[la] Die Zeit rast mit Riesenschritten und bald, sehr bald werden wir es wissen. Eine von den beiden Kandidatinnen (jemand anderes steht ja nicht zur Wahl) wird den BürgermeisterInnen-Thron erklimmen.
„Spieglein, Spieglein …“
Fotocollage (c) Linde Arndt
Das ist gewiß. Aber ist sie dann auch die Beste für unsere Stadt? Jeden Morgen und Abend befrage ich den Spiegel. Aber die Zeiten, dass er Auskunft auf irgendwelche Fragen gibt, sind längst Vergangenheit, Geschichte. Spiegel reden heute nicht mehr – zumindest nicht in der Art wie es früher bei Schneewittchen war. Ich glaube, dass letztendlich in Ennepetal entschieden wird, ob es mehr Bürger gibt, denen Tradition, Bekanntes und Anhaften von Althergebrachtem wichtiger ist als Veränderungen, Erneuerungen, Visionen und Fortschritt. Visionen waren schon immer ein Fremdwort für Ennepetal. Man tat, was man immer tat und falls es einem mal nicht wirklich recht war, passte man sich eben an. „Man kann es ja nicht ändern“. Und das ist so schade! Woanders weiß man schon lange, dass der Bürger – oder besser die Bürger gemeinsam – durchaus die Möglichkeit haben Veränderungen zu bewirken. Fehlt uns der Mut?
„Spieglein, Spieglein…“ die Zweite
Fotocollage (c) Linde Arndt
Aber wer sagt uns denn, dass nicht beide Kandidatinnen große Veränderungen vorhaben, die endlich die Stadt nach vorne bringen und das Gesicht unserer Stadt, unser Image nach draußen verbessern? Wer sagt, dass nicht gerade die, die als bodenständig und keiner Veränderung aufgeschlossen angesehen wird, diejenige ist, die große, beachtliche Pläne für unsere Stadt hat? Aber warum sagt sie es dann nicht. Warum ruht sie sich auf ihren Lorbeeren aus? Das ist keine Garantie für ihren Sieg. Die Zeichen stehen auf Sturm und täglich verändert sich draussen die Lage. Während die eine Seite den Wahlkampf zu verschlafen scheint (Wahlkampf kann man es ja wirklich nicht nennen, eher ausharren in der Gewissheit oder Hoffnung, „sie werden mich schon wählen, wen sonst“) geht die andere Kandidatin mit strategischem Plan Step by Step dem Ziel entgegen. Das aufgebaute Netzwerk und das Spielen auf sämtlich möglichen Kanälen ist schon beachtlich. Wer das Ziel aber letztendlich erreicht ist Entscheidung der Wähler. Und es kommt darauf an, will Ennepetal überhaupt eine Veränderung? Und so werden wir uns noch eine Weile mit dem beschäftigen, was Ennepetal schon immer gut konnte. „Abwarten“. Geschehen lassen was geschieht! So haben wir es viele Jahre getan. Es wird Zeit neue Wege zu gehen. Aber die Entscheidung nimmt uns keiner ab und der Spiegel spricht nicht mehr.
Linde Arndt für Ennepetal