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Menue-Karussell 2014 setzt Erfolgskurs fort

Teilnehmergruppe des Menue-Karussells 2014

Teilnehmergruppe des Menue-Karussells 2014 Foto: © Linde Arndt

[Bochum/Hattingen, 23. Januar 2014.]

So viel Auswahl war noch nie: Zum 8. Mal nimmt das Menue-Karussell Schwung. 116 Restaurants – 30 mehr als im Vorjahr – bieten vom 1. Februar bis zum 31. März in vier Revier-Regionen ein Viergangmenü zum Festpreis inklusive der begleitenden Weine, Biere, Wasser an. In Bochum und Hattingen zeigen während der acht Genießerwochen insgesamt 31 Topgastronomen ihr Können am Herd. 

Aufgetischt wird nicht nur in Bochum/Hattingen, Dortmund und im Kreis Recklinghausen, sondern erstmals auch in der Region Emscher-Lippe mit den Städten Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop und Herne. Neu ist in diesem Jahr das Gästevotum: Nach dem Essen erhält jeder Gast eine Stimmkarte, mit der er auf der Internetseite www.menue-karussell.de für seinen Restaurantfavoriten voten kann. Unter allen Teilnehmern wird zum Schluss ein „Pio Tosini“ verlost, einer der edelsten Parma-Schinken Italiens am Knochen.

v.l.: Herwig Niggemann und Hubert Fiege

v.l.: Herwig Niggemann und Hubert Fiege
Foto: © Linde Arndt

Herwig Niggemann und Hugo Fiege, Initiatoren des Menue-Karussells, freuen sich schon darauf, die Gewinner zu küren: „Das Menue-Karussell bietet viele Gelegenheiten, kulinarisch über den Tellerrand zu schauen und Restaurants in Nachbarstädten kennenzulernen. Immer mehr Gäste nutzen diese Chance, stärken die Qualitätsgastronomie und sorgen so dafür, dass unser Ruhrgebiet weiter zusammenwächst.“

Es ist schon eine besondere Erfolgsstory: Gäste lieben das Menue-Karussell. Mehr als 33.000 nahmen 2013 in den acht Winterwochen teil. Und es sieht so aus, als wenn es 2014 noch deutlich mehr werden. In Bochum hat die Idee des Feinschmecker-Events auch Bochum-Wattenscheid erfasst, neben dem „Beckmannshof“ sind das „Kolpinghaus Höntrop“ und der „Kümmel Kopp“ zum ersten Mal dabei. Mit 10 von insgesamt 31 Restaurants stark vertreten sind auch Hattingen und Sprockhövel.

Wie in jedem Jahr gibt es auch in Bochum und Hattingen beim Menue-Karussell Aufsteiger und Absteiger. Newcomer des Jahres in Bochum ist das „Franz Ferdinand“ am Tierpark, dafür hat die Orangerie in der Stadtpark-Gastronomie kein Ticket gelöst. Daniel Birkner („Herr B.“) hat Bochum verlassen. Aufgesprungen sind dafür das „Fachwerk“ in Hattingens Innenstadt und „Viktor’s“ an der Viktoriastraße, Bochums neuer Mitspieler für Fleischliebhaber mit Küchenchef André Becker, der zuvor in Dortmund aktiv war.

Informationen über das Menue-Karussell sind nicht nur in gedruckter Form, sondern im Internet rund um die Uhr abrufbar. Zum Herunterladen stehen auf Facebook oder unter www.menue-karussell.de die vier regionalen Broschüren bereit. Genießer auf der Suche nach neuen kulinarischen Erlebnissen können so am Bildschirm alle 116 Restaurants unter Augenschein nehmen und in aller Ruhe entscheiden, wo sie mit Familie oder Freunden in diesem Jahr einkehren möchten. Wer lieben Menschen eine Genießerfreude machen möchte, kann im Internet Verschenkgutscheine bestellen. Die Gutscheine kommen dann per Post ins Haus.

Die Reservierung von Tischen kann ebenfalls über die Internetseite erfolgen. Wer eine Anfrage schickt, erhält vom Restaurant umgehend eine Bestätigung. Selbstverständlich kann die Reservierung auch telefonisch erfolgen, alle Rufnummern sind im Web oder in den Broschüren zu finden. Menue-Karussell-Initiator Herwig Niggemann rät: „Gäste sollten im Restaurant nicht einfach nur einen Tisch bestellen, sondern direkt für das Menue-Karussell buchen. Der Koch möchte sich auf diesen Besuch speziell vorbereiten und benötigt für das exklusive Menue meist besondere Lebensmittel oder Weine.“

Die Konzentration um aus der Reduktion eine Vielfalt herzustellen

[jpg] Man sollte meinen, die Kultur wäre nach dem Kulturhauptstadtjahr 2010 in der Versenkung verschwunden. Nein, ist sie natürlich nicht. Es ist nur etwas leiser und zurückhaltender geworden, so wie es sich eben für die Kultur gehört.

Kultur ist aber auch immer etwas Spannendes, spannend in dem Sinne wenn man auf einmal andere Wege sieht die man beschreiten kann aber nicht muss.

So bekamen wir jetzt wieder eine Einladung nach Bottrop.

Das dortige Josef Albers Museum. Quadrat Bottrop zeigt ab dem 3. Juli 2011 die großzügige Ausstellung  Yuji Takeoka.Museo.

Das Josef Albers Museum ist in der Tradition der Bauhauskunst konzipiert worden. Es liegt mitten in einem wunderschön modellierten Stadtgarten, der auch gleichzeitig als Skulpturengarten gelten kann. Das Museum hat klare Linien und ist in seiner Funktionalität als angenehm und intuitiv angelegt. Stadtgarten und Museum bilden eine Einheit wobei die Selbstständigkeit der Beiden erhalten bleibt. Es beherbergt im hinteren Bereich die weltweit größte Ausstellung des Bauhauskünstlers Josef Albers ( geb.19. März 1888 in Bottrop; gest. 25. März 1976 in New Haven, Connecticut), der ein Bottroper Ehrenbürger ist. Es ist aber auch ein Museum für Heimatgeschichte, wobei diese Exponate strikt getrennt sind.Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) hat das Josef Albers Museum 2006 zum Museum des Jahres gewählt, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Als Ennepetaler Journalist dachte ich an das Hülsenbecker Tal in Ennepetal welches sicherlich eine größere kulturelle Bühne verdient hätte. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Der Leser kann sicher sein, dass mir mein Abschweifen auch nicht immer genehm ist. Wie dem auch sei.

Wenden wir uns dem Künstler zu.
Professor Yuji Takeoka wurde 1946 in Kyoto/Japan geboren. Er studierte von 1968 bis 1972 an der Kyoto City University of Arts und von 1973 bis 1979 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Erwin Heerich und Klaus Rinke. Er lebt heute in Düsseldorf und hat eine Professur an der Hochschule für Künste in Bremen.

          
von links: Professor Yuji Takeoka und  Dr. Heinz Liesbrock [Museumsleiter]                     Foto: © Linde Arndt
 

Mit den  künstlerischen Bereichen Bildhauerei, Objekte und Installationen hat er sich  sowohl national als auch international einen Namen gemacht. Nach seinen Arbeiten würde man ihn der Gattung Minimalart und Postminimalismus zu ordnen. Orte der Stille und Konzentration aber auch der Kontemplation könnten als Beschreibung für seine Ausstellungen stehen. Es ist für einen Europäer sehr schwierig das Wesen der japanischen Kultur zu erkennen, zumal japanische Künstler sehr wortkarg sind. Wenn man sich jedoch auf die japanische Kunst als Europäer einlässt, so erfährt man eine ungeheurere Bereicherung als auch Inspiration.

     

26 Artefakte aus den letzten 25 Jahren des Künstler werden im Josef Albers Museum nun bis zum 11. September ausgestellt. Begeht man die Räume so erkennt man etwas, was man als „Die Abwesenheit“ von etwas bezeichnen kann. Unwillkürlich denkt man an eine Skulptur wie die „Bürger von Calais“, die auf einem Sockel vor dem Place de l’Hôtel de Ville in Calais steht. Wer diese Skulptur von Rodin einmal gesehen hat, den lässt sie nicht mehr los. In diesen und mit diesen Figuren ist das ganze Drama dieser Handlung, die übrigens  Georg Kaiser als Grundlage für sein gleichnamiges Drama genommen hatte, verdichtet wieder gegeben. Was man an dieser Skultur jedoch übersieht ist der Sockel. Und jetzt kommen wir mit der japanischen Kultur aber auch mit dem Minimalismus ins Spiel.Japanische Kultur hat immer eine Brücke zur Natur. Mensch, Natur und die Werke bedingen sich einander. Es gilt der Harmoniegedanke in der Weise, dass der Mensch eine Versöhnung mit der Natur erreichen muss. Warum? Weil er aus ihr, der Natur, heraus kommt, qua seiner, des Menschen eigenen Definition.
So wird die Skulptur eingeteilt in Sockel und der darauf befindlichen szenischen Skulptur.
Die Eigenständigkeit der beiden Elemente erbringen ein Spannungsfeld zwischen einem Gebrauchsgegenstand, dem Sockel, und dem Kunstgegenstand, der Skulptur.
Takeoka versucht in der Ausstellung die Autonomie des Sockels aufzuzeigen, der im Laufe des 20. Jahrhunderts allerdings (leider) abgeschafft wurde. Der Sockel selber birgt bei näherer Betrachtung in seiner Gestaltung selber schon das nicht anwesende Artefakte.  Takeoka zeigt den Sockel aber auch mit den ihm umgebenden Raum für das Artefakte an. Der Wert des umgebenden Raumes wird dadurch selber zum Kunstwerk. Die Form (Skulptur) selber ist dabei abwesend, wobei der Raum jedoch die Anwesenheit dokumentiert.

Takeoka zeigt aber noch auf eine andere Tradition, die mit der japanischen Kultur verschmolzen ist. Es ist das Handwerkliche, hier die Lackierungen der Sockel, die eine sehr hohe Sorgfalt bedingen. Es sind manchmal hunderte Schichten, die teilweise, je nach Technik, hochglanzpoliert, aufgetragen werden. Es ist eine Kunst alleine diese Lackierungen anzufertigen. Sorgfalt, Geduld, Mäßigung, dies alles sind Tugenden die bei dieser Lackierung zum Tragen kommen. In der langen Zeit für diese Lackierungen wird das Kunstwerk geistig gewandelt. So zeigt Takeoka wie das Handwerkliche sich als der Weg zum Sockel darstellt, der schlußendlich zu einem Fundament der Kunst wird und sich auch  damit emanzipiert. Diese Sockel ergänzen die Quadratbilder eines Josef Albers, zeigen aber auch das Museum selber als Kunstwerk. Ja, es wird durch die Anordnung der Werke sogar eine Verbindung zu dem durch die Glaswand zu sehenden Stadtgarten herbeigeführt.
Wenn man die uns vertraute europäische Begrifflichkeit von Kunst einen Moment vergisst so erfährt man eine spannende Begegnung mit der japanischen Kultur die  Prof. Takeoka uns mit dieser Ausstellung vermittelt.

   

Öffnungszeiten und weitere Informationen
Dienstag bis Samstag: 11 – 17 Uhr
Sonn- und Feiertage: 10 – 17 Uhr
Montags immer geschlossen.
Der Eintritt in die Sammlung ist frei!
Der Eintrittspreis für die aktuelle Wechselausstellung
beträgt 6 Euro/ermäßigt 4 Euro.
Für Bottroper Bürger ist der Eintritt in die
Wechselausstellung freitags frei.

Öffentliche Führungen:

Sonntag, dem 3.Juli ab 14:00 Uhr
Sonntag, dem 14.August ab 11:00 Uhr
Sonntag, dem 11. September ab 15:00 Uhr

Öffentliche Führung mit Gebärdensprache:
Sonntag, dem 28.August ab 11:00 Uhr

Familienführung:
(mit praktischer Arbeit für Kinder ab 6 Jahren)
Sonntag, dem 17.Juli ab 15:00 Uhr

Kurzführungen – Zeit für Kunst am Mittag
Donnerstag, 7.Juli, 21.Juli, 4.August, 18.August, 1 September – jeweils 12:30 Uhr

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
Tel.: 02041/29716
Fax: 02041/22578
E-Mail: quadrat@bottrop.de  

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bottrop

Alle Fotos © Linde Arndt