Grußwort des Gevelsberger Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2010 / 2011

                                                      

Liebe Gevelsbergerinnen, liebe Gevelsberger,

mit dem nahenden Jahreswechsel beginnt die Zeit, in der wir zurückschauen, vor allem aber auch ausblicken wollen auf das, was uns im nächsten Jahr erwartet. Las­sen Sie mich in meinen diesjährigen Worten zum Jahreswechsel einmal unkonven­tionell, nämlich mit dem Schwierigen und Unangenehmen des ablaufenden Jahres, beginnen:

Das Jahr 2010 war ganz gewiss kein einfaches Jahr in unserer Stadt, besonders, weil es in finanzieller Hinsicht allzu sehr geprägt war von den Folgen, die die welt­weite Finanz- und Wirtschaftskrise mit sich gebracht hat. Die damit verbundenen Konsequenzen sind vor Ort nicht weniger erheblich und unangenehm: Deutliche Steigerungen bei den kommunalen Steuern und öffentlichen Abgaben erwarten uns. Es ist mir sehr wichtig, dies heute offen anzusprechen, um Ihnen gleichzeitig sagen zu können, dass Rat und Verwaltung sich sehr schwer damit getan haben, diese un­populären Maßnahmen so kurz vor Weihnachten zu beschließen. Ebenso darf ich Ihnen aber auch versichern, dass die für Sie alle schmerzhaften Maßnahmen von den Ratsmitgliedern in großer Verantwortung für Gevelsberg getroffen wurden. Be­sonders, weil es allein darum geht, Defizite des laufenden städtischen Haushalts zeitnah und schon in dieser Generation ausgleichen zu können. Wir alle dürfen, da­von bin ich überzeugt, die Defizite und Schulden unseres kommunalen Gemein­wesens nicht einfach immer nur zulasten der jetzigen Kinder unserer Stadt in die Zu­kunft fortschreiben. Dies gilt um so mehr, wenn eine Stadt wie Gevelsberg in den letzten Jahren viel investieren musste und auch noch weiter investieren muss, um den hier lebenden Menschen einen gu­ten Wohn-, Bildungs-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort zu bieten. Auf dem Wege da­hin sind wir in Gevelsberg in den letzten Jahren, so höre ich es aus vielen Gesprä­chen mit Ihnen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, weit vorangekom­men. 

                    
  Claus Jacobi [BM Gevelsberg]                           Foto: © Linde Arndt  

Um dies zu veranschaulichen, seien nur einige wenige Beispiele aus dem öffent­lichen und gesellschaftlichen Leben unserer Stadt in diesem Jahr bemüht: So konnte be­reits im Mai dieses Jahres nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten der Sport­platz Hundeicken als dritter zeitgemäßer Kunstrasenplatz eröffnet werden. Dies ist nicht nur ein Stück sportliche Infrastruktur, sondern auch ein Stück Sozialpolitik in einem Stadtteil, der ganz besonders darauf angewiesen ist, dass seine Jugendlichen „von der Straße kommen“. Schon kurz darauf folgten die Einweihung des Ennepe­strandes und die Übergabe der Skaterfläche am Ennepebogen an unsere Kinder und Jugendlichen. Ein riesiger Erfolg, wenn man sieht, dass seitdem Kinder und Jugend­liche aus der gesamten Region in unsere Stadt strömen, um mit ihren Skateboards, BMX-Rädern und Inlineskates sportlicher und sinnvoller Freizeitgestaltung nachzu­gehen. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass alle städtebaulichen Veränderungen der jüngeren Zeit in unserer Stadt zuvorderst nur ein Ziel hatten: Den Menschen, allen voran den Kindern und Jugendlichen, Raum zum Leben, Wohlfühlen und zu sinnvoller Freizeitgestaltung zurückzugeben. Projekte, die zugegebenermaßen viel Geld gekostet haben, die uns aber alle, liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger, zugleich auch sehr stolz machen dürfen.

Stolz waren wir alle auch, als wir in diesem Sommer mit Alexandra Popp einer waschechten Gevelsbergerin zum Gewinn der Weltmeisterschaft der U20-Frauenfußballnationalmannschaft gratulieren konnten. Auch Alexandra Popps Karriere beweist: Nur eine Stadt, die ihren Vereinen und Jugendlichen optimale Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen bietet, wird am Ende auf gelungene Sozial- und Berufskarrieren ihrer Töchter und Söhne stolz sein können. Gerade dafür lohnt es sich aber doch in einer kommunalen Gemeinschaft alles zu geben und, wo es sinnvoll verwendet wird, auch Geld zu investieren. Wir dürfen miteinander zufrie­den fest­stellen: Auch im schwierigen Jahr 2010 ist in unserer Stadt viel Gutes pas­siert.

Und im nächsten Jahr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wird es in Gevelsberg wieder Grund zu feiern geben. Unsere Heimatstadt wird sage und schreibe 125 Jahre alt! Im Jahre 1886 wurden uns die Stadtrechte verliehen und Gevelsberg wurde zu der selbständigen Stadt, wie wir sie heute seit Generationen kennen und lieben. In Wiederkehr dieses historischen Ereignisses schlüpft unsere Stadt selbst­bewusst in die Rolle der Gastgeberin. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie alle schon heute einzuladen, die Vielzahl von interessanten und abwechslungsreichen Jubiläumsveranstaltungen, insbesondere das große Bürgerfest vom 3. bis zum 5. Juni 2011 entlang des Boulevards Gevelsberg, mitzuerleben. Am selben Wochen­ende werden wir übrigens auch das 15-jährige Bestehen unserer Freundschaft mit der polnischen Partnerstadt Sprottau gebührend feiern.

Neben den vielen Jubiläumsveranstaltungen, auch denen der Vereine in unserer Stadt, erwarten uns in 2011 noch viele wichtige und lang geplante Geburtsstunden. So wird die neue Mensa des Schulzentrums West direkt zu Jahresbeginn ihren Be­trieb aufnehmen und auch die „Alte Kornbrennerei“ öffnet im nächsten Jahr nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als neues Bürgerhaus ihre Tore. Mit dem dortigen Trauzimmer haben Brautpaare dann ab dem Frühjahr auch in unserer Stadt die Möglichkeit, sich standesamtlich in historischem Ambiente trauen zu las­sen.

Freuen wir uns also, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit besten Aussichten auf ein neues, ein ganz besonderes, ein Jubiläumsjahr 2011 in Gevelsberg, für das ich Ihnen schon heute Glück, Gesundheit und Gottes Segen wünschen darf sowie an den bevorstehenden Weihnachtstagen eine besinnliche und beschauliche Zeit.

 

Herzlichst

 

Ihr

Claus Jacobi

Bürgermeister

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