Endlich! Die Inthronisierung des neuen Bundespräsidenten hat geklappt

  [jpg] An und für sich war die Bundes-präsidentenwahl durch die Bundes-versammlung nur eine Formsache. Von einer Wahl wollen wir mal nicht reden, hatte man ja nur die Alibifrau Beate Klarsfeld aufbieten wollen um zumindest den Anschein einer Wahl, wie es für eine Demokratie notwendig ist, zu wahren. Es war von Anfang alles durch die „großen“ Parteivorsitzenden Gabriel (SPD), Rösler (FDP), Merkel (CDU), Seehofer (CSU) und Özdemir/Roth (Bündnisgrüne) ausgeguckt worden.
v.l. Joachim Gauck, Peter Altmeier (CDU) nach der Wahl (Screenshot, Stream des Bundestages)    

Nichts wollte man dem Zufall mehr überlassen, wie bei der letzten Wahl. Und, man brauchte jetzt einen Kandidaten der das Wort beherrscht und eine gewisse Anpassungsfähigkeit besitzt. Charisma musste der Kandidat auch noch haben. Joachim Gauck, parteilos, erfüllte diese Anforderung bestens. Flugs wurde er als Bürgerrechtler, Regimekritiker, Opfer, teilweise sogar als Widerstandskämpfer hochstilisiert. Gauck ließ das alles ohne Widerspruch durch gehen. Kein, he, ich war „nur“ ein Pfarrer mit Privilegien, mehr nicht.

Und so geht das mit der Wahrheit. Die Wahrheit durfte nicht ganz mit in den Bundestag.

Wofür das alles? Warum durfte kein ernstzunehmender Kandidat in den Bundestag? Wir haben genug honorige Personen die als Präsident in Frage kommen könnten.

Das Volk ist unruhig und stellt das System oder die Systeme in Frage. Occupy, meint schon, wir sind 99,9 und haben das Sagen, was einer Demokratie entsprechen würde. Die Piraten und Attack diskutieren über das Parteiensystem, welches nicht so gut dabei weg kommt. Ja, viele denken es geht auch ohne Parteien. Gauck stellt die Parteien nicht in Frage, er biedert sich diesen an.

Das Finanzsystem hat und wird den Bürger Milliarden kosten. Wobei Griechenland nur als Ablenkungsmanöver dienen soll.

Und da soll man nicht wütend auf die Parteien und deren Mitglieder sein?

Bundespräsident Wulff konnte nur mit-schön und mit-reich sein und machte dieses Verfremdungsfass des Systems gegenüber den Wählern übervoll. Dringendst brauchte man jemand der ein Versöhnungszauberer war, wobei die Politik keine Versöhnung braucht – ist sie doch vollkommen schmerzfrei – so meint man.

Und Gauck ist so ein Versöhnungszauberer. Seht her ich komme aus dem Land der Unfreiheit, ich predige euch die Freiheit. Nur welche Freiheit meint er? Klar die Freiheit, dass ich nach den Malediven fliegen kann. Mein Flieger steigert zwar den Co2 Gehalt in der Atmosphäre und heizt die Erde auf, aber was soll es. Unser Umweltminister wird es schon richten. Glaubhaft richten? Nein! Nicht wirklich.

Und da wachte der Bürger in einer Plattenwohnung in Eisenhüttenstadt auf und ihm fällt auf, dass er nach der Wende schon immer zu den Verlierern ( Harzern ) gehörte. Wie Millionen andere Harzer mit ihm auch in der ehemaligen DDR. Inzwischen geht es den Wessis in einigen Gegenden auch nicht besser wie den Ossis. Ein billiger Trost.

Aber Jochim Gauck wird es richten mit der Freiheit von der er immer spricht. Freiheit für was nochmal? Toll das ihn alle mögen. Dieses pastorale, dieses tröstende dies alles soll den einfachen Menschen davon abhalten auf die Straße zu gehen und wieder rufen: Wir sind das Volk! Er sieht ja auch wie der nette Opa aus, den sich jedes Paar wünschen würde – dem man seine Kinder anvertrauen würde. Und da geht man doch nicht auf die Straße!

991 von 1232 haben ihn gewählt fast wie in alten Zeiten über 80 Prozent. 108 Enthaltungen musste es geben, sonst hätte man über 90 Prozent gehabt, wie in den guten alten Zeiten.

Alles wird jetzt gut. Hoffen wir ( Wer?) alle, dass dieser „alberne“ Bürger, wie Gauck das mal so schön sagte, wieder mit seinem Los zufrieden ist. Wir haben in diesem Jahr nun 3 Landtagswahlen. Ich bin schon heute auf die Ergebnisse gespannt.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

IKEA aktuell – 15.3.2012

Liebe Anwohner Wuppertal-Nord,
liebe Interessierte,
sehr geehrte Damen und Herren

Bitte zur INFO nachfolgende Mitteilung sowie .pdf-Datei (s. Foliensatz) mit den ersten Ergebnissen zum Einzelhandelsgutachten.

Beste Grüße
Heike Haarhaus

   

Betreff: IKEA-Ansiedlung in Wuppertal

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Stadt Wuppertal hatte Ihnen in den unterschiedlichen Gesprächsrunden zur geplanten Ansiedlung von Ikea in Wuppertal angekündigt, Sie ständig auf dem laufenden zu halten. 

Zwischenzeitlich ist die Erstellung des Einzelhandelsgutachtens in der Endphase. Die Ergebnisse liegen vor. Die Textfassung des Gutachtens erwarten wir noch vor Ostern.

Wir werden nun in der nächsten Woche mit den im Rahmen des Bauleitplanverfahrens vorgesehenen frühzeitigen Beteiligungsschritten beginnen. Hierzu ist zum Thema Einzelhandel durch den Gutachter ein Foliensatz ,  der die Inhalte und Ergebnisse des Gutachtens darstellt erarbeitet  worden. Zum Thema Verkehr erwarten wir das Gutachten ebenfalls noch vor Ostern.

Die frühzeitige Beteiligung der Bürger wird wegen der hohen Komplexität des Themas in drei Veranstaltungen zu den Themen Einzelhandel, Verkehr und Umwelt durchgeführt. 

Die erste Veranstaltung zum Thema Einzelhandel  wird  am  21.03. um 19 Uhr im Haus der Jugend in Wuppertal – Barmen stattfinden. Das Thema Verkehr wird am 22.03. um 18:00 Uhr im Saal des Gemeindezentrums  Hottenstein das Thema sein. Für die Umweltthemen wird ein Termin voraussichtlich nach den Osterferien stattfinden.

Zur Vorbereitung der verschiedenen Gesprächsrunden mit Ihnen aber auch für Ihre interne Meinungsbildung finden Sie den oben genannten Foliensatz in der Anlage zu diesem Schreiben.

Falls Sie Rückfragen haben,  wenden Sie sich bitte direkt an den Ressortleiter des Ressorts Bauen und Wohnen Herrn Jochen Braun (0202 5636283, jochen.braun@stadt.wuppertal.de).

 

Mit freundlichen Grüßen

 Frank Meyer
Technischer Beigeordneter

Auftritt der Betonköpfe im Ennepetaler Ratssaal

 

[jpg] Ein Ratsmitglied der Splitterpartei FDP ( 3% hat die FDP seit Monaten in den Umfragen) versuchte mir folgendes klar zu machen: Neben dem Spielplatz entsteht keine Mauer, sondern eine Wand. Aber es ist auch keine richtige Wand; denn es könnte auch eine Hecke sein. Hecken kann jeder auf seinem Grundstück pflanzen. Ich versuchte verzweifelt auf diese „Teilschutzwand“ zurück zu kommen was dem guten Mann jedoch nicht ganz recht war. Ich gab letztendlich auf und fasse jetzt einmal zusammen. Eine Mauer ist keine Wand, weil eine Wand eine Hecke sein kann und die könnte sehr hoch wachsen. Andererseits kann man allerdings auch eine Garage von 9 m mal 3 m bauen, die allerdings mit Wänden  von 3 Meter hoch gebaut werden. Und 25 cm sind nicht viel gegenüber 200 cm; denn es könnten ja auch 250 cm sein. Es geht nicht um Kinder sondern nur um 25 cm. Klar!
Es sind viele Fehler in der Causa Grundstückskauf Shoja gemacht worden und wie es scheint wird es noch weitere Fehler geben.

Die CDU hatte zwei Anträge gestellt um dieses Problem nochmals zu erörtern und eine entsprechende vernünftige Wendung zu erreichen. Das will ich jetzt mal so interpretieren und stehen lassen.
Fakt ist, Frau  Shoja hat in dieser Siedlung einen denkbar schlechten Start. Eine gute Nachbarschaft wird das sicher nicht werden. Fakt ist aber auch, die Stadt Ennepetal hat einen sehr, sehr großen Imageverlust durch diese Causa erlitten. Kinder einmauern oder Kinderfeindlichkeit sind Begriffe, die einer Stadt wirklich nicht so gut zu Gesicht stehen. Deshalb trat heute (13.03.2012) der Wirtschaftsausschuss auf Antrag der CDU nochmals dringlich zusammen um die durch die Medienberichterstattung groß heraus gekommene negative Publicity  wieder zu heilen. Machte auch Sinn; hat doch Ennepetal ein denkbar ungünstiges Image damit bekommen.

Wie dem auch sei, die Anträge waren kaum auf dem Tisch und von Herrn Decker (CDU) begründet, machten die anderen Parteien, SPD, FDP, FWE ( Die Grünen hatten anscheinend gekniffen) deutlich, dass es mit ihnen keine neuen Gespräche geben würde.
Man ging sogar weiter und sah die Sitzung als pure Steuergeldverschwendung an, wie Herr Haas von der FDP meinte.

   
   Anwohner der Siedlung  im Ratssaal              
 

"Keiner von uns wohnt hier in dieser Siedlung", fand Bernd Decker (CDU), "also sollten wir uns schon die Mühe machen diesen Antrag nochmals zu erörtern."  Volker Rauleff (SPD) sah darin keine neuen Argumente. Das die SPD auf der einen Seite auf einmal ihre Liebe für Kinderspielplätze entdeckt und auf der anderen Seite einen Spielplatz in dieser Siedlung mit einer Lärmschutzwand abdecken will, wollte Bernd Decker (CDU) nicht verstehen. Rauleff (SPD) wurde lauter und wollte die Argumentation nicht gelten lassen, was Decker (CDU) zu der Bemerkung führte, dass dieses Grundstück keine Mauer/Wand in dieser Größenordnung hergibt. Es ging zwischen der SPD und der CDU hin und her, wobei Volker Rauleff (SPD) ziemlich unbeherrscht im Ratssaal herumschrie und immer nach der Geschäftsordnung schrie. Was die Geschäftsordnung bei einer Debatte sollte, wird allerdings das Geheimnis von Herrn Rauleff (SPD) bleiben. Ihm ging es nicht um die Bewohner und deren Kinder, es waren offensichtlich nicht seine Wähler die im Zuschauerraum saßen. Und Volker Rauleff (SPD) macht keine Fehler, um Gottes Willen. Und die FDP und die Freien Wähler? Auch die haben es nicht so mit Kindern. Es war eine Lehrstunde für misslungene Demokratie. Wir hatten den Eindruck, die SPD, FDP und die Freien Wähler sind schon ganz zufrieden, dass unsere Stadt so viel Senioren hat und immer mehr junge Menschen die Stadt verlassen. Wie sagte mir einer aus der Gruppe danach als ich auf die Inhalte des Hochglanzprospektes aufmerksam machte, uns ist das doch egal was in solchen Prospekten stand oder steht, für uns gilt so was nicht. Tolle Einstellung, dass schafft Vertrauen.

                
     

Die Abstimmung verlief dementsprechend: 4 CDU Mitglieder waren für den Antrag und die restlichen 8 Ratsmitglieder waren dagegen. Wie gesagt, die Grünen hatten offensichtlich gekniffen.
Als der folgende Tagesordnungspunkt 5: Anfragen und Anregungen aufgerufen wurde, musste die SPD  nach den Möglichkeiten einer Toilette in Voerde fragen. Eine Toilette in Ennepetal ist sicherlich wichtiger, als ein harmonisches Verhältnis in einer Siedlung oder glücklich aufwachsende Kinder. Denn Kinder haben es nicht an der Prostata oder auch Blasenschwächen. SPD, FDP und Freie Wähler scheinen dort eine neue Zielgruppe gefunden zu haben.

Die ganze Schau der Betonköpfe war in 15 Minuten erledigt. Das die anwesenden Mütter und Väter aus der Siedlung „Bauen mit der Sonne“ von der Politik enttäuscht waren, muss man nicht unbedingt erwähnen.
Was bleibt? Ennepetal hat schon einige Prozesse geführt, die nicht so gut ausgingen. Der letzte Prozess der mir erinnerlich ist, war der Prozess um die eingehauste Schrottpresse an der B7. Man stelle sich das mal vor, 50 Familien reichen nacheinander eine Klage ein. Man könnte ja erst einmal mit 50 Feststellungsklagen klein anfangen, macht auch für Ennepetal mehr Sinn, wenn Ennepetal wieder durch die Republik getrieben wird.
Übrigens, noch eine Frage: Haben wir so wenig bebaubare Grundstücke In Ennepetal, dass es nur dieses eine Grundstück sein muss? Armes Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Wie wäre es denn mal mit investieren?

[jpg] Blindes Sparen hat in der Regel bis jetzt jeden Betrieb ins Verderben geführt. Es ist der Mix von Investition und Einsparungen an anderer Stelle, der ein Unternehmen gesunden lässt oder gesund erhält. Um sich neue Einnahmen zu beschaffen nimmt man die richtige Mischung aus Fremd- und Eigenkapital. Das Ganze ergibt die Perspektiven für ein gesundes Unternehmen, um es mal vereinfacht darzustellen.

Die Stadt Gevelsberg stand vor dieser Wahl mit ihrem in die Jahre gekommenen Freizeitbad „Schwimm-in“. Renovieren, sanieren und etwas modernisieren, nein, das ging nicht mehr, hatte sich die Bäderwelt doch total verändert. Nur die Kacheln oder die Haustechnik erneuern oder erweitern, machte wenig Sinn, sollte das Bad doch mindestens für weitere 20 Jahre halten. Aber nicht nur das, es sollte auch noch attraktiv genug sein um eine Magnetwirkung über die Stadtgrenze hinaus zu entfalten.

Die Idee: Neben der Sanierung des Bades sollte noch in einen  weiteren Bereich investiert werden. Es wurde eine modellierte Saunalandschaft, mit nachempfundenen afrikanischen Laubhütten die auch noch originalgetreu eingerichtet wurden. „Africana“ nennt sich der Bereich der nunmehr großzügig angelegt von der Schwimmhalle aus wunderbar einzusehen ist. Während die Eltern einen oder mehrere Saunagänge abhalten, können die Sprößlinge sich in der Schwimmhalle vergnügen. Die Stadt Gevelsberg hat hier aus dem Stadtsäckel einiges aufgewendet um letztendlich ein konkurrenzfähiges Bad zur Neueröffnung zu bringen. Wobei die Schulen und die Vereine wollten auch bedient werden, mussten sie doch in den letzten Monaten in die umliegenden Städte ausweichen.

 v.l:Schlüsselübergaben von  Dipl.-Ing. Jochen Batz an
Bürgermeister  Claus Jacobi                 
 v.l.:Dipl.-Ing. Jochen Batz  / BM Claus Jacobi gibt den Schlüssel symbolisch an  Hans Peter Vogelhofer weiter

Und so wurde am 24. Februar 2012 vor rund 100 Ehrengästen das Erlebnisbad  „Schwimm-In“ und die Saunalandschaft „Africana“ durch Bürgermeister Claus Jacobi neu eröffnet. Eingestimmt wurden die Gäste durch die afrikanische Folkband „Fatala Folikan“ und den Gevelsberger Soulsänger Sir Jesse Lee Davis, die damit wunderbar eine Überleitung auf die afrikanische Saunalandschaft machten. Bürgermeister Claus Jacobi machte auf die Komplettierung des Sport- und Freizeitbades aufmerksam, das den Besucher zu einem Tagesbesuch animieren kann. Kurzurlaub heißt das Zauberwort, welches den Wellnessgedanken in den Vordergrund stellt.

Nachdem Dipl.-Ing. Jochen Batz vom  Architektenbüro Krieger den symbolischen Schlüssel an Bürgermeister Claus Jacobi übergeben hatte, übergab dieser nach einer symbolischen Sekunde an den Geschäftsführer der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft mbH & Co. KG (DSBG), Hans Peter Vogelhofer. Bürgermeister Claus Jacobi hatte mit Hans Peter Vogelhofer  einen 20 jährigen Pachtvertrag geschlossen, damit wurde die Betreibung des neu eröffneten Sport- und Freizeitbades in erfahrene Hände übergeben.

Hans Peter Vogelhofer bedankte sich für die konstruktive Begleitung durch die Stadt Gevelsberg und versprach die Menschen für diese neue Art von Freizeitverhalten zu begeistern. Vogelhofer ist überzeugt, dass dieses Sport- und Freizeitbad ein Leuchtturmprojekt darstellt und versprach dieses auch nachhaltig wirtschaftlich zu betreiben.

Der  Gevelsberger Soulsänger Sir Jesse Lee Davis spendete zum Schluss seine Gage von 1.000,– Euro dem Verein „A key to dreams“ e.V. der sich vorwiegend  dem Elend der Straßenkinder im afrikanischen Togo widmet. Silke Peters die erste Vorsitzende des Vereins freute sich denn auch über diese Spende. Der Verein „A key to dreams“ e.V. wurde von dem anwesenden ehemaligen Bundesligaspieler und DFB-Pokal-Sieger  von Borussia Mönchengladbach und Nationalspieler von Togo, Bachirou Salou, mit begründet. Salou findet im Gespräch, dass Menschen in Togo eine zweite Chance verdient haben. Er  der als 19 jähriger entdeckt wurde, will von dem etwas zurück geben, was er in Deutschland bekommen hatte.

Noch etwas zu den diskutierten höheren Eintrittspreisen, die in der Öffentlichkeit kommuniziert werden. In das Sport- und Freizeitbad wurden erhebliche Gelder investiert, die kalkuliert und letztendlich wieder über die Eintrittspreise eingespielt werden müssen. Wenn nicht investiert worden wäre, würde nach einer gewissen Zeit das Bad seine Konkurrenzfähigkeit verlieren. Die Stadt müsste zuschießen und in letzter Konsequenz schließen, weil die Bausubstanz dann zu verfallen  wäre. Dies kann man in vielen Städten beobachten. Gevelsberg ist hier den anderen Weg gegangen. Frühzeitig investiert um den langfristigen Erhalt des Bades zu sichern, anstatt blind zu sparen und damit den Erhalt des Bades zu gefährden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

alle Fotos: Linde Arndt

Was kommt nach Schnäppchenjäger Wulff?

[jpg] Unsere Bundesrepublik Deutschland ist eine Demokratie. Punkt. Nur wieso verhalten sich unsere führenden Politiker als wenn wir eine Aristokratie hätten? Kaum ist der alte Bundespräsident wegen seines mangelhaften Krisenmanagements zurück getreten worden, wird von den Parteivorsitzenden der etablierten Parteien ein neuer Präsident eingesetzt. Jetzt soll es noch die Wahl durch die Bundesversammlung geben – eine Formsache. Aber was für eine Wahl? Eine Wahl ist nach allen bekannten Dictionarys wie folgt gängig definiert: „Wahl die (kein Plural.)“ „die Entscheidung zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten“. Aber, habe ich was übersehen? Mit Joachim Gauck  haben wir nur eine Möglichkeit, die uns von CDU/CSU/SPD/FDP/Bündnisgrünen vorgesetzt wird. 80% der im Bundestag vertretenen Parteien wollen also Gauck, indem deren Parteiführer dies angeordnet haben. Nach den Umfragen der staatstragenden Medien und Instituten deckt sich das mit den Zahlen die sich durch Befragungen ergaben. Wobei nur die Kandidaten zur Wahl stehen, die zu den üblichen Verdächtigen gehören.

                            
                          Christian Wulff   
                          Foto: © Jesco Denzel / BPA
   Joachim Gauck
Foto: © Bundespräsidialamt

Präsident der Herzen, so nennt man Joachim Gauck. In meinem sozialen Umfeld würde man Gauck ggf. als windige Person bezeichnen. Aber gut, er kann dafür sehr gut Predigen. Und das sollte er ja auch können, ist er doch von zuhause aus Pfarrer. Rhetorik lernt man eben durch das Studium der Theologie.  Windige Person? Joachim Gauck hat mit einer unvergleichlichen Strenge, ehemalige DDR Bürger, die sich mit dem damaligen Staat arrangierten, nach der Wende diskreditiert. Dabei hat er, als auch die evangelische Kirche, in der DDR eine Nähe zu dem damaligen Regime gesucht und gefunden. Gauck hatte sogar den sinnigen Tarnnamen „Larve“, wie sein damaliger zugeteilter Führungsoffizier berichtete. Wieso wird anhand des von MfS-Hauptmann Terpe, also dem zugeteilten Führungsoffizier, verfassten „Terpe Dossier“ der zukünftige Bundespräsident nicht vorher überprüft? Danach ist Joachim Gauck ganz klar kein Opfer des DDR Regimes, sondern ein Täter. Übrigens hätte man dies auch in der Welt vom 23. April 1991 nachlesen können.

 

Nun wollen wir keine Spielverderber sein, wenn 80% der Deutschen Joachim Gauck wollen. Wirklich 80%?

Über das soziale Netzwerk bekam ich eine Umfrage vom MDR zugespielt, welche sofort vom Netz genommen wurde. Es passte nicht in das allgemeine Halleluja der etablierten Print- und EMedien, die in Gauck den Messias sehen sollen oder wollen.

Ok, es ist keine repräsentative Umfrage, aber als richtungsweisend kann man sie schon nehmen. Immerhin 78% sind gegen Gauck oder nicht für ihn.

Also, was spricht für Gauck und nicht für eine Suche nach honorigen Bürgern die ein 80 Millionen Volk sicher auch hat?

Wir können ja nicht nur Schnäppchenjäger, wie Wulff oder Bürger mit einer  DDR Vergangenheit als Täter , wie Gauck haben .

     

Allein in meinem Adressbuch sind so an die 50 Doktoren und Professoren über 40 Jahre die man als honorig bezeichnen würde.

Und Gauck? Er findet den Irakkrieg (Als Christ?) in Ordnung, die Occupy  Bewegung albern, Sarrazins Pseudorassentheorie ist sogar mutig, G.W.Bush ist ein guter Präsident. Moralisch einwandfrei, wie wir es gerne für unseren Bundespräsidenten hätten, ist dieser Herr Gauck nicht, da sind schon „einige (viele) Flecken“ in seiner Vita. Aber, und das ist das wesentliche, er hat sich immer auf die Seite der Mächtigen geschlagen. So können die etablierten Parteiführer Probleme mit diesem Herrn Gauck vermeiden, er passt sich geschmeidig in jedes System ein um den Herrschenden die Macht zu sichern. Und er hat ein Thema im Gegensatz zu Wulff. Gauck spricht landauf und landab von der Freiheit in unserem System, wovon er gut und gerne lebt. Das kommt gut. Er spricht gerne von seiner Freiheit aber nicht von der Freiheit der Anderen. Bürgerlich ist er an und für sich auch nicht tragbar, lebt er doch in einer sogenannten  „wilden Ehe“. Er ist nicht geschieden und lebt mit einer anderen Frau zusammen. Aber die Anpassungsfähigkeit ist jedoch als vorrangig bei den Parteiführern anzusehen.

Und der Bürgerrechtler Gauck? Nun ja, die Bürgerrechtler von 1989 und danach vom runden Tisch, die gibt es nur noch in den prekären Wohnvierteln der Städte. Sie schreiben in einem  offenen Brief 1999  an Gauck:

 „ Aber Sie denken heute, wir sollten als Bürger des beigetretenes Viertels bescheidener sein. Dieser Zug zur Bescheidenheit ging uns damals, im Herbst 1989, vollständig ab. Und es wird Zeit, dass wir  nicht nur in Neufünfland, sondern in ganz Deutschland diese Unterwürfigkeit abschütteln. Nur wer die Neigung zur Anpassung und das Vertrauen in Parteien und Ministerien, die unsere Angelegenheiten zu unserem Schaden verwalten, überwindet, wird etwas verändern. Auf Sie und viele unserer alten Mitstreiter, die in Amt oder Mandat ihren Frieden mit dem Bestehenden gemacht haben, müssen wir wohl verzichten. Vorerst aber sprechen wir Ihnen das Recht ab, sich auf uns zu berufen, wenn Sie über die Opposition in der DDR sprechen. „

Und so wird aus einer demokratischen Wahl eine Amtseinsetzung und aus der moralisch überhöhten Person, einer Lichtgestalt oder eines Messias Gauck, ein ganz normaler Bürger der sich bestens anpassen und gute Reden vortragen kann.

Warum wir die Millionen für die Bundesversammlung verpulvern müssen, wo doch alles feststeht hat doch nur einen Grund: Dem Wähler/Bürger, wie auch immer Sand in die Augen zu streuen. Und so ein Präsident kostet ja nur schlappe 10 Millionen. Ist ja auch nur ein Schnäppchen.

Gauck ist eher ein Präsident für die Unterhaltungsindustrie, wobei unterhaltend ist der Bundespräsident Gauck allerdings nicht, da hatte Christian Wulff eine bessere Performance. Denn Wulff hatte uns wenigstens scheibchenweise die Storys gebracht, wie er wo in der Welt der Schönen und Reichen lebt, feiert und sich dort freut. Wulff  war eben ein ehrlicher Schnäppchenjäger.

Bleibt die Frage. Hält unsere Demokratie und unser Parteiensystem solche Spielchen noch aus? Beide Volksparteien CDU/CSU und die SPD hatten einmal zusammen 1,8 Millionen Mitglieder, die heute auf unter 1 Million geschrumpft sind. Ist den Parteiführern dies nicht genug?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

 

Politische Inszenierung in Ennepetal?

[jpg] Mauern haben immer nur einen Sinn, jemanden auszugrenzen. Es ist dabei egal ob man vor der Mauer oder hinter der Mauer ausgegrenzt wird. Dabei ist es egal, ob man die Mauer Wand oder Hecke nennt.  Nun kommen Kinder ins Spiel, die sicher nicht ausgegrenzt werden sollten und wollten. Wie sollen Kinder Grenzen erlernen, wenn man sie in einem Areal mit Mauern „einkesselt“? Also schaffen wir vernünftigerweise Regeln, die unseren Kinder die Freiräume erschaffen, die sie für ihre Entwicklung nötig haben.

  Nun wird ein Prospekt „Bauen mit der Sonne“ erstellt, welcher ausdrücklich  Familien ansprechen soll. Diese Familien kaufen diese Grundstücke auch, im Vertrauen, dass die   Stadt als Eigentümer der anderen Grundstücke den Gedanken der Kinder- und Familienfreundlichkeit nicht aufgibt.  

So weit so  gut.

Ein Investor will ein Areal erstehen um welches der eine Wand bauen will um sich vom Kinderspielplatz abzugrenzen. Eine Unmöglichkeit! Besser kann man keine feindlichen Signale aussenden.

Lenas und Pauls Traum – Alles nur Sprücheklopperei?    

Zuerst will man eine 2,75 m hohe Mauer –  mit 2,25 m geht man in die erste Ausschusssitzung. Denn alles über 2 m muss genehmigt werden..
In der ersten Ausschusssitzung, wird die Mauer verharmlost ( Es sind ja nur 25 cm über 2 m), oder der Investor könnte ja auch ohne Genehmigung eine Garage 9 Meter lang und 3 Meter hoch errichten. Die CDU thematisiert diese Investition in der Fraktion. Auf der  anberaumten Fraktionssitzung möchte man die Meinung der Einwohner in diesem Areal „Bauen mit der Sonne“ ausloten. Jetzt wird´s aber spaßig. Denn die Investorin will jetzt auf einmal etwas mehr, es tut sich ein anderes Informationstableau auf. Die Investorin  wird zu einer  alleinerziehenden Augenärztin mit zwei Kindern, deren Alter nicht genannt wird.
Diese Augenärztin hat nun erweiterte Ansprüche an dieses Grundstück:

1. Sie will für Behinderte (Nur für Behinderte geht nicht) auf diesem Grundstück ab und an (ab und an geht nicht) augenärztliche Sprechstunden geben, da in ihrer derzeitigen Praxis keine behindertengerechten Zugänge sind.
2. Sie möchte sich auf ihre Terrasse setzen und sich unterhalten können ohne, dass sie jemand akustisch verstehen kann.
3. Die Mauer ist nunmehr keine Mauer mehr, vielmehr wird daraus ein mit Steinwolle gefüllter Zaun ( „Teilschutzwand“ hört sich doch ganz harmlos an). Übrigens, Steinwolle steht im Verdacht krebserregend zu sein.

 Der Ausschussvorsitzende des Wirtschaftsausschuss Bernhard Mielchen (CDU)  und der Chef der 14 Millionen Truppe Wilhem Wiggenhagen sitzen am Tisch und wundern sich nicht über die neueren jetzt vorliegenden Informationen der Stadtverwaltung, die dem Ausschuss vorher nicht vorlagen.

Absicht? Bekommt die CDU die gesammelten Informationen und der Ausschuss nur die Information die notwendig sind um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen?

   
     BM Wiggenhagen wird erst jetzt über Sachverhalte informiert.

Egal, darum geht es jetzt mal nicht. Man sollte nicht über Sachverhalte diskutieren, die gegen die eigenen Regeln verstoßen.

Während der CDU Sitzung mussten die Anwohner die anwesenden Ratsmitglieder und den Chef der 14 Millionen Truppe erst einmal über die eigenen Regeln aufklären. Mauern am Rande der Hauptverkehrsstrasse sollen nicht erlaubt sein, jedoch am Rande eines Kinderspielplatzes ja. Ein Unding! Die Kommunikation gerät zu einem ungleichen Informationsaustausch, wobei die Bewohner offensichtlich einen Informationsvorsprung haben. Daniel Heymann (CDU) konsterniert erst einmal. Später findet man zu einer einhelligen Meinung, indem man mit Wilhelm Wiggenhagen zu einer Ablehnung des Antrages auf Errichtung eines „Antikinder Schutzwalls“ findet.

 
 Müssen wir hier in der Kälte rum stehen? Ist doch alles in Ordnung.    Puh, das wird aber eng. Wir müssen jetzt das Geld retten.

Ab geht es zu der angedrohten Besichtigung der nicht vorhandenen jetzt 2,25 hohen Mauer/Schutzwall/Wand, was auch immer. Die Eltern hatten sich am Kinderspielplatz mit ihren Rackern schon einmal eingefunden. Einige Eltern die ich auf dem Wege zum Kinderspielplatz begleitete fragten sich gesprächsweise, wieso man dieses Grundstück unter diesen Bedingungen verkauft hatte. Musste man verkaufen? Warum man nicht eine Alternative angeboten hatte. In der Zwischenzeit waren so an die 50 Personen anwesend. So an die 10 Racker machten sich über die Spielgeräte her. Eine Gruppe von Eltern versuchte mit der zukünftigen Nachbarin ins Gespräch zu kommen, was allerdings misslang. Der Architekt zog seine Kundin von 4 Eltern weg, die partout nicht einsehen wollten warum ein „Antikinder Schutzwall“ neben einem Kinderspielplatz  errichtet werden sollte.

Rainer Peuser von der Stadtverwaltung versuchte mit einer Garage 9 Meter lang und 3 Meter hoch die anwesenden Eltern zu „erpressen“ (könnte man fast sagen). Denn die Nachbarin könnte solch ein Bauwerk ohne Genehmigung bauen – wie gnädig. Nur wenn solch eine Garage gebaut würde, wäre kaum mehr Platz für Haus mit Terrasse. Außerdem war längst bekannt, dass die Investorin im Bauplan bereits eine Tiefgarage vorgesehen hatte, die sie wohl kaum gegen eine freistehende in obigen Maßen tauschen würde.

Hans-Georg Heller von der Stadtverwaltung versuchte die Mauer zu verniedlichen indem er die 25 cm über einer genehmigungsfreien Wand doch für nicht so schlimm fand. Nun schritt der Ausschussvorsitzende Bernhard Mielchen (CDU) ein und wollte den nicht vorhandenen  „Antikinder Schutzwall“ für alle Beteiligten sichtbar machen.

Interessanter  waren allerdings die „face to face“ Gespräch. Die SPD lief still lächeln über oder um den Platz und fanden es nicht gut, dass die Bewohner sich schon auf Einladung der CDU am Montag geäußert hatten. Auch das die CDU der SPD die Idee der „Vor Ort“ Gespräche kopiert hatten, fanden die Genossen nicht so toll. Nach ungefähr 30 Minuten verließen alle Beteiligten das Areal.

 
(Dem einen sin Uhl)           Besorgt über die Entscheidung……..   (ist dem andern sin Nachtigall)….und erfreut

Und ab ging es zur weiteren Sitzung ins Rathaus.
Im Rathaus wurden dann auch nochmals alle Argumente durchgekaut. Die große Garage, die an und für sich nur 25 cm höhere Wand. Und jetzt kam zum ersten mal die Tiefgarage ins Spiel. Der Kämmerer Kaltenbach argumentierte, indem er die 150.000,– Euro für die Stadt als essentiell ansah. Herr Bianco von den SPD wollte nochmals festgehalten wissen, dass diese Mauer nicht als kinderfeindlich gesehen werden könne. Ja, ne, ist klar, Kinder lieben es geradezu durch Mauern und Wände eingeengt zu werden. Am besten noch mit Nato- oder Stacheldraht. Die Frau ist alleinerziehende Mutter. Was für ein Argument um eine Wand aufzustellen!
Man schritt zur Abstimmung. Es lichteten sich die Reihen. SPD, FDP, FWE und die Bündnisgrünen waren für den  „Antikinder Schutzwall“. Und die CDU war geschlossen gegen den „Antikinder Schutzwall“. Wer hätte dieses Abstimmungsergebnis je erwartet. Thema erledigt? Nein!

   
  Die Wolken stehen auf Sturm!!!  

Am Sonntag, dem 19. Februar trafen sich so an die 30 Bewohner des Dr.-Fritz-Textor-Ring am Kinderspielplatz. Um die Versammlung schwirrten die Racker als wenn sie demonstrieren wollten: WIR WOLLEN UNSERE VERSPROCHENEN FREIRÄUME – OHNE GRENZEN. Und die Eltern und Bewohner der Siedlung? Sie sind stinksauer auf die Stadt Ennepetal. Sie sind schon organisatorisch weit, sehr weit.  Eine Pressekonferenz in der Siedlung. Die Unterschriftenliste geht schon rum um ein Bürgerbegehren zu initiieren. 3 Sprecher hat man schon gewählt. Eine Garage als Versammlungsort ausgeguckt. Am Montag. 20.2.2012  geht es zur anwaltlichen Beratung.

Kopfschüttelnd fahre ich aus der Siedlung. Zwei meiner Zeitungen haben jeweils einen Artikel über diesen Vorfall bestellt. Es bleiben viele Fragen zu diesem Vorfall.

Kann es sein, dass für das Areal „Bauen mit der Sonne“ keine Nachfrage mehr da ist und man nun jeden nehmen muss? Macht die Stadt morgen eine Ausnahmegenehmigung für eine Autowerkstatt?
Hat denn keiner der Beteiligten an eine gute nachbarschaftliche Beziehung gedacht? Wie soll diese zustande kommen bei solch einem Start? Unmöglich. Hat jemand die jungen Bewohner in der Siedlung gesehen, genau diese braucht eine Stadt wie Ennepetal bei dem demografischen Wandel.

Und das Image von Ennepetal? Die Kinderfeindlichkeit von Ennepetal wird durch diese Aktion befördert und letztendlich festgeschrieben, da kann iin der Sitzung  von noch so vielen Ratsmitgliedern beteuert werden, dass es nicht kinderfeindlich ist.  Die Stadt Ennepetal hält ihre Versprechen nicht ein? Die Stadt täuscht und trickst um an die Gelder von anderen Leuten zu kommen. Ein Bewohner brachte es auf den Punkt: Die Stadt Ennepetal als Eigentümer dieses Grundstückes war doch nicht verpflichtet dieses Grundstück zu verkaufen. Recht hatte er.
Hätten irgendwo in der Stadt ein oder zwei Leute nachgedacht, hätten wir diese Probleme jetzt nicht. Oder ist das Ganze ein Spiel um Beschäftigung vorzutäuschen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Alle Fotos und Bildtexte © Linde Arndt

Die Mauern in unseren Köpfen

[jpg] Die letzten drei Sitzungen in den Ausschüssen und im Rat der Stadt waren mehr als gespenstig. Wir, also der Rat der Stadt und die Verwaltung, wollten eigentlich Politik spielen, nur das Spiel will nicht so recht gelingen. Achtung und Respekt fordert diese gesellschaftliche Gruppe von der Presse und dem gemeinen Bürger. Häme, Spott und Verachtung schlägt dieser Gruppe stattdessen entgegen. Dabei hätte diese Gruppe jederzeit die Möglichkeit dieses erbärmliche Spiel, welches inzwischen bewusst betrieben wird, zu beenden, indem sie sich auf die Regeln besinnen würden, die sie selber aufgestellt haben.

2007/2008 wird ein Prospekt „Bauen mit der Sonne“ von der Stadt Ennepetal herausgebracht. Dort wird auf Hochglanz um Familien mit Kindern geworben. 7.500,– Euro Begrüßungsgeld pro Kind unter 18 Jahren wird versprochen. Das machte Sinn; ist unsere Gesellschaft doch zu stark in die Jahre gekommen. Familien mit Nachwuchs werden abgelehnt, ja sogar stigmatisiert. Gegensteuern ist politisch angesagt.
Damit die kleinen Racker den Rest der Gesellschaft nicht belästigen, hatte man das Baugebiet am Rande eines Ortsteils geplant. Für die Racker hatte man sogar einen Kinderspielplatz gebaut und diesen mit dem Notwendigsten ausgestattet.

Und dann dieses. Die Verwaltung verkauft ein Grundstück an einen kinderlosen Haushalt für 150.000,– Euro. Der Käufer will jedoch durch eine Mauer gegen den Kinderspielplatz akustisch abgesichert werden. Kein Problem für die Verwaltung  – und 150.000,– Euro wechseln den Besitzer. Weil aber die Verwaltung die Verantwortung für diesen Akt nicht übernehmen will, wird die Politik bemüht, die soll für solch ein Tun ihren Segen dazu geben. Und was macht die Politik daraus? Anstatt die Verwaltung in ihre Schranken zu verweisen und das unselige Geschäft rückgängig machen zu lassen, diskutiert man über die Höhe der Mauer die an diesem Spielplatz errichtet werden soll.

                         
   Wirtschaftsförderungsausschuss am 19.1.2012 im Dorma-Gebäude
 

Und weil man sonst nichts zu tun hat, die Sitzungsgelder immer weniger werden, will man am 15.Februar 2012 den Spielplatz besichtigen um die Höhe der Mauer auszugucken ( ! ). Das die derzeitig in diesem Viertel befindlichen Hausbesitzer mit ihren Rackern den Grund für eine Klage wegen „Arglistiger Täuschung“ hätten, wird bei diesen inkompetenten Gremien nicht bedacht. Wie man auch sieht, man kann sich auf die Versprechungen der Stadt Ennepetal nicht verlassen. Damit wird ein kinderfreundliches Areal in letzter Instanz zu einem kinderfeindlichen Areal.

Demnächst müssen unsere Kinder in Höhlen spielen, damit der Rest der Gesellschaft sich nicht belästigt fühlt. So zumindest in Ennepetal.

Und dabei hat Bürgermeister Wiggenhagen im vorigen Jahr bei einer Ortsbesichtigung den Bewohnern versprochen, dass es diese Mauer nicht geben wird. Aber, was hat Wiggenhagen nicht schon alles versprochen.
Vielleicht führen unsere Experten von Politik und Verwaltung sich einige Urteile unserer Gerichte in diesem Zusammenhang zu Gemüte: So begründet das Oberverwaltungs-gericht Münster in einem Urteil: ……Auch das Spielen ist ein elementares Bedürfnis eines jeden Kindes. Die dabei entstehenden Geräusche "… sind grundsätzlich allen anderen Menschen zumutbar. Wer Kinderlärm als lästig empfindet, hat selbst eine falsche Einstellung zu Kindern…". 

   
Als Beispiel: Der neue, wirklich kinderfreundliche und pädagogische Spielplatz in Schwelm

Schlimm genug, dass für solch eine Selbstverständlichkeit ein Obergericht bemüht werden muss. Aber unsere Ennepetaler Stadtverwaltung braucht offensichtlich eigene Gerichte und Urteile. Und die Anwohner? Die sind ziemlich sauer,  zumindest die ich befragt habe. Nebenbei bemerkt ist das Areal „Bauen mit der Sonne“ ein Witz. Wird dieses Areal doch durch eine Durchgangsstraße in zwei Hälften zerschnitten, Kinderunfälle sind durch dieses Areal vorprogrammiert. Was soll es, Kinder haben wir ja genug. Hauptsache die „Kohle“ stimmt.

Immerhin haben wir mindestens 1 Stunde Sitzungsgelder für einen Ausschuss nebst den dazu gehörigen Verwaltungsmenschen akquiriert: Geschätzte Kosten so an die 5.000,– Euro.  Wollten wir nicht sparen?

Und dann die Sitzung des Rates im Haus Ennepetal, mein Gott. Hat denn keiner Erbarmen und erlöst diese Menschen von ihren sogenannten Ehrenämtern? Die schaden der Stadt ja mehr als sie ihr nützen. Als Pressevertreter hat man nur einen Beobachterstatus, manchmal juckt es einen aber, weil die menschliche Vernunft so gequält wird.

                     
   Herr Frey [FDP] reklamiert die Kosten für die Ratssitzung am 29.1.2012 aufgrund der geringen
Tagesordnungspunkte.
 

Einen Tagesordnungspunkt hatte man den 40 Ratsmitglieder und einige Verwaltungsmenschen zur Abstimmung vorgelegt. Es war die Eröffnungs- und Schlussbilanz für das Jahr 2010 der neu in 2010 gegründeten städtischen Betriebe. 18 Tsd. Euro Gewinn haben diese Betriebe gemacht die in die Rücklage gehen sollten. Die Presse hatte allerdings keine Zahlen vorliegen, was wiederum auf die Informationspflicht der Stadtverwaltung ein schlechtes Licht wirft. Wie schon so oft musste die Presse reklamieren. Und, oh Wunder, am 2. Februar, also eine Woche später, wurden uns die Zahlen nachgereicht. Die Schlussbilanz wurde durch gewunken. Das diese AÖR nunmehr ein Betrieb ist, der eigene Kredite generieren kann und darüber hinaus die Verschuldung der Stadt exorbitant erhöhen kann, nichts war zu vernehmen. Klammheimlich ist im Hembecker Tal eine Verwaltungsstelle angemietet, renoviert und mit einer Geschäftsausstattung ausgestattet worden, die den Gedanken des Sparens konterkariert. Mindestens 57 .000,– (eher viel mehr) bis über 100.000,– Euro wurden in diesem Gebäude an Geschäftsausstattung verausgabt. Da wir sehr viele Apple Produkte sahen, liegt der Verdacht nahe, dass Apple etwas nachgeholfen hat indem Apple die politische Landschaft etwas gepflegt hat. So nennt man das zumindest in Wirtschaftkreisen. Und die Apple Produkte laufen unter: Man gönnt sich ja sonst nichts.

Noch was zum Thema Zockerei. Jetzt liegt uns die Vorlage aus dem Jahre 2006 vor. Klar ersichtlich, allen damaligen Politikern und Verwaltungsmenschen musste die Zockerei bekannt gewesen sein. Wie uns bekannt ist, hatte sich niemand gegen diese Art der Verwendung von Steuergeldern gewendet. Wie allgemein bekannt ist, die Fluktuation, sowohl im Rat der Stadt als auch in der Verwaltung, ist relativ gering – keiner will freiwillig gehen. Die Verantwortlichen treffen Sie also immer noch an den Fleischtöpfen . Welche Stadt will schon solch ein Personal haben?

Und die Kosten des Gesamtrates werden für diese Sitzung auch mal so eben  an die 10.000,– Euro  für diese Sitzung betragen haben. Wie sagte einer der Ratsmitglieder: Demokratie ist eben teuer.
Und zum Ende der Ratssitzung, nachdem allen Beteiligten klar war, dass nichts zu beraten gewesen war, fragte doch einer der Beteiligten: Können wir nicht nochmals das Problem der L 699 und der L 700 durchsprechen? Beide Straßen würden dann zum dritten male durch gekaut. Straßen-NRW, die Behörde die für die Straßen zuständig ist, würde dann wieder von Ennepetalern an der Arbeit gehindert. Politisch ist anscheinend alles getan. He, nein, halt, ich habe da irgendwo Licht brennen gesehen. Kann man nicht einen Beschluss herbeiführen dieses Licht auszumachen? Ach was, ich mach´es im vorbei gehen aus, das Licht. Solche Politiker und Verwaltungsmenschen begründen den schlechten Ruf von Politik und Verwaltung.

Wenn ich in die Ausschüsse oder den Rat gehe, so habe ich seit längeren ein unbestimmtes Gefühl. Eugen O´Neil hat das in seinem Stück „Mourning Becomes Electra „ durch den Protagonisten Ezra Mannon sehr treffend aussprechen lassen:
"Es ist eine Art innerer Unruhe – als würde etwas in mir lauern, warten, dass etwas geschieht. Dies Haus ist nicht mein Haus. Und du bist nicht meine Frau (Stadt)! Du wartest auf etwas!"
Auf was wartet Ennepetal? Das jemand die Mauern in den eigenen Köpfen einreißt? Das ein anderer den Mut aufbringt, den man aus Feigheit nicht aufbringen will?

Aber lassen wir am WilhelmTextor Ring von den Mauern träumen die das Kinderlachen von uns Menschen fern hält.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

Alle Fotos © Linde Arndt

„A cappella Musik aus Renaissance und Gegenwart“

ChorWerk Ruhr präsentiert „A cappella Musik aus Renaissance und Gegenwart“ in Dortmund, Kempen und Essen. Erster öffentlicher Auftritt mit dem neuen Künstlerischen Leiter Florian Helgath

[Gelsenkirchen] Das ChorWerk Ruhr unter neuer Künstlerischer Leitung von Florian Helgath präsentiert an drei Abenden im April 2012 in Dortmund, Kempen und auf Zollverein in Essen „A cappella Musik aus Renaissance und Gegenwart“. In einem spannungsvollen und eindringlichen Passionskonzert stellt Florian Helgath Gesänge aus zwei unterschiedlichen Epochen einander gegenüber. Musik der italienischen Renaissance um 1600 trifft auf moderne, innovative Kompositionen, die sich mit der intensiven Thematik der Liturgie der Karwoche befassen.
 

[Foto © Claus Langer]

Termine:


Mittwoch, 4. April 2012, 20 Uhr                      Stadtkirche Sankt Reinoldi Dortmund
Donnerstag, 5. April 2012, 18 Uhr                 Paterskirche Kempen
Samstag, 7. April 2012, 20 Uhr                      Salzlager der Kokerei Zollverein Essen

 
 
Die „Lamentationen des Propheten Jeremias“ von Giovanni Perluigi da Palestrina (1525-1594), eingeführt mit einem „Incipit“ („Es beginnt“), dienen als eine Art Gerüst, um das sich alle weiteren Stücke aufbauen. Die schlichte und intensive Klangsprache bringt deutlich den klagenden Charakter dieser Musik zum Tragen. Um dem historischen Charakter zu entsprechen, werden die Lamentationen jeweils in kleineren Chorgruppen gesungen.
 
Das jüngste Werk im Programm  „Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?“ (2009) hat der finnische Komponist Jaakko Mäntyjärvi (*1963) in Anlehnung an die Vertonung des 22. Psalm von Mendelssohn geschrieben und bringt eine einzigartige und unverwechselbare Klangsprache hervor.
Auch das Werk „O Crux“ (1983) des norwegischen Komponisten Knut Nystedt (*1915) lebt von einer großen dynamischen Bandbreite und spannenden Dissonanzen.
 
Zu Beginn des 2. Programmteils erklingt das Miserere von Gregorio Allegri (1582-1652). Einen besonderen Reiz erhält dabei die räumliche Aufteilung der drei Chöre: Choralschola, Tutti und Solochor. Um zirka 1630 komponiert, wurde es in der Sixtinischen Kapelle bis 1870 in der Karwoche gesungen. Der vierzehnjährige Mozart soll das Stück 1770 bei einem Romaufenthalt gehört und später aus dem Gedächtnis aufgeschrieben haben, obwohl das Kopieren der Partitur und die Aufführung außerhalb der Sixtinischen Kapelle verboten waren.
 
Der Schwede Ingvar Lidholm (*1921), der mit seinen Werken in den sechziger Jahren Wegbereiter für viele weitere Komponisten war, ist einer der wichtigsten Vertreter der skandinavischen Moderne. Zu seinen bekanntesten Werken zählt das 16-stimmige „De Profundis“ (1983), welches mit der Passionsthematik nicht nur introvertiert und meditativ umgeht, sondern auch Raum für große klangliche Ausbrüche lässt.
Das ursprünglich für Streichorchester geschriebene „Agnus Dei“ (1967) von Samuel Barber (1910-1981) ist stimmungsvoller Abschluss des Programms.
ChorWerk Ruhr
 
Das 1999 gegründete ChorWerk Ruhr ist ein professionelles und flexibel agierendes Vokalensemble. Sein Repertoire reicht von der abendländischen Ein- und Mehrstimmigkeit bis zu großen oratorischen Werken. Der mehrfach ausgezeichnete Chordirigent Florian Helgath ist seit November 2011 Künstlerischer Leiter von ChorWerk Ruhr. Er sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit darin, zeitgenössische Chormusik in Bezug auf traditionelle Musikformen zu beleuchten und somit für den Zuhörer vor dem Hintergrund der reichen Musikgeschichte neu wirken zu lassen. Mit dem Ensemble aus jungen und flexiblen Stimmen setzt er Chormusik auf höchstem Niveau um.
 
Das ChorWerk Ruhr hat sich als eines der hochwertigen künstlerischen Markenzeichen der Region Ruhr und als Spitzenchor des Landes NRW etabliert. Seit der Gründung fanden mehr als 160 Konzerte von Alter bis Neuer Musik in Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern statt – unter anderem mit dem Ensemble Resonanz, Concerto Köln, Musica Antiqua, musikFabrik und dem Ensemble Modern. Unter dem Dach der Ruhrtriennale entstehen seit 2002 Musiktheaterproduktionen.
 
 
Florian Helgath – Neuer Künstlerischer Leiter des ChorWerk Ruhr
 
Internationale Erfolge erzielte Florian Helgath als Finalist und Preisträger bei Wettbewerben wie dem Eric Ericson Award 2006 in Schweden sowie der Competition For Young Choral Conductors 2007 in Budapest. Florian Helgath ist Leiter des Dänischen Rundfunkchor und des Via Nova Chor München, mit dem er zahlreiche Uraufführungen dirigiert hat und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus ist er regelmäßig zu Gast beim Chor des Bayerischen Rundfunks und arbeitete beim RIAS Kammerchor, SWR Vokalensemble, Berliner Rundfunkchor und beim Niederländischen Rundfunkchor. Auch mit Orchestern wie dem Danish Chamber Orchestra, den Münchner Symphonikern oder dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt hat er bereits zusammengearbeitet.
 
Florian Helgath sammelte seine ersten musikalischen Erfahrungen in seiner Heimatstadt bei den Regensburger Domspatzen. An der Hochschule für Musik und Theater in München studierte er das Fach Chordirigieren bei Prof. Michael Gläser. Im Frühjahr 2008 konnte er dieses Studium mit dem Meisterklassendiplom abschließen. Seine musikalische Ausbildung vervollständigte er bei internationalen Meisterkursen mit namhaften Dirigenten wie Stefan Parkman, Stephen Cleobury, Helmut Rilling, Dan-Olof Stenlund, Simon Halsey und Jos van Veldhoven. 2007 war er aktiver Teilnehmer beim 2. Chordirigierforum des Bayerischen Rundfunks und der Eric Ericson Masterclass in Haarlem/Niederlande.
 
 
Programm
 
Jaakko Mäntyjärvi  (*1963)                        Mein Gott, warum hast du mich verlassen
Giovanni Perluigi da Palestrina (1525-1594)       Lamentationen 1. Teil
Knut Nystedt (*1915)                              O Crux
Giovanni Perluigi da Palestrina (1525-1594)       Lamentationen 2.Teil
 
Pause
 
Gregorio Allegri (1582-1652)                      Miserere
Ingvar Lidholm (*1921)                            De Profundis
Giovanni Perluigi da Palestrina (1525-1594)       Lamentationen 3. Teil
Samuel Barber (1910-1981)                         Agnus Dei

 

[Fotos © Claus Langer]

 

Schwelmer Bürger gestalten ein „lebendiges Schwelm“

 

[jpg] Bereits im Jahr 2004 war bei den Schwelmer Bürgern die Idee geboren, eine Bürgerstiftung ins Leben zu rufen, mit welcher die Lebens- und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Schwelm verbessert werden können und die  weitere Schwerpunkte auf den Naturschutz, sowie die Kultur- und Denkmalpflege in ihren Aktivitäten legen wollte. Der bereits damals geschaffene „Initiativkreis Bürgerstiftung Lebendiges Schwelm e.V.“. hat seitdem Projekte wie die  Leseförderung in Grundschulen und Kindergärten mit der Aktion "Leselust statt Lesefrust" durchgeführt.

Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit dem  Märkischen Gymnasium – die „Sanierung der Gräfte am Haus Martfeld“ durchgeführt. Viel Herzblut und ehrenamtliches Engagement wurde und wird von den Mitgliedern des Initiativkreises für ihr "lebendiges Schwelm" eingesetzt. Parallel wurden die notwendigen Formalien für die Stiftung bei der Bezirksregierung in Arnsberg erarbeitet.

Hilfreich stand der Hauptdezernent Paul Köhler aus der Bezirksregierung in Arnsberg dem Ansinnen aus Schwelm zur Seite.
Nun war es soweit, der Regierungspräsident,  Prof. Dr. Gerd Bollermann, kam mit seinem Hauptdezernenten Paul Köhler nach Schwelm um die Stiftungsurkunde den Gründern aus Schwelm selber in einer kleinen Feierstunde zu überreichen. Feierstunde aber auch deshalb, weil es die 500. Stiftung in NRW und die erste Bürgerstiftung in Schwelm ist.
 
     Hauptdezernent Paul Köhler im Gespräch

"Dieses Engagement in einer Stiftung zu bündeln dürfte nicht einfach sein" – so die Worte des Regierungspräsidenten Dr. Bollermann,  am 30. Januar 2012 im „Haus Martfeld“. Aber, so auch Bollermann, von dieser Bürgerstiftung geht ein Signal aus, ein Signal der Partizipation einer modernen Bürgergesellschaft. Viel haben sich die Gründer vorgenommen und klein ist noch das Gründerkapital. Aber es geht ja nicht um das finanzielle, das messbar wäre. Vielmehr geht es um die Kultur des Miteinanders die eine eigene Währung für jeden darstellt. Denn eine Bürgerstiftung lebt und wird größer von den Zustiftungen. Zustiftungen heißt hierbei, Sie und Sie aber auch Sie können einen Betrag Ihrer Wahl in die Stiftung einzahlen, seien  es 5,– Euro oder auch 100.000,– Euro, eine Bürgerstiftung ist nicht auf kurze Zeit angelegt, sie lebt und wächst über Generationen. Wenn eines Tages Ihre Enkelkinder eine renaturierte Schwelme bewundern können, so kann dies auch an den 5,– Euro liegen die heute die Oma eingezahlt hat.

  Derzeit widmet sich die Bürgerstiftung weiteren Projekten wie der „Unterstützung der Stärkung der offenen Ganztagsschule“, der ökologischen Renaturierung der  Schwelme in Kooperation mit dem Märkischen Gymnasium, sowie der Stärkung der Initiative JeKi (Jedem-Kind-ein-Instrument). Durch die Anerkennungsurkunde als Gütesiegel ist jetzt der rechtliche Startschuss für weitere Vorhaben gelungen.

    Gerd Philipp, als Vorstandsmitglied der  „Bürgerstiftung Lebendiges Schwelm“ drückte seinen Wunsch und die  Hoffnung mit den Worten aus: „Wir haben mit der Bürgerstiftung etwas geschaffen, das uns hoffentlich überleben wird – und noch vielen Schwelmern zugute kommen wird.“  So wird die Bürgerstiftung mit alle anderen Vereinen und Vereinigungen in Schwelm kooperieren.
v.l.: Gerd Philipp und Regierungspräsident Prof. Dr. Bollermann    

 Für Bürgermeister Jochen Stobbe bedeutet diese Stiftung einen Schritt mehr, hin zu den Menschen, die mit dieser Bürgerstiftung nicht zurück gelassen werden. Durch solche Aktivitäten wird unsere Stadt reicher, indem wir in soziales Wachstum generieren. Es ist jedoch keine einseitige Angelegenheit, vielmehr kommt auch etwas zurück, wie wir im Zusammenhang mit den Lesepaten beobachten konnten, so Bürgermeister Jochen Stobbe  
    Bürgermeister Jochen Stobbe

So bleibt durch die Überreichung dieser Stiftungsurkunde die staatliche Anerkennung als Zeichen von Solidität und Seriösität festzuhalten, verbunden mit dem Wunsch neue Ideen im Sinne der Stiftung zu entwickeln.

                                
   v. l.: Gerd Philipp, Jürgen Voß und Dr. Ilona Kryl (Vorstand Bürgerstiftung), Regierungspräsident Prof. Dr. Gerd Bollermann und Jochen Stobbe, Bürgermeister Schwelm  

Und so klang diese Feierstunde mit dem "Bürgerlied" (Ob wir rote, gelbe Kragen…), einem liberalen Lied aus dem 19. Jahrhundert, aus.  Der Gitarrist und Folksänger Hans Dietrich (Bömmes) Mohr animierte die Anwesenden zu diesem gemeinsamen Ausklang. Tja, liberal zu sein, scheint mit den Taten zusammen zu hängen, an denen man gemessen wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Alle Fotos © Linde Arndt

 

Kulturhauptstadt 2010 wird vielleicht „Grüne Hauptstadt Europas“

 [jpg] Es geht nicht mehr so Schlag auf Schlag wie im Kulturhauptstadtjahr 2010. Einesteils sind die Etats für Kultur massiv zusammen gestrichen worden und auf der anderen Seite scheint bei den Stadtoberen die Wichtigkeit von Kunst und Kultur nicht mehr in der Pipeline zu sein. Wie dem auch sei, die Metropole Ruhr muss, und ich sage ausdrücklich muss, weiter voran getrieben werden. Es geht um den vollzogenen Wandel aber auch um die Fähigkeiten Innovationen zu erarbeiten und umzusetzen. Gutes Beispiel: Bottrop als Innovation City. Was noch ein großes Handicap ist, in Brüssel kann sich die Metropole Ruhr nicht als Metropole, wie Paris oder London, bewerben. Auf Initiative der Städte Bochum, Dortmund und Essen sowie des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wird zurzeit eine Bewerbung um den Titel "Grüne Hauptstadt Europas" vorbereitet.

 

Ziel des Kooperationsprojektes ist es, die Region mit ihren vielfältigen Leistungen zum Klimawandel und zur Energiewende zu präsentieren. Die Metropole Ruhr soll für Europa zum Laboratorium für innovative Ideen und Projekte werden.

Auf Grundlage von Gesprächen und Workshops mit zahlreichen Akteuren der Region ist ein Memorandum im Entwurf erarbeitet worden, das die zu erstellende Bewerbung inhaltlich begleiten soll. Die endgültige Fassung wird ab März allen Stadträten und Kreistagen der Metropole Ruhr vorgelegt. Ziel ist es, dieses Projekt auf eine breite Basis zu stellen.

Die Bewerbung um den Titel „Grüne Hauptstadt“ kann sich in die Aktivitäten von Bund, Land und Kommunen zum Thema „Klimaschutz und Energie“ hervorragend einfügen. Der Dreiklang aus dem regionalen Ansatz des Initiativkreises Ruhrgebiet mit dem Wettbewerb „Innovation City“, der regionalen Bewerbung um die „Grüne Hauptstadt Europas“ sowie der „Klima-Expo 2020“ der Landesregierung, bietet die Chance, internationale, europäische und regionale Themen intelligent miteinander zu vernetzen und in zeitlichen Abschnitten zu entwickeln.

Das Memorandum zur Bewerbung der Metropole Ruhr als „Grüne Hauptstadt Europas 2015“ stellt die inhaltliche Grundlage sowohl für die Bewerbung in Brüssel dar, als auch in Teilbereichen für eine „Klima-Expo“ in der Metropole Ruhr.

   
   vlnr.  Dr. Ernst Kratzsch (Bochum), Martin Lürwer (Dortmund ), Barbara Klask (RVR),Simone Raskob (Essen), Dr. Wolfgang Beckröge                                                                                                                                                         © Linde Arndt  

Zeitachse für die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt“ 2015
Die Bewerbung für das Jahr 2015 beginnt voraussichtlich im Juni 2012 mit der Veröffentlichung der Ausschreibungskriterien der Europäischen Union. Bis Ende Oktober 2012 ist die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ einzureichen.

Im April 2013 verkündet die Jury in Brüssel die drei bis vier Finalisten. Die Ausgewählten müssen innerhalb eines Monats bis Mai 2013 eine endgültige Präsentation in Brüssel vorstellen.

Im Juni 2013 entscheidet die Jury über die Stadt, die 2015 „Grüne Hauptstadt Europas“ sein wird. Ab diesem Zeitpunkt würden die konkreten Planungen zur Durchführung dieses Ereignisses im Jahre 2015 beginnen.
Eine endgültige Entscheidung über die Form der Bewerbung ist von den Räten bis spätestens Juni 2012 zu treffen. Nach jetzigem Stand wäre dies abhängig von den dann gültigen Bewerbungskriterien in drei Varianten möglich:

  1.   gemeinsame Bewerbung als Metropole Ruhr
  2.   mehrere Bewerbungen aus den Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern
      (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen)
  3.   Bewerbung einer Großstadt als Bannerträgerin für die Metropole Ruhr

Die Varianten 2. und 3.  sind bereits heute formal bei der Europäischen Union zulässig. Für Variante 1), die alle Beteiligten favorisieren, werden seitens der Umweltdezernenten aus den Städten Bochum, Dortmund und Essen Gespräche auf EU-Ebene geführt, um die formale Zulässigkeit auch einer Metropolbewerbung weiter voranzutreiben.

Zur Unterstützung der Erhebung von Regionaldaten bzw. auch nicht vorhandener Daten in den Städten, werden seitens des Landes {LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) u. a.} vorhandene Daten kostenlos zur Verfügung gestellt. Gleiches gilt für die beim RVR vorhandenen Daten.

Seien wir gespannt wie sich die Metropole Ruhr weiter entwickelt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen