. Gut wir hatten mit der Sprache manchmal so das eine oder
andere Problem. Im letzten Jahrhundert wurden wir oft wegen unseres Dialektes belächelt, das
zur Zeit eine neue Blüte erlebt und damit dokumentiert wie sich gelebte Integration darstellt.
Aus diesem Grund sollten wir weiterhin versuchen auf denglisch zu verzichten. Im Rahmen der
Kulturhauptstadt gab es bei den Ruhr Kunst Museen zwei erfolgreiche Produkte und wie nannte man sie:
Collection Tours(denglisch) heißt zu deutsch Touren zu Sammlungen aber im Dialekt Kunst
kucken, Mapping the Region (denglisch) heißt zu deutsch Abbildung der Region aber im Dialekt Bildchen vonnet Revier.
v.l.: Nicolaus Schaffhausen [Direktor des Witte de With Rotterdam] Michael Townsend [Kulturdezernat der Stadt Bochum] Dr. Hartwig Fischer[Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation)] Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach [Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW] Prof. Oliver Scheytt [Geschäftsführer RUHR.2010 GmbH] Jochen Gerz [Künstler von 2/3 Straßen] Foto: © Zdena David |
Gute Gespräche?
Diese Erfolgsgeschichte nun nochmals in einem Gespräch Revue passieren zu lassen und dabei neue Ideen für die zukünftige Arbeit zu platzieren wäre ein konstruktiver Schritt in die Zukunft gewesen. Doch das Podiumsgespräch zwischen Dr. Hartwig Fischer, Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation), Jochen Gerz, dem Künstler von 2/3 Straßen, Nicolaus
Schaffhausen, Direktor des Witte de With Rotterdam, Prof. Oliver Scheytt, RUHR.2010 GmbH, Dr. Ingrid StoppaSehlbach, Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW und Michael Townsend Kulturdezernat der Stadt Bochum brachte über ein paar allgemeine Aussagen keine neuen Denkanstöße ins Spiel.
Kooperation heißt die Größeren in einem Netzwerk ziehen die Kleineren mit und werfen ihre
Stärken in die Waagschale um alle einen Schritt weiter zu bringen.
Die Ausführungen von Frau Stoppa Sehlbach gaben nur bereits bekannte und allgemeine
Erkenntnisse wieder, die zum großen Teil auch schon längere Zeit realisiert sind.
Würden die Institutionen der Region den Ausführungen von Nicolaus Schaffhausen folgen, dann
hieße es für das Ruhrgebiet zurück in die Vergangenheit der letzten Jahrhunderte. Denn einen
Zentralismus für die Museumslandschaft im Ruhrgebiet anzumahnen ist ebenso weltfremd, wie
die Stadt Detroit als Vorbild für die Metropole Ruhr zu sehen. Sicher im Ruhrgebiet sind die
Kassen der öffentlichen Haushalte ziemlich leer, aber wir haben den Strukturwandel geschafft
und sind auf dem Weg zu neuen Ufern. In Detroit hat man noch garnicht begriffen, das ein
Strukturwandel ganz heftig an die Tore klopft. Die Stadt und breite Schichten der Bevölkerung
kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben.
Allein die Ausführungen von Michael Townsend aus der Sicht der Verwaltung zeigten die
Gratwanderung zwischen Haushaltslöchern und der Förderung von Kultur in der Breite auf. Als Vertreter der Kunstszene stand Jochen Gerz mit seinen Gedanken den bekannten Windmühlen gegenüber.
Was lernen wir daraus?
Wir sind wer und brauchen unser Licht nicht unter dem Schemel verstecken. Wir müssen zwar
über den Tellerrand schauen was um uns herum passiert, aber unseren ganz eigenen Weg
weitergehen.
In diesem Sinne Glück Auf
Will Rumi