Irgendwie trifft es immer die Falschen – wirklich?

[jpg]  Da platzt ein Motor am Teckel und schon wird ein riesengroßes Problem sichtbar. Nachdem die Ruhrtalbahn den Schaden nicht mehr schnell genug reparieren konnte, informierte sie die Städte, dass am Sonntag der Teckel ausfallen würde. In Gevelsberg hat man offensichtlich die Mail noch gelesen und weiter gegeben. Abgesehen das Gevelsberg ja attraktiv genug ist, so attraktiv, dass viele Ennepetaler wenn sie auf den Beinen sind, nach Gevelsberg umziehen. Nun wurde diese Mail auch an die Stadt Ennepetal verschickt, leider außerhalb der Geschäftszeiten. So Motoren halten sich nicht an Geschäftszeiten, ist aber auch dumm.

Da geht unser frischgebackener Detektiv, der Gevelsberger Wilhelm Wiggenhagen, erster Beigeordneter der Stadt Ennepetal und Bürgermeisterkandidat der CDU, auf Spurensuche. Und er wird fündig:

 So schreibt er auf seiner Seite, "Dass aber am Freitag erst um 17.16 Uhr, also außerhalb der normalen Dienstzeiten der Haus Ennepetal GmbH, in Form einer einfachen mail ( hier wäre doch der Anruf bei einem Verantwortlichen das probatere Mittel gewesen ) durch die Ruhrtalbahn darauf hingewiesen wurde, kann ich nicht verstehen."

 Als ich das gelesen hatte , kratzte  ich mich  verdutzt am Kopf. Wie denn gibt es eine email wie bei der Briefpost, ein Sonderformat? Meinetwegen einfache email Eur –,55 und bei vielen Zeichen kostet das Eur 1,10?

Lieber Herr Wiggenhagen es gibt nur emails, man kann die noch verschlüsseln, oder mit einem anderen Zeichensatz (charset) ausstatten, mehr nicht. Das Problem bei einer gut funktionierenden Kommunikation ist, wie geht der Empfänger mit der eingehenden Information um. Eine email ist eben eine schnelle und effiziente Nachrichtenübermittlung. Und, jetzt kommt es, man kann sie umleiten, sogar auf ein Handy. Wenn die Stadt und das Haus Ennepetal eine spezielle email Adresse angelegt hätten über die solche emails eingehen, diese nach Dienstschluss umgeleitet würden, so wäre die Information auch früh genug angekommen. Die Ruhrtalbahn hat ihren Job gemacht, sogar noch auf die alte Art mit dem Papier die Stationen längs gefahren. Nur sie und Haus Ennepetal sind nicht auf die moderne Art der Kommunikation eingestellt.
Überhaupt frage ich mich was sich die Stadtverwaltung unter Informationserstellung und -verarbeitung  in unserer heutigen Zeit vorstellt. Veranstaltungen werden nur unzureichend in die Öffentlichkeit getragen, so dass die Bürger sich darauf nicht einstellen können. Die Müllabfuhr steht auf Seite eins im Internet und das Event muss man suchen. Aber wir haben ja noch die guten alten Printmedien, die drei Tage vorher informieren, nur bis dahin hat der Bürger sich schon etwas anderes vorgenommen. Man merkt es schon, dass gezielte Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung nicht liegt. Sollen doch die Bürger nachfragen, ob und wann was "Inne Milspe" los ist, aber bitte während der Dienstzeiten. Soviel Ignoranz findet man wirklich sehr selten. Lieber Herr Wiggenhagen, machen sie doch mal einen Zeitsprung in die Jetztzeit, die 70er Jahre waren nett, wir haben aber inzwischen 2010 und da geht die Post ab. Hoffentlich werde ich nicht so alt wie unsere politischen und administrativen  Eliten in unserer Stadt.
Da wird in diesem Zusammenhang immer wieder Herr Kern als Schuldiger vorgeschoben, nur um das eigene Versagen zu kaschieren. Kern ist kein Eventmanager, er ist auch kein Manager für das Haus Ennepetal, das wusste aber doch die Stadt. Trotzdem wurde Herr Kern in dieses Amt eingesetzt und jetzt sein Vertrag noch verlängert. Die Unverschämtheit ist dabei, der Stadt gehören die ganzen Gebäude, wie Haus Ennepetal oder das Platsch, indem die Stadt der alleinige Gesellschafter ist. Auch der Rat der Stadt ist im Boot dabei, mit allen seinen Ratsmitgliedern und Parteien, einträchtig und ohne Öffentlichkeit, hinter verschlossenen Türen.

Hier mal die Liste des Aufsichtsrates der Kluterthöhle und Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH:

Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung

Wolfgang Kern, Geschäftsführer seit dem 01.07.1990 für die Kluterthöhle und Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH vor dem Formwechsel bzw. seit dem 08.12.2006 für die persönlich haftende Gesellschafterin Kluterthöhle und Freizeit Verwaltungs GmbH.

Aufsichtsrat:
 

Sechster Aufsichtsrat:
 (ab 23.11.2004)
 
 
Mitglieder im Geschäftsjahr 2007
 Stellvertreter
Michael Eckhardt, Vorsitzender Bürgermeister

Hans-Günter Wenke 1. Beigeordneter

Bärbel Dautzenberg Stadtvertreterin
Manfred Drabent Stadtvertreter
Ingold Schneider (bis 31.01.2007) Stadtvertreter
Johannes Kraft Stadtvertreter
Frohmut Eichinger (ab 01.02.2007) Stadtvertreter
 
Bernhard Mielchen (bis 31.01.2007) Stadtvertreter
Ernst-Udo Schnell Stadtvertreter
Ghert Sivers (ab 01.02.2007) Stadtvertreter
 
Matthias Rehbach Stadtvertreter
Jochem Schulte Stadtvertreter
Helmut Drees, Stadtvertreter
Jürgen Battenfeld Stadtvertreter
Volker Rauleff, stellvertretender Vorsitzender Stadtvertreter
Peter Schnurbusch Stadtvertreter
Anita Schöneberg Stadtvertreterin
Jörgen Steinbrink Stadtvertreter
Manfred Schott Stadtvertreter
Rolf-Dieter Hüttebräuker Stadtvertreter
Sabine Hofmann Stadtvertreterin
Kristin Hildebrand Stadtvertreterin
 
 
Wolfgang Frey Stadtvertreter
Michael Haas Stadtvertreter

 

 

 


Nach dieser Liste kann unser allseits geliebter parteiloser Michael Eckhardt, der von der CDU aufgestellte Bürgermeister, als Vorsitzender jederzeit das Aufsichtsgremium zusammen kommen lassen und per Antrag Herrn Kern entlassen und einen professionellen Eventmanager einstellen. Die Mehrheit hat er. Dann könnte er auch durch Architekten den meines Erachtens immensen Investitionsbedarf feststellen lassen, einen Finanzierungsplan erstellen und sodann den Investitionsstau beseitigen. Aber was wurde getan? Herr Kern ist seit 1990 Geschäftsführer, also bald 30 Jahre und das Gebäude wird nur notdürftig instand gehalten. Kern immer wieder als Schuldigen vorzuführen, bringt die Stadt aber auch nicht weiter, verbaut aber zumindest den Blick auf die wahren Fortschrittsverweigerer. Suchen sie ruhig weiter nach einem Schuldigen, Herr Wiggenhagen, aber nicht in den Spiegel gucken.

Und so kann man sagen, es trifft immer die Richtigen, diejenigen die sowieso nichts wollen.

Jürgen Gerhardt

 

 

 

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