Nur Schlagworte oder mehr? Bürgermeisterkandidat Wiggenhagen unter der Lupe aus Sicht des Ennepetaler Wählers.
[jpg] Nun ist einige Zeit ins Land gegangen, nachdem die CDU Ennepetal den Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen als ihren Bürgermeisterkandidaten auf das Schild gehoben hat.
Was geschah danach? Nun die CDU wählte Herrn Wiggenhagen auch noch zum Beigeordneten, der die Wahl auch annahm. Nun ist unser Gevelsberger, Herr Wiggenhagen,
Wirtschaftsförderer, Geschäftsführer der ZET Verwaltungs-GmbH, Beigeordneter und Bürgermeisterkandidat. Man sollte sich jetzt fragen, wird das jetzt mit der CDU eine "one man" Show eines Herrn Wiggenhagen?
Nichts desto trotz legen wir mal die Punkte auf den Tisch, welche die CDU für uns bisher parat legt und begeben uns auf die Internetseite der CDU, Stand 2.2.2009:
Zu seinen Zielen als Bürgermeister zählen neben dem Erhalt des bisher erreichten sehr hohen Niveaus unserer Satdt vor allem folgende Punkte:
Ø Wirtschaftsförderung Ø Stadtentwicklung Ø Stadtumbau West Ø Tourismus Ø Stärkung des Ehrenamtes Ø Schulen Ø Interkommunale Zusammenarbeit Wilhelm Wiggenhagen hat alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kandidatur als Bürgermeister und erfährt die volle Unterstützung der Ennepetaler CDU.
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Internetseite der CDU, Link: http://cduennepetal.de/1_65_Aktuelles_Wilhelm-Wiggenhagen-fuer-das-Buegermeisteramt.html
Stellen wir einmal eine realistische Betrachtung an:
1. …..zählen neben dem Erhalt des bisher erreichten hohen Niveaus unserer Stadt…
Wir sind eine Schlaf- bzw. Wohnstadt, d.h. hier geht man schlafen und nichts anderes, bestenfalls geht man hier noch arbeiten, bei den hier ansässigen Firmen. Die weichen Faktoren, wie Freizeit, Kultur, Jugend, Familie usw. sind nur rudimentär ausgeprägt.
Hier von einem hohen Niveau zu sprechen, ist vollkommen unangebracht.
2. Wirtschaftsförderung
Wenn der Selbstläufer Oelkinghausen gemeint ist, so ist hier keine irgendwie geartete Wirtschaftsförderung notwendig. Die Fußgängerzone ist von den Firmen handwerklich gut geworden. Nur im Zusammenhang mit der Wirtschaft ein Unding, denn es gibt weder einen Einzelhandel noch Fußgänger die "flanieren" können. Es ist gerade so, als wenn man einen Kühlschrank am Nordpol aufbauen würde. Die nunmehr massenweise unterstützten Discounter, wie Aldi, Lidl, HKL, Deichmann und wer sonst noch alles, haben der Stadt einen neuen Namen eingebracht, Discounter City oder Harz IV City, mehr nicht. Abgesehen davon, dass diese Firmen ohne Probleme wieder verschwinden könnten, wenn die Umsätze nicht stimmen und bei rund 31.000 Bürger wird der Umsatz auf Dauer nicht erbracht werden. Und dann hat die Stadt mit einem neuen Leerstand ein Problem, siehe Königsbergerstrasse in Voerde – aber da sieht man halt weg.
3. Stadtentwicklung
Na ja, hier hat der Kandidat ja schon einmal ein paar Eckpunkte beim ersten Gespräch zum neuen Flächennutzungsplan von sich gegeben. Danach nimmt die Stadt es hin, dass eine Überalterung in der Stadt Ennepetal eintritt. Demnach wäre für die Wirtschaftsförderung, in Personalunion, eine verstärkte Ansiedlung von Bestattungsunternehmen angebracht. Weiter sollten mehr Flächen für Friedhöfe ausgewiesen werden. Von ambitioniertem Denken und Planen keine Spur, eben nur Abwicklung.
Ach so, der letzte macht bitte das Licht aus.
4. Tourismus
Ein Witz, wenn man bedenkt unter diesem Stichwort liefen schon vor 10 Jahre Gespräche und es ist nichts heraus gekommen. Nicht nur das die notwendige Infrastruktur, sprich Hotels, Gaststätten/Restaurants, Dokumentationen der Sehenswürdigkeiten, Freizeitgestaltung oder kulturelle Angebote, fehlen, sondern es fehlen schlagkräftige Ideen und Investoren um etwas zu bewegen, um überhaupt von einem Ansatz von Tourismus zu sprechen.
5. Stärkung des Ehrenamtes
Also, dies sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn jemand ehrenamtlich, meinetwegen im Jugendbereich, etwas macht, und das noch unentgeltlich, dieser Mensch sollte doch in den Mittelpunkt der Gesellschaft gestellt werden. Wenn das bisher nicht geschah, wäre das eine Schande für die Stadt.
6. Schulen
Ich vermisse hier eine grundsätzliche Diskussion über die Gesamtschule skandinavischer Prägung vs. dreigliedriges Schulsystem. Auch konnte man registrieren, dass aus sozial schwachen Familien in der Anfangsphase die Kinder nicht mit Nahrungsmitteln versorgt wurden. Ob dieses Problem nunmehr nachhaltig gelöst wurde, ist nicht klar. Das der örtliche Kinderschutzbund überhaupt in Vorlage treten musste, war für die meisten Bürger beschämend. Die projektierte Ganztagsschule ist ja wohl eine seit langem vorgesehene Vorgabe des Landes NRW und keine Eigenidee der Stadt.
7. Interkommunale Zusammenarbeit
Ein wichtiger Punkt, denn Oelkinghausen geht über die Grenze in Richtung Schwelm. Damit das "Geldschwein" weiter brav Geld in Form von Gewerbesteuer wirft, muss wohl zwangsweise eine Zusammenarbeit mit Schwelm getätigt werden.
In Hinsicht der weiteren Entwicklung der Stadt Ennepetal, im Punkt 3 schon angerissen, ist es bei einer "sterbenden Stadt" schon notwendig mit dem Nachbarn gute Beziehung aufzubauen,
z.B. mit Hagen damit man Einfluss nimmt, wenn die Stadtteile Hasperbach und Voerde bei einer evtl. Gemeindereform Hagen zugeschlagen werden.
Die Frage sollte in diesem Zusammenhang lauten, für wie dumm hält die CDU und mit ihr der Gevelsberger Wiggenhagen und der derzeitige Bürgermeister den Wähler eigentlich?
Ist sich die CDU, und mit ihr der Kandidat der Wahl, so sicher, wenn sie solche dürftige Wahlinhalte herausgibt oder ist es dem Zeitgeist geschuldet, wenn so dumm Wahlkampf betrieben wird? Ach ja, ich vergaß, die CDU und ihr Kandidat wickeln die Stadt ja nur ab? |
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