Von festem Schuhwerk und einem soliden Wirtschaftswachstum

Thomas Biermann, Dr. Traud

Thomas Biermann, Dr. Gertrud R. Traud
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Die Bankzinsen sind auf einem historischen Tief. Was tun mit dem eigenen Geld? Wenn das so weiter geht, werden die Anleger durch die niedrigen Zinsen mit der Inflation schleichend verlieren.

Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann von der Stadtsparkasse Gevelsberg wusste Rat und lud eine Frau ein. Sie gilt als eine ausgewiesene Koryphäe im Bereich Analyse und Prognose der Wirtschaft bei der Helaba, ein Zusammenschluss der Landesbanken Hessen und Thüringen. Dr. Gertrud R. Traud ist bei der Helaba Chefvolkswirtin und leitet den Bereich Research. Sie muss es wissen und richtig einschätzen, von ihren Analysen hängt die Geschäftsentwicklung nicht nur der Helaba ab, vielmehr hängen an ihren Lippen viele Unternehmen. Die Helaba ist eine der größten Verbundbanken und hat die Nachfolge der ehemaligen WestLB übernommen. Sie hat ihren Sitz in dem 200 Meter hohen Main Tower in Frankfurt.

Dr. Gertrud R. Traud Foto: © Linde Arndt

Dr. Gertrud R. Traud Foto: © Linde Arndt

Frau Dr. Traud ist ein zierliche Frau und hatte sich bei einem Skiunfall einen Kreuzbandriss zu gezogen, was sie aber nicht hinderte das schon zugesagte Referat abzuhalten. Und so passte die Vorstellung von Thomas Biermann, der Frau Dr. Traud als die Steigerung von Fachmann als Fachfrau vorstellte. Kein Problem, so hielt die Fachfrau das Referat eben im sitzen.

„Zieh an die Wanderschuhe“ – Konjunktur Ausblick 2014. Es wurde ein kurzweiliges Referat voller Bilder die in einem das Gefühl weckte mehr von Wirtschaft zu erfahren. So schilderte sie die Konjunktur als eine Wanderung über das Mittelgebirge. Für die Alpen reichen die Prognosen nicht – die Konjunktur geht als nicht hoch hinaus. Die Flucht in das Gold war 2013 nicht gut, 2014 könnte aber ein Goldjahr werden, wenn man keinen zu hohen Kursausschlag erwartet. Die deutsche Volkswirtschaft ist stark und wird in Europa die anderen Länder mit ziehen. Allerdings erreichen wir die Werte der Vorkrisenjahre noch nicht. Aber, das ist wesentlich, 2014 werden die Zinsen wieder steigen, wobei die USA den Vorreiter macht. Der Exportüberschuss der deutschen Wirtschaft stellt die EU vor Probleme. Denn Deutschland könnte investieren, zum Beispiel in seine Infrastruktur (Straßen, Brücken, Gebäude), legt die Überschüsse aber auf die hohe Kante oder verkonsumiert sie. Energie wird nicht teurer, weil der Gaspreis sehr niedrig ist. Energie kann aber sehr teuer werden, wenn die Energiewende durch Deutschland mit kurzfristigen Entscheidungen mit hohen Kosten belegt wird. Der Gestaltungswille sollte schon etwas stärker ausgeprägt sein. Dass der deutsche Staat den Konsum finanziert, wie jetzt zum Beispiel die Renten, bringt zwar den Parteien mehr Wählerstimmen kann aber durch wirtschaftliche Leistungen nicht gegenfinanziert werden. Die Wirtschaft selber hat einen Investitionsrückstand im Bereich der Ausrüstungen. Auch Russland kam zur Sprache. Nicht die derzeitigen Sanktionen bereiten Russland Probleme, vielmehr müsste Russland in seine Wirtschaft investieren um ein breiteres und wettbewerbsfähiges Angebot auf dem Weltmarkt zu erbringen. Öl und Gas reichen nicht für so ein großes Land. Aus diesem Grunde kommt Russland auch nicht so schnell aus den Nachwehen der Finanzkrise.

Der Dax, also der deutsche Aktienindex, liegt zur Zeit bei rund 9.500 Euro wird jedoch in 2014 auf 8.300 Euro fallen, letztendlich wird das aber niemandem wehtun.

Die Zeit verging im Flug mit dieser Fachfrau, die den Besuchern spielend die gesamten wirtschaftlichen Prozesse dargelegt hatte, ohne das eine Überforderung aufkam. Später in den Einzelgesprächen konnte man den Eindruck bekommen, dass sich viele zum Homo oeconomicus berufen fühlten.

Zu guter Letzt sprach der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Gevelsberg, Thomas Biermann, ungewöhnlicherweise noch über das Salär welches für das Referat fällig gewesen wäre. Frau Dr. Traud und Thomas Biermann sind übereingekommen 1.500,– Euro dem Ökumenischen Hospizverein Emmaus e.V. an der Hagenerstraße in Gevelsberg zu kommen zu lassen. Eine Geste die gut ankam.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Eigentlich ist in Brüssel zur Zeit Stress pur angesagt

 

Udo van Kampen  Foto: © Linde Arndt

Udo van Kampen Foto: © Linde Arndt

[jpg] Seit März 2014 ist in Brüssel die Hölle los. Brüssel heißt nicht nur EU, vielmehr hat die Nato ihr Hauptquartier auch noch in Brüssel. In der Regel hat die EU kaum etwas mit der Nato zu tun. Die Situation in der Ukraine zwang diese beiden Organisationen zur Zusammenarbeit. Mitten in Brüssel am Schumann Kreisel liegen die Gebäude des Rates und der Kommission. Tag für Tag, bis zu 18 Stunden lang, trafen sich die unterschiedlichen Fachminister und die Regierungschefs der 28 EU Mitgliedsstaaten. Hinzu kamen ab Ende März fast die gesamte neue Regierung der Ukraine aus Kiew. Und zu guter Letzt kam der amerikanische Präsident Barack Obama dazu, der zum ersten mal die EU Spitzen besuchte. Kommissionspräsident Barroso und Ratspräsident van Rompuy gaben eine Pressekonferenz nach der anderen. Die Krise in der Ukraine oder auch Krim hielt alle ganz schön in Atem. Zeitweise sah es so aus als wenn wir alle nur noch einen Schritt vor einem neuen Krieg in Europa gestanden hätten.

Im Atrium des Justus-Lipsius-Gebäudes arbeiteten einige Hundert Journalisten aus allen Ländern. Im Atrium gibt es aber noch mehrere Emporen, auf denen die TV Sender ihre Aufnahmen machen.

So auch das ZDF mit Udo van Kampen oder die ARD mit Rolf-Dieter Krause, beides erfahrene Journalisten und Korrespondenten mit sehr viel Erfahrungen in diesem Geschäft. Man sieht sich, kennt sich und grüßt sich.

v.l.: Udo van Kampen und Sparkassendirektor Bodo Bongen  Foto: © Linde Arndt

v.l.: Udo van Kampen und Sparkassendirektor Bodo Bongen
Foto: © Linde Arndt

Udo van Kampen wurde von der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld für einen Vortrag eingeladen. Rund 260 Kunden waren gekommen um aus berufenem Mund zu hören, wie der Hase in Brüssel so läuft.Und da lag es doch nahe auch mal aus dem „Nähkästchen“ zu plaudern.

Bodo Bongen der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse und Udo van Kampen warfen sich die Stichworte zu um dem Ganzen Farbe zu geben. So wurde die New Yorker Zeit etwas näher beleuchtet nach dem ein Einspieler ein „besonderes“ Verhältnis zu Condoleezza Rice, der ersten Afro-US-amerikanischen Außenministerin, erscheinen ließ. Was denn da gewesen wäre, so fragte Bodo Bongen. Es wurde natürlich nur ausweichend beantwortet. 9/11 erlebte van Kampen hautnah und schickte, ganz Profi, sofort ein Kamerateam zu den nahe gelegenen Twin-towers. Nun, wie das Leben so ist, wurde van Kampen zum Leiter des ZDF Studios Brüssel versetzt. Brüssel als eines der großen Machtzentren auf der Welt. Ja, die Bürokratie ist in Brüssel zu groß geworden aber trotz allem ist Europa eine gute Sache. Der Euro käme uns teuer zu stehen wenn wir Deutschen aussteigen würden und die DM wieder einführen würden. Und es kam die „krumme Gurke“ zur Sprache, warum die auf einmal gerade sein musste und nur mit einem bestimmten Winkel wachsen durfte. Es waren die Händler die einen „Gurkenstandard“ verlangten. Sie wollten es nicht hinnehmen wenn in einer Kiste Gurken mehr und in der anderen Kiste weniger Gurken sind. Und als das Ganze als Unsinn gebrandmarkt wurde, stimmte der Rat der EU gegen eine Streichung dieser Richtlinie. In Summa hat die EU jedoch Europa mehr gebracht als diese „Gurkenrichtlinie“, so van Kampen.

Aufklärend merkte van Kampen an, dass nichts gegen den Rat der EU, also die 28 Regierungschefs, geschehen kann. Und er plädierte für die am 25. Mai stattfindenden Europawahlen. Zum ersten mal wird auch darüber entschieden wer Kommissionspräsident werden soll. Entweder der EVP ( Europäischen Volkspartei) Mann Jean Claude Juncker oder der SPE (Sozialdemokratische Partei Europa ) Mann Martin Schulz. Allerdings hat der Rat der EU noch ein gewaltiges Wörtchen dabei mit zu reden. Dem Vernehmen nach behagt Bundeskanzlerin Merkel ein Kommissionspräsident Martin Schulz nicht.

Zum Schluss des wirklich einmal leicht verständlichen Vortrages mahnte van Kampen noch eindringlich zur Wahl zu gehen, denn Europa kann nur mit seinen Bürgern funktionieren.

 

Frühjahrsempfang 2014 in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld  Foto: © Linde Arndt

Frühjahrsempfang 2014 in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld Foto: © Linde Arndt

Es war aber noch eine Premiere für die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld; denn die neue Schalterhalle ist nun auch mit der Haustechnik fertig eingerichtet. Es hat alles geklappt, und die guten Geister der Sparkasse waren wie immer freundlich und zuvorkommend um das Wohl der Gäste bemüht.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

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DORMA setzt mit der Übernahme von Farpointe Data weiter auf Wachstum und Innovation

Dorma-Ennepetal  Foto: ©  Dorma

Dorma-Ennepetal Foto: © Dorma

Der Neuzugang mit Sitz im Silicon Valley ist auf RFID-Technologie spezialisiert und wird DORMAs Portfolio elektronischer Zutrittskontrollsysteme erweitern.

[Ennepetal.] Die Übernahme des Silicon-Valley-Unternehmens Farpointe durch DORMA Americas bedeutet für die DORMA Gruppe eine wichtige Erweiterung ihrer US-Präsenz und stärkt zugleich das Innovationspotenzial – einen von DORMAs Kernwerten. Farpointe Data zählt in den USA zu den Innovationsführern in puncto Zutrittskontrolle mittels Radiofrequenzidentifizierung, sodass DORMA nun auch im amerikanischen Markt seinen Kunden verstärkt erstklassige integrierte Lösungen mit RFID-Identmedien wie beispielsweise ID-Leser /-Karten und Transponder anbieten kann. Mit dieser Übernahme stärkt DORMA seinen Ruf als Technologie-Trendsetter für innovative Planung, Fertigung und Implementierung von Premium-Zutrittslösungen.

„Wir investieren in großem Umfang in Innovation und verfügen derzeit über eine umfangreiche Pipeline neuer Produkte, die wir in den kommenden Monaten auf den Markt bringen werden. Lösungen für die elektronische Zutrittskontrolle zählen in unserem Produktportfolio zu den weltweit strategisch wichtigsten Geschäftsfeldern und sind für uns wesentliche

CEO Thomas P. Wagner  Foto: © Linde Arndt

CEO Thomas P. Wagner Foto: © Linde Arndt

Wachstumstreiber. Die Entwicklung innovativer und auf die Marktbedürfnisse zugeschnittener Produkte ist in hohem Maße erfolgsentscheidend“, sagt DORMA CEO Thomas P. Wagner. „Vor diesem Hintergrund ist die Übernahme von Farpointe für uns von großer strategischer Bedeutung – nicht nur für die US-Region, sondern weltweit. So werden wir beispielsweise stark global von Farpointes Know-how bei der Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von RFID-Lösungen profitieren.“

Farpointe zeichnet sich insbesondere durch fortschrittliche RFID-Technologie aus. RFID (engl. radio-frequency identification – „Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“) stellt eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme dar zu automatischen und berührungslosen Datenübertragung für das zum Identifizieren und Lokalisieren von Objekten per Radiowellen. Von seinen Technologien mit niedrigem Energieverbrauch bis hin zu seinen innovativen Lösungen für sichere Identmedien ist Farpointes Unternehmensgeschichte durch gezielte Investitionen und erfolgreiche Entwicklungsstrategien geprägt. Seine Produkte sind auf schnelle und einfache Installation ausgelegt und zeichnen sich nachweislich durch jahrelangen zuverlässigen und störungsfreien Betrieb aus.

Die Anforderungen unterschiedlichster Anwendungen zum Beispiel an die physische und logische Zutrittskontrolle, Identifizierungssicherheit von Personen oder Fahrzeugen werden von den Produkten erfüllt beziehungsweise übertroffen. Zu den Einsatzbereichen zählen unter anderem Flughäfen, Krankenhäuser, Universitäten und staatliche Einrichtungen. Produkte von Farpointe werden über ein aktiv wachsendes weltweites Netz aus Originalherstellern (OEMs) und internationalen Partnern vertrieben.

„Eine bessere Kombination als DORMA und Farpointe Data, bei der Synergieeffekte sowohl bei der Kundenbasis als auch bei den Vertriebskanälen direkt von Anfang an realisiert werden können, ist kaum vorstellbar“, erklärt Wil vandeWiel, Area President von DORMA Americas. „Nachdem wir im November 2012 mit dem strategischen Kauf des führenden kanadischen Technologieunternehmens RCI bereits unser Portfolio an Zutrittskontrolllösungen für den amerikanischen Markt erweitert haben, markiert diese neue Übernahme einen weiteren Schritt auf DORMAs Wachstumsweg. Die Erweiterung unseres Portfolios durch Farpointes innovative Produkte bedeutet eine weitere wichtige Stärkung unserer Wettbewerbsposition.“

„Das DORMA Management Team beweist die Fähigkeit, Wachstum mit umsichtiger Einbeziehung der Distributionskanäle voranzutreiben und dabei stets auch einen Mehrwert zum Wohle der Kunden zu erzielen“, ergänzt Scott Lindley, President von Farpointe Data, der zukünftig dem Führungsteam von DORMA Americas angehören wird. „Wir freuen uns sehr auf diese Partnerschaft und sind zuversichtlich, dass DORMA genau das richtige Unternehmen ist, um Farpointe auf dem Weg hin zur nächsten Wachstumsstufe zu unterstützen.“

Über Farpointe

Das Silicon-Valley-Unternehmen Farpointe Data zählt seit 2003 zu den Marktführern für die Entwicklung und Produktion von RFID-Produkten. Seine fortschrittlichen Lösungen decken das gesamte Frequenzspektrum ab und zeichnen sich durch eine Vielzahl proprietärer Merkmale aus. Mit anspruchsvollen RFID-Designs, überragender Fertigung, wettbewerbsfähigen Preisen und exzellenter Leistung hat Farpointe das Vertrauen von Partnerunternehmen und Herstellern von Zutrittskontrollsystemen gewonnen und gilt heute als branchenführender Hersteller innovativer Lesegeräte und Identmedien.

Über DORMA

DORMA ist der zuverlässige weltweite Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen, die bessere Gebäude ermöglichen. Das Unternehmen mit über 100-jähriger Tradition bietet ganzheitliche Lösungen rund um das Öffnen und Schließen von Türen an – von Türbändern über Türschließer bis hin zu automatischen Türsystemen sowie Zeit- und Zutrittskontrollsystemen. Zudem bietet DORMA horizontale Schiebewandsysteme an. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012/2013 (30.06.) einen Umsatz von 1.031,9 Mio. Euro. Die international operierende DORMA Gruppe mit Sitz in Ennepetal ist in über 50 Ländern präsent und beschäftigt weltweit rund 7.000 Mitarbeiter.

 

Moderne mit der alten Musik im Dialog durch ChorWerkRuhr

Florian Helgath  Foto: © Linde Arndt

Florian Helgath Foto: © Linde Arndt

[jpg] Ein Leuchtturm im Kulturbetrieb des Ruhrgebietes ist der seit 1999 existierende Chor „ChorWerkRuhr“. 15 Jahre wird dieser Chor in diesem Jahr jung und hat es geschafft seinen hervorragenden Ruf über die Grenzen von NRW zu begründen.
Da der Chor ein nicht unwesentlicher Teil der Ruhrtriennale ist muss man an dieser Stelle eine Minute einhalten. Der Gründungsintendant der Ruhrtriennale Gerard Mortier, der das Musiktheater neu erdachte, ist am Wochenende dem 9. März 2014 gestorben. Er war es, der der Ruhrtriennale neben Jürgen Flimm wesentliche Impulse zu dem heute international bekannten Musiktheater gab.
So versteht sich auch der heutige Leiter des Chors ChorWerkRuhr Florian Helgath als ein Mittler zwischen der modernen und der alten Musik. Heinrich Schütz aus dem 16.Jahrhundert kann durchaus mit einem Giacinto Scelsi aus dem 20.Jahrhundert in einen musikalischen Dialog treten.
Auf dem anberaumten Pressegespräch wurde das Jahresprogramm 2014 vorgestellt.

So werden von Ende März bis in den Dezember 2014 gewohnt ausgesuchte Werke in verschiedenen Spielstätten, wie München, Ingoldstadt, Neuss, Essen, Kempen aber auch im Landschaftspark Ruhr Duisburg, zur Aufführung gelangen.
Einen Leckerbissen wird es mit den 3 Shakespeare Songs geben.Tavener, Martin, Mäntyjärvi, Esenvalds und Williams liefern die Vorlage für ein Musik- und Textprogramm vom 8.November bis zum 10. November in der Bochumer Christuskirche, Düsseldorfer Robert-Schumann-Saal und in der Stadthalle Kleve „No longer mourn for me „ Sonnet LXXI von Ralph Vaughan Williams (1872-1958) ein englischer Komponist aus der Grafschaft Surrey. Diese Aufführung ist dem 450. Geburtstag Shakespears gewidmet. Gastdirigent Matthew Hamilton, ein ausgesuchter Chorleiter von Vokalensembles in England, wird statt Florian Helgath das Dirigat übernehmen. Zu diesem Leckerbissen gehört noch ein durch ChorWerkRuhr vergebener Kompositionsauftrag an den lettischen Komponisten Eriks Esenvalds, also ein Uraufführung wenn man so will. Die deutsche Erstaufführung der „Three Shakespeare Sonnets“ von John Tavener sollte nicht unerwähnt bleiben. Und der Schauspieler Alexander Khuon vom Deutschen Theater Berlin wird die Shakespeare Texte rezitieren. Es wird eine beeindruckende aber auch herausragende Aufführung von ChorWerkRuhr zu hören sein – ein Fest für die Sinne. Ganz im Sinne des Geburtstagskindes William Shakespears.

Pressekonferenz ChorWerkRuhr Foto: © Linde Arndt

Pressekonferenz ChorWerkRuhr Foto: © Linde Arndt

Im Detail kann man auf der Internetseite des Chors unter http://www.chorwerkruhr.de/de/projekte/
die Beschreibung der einzelnen Stücke einsehen. Gleichzeitig kann man darüber die Tickets bestellen und/oder zumindest den Ort der Bestellung erfahren.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

Schwelmer Politiker planen ihre Stadt

 

Daniela Weithe  Foto: © Linde Arndt

Daniela Weithe
Foto: © Linde Arndt

[jpg] Vorab musste erst einmal das vergangene Jahr 2013 der Werbegemeinschaft Schwelm absolviert werden. Die politische Diskussionsrunde war kurzerhand auf die Agenda der Werbegemeinschaft Schwelm gesetzt worden. Einzelhändler sind nun mal Multiplikatoren, taugen also um Informationen unter die Leute zu bringen.

Daniela Weithe, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Schwelm trug die Aktivitäten 2013 der Werbegemeinschaft Schwelm vor und machte einen kurzen Ausblick auf 2014. Kassenwart Oliver Niehaus brachte die Einnahmen und Ausgaben zusammen um einen sicher für die WGS erklecklichen Überschuss zu nennen. So wurde vermerkt, dass die Mitgliederzahlen rückläufig sind aber die Mitgliederbeiträge die Haupteinnahmequelle sind. Die Kasse wurde von den Kassenprüfern geprüft und für gut befunden. Danach wurden Kassenwart und Vorstand der Werbegemeinschaft entlastet. Alles gut. Ohne große Überleitung wurde dann an den ehemaligen Vorstandvorsitzenden der Sparkasse Schwelm Roland Zimmer übergeben, der die nun folgende politisch Diskussion moderieren sollte. Von den Politikern anwesend waren:

  • Dr. Christian Bockelmann.(BfS)

  • Johanna Burbulla (Die Bürger)

  • Oliver Flüshöh (CDU)

  • Marcel Gießwein (Bündnis90/Grüne)

  • Jürgen Kranz (SWG)

  • Gerd Philipp (SPD)

  • Michael Schwunk (FDP)

 (In alphabetischer Reihenfolge)

 Wo die Ratsfraktion „Die Linke“ abgeblieben war, wurde nicht erwähnt.

Polittalk -

v.l.: Oliver Flüshöh (CDU), Marcel Gießwein (Bündnis90/Grüne), Johanna Burbulla (Die Bürger), Dr. Christian Bockelmann.(BfS), Michael Schwunk (FDP), Jürgen Kranz (SWG), Gerd Philipp (SPD) und Moderator Roland Zimmer
Foto: © Linde Arndt

 

Die ersten beiden Fragen kann man getrost zusammenfassen. Sie betrafen, 1.Einzelhandel und Innenstadt und 2. Nutzung der Brauereiimmobilie.

Wenn man jetzt annahm die Einzelhändler würden nun mal richtig vom Leder ziehen und ihre Wunschliste an die Politik vorlegen, so hatte man sich schwer getäuscht. Wunschlos glücklich? Ein paar nichts sagende Worte, das war es aber schon. Vielleicht hätte man die Kunden der Einzelhändler einladen sollen, die sicher mehr zu sagen gehabt hätten.

Innerhalb einer halben Stunde waren aber die Fronten schon abgesteckt, wer was für Schwelm leisten könnte.

So würde Gerd Philipp (SPD) erst mal die Mehrheitsverhältnisse verändert sehen; denn er sieht sich und seine SPD, in seinem Bemühen für die Stadt was zu leisten, von der bestehenden Mehrheit ausgegrenzt. Wir können das nur bestätigen wie mühselig der ZOB (Zentrale Omnibusbahnhof) am Bahnhof , dem ja nun eine einfache und überschaubare Entscheidung zu Grunde lag, immer wieder blockiert wurde. Erst als der Landeszuschuss zu verfallen drohte, wurde der ZOB noch von einer Mehrheit des Rates genehmigt. Die Schulen wurden auch im letzten Augenblick einem gemeinsamen Konzept zugeführt und mehrheitlich auf den Weg gebracht. Man merkte Gerd Philipp (SPD) schon ein gewisses Maß an Resignation an.

Johanna Burbulla (Die Bürger)  Foto: © Linde Arndt

Johanna Burbulla (Die Bürger)
Foto: © Linde Arndt

Johanna Burbulla (Die Bürger), klar diese Partei tritt neu an und sie wird auch unverbraucht mit einem gewissen Maß an Energie ausgestattet sein. Die Fußgängerzone bis zum Neumarkt verlängern, um damit dem Neumarkt mehr Geltung und Anbindung zu verschaffen, zeigt schon ein weiter gehendes stadtplanerisches Denken.

Marcel Gießwein (Bündnis90/Grüne) war noch nicht soweit, er muss erst noch die Vergangenheit aufarbeiten. Die Brauerei mit dem Investor Burkhardt Pass ist für ihn vollkommen unverständlich. Realpolitik ist nicht so sein Metier.

Dr. Christian Bockelmann.(BfS) und Jürgen Kranz (SWG) wagten sich nicht mit konkreten Aussagen aus der Deckung, was ja auch verständlich ist. Beide schlugen sich immer auf die Seite der CDU wenn es an das Abstimmen ging. Konstruktive Politik sieht anders aus.

Oliver Flüshöh (CDU) hat ein großes Problem. Einesteils sieht er alle Probleme in der Stadtplanung, versäumt es aber in größeren Räumen zu denken. Andererseits, wenn konkrete Einteilungen vorgenommen werden müssten, verengt er die Vorgaben soweit, dass sich schwerlich Investoren finden würden. Abgesehen davon würde durch die Verengung der Vorgaben, Türen für eine Klageerhebung vor dem Verwaltungsgericht aufgestoßen. Man konnte den Eindruck gewinnen, Oliver Flüshöh (CDU) würde gerne bis zur Türklingel seine Vorgaben aufstellen. Planungen brauchen Räume die man gemeinsam erarbeiten sollte.

Michael Schwunk (FDP)  Foto: © Linde Arndt

Michael Schwunk (FDP)
Foto: © Linde Arndt

Michael Schwunk (FDP) hatte augenscheinlich aus der Causa Brauerei/Pass gelernt. Er wollte kein Investitionsverhinderer mehr sein. Er wollte einem zukünftigen Investor das Grundstück anbieten und im Dialog die Investition rechtssicher machen. Trotz allem konnte er Oliver Flüshöh (CDU) nicht davon überzeugen, dass das Recht sich immer an der Realität beweisen muss. Und die Realität ist nun einmal, auch ein Investor hat Rechte.

Es war bei den Fraktionsführern ein allseits vorhandener Rechtfertigungsdruck der sich darin äußerte, die krassen Fehlentscheidungen schön zu reden. Und daraus resultierte das zweite Problem, es floss sehr viel Vergangenheitsbewältigung mit in die Gespräche. Was Schwelm politisch braucht ist ein ungetrübter Blick nach vorne. Die Stadt Schwelm hat riesengroße Probleme, die an der misslichen finanziellen Situation festgemacht werden kann. Jedoch, wenn die Politik noch nicht einmal in der Lage ist eine Prioritätenliste „Schwelmer Innenstadt“ zu erstellen, muss man sich schon nach der Daseinsberechtigung von Politik fragen.

Es war ein ersten Gespräch. Haken wir es als ein Übungsgespräch ab, welches jetzt in ein professionelle politische Gespräche bis zur Wahl münden wird.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm.

Man muss seine Freunde immer wieder bei Laune halten

 

v.l. Barroso, Barack Obama, Rompuy   Foto: © Linde Arndt

v.l. José Manuel Barroso, Barack Obama, Herman Van Rompuy
Foto: © Linde Arndt

 

[jpg] Ist ist eine schwierige Zeit für die USA. Die europäischen Verbündeten mögen nicht so recht auf die Linie von Präsident Obama einschwenken. Rhetorisch oder auch sprachlich mag man Russland bestrafen. Ein paar Kontensperrungen hier und ein paar Einreiseverbote dort und das Ganze dramatisch vor großem Publikum verkünden. Was Russland tatsächlich schmerzen würde, wären harte Wirtschaftssanktionen, wie die zwei Mistral Hubschrauberträger der Franzosen, die auf der bretonischen Werft von Saint-Nazaire kurz vor der Fertigstellung sind und die schon auf die Namen „Vladivostok“ und „Sébastopol“ getauft sind. Ein Milliardenauftrag, an dem auch Arbeitsplätze der angeschlagenen französische Schifffahrtsbranche hängen. Laurent Fabius, der französische Außenminister, verkündet in den letzten Tagen schon mal lautstark, den Vertrag mit den Russen zu annullieren. Sicher wird diese Ankündigung Barak Obama und die USA freuen. Allerdings haben die Europäer eine andere Kultur im Bereich von Ankündigungen. Wenn die Europäer etwas ankündigen muss das nicht unbedingt umgesetzt werden und wenn, kann diese Ankündigung mit einer sehr langen Verzögerung umgesetzt werden.

Die „Wildwest Politik“ der USA verträgt sich eben nicht mit der europäischen Politik-Kultur.

Auch sind im Moment berechtigte Zweifel im europäischen Raum entstanden, ob man auf die richtigen Personen in der Ukraine gesetzt hat. Dies alles nachdem der ukrainische Abgeordnete der “Swoboda” Partei, Igor Miroschnitschenko, den Fernsehchef des ukrainischen Staatsfernsehens mit Schlägen zur Kündigung gezwungen hat. Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko legte aber noch eines drauf, indem sie den „Scheißkerl (Putin) in den Kopf schießen will“ oder die Russen in der Ukraine mit einer Atombombe entfernen will. Die ukrainische Armee auf der Krim musste nach dem Referendum unnötigerweise in ihren Kasernen auf der Krim verbleiben, es fehlten schlicht und ergreifend die Befehle des Verteidungsministers der Ukraine, Igor Tenjuch. Kurz darauf wurde der in die „Wüste“ geschickt. Dies verträgt sich alles nicht so recht mit den europäischen Standarts.

Kritische Stimmen sehen auf einmal keine legitime ukrainische Regierung mehr und verweisen deshalb auf die ukrainische Präsidentenwahl am 25.Mai 2014. Die Parlamentswahlen sollten auch zu diesem Termin abgehalten werden, so die Stimmen.

Lady-ashton

Im Vordergrund: Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton Foto: © Linde Arndt

In dieser Stimmung trifft sich der amerikanische Präsident Barak Obama mit dem Präsidenten der EU Kommission José Manuel Barroso, dem Ratspräsidenten des Europäischen Rates Herman Van Rompuy sowie der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton. Es geht um die Ukraine und es geht um die gemeinsame abgestimmte Haltung gegenüber Russland. Die USA haben nicht viel zu verlieren, während Europa sehr viel mehr zu verlieren hat. Obama versucht jedoch die Europäer auf Linie zu halten und mehr Sanktionen gegen Russland zu erreichen. Was tun? Es bleibt nichts anderes übrige als immer wieder die bekannten Drohungen  gen Russland zu wiederholen. Es sind halt Symboldrohungen, die aber so langsam peinlich wirken. Wie kommen die Parteien Obama und die EU aus dieser Nummer wieder raus, denn richtigerweise sollte man sich an einen Tisch setzen und über die Probleme reden, wie es der Außenminister der Russischen Föderation, Sergei Lawrow,  anmerkte. Außenminister Sergei Lawrow schaut dem Treiben des Westens auch ruhig zu und wartet auf die Signale, die der Westen aussendet. In dieser verfahrenen Situation kommt den Deutschen ihre traditionell gute Beziehung zu Russland zu Hilfe. Nur, wo sind die diplomatisch und ausgleichenden Elemente einer guten Außenpolitik sichtbar? Kanzlerin Merkel und ihr Außenminister Steinmeier fallen nicht gerade mit diplomatischen Glanzleistungen auf die bei den Russen Vertrauen erzeugen könnten. Ob sich die Deutschen besinnen und endlich eine selbstbewusste, von den USA unabhängige, außenpolitische Rolle  annehmen?

Präsident Barack Obama Foto: © Linde Arndt

Präsident Barack Obama Foto: © Linde Arndt

Der EU-US amerikanische Gipfel brachte aber noch etwas anderes zutage. Es sind die Gegensätze, die das Handeln der beiden Gruppen bestimmen. Das Freihandelsabkommen (TTIP) stockt,  weil von den US-Amerikanern der Verbraucherschutz und die Qualitätsstandards der Europäer  nicht getragen werden. Klimaschutz, Cyberkriminalität, Außenhandel, Technologietransfer, Energietransfer, Verteidigungspolitik, überall sind Themen wo eine besondere US-Amerikanische Sicht fernab der europäischen Sichtweise auf einander prallen. Man hat den Eindruck Europa macht einen Emanzipierungsprozess durch. Als einzigen Erfolg können die US-Amerikaner die Wiederbelebung der Nato durch die Krim Krise für sich in Anspruch nehmen. So sollen jetzt Nato Truppen an die Ostgrenzen zu Übungszwecken verlegt werden um den russischen Truppen Präsenz zu zeigen. Da soll uns einer mal sagen der Kalte Krieg 2.0 hätte keine Chance.

Na ja, und weil sich das vor der Presse gut macht, hat man auch noch über die vielseitigen menschlichen Katastrophen gesprochen.

Barack Obama  Foto: © Linde Arndt

Barack Obama Foto: © Linde Arndt

Die Flüchtlingsproblematiken in Syrien, Sudan, Süd Sudan, Kongo oder Zentralafrika sollten besser koordiniert werden. Hier würde die Staatengemeinschaft eine weltweite humanitäre Krise erleben.

Auf den Fluren fragte man sich, darf Russland bei der Bewältigung dieser Krisen nicht mehr mitmachen?

In der abschließenden Pressekonferenz waren nur 2 Fragen zu gelassen. Warum wohl? Überzeugend war Obama in Brüssel nicht, vielleicht verlangen wir europäischen Journalisten ja auch zu viel von einem US-Amerikanischen Präsidenten. Obama flog denn auch weiter nach Italien um dem Papst einen Besuch abzustatten – eine wunderbare Symbolik.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel.

Solidarität in der EU sieht anders aus

pressesaal[jpg] Brüssel hat sich entschieden. Der Konfrontationskurs wird weiter gefahren. So hat heute morgen am 21. März die EU in Brüssel den politischen Teil des Assoziierungsabkommens mit der Ukraine unterzeichnet.

Arseniy Yatseniuk Foto: Linde Arndt

Arseniy Yatseniuk
Foto: Linde Arndt

Ministerpräsident der Ukraine Arsenij Jazenjuk hat sich darin verpflichtet die politischen Werte der EU in der Ukraine einzuhalten. Absichtserklärung?

Aus dem wirtschaftlichen Bereich des Abkommens wurden einige Handelserleichterungen für die Ukraine in Kraft gesetzt, was der Ukraine einen finanziellen Vorteil von rund 500 Millionen durch den Wegfall von Zollschranken verspricht. Weiter wurden der Ukraine 11 Milliarden Euro von der EU als Hilfe (unabhängig von den Hilfen der USA ) zugesichert. Damit kann die Ukraine die kurzfristigen Verpflichtungen bedienen. Mittel- und langfristig benötigt die Ukraine jedoch einen Betrag um 300 Milliarden.

 

Abreise Ministerpräsident Jazenjuk Foto: Linde Arndt

Abreise Ministerpräsident Jazenjuk Foto: Linde Arndt

Nachdem alles unterzeichnet war reiste „Ministerpräsident“ Jazenjuk wieder ab. Kein Wort über die politische Legitimation der Regierung Jazenjuk.

Die Regierungschefs der EU mussten noch die Bannliste mit den Personen fertig machen, deren Konten eingefroren werden sollten und darüber hinaus im Westen als unerwünscht erklärt werden sollen. Es sind alles Russen und ukrainische Russen die dem Umfeld der derzeitigen Regierung von Wladimir Putin zugeschrieben werden. Diese Aktionen gehören noch zur Stufe 2 der EU. Von der russischen Seite hört man, dass die Russen die auf der Liste stehen, sich als geadelt sehen. Teilweise ist es lächerlich bis peinlich wenn zu erfahren ist, dass Personen auf der Liste stehen die überhaupt keine Konten im Westen haben oder auf diesen Konten keine Guthaben nachgewiesen werden können.

Gestern hat die EU Führung einhellig mit der dritten Stufe gedroht. Hier sollen Wirtschaftssanktionen in Kraft gesetzt werden. Die Kommission hat vom Rat den Auftrag, diese Wirtschaftssanktionen schon vorzubereiten und auszuarbeiten. Unter der Hand könnte da eine Summe von 400 Milliarden Umsatz der EU mit Russland zusammen kommen. Abgesehen von dem entgangenen Gewinn stehen hier einige hunderttausend Arbeitsplätze auf dem Spiel. Hier scheint die Solidarität jedoch an Grenzen zu stoßen. Die Engländer möchten ihren Londoner Finanzplatz damit nicht belasten. Immerhin setzen die Russen in London zig Milliarden an der Londoner Börse um. Bei den Franzosen stehen 2 Mistral Hubschrauberträger, die in der bretonischen Werft von Saint-Nazaire für über 1 Milliarde Euro vor der Fertigstellung liegen, vor der Stornierung durch die Franzosen. Dieses Muskelspiel von Hollande werden sich die französischen Arbeiter jedoch nicht gefallen lassen.

Interessant waren denn auch die Nebensätze in den Pressekonferenzen, nachdem offensichtlich die Krim schon verloren gegeben wird. Denn Stufe 3 wird nur in Gang gesetzt wenn die Russen sich an dem Osten der Ukraine zu schaffen machen werden. so haben prorussische Demonstranten in Donezk schon mal den Aufstand geprobt. Die Oblast Donezk, mit der Stadt Donezk als Mittelpunkt, ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen der Ukraine, steht allerdings im Einfluss von Oligarchen. Hier ist es fraglich auf welche Seite die Oligarchen sich schlagen werden. Dem Vernehmen nach werden sich die mächtigsten Oligarchen Rinat Achmetow, Ihor Kolomojskyj, Serhij Taruta auf die Seite der Kiewer „Regierung“ schlagen. Denn wenn die Russen kommen würden müssten sie sich um ihre Pfründe Sorgen machen. Der Kiewer „Regierung“ soll das nur Recht sein; fordern sie doch die Oligrachen auf die Macht in den Bezirken zu übernehmen. Fakt ist jedoch, die dortigen russischen Ethnien streben gleichsam ein Referendum an. Sehen sie doch der Kiewer „Regierung“ misstrauisch entgegen und befürchten zumindest ihre Ausgrenzung.

Vertragsunterzeichnung

Vertragsunterzeichnung v.l.Mr David CAMERON, UK Prime Minister; Mr Arseniy YATSENIUK, Prime Minister of Ukraine; Mr Herman VAN ROMPUY, President of the European Council; Mr José Manuel BARROSO, President of the European Commission Foto: Der Europäische Rat, Brüssel

Kommen wir wieder zu der obigen Vertragsunterzeichnung. Da die EU das Völkerrecht immer wieder reklamiert, fragt man sich schon, wieso die EU mit einer „Putschregierung“ einen völkerrechtsfähigen Vertrag abgeschlossen hat? Zumal bei den Wahlen am 25. Mai eine legalisierte Regierung in der Ukraine als Vertragspartner zur Verfügung gestanden hätte. Die Eile war notwendig geworden, weil Zahlungen oder Umschuldungen kurzfristig fällig gestellt waren. Aus Regierungskreisen wurden die westlichen Banken genannt, die Abschreibungen in ungenannter Höhe bei Nichtzahlung hätten vornehmen müssen, was in den Bilanzen der Banken zu dementsprechenden Verlusten geführt hätte.

Letztendlich führte dieses Verhalten der USA und der EU zu Sanktionen, die diese Bezeichnung nicht verdienen, wobei die Verluste der USA nur als gering zu bezeichnen wären, da keine wesentlichen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Russland geführt wurden. Allerdings hätten die USA einen gewaltigen Vorteil wenn sie auf Grund eines Gasembargos durch Russland ihr Flüssiggas an die Europäer verkaufen könnten. Die Energiekosten würden in Europa nochmals steigen und der Wiedereinstieg in die Kohle- und Atomkraftwerke würde durch die Bevölkerung toleriert. Das führt jetzt zu weit? Lassen wir das also.

Bleiben wir bei der Solidarität des Westens, die ihre Grenzen dort hat wo die wirtschaftlichen Nachteile einer Sanktion keinen nennenswerten Effekt gegenüber dem Sanktionsgegner hat. Wir sollten uns erinnern, dass Russland zu Zeiten der Sowjetunion dem westlichen Währungs- und Finanzsystem nicht angeschlossen war. Trotzdem wurden Waren und Dienstleistungen damals ausgetauscht.

Jetzt rächt sich die arrogante Haltung des Westens, die nie eine Russlandpolitik definiert hatte. Russland wurde zur G7 eingeladen indem man eine G7+ benannte, wobei Russland das Plus darstellen sollte. Gleichberechtigung kennt der Westen nicht. Die USA sind unser „Führer“ so versteht sich der Westen. Im Grunde genommen hat die europäische Union alles falsch gemacht was man im Zusammenhang mit Russland falsch machen konnte. Es ist schon nachvollziehbar, wenn Putin heute von einer Demütigung des Westen nach dem Zerfall der Sowjetunion spricht.

Als Russland in die EU wollte, mochte die EU Russland deshalb nicht, weil Russland auch zum asiatischen Kontinent gehört. Gespräche zwischen der EU und Russland, in der Qualität wie man mit den USA sprach, fanden niemals statt. Stattdessen wurde das nationale Ego der Russen immer wieder gekränkt. Polen, Rumänien, die baltischen Staaten, der Balkan – alles Staaten, die im Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion lagen. Diese Staaten wurden wie selbstverständlich von der EU und teilweise von der Nato einverleibt. Eine Kränkung, zumal Absichtserklärungen des Westens und auch Vertragsbestandteile dies normalerweise nicht zugelassen hätten. Der Westen ging aber einfach darüber hinweg. Wieso hatte man nach dem Zerfall der Sowjetunion keine gemeinsame Sicherheits- und Konsultationsstrategie erarbeitet? Wohl deshalb nicht, weil man die Russen nicht ernst nahm. Die Frage ist aber auch: Wieso konnte man ein so rohstoffreiches Land wie Russland einfach so vernachlässigen? Mit einer freundschaftlichen Bindung zu Russland wäre ein Konflikt niemals möglich geworden.

v.l.Angela Merkel wird von Udo van Kampen vom ZDF in der Pressekonferenz befragt.  Fotos: Linde Arndt

v.l.Angela Merkel wird von Udo van Kampen vom ZDF in der Pressekonferenz befragt. Fotos: Linde Arndt

Ein anderer Aspekt zur Krim Krise wirft seine Schatten über Brüssel. Dieser Schatten macht der EU Angst. Es ist das Selbstbestimmungsrecht der Völker, welches mit einem Referendum aus einem Staat zwei Staaten machen kann. Kann man einem Landesteil das Selbstbestimmungsrecht verweigern? Der Westen hatte mit dem Kosovo die Büchse der Pandora geöffnet.

Schottland steht vor der Volksabstimmung gegenüber Großbritannien. Dies führt zu einem neuen Staat auf der Welt, der aber, man höre, nicht automatisch Mitglied in der EU ist. Oder doch? Venetien probt schon mal online den Aufstand um sich von Italien los zu sagen, Katalonien und die Basken wollen nicht mehr zu Spanien gehören. Flandern und die Wallonen wollen nicht zu Belgien gehören und Korsika will mit Frankreich nichts mehr zu tun haben. Auch deshalb reagiert Brüssel so hysterisch auf die Unabhängigkeitsbewegung der Krim. Diese Art von Selbstbestimmungsrecht der Völker (Wilsonsches System ) ist in den meisten Verfassungen gar nicht vorgesehen und bringt den Zentralstaat in die Bredouille. So hat Brüssel zwar ein Committee of the Regions (COR) in der die Regionen ein Mitwirkungsrecht haben, aber eben nur eine Mitwirkung.

Der Vielvölkerstaat Russland mit seinen ehemaligen Satelliten hat genau die gleichen Probleme, man denke da an Tschetschenien, kann die Probleme aber besser systembedingt dominieren. Und die USA? Texas will sich von den USA lossagen, aber es wird nicht bei Texas bleiben.

Das Problem sind die großen Staatseinheiten in der der Einzelne sich in seiner kulturellen und wirtschaftlichen Selbstbestimmung nicht wieder findet. Der Riese Europa definiert sich zwar „In Vielfalt geeint“, nur, die einzelnen lokalen Landesteile sehen Brüssel als weit entfernte Zentrale, die sie fremdbestimmt. Brüssel sollte das Referendum der Krim als Weckruf sehen, Weckruf deshalb, weil den Europäern in Brüssel die Landesteile der Staaten weglaufen könnten.

Und die europäische Solidarität? Sie existiert nur in den Köpfen der Ratsmitglieder die nicht mitbekommen haben wie sich Europa verändert hat. Mit oder ohne Putin, die Welt dreht sich eben weiter.

Am Mittwoch, dem 26. März wird der US-Amerikanische Präsident Barak Obama in Brüssel zu Beratungen erwartet. Ungewöhnlich, man darf jedoch auf die Ergebnisse dieser Beratungen gespannt sein. Nach 14:00 Uhr wird es eine gemeinsame Pressekonferenz geben. Wir sind sehr gespannt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel

5 Jahre Rat müssen die Parteien bilanzieren

Podiumsdiskussion auf der Handwerkermesse Foto: Linde Arndt

v.l.: Michael Haas (FDP), Jürgen Hofmann (Bündnis90/Die Grünen), Marc Schulte, Daniel Heymann (CDU),
Jörgen Steinbrink (SPD), Jens Knüppel (FWE) Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Als am Sonntag die Handwerkermesse im Haus Ennepetal war, saßen dort 5 Kommunalpolitiker für den Rat der Stadt Ennepetal.

Moderator Marc Schulte von der WDR-Lokalzeit für Duisburg und den Niederrhein hatte zum Plausch auf die Couch geladen.

Michael Haas (FDP),
Jürgen Hofmann (Bündnis90/Die Grünen),
Daniel Heymann (CDU),
Jörgen Steinbrink (SPD),
Jens Knüppel (FWE)

saßen ziemlich gelangweilt herum und warteten auf die Stichworte von Moderator Marc Schulte. Es ging um die Kommunalwahl 2014 im Mai.

Parteimitglieder  Foto: Linde Arndt

Parteimitglieder Foto: Linde Arndt

Vor der Bühne standen hauptsächlich die Parteigenossen oder Parteifreunde, die für ihren Kandidaten die Claqueure spielten. Tatsächlich Interessierte waren bei dieser Runde überschaubar, sie schauten einen Moment zu und zogen weiter zu den Infoständen der Handwerker und Kunsthandwerker. Wie immer war die Veranstaltung der Podiumsdiskussion der Öffentlichkeit nicht so recht bekannt. Warum auch? Ennepetal brauchte nur Öffentlichkeit wenn Wilhelm Wiggenhagen auftritt. Ansonsten will man immer unter sich bleiben. So konnten die 5 „ehrenamtlichen“ Kommunalpolitiker ziemlich alles ablassen was ihnen so gerade einfiel. Wer aber wollte das schon wissen?  Nach der Wahl werden alle Kommunalpolitiker sagen, die Wähler hätten sich ja informieren können.

Das mit dem ehrenamtlichen Kommunalpolitiker ist so eine Sache, kann er doch, wenn er es geschickt anfängt, bis zu 2.000,– Euro im Monat Aufwandsentschädigung aus den verschiedenen Ausschüssen, Verwaltungsräten oder sonstigen Gremien ziehen.

Verantwortung haben Kommunalpolitiker  keine, denn wenn sich in der Kommune etwas als Fehler herausstellt, waren es eben die Bürger die gegen den Willen der Kommunalpolitiker etwas durchgesetzt haben – siehe Fußgängerzone.

So fiel es auch schwer etwas aus der vergangenen Sitzungsperiode herbeizureden, es waren halt 5 Jahre Stillstand zu kommunizieren. Da fällt es schwer eine gemeinsame positive Sprachregelung zu finden.

Und so wendete man sich kurzerhand der Zukunft zu. Und das war relativ einfach, musste man doch nur die Punkte, die man für  vergangenen Wahl 2009  im Programm stehen hatten nur umschreiben.

v.l.:   Foto: Linde Arndt

v.l.: Daniel Heymann (CDU), Jörgen Steinbrink (SPD), Jens Knüppel (FWE) Foto: Linde Arndt

So hörte man auch wie vor 5 Jahren, Ennepetal hat wieder keine gefüllte Stadtkasse, obwohl die Krise vorbei ist. Es sollen wohl keine Erwartungen geweckt werden die zu Begehrlichkeiten von falscher Seite führen könnten. Rund 5 Millionen für die Berlet Investition aus der Stadtkasse, die halt finanziert werden müssen, sind ja auch kein Pappenstiel für nur einen Betrieb. So wurde über die Gewerbesteuern fabuliert, die bei dem Einen erhöht werden sollten und bei dem Anderen noch viel zu hoch sind.

Und dann kam das immerwährende Loblied auf das Industriegebiet Oelkinghausen. Da laufen die Steuern wie „geschnitten Brot“? Denkste, Ennepetal ist mit den Einnahmen zurück, Haushaltssperren stehen an. Nichts in der Kasse und Oelkinghausen ist der Renner?

Überhaupt fragt man sich, zahlen die Firmen Dorma, Febi, ABC, Ischebeck oder Bharat Forge keine Gewerbesteuer? Die sind doch nicht in Oelkinghausen! Immerhin stehen hier so an die 3 Milliarden Euro (= 3.000 Millionen Euro) Umsatz zur Verbuchung und ein paar Euro an Gewerbeertrag werden da sicher angefallen sein.

v.l.:   Foto: Linde Arndt

v.l.: Michael Haas (FDP), Jürgen Hofmann (Bündnis90/Die Grünen), Foto: Linde Arndt

Ach ja, bleibt immer noch die Frage die EN-Mosaik vor Jahren gestellt hat: Wie hoch waren die Erschließungskosten für Oelkinghausen und wie viel hat die Stadt dazu wieder eingenommen. Wenn schon Berlet rund 5 Millionen für sein Elektronikgeschäft zugeschossen bekommt, wie hoch wird da der Zuschuss für die anderen Firmen sein? Oder gibt es wie in anderen Städten einen Zuschuss zur Gewerbesteuerzahllast?

Wer alte, marode Bahnhöfe zur Hälfte streicht, wo auch noch im Inneren des Gebäudes Schimmel in den Wänden ist und in diesen Räumen Veranstaltungen ansetzt, der handelt nicht seriös. Und da soll  an Verwaltung und Politik nicht gezweifelt werden? Hunderttausende sind schon in den Bahnhof geflossen, aber die Kassen sind leer.

Wilhelm Wiggenhagen lauscht den Ausführungen der Politiker   Foto: Linde Arndt  Foto

Wilhelm Wiggenhagen lauscht den Ausführungen der Politiker
Foto: Linde Arndt

Der Politiktalk blubberte so ziemlich vor sich hin, gespenstig zwischen frittierten Schnitzeln, Kartoffelsalat und Bratwurst. Aber das ist halt Ennepetal die Insel der Glückseligen. Übrigens wurde Wilhelm Wiggenhagen am Rande der Veranstaltung gesehen. Wegen der Kontrolle des Gesagten durch die „Kollegen“ vom Rat?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal






 

Schwelm zog mal wieder die Korsettstangen in die Stadtplanung ein

Ausschuss 11.03.2014  Foto: Linde Arndt

Ausschuss 11.03.2014 Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Das Thema Brauerei ist in Schwelm noch nicht durch. Nachdem über den Bebauungsplan 95 „Brauerei“ so lange (zu lange) über Änderungen beraten wurde, die Änderungen passend und manchmal nicht passend eingearbeitet wurden, ist dieser Plan in die Jahre gekommen. „Unbemerkt“ hat der Gesetzgeber eine neue BauNVO am 11.6.2013 erlassen, die am 20.9.2013 in Kraft trat. Unbemerkt deshalb,  weil der Rat die gefühlte 1.000ste Änderung eingearbeitet haben wollte (EN-Mosaik schrieb darüber). Es war ihm halt nicht Recht wenn dieser Plan so durch ging. Parallel hatte der Rat sich nicht darum gekümmert was Einzelhandel und was Gewerbe ist. Es fehlten schlicht die Definitionenen. Durch die Gesetzesänderung und andere Sachverhalte musste der Plan 95 dann auch in die „Tonne gekloppt“ werden. Es kam der Bebauungsplan 96 zum Zuge und wieder sah man zu wie auch dieser Plan mit Geburtsfehler versehen wurde. Man wollte halt mit dem Kopf durch die Wand und konnte nicht verstehen warum die Wand nicht nachgab.

Als Pressevertreter, der nicht nur im Lokalen zu Hause ist, fragt man sich doch, woran liegt das nur.

Jürgen Feldmann  Foto: Linde Arndt

Jürgen Feldmann Foto: Linde Arndt

Dieses Verhalten ist nicht damit erklärt, alles auf die kommende Kommunalwahl zu schieben. Es müssen noch andere Gründe maßgeblich für dieses politische Fehlverhalten sein. Fakt ist doch: Politik schafft Rahmen und zwar Rahmen die Möglichkeiten eröffnen sollen, nicht solche, die Möglichkeiten ausschließen.

Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung vom 11. März 2014 war denn auch wieder eine „Theater Vorstellung“ die einen fassungslos machen konnte. Und wieder gab es, allerdings von der Partei “Die Linke” Jürgen Feldmann, wüste Beschimpfungen gegen die Stadtverwaltung.  Aber diese Ausschusssitzung konnte Erklärungsmuster liefern, warum in Schwelm keine positiven Entwicklungen zu registrieren sind und das seit Jahren.

 

Ein paar Beispiele gefällig?

Die Kantstraße ist in die Jahre gekommen. Der Versorger AVU muss die komplette Infrastruktur erneuern. Lobenswerterweise hat er die Stadt (Wen sonst?) darüber informiert und angeboten, im Falle einer städtischen Baumaßnahme für diese Straße diese Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Was ja immerhin die Kosten maßgeblich auf Seiten der Stadt Schwelm senken würde.

 

Foto: Linde Arndt

Egbert Lethmate Foto: Linde Arndt

Egbert Lethmate trug vor, dass bei dieser Maßnahme ein erhebliches Einsparpotential für die Stadt herauskommen könnte. Angedacht sind hier 20% einer Investition, die die Stadt anteilig mit der AVU tragen müsste, die alleine auf 100% der Investition ansteigen würde wenn die Stadt alleine investieren müsste. Ein „Schnäppchen“ könnte man sagen.

Was macht der Rat damit? Erst einmal die Frage, was kommt an Kosten per qm auf Schwelm zu. Und dann, kann man nicht noch die Telekom dazu holen, damit es noch billiger wird? Erst als Egbert Lethmate darauf hinwies, dass die Baumaßnahme im Juni/Juli stattfinden soll, wollten die Ratsmitglieder abstimmen. Kompetenz und Akzeptanz sollten nicht fachlich bei der Stadt sein, vielmehr erkannte man gerade beim Vortrag der CDU als auch der Fraktion SWG/BfS es (Der Erfolg)  passte halt nicht. Die AVU hätte wohl die beiden Fraktionen zuerst ansprechen müssen. Das hat mit Kontrolle der Verwaltung durch den Rat nichts zu tun.

 

Die Dreifachsporthalle mit 1.500 Besucherplätze an der B7 war im Gespräch, es ging um das Grundstück das zu Ennepetal gehört – ca. 100 qm groß. Interkommunale Gespräche müssen hier geführt werden.

 

Hier konnte man ein stillschweigendes Einvernehmen zwischen dem Rat der Stadt und der Stadtverwaltung bemerken. Nur, ist denn alles in „trockenen Tüchern“? Wohl kaum. Das dieses Projekt mit einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) oder Public-Private Partnership (PPP) finanziert werden soll ist hoch problematisch. Es erhöht zwar nicht die Schulden, wegen des Haushaltssicherungskonzeptes, jedoch werden die Kosten durch die zukünftigen Mietzahlungen die andere Haushaltspositionen beeinträchtigen. Es kann sein, dass a priori die Personalkosten für die Schulen gegen die Kosten der Dreifachsportanlage antreten müssen. Auch ist noch gar nicht abzusehen, ob die Stadt nicht besser mit einer eigenen Investition kostenmäßig günstiger liegen könnte. Und was ist wenn die Baskets nicht  aus finanziellen Gründen die 2. Basketballliga halten können? Die Geschichte von Brand Hagen sollte da zu denken geben. Denn nur der Spitzensport, also 1. Liga,  wird langfristig ein Auskommen haben.

Hier hätten Fragen zu dieser Problematik gestellt werden müssen.

 

Kommen wir zu dem Dauerbrenner dem Brauereigelände. Hier hat der Rat der Stadt mit der führenden CDU den Fraktionen FDP/Grüne SWG-BfS es tatsächlich geschafft innerhalb von zwei Jahren sämtlich Bemühungen um die Brauerei und auch der Wiederbebauung zu Fall zu bringen. Und weil dies ziemlich unappetitlich für den Investor wurde, zog der sich kurzerhand mit einer Investitionssumme in Höhe von 20 Millionen zurück. Verständlich. Ein Phantomschmerz stellt sich jetzt bei der CDU ein; denn die FDP soll sich längst bei dem Investor entschuldigt haben, während die CDU von all´dem nichts wissen will. Kurz, eine Entschuldigung von Oliver Flüshöh (CDU) steht noch aus.satelit-innenstadt-brauerei.jpg

Aber wir haben ja einen neuen Bebauungsplan 96 der nun für die „Wunde mitten in Schwelm“ alles richten will. So schreibt die CDU in ihrem Papier „Werkstattgespräche“ vom 6. März ´14 unter anderem:

 

  • Sicherung des Brauereistandortes

  • Attraktivierung der Innenstadt

 

Und dann kommt ein konkret beschriebenes Gebäude, welches Parterre Einzelhandel plus haben soll, in den oberen Etagen Wohnungen. Doch halt, es könnte auch ein Beherbergungsbetrieb im ersten Stock entstehen. Wie jetzt, soll es dort ein Stundenhotel geben? Egal! Es war ja nur erst einmal eine rhetorische Frage von Herrn Flüshöh (CDU). Der befand sich geistig im Bereich der Stadtplanung (Mit einem Gebäude?), konkret auf dem Platz wo mal die Brauerei stand. Stand! Warum aber bitte schön, wird der alte Zopf „Sicherung des Brauereistandortes“ von der CDU nicht abgeschnitten? Denn die Zeiten des Brauereistandortes Schwelm, wo in der Mitte der Stadt eine Brauerei arbeitete, ist für immer vorbei. Aber wir haben ja noch den Phantomschmerz.

Jetzt wurden im Ausschuss auf einmal die Änderungswünsche zum Bebauungsplan zu vielfältig. Man beantragt wie ehedem eine „Time Out“ Zeit. Die Entscheider und Protagonisten marschieren in den Nebenraum und versuchen eine gemeinsame Formulierung zu finden. 30 Minuten später tauchen alle wieder auf und wir (Presse) kriegen von Herrn Nockemann (CDU) ein Blättchen grinsend zu geschoben. Kein Adressat, keine Unterschrift aber wie bei Gericht ein Rubrum. Darauf steht: Anlage zur SV-Nr.042/2014. Handschriftlich am Fuß ergänzt mit „einzelhandelsferne Dienstleistungen, sowie Beherbergungsbetriebe“. Also etwa doch was Horizontales? Was das alles sein soll, kein Wort darüber. Also Friseur nein, weil einzelhandelsnah und Sanitärdienstleister ja, weil einzelhandelsfern. Oder anders, Haare schneiden nein, Kloschüssel-Kauf ja.

Oliver Flüshöh  foto: Linde Arndt

Oliver Flüshöh Foto: Linde Arndt

Aber es kommt noch besser: Da werden Maße für Rücksprünge, Durchgänge oder Baulinien genau festgelegt. Gottseidank ist im 2. Stock der Betrieb einer Tankstelle nicht erlaubt, oder doch?  So wird mir Herr Flüshöh von der CDU auf dem Flur erklären, dass diese Kakophonie nicht auf seinem Mist gewachsen wäre. Er hätte alles ganz anders gemacht. Wie? Na ja, er hätte alles offen gelassen, so der Fraktionsvorsitzende der CDU. Warum er das nicht gemacht hatte bleibt sein Geheimnis – er hatte doch die Mehrheiten.

Die Frage bleibt, wie kann man einem potentiellen Investor solch ein Mieder anbieten? Entweder dieser Investor sucht kopfschüttelnd das Weite oder er zerrt die Stadt Schwelm vor das Oberverwaltungsgericht Münster um seine Rechte durchzusetzen. Was ist denn, wenn ein Investor ein Schulungscenter,Verwaltungsgebäude, Veranstaltungsgebäude oder ein Bürohaus bauen will? Wie peinlich wäre das wenn Schwelm dem Investor abverlangen würde zumindest der Form halber einen Einzelhandelsblock ebenerdig zu errichten, mit einzelhandelsferne Dienstleistungen versteht sich. Die Abstimmung ergibt denn auch 8 zu 7 für diesen Joke. Die CDU feixt dabei – Punktsieg. Hat sie es doch wieder geschafft dem Bürgermeister und Schwelm ans Bein zu „pinkeln“.

Hat die CDU es noch immer nicht überwunden, dass der CDU Bürgermeister abgewählt wurde?  Nun ist Dr. Jürgen Steinrücke verstorben, was aber nicht zur Kenntnis genommen wird, die CDU kämpft mit allen Mittel für Dr. Jürgen Steinrücke weiter.

 

Zwischendurch zum warmhalten.

 

Vor dem Sängerheim steht seit einiger Zeit ein Baugerüst um in der Öffentlichkeit handwerkliche Arbeiten durchzuführen. Augenscheinlich passt das einem CDU Menschen nicht, der eine Anfrage an die Stadtverwaltung los lässt.

Foto: Linde Arndt

Wilfried Guthier Foto: Linde Arndt

Die Frage, wie lange man das Gerüst noch ertragen müsse und warum, da nie jemand arbeite, wurde denn von Wilfried Guthier von der Stadtverwaltung beantwortet. Die Antwort: Das Gerüst ist durch die Stadt genehmigt und die Stadt ist nicht dafür zuständig den Fortgang der vorzunehmenden Arbeiten zu überprüfen. Die Beendigung der Arbeiten ersieht man daran, dass das Gerüst wieder entfernt wird. Na ja, der Kölner Dom hatte sein Baugerüst Jahrhunderte stehen und es steht immer noch an irgendeiner Stelle, eine banale und triviale Situation für jeden Kölner. Nicht für einen Schwelmer mit CDU Couleur. Die Stadtverwaltung soll ja der Presse vor geführt werden – oder nicht?

Die CDU hatte im Rückraum noch ein paar Reservespieler aufgebaut, erkannt habe ich Walter Betz, der immer mal der CDU hilfreich mit Informationen zur Hand geht. Nichts entgeht anscheinend seinem Radarauge in Schwelm, anscheinend ist er der „Durchschnitts – Schwelmer“. Neben ihm Heinz – Joachim Rüttershoff  (CDU).

 

Interkommunale Zusammenarbeit im Hinblick von Flächenmanagement im EN-Kreis

 

Der RVR (Regionalverband Ruhr) hat 2008 bis 2012 mit den Bezirksregierungen das Fehlen von Flächen für Industrieansiedlungen erkannt. Während der Kick-off Veranstaltung wurde schnell klar, dass es noch Potenziale im Zusammengehen der Kommunen beim Flächenmanagement gab und gibt. So wurden auch der EN-Kreis und dessen Städte angesprochen. Es wurde eine Machbarkeitsstudie bei einem Berliner Stadtplaner in Auftrag gegeben.

 

Das Ergebnis wurde von Egbert Lethmate von der Stadtverwaltung vorgetragen. Es gibt einige Stellen, wo Schwelm mit den Nachbarkommunen ins Gespräch kommen könnte. Man sollte jedoch vorsichtig sein, denn die Bewertung der Flächen zeigen Restriktionen, wie topographische Einschränkungen, Flächen mit ökologischer Schutzfunktion oder Probleme mit dem Bundesfernstraßennetz. Bei der Bewertung ergeben sich aber auch Kosten für die Erschließung, wo mit zunehmender Kostenhöhe eine Vermarktung der Flächen fast unmöglich ist. Wobei die Erschließungskosten zuerst von der Kommune getragen werden müssen. Das ganze Referat war schlüssig und logisch, kurz, man konnte das Referat zur Kenntnis nehmen, denn es hatte ja keine Auswirkung auf das politische Geschäft.

Aber nicht so im Schwelmer Ausschuss. Da wurden die verständlichen Eckwerte in Frage gestellt und als fehlerhaft bezeichnet. Ein Grundstück das durch die anstehenden Erschließungskosten jenseits von gut und böse ist, ist mit dem dann errechneten Marktwert nicht mehr verkäuflich. Solch ein Grundstück erschließt man nicht. Nicht im Ausschuss der Stadt Schwelm. Besserwisserei war angesagt. Warum hat der RVR nicht den Auschuss der Stadt Schwelm mit der Machbarkeitsstudie beauftragt?

Auf der Reservebank u.a. von links Rüttershoff und Foto: Linde Arndt

Auf der Reservebank (links Heinz-Joachim Rüttershoff, daneben Walter Betz Foto: Linde Arndt

Und so ging es die ganze Zeit. Alles was die Stadtverwaltung erarbeitet hatte, wurde grundsätzlich in Frage gestellt. Statt Vertrauen ist Misstrauen die erste Wahl, wobei die CDU noch Reservisten um sich versammelt hat um anscheinend jedes nur erdenkliche Haar in einer Suppe sofort aufzuzeigen. Wilfried Guthier und Egbert Lethmate, ausgewiesenen Fachleuten, wird die Verantwortung indirekt abgesprochen. Allerdings wenn Fehler gemacht werden wird ihnen sofort die Verantwortung zu gesprochen. Nur eine menschliche Schwäche? Nein. Es ist das fehlende Wissen über das Arbeiten im Team. Wilfried Guthier und Egbert Lethmate kann nur eine Verantwortung zu gesprochen werden, nämlich dann, wenn sie  ihr Fachwissen auch anwenden dürfen und zwar ohne Gängelei, wie Pass Invest es richtig erkannte. Hier sollte der Rat sich den Begriff der Organtreue zu Gemüte führen. „Der Grundsatz der Organtreue besagt, dass Verfassungsorgane/Staatsorgane untereinander ihr Verhalten im Sinne einer loyalen Zusammenarbeit auszurichten haben, und zwar über die bestehenden positiv-rechtlichen Kooperationsverpflichtungen hinaus.“*(Achterberg/Schulte, in: v. Mangold/Klein/Starck, Kommentar zum Grundgesetz, 4. Aufl., Art. 44 GG, Rn. 54 f.)

 

Das heißt im Klartext, der Rat hat nicht das Recht sich in die Arbeit der Verwaltung in der Gestalt einzumischen, indem er ihm „haarklein“ vorschreibt was er zu machen hat. Anders herum macht auch die Stadt dem Rat  keine Vorschriften wie er arbeiten sollte. Dieser rechthaberische Duktus steht den beiden Institutionen nicht zu.

Wenn sich die Politik mit der CDU und den Fraktionen FDP/Grüne SWG-BfS nicht neu organisiert, wird es auf Dauer keine positiven Entwicklungen für die Stadt Schwelm geben. Schwelm lebt seit Jahren von einem guten Ruf den man nur noch rudimentär ausmachen kann.

Schwelm ist nicht nur eine Stadt mit 28.000 Einwohner wie viele andere, sondern ist Kreisstadt, Kirchenkreis, Probstteigemeinde, Amtsgerichtbezirk, Steuerbezirk usw., darauf sollte der Rat sich einmal besinnen. Und sich das Wort Würde des Rates einmal genauer definieren.

Und die SPD? Die sitzt im Rat und schaut dem Treiben staunend und hilflos zu.

So geht es nicht weiter, Stillstand ist in unserem System nicht vorgesehen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Immer noch! Der internationale Frauentag in Ennepetal

Eröffnung des Internationalen Frauentages  Foto: Linde Arndt

Eröffnung des Internationalen Frauentages Foto: Linde Arndt

[jpg] Er war bunt, heiter und vielfältig. Der internationale Frauentag am 8. März wurde im Haus Ennepetal im Foyer bestritten. Da fand man einen „Bunten Salon“, Amnestie International, Drogenberatungringe, kurz die gesamte Palette derjenigen die sich mit dem Thema „Frau“ befassen.

Vorweg gab es eine Gulaschsuppe, Getränke und am Ende gab es Waffeln, Kuchen und Kaffee.
Es war allerdings nicht der Schützenverein der einlud, vielmehr haben die Gebietskörperschaften, wie der Kreis und die Kommunen zu diesem Tag, der international begangen wird, eingeladen.

Wie wichtig solch eine Veranstaltung ist, kann man an den Rednern erkennen. So wurde der 2. stellvertretende Bürgermeister Jens Knüppel, von der Stadt Ennepetal als Veranstaltungsort, in Vertretung der erkrankten Anita Schöneberg, eingeteilt. Daneben kamen noch die Gleichstellungsbeauftragten zu Wort. Kurz, man konnte den Eindruck haben, es war eine Veranstaltung die weniger wert war als die eines ansässigen Heimatvereins. [Dort erscheint der Bürgermeister höchstpersönlich].

Was soll man also von solch einer Veranstaltung berichten, auf der man bei AI ( Amnesty International ) seine Unterschrift für einen japanischen Häftling, der im Todestrakt auf seine Hinrichtung wartet, leisten kann. Was ist mit den katastrophalen Vorfälle gegen Frauen in Indien oder Mexiko, bei der Frauen vergewaltigt, ermordet und um ihre körperliche Unversehrtheit bangen müssen? Kein Wort! Was mit der Armut, mit der die weiblichen Mitglieder unserer Gesellschaft zu kämpfen haben? Kaum ein Wort. Es fehlte so vieles auf dieser Veranstaltung um sie wirklich als einen Frauenkampftag ernsthaft einzuordnen.

Foto: Linde Arndt

Impression Internationaler Frauentag Foto: Linde Arndt

Was bleibt ist das Umfeld dieser Veranstaltung. So berichteten mir Frauen von ihren Ängsten sich der anonymen Drogenberatung anzuschließen, weil, ja weil das Selbstbewusstsein von Frauen nicht gerade als ausgeprägt einzuordnen ist. Auch ist die Meinung von Frauen außerhalb der Gruppen nicht gefragt, wie ehedem werden Frauen auf die hinteren Plätze verwiesen. Es waren viele Punkte über die sich die Frauen beschwerten.
Konfrontiert mit der zynischen Aussage eines indischen Polizeipräsidenten: „Die indischen Frauen sollten die Gruppenvergewaltigungen genießen, wenn sie sie nicht

Impression Internationaler Frauentag  Foto: Linde Arndt

Impression Internationaler Frauentag Foto: Linde Arndt

verhindern könnten“, machte es die Frauen doch hilflos, eine Stellungnahme hier zu formulieren. Im Gespräch fanden die Frauen eine Erklärung für ihre Hilflosigkeit: Indien oder Mexiko ist so weit weg, die Tat ist für unsere Kultur nicht fassbar. „Ich denke wir sind im Zusammenhang mit solchen Vorkommnissen etwas zu gedankenlos und auch oberflächlich und mehr auf unsere persönliche Probleme fixiert“, so eine der Frauen.

Wie gesagt, die Veranstaltung war bunt, heiter und vielfältig, eher folkloristisch, weniger Kampagne, eher Volksfest.

Übrigens, Frauen sind nach den Alten und Kindern die schwächsten Mitglieder in der deutschen Gesellschaft – dies zur Bewusstseinsbildung.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal