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Der Hauch zweier Genies über Gevelsberg

 

v.l.:Antje Simon-Behr von der Sparkasse Gevelsberg-Wetter,, Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann,Kuratorin Ann-Kathrin Hahn, Maldumal-Chefin Annette vom Bruch und Bürgermeister Claus Jacobi, Foto:(c) Linde Arndt

[jpg] Es fasziniert immer wieder, wenn uns der Hauch oder der Geist solcher Menschen umgibt. So hat die Sparkasse Gevelsberg-Wetter, vormals Sparkasse Gevelsberg, es ermöglicht, diesen Geist ein stück weit in ihren Geschäftsräumen wahr werden zu lassen.

38 Lithografien und Radierungen von Georges Braque und Pablo Ruiz Picasso fanden zur Ausstellung in das Sparkassen-EnnepeFinanzCenter der Sparkasse Gevelsberg-Wetter. Alle Werke wurden vom einzigen Picasso Museum Deutschlands, dem „Kunstmuseum Pablo Picasso Münster“ ausgeliehen. Kuratiert wurde diese Ausstellung von der ‎wissenschaftlichen Mitarbeiterin des „Kunstmuseum Pablo Picasso Münster“ Ann-Katrin Hahn.

Taube – Werk von Georges Braque Foto: (c) Linde Arndt

„Picasso meets Braque“ so der Titel der Ausstellung, die einen wunderbaren „kleinen“ aber fesselnden Einblick in die Werke dieser beiden Genies zeigt. Einen kleinen Einblick deshalb, weil die Qualität und Quantität der Werke beider Künstler kein Haus räumlich nicht umsetzen könnte.

Ein bei Cahiers d’Art erstellter Catalogue raisonné des œuvres von Pablo Picasso umfasst 33 Bände mit 6.000 Seiten, plus 16.000 Abbildungen, dies um einen Eindruck von dem Wirken des Künstlers zu geben. Der vorgenannte Katalog, der von „Le Zervos“ (Christian Zervos) begonnen wurde und später von seiner Mitarbeiterin Mila Gagarine ergänzt wurde, gilt als unvollendetes Standardwerk der Werke Picassos. Dies nur um die Dimension der Werke anzureißen.

Taube – Werk von Picasso Foto: (c) Linde Arndt

Allein die Darstellung der Schaffensprozesse eines der beiden Künstler würden jeden Kurator in den Wahnsinn treiben. Es sind Genies und die Œuvres   als auch die Würdigung derselben führt uns immer wieder in eine faszinierende Welt.

Die drei Aspekte der Ausstellung „Natur“,“Mythologie“ und „Die weibliche Figur“ lässt eine spannende Ausstellung erwarten; die beiden haben nichts anderes als eine Revolution in der Kunst „angezettelt“.

Wobei nach Aussagen von Braque und Picasso ihnen das revolutionäre nicht bewusst war.

Kuratorin Ann-Kathrin Hahn Foto: (c) Linde Arndt

Die Kuratorin Ann-Kathrin Hahn stellte in ihrem Einführungsvortrag ganz bewusst und richtigerweise auf die Freundschaft der beiden Künstler ab. Denn es war nicht nur eine alltägliche Freundschaft, wie wir sie immer wieder mal beobachten können. Vielmehr fanden zwei Menschen zusammen, die sich gegenseitig befruchteten und zu neuen Höhen in einem Schaffensprozess geleiteten. Aber, wir sollten nicht vergessen, dass Paris des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, verkörperte eine Stadt die alles möglich machte. Künstlerischer Mittelpunkt war dieser Hügel, der sich Montmartre nannte und heute noch so nennt. Auch heute erkennt man noch den kleinstädtischen Charakter, obwohl inzwischen 100 Jahre vergangen sind.

Braque und Picasso hatten ihre Ateliers fußläufig entfernt, so konnten sie sich fast täglich austauschen. Ein Haus spielte jedoch eine besondere Rolle, das Bateau-Lavoir, ein heruntergekommenes Haus, wo sich Künstler und Käufer fanden und miteinander diskutierten oder auch „nur“ ein Bild erwarben. Braque und Picasso waren aber auf einem Weg, der dieses eine Ziel hervorbrachte, den Kubismus. Im Grunde genommen war es die logische Stilrichtung nach Impressionismus und Fauvismus. Dieser Schritt musste und wurde durch die beiden Künstler vollzogen. Braque skizzierte die neue Stilrichtung und Picasso verstärkte die Skizzen und es entstand der Kubismus. Im Grunde genommen wurde die Kunst erst durch den Kubismus erwachsen und löste sich von der Bindung zur naturalistischen Betrachtung – sie wurde eigenständig.

Später wird Picasso, Christian Zervos einmal erklärend sagen:

Eine Person, ein Gegenstand, ein Kreis, – das alles sind Figuren; sie wirken auf uns mehr oder weniger intensiv. Einige stehen unseren Sensationen näher und verursachen Gefühlsregungen, die unsere Affektmöglichkeiten anrühren; andere wenden sich unmittelbar  an den Intellekt. Allen muß man ihren Platz zubilligen, da ich finde, daß mein Geist genau so viel Erregungen braucht wie meine Sinne.“ (Cahiers d’Art, 1935)

 

Damit wäre eigentlich alles über den Kubismus aber auch über die  Freundschaft Picasso zu Braque gesagt.

Es hätte zwischen den beiden sicher bis zu ihrem Lebensende weiter gehen können, wenn nicht 1914 der 1. Weltkrieg, dieses fürchterliche Gemetzel von zivilisierten Menschen, begann. Braque wurde als Franzose zur Armee eingezogen und Picasso, der ja ein Spanier in Frankreich war, malte und arbeitete weiter. Als Braque schwer verwundet zurück kam, war er, der vorher schon introvertiert war, noch mehr in sich zurück gezogen. Es dauerte, bis er wieder an seine künstlerische Schaffensphase anknüpfen konnte. Nie wieder fanden die ehemals kreativen Freunde zu einem künstlerischen Dialog; denn Picasso war Braque in seinen Schaffensprozessen enteilt.

Kommen wir wieder zur Ausstellung zurück, so werden wir erkennen, es sind die Formen in ihrer Anordnung die ein Bild ausmachen. So besteht zum Beispiel der „weibliche Körper“ aus einer Vielzahl von Formen, die in der Summe nicht unbedingt die Gesamtform ausmachen, aber die Emotionalität des Künstlers beim Entstehen des Kunstwerkes erkennen lassen. Da treten kleine Flächen bzw. Formen mit großen Flächen und Formen in Konkurrenz zueinander und buhlen um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Durch die Techniken von Lithografie und der Radierung wird das sehr schön und eindringlich sichtbar.

Einfacher kann man nicht die Tür zum Kubismus und damit zur modernen Malerei öffnen. Davon bitte mehr.

Pädagogisch begleitet wird die Ausstellung von der Malschule „Maldumal“ und ihrer Leiterin Annette vom Bruch. Alle vierten Klassen der Grundschulen in Gevelsberg sind eingeladen mitzumachen. „Bei uns wird sich alles um das große Thema Druck drehen“, so Annette vom Bruch. Im Gegensatz zu den Originalen dürften die Kinder aber die Farben so richtig krachen lassen.

Die Ausstellung im Sparkassen-EnnepeFinanzCenter, Mittelstraße 2 – 4, 58285 Gevelsberg, kann noch bis zum 29.September.2017 während der Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 18:00 Uhr und Freitag von 8:30 bis 15:00 Uhr jederzeit kostenlos besichtigt werden.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Zum Feierabend noch etwas Frisches vom Markt

Nicht nur ProCity-Manager Frank Manfrahs auch Antje Simon-Behr von der Stadtsparkasse Gevelsberg, Susanne Schumacher (Vorsitzende ProCity Gevelsberg e.V.) und Hans-Christian Schäfer, seines Zeichens Beisitzer bei ProCity (vlnr), sind gespannt wie der Feierabendmarkt am morgigen 22. Oktober 2015 aufgenommen wird. Foto: André Sicks

ProCity Gevelsberg startet ersten Feierabendmarkt im südlichen EN-Kreis

Gevelsberg: Heute am  Donnerstag, 22. Oktober 2015, gibt es in der Gevelsberger Fußgängerzone eine Premiere: Von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr findet dann nämlich dort ein Feierabendmarkt zum Einkauf frischer Lebensmittel statt. Der erste seiner Art im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis. Und anders als bei den Wochenmärkten liegt die Federführung nicht etwa bei der Stadt, die das Pilot-Projekt natürlich wohlwollend begleitet, sondern vielmehr in der Hand von ProCity sowie ihren Kooperationspartnern, der AVU und der Stadtsparkasse Gevelsberg. Insbesondere für all jene Beschäftigte, die nach der täglichen Arbeit einmal in Ruhe frische Lebensmittel einkaufen möchten und zudem in entspannter Atmosphäre Kostproben aus dem Sortiment der rund 15 Anbieter genießen wollen, ist solch ein Feierabendmarkt genau das richtige. Neben wochenmarkttypischen Angeboten erwarten die Besucher Stände mit griechischen Spezialitäten, floraler Deko, Wildfleisch, Imkereiprodukten und Spirituosen. Da darf man dann auch gerne einfach mal ein Gläschen Wein verköstigen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Unter anderem wird es bei der Fleischerei Ellinghaus, passend zur Jahreszeit, hausgemachten Grünkohl geben und die Firma Rehfeld plant eine „Feierabend-Oase“ mit Getränkestand und ausreichend Sitzmöglichkeiten zum bequemen Verzehr der im direkten Umfeld gekauften Speisen. Hinzu kommt, dass sich auch über 50 Einzelhändler, von der Fußgängerzone, entlang der gesamten Mittelstraße bis hoch zum Timpen, diesem Event angeschlossen haben und ihre Geschäfte bis 20:00 Uhr öffnen werden, damit einem gemütlichen After-Work-Shopping nichts im Wege steht. Zum Teil bieten sie sogar besondere Kundenaktionen. So lädt zum Beispiel Hof Stock alle Kinder zum Kürbisschnitzen ein und Juwelier Haarhaus stellt eine neue Schmuckkollektion vor. Atmosphärisch untermalt wird das Marktgeschehen von stilvoller Livemusik des Swingtrios „Mava Accoustic“. Ab 20:00 Uhr lohnt  sich abschließend ein Abstecher ins Bistro Papillon, wo man auf einer „After-Work-Party“ den Tag standesgemäß ausklingen lassen kann. „Uns ist es wichtig, dass wir ein entspanntes Einkaufserlebnis schaffen, ohne dabei die Stadt mit der Sperrung der Mittelstraße umkrempeln zu müssen.“, definierte ProCity-Manager Frank Manfrahs das Ziel des Feierabendmarktes. Dem fügte er hinzu, dass dies auch keinesfalls eine Konkurrenzveranstaltung zu den beiden Wochenmärkten sei. Vielmehr ist es eine Ergänzung zu den verkaufsoffenen Sonntagen. „Wir haben uns bewusst für die Fußgängerzone als Standort für solch einen Markt entschieden, da wir dadurch näher am Einzelhandel sind.“ Sollte das morgige Pilotprojekt also den gewünschten Zuspruch finden, dann stünde, laut ProCity Gevelsberg e.V., einer regelmäßigen Fortsetzung nichts im Wege.

André Sicks