Schwelmer Eingang zur Stadt zukünftig in neuem Glanz

[ jpg] Als die ehemalige Bundesbahn und heutige DB AG ihre Bahnhöfe nicht mehr brauchte, ließ sie diese zuerst verkommen. Dann wurden die Imageprobleme jedoch zu groß. Denn die DB AG hatte einfach nicht bedacht, dass die Bahnhöfe der Republik nicht nur Gebäude waren, welche die Dienstleistungen der Bahn verkaufen sollten. Vielmehr hatten die Bahnhöfe eine Strahlkraft und Symbolik entwickelt nach der die Städte ihren Status definierten. Bahnhof oder wie im englischen Bereich Station bedeutet auch angekommen zu sein, bedeutete aber auch Verabschiedung. Es war und ist noch immer ein Momentum nach welchem sich für den Einzelnden immer noch entscheidet, ob man sich wohl fühlt oder nicht – ein emotionaler Moment.
Die DB AG schnürte deshalb Pakete mit ausgedienten Bahnhöfen und wollte sie an einen Investor verkaufen, damit wollte man die Verantwortung für die Bahnhöfe loswerden. In einem dieser Pakete war auch der Bahnhof Schwelm. Wer nun den Schwelmer Bahnhof aus einem dieser Pakete wieder herausfischte ist heute nicht mehr auszumachen. Denn den Schwelmern war dieser Zustand des Bahnhofs schon lange ein Dorn im Auge. Auch der Bahnhof ist ein Eingangsbereich für eine Stadt wie Schwelm und sollte anziehen, so Bürgermeister Jochen Stobbe.

Außerdem  ist Schwelm auch die "Kreishauptstadt" und hat damit eine Doppelfunktion im Kreis. Den Bahnhof Schwelm besuchen immerhin Tag für Tag 5.000 Menschen, die dadurch einen ersten oder auch dauerhaften Eindruck von dieser Stadt mitnehmen.

Der Bahnhof soll nun einer totalen Sanierung und Modernisierung durch den Architekten Oliver Garthe aus Wetter unterzogen werden. Ihm zur Seite steht die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW mit dem Projektleiter Dipl.-Ing. Carsten Kirchhoff. 1,6 Mio Euro, bei einer Bauzeit von rund 9 Monaten sind veranschlagt um den Bahnhof wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

 

Die Investitionssumme entspricht in etwa der Summe die auch bei einem Neubau aufgewendet würde.

In einem ersten Schritt wird der Bahnhof entkernt, dann wird der mittlere Bereich aufgestockt und nach hinten versetzt und der heutige Eingangsbereich mit einer Glasfassade versehen und stellt sodann das Verbindungsglied zu den beiden derzeitigen 3 stöckigen Giebelelementen dar. Dadurch entsteht ein Gesamtbau der mehrere Funktionen abdecken kann. Die derzeitige 100 jährige Fassade wird restauriert, so dass der Erkennungswert des alten Bahnhofs erhalten bleibt.

Im Parterrebereich, der auch gleichzeitig weiterhin der Eingangsbereich zu den Gleisen sein wird, wird ein Systembäcker mit Außengastronomie, ein Kombimarkt mit Fahrkartenverkauf und dem Bedarf für Reisende entstehen. Der Kombimarkt soll aber gehobenen Bedarf wie Weine und Parfümerie haben, so der Gedanke. Neben dem Durchgang zu den Gleisen wird ein Durchgang zu den oberen Stockwerken vorhanden sein. Die oberen Stockwerke sollen durch Dienstleister und selbstständige Berufe angemietet werden. Angedacht sind Berufe wie Rechtsanwälte, Zahnärzte, Sozialberufe oder auch Architekten. Durch die totale Sanierung ist auch an den Lärmschutz gedacht worden, der Fremdgeräusche total unterdrückt. Da sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet, können sich Interessenten für eine Anmietung eine ihren Bedürfnissen entsprechende Fläche aussuchen. Flächen von 70 m² bis 400 m² bei einem Mietzins von bis zu 8,70 €  je nach Zuschnitt sind möglich. Dadurch entsteht eine weitere Kundenfrequenz, die für die darunterliegenden Gastro- und Marktbereiche Umsätze bringen. Auf jeden Fall liegt einer der Schwerpunkte darauf, dass der neue Bahnhof barrierefrei gestaltet wird.

In einem zweiten Schritt soll die Verkehrsituation vor dem Bahnhof neu organisiert  und die Taxizentrale in den neun geschaffenen Gebäudekomplex integriert werden. Die Parkplatzsituation muss überdacht werden, denn Schwelm hat nicht den üblichen Platz für P+R. Parallel wird der im Bahnhofsvorbereich befindliche Park überarbeitet. Die gesamten Arbeiten sind nur möglich wenn andere betroffene Teilnehmer, wie zum Beispiel die VER, mitwirken. Ungewiss ist allerdings die Lösung des neben dem Bahnhof befindlichen Pavillons, der immerhin auch gastronomisch tätig ist und erst vor 9 Monaten gebaut wurde. Hier bietet sich eine architektonische Lösung an, die diesen Pavillon mit einbindet.

           
   v.l.n.r.: Frank Sormund (Sachgebietsleiter Planung) / Tilo Kramer (Geschäftsführer Stadtmarketing) /
Dipl. Ing. Carsten Kirchhoff (Projektleiter Stadt- u. Regionalplanung) / Bürgermeister Jochen Stobbe /
Oliver Garthe (Architekturbüro Wetter) / Wilfried Guthier (Fachbereichsleiter Bürgerservice)   Foto: Linde Arndt
 

Wenn dieses gesamte Projekt fertig ist, wird Schwelm einen würdevollen Bahnhof mit einem freundlichen hellen Eingangsbereich haben. Auf der Gleisseite werden vorbeifahrende Reisende einen positiven Eindruck wahrnehmen. Denn auch die DB AG wird den Bahnsteigbereich in Schuss bringen, so dass dieser Eindruck verstärkt wird.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass Schwelm einen kleinstädtischen Charme entwickelt hat, der dann durch das sanierte Bahnhofsgebäude ein weit in die Stadt strahlendes Merkmal hat. 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Auch im Alter kreativ und voller Energie

Heitere Ausstellungseröffnung mit CURANUM-Künstlern im Rathaus

[hr] Bilder voller Lebenserfahrung und Lebensfreude begrüßen die Besucher des Schwelmer Rathauses in den kommenden Monaten. Ob Blumen, Landschaften oder freie Farbkompositionen: Die 24 Damen und Herren, die diese 50 kleinen Wunder gemalt haben, stellen ihre Bilder in der Rathaus-Galerie in der Hauptstraße 14 bis Anfang November aus.

Die älteren Damen und Herren sind Bewohner der CURANUM-Seniorenresidenz am Ochsenkamp und erhalten seit eineinhalb Jahren Malunterricht von der bekannten Schwelmer Künstlerin Slivia Straube-Holbach. Möglich wurde dieses Unterfangen durch die Unterstützung des Schwelmer Ehrenbürgers Wilhelm Friedrich Erfurt. Inzwischen gibt es neben den "Montagsmalern" noch die "Mozartgruppe", in der Bewohner des CURANUMS malen, die an Demenz erkrankt sind.
               
Zur Eröffnung der Ausstellung betonte Schwelms stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Frauke Hortolani die große Leistung der Seniorinnen und Senioren. Sie würden mit ihren stimmungsvollen Arbeiten nicht nur ein Klima der Freude bereiten. Sie würden zudem uns allen Hoffnung machen auf ein Leben im Alter, das von Kreativität und Gestaltungskraft geprägt sein kann.

Dr. Hortolani nannte alle Künstlerinnen und Künstler beim Namen: Frau Bäcker, Frau Büchele, Frau Kötting, Frau Sondergeld, Frau Reinhoff, Frau Pusch, Herrn Tripp, Herrn Görtz, Herrn Vogl, Frau Fenske, Frau Witkeviec, Frau Weber, Frau Herzenbruch, Herrn Döring, Herrn Bärwolf, Frau Oswalt, Herrn Wistuba, Herrn Schmidt, Herrn Schäfer, Frau Fulde, Frau Kraut, Frau Hagenburger und Herrn Knechtel. 

Einige der Damen und Herren, die im Schnitt 87 Jahre alt sind, waren von CURANUM-Leiter Christoph Schmidt und Adelheid Wolf (Belegungsmanagement) zur Eröffnung gefahren worden. Gern und ausführlich unterhielten sie sich mit den zahlreichen Besuchern, darunter auch Heinz-Joachim Rüttershoff, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport.

Die Ausstellung ist im Treppenhaus und auf den Fluren des Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten: montags von 8 bis 17 Uhr; dienstags und mittwochs von 8 bis 15.30 Uhr; donnerstags von 8 bis 16 Uhr; freitags von 8 bis 12 Uhr.

Schwelm, den 16. September 2010

Sonntag am und im Jugendzentrum: Kinderfest zum Weltkindertag

Seit vielen Jahren laden der städtische Fachbereich Jugend und der Schwelmer Sport Club gemeinsam zum Kinderfest ein, das von der Werbegemeinschaft Schwelm unterstützt wird.

Am Sonntag, dem 19. September, ist es wieder soweit: Vor und im Jugendzentrum an der Märkischen Str. 16 gibt es von 15 bis 18 Uhr ein tolles Programm für Kinder ab 3 Jahren und ihre Eltern. 

Hier ein Überblick: Auf dem Außengelände vor dem Jugendzentrum wird eine Rollenrutsche aufgebaut; dort wartet auch die große Hüpfburg auf junge Hüpfer. Vor allem die älteren Kinder können am Kletterturm ihren Mut und ihre Geschicklichkeit beweisen. Nach der Sicherung durch Gurt und Seil können sie unter mehreren Routen ihre persönliche Strecke in die Höhe auswählen. 

Im Jugendzentrum warten viele Geschicklichkeits- und Kreativangebote auf die Kinder; zudem steht das beliebte Kerzenfärben auf dem Programm. Der Arbeitskreis Zahngesundheit bietet wieder einen Zahnbürstentausch an – die Kinder können ihre alte Zahnbürste mitbringen und bekommen dafür eine neue. Selbstverständlich gibt’s auch nützliche Tipps zur Zahnpflege. 

Um 17.20 Uhr gastiert für Kinder von vier bis acht Jahren das "Poetische Aktionstheater" im Saal des Jugendzentrums. Die Vorstellung heißt: "Der Clown ist weg!" Im Zirkus Pompinelli herrscht große Aufregung: Die Nachmittagsvorstellung läuft bereits, als sich herausstellt, dass Antonio, der Clown, verschwunden ist. Doch Antonia, die Frau von Antonio, hat die rettende Idee. Fesselnd, witzig, einfühlsam und lehrreich spielen die Mimen auf. Dazu gibt es viel Musik, nicht nur zum Hören, sondern auch zum Mitmachen.

Der Eintritt zum Spielfest ist frei; der Eintritt zur Theater-Aufführung beträgt 0,50 € (Tageskasse).

Für das leibliche Wohl wird mit Waffeln, Würstchen und Getränken gesorgt. Das Spielfest wird stets sehr gut besucht, und so hoffen Stadt, SSC und WGS auch dieses Jahr wieder auf ein großes Echo.

Schwelm, den 14. September 2010

Echte Nachbarn des Schwelmer Heimatfestes sind einfach etwas Besonderes

[jpg] Vom Empfang der Ehrengäste im Rathaus Schwelm haben wir schon berichtet. Nun wenden wir uns dem daran anschließenden Heimatfestzug zu.

Ja, und da ist noch etwas, was das Schwelmer Heimatfest ausmacht, es sind die Nachbarschaften – 13 sind es an der Zahl. Als ich in der vorigen Woche auf einem Forum war, redete ich über das Schwelmer Heimatfest. Die Kollegen meinten, dass muss so etwas wie Karneval sein. Festwagen, Verkleidungen und die gemeinsame Kirmes in der Stadt.

Es hat mich nachdenklich gemacht. Der Karneval hat seinen Ursprung im Kirchenkreis und hat etwas mit der Fastnacht und der Fastenzeit zu tun. Wir haben die Trinitatiszeit, also warum ein Fest? Auch ist der rheinische Karneval immer mehr ein Millionengeschäft und wird in der Regel inzwischen von professionellen Eventmitarbeiter betrieben – bis auf wenige Ausnahmen.

Das Heimatfest wird jedes Jahr ausgetragen, in diesem Jahr zum 66. Mal. Und zwar von Nachbarschaften die in ihrer Freizeit sich diese Pflege dieses Brauchtums verpflichtet fühlen.

Als dieses Heimatfest zum ersten Mal statt fand, gab es andere gesellschaftliche Bedingungen. Die Nachbarschaften wussten in ihrem Umfeld Bescheid. Wenn jemand Hilfe beim Umzug brauchte, es waren die Nachbarn die halfen. Die Oma die ihre Kohlen nach oben schleppte, der Nachbarsjunge half und trug sie mal eben rauf. Das Kind das früher nach Hause kam wusste, falls die Mutter nicht da war, es konnte zur Nachbarin gehen. Man lachte und feierte und man trauerte miteinander. Die Alten saßen im Sommer noch vor der Tür und erzählten die immerwährenden alten Geschichten.

Als Kind habe ich noch miterlebt, wie die Alten den Sedanstag im September gefeiert haben. Auch da erinnerte man sich an das gemeinsam erlebte oder mehr überlebte. Und das Schwelmer Heimatfest? Nun, Schwelm ist flächenmäßig als überschaubar einzuordnen. Eine vom Kern aus gewachsene Stadt. Und weil Schwelm überschaubar ist, so hat man sicher auch nach einem gemeinsamen Fest gesucht, indem all das zum Ausdruck kommt, was Schwelm ausmacht – das Heimatfest. Heimat ist das wo man zu Hause ist, wo man sich umdrehen kann und sich seiner sicher ist. Und das feiert man gemeinsam. Und ich glaube auch, dass wir in unserer heutigen Zeit, die so schnelllebig und immer oberflächlicher wird, vorsichtig sein sollten um diese Tradition zu bewahren. Und ich denke auch, es sollten sich die Alten mit den Jungen an einen Tisch setzen, sich Gedanken machen über die Inhalte die solch eine Tradition ausmacht. Denn der Wert dieser Tradition ist nicht in Euro zu messen, diese Traditionen sind der Klebstoff die eine Kommune zusammenhält. 

Die Nachbarschaften die ein ganzes Jahr an ihren Auftritt denken, die eine Woche vorher wibbelig werden, weil die Vorfreude sie hinaus trägt, stecken ihr ganzes Herzblut in diese Vorbereitungen und ihren Beitrag zum Gelingen des Festes. Ein wenig habe ich nur Sorge, dass die Alten dieses Gefühl und die gewachsene Tradition den jungen Leuten der heutigen Zeit nicht so ganz vermitteln können wie es zur Anfangszeit war. Ein Zeichen der Zeit? Wünschen wir, dass die Brücke zwischen Jung und Alt bestehen bleibt und diese wunderbare Tradition bewahrt bleibt.

Am Sonntag war es dann auch wieder soweit, der Festzug setzte sich am Ochsenkamp in Bewegung und fuhr seinen vorbestimmten Weg. Und mit dabei waren, aus der Nachbarstadt Voerde, also dem heutigen Ennepetal, der Heimatverein Voerde. Der Nachtwächter von Voerde, der ehemalige Bürgermeister Michael Eckhardt, zog mit seinem Horn neben dem Voerder Festwagen über die Straßen. Für jeden sichtbar versuchte er mit seinem Horn sein Glück. Die Gevelsberger hatten ihre ehemalige Hammerschmiede und den jetzigen Bernd Matthäi in einen Festwagen gepackt um am Schwelmer Heimatfest teilzunehmen. Und soweit ich das ausmachen konnte  waren auch die Mühlenhämmer aus Gevelsberg und eine Gruppe des Heimatvereins aus Haspe vertreten.

Alle hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und so war es die reinste Augenweide. Der Ideenreichtum war enorm und wieder einmal haben die Nachbarschaften und Mitwirkenden aus anderen Ländern, Städten und Gemeinden es verstanden, die Zuschauer zu begeistern und in ihren Bann zu ziehen.

                            

Die französische Partnerstadt Fourqueux fuhr mit einem prächtigen Festwagen an der Tribüne vorbei. Der Wagen "Moulin Rouge" der Franzosen zeigte einmal mehr wie unsere französischen Freunde ein Feuerwerk an Kreativität entzünden  können. Phantasievolle Kostüme und auf dem Wagen Szenen der französischen Lebensart, wofür wir alle sie beneiden. Da tanzten in wunderschönen Kostümen Französinnen nach dem bekannten Can-Can, als bekennender Rheinländer würde ich sagen "lekker Mädches". Auch die Caféhausszene war ein echter Hingucker. Ich denke mir, die Franzosen haben uns viel gegeben. Sie spornen einen an, etwas mehr zu machen.

            

Es ist nicht der rheinische Karneval der hier zelebriert wird, es ist der Nachbar, auch und gerade der französische Nachbar, der mit seinem Nachbarn einmal in fröhlicher Ausgelassenheit feiern möchte. Eben so wie es unter guten Nachbarn  üblich ist.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 


[Alle obigen Fotos und auch die hier folgenden vom Festzug  © Linde Arndt]


Zum Album Nr. II

Weitere Fotos werden heute Abend noch eingestellt. Wenn dieser Satz nicht mehr vorhanden ist, geht es zu den weiteren Alben.

 

Herzen schlagen für Schwelmer Heimatfest, wohin man schaut

[la] So wie an diesem schönen Tag draußen die Sonne strahlte, so strahlten auch die Augen von Greta Lilli Sophie Nachtigall aus der Klasse 4 b von der Grundschule Westfalendamm.

Sie war als Siegerin des  Plakatwettbewerbes für das diesjährigen Heimatfest mit dem Motto "Use Hiärte schlött vö Schwelm" [Unser Herz schlägt für Schwelm] hervorgegangen und war somit Ehrengast bei dem gestrigen Empfang der Stadt im Sitzungssaal des Rathauses.

Und es waren so viele Ehrengäste zu diesem besonderen Anlass geladen, so dass nicht einmal ausreichend Stühle da waren. Da waren die Menschen der 13 Nachbarschaften, die mit unermüdlichem Engagement und Kreativität die Fäden für die Gestaltung des  Heimatfestumzug fest in der Hand haben. Gäste aus Politik,  Industrie und  Wirtschaft, Persönlichkeiten der Kirchen,  Sozialpfleger aus den einzelnen Bezirken und viele Helfer die für einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten sorgten waren da.

Was aber besonders die herzliche Verbundenheit der Städtenachbarschaften zeigte war die Tatsache, dass nicht nur  Landrat Armin Brux mit Gattin, sondern auch  die Bürgermeister  Claus Jacobi (Gevelsberg), Willi Wiggenhagen (Ennepetal) und Klaus Baumann (Breckerfeld), sowie der ehemalige  Bürgermeister Jürgen Steinrücke (Schwelm)  mit ihren Gattinnen der Einladung gefolgt und zu diesem Festakt gekommen waren.

Ach ja und es gab noch einen "Neuen", den Castrop Rauxeler Bürgermeister Johannes Beisenherz mit seiner Gattin, der sich augenscheinlich mit dem Heimatfestvirus infiziert hat.

Seit ihrem letzten Besuch in Schwelm beim Ehepaar Aland [wir berichteten] ist dieser Kontakt aufrecht erhalten geblieben und so entsteht auch mit Castrop Rauxel eine herzliche Verbundenheit.

Ein ganz herzlicher Gruß von  Bürgermeister Jochen Stobbe galt dem Ehrenbürger der Stadt Schwelm –  Wilhelm Erfurt – der durch sein unermüdliches Engagement Schwelm schon bei vielen Projekten unterstützt und schon lange sein Herz für Schwelm gezeigt hat.

So auch beim Erhalt, bzw. Aufbau des Schwelmer Lesesaales, einer wahren Rarität hier im EN-Kreis und über diesen hinaus.
(Wir berichteten)

            
Wilhelm Erfurt
[Foto: Linde Arndt]

Für einen ganz besonderen Effekt hatte die Firma Bunzel gesorgt, die extra für die Ehrengäste 3D-Brillen gesponsert hatten. Nachdem jeder im Saal mit solch einem guten Teil bestückt war und die Brille aufgesetzt hatte, verwandelten sich die Lichter der Kronleuchter in einen Kranz strahlernder Herzen. Eine wirklich gelungene Überraschung.
                     
                                                                                                        Foto Linde Arndt entstand durch Vorhalten der 3D-Brille

Und dann wurde noch eine Auszeichnung vergeben, die Wilhelm-Vandage-Medaille für das Schwelmer Platt, die an den Vorsitzenden des Plattdeutschen Vereins Werner Burggräfe ging.
Aus diesem Verein gab sodann das Schwelmer Urgestein Anita Stiepermann in reinstem Schwelmer Platt kurzweiliges zum Besten.

   

Nun sorgte die französische Polizistin Christine Chergui für Heiterkeit im Saal.
Sie revanchierte sich für eine geschenkte deutsche Polizeimütze, die sie anlässlich des Besuches vom Polizeichef des Kreises vor einiger Zeit geschenkt bekam und  übergab Landrat Dr. Arnim Brux als obersten Polizeichef ihre Dienstjacke, die sie als Polizeianwärterin getragen hatte.

Dr.Arnim Brux war sichtlich gerührt, zog die Jacke an,  die ein wenig zu klein war und umarmte Christine Chergui, wobei er ihr versprach sich für dieses Geschenk zu revanchieren.

      

Und dann ging noch die Begrüßung von Bürgermeister Stobbe auf französisch an seinen Amtskollegen der Stadt Fourqueux, Daniel Level und die anwesenden französischen Bürger ein wenig  holprig aber nicht ungeschickt über die Bühne.

Daniel Level antwortet mit einer Grußadresse in Deutsch – das erste mal in seinem Leben – wie er betonte. Ich denke beide Bürgermeister sollten die jeweils andere Sprache etwas vertiefen. Wie sollen nur die berühmten vier Augen Gespräche über die Bühne gehen? Daniel Level wusste mit seinen Worten die Gäste des Bürgermeisterempfangs zu berühren. Beide Redner wurden mit lang anhaltendem Beifall bedacht.

Dann wurden aber schon einige unruhig, die Zeit war gekommen, die anwesenden Nachbarn mussten zu ihren Wagen. Bürgermeister Stobbe eröffnete kurzerhand das Buffett  und eilte mit seinem Anzug aus dem Saal. Fünf Minuten später kam er nochmals rein, nunmehr schon mit dem blauen Nachbarschaftskittel versehen. Er musste ja mit Christiane Sator, der Obernachbarin den Führungswagen besetzen. Es war Zeit.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm


Über den Heimatfestumzug wird unsere Redaktion noch an anderer Stelle berichten.

Hier noch einige Fotos des Empfangs (© Linde Arndt)

 

Gäste aus West-Papua im Kreishaus

(pen)„Welche Aufgaben hat ein Landrat?, Warum gibt es Städte und Kreise?, Welche Anliegen werden im Kreishaus bearbeitet?“, viele Fragen an den Landrat hatten die Jugendlichen aus Papua, die heute im Kreishaus zu Gast waren.

                     

Dr. Arnim Brux begrüßte Jugendliche aus West-Papua, die im Rahmen des Partnerprojektes mit dem Kirchenkreis Schwelm zur Zeit den Südkreis besuchen, im Sitzungssaal des Kreistages. Er erläuterte das demokratische System in Deutschland und erklärte die politische Struktur von der Bundesregierung über die Länder bis hin zum Kreistag und den Räten. Anhand von Beispielen der Zulassungsstelle und der Kreisleitstelle verdeutlichte er die Aufgaben des Kreises. „Der Kreis übernimmt die Aufgaben, die durch eine Stadt allein nicht wirtschaftlich wahrgenommen werden aber in der Gemeinschaft der kreisangehörigen Städte gemeinsam getragen werden können“, so Brux.

Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenkreises Schwelm begleiteten die Gruppe, die sich an-schließend über das Geo-Informationssystem des Kreises informierte und die Rettungsleitstelle besuchte.

Hintergrundinformation West-Papua:
Neuguinea, die nach Grönland zweitgrößte Insel der Erde, wurde 1511 und 1526 von portugiesi-schen Seefahrern entdeckt. Neuguinea gehörte nicht zu den Gewürzinseln und blieb deshalb zu-nächst für europäische Handelsmächte uninteressant. Erst im 19. Jahrhundert beanspruchten die Niederlande die Westhälfte der Insel, Deutschland den Nordosten und England den Südosten.
Die Grenze zwischen dem West- und dem Ostteil wurde durch den 141. Längengrad festgelegt. Als Indonesien 1945 von Holland unabhängig wurde, blieb West-Papua zunächst unter niederlän-discher Verwaltung. Die Niederlande wollten das Land in die Unabhängigkeit führen. Doch am 1.5.1963 musste Holland unter internationalem Druck das Gebiet an Indonesien übergeben. Ein Referendum unter UN-Aufsicht sollte der Bevölkerung 1969 die Möglichkeit geben, sich frei für oder gegen den Verbleib bei Indonesien zu entscheiden. Indonesien gelang es, eine freie und faire Volkabstimmung zu verhindern. Heute ist West-Papua eine indonesische Provinz, gegen den Willen der Papua, die weiterhin für ihre Unabhängigkeit von Indonesien eintreten.

Aktuelle Infos zum Heimatfest Schwelm 2010

Auf dieser Seite stellen wir aktuelle Informationen der Stadt Schwelm hinsichtlich des Heimatfestes 2010 zusammen:

1) An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum

2) Innenstadt wegen Heimatfest-Umzuges gesperrt  / Festzug startet um 13:00 Uhr

3) Zum Heimatfest: Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt /
    Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

 

 

                          
                           Foto: Linde Arndt

Musikalischer Hochgenuss im Schloss Martfeld Martfeld-Quartett, M. Terziyski und S. Harada spielen Brahms


Musikfreunde erwarten mit Freude das nächste Konzert des Martfeld-Quartetts, das am Sonntag, dem 12. September, um 15 Uhr im Schloss Martfeld stattfindet (Einlass: 14.30 Uhr). Das Quartett – Hikaru Moriyama, Karin Nijssen Neumeister, Liviu Neagu-Gruber und Axel Heß – spielen gemeinsam mit Momchil Terziyski und Sadao Harada das Streichquintett Nr. 1 und das Streichsextett  Nr. 1 von Johannes Brahms

Sadao Harada war der jüngste Solocellist des Tokyo Symphonieorchesters, bevor er in die USA auswanderte, um dort seine Karriere fortzusetzen. Er absolvierte die Juilliard-Schule und studierte dort mit Claus Adam, Robert Mann und Raphael Hillyer.

Er ist Begründer des berühmten Tokyo String Quartet (1969) und blieb bis zum Jahr 1999 dessen Cellist. In diesen dreißig Jahren führte er das Quartett, das für seine außergewöhnliche technische Brillanz und nuancierte Dynamik bekannt ist, an die Weltspitze. Heute ist Harada viel beschäftigter Musiker, Solist, Kammermusikpartner und Pädagoge.

In Vidin geboren, trat er schon früh als Solist mit Orchester auf. Er studierte an der Sofioter Musikakademie, an der Musikhochschule Köln bei Vl. Andonov und M. Buchholz und an der Folkwang-Hochschule Essen bei Vl. Mendelssohn. Er war Solobratscher der Philharmonie in Sofia und tourte mit dem Kölner Kammerorchester, mit dem Westdeutschen Sinfonia Kammerorchester und als Solist und Kammermusiker durch die besten Säle Europas und Kanadas.

Eintrittskarten gibt im städtischen Verwaltungsgebäude Moltkestraße 24: Bürgerbüro, Tel. 02336/801-255, und Fachbereich Bildung, Kultur, Sport, Raum 241, Tel. 02336/801-273, Fax: 02336/801-313, e-mail: schmittutz@schwelm.de. Sie kosten 14 € für Erwachsene, 10,50 € für Schüler und Studenten und 7 € (Schwelm-Pass/Juleica).

Schwelm, den 20. August 2010

 

An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum


Die Heimatfesttage stehen bevor und wieder werden auch Kinder und Jugendliche Alkohol trinken, viele sogar weit mehr als sie vertragen. Alkohol ist das unter jungen Menschen am weitesten verbreitete Suchtmittel.
 
Vor einigen Jahren hat sich zu dem Thema Feste feiern – aber wie? das Netzwerk Suchtprävention in Schwelm gegründet. Die Mitinitiatoren Rita Köster vom Caritas Suchthilfezentrum und Karlheinz Vestweber vom Jugendamt Schwelm geben Antworten auf Fragen zum Thema Alkohol.
 

Warum ist Trinken von Alkohol für Kinder und Jugendliche so gefährlich?

Kinder und Jugendliche vertragen wesentlich weniger Alkohol als Erwachsene, da ihr Körper und das Gehirn sich im Wachstum befinden. Der Alkohol wird langsamer abgebaut. Darüber hinaus besteht für jugendliche Rauschtrinker eine höhere Wahrscheinlichkeit, später alkoholabhängig zu werden. Trinkverhalten in jungen Jahren ist mit entscheidend, ob Alkohol im Erwachsenenalter zum Problem wird.

Dürfen minderjährige Kinder und Jugendliche auf dem Heimatfest Alkohol trinken?

Ab 16 Jahren dürfen Jugendliche Bier, Wein und Sekt, ab 18 Jahren auch branntweinhaltige Getränke, also Schnaps und hochprozentige Getränke, kaufen und konsumieren.

Dürfen Erwachsene Schnaps an Jugendliche unter 18 Jahren weitergeben? Oder darf ich als Volljähriger Schnaps kaufen und an meine minderjährigen Freunde weitergeben?

Wer Hochprozentiges an Minderjährige weitergibt, macht sich strafbar. Nur Bier und Wein dürfen an Jugendliche ab 16 Jahren abgegeben werden.

 

Werden Kinder und Jugendliche auch in der Schule über den Umgang mit Alkohol aufgeklärt?

Es gibt verschiedene pädagogische Programme, die bereits in der Grundschule ansetzen und auch in den Klassen 7 und 8 fortgeführt werden. Auch kurz vor dem Heimatfest informieren die weiterführenden Schulen ihre Schüler über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs.

 

Was können Erwachsene tun?

Die meisten Erwachsenen trinken Alkohol, er ist oft Bestandteil unserer Fest- und Tischkultur. Kinder und Jugendliche erlernen den unschädlichen genussorientierten Umgang aber nicht von allein. Gerade in der Pubertät testen sie ihre Grenzen aus. In dieser Zeit benötigen sie deutliche Hinweise und nachvollziehbare klare Regeln, die gerade auch den Konsum von Alkohol betreffen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen Orientierung geben und Vorbild sind; Erwachsene, die sich für ihre Kinder interessieren.

 

Warum ist Koma-Saufen, also Rauschtrinken, so gefährlich?

Alkohol ist ein Zellgift und kann gerade bei Jugendliche zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen, da Kinder und Jugendliche die Rauschwirkung und das Risiko oft nicht einschätzen können.

 

Welche Angebote macht das Netzwerk Suchtprävention während des Heimatfestes?

Das vor einigen Jahren gegründete Netzwerk besteht u.a. aus Vertretern des Suchthilfezentrums, Stadt und Kreis Schwelm, freien Trägern der Jugendarbeit, Schulen und Politik. Am Freitag- und Samstagabend (3. u 4. September 2010) wird von 18 bis 1 Uhr eine Chill-out area am Neumarkt/Ecke Moltkestraße eingerichtet. Dort können Kinder und Jugendliche eine Auszeit nehmen, etwas Wasser trinken, kickern, reden, abhängen, sich erholen. Mitarbeiter des Netzwerkes werden dort sein, aber auch über das Heimatfestgelände gehen und auf das Angebot hinweisen.

 
Wo gibt es Hilfen in Schwelm zu Themen wie Drogen, Sucht und Jugendschutz?
  • Jugendamt Schwelm, Tel. 801-397
  • Kommissariat Vorbeugung, Kreispolizeibehörde, Tel. 9166-2951
  • Caritas Suchthilfezentrum, Tel. 7001.
 
 
 
Schwelm, den 20. August 2010
 
 

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