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Er kam, sah und siegte – Marvin Klein ist neuer City-Manager in Gevelsberg

Der neue City-Manager Marvin Klein in der Mitte neben der Pro-City-Vorsitzenden Susanne Schumacher. Der Vorstand, die Sponsoren und Bürgermeister Claus Jacobi .Foto: Linde Arndt

[la] Relativ schnell war ein neuer Bewerber für die Nachfolge von City-Manager Frank  Manfrahs gefunden.  Nachdem Manfrahs angekündigt hatte, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern, hatte man sich daran gemacht, einen adäquaten Nachfolger zu finden. Aus der Flut der eingehenden Bewerbungen – immerhin 16 – hatte man dann aus den 6 Bestmöglichen in einer einstimmigen Entscheidung Marvin Klein favorisiert, der mit Tatendrang dabei ist, den Job des Citymanagers Gevelsberg, den Manfrahs bisher in hervorragender Weise erfüllt hat, ebenso engagiert weiter zu führen.

Marvin Klein ist 27 Jahre alt. Auf den ersten Blick hält man ihn für einen bescheidenen, jungen Mann, dem man nicht so recht einen derartigen verantwortungsbewußten und fordernden Job zutrauen würde. Aber allein im Vorstellungsgespräch bei der Presse gewann man einen anderen Eindruck und verstand, warum Susanne Schumacher, die Vorsitzende des Gevelsberger Stadtmarketingvereins Pro-City, ihn als „selbstbewusst, sympathisch und selbstsicher“ beschrieb. So jemanden braucht Gevelsberg, damit es weiterhin auf Erfolgskurs ist.

Und Marvin Klein bringt – wie Bürgermeister Claus Jacobi anmerkte – auch einiges an Vorerfahrungen und Fähigkeiten aus seiner bisherigen Laufbahn mit.

v.L.: Marvin Klein und Frank Manfrahs Foto: Linde Arndt

Der aus Troisdorf kommende Marvin Klein ist zwar Berufsanfänger,  kann aber auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen.  In Bonn hat er Geografie studiert und bei diversen Praktiken erste Erfahrungen gesammelt. Er arbeitete  bei einem Büro für Stadt- und Regionalplanung. Hierbei war der Schwerpunkt  sich mit Einzelhandelskonzepten zu beschäftigen und bei der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft seiner Heimatstadt konnte er sich auch beweisen. Alles Dinge, die ihm jetzt in Gevelsberg zu Nutze kommen können.

Für Marvin Klein war entscheidend, dass die Kommune Gevelsberg zwischen den Großstädten Hagen und Wuppertal liege, was für sein Tätigkeitsfeld eine besondere Herausforderung darstellt.

Als das brisante Thema Online-Handel angesprochen wurde, meinte er, sein Ziel sei es zu verdeutlichen, dass der Einzelhandel im Gegensatz dazu mit den Fakten gute Beratung und vor allem dem Einkaufserlebnis punkten könnte, was beim Online-Geschäft ja nicht der Fall sei. Wichtig sei ihm aber auch, dass der Einzelhandel entgegen dem Spruch „Einzelhandel heisst einzeln handelnd“ neue Wege einschlägt und mehr an Kooperation mit anderen Einzelhändlern in der City denkt, um sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen.

Zu betonen sei noch, dass Marvin Klein  bis 31.12.2017 temporär das City-Management unterstützt und dann ab 1.1.2018 seinen neuen Job als Vollzeitstelle bekommt. AVU und die Sparkasse Gevelsberg-Wetter unterstützen als Sponsoren diesen Job finanziell.

Da City-Manager Frank Manfrahs auch an anderen Projekten außerhalb von Gevelsberg arbeitete, hatte er als selbstständiger Unternehmer eine Einsatzzeit von 12,5 Stunden pro Woche in Gevelsberg, auch wenn er oft länger vor Ort war.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

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Einbildung ist auch eine Bildung

  [jpg] Mit der Presse- und Meinungsfreiheit ist das so eine Sache. Klar wollen wir die und sind auch froh wenn unsere Journalisten, wie in anderen Ländern nicht erschlagen, erschossen oder gar eingesperrt und gefoltert werden. Und wir finden das auch toll wenn unser ehemaliger Bundespräsident oder andere Prommis von den Journalisten durchs Dorf gejagt werden. Aber bitte doch nicht unsere kleinen Dummheiten oder unser Fehlverhalten geißeln. Da werden einem die lokalen Eitelkeiten schmerzhaft bewusst, wenn einem Journalisten einmal einfällt die Unmengen an Wünsche für eine Veröffentlichung auf ihre Substanz zu überprüfen. Alleine unsere Redaktion bekommt 7 Tage die Woche jeden Tag um die 50  dieser Zusendungen mit der Bitte um Veröffentlichung. Und in diesem Moment fragt sich jeder Journalist: Wofür bist du denn Journalist? Oder :  Was machst Du da?

Da hat sich die Kollegin von der Westfälischen Rundschau, Christina Makarona, erlaubt einen Kommentar über die Wiedereröffnung des ehemaligen und jetzigen „Rewe“ Parkhauses am Busbahnhof zu schreiben. Anlass war eine Pressemitteilung der Milsper Händlerschaft über dieses Parkhaus. Das Parkhaus war übrigens lediglich ein paar Tage wegen Mieterwechsel zu. Sie kommt  nachdem sie die Pressemitteilung gelesen hat mit Recht zu dem Schluß: Wer will das eigentlich wissen?

                      
Fußgängerzone Milspe und Ulrich Schulling                          Fotos und Fotocollage Linde Arndt
 

Die Milsper Händler hat seit 2008 eine gähnend leere Fußgängerzone und der nicht nennenswerte Umsatz erlaubt keine irgendwelchen Sprünge, deshalb hat man diese Pressemitteilung raus gehauen. Warum? Um mal wieder kostenfrei ins Gespräch zu kommen. Das Citymanagement unter der Ägide von Ulrich Schilling und Gernot Klein freuten sich natürlich, dass zu den schon bestehenden freien Parkplätzen noch mehr freie Parkplätze kamen. Frei nach dem System: Wenn schon keine Leute kommen die Umsatz machen, könnten doch Parkplätze kommen und Umsatz machen. Wer die Situation in Milspe kennt kann eigentlich nur noch lauthals lachen. Die Fluktuation der Läden ist sehr hoch, die Leerstände sind augenfällig und der Branchenmix ist mehr als lächerlich. Geht man durch die leere Fußgängerzone, sieht man kaum jemanden  mit einer Einkaufstüte. Also was soll das mit diesem „Rewe“ Parkhaus? Sollen potenzielle Kunden mit dieser Nachricht angelockt werden? Wohl kaum. Anlocken kann ich Kunden nur mit einer Händlerschaft die ein Angebot erbringt welches überzeugt. 5 Jahre existiert die Fußgängerzone schon, drei Jahre wurde das Citmanagement mit Steuergeldern finanziert. Und was wurde bis jetzt geleistet? Recht wenig. Es wurden nur blindwütig die 150.000,– Euro an Steuergelder, plus die 500,– Euro Mitgliedsbeiträge, mit irgendwelchen Aktionen verprasst, die keinen Effekt brachten. Die Milsper Händlerschaft hat mit ihren Aktionen in der Art und Ausführung oftmals ganz Ennepetal der Peinlichkeit ausgesetzt. Durch diese manchmal Peinlichkeiten leidet ja nicht nur Milspe, vielmehr leidet auch Voerde darunter. Denn die auswärtigen Kunden unterscheiden nicht zwischen Voerde und Milspe, vielmehr werden die Milsper Aktionen als Ennepetaler Aktionen wahr genommen. Wenn man jetzt böse kommentieren würde, würde man sagen, die Milsper machen dies alles nur um den Voerdern zu schaden.

Im Rat der Stadt tritt  öfter Ulrich Schilling im Wirtschaftsausschuss auf. Wenn Ulrich Schilling mit seinen Milsper Lobeshymnen auftritt, sieht man wie die Ausschussmitglieder (nicht nur die) die Augen verdrehen. Alle kennen die Situation und niemand sagt mehr etwas. Warum auch. Dieses Schön- und Herbeireden, was es nicht gibt ist nicht mehr peinlich, nein, es erzeugt körperliche Schmerzen bei vielen Ausschussmitgliedern und bei uns Journalisten. Das Citymanagement und die Milsper Händlerschaft haben einen Status erreicht, wo es machen kann was es will; denn man spricht nicht mehr mit dem CM und auch nicht mehr über das CM. Und das, liebe Leser, dass ist der schlechteste Status in der Öffentlichkeit, den irgend wer erreichen kann aber nicht sollte. Zurück zu dem Journalisten, dem Inhalt seines Berufes. Er hat nämlich eine gesellschaftliche Verpflichtung, eine sehr hohe, er ist der Wahrheit verpflichtet. Und um diese Wahrheit wieder herzustellen hat er verschiedene Tools, er hat den Kommentar, die Glosse, das Pamphlet und noch einige mehr. Und die Kollegin Makarona hat eines dieser Tools verwendet. Und sie hat einen, für meine Begriffe, netten Kommentar geschrieben.

Denn haben die Milsper Händler bisher einen nennenswerten täglichen Bedarf auf die Beine gestellt? Haben sie einen vorzeigbaren Branchenmix organisiert? Haben sie Ladenlokale die den heutigen Bedürfnissen entsprechen? Es sind so viele Dinge die gemacht werden müssten und nicht gemacht werden. Tatsache ist, die Milsper verweigern sich der heutigen Zeit. Da werden unfertige Konzepte schon umgesetzt und nicht zu Ende gedacht, „Mein Ennepetal“ oder der „EnnepeTaler“ sind nur mal zwei Beispiele. Es macht keinen Sinn was dort läuft.

Gebt den restlichen Händlern in Milspe einen Artenschutz, setzt sie auf die rote Liste der bedrohten Händler, stellt sie unter Denkmalschutz oder was auch immer aber man sollte sie doch kaum noch  ernst nehmen. Dann baut eine Glaswand um die Fußgängerzone damit Touristen das Treiben dieser goldigen und realitätsfremden Milsper Händler samt ihrem Citymanager beobachten können. Das ist doch mal ein Geschäftsmodell!  Ach so, und einmal am Tage sollte der Bürgermeister seine goldigen Milsper füttern kommen. Und wir Journalisten werden ein Foto machen wenn die Milsper Händler dem Bürgermeister Wiggenhagen aus der Hand essen.

Gerne schreibe ich für dieses Geschäftsmodell die Pressemitteilung und bringe sie eigenhändig zur Westfälischen Rundschau. Und ich denke die Kollegin Makarona wird diese Mitteilung mit einem Lachen im Auge  veröffentlichen.

Übrigens ist dies auch ein Kommentar aber auch eine Glosse, nur zur Information der Milsper Händlerschaft. Und ich habe mich riesig gefreut als dieses Parkhaus in Milspe wieder eröffnet wurde, als ich zum einkaufen nach Schwelm fuhr, wo ich viele Ennepetaler beim einkaufen traf.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.