Gevelsberger nehmen Verantwortung füreinander wahr
[jpg] Die Familie ist die Keimzelle einer jeden Gesellschaft. Im Grundgesetz wird die Familie mit Artikel 6 GG unter den besonderen Schutz des Staates gestellt.
Nur was ist Familie? Eine zeitgemäße Definition verweigert die Politik. Mann und Frau und evtl. noch Kinder mit Trauschein, so stellten sich unserer Vorfahren eine Familie vor. Und heute? Mann und Frau leben ohne Trauschein, gründen eine Familie, wo er oder sie jeweils Kinder mit in die Gemeinschaft bringen könnten. Eingetragene Lebensgemeinschaften, auch mit Kindern, sind heute selbstverständlich. Selbst Transsexuellen wurde der Segen des Bundesverfassungsgerichts gegeben. Jahrelang hat Deutschland seine Bevölkerungszahl durch Zuwanderungen anderer Ethnien erhöht, so wurden 2014 rund 8 Millionen Ausländer durch die Statistik registriert. Ausländer haben Inländer geheiratet und kommen recht gut miteinander aus. Selbst Christen und Muslime leben als Familien friedlich unter uns.
Nun ist das für alle Staaten ein normaler Zustand; denn die Globalisierung die unsere Staaten einem Transformationsprozess unterwerfen ist ja keine Einbahnstraße.
In einer Zeit in der von jedem Einzelnen Mobilität, Flexibilität und Leistungsbereitschaft eingefordert wird, bleibt die Vereinbarkeit von Ehe und Beruf überwiegend nicht gegeben. Die Politik in Berlin drückt sich Änderungen herbeizuführen; denn ies ist immer noch die Wirtschaft, welche die Bedingungen durch ihre Anforderungen diktiert.
Und schon befinden wir uns auf einer Schiene die die Ambivalenz der Wirtschaft im Zusammenhang mit der Familienpolitik aufzeigt. Der Standortfaktor „familienfreundliche Stadt“ steht ganz oben auf der Agenda der Standortfaktoren die die Wirtschaft einfordert.
Brüssel, Berlin oder Düsseldorf können die Familienpolitik nicht umsetzen, sie können nur Anreize schaffen.
Die Kommune kann jedoch die familienfreundliche Stadt priorisieren, wobei die NRW Landesregierung mit der Bertelsmann Stiftung und der berufundfamilie gGmbh hierbei die Kommunen begleitet und mit einem Audit zum Abschluss die Zertifizierung „Familiengerechte Kommune“ erstellt wird. Mit der folgenden 3 jährigen Phase wird die Kommune alle selbsterstellten Vorgaben in Puncto Familien umsetzen.
So bot der Jahresempfang der Stadt Gevelsberg mit einem feierlichem Rahmen der Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Christina Kampmann die Bühne um das Zertifikat dem stellvertretendem Bürgermeister Stefan Biederbick zu überreichen.
In seiner Eröffnungsrede betonte Stefan Biederbick den dreijährigen Prozess mit Workshops, Treffen oder auch Diskussionen die auf einen gemeinsamen und einstimmigen Ratsbeschluss zu einer „Stadt für Familien“ hinführen sollte. Die Stadt wollte den Familien nichts überstülpen, diese sollten selber erarbeiten, was die Politik und die Stadtverwaltung für sie tun kann. Herausgekommen ist eine familienpolitische Agenda der Stadt Gevelsberg die zeigt wie breit die Familien in Gevelsberg vorhanden sind.
Zuvor wusste das Studienstiftungsorchesters NRW unter der Leitung von Adam Szmidt mit Mozart (Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit“), Mascagni (Intermezzo aus Cavalleria rusticana), Tschaikowski (Nussknacker-Suite) und Brahms (Ungarischer Tanz Nr. 5) die Besucher festlich einzustimmen.
Frau Ministerin Kampmann betonte in ihrer Festrede auch die Zukunftsvorsorge einer Stadt mit einer gelungen Familienpolitik. Familie soll keine strapazierte Metapher sein, vielmehr sollte sie gelebte Zukunft sein. Gevelsberg mit seiner Kindersprechstunde die Bürgermeister Claus Jacobi noch selber abhält. Das Bürgermeister Claus Jacobi an dem Tag bei seiner Familie Hilfe und Stütze in einem eigenem Trauerfall war und deshalb nicht anwesend sein konnte, ist eines dieser Zeichen wie wichtig Gevelsbergern die Familie ist. Füreinander da zu sein ist Familie, so macht es der erste Bürger seiner Stadt vor. Ministerin Kampmann sieht denn auch Gevelsberg als einen der Leuchttürme die das Land mit dem Titel „familienfreundliche Stadt“ auszeichnen will. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aber auch noch immer ein Thema, so die Ministerin kritisch. Familienfreundliche Stadt zu sein ist aber auch ein Indikator für den Erfolg für eine gelungene Standortsicherung.
Klaus Bärenfänger vom Jugendhilfeausschuss sah die Auszeichnung als Bestätigung der Politik für einen richtigen Weg den es seinerzeit galt im Gevelsberger Stadtrat einzuschlagen. Kritisch warnte er aber vor der Kinderarmut in Deutschland der man gegensteuern muss.
Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Familie. So bekam der zweimalige Auftritt des Kinderballetts einen
langanhaltenden Beifall. Auch der Kindermalwettbewerb, der mit Annette vom Bruch von Maldumal im Foyer abgehalten wurde, floss in den Empfang ein, mündete dann in einer Bildversteigerung die einen, immerhin, Spendenbetrag von 2.000,– Euro brachte, über den sich der Kinderschutzbund Gevelsberg mit Barbara Lützenbürger sehr freute.
Alles in allem eine gelungene Demonstration für die Familie in Gevelsberg.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
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