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„ Vielfalt“ – Kunst auf drei Etagen

Hinten von links nach rechts :
Projektleitung Silvia Straube Holbach, Renate Neubauer, Brunhilde Krieger, Elisabeth Kuczka, Sigrid Stichling, Einrichtungsleiter der Seniorenresidenz Thomas Loschinski, Regina Klute, Ute Schnieder – Vorne von links nach rechts : Udo Tiltmann, Ursula Hülsbruch, Detlef Koch – Foto von Anja Bergmann Drees

[Schwelm] Unter dem Titel „ Vielfalt“ stellen Senioren der Montagsmalgruppen ihre zahlreichen Gemeinschaftsbilder und Einzelarbeiten aus. Ergänzt wird die Ausstellung mit Arbeiten zum Thema Natur von der Schwelmer Künstlerin Silvia Straube Holbach, die das Projekt „ Kunst für Senioren“, das von Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt ideell und  finanziell unterstützt wird, seit neun Jahren leitet.
In der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp werden über 70 Arbeiten auf drei Etagen gezeigt. Im Rondell der zweiten Etage sind Bilder und Objekte, überwiegend zum Thema Landschaft, sowie „ Tätigkeit der Frauen in der Nachkriegszeit“ und die Collage „ Im Wandel der Zeit“ ausgestellt. Das Bild des Monats, die „ Schwelmer Ansichten“ und das großformatige „ Schloss Martfeld“ erwarten die Besucher im Foyer der ersten Etage, hier bereits mit Blick auf die bildnerisch nachempfundenen Symbole der dreizehn Nachbarschaften rund um die Schwelmer Mühle im Untergeschoss, der Dauerausstellung der Seniorenkünstler, wo sich auch der „Kunstraum“ , der von der Seniorenresidenz als Atelier zur Verfügung gestellt wird, befindet. Zahlreiche Einzelarbeiten von Bewohnern des Hauses, sowie auch von Senioren aus Schwelm und Umgebung, von neuen und langjährigen Teilnehmern, werden bis zum 15. September ausgestellt.
Weit über 50 Teilnehmer, die auch an den Gemeinschaftsarbeiten mitgewirkt haben,  wurden in den vergangenen neun Jahren angeleitet. In den beiden Montagskursen sind Ursula Hülsbruch, Regina Klute, Detlef Koch, Brunhilde Krieger, Elisabeth Kuczka, Renate Neubauer, Ute Schnieder, Sigrid Stichling, Udo Tiltmann und Eugeniusz Wosnitza zur Zeit die aktiven Teilnehmer.
Die Malgruppen hatten im Rahmen der Benefiz Kunstauktion „ Vision 100“ des Kulturgarten NRW, initiiert von Linde Arndt, ein Diptychon für die Versteigerung im Industriemuseum Ennepetal, zu Gunsten des Hospiz Emmaus, zur Verfügung gestellt. Da diese Arbeit leider keinen Bieter gefunden hatte ist sie nun Bestandteil dieser Ausstellung und der Erlös kommt beim Verkauf dem Hospiz zugute.
Besichtigungszeiten täglich von 8.00-20.00 Uhr in der Seniorenresidenz Curanum , Am Ochsenkamp 60 in Schwelm

 

Integration in Gevelsberg und die Religion

Diskussionsrunde v.l. Seyfullah Köse / Pfarrer Roland Krämer / Moderation Frau Sigrid Reihs / Hagay Feldheim Foto: (c) Linde Arndt

Diskussionsrunde v.l. Seyfullah Köse / Pfarrer Roland Krämer / Moderation Frau Sigrid Reihs / Hagay Feldheim Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Religionen als Auslöser von Gewalt. Wenn der Geschichtsunterricht erfolgreich war, haben wir folgendes gelernt: Die großen Weltreligionen waren immer Anlass für blutige Kriege. Das ist falsch! Alle Kriege der Geschichte wurden deshalb geführt weil eine andere Ethnie mehr hatte als die eigene, also Wirtschaftskriege. Trotz allem werden heute wieder solche Gruppen wie der Daesch oder IS, ISIS, ISIL als kriegsführende Partei für ihre Religion wahrgenommen. Tatsächlich ist es aber nur eine barbarische Mörderbande die den Abschaum der Gesellschaft in seinen Reihen führt. In solchem Falle ist die Exekutive aufgerufen, diese Leute für immer hinter Gitter zu bringen.

Der Anschlag von Paris war nichts anderes, als ein Anschlag auf unser Gesellschaftssystem. Diese Leute wollten die Franzosen und die Europäer überzeugen, dass der Tod eine gute Lebensform ist und das Leben verwerflich ist. Das diese Denke niemals Verbreitung finden kann, dahingehend sollten wir die Menschen mit islamischen Glauben, die jetzt zu uns kommen, über unsere Gesellschaftsform aufklären.

Toleranz steht auf unseren Schildern, Toleranz die es jedem erlaubt seine Religion zu leben. Aber wir haben  auch noch Aufklärung auf unseren Schilden stehen. Diese Aufklärung führt uns zu dem Wissen um die Religionen, die im Grunde für Menschen erdacht wurden, die die Fragen beantwortet haben wollten: Was für einen Sinn macht unser Leben? Was kommt nach dem Leben?

Die drei monotheistischen oder auch abrahamitischen Weltreligionen versuchen diese Fragen zu beantworten, gleichzeitig grenzen sie sich aber auch von der anderen Religion ab um ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Die Abgrenzung geschieht aber nicht um die andere Religionen herabzusetzen.

Nun sind eine Mehrzahl von Flüchtlingen in Gevelsberg angekommen, die der Religionsgemeinschaft des Islam angehören. Weiter, kommt die Mehrzahl der Flüchtlinge aus Syrien ,einem Land, das mit dem Staat Israel im Krieg lebt, wobei Israel seit 1967 die syrischen Golanhöhen militärisch besetzt hält. Dass die Syrer nicht gut auf die Israelis zu sprechen sind, ist wohl nachvollziehbar. Dass mit den Syrern auch der Antisemitismus in unsere Städte kommen wird, sollte jedem klar sein. Vorbeugung und Aufklärung ist das Gebot der Stunde. Wissensdefizite gilt es zu schließen – Bildung ist die erste Wahl. Als Beispiel sei einmal die nicht nachvollziehbare und immer wieder vorgenommene Gleichsetzung der Religionsgemeinschaft der Juden mit dem israelischen Staat genannt. Und weil das so ist, sollte zu einer erfolgreichen Integration auch der Bereich Religion gehören.

v.l.: Maria Lorenz (Einrichtungsleritung Curanum) /Aysun Tarhan (VHS) / Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg) / Sigrid Reihs ( Berufsschulkolleg Ennepetal) / Thomas Maczkowiak (Belegungsmanagement Curanum) / Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge) / Hagay Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen) Foto: (c) Linde Arndt

v.l.: Maria Lorenz (Einrichtungsleritung Curanum) /Aysun Tarhan (VHS) / Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg) / Sigrid Reihs ( Berufsschulkolleg Ennepetal) / Thomas Maczkowiak (Belegungsmanagement Curanum) / Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge) / Hagay Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen) Foto: (c) Linde Arndt

Gevelsberg hat den ersten Schritt gemacht, indem es mit dem Projekt „Demokratie leben“ der VHS Gevelsberg einen „Dialog der Religionen“ abhielt. Das Curanum Seniorenzentrum Vogelsang in Gevelsberg hatte alles getan, was für eine dementsprechende Diskussionsrunde notwendig ist.  Es stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung und organisierte die Veranstaltung so, dass sich die Besucher wohlfühlen konnten.

Frau Aysun Tarhan die für die Projektleitung stand, hat für das Forum,

  • Pfarrer Roland Krämer ( evangelische Polizeiseelsorge ), für das Christentum
  • Seyfullah Köse (Integrationsrat Gevelsberg), für den Islam
  • Hagay  Feldheim (Jüdische Gemeinde Hagen ), für das Judentum

eingeladen.

 

Für die Moderation stand Frau Sigrid Reihs vom Berufsschulkolleg Ennepetal, die dort als evangelische Berufsschulpfarrerin ihren Dienst tut.

So an die 30 Besucher waren gekommen.

Nachdem Pfarrerin Reihs die drei Teilnehmer der Religionen kurz vorgestellt hatte, ging es zur ersten Frage. Sie wollte wissen, welche Bedeutung seine Religion für den einzelnen Religionsvertreter hat.

Herr Feldheim versuchte innerhalb der Zeit einen kurzen Abriss der Entstehung seiner Religion darzulegen und die Herren Köse und Krämer zogen nach. Es konnte nicht gutgehen, dafür war die vorgegebene Zeit zu kurz um überhaupt im Ansatz eine der drei Religionen darzustellen.

Danach wurde die Beschneidung, die bei dem Islam und dem Judentum traditionell vorgenommen werden, von den  Religionsvertretern angesprochen. Auch das in der Gesellschaft immer wieder angesprochene Kopftuch musste natürlich herhalten. Ein Zwischenruf verlangte die Position Jesus von Nazareth (übrigens damals mit seinen Eltern ein Flüchtling) zu thematisieren.

Immer wieder mussten die Vertreter des Judentums und des Islam sich rechtfertigen, warum es die Rituale gab, die in ihrer Religion traditionell üblich sind. Man konnte meinen die beiden standen auf der Anklagebank.

Letzendlich musste man sagen, der Moderatorin Frau Reihs ist es nicht gelungen einen wirklichen Dialog der Religionen in Gang zu setzen. So konnten nur die üblichen Klischees abgehandelt werden. Schade eigentlich.

Erfahrungen aus den vergleichenden Religionswissenschaften oder den interreligiösen Dialogen scheint die evangelische Kirche nicht umsetzen zu können. Ein Glück, dass die Anwesenden in der Mehrzahl einer Altersgruppe angehörten die mit der Religion nichts mehr zu tun haben.

Das Format „Dialog der Religionen“ ist eigentlich ein gutes Format, es steht und fällt jedoch mit dem Moderator der sich in diesem Fall etwas besser hätte vorbereiten sollen, als Frau Reihs dies getan hat. Bleibt die Hoffnung, dass die VHS oder die Stadt Gevelsberg diese Thematik innerhalb eines erfolgreichen Integrationsprozesses noch einmal ernsthaft angehen wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.


 

Kunstausstellung im Curanum, Schwelm „Kunst für Senioren“

Wilhelm Erfurt beim Besuch der Montagsmaler  Foto:

Wilhelm Erfurt und Silvia Straube Holbach bei den Montagsmalern im Curanium Foto: Claudia Heil

 

[Schwelm] Im Rahmen der Ausstellungsreihe „ Kunst im Curanum“ stellt die Montagsmalgruppe des Projekts „ Kunst für Senioren“ unter der Leitung der Schwelmer Künstlerin Silvia Straube Holbach bis zum 16.03.2015 ihre Bilder im Foyer und auf der Empore im zweiten Stockwerk der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp aus.

„ Kunst für Senioren“

Das Projekt besteht seit sechs Jahren in der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp, die dafür den schönen Kunstraum zur Verfügung stellt. Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt ist es zu verdanken, dass die Teilnahme auch für die folgenden zwei Jahre für die Bewohner, sowie Gäste aus Schwelm und Umgebung, kostenfrei bleibt.

Das Gemeinschaftswerk  Foto: Silvia Straube Holbach

Das Gemeinschaftswerk Foto: Silvia Straube Holbach

Die Ausstellung zeigt zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten sowie eine Auswahl von neuen Acryl, Aquarell und Mischtechnikarbeiten der Seniorenkünstler.

Die Montagsmaler bei der Arbeit  Foto: Silvia Straube Holbach

Die Montagsmaler bei der Arbeit Foto: Silvia Straube Holbach

Einzelarbeiten aus der Montagsmalgruppe sind von Frau Sondergeld, Frau Reinhoff, Frau Büchele, Frau Schmitz, Frau Krapp, Frau Lingohr, Frau Klute, Frau Kuzcka, Herrn Tiltmann, Herrn Görtz und Herrn Janzon zu sehen.

Bei den Gemeinschaftsarbeiten haben auch Frau Volkmann, Frau Pusch und Herr Tripp mitgearbeitet.

Die Montagsmalgruppe hat wieder Plätze frei

Die Kurse finden ab dem 05.01.2015 wieder montags von 15-18 Uhr im Panoramazimmer der Seniorenresidenz im Verwaltungsbereich statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und das Material wird bei Kleinformaten zur Verfügung gestellt. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.

Bei Interesse können die Kurstermine und die Anzahl der freien Plätze gerne bei Frau Straube Holbach erfragt werden.

Tel. : 02336 / 17941

 

 

 

 

 

Auch im Alter kreativ und voller Energie

Heitere Ausstellungseröffnung mit CURANUM-Künstlern im Rathaus

[hr] Bilder voller Lebenserfahrung und Lebensfreude begrüßen die Besucher des Schwelmer Rathauses in den kommenden Monaten. Ob Blumen, Landschaften oder freie Farbkompositionen: Die 24 Damen und Herren, die diese 50 kleinen Wunder gemalt haben, stellen ihre Bilder in der Rathaus-Galerie in der Hauptstraße 14 bis Anfang November aus.

Die älteren Damen und Herren sind Bewohner der CURANUM-Seniorenresidenz am Ochsenkamp und erhalten seit eineinhalb Jahren Malunterricht von der bekannten Schwelmer Künstlerin Slivia Straube-Holbach. Möglich wurde dieses Unterfangen durch die Unterstützung des Schwelmer Ehrenbürgers Wilhelm Friedrich Erfurt. Inzwischen gibt es neben den "Montagsmalern" noch die "Mozartgruppe", in der Bewohner des CURANUMS malen, die an Demenz erkrankt sind.
               
Zur Eröffnung der Ausstellung betonte Schwelms stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Frauke Hortolani die große Leistung der Seniorinnen und Senioren. Sie würden mit ihren stimmungsvollen Arbeiten nicht nur ein Klima der Freude bereiten. Sie würden zudem uns allen Hoffnung machen auf ein Leben im Alter, das von Kreativität und Gestaltungskraft geprägt sein kann.

Dr. Hortolani nannte alle Künstlerinnen und Künstler beim Namen: Frau Bäcker, Frau Büchele, Frau Kötting, Frau Sondergeld, Frau Reinhoff, Frau Pusch, Herrn Tripp, Herrn Görtz, Herrn Vogl, Frau Fenske, Frau Witkeviec, Frau Weber, Frau Herzenbruch, Herrn Döring, Herrn Bärwolf, Frau Oswalt, Herrn Wistuba, Herrn Schmidt, Herrn Schäfer, Frau Fulde, Frau Kraut, Frau Hagenburger und Herrn Knechtel. 

Einige der Damen und Herren, die im Schnitt 87 Jahre alt sind, waren von CURANUM-Leiter Christoph Schmidt und Adelheid Wolf (Belegungsmanagement) zur Eröffnung gefahren worden. Gern und ausführlich unterhielten sie sich mit den zahlreichen Besuchern, darunter auch Heinz-Joachim Rüttershoff, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport.

Die Ausstellung ist im Treppenhaus und auf den Fluren des Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten: montags von 8 bis 17 Uhr; dienstags und mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr; donnerstags von 8 bis 16 Uhr; freitags von 8 bis 12 Uhr.

Schwelm, den 16. September 2010