Step-by-step geht es in Schwelm voran

Bürgermeister Jochen Stobbe bei seiner Ansprache zum ZOB   Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe bei seiner Ansprache zum ZOB Foto: Linde Arndt

[jpg]In Schwelm läuft es nicht so gut. Jeder Euro muss zweimal umgedreht werden. Denn die Stadt steht unter einem Haushaltssicherungskonzept und könnte über kurz oder lang in den Nothaushalt rutschen. Dazu kommt, dass der Rat der Stadt Schwelm unter Führung der CDU mit dem Bürgermeister anscheinend eine Vendetta auszufechten hat. Die Belange der Stadt bleiben bei solch einem Verhalten logischerweise außen vor.

Die SPD im Rat ist da machtlos, denn die Mehrheiten sind eben auf der anderen Seite.Jetzt erst hat die Gruppe um die CDU erfolgreich einen Unternehmer mit einer Investitionssumme von 20 Millionen Euro verärgert und vertrieben. Und weil das ganze nicht so sauber war, könnte es gut zu einer Regressklage des Unternehmers kommen. Nicht so schlimm, so hört man, Schwelm hat sicher eine Gemeindeversicherung, also braucht die Stadt diesen Regress nicht aus dem Haushalt bezahlen. Nur bedenkt niemand den großen Imageverlust, den die Stadt dadurch zu erleiden hat. Welcher Unternehmer investiert gerne in einer Stadt, in welcher er keine Gewinne machen darf.

Fast täglich hört man wie die oben genannte Ratskoalition wiederum Geschütze gegen die Stadtverwaltung in Stellung bringt. Das Treffen, welches die CDU unter dem Titel „Werkstatt-Gespräch Innenstadt“ mit einigen wenigen unvoreingenommenen Schwelmern hatte, konnte man denn auch getrost als Alibiveranstaltung einordnen. Der angerichtete Schaden durch die Causa Pass ist groß, nun versucht man die Meinungs- und Deutungshoheit im Zusammenhang mit der Innenstadtgestaltung wieder zu erlangen. Man (CDU) war mehr oder weniger unter sich und sprach sich für die kommende Kommunalwahl Mut zu.

Symbolischer Spatenstich des ZOB  Foto: Linde Arndt

Symbolischer Spatenstich des ZOB Foto: Linde Arndt

Trotz allem ist es der Stadtverwaltung wieder gelungen eine städtische Investition in die Zukunft und für die Stadt Schwelm auf den Weg zu bringen. Schwelm bekommt einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Bahnhof. Es war ein langer Weg durch den Rat, der mit einigen Hindernissen versehen war, denn der Schwelmer Hauptverwaltungsbeamte Bürgermeister Jochen Stobbe sollte ja keinen Erfolg haben – koste es was es wolle. Da wurde mal schnell eine Tasse Kaffee im Rat zu einer Bestechungsaffäre hoch geputscht.

Trotz allem traf man sich am Bahnhof Schwelm um einen symbolischen ersten Spatenstich zu machen. Bürgermeister Jochen Stobbe, AVU, VER, VRR und die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH aus Essen schritten zur Arbeit. Es wird ein barrierefreier ZOB werden, der Behinderten die Möglichkeit bietet das Verkehrsmittel ÖPNV zu benutzen. Auf den Bahnsteigen wurden die Einstiege für die Züge schon angepasst, es fehlte nur noch der Anschluss an den Buss. Die etwas längeren Gelenkbusse können nach Fertigstellung des Bahnhofs durch die VER endlich eingesetzt werden. Die elektronischen Informationsanzeigen werden die Bussan- und – abfahrten digital anzeigen. Langfristig sollen über diese Anzeigen auch weitergehende Informationen übermittelt werden.

Tatsächlich gewinnen die Schwelmer aber ein neues Tor zur Stadt über das die täglich rund 6.000 Besucher einen positiveren Eindruck von der Stadt bekommen, so Bürgermeister Jochen Stobbe. Und weiter bittet er alle Benutzer des Bahnhofes jetzt schon um etwas Geduld bei den Einschränkungen die durch die Baustelle entstehen. Ein Trost: Bis zum Heimatfest soll der ZOB in seinem ganzen Glanz fertig sein. Aber das ist nicht alles. Die Umwelt soll nicht zu kurz kommen, so wird es Ladestationen für E-Fahrräder und Elektroautos geben und mit dem Betrieb der installierten Solarmodule könnten 15 Haushalte mit Strom versorgt werden, so der Geschäftsführer der AVU Thorsten Coß. Am ZOB können nun mehr Fahrräder und Motorräder geparkt werden. Sofort nach Bekanntwerden der Modernisierung des Bahnhof-Vorplatzes zu einem modernen ZOB meldeten sich denn auch 3 Interessenten für das Bahnhofsgebäude um mit ihren Architekten das Gebäude zwecks weiterführender Nutzung ins Auge zu nehmen.

Man warte nun bei der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH auf die Konzepte der 3 Investoren.

Es war ein guter Tag für Schwelm und die Schwelmer die mit dem Bau dieses ZOB ein neues Stadttor zu einer doch liebenswerten Stadt bekommen. Step-by-step geht es voran, solide wie es die Kasse eben zu lässt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Wird der Vernunft noch eine Chance gegeben?

Krisensitzung der EU-Aussenminister 3.3.2014 in Brüssel Foto: © Linde Arndt

Krisensitzung der EU-Aussenminister 3.3.2014 in Brüssel
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Die Situation ist ziemlich verfahren. Der Westen, unter der Führung der USA, hat sich auf die neue ukrainische Führung eingeschworen die mit einem Umsturz ans Ruder kam. Man hat den Eindruck, alle gegen Russland. Nur was bringt das? Einen Nervenkitzel, der uns alle an den Rand eines neuen Krieges bringt? Man sollte dieser Tage ein gutes kalibriertes Koordinatensystem haben, welches einen gut durch das Geflecht von Lügen, Spekulationen und Halbwahrheiten führt.

Zur Erinnerung:

2013 wurden die Verhandlungen über ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine unterschriftsreif abgeschlossen. Die Unterschrift sollte auf dem EU Gipfel in Vilnius Ende Nov. 2013 von den Vertragspartnern vollzogen werden. Nebenbei sollte die ehemalige Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko zur Therapie nach Deutschland ausreisen dürfen. Es kam nicht zu dieser Unterschrift. Die EU war bestürzt, mühte sich aber der Ukraine die Tür nicht vor der Nase zu zu schlagen. Der Grund: Der russische Präsident soll interveniert haben und der Ukraine ein Ultimatum gestellt haben, entweder die EU oder Russland, so wurde es kommuniziert. Die erste Halbwahrheit! Tatsächlich hatte Putin die Ukraine auf den Wegfall der Zollunion mit der von Putin als Gegengewicht zur EU angestoßenen Eurasischen Union hingewiesen. Die Konsequenz wäre für die Ukraine, dass sie nicht mehr die Zollfreiheit erhalten würde und könnte. Wirtschaftlich wäre dies für die Ukraine fatal, stand und steht sie doch vor der Entscheidung ihre Währung abzuwerten weil ihre Produkte zu teuer sind. Jahr für Jahr überstiegen „unbemerkt“ die Importe die Exporte. Ein weiteres Problem, Gas und Erdöl, welches von Russland eingeführt wird, wird durch die ukrainische Regierung seit Jahren subventioniert. Allein diese beiden Punkte führten zum immer schnelleren Verbrauch der Geld- und Devisenreserven. Für 2014 stehen 7 Mrd. Dollar Rückzahlungen oder Umschuldungen an, wobei von Russland Forderungen von 20 Mrd. Dollar aus Gaslieferungen fällig gestellt sind. Die Zahlungsunfähigkeit drohte und droht, wenn kein frisches Geld in die Kasse kommt.

Parallel demonstrierten tausende auf dem zentralen Majdan Platz in Kiew gegen die exorbitante Korruption der herrschenden Klasse. Seit der orangenen Revolution von 2004 hat sich jede ukrainische Regierung von Wiktor Juschtschenko über Julija Tymoschenko bis hin zu Wiktor Janukowytsch „bedient“. Das Ausmaß war und ist gewaltig; denn nicht nur die obersten Entscheider bedienen sich, es bedient sich auch der kleine Dorfpolizist von nebenan wie selbstverständlich. Die Unzufriedenheit der Ukrainer mit ihrem System nahm denn auch Ausmaße an, die man an brennenden Reifen oder Autos gut sehen konnte. Und die Möglichkeit der Manipulation war in dieser Atmosphäre ein Leichtes.

Verwundert rieb man sich die Augen als nach dem Gipfel in Vilnius die Demonstranten auf einmal alle in die EU wollten. Nicht die Korruption war jetzt das Problem, sondern das verhinderte Assoziierungsabkommen mit der EU. Und die Gewaltspirale drehte sich schneller. Die Staatsmacht griff ein und versuchte die Gewalt in den Griff zu bekommen, was misslang. Die ersten Schüsse fielen, Molotow Cocktails wurden gegen die Polizisten geworfen. Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Die Anführer auf dem zentralen Majdan Platz bekamen ihre Gruppen nicht mehr in den Griff. Das Ganze lief aus dem Ruder. Zuletzt waren an einem Tag 100 Tote gezählt worden.

Und wieder wurde die Wahrheit untergraben; denn Tote wurden nur auf Seiten der „friedlichen“ Demonstranten gezählt. So konnte es nicht mehr weiter gehen.

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In dieser Situation machten die EU Außenminister Steinmeier und das sogenannten Weimarer Dreieck, Laurent Fabius aus Frankreich und Radoslaw Sikorski aus Polen einen dramatischen Schlichtungsversuch zwischen den Demonstranten und dem Präsidenten Wiktor Janukowytsch.

Er gelang, man einigte sich auf Neuwahlen spätestens zum März 2014, Beteiligung der Demonstranten an der Regierung innerhalb von 10 Tagen und eine Rückkehr zur Verfassung aus dem Jahre 2004. Die EU Außenminister waren es zufrieden, zeigten sich auf dem Majdan mit einigen ukrainischen Führern den Demonstranten und verschwanden.

Ein paar Stunden später war diese Vereinbarung keinen Cent mehr wert. Gegen Abend machte sich Präsident Wiktor Janukowytsch mit Hubschrauber „aus dem Staub“. Später wird er sagen, er und seine Familie wurden bedroht.

Das es diese Bedrohung gegeben hat, spricht dafür, dass kurz nach Abflug des Präsidenten ein Haftbefehl gegen Wiktor Janukowytsch wegen „Massenmords“ ausgestellt wurde. Und es wurde „der erste Stein“ gegen Russland geworfen. Nach einem eiligst aufgestellten Gesetz sollte russisch als zweite Amtssprache verboten werden. Eiligst wurde auch per Akklamation auf dem Majdan in Kiew die neue Regierung gewählt. Ob auf dem Platz Ukrainer oder wer auch immer standen, wen kümmerte es. Jeder durfte abstimmen, überprüft wurde da nichts. Man wollte unumkehrbare Fakten schaffen. Heraus kam denn auch eine „bunte“ Mischung von Mitte bis rechts außen Politikern, die die Regierungsgeschäfte übernahmen. Die Demonstranten oder wer auch immer das auf dem Majdan war, waren es zufrieden. Von Korruption war nunmehr keine Rede mehr. Ach ja, da war doch noch die Ministerialdirektorin im US Außenministerium, Victoria Jane Nuland in Kiew, die in einem Telefongespräch mit dem US Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt diesem gesagt hat: „Fuck the EU“.

[caption id=“attachment_2905″ align=“alignright“ width=“350″]Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Catherine Ashton   Foto: Linde Arndt Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Catherine Ashton
Foto: © Linde Arndt[/caption]

Nuland wollte mehr Härte gegenüber den Ukrainern und den Russen (?) im Lande, ihr waren die Gespräche, die die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Catherine Ashton mit allen Beteiligten führte zu lang, zu weich und nicht zielführend. Nuland soll diesen Umsturz mit Geldern der USA finanziert haben und dafür sollte es jetzt Erfolge geben. Es sollten unumkehrbare Fakten geschaffen werden.

Das sich in Kiew der von den Deutschen favorisierte „Preisboxer“ Vitali Klitschko mit seiner 12% Partei rumtrieb und ab und an brav etwas zum Besten gab, mag als Marginalie in diesem Spiel erwähnt werden.

 

Dann verschoben sich auf einmal die Betrachtungen und damit das Krisenszenario auf die Halbinsel Krim. Dort leben rund 60% der Bevölkerung mit russischem Hintergrund, dort befindet sich im Hafen der Stadt Sewastopol die Schwarzmeerflotte Russland. Wie aus dem Nichts tauchten auf einmal Kombattanten auf. Ohne Hohheits- und Rangabzeichen waren sie keiner nationalen Gruppe zuzuordnen. Bewaffnet und in Camouflage-Uniform patrouillierten sie durch die Straßen der Krim Hauptstadt Simferopol und der Hafenstadt Sewastopol. Und es wurden immer mehr, zuletzt werden es an die 8.000 Mann gewesen sein. Sie bewachten die ukranischen Kasernen, Flughäfen, öffentlichen Gebäude aber auch den Regierungssitz. Die Unruhen in Kiew und die daraus entstandene Russenphobie schlug nicht auf die Krim über. Die Kombattanten wurden der russischen Bevölkerungsgruppe zu geordnet. Bis heute fielen nur Warnschüsse auf der Krim. Kein Mensch kam zu Schaden wie in Kiew, die Präsenz der kampfbereiten Kombattanten genügte. Während es im Georgienkonflikt 2008 noch zu Zerstörungen, Toten und Verletzten der Bevölkerung mit russischen Hintergrund kam, blieb es auf der Krim ruhig.

In dieser Situation wurde eine Sondersitzung der 28 Außenminister der EU in Brüssel anberaumt. Alle Pressevertreter erhielten die Pressemitteilung, dass am Nachmittag eine Pressekonferenz stattfinden würde. Unter Leitung der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Ersten Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Catherine Ashton wurde um 13:00 h die Sitzung im Justus-Lipsius-Gebäude, dem Sitz des Rates der europäischen Union eröffnet.

Alle internationalen Journalisten saßen auf heißen Kohlen, die Zeichen standen nicht gut für Europa. Die USA, Russland und die Umstürzler in Kiew diktierten die Abläufe. Erlöst wurden wir alle, als um kurz vor 19:00 Uhr Catherine Ashton vor die Presse trat. Sie verlas eine Erklärung in der sie Russland als Aggressor bezeichnete. Russland solle seine Armeesoldaten wieder in die Kasernen zurück beordern und den direkten Dialog mit der „Interimsregierung“ in Kiew suchen.

Dies und nur diese Art des Umgangs zwischen den Staaten würde die Unterstützung der EU finden.

Ansonsten wurde für Donnerstag, den 5. März der Rat der EU (Consilium ) tagen um weitere Schritte, wie Sanktionen, zu beschließen. Angedacht wurde die Bildung einer Fact-Finding-Mission um die unsichere Informationslage zu beseitigen und die Bildung einer Kontakt-Gruppe um eine Lösung des Konflikts herbei zu führen.

Das Leben geht weiter. Schon heute findet eine Sitzung im Rahmen der OSZE in Paris statt, der man den Status einer Kontakt-Gruppe zuschreibt. Gleichzeitig finden zwischen Russland und der Ukraine auf Ministerebene Gespräche statt.

Pressetermin  mit Lady Ashton  Foto: © Linde Arndt

Pressetermin des Außenministertreffens in Brüssel Foto: © Linde Arndt

Was allerdings alle beteiligten Journalisten am Montag störte, die EU hatte sich nicht aufraffen können eine Vermittlerposition einzunehmen, obwohl Catherine Ashton erste Gespräche mit der Ukraine geführt hatte. Das die weiteren Gespräche unter der Ägide der USA stattfinden sollen schränkt mal wieder die Selbstständigkeit Europas, seine eigenen Probleme zu lösen, ein.

Ach ja, 7 Milliarden Dollar haben die EU und die USA an Kreditzusagen und Bargeld der neuen nicht gewählten ukrainischen Regierung als Anschub Finanzierung in Aussicht gestellt. 1 Milliarde haben die USA als Kreditzusage mit gebracht. Nur, die Ukraine braucht schon 2014 37 Milliarden Dollar. Und das ist nicht alles, wenn wir uns die Krise in Griechenland betrachten. Ob die Ukrainer aber bereit sind, den Preis, Abwertung der Landeswährung bei gleichzeitigem Lohnverzicht, für die Abkehr von Russland zu zahlen, wagen viele zu bezweifeln. Schon jetzt ist die Ukraine destabilisiert, wie wird es morgen aussehen?

Jürgen Gehardt für EN-Mosaik aus Brüssel.

Ungebrochener Wachstumskurs der Sparkasse Gevelsberg

v.re: Vorstandtsvorsitzender Thomas Biermann und Vorstandsmitglied Michael Hedtkamp von der Sparkasse Gevelsberg präsentieren das Bilanzergebnis 2013  Foto: Linde Arndt

v.re: Vorstandtsvorsitzender Thomas Biermann und Vorstandsmitglied Michael Hedtkamp von der Sparkasse Gevelsberg
Foto: Linde Arndt

[la] Gut gelaunt zeigten Thomas Biermann (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gevelsberg) und Michael Hedtkamp (Vorstandsmitglied) das Ergebnis ihrer positiven Geschäftsentwicklung in einem  Bilanzpressegespräch zur Geschäftsentwicklung 2013. “Unseren erfolgreichen Wachstumskurs der letzten Jahre konnten wir auch in 2013 fortsetzen”, so Biermann. Auf Grund der Beruhigung der wirtschaftlichen und finanzpolitischen Situation im Euroraum habe sich die weltweite konjunkturelle Entwicklung im Laufe des Jahres 2013 stabilisiert.

Dieses war möglich, da im vergangenen Jahr der private Verbrauch, unterstützt  durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken, von  der starken Lage auf dem Arbeitsmarkt und damit gleichfalls verbundenen Lohnzuwächsen, profitierte.

Das Ergebnis zeigt auch die vorliegende Bilanz, die mit einer Bilanzsumme von 896,1 Mio. Euro abschliesst und damit 2,5 % höher liegt als das Ergebnis von 2012, welches einen Zuwachs von 3,7 % verzeichnet hatte. Zum Vergleich: Das Wirtschaftswachstum in Deutschland betrug 0,4%, was uns natürlich mit Stolz erfüllt; denn dieses Wachstum schafften wir aus eigener Kraft (organisches Wachstum). Auch im Ranking des Sparkassenverbandes Westfalen Lippe schneiden wir besser ab als die verbundenen Sparkassen.

 

Einlagengeschäft im Aufwärtstrend

“Auch die Kundeneinlagen konnten mit einem Plus von 2,6 % auf 657,6 Mio Euro  verzeichnet werden. Das hohe Niveau aus dem Jahre 2012 wurde somit mit hauseigenen Sparkassenbriefen gehalten und lag erneut bedeutend über dem rückläufigen Verbandsdurchschnitt in Westfalen-Lippe”, so Thomas Biermann. „Ein Zeichen für ein hohes Vertrauen unserer Kunden gegenüber ihrer Gevelsberger Sparkasse.“

Das Aktiengeschäft ist erklärbar durch unsere Kunden mit Vorsicht betrachtet. Währenddessen der Immobilienmarkt als eine hervorragende Anlageform wahrgenommen wird.

v.l.: Michael Hedtkamp, Thomas Biermann, Thomas Theile (Sparkasse Gevelsberg) Foto: Linde Arndt

v.l.: Michael Hedtkamp, Thomas Biermann, Thomas Theile (Sparkasse Gevelsberg) Foto: Linde Arndt

 

„Wir können mit Fug und Recht sagen, dass unsere Gevelsberger Sparkasse ein solides und erfolgreiches Institut auch im Jahre 2013 darstellt.

Neben der Präsentation der Jahreszahlen 2013 haben wir die Umstellung auf das SEPA (Single Euro Payments Area) Verfahren abgeschlossen. Allerdings müssen wir den Vereinen im Zusammenhang mit dem Lastschriftverfahren kleinere Hilfestellungen leisten, was wir auch gerne tun. Die Frist für diese Umstellung wurde jedoch dieser Tage um 6 Monate verlängert. Für Privatkunden beginnt die Frist für das SEPA verfahren allerdings erst ab dem 1.1.2016.

Auch unser Umbau wurde fast geräuschlos und innerhalb kurzer Zeit in 2013 umgesetzt.
Hinter der “Bühne” wurden die Vorbereitungen für Basel III ( Qualitative Erhöhung der Eigenkapitalsbasis ) angestoßen. Hier können wir mit einer Kernkapitalquote, gemäß der Berechnung nach Basel III, in Höhe von 16,06 % eine herausragende Zahl vorweisen.

Mit Freude sehen wir unser soziales Engagement welches uns immer wieder zeigt, die Stadtsparkasse Gevelsberg ist mitten in Gevelsberg zuhause. Aber auch als Steuerzahler im Bereich der Gewerbesteuer sind wir mit 1.750 tsd. Euro neben anderen Steuerzahlern ein Teil der Stadt Gevelsberg“  so die Ausführungen von Thomas Biermann (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gevelsberg) und Michael Hedtkamp (Vorstandsmitglied).

Im Ausblick auf 2014 ist es  wieder gelungen, eine wunderbare Ausstellung zu organisieren. Vom 29. September bis zum 24. Oktober wird der bekannte deutscher Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller Janosch, der heute auf Teneriffa lebt,  bei  der Sparkasse Gevelsberg  zu Gast sein. Er wird zur Austellungseröffnung selber anwesend sein. „Wir werden hier mit unseren Kunden diesem Event mit Freude entgegen sehen,“ so Thomas Biermann.

Jürgen Gehardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

 

Wir müssen zu unserer Mitte stehen. Alle? Alle!

 

Innenstadtdialog Foto: JPG

Innenstadtdialog Foto: Linde Arndt

[jpg] Nun ist der Innenstadtdialog in die „heiße“ Phase getreten. Als Zwischenbilanz wollte die Stadt dieses Treffen am 19. Februar 2014 verstanden wissen. Der Dortmunder Frank Heinze von Heinze und Partner, markierte denn auch alles bisher erreichte mit einem markigen und sinnlichen Spruch, „Auf geht es“. Er und nur er konnte es kaum vor Spannung aushalten die zur Umsetzung der Ideen aus den verschiedenen Workshops führen sollte. Nur, was waren das für Ideen die dort aus den vier Workshops vorgetragen wurden?

Ein Bürgerbüro (ein Magnet der erweiterten Grundversorgung)? Meine Güte, soll nur die Verweildauer in der Fuzo erhöht werden, indem man sich alle Jahre wieder ein amtliches Dokument holt? In anderen Städten spricht man von eGouvernement und wieder andere haben das schon eingeführt. Wann sagt der Stadt Ennepetal endlich  jemand, dass wir mitten im digitalen Zeitalter sind. Das ist doch alles zu rückwärts gewandt!

Und so kam es auch, dass die vier Leute, wie Bernd Carell, Peter Eckelt, Stephan Langhard (Stadtverwaltung) und Regina Schmale die Gespräche denn „spaßig“ fanden. Endlich hat uns mal jemand zugehört, so der Eindruck. Und, was noch wichtiger ist, man wollte nicht zu den Miesmachern gehören. Was im Umkehrschluss heißt, die restlichen Ennepetaler sind Miesmacher?

Nochmals zurück zu den Ideen. Es sind alles Ideen die schon einmal auf anderen Veranstaltungen (seit 13 Jahren) vorgetragen wurden, aber nicht umgesetzt wurden. Ennepetal sollte sich doch ein paar Gebetsmühlen anschaffen, worauf diese Ideen alle vermerkt werden. Einmal im Jahr dreht man die Mühlen und irgendwann hat Buddha es leid und setzt diese Ideen um. Tibet ist halt überall.

Der Gebäudeleerstand sollte sich verringern, die Fußgängerzone sollte attraktiver werden, ein Innenstadtgarten soll her ( Haus Martfeld/Schwelm könnte man ja kaufen?), es soll (mal wieder) sauber werden, Wege und Treppen zur Berlet Investition sollen aufgewertet werden (Eimer Farbe?)

Die rund zwei Stunden Vortrag waren eine Tour der Langeweile und der Langweiler. Diese ewigen Wiederholungen! Wenig Kreativität, Phantasie und Innovation.

Recht schnell merkte man, die Stadtverwaltung Ennepetal nebst dem Rat benutzt die Bevölkerung um von ihrer Entscheidungsschwäche abzulenken. Wie kommt es wohl, wenn die Investition für Berlet und für den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg mit allen seinen Kosten entschieden werden konnte. Rund 5 Millionen werden dort mit Ungewissheiten „rausgehauen“, und für die Stadtteile sollen die Vereine und Bürger selber zahlen?  Das ist doch eine indirekte Besteuerung! Und diese indirekte Besteuerung soll über eine neu zu gründende Organisation ( nach bisher gefühlten 20. Organisationen), die natürlich unter der „Fuchtel“ der Stadt stehen soll geschehen. Das die Stadt mit ihrem Citymanagement bisher hunderttausende Euro in den Sand gesetzt hat, darüber kein Wort. Die Stadt kann es einfach nicht, oder sorry, sie kann nur Steuergelder versenken. Wann begreift die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Ennepetal es endlich, dass sie zu entscheiden haben und sich nicht hinter ihren Einwohnern zu verstecken haben. Abgerechnet wird wie immer bei der nächsten Wahl oder mit einem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid. Auch das Internet wurde bei dem „Wunschkonzert“ erwähnt. Wofür eigentlich Internet? Ach ja, damit jeder in der Republik weiß, wie toll der Ennepetaler Bürgermeister alles organisiert. Wiggenhagen hier, Wiggenhagen da, vielen Dank Sarotti Mohr oder so ähnlich.

Und dann immer wieder gut, der lang gehegte Weihnachtswunsch für Ennepetal – Tourismus.
Sicher sind im Ruhrgebiet laut der Ruhr Tourismus GmbH, des RVR , Zuwachsraten im einstelligen Bereich zu verzeichnen, nur die guten Städte halten auch dementsprechende Strukturen vor. Ennepetal hängte sich nur einfach rein ohne dementsprechende weitergehende touristische Strukturen.

Wieder musste die Stadt Ennepetal zugeben, keine Fördergelder aus dem Projekt „Ab in die Mitte“ bekommen zu haben. Warum wohl? Die Förderbedingungen sind doch klar:

“Es sollen Projekte kreiert werden, die sich mit der/den Stadtidentität(en) auseinandersetzen und sich im Spannungsfeld von Stadttourismus und Handel, Erlebnis und Wohlfühlen bewegen und diese Thematiken – wenn und wo möglich – miteinander in Beziehung setzen.
Es gilt Projekte zu initiieren,

  • die sich orientieren an den genannten Themen im Kontext der Stadtidentität und Baukultur,
  • die zentrenverträgliche Lösungen darstellen und sich in ihrer Gestaltung an hohen Qualitätskriterien orientieren,
  • die entsprechende Maßnahmen der Stadterneuerung, -planung und -gestaltung initiieren bzw. öffentlichkeitswirksam inszenieren und im Bewusstsein der Bevölkerung verankern,
  • die nicht nur Interessenpolitik für eine bestimmte Gruppe betreiben, sondern eine generationsübergreifende Perspektive einnehmen.”

 

Was ist daran so schwer zu verstehen? So wie es aussieht müsste Ennepetal umfangreiche Vorarbeiten tätigen. Nicht so wie bei JeKi, Instrumente bestellen und die Kinder nicht ausbilden wollen. Rosinenpickerei ist in Düsseldorf nicht so beliebt. Ein bisschen Gehirnschmalz sollte schon bei der Stadt Ennepetal vorhanden sein.
Dann die Förderung über „Stadtumbau West“ die jetzt zig mal abgelehnt wurde, auch hier kein Fortkommen. Es fehlt die inhaltliche Zielvorstellung und damit Wegmarken dorthin.
Ennepetal sieht in der Regel bei der Vergabe von Fördergelder so lange zu, bis die Fördertöpfe leer sind. Sicher eine gute Beschäftigungstherapie für die 15 Millionen Truppe, die mit den Steuergeldern nichts anfangen kann. Trotz allem muss man das Ablenkungsmanöver von dem „Zuschuss“ der Stadt Ennepetal für Berlet in Höhe von rund 5 Millionen Euro, als gelungen bezeichnen. Nur Professor Döpp fand ein paar Worte zur Berlet Investition, er hatte noch nicht ganz aufgegeben.

Ehemaliger  Plan Foto: Linde Arndt

Ehemaliger Plan Foto: Linde Arndt

Zu guter Letzt durften auch die Ennepetaler (Wiggenhagen und Langhardt sind ja keine Ennepetaler) etwas zu dem langweiligen und überflüssigen Abend beitragen. Der Cafélokalmieter am Spielplatz fand es nicht so prickelnd, wenn der Individualverkehr bis zu seinem Café fahren darf um dann vor seiner Tür zu drehen. Kein Problem, wir hatten ja Wunschkonzert und verkürzten kurzerhand den Verkehrsweg bis zur Apotheke.
Interessant waren die Anmerkungen eines ehemaligen Sprockhövelers der nicht verstehen wollte, warum in seiner ehemaligen Stadt, sowohl auf der Mittelstraße in Haßlinghausen, auf der Hauptstraße in Niedersprockhövel und selbst auf der Wittenerstraße in Hiddinghausen, der Handel blüht und gedeiht, während auf der Voerderstraße niemand sich ansiedeln mag. Sprockhövel hat nur rund 26.000 Einwohner, aber offensichtlich ein schlagkräftiges Innenstadtmanagement.

Aber wie sagte Herr Heinze von Heinze und Partner so schön, „wir müssen alle zu unserer Mitte (Milspe) stehen“. Alle? Auch die Voerder! Wunschdenken halt.
Es waren etwas über hundert Besucher anwesend, wobei rund 40 Leute von der Stadtverwaltung und der Politik den Saal füllten. Die Politik hatte nichts zu sagen, was verständlich ist. Will sich die Politik nicht unbedingt festlegen, man könnte ja angreifbar sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Gevelsberg und die Religionen der Bürger

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Teilnehmer „Dialog der Religionen“ Foto: © Linde Arndt

[jpg] Toleranz ist in Gevelsberg gelebtes Miteinander. Schaut man sich die Geschichte Gevelsbergs an, so stößt man unweigerlich auf Engelbert den I. Dieser wurde bekanntermaßen durch Friedrich von Isenberg aus Hattingen auf dem Boden der heutigen Stadt Gevelsberg ermordet. Um der schlechten Tat eine gute Tat entgegenzusetzen wurde denn auch ein Zisterzienserinnenkloster an dieser Stelle errichtet. Das war quasi die Keimzelle zur Gründung der Stadt. Wenn man sich die Literatur über Engelbert I anschaut, erfährt man im Kontext vom Deutschen Kaiser Friedrich II, dem Sultan al-Kamil und zu guter Letzt von Papst Innozenz III.

Papst Innozenz verlangte damals von Friedrich II, der übrigens seinen „Regierungssitz“ in Sizilien hatte, dass er einen Kreuzzug (Den 5. oder 6. je nach Zählweise) zusammenstellte um die Stadt Jerusalem zu befreien. Solch eine Befreiung mittels eines Kreuzzugheeres war damals eine recht blutige Angelegenheit. Finanziell machte man es sich damals einfach, indem die eingenommenen Städte zur Plünderung freigegeben wurden. Friedrich II hatte allerdings eine ganz andere Vorstellung, wie er die Stadt Jerusalem „befreien“ wollte. Er kam mit einem kleinen Heer an Land, ging nach Jerusalem und trat mit allem Prunk seinem Gegner dem Sultan al-Kamil entgegen. Beide verhandelten wie sie das Problem, die Rückgabe von Jerusalem an die Christen, lösen könnten. Relativ schnell kamen sie zu einer Einigung, der in den Frieden von Jaffa mündete. Inhalt des Vertrages, die Christen bekamen Jerusalem zurück, die Moslems und Juden hatten freien Zugang zu ihren Religionsstätten. Kein Blut, keine Tote und alle waren hoch zufrieden mit diesem Frieden. Friedrich II zog sich wieder zurück um auf seinem „Regierungssitz“ auf Sizilien wieder zu regieren.

Bürgermeister Jacobi  Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Jacobi Foto: © Linde Arndt

Was hat das jetzt mit Gevelsberg zu tun? Nun, der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II hatte eine hohe Toleranzrate gegenüber anders Denkenden, auch verabscheute er Gewalt gegen Andersdenkende. Dies wollte er auch im Norden seines Reiches verwirklicht sehen. Und sein Stellvertreter im Norden und der damit für den Raum Gevelsberg zuständig war, war Engelbert I. Und wenn man so will, war der Mord an Engelbert I die Initialzündung für die Gründung der Stadt Gevelsberg. In der Folgezeit hat sich eines in Gevelsberg gehalten, eine tolerante Art des miteinander Umgehens. Nicht ausgrenzen war die erste Wahl sondern integrieren in allen Bereichen und brachte die Vorteile, die Gevelsberg auch die Prosperität brachten. Dies sind die Geschichten, die sich als Sekundärgeschichten einer Stadt ergeben, die letztendlich zu einer Gevelsberger Identität führten.

 

So ist und war es auch konsequent, gesellschaftliche Bereiche einem Dialog zu zuführen, um ein integratives Zusammenleben zu gewährleisten.

„Dialog der Relgionen“ sollte zu dem Anstoß und zu weitergehenden Gesprächen zwischen den Gevelsberger Mitgliedern der drei abrahamitischen Religionen, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam, führen. Am 10. Februar 2014 war es soweit. Rund 200 Gevelsberger hatten sich im Ratssaal und auf den Rängen versammelt um dieser niveauvollen Veranstaltung beizuwohnen. Gekommen waren u.a. : Lale Arslanbenzer, Kommunales Integrationszentrum, Hubertus Kramer MdL, Kreisdirektorin Iris Pott, Annette Bußmann, stellvertr. Bürgermeisterin, Hagay Feldheim, 2. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hagen, der Imam der Gemeinde Gevelsberg, ein Vertreter der DITIB [(Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) deutsch: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V.] Essen, sowie ein Vertreter der Katholische Gemeinde Sankt Engelbert und Probst Norbert Dudek, Sankt Marien oder die Evangelische Gemeinde Gevelsberg, Isis Baeck (VHS-EN-Süd), Michael Pfleging (Stadt Gevelsberg).

Bürgermeister Claus Jacobi sprach in seiner Eröffnungsrede von den verschiedenen Ausprägungen eines Gottesbildes in den drei Weltreligionen. Die Unterschiede dieser Gottesbilder haben auch Einzug in die verschiedenen Kulturen gefunden und sie geprägt.

 Foto: © Linde Arndt

Roswitha Dasch Foto: © Linde Arndt

Es ist der Andere, der Respekt vor seinem Glauben einfordert; denn auch er will seinem Gegenüber den gleichen Respekt entgegen bringen. Ausdrücklich bedankte sich Jacobi bei Elisabeth Rex und Eberhard Wehberg, die Initiatoren dieser Veranstaltung. Auf Augenhöhe und tolerant soll es in unserer Gemeinde zugehen und von allen gelebt werden. Dies vor allen Dingen aus meinem gesellschaftlich politischen Verständnis heraus, so Claus Jacobi.

Für den jüdischen Glauben trug die Wuppertaler Gitarristin und Sängerin Roswitha Dasch Jüdische Lieder vor. In einem Lied passte der Text sehr gut zu der Veranstaltung, indem  „Wer wird bleiben….Gott wird bleiben. Ist das nicht genug?“ gesungen wurde.

 

Foto: © Linde Arndt

Der Imam Foto: © Linde Arndt

Der anwesende Imam trug dann aus dem Koran die Sure 49 (Vers 13) Al-Hujurat سُورَة الحُجُرَات  für den islamischen Glauben vor:

 [Sure 49.Vers 13] „O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Weib erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen

gemacht, daß ihr einander kennen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Allah der, der unter euch der Gerechteste ist. Siehe, Allah ist allwissend, allkundig.“

Der islamische Glaube hat in seiner Religionsausübung die Derwische in vielfältiger Art hervor gebracht. So hatten die Moslems einen Derwisch des Mevlevi-Orden als Mittelpunkt vorzuweisen.

Derwische sind tief Gläubige Moslems die als Mittler zwischen dem irdischen und dem göttlichen Leben fungieren. Der sich im Kreis drehende Derwisch, neigte seinen Kopf, hielt einen Arm nach oben und den anderen Arm nach unten um somit die Anwesenden für Gott zu öffnen. Wer mochte konnte sich also öffnen; denn Gott ist in allen drei Religionen der Allmächtige.

Es war schon ein gewisser Zauber im Ratssaal.

So wusste auch der Vertreter der Ditib aus Essen den Tanz als eine Suche nach dem Weg der zu Gott führen könnte, zu interpretieren.

Die Bürgermeisterstellvertreterin Annette Bußmann plädierte für eine Gesellschaft der Zukunft in Gevelsberg, die sich ohne Vorurteile der Frage von Integration stellt. Zu dieser Frage gehört auch das religiöse Miteinander. Genau hier setzt das „KOMM-IN NRW – Innovation in der kommunalen Integrationsarbeit – eine

Michael Pfleging, Iris Baeck, Annette Bußmann    Foto: © Linde Arndt

Michael Pfleging, Iris Baeck, Annette Bußmann
Foto: © Linde Arndt

Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen“ Konzept der Landesregierung auf. Es geht um Migration und Integration, Angebote und Strukturen auf der kommunalen Ebene sollen dadurch effizienter und effektiver gestaltet werden, so Frau Bußmann.

Barbara Lützenbürger, die Vorsitzende des Gevelsberger Kinderschutzbundes, möchte den Umgang der religiös geprägten Menschen denn auch etwas harmonischer gestaltet sehen. Michael Pfleging von der Stadt Gevelsberg sieht die gesamte Aktion denn auch im Land NRW eingebettet und damit in einem größeren Rahmen.

bandDie Band „Max“ brachte aus ihrem Programm „Hoffnungsland“ einige christliche Lieder. Und zu guter Letzt formulierte die christliche Seite das Versöhnungsgebet der Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry.

Im Ablauf des Abends merkte man schon wie reich die drei Religionen in ihren Riten und Übungen sind. Und, was noch wichtiger ist, wie viel Gemeinsamkeiten sie unabhängig voneinander entwickelt haben, die sicher eine Basis für gemeinsame Aktionen bilden könnten. Vielleicht wird es ja einmal neben den Friedensgebeten von Assisi, die 1986 durch die Neuorientierung der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen möglich wurde, nachhaltige Friedensgebete in Gevelsberg geben. Unmöglich? Nein!

Halten wir uns alle an an die Eingangsworte des II vatikanischen Konzils „Nostra Aetate“ in der der exklusiv definierte Absolutheitsanspruch der römisch-katholischen Kirche aufgegeben wurde. Der Weg war frei zu einem interreligiösen Dialog. Den Zweiflern wurde damals (1965) entgegen gehalten:

„Nicht Diplomatie, nicht Taktik, nicht allzu große pastorale Klugheit, sondern Gerechtigkeit auf dem geraden Weg, ‚die Wahrheit wird euch frei machen‘ (Joh 8,32).“

Und was ist die Wahrheit die uns alle frei macht? Es ist die Akzeptanz der Menschenwürde, zwischen Mensch und Mensch und die daraus abgeleiteten Rechte die uns frei machen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

 

Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie in der GALERIE

Zahlreiche Besucher beim "Dialog der Religionen in Gevelsberg  Foto: Linde Arndt

Zahlreiche Besucher beim „Dialog der Religionen in Gevelsberg Foto: Linde Arndt

 

Magie des Fremden

[la] Es waren beeindruckende Momente, die mich bei der Vernissage der Fotografie-Ausstellung von Jana Kappe in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld  berührten.

Plakat-Jana

Jana Kappe    Foto: Linde Arndt

„INDIEN – Menschen, Märkte & Magie“so lautet der Titel und wird dieser Ausstellung wirklich  gerecht. Jedes Foto erzählt seine eigene Geschichte und dokumentiert das wirkliche Leben in diesem so bunten und abenteuerlichen Land. „Indien ist so vielfältig, so gewaltig und voller Gegensätze“ ,  so steht es in dem in dieser Ausstellung ausgelegten Katalog, den man für eine kleine Spende, die dem Schwelmer Verein „Verbindungen  eine Welt“ zu gute kommt, erwerben kann. Selbstverständlich habe ich einen solchen Katalog erstanden, um jederzeit zu Hause noch einmal einen Teil der wunderschönen Fotos in Ruhe betrachten zu können.

Es waren sehr viele Besucher gekommen, die sich mit den Fotos intensiv auseinander setzten. Keines der Bilder ist gestellt oder gepost. Es sind  flüchtige Momentaufnahmen von großer Aussagekraft.

Johannes Dennda, als Schirmherr der Veranstaltung, eröffnete dann mit sehr emotionalen  Worten  die Ausstellung. Dann übergab er an Herrn Rainer Zunder, der die Laudatio hielt, welche auch im Katalog als Vorwort abgedruckt ist. Im Anschluss daran kam Frau Saraswati Albano-Müller aus Schwelm zu Wort, die eine ganz besonders freundschaftliche Beziehung zur Künstlerin hat und von ihrer ersten Begegnung mit der  Künstlerin berichtete, von der bescheidenen, warmherzigen jungen Frau, die so talentiert und wissbegierig war und die nun der Öffentlichkeit  ihr zusammengestelltes Werk präsentierte.

 

Wer bisher keine Gelegenheit hatte, sich von den beeindruckenden Fotos zu überzeugen, der hat noch bis Freitag, den 28. Februar 2014 hierzu Gelegenheit und zwar jeweils zu den Öffnungszeiten der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Brux: „Aufsichtsrat ist Kontrollfunktion zeitnah gerecht geworden“

Dr. Arnim Brux  Foto: Linde Arndt

Dr. Arnim Brux Foto: © Linde Arndt

[Schwelm]   „Niemand sollte sich dazu verleiten lassen, die gegen Dr. Claus Bongers erhobenen Vorwürfe und die damit verbundenen Entscheidungen des AVU-Aufsichtsrates für den anstehenden Wahlkampf nutzen zu wollen.“ Aktueller Adressat dieser Warnung ist für Dr. Arnim Brux der Kreisverband der FDP.

„Wir haben unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Gespräche gesucht, notwendige Schritte eingeleitet und sehr schnell eine Lösung gefunden. Der Aufsichtsrat ist seiner Kontrollfunktion umfänglich nachgekommen, hat das Heft des Handelns in die Hand genommen und angemessen und professionell reagiert.“

Zum jetzigen Zeitpunkt gelte es, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abzuwarten. Bevor diese nicht abgeschlossen seien, gehen die von der FDP aufgeworfenen Fragen für Brux ins Leere, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. „Tatsächlich sollte die vollständige Aufklärung der Vorwürfe, die von Dr. Bongers zurückgewiesen werden, im Fokus stehen. Plakativ formulierte Forderungen und Anschuldigungen mögen da zwar publikumswirksam erscheinen, sind in der Sache aber wenig hilfreich.“

Im Übrigen war es nicht der „persönliche Wunsch“ des Landrats, 2013 die auslaufenden Verträge des Vorstandes zu verlängern, sondern eine wohl begründete Entscheidung des Aufsichtsrats.
Auch den Vorwurf der mangelhaften Information der Kreispolitik will Brux so nicht stehen lassen. „Die vom Kreistag entsandten Mitglieder im Aufsichtsrat sind von Anfang an informiert gewesen und waren am Entscheidungsprozess beteiligt. Alle übrigen wurden so zeitnah wie möglich in Kenntnis gesetzt.“

Schwunk [FDP]  Foto Linde Arndt

Michael Schwunk [FDP]
Foto: © Linde Arndt

Wie bei Herrn Schwunk [FDP]  allerdings aufgrund der noch nicht geklärten Vorwürfe gegen ein Vorstandsmitglied der Eindruck entstehen kann, dass die AVU AG für einige ein Selbstbedienungsladen sei, ist in keiner Weise nachvollziehbar und stellt den Aufsichtsrat und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AVU unter Generalverdacht, so Brux. „Ich fordere Herrn Schwunk auf, Namen und Fakten zu nennen, damit ich diesen Vorwürfen nachgehen kann, oder sich für eine solche infame Unterstellung zu entschuldigen.“






Zauberhafter Neujahrsempfang in Gevelsberg

Foto: © Linde Arndt

Nachwuchsgruppe der Musikschule EN „Movie Groovies“ mit Ihrer Bandleaderin Jasmin Foto: © Linde Arndt

 Gevelsberger Kinder an die Macht – so war es beim Neujahrsempfang 2014 in Gevelsberg

[jpg] Jasmin wollte mal kurz die Welt retten. Sie gehörte zu einer Kinderband die die Bühne rockte.

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Bürgermeister Claus Jacobi
Foto: © Linde Arndt

Bürgermeister Claus Jacobi hatte sich wieder etwas einfallen lassen. Kinder und Familie war das diesjährige Thema. Jasmin, die Bandleaderin der Nachwuchsgruppe der Musikschule EN „Movie Groovies“, ist ein solches Kind, das sich sicher in Gevelsberg angenommen sieht. Claus Jacobi ging nur zu Anfang in den Vordergrund zur Moderation, um die Dekoration von Jürgen Klostermann zu loben, die aber auch wirklich herausragend den Saal schmückte.

Und dann kündigte er für dieses Jahr einen neuen Schritt der Stadt Gevelsberg an. Gevelsberg will sich als „Familiengerechte Kommune“ durch das Ministerium für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen zertifizieren lassen und empfängt demnächst einen Auditor der Gevelsberg zur Zertifizierung  begleiten wird.

Und mit dieser Überraschung trat Claus Jacobi in den Hintergrund und überließ den Kindern die Bühne. Ein jugendliches Moderatorenteam  der Jugend-Theatergruppe des „Filmriss“ übernahm die Führung des Empfangs, und zwar mit Bravour.

Da wurde ein Film mehrerer Jugendlicher aus Berge vorgeführt, die in einer lustigen Eigenregie einen grummeligen Berger zeigten der im Stadtteil sein „Unwesen“ treibt. Unwesen deshalb, weil er Russen als wodkatrinkende Sonderlinge einstufte und auch von Polen eine vorgefasste Meinung hatte, die er aber gerne zum Schluss integriert sehen wollte.

Heinz Hilgers

Heinz Hilgers Foto: © Linde Arndt

Als Gast und Hauptredner wurde Heinz Hilgers, der Präsident des deutschen Kinderschutzbundes, angekündigt. Hilgers freute sich, dass er in Gevelsberg eine Kommune vorfand die von der Geburt eines Kindes über die Kita bis zur Berufsfindung Kindern immer zur Seite steht. Es ist nicht alltäglich solch eine Kommune vor sich zu haben; denn es ist nun mal so, Kinder haben keine Lobby. Und so ist es für ihn ein besonderes Anliegen die Kinderrechte in das Grundgesetz aufgenommen zu sehen. Eine UN-Kinderrechtskonvention gibt es schon, also warum sollte eine Koalition mit einer Mehrheit von 80% ( Grundgesetzänderungen benötigen eine 2/3 Mehrheit) diesen Artikel nicht fassen können, so Hilgers. Aber so resümierte er, im Vergleich zu Indonesien geht es deutschen Kindern sehr gut. Nur es müsste viel mehr getan werden um die Gewalt, die noch immer gegen Kinder ausgeübt wird, zu unterbinden.

Er werde wohl nicht alles umgesetzt sehen was notwendig ist, um unseren Kindern einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zu sichern. Aber, so Hilgers, der Kölner Dom brauchte ja auch rund 500 Jahre bis er in seiner vollen Pracht stand. Lasst uns also an diesem Dom gemeinsam bauen, der als Symbol für unsere Kinder da stehen könnte.

Barbara Lützenbürger

Barbara Lützenbürger Foto: © Linde Arndt

Barbara Lützenbürger, Vorsitzende des Gevelsberger Kinderschutzbundes, mochte nun auch nicht abseits stehen und versprach an diesem Dom mitzubauen und wollte denn auch die bleiverglasten Scheiben übernehmen. So würde der Kinderdom recht bunt strahlen.

Marc Weide trat mit einer Zaubershow auf, in die er auch zwei Kinder der Tanzschule Balsano eingebunden hatte. Er selbst überzeugte, ich weiß nicht so recht, ich denke mehr als „Kind“, dem der Schalk im Nacken sitzt.

Christine Richert vom Bürgermeisteramt stellte aus der zweiten Reihe zwei Sammelhäuser hin. Es sollte gesammelt werden. Der Erlös sollte  je zur Hälfte an den Kinderschutzbund Gevelsberg und die andere Hälfte für das Projekt „Schulen für indische Mädchen in Indien“, das der Präsident des deutschen Kinderschutzbundes verfolgt, aufgeteilt werden.

Nachdem Heinz Hilgers sich im goldenen Buch der Stadt Gevelsberg verewigt hatte, ging die Post ab. Denn nun tanzten in rot/schwarzen Kostümen Mädchen und Jungen der Gruppe „Sweet Kisses“ der Tanzschule Balsano  durch die Reihen –  alles SchülerInnen der umliegenden Schulen – und ernteten rhythmischen Beifall der ungefähr dreihundert anwesenden Gäste.

Es war eindrucksvoll anzusehen zu was Kinder und Jugendliche fähig sind, wenn Erwachsene, wie ein Bürgermeister Claus Jacobi, es verstehen, Kindern die erste Reihe zu überlassen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Hier noch eingefangene Momente dieses beeindruckenden Neujahrsempfangs
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26. Klavier-Festival Ruhr 2014 wartet mit einem fulminanten Programm auf.

Panel der Programmvorstellung Klavierfestival Ruhr 2014

Panel der Programmvorstellung Klavierfestival Ruhr 2014 / v.l.: Maike Middelmann, Prof. Franz Xaver Ohnesorg,
Claudia Eckes-Kohlrautz Foto: © Linde Arndt

[jpg] Spannend verspricht das Klavier-Festival Ruhr wieder zu werden. Erneut steht das Festival unter der Schirmherrschaft von Trudl Herrhausen, die es sich nicht nehmen lässt das Festival am Freitag, dem 9. Mai um 20:00 Uhr mit einem Konzert von Leon Fleischer, Nicholas Angelich und der neuen Philharmonie Westfalen zu eröffnen. Enden wird das Festival am Samstag, dem 12. Juli 2014 mit einem Konzert von Till Brönner & His Piano Friends in der Philharmonie Essen.

So versprechen die Schwerpunkte wieder außergewöhnliche Aufführungen. Wobei Schwerpunkte sind es ja nicht so recht, vielmehr sind es Stücke, die der Intendant Prof. Franz Xaver Ohnesorg besonders gewürdigt sehen will. Zum einen sieht sich das Klavier-Festival dem 150. Geburtstag von Richard Strauß verbunden. Zum anderen sieht man sich dem späten Beethoven verpflichtet. Und ein herausragender Leckerbissen, es gibt eine Erkundung oder Entdeckung des Klaviers „Für die linke Hand“. Einen besonderen Raum räumt man der Welt der Etüden ein, die ursprünglich als Übungsstücke gedacht waren und sich später zu einem eigenständigen musikalischen Genre entwickelten.

Der YEAH! Young EARopean Award 2013, also der begehrte europäischen Preis für innovative Musikprojekte, wurde dem Education Team des Klavier-Festivals Ruhr verliehen. Das spornt an. So wird es erstmals ein Jahresthema geben: „Ein Jahr mit György Ligeti“. Der 2006 verstorbene György Ligeti gilt als einer der bedeutenden Komponisten des 20.Jahrhunderts aber auch als Erneuerer der Neuen Musik. Das Ligeti Projekt ist spartenübergreifend angelegt und ist mit dem französischen Pianisten und Ligeti-Interpreten Pierre-Laurent Aimard entstanden. Geleitet von dem Education Team des Klavier-Festivals Ruhr, als auch erfahrenen Künstlern und Lehrern, können Teilnehmer ihre musischen Fähigkeiten weiter entwickeln. Viele Altersgruppen und Schulformen werden bewusst angesprochen. Auch ein Familienkonzert „Herr Ligeti reist nach Afrika“ für Menschen von 5 bis 99 Jahren  zeigt das Besondere dieses Education Projektes. Es gibt eine Ligeti Nacht mit Pierre-Laurent Aimard. Auf einem Inklusionsabend werden sich Grundschüler, Förderschüler und Gymnasiasten musikalisch und tänzerisch mit dem Ungarn Ligeti auseinander setzen.

Impressionen am Flügel  Foto: © Linde Arndt

Impressionen am Flügel Foto: © Linde Arndt

„Die Besten der Besten“ fanden immer im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr einen besonderen Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb. Spielorte sind das Harenberg City Center in Dortmund und Schloss Horst, Gelsenkirchen. So setzten sich die Nachwuchspianisten des Klavier-Festivals Ruhr, die innerhalb eines Klavier-Festivals Ruhr aufgetreten waren, in späteren Wettbewerben immer durch, ja, sie belegten immer die vorderen Plätze.

„Ausgezeichnete Kinder“ zeigt, zu welchen beeindruckenden musikalischen Leistungen Kinder und Jugendliche in der Lage sind. Preisträger des traditionsreichen Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und des Essener „Rotary Klavier Wettbewerbs Jugend“ laden denn auch konsequenterweise die ganze Familie zu einem Matineekonzert ein. Der Erlös dieser Veranstaltung fließt notleidenden Kinder im Ruhrgebiet zu. Christian Schruff vom RBB wird dieses Konzert moderieren, wobei er noch einen übers Internet gewählten Co-Moderator zur Seite gestellt bekommt.

Kommen wir zu den Schwerpunkten, die im Rahmen des Klavier-Festival Ruhr vom 9. Mai bis zum 12. Juli 2014 zur Aufführung gelangen.
Es ist der frühe Richard Strauß der durch das Festival besondere Beachtung findet. Sei es die h-Moll Klaviersonate op 5, die Strauß als 16-Jähriger schrieb oder die frühen kammermusikalischen Werke aus der Münchener Zeit, alles Werke, die den jungen Strauß schon als Genie ausweisen. Dies aber nur ein paar Werke, neben vielen anderen, die zur Aufführung gelangen.
Der späte Beethoven wird mit den selten aufgeführten letzten drei Klaviersonaten in den Interpretationen von Krystian Zimmerman, András Schiff und Igor Levit zu hören sein.

Nebenbei bemerkt wird dem polnischen Pianisten Krystian Zimmerman der Preis des Klavier-Festivals Ruhr 2014 auf seinem Konzert am 3. Juni 2014 in der Wuppertaler Stadthalle in Form der Stahlplastik „Diapason“ überreicht.

Das Klavier-Festival Ruhr hat sich der Erkundung gewidmet. „Für die linke Hand“ wollte man in der Klavierliteratur erkunden; denn vor 100 Jahre verlor der Pianist Paul Wittgenstein im 1. Weltkrieg, der zu der dunklen Geschichte des europäischen Kontinents gehört, den rechten Arm. Durch den Ehrgeiz dieses Pianisten erfuhren die Kompositionen eine erhebliche Bereicherung. Der Pianist Leon Fleischer, der durch eine heimtückische Krankheit, nur mit dem linken Arm spielen kann, wird das Klavierkonzert von Maurice Ravel eröffnen. Dieses Ravel Konzert wurde von dem vorgenannten Paul Wittgenstein seinerzeit in Auftrag gegeben.

Prof. Franz Xaver Ohnesorg - Foto: © Linde Arndt

Prof. Franz Xaver Ohnesorg – Foto: © Linde Arndt

Leon Fleischer werden wir aber noch bei einem Podiumsgespräch am 10. Mai mit dem Journalisten Wolfram Goertz und dem Neurowissenschaftler Eckhart Altenmüller hören. Titel: Das machen wir doch mit links! Die linke Hand wird immer mal wieder auftauchen.
Gern gesehene Gäste, wie Robert Levin, Markus Becker, Steve Sloane, Tamara Stefanovich oder Daniel Barenboim setzen immer wieder neue Impulse die inspirierend wirken. Anne-Sophie Mutter meldet sich mit einer deutschen Erstaufführung des Werks „La Follia“ von Krzysztof Penderecki mit ihrem Klavierpartner Lambert Orkis zurück.

Cembalomusik ist das Instrument um barocke Musik zu interpretieren. Professor Christian Rieger wird spannende und selten gespielte Händel Stücke präsentieren.
Zur „Extraschicht“ dürfen wir in der Jahrhunderthalle Bochum Nachwuchspianisten der Musikschulen in Essen, Köln und Düsseldorf, die als Meisterschüler gelten, bei den Interpretation von Etüden verschiedener Komponisten zuhören.

Umgangssprachlich könnte man den Jazz inzwischen dem Klassikbereich zuordnen, wie gesagt umgangssprachlich. Und so wird das Klavier-Festival Ruhr mit „JazzLine“ dem Jazz auf der Bühne breiten Raum geben. Der Kanadier Chilly Gonzales, Chick Corea, der Kubaner „Chucho“ Valdés, Pablo Held, Jacks Terrasson oder das Monty Alexander Trio  – alles Jazzpianisten, die immer weltweit vor vollen Häuser spielen. Till Brönner, der populärste Jazztrompeter, kommt mit seinen Lieblingspianisten Jacob Karlzon und Antonio Faraò.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, viele große Pianisten unserer Zeit haben das Klavier-Festival Ruhr fest in ihrem Terminkalender notiert. Aber auch die andere Seite, so findet man klangvolle Debütanten in den Programmheften des Klavier-Festival Ruhr 2014.

Claudia Eckes-Kohlrautz  stellt das Educationsprogramm vor  Foto: © Linde Arndt

Claudia Eckes-Kohlrautz stellt das Educationsprogramm vor Foto: © Linde Arndt

Kulturelle Bildung wollte die Stiftung Mercator 2014 in den Vordergrund gestellt sehen. So wird es Children´s Corner-Konzerte geben. Hier wird durch das Education Team der Blick auf den Übergang zwischen Kindertagesstätte und Grundschule gelenkt. Richard McNicol präsentiert mit dem Kammerensembles der Bochumer Symphoniker und den Festival Pianisten den Kindern eien mit Musik von György Ligeti illustrierte Version von „Der Nebelmann“ von Tomi Ingerer. Hier sieht man das Mitmachen von Kindern und Lehrpersonal als Bereicherung.

Maike Middelmann   Foto: © Linde Arndt

Maike Middelmann, neue Vorsitzende des Förderverein Klavier-Festivals Ruhr
Foto: © Linde Arndt

Eine Änderung bei dem Förderverein des Klavier-Festivals Ruhr sei noch erwähnt. Es ist die Nachfolge von Prof. Dr. Hartmut Griepentrog die nun durch Frau Maike Middelmann als neue Vorsitzende eingenommen wird. So hat der Freundeskreis mehrere Kindergärten mit einem Klavier ausgestattet, so Frau Middelmann in ihren einleitenden Worten.
Die Vorstellung des Klavier-Festival Ruhr 2014 wurde von Prof. Franz Xaver Ohnesorg geleitet, der wie immer mit seinen Ausführungen die Anwesenden in seinen Bann zog.

Statistik als Chronistenpflicht: Es wird 64 Veranstaltungen in 19 Veranstaltungsorte geben, dabei werden 113 Solisten, 10 Orchester und Ensembles auftreten. 1 Welterstaufführung und 3 deutsche Erstaufführungen und 350 Kompositionen gelangen zur Aufführung.

Weitere Informationen, sowie auch die Möglichkeit entsprechende Karten zu ordern, erhalten Sie über die Seite http://www.klavierfestival.de

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european-mosaic aus Essen.

 

No man is an island – Ruhrfestspiele 2014

Panel Ruhrfesdtspiele 2014 v.l.: Markus Langer, Ulrich Waller, Dr. Frank Hofmann, Samuel Finzi  Foto: Linde Arndt

Panel Ruhrfesdtspiele 2014 v.l.: Markus Langer, Ulrich Waller, Dr. Frank Hofmann, Samuel Finzi Foto:© Linde Arndt

[jpg] Es ist wieder so weit. Die Veranstalter der Ruhrfestspiele haben alles getan um wieder vom 1.  Mai bis zum 15. Juni die Besucher in  zu begeistern. Dr. Frank Hoffmann hatte die Presse geladen um das diesjährige Festspielthema vorzustellen – diesmal wurden  alle Pressevertreter auf die „Inselreiche“ entführt.

Geographisch, aber auch gefühlsmäßig, können wir Inseln erleben, die uns mit Geschichten, Träumen,Tänzen oder auch Gesängen in ihren Bann ziehen. Mitten im Ruhrgebiet, in Recklinghausen, werden wir die Wahrnehmung einer Inselwirklichkeit erleben. Wir lernen, wir können unsere eigene Insel in dieser globalen Welt erschaffen. Es ist eine große Herausforderung, der wir uns in Recklinghausen gerne stellen sollten. Und die Inselbewohner, wie Shakespeares, James Joyce, Sean O´Casey, Luigi Pirandello oder L.H.Lawrence, werden mehr über uns wissen als wir über sie wissen. Lassen wir uns der Vorfreude hingeben und hoffen, dass unsere Neugierde uns trägt und führt.

Eröffnet wird mit William Shakespeare. „Der Sturm“ in einer Fassung von Gisli Örn Gardarsson, der auch die Regie führt. Es ist eine Koproduktion der Ruhrfestspiele mit dem Residenztheater München.
Dieses Stück handelt von einem Herrscher (Prospero) der die weltliche Macht verloren hat und mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel gestrandet ist. Auf dieser Insel erlernt er Fähigkeiten zu entwickeln die ihn in die Lage versetzen die Geister an sich zu binden. Als eines Tages sein Bruder (Antonio) mit seiner Flotte an der Insel vorbei segelt, befiehlt er den Geist der Luft (Ariel) Sturm aufkommen zu lassen um das Schiff seines Bruder zum Stranden zu bringen. Der Bruder hatte seine sämtlichen Besitztümer und seinen Titel gewaltsam an sich genommen, während er auf dieser Insel war. Vor die Entscheidung gestellt, sich an seinem Bruder zu rächen, vergibt Prospero jedoch seinem Bruder, fordert aber von diesem seine gesamten Besitztümer und seine Position zurück. Nun entsagt Pospero seinen Zauberkräften und kündigt seine Rückkehr an. Durch das Verlöschen der Zauberkräfte verliert er seine besondere Position und reiht sich ein in die alte Ordnung der Menschen. Offen ist aber ob Prospero wirklich zurückkehren kann, es bleibt nur die Ankündigung Prosperos.

Gespannt verfolgen die Journalisten den Ausführungen von Dr. Frank Hofmann  Foto: Linde Arndt

Gespannt verfolgen die Journalisten den Ausführungen von Dr. Frank Hofmann Foto: © Linde Arndt

Es ist das letzte Werk Shakespeares. Man könnte meinen Shakespeare hat mit der Rückgabe der Zauberkräfte Prosperos die Rückgabe seiner eigenen Fähigkeiten gemeint. Eine Ahnung (?), so wie Michael Dobson es in einem kritischen Essay anmerkt. In seinem Schlussmonolog erbittet Prospero von dem Publikum durch klatschen die Erlösung.

Stücke wie dieses machen den Reiz der Recklinghauser Festspiele aus,begründen aber auch seinen hervorragenden Ruf.

Ungewöhnlich ist das Stück „Vater“ von Florian Zeller. André, ein Witwer erzählt die Geschichte seines Lebensabends aus seiner Sicht, der Sicht einer Person die an Alzheimer erkrankt ist. Er bemerkt wie die Krankheit immer mehr von ihm Besitz ergreift indem er dies an der Veränderung seiner sozialen Umwelt erfährt. Er kämpft gegen die Veränderung an – vergebens. Am Ende gibt er auf und will dahin zurück wo wir alle herkamen – zur Mutter.

Es ist eine deutschsprachige Erstaufführung, ein Koproduktion der Ruhrfestspiele mit dem St.Pauli Theater Hamburg. Die Rolle des Witwers spielt Volker Lechtenbrink.

Wir wollen hier nur die zwei Stücke erwähnen. Nicht unerwähnt bleiben sollte aber, es sind die 68. Ruhrfestspiele, die auf 10 Spielstätten 192 Aufführungen auf die Bühnen bringen.

Kulturell wären die Ruhrfestspiele jedoch (inzwischen) unvollständig; denn das 10. Fringe Festival wird vom 13. Mai bis zum 7. Juni in der Recklinghausener Innenstadt das Publikum begeistern. Hier werden 22 Fringe Produktionen aus 10 Ländern in 115 Aufführungen dem Besucher dargeboten. Es ist nicht nur das schrägste Festival, sondern auch ein vielseitiges Festival. Diesmal wird es einen Fringe Park geben und das ganze Festival wird auf 4 Wochen verlängert. Es wird getanzt, Akrobatik, Zirkus, Musik, Gesang, Schauspiel oder Puppentheater werden wir sehen. Wieder wird es für Kinder ein Wunschtheater geben. Es ist eine unfassbare Vielfalt, die für jeden etwas anbietet.

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Maria Allnoch und Dr. Frank Hofmann stellen das Fringe-Festival-Programm vor. Foto: © Linde Arndt

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es der Intendanz der Ruhrfestspiele immer wieder gelingt, sich in die großen Festivals Europas einzureihen. Wobei immer wieder das Einzigartige und Besondere des Ruhrgebietes dem Besucher näher gebracht wird. 160 ethnische Gruppen weiß das Ruhrgebiet zu integrieren und eine Solidargemeinschaft daraus zu machen. Es ist ein einzigartiges Gebiet in Europa, vital und unverwechselbar.
Um ihre Neugierde, die wir hoffentlich geweckt haben, zur Gänze zu befriedigen: Hier der Link zur Internetseite der Ruhrfestspiele: http://www.ruhrfestspiele.de/index.php und hier der Link zum Fringe-Festival: http://www.fringefestival.de/de/index.php. Über diese beiden Links können sie sich in Ruhe Karten aussuchen und bestellen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen