Demokratie, ja – passt aber jetzt nicht

[jpg] Als ich heute in den Ratssaal kam sah ich mehrere Ordner mit Gesetzestexten. Oha, das bedeutet in Ennepetal, ein Bürger der Stadt hat gegen das traute und gemütliche Ratsleben mit der Stadtverwaltung etwas vorzubringen. Da muss die Stadtverwaltung schon mal nachmunitionieren um der Anforderung eines Bürgers auszuweichen.

Ratsmitglieder im Hauptausschuss 25.06.2013  Foto: Linde Arndt

Ratsmitglieder im Hauptausschuss 25.06.2013
Foto: Linde Arndt

Und ja, es ging um die Berlet Ansiedlung. Mein Eindruck? Berlet ist in einer interfraktionellen Absprache schon durch. Die Millionen die jetzt verpulvert werden sind den Ratsmitgliedern schnuppe, es sind nicht die eigenen Millionen. Und die Stadt? Bis auf die paar Löcher in den Straßen und die Kanaldeckel die durch die Gegend fliegen ist denen wohl alles egal. Wie war das noch bei der FUZO? Der Bürger wollte diese FUZO, die Ratsmitglieder doch nicht? Und das Zocken, klar, auch das wollte der Bürger. „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“ und der Bürger fliegt automatisch ins „Kröpfchen“.

Was diesen Berlet Vertrag betrifft. Wenn dieser Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst würde, würde Ennepetal sicherlich in eine mittlere finanzielle Schieflage geraten. Der Vertrag scheint sehr, sehr schlecht für Ennepetal verhandelt worden zu sein. Anders kann man die diversen Bemerkungen nicht verstehen.

Zwei Bürgerbegehren standen auf der Tagesordnung, formell zwar nicht richtig, aber man machte sich noch nicht einmal die Mühe eine „rechtlich tragfähige Begründung“ abzugeben. Heraus kam nur eine Sprachregelung.

Der erste Versuch: Hier wurde ein ziemlich kläglicher Antrag für einen Ratsbürgerbescheid eingebracht.Abgesehen davon, dass der Adressat nicht genehm war, wurde die Ablehnung damit begründet, dass das Projekt Berlet zu weit fortgeschritten wäre und aus zeitlichen Gründen kein Ratsbürgerbescheid ausgefertigt werden kann. Die Begründung wie der Antrag – kläglich.

Der zweite Versuch: Dies war der Antrag von Prof. Dr. Ing. Reinhard Döpp. Dieser Antrag entsprach formell nicht den Anforderungen des § 26 GO NRW, materiell war dieser Antrag jedoch in Ordnung. Die Stadtverwaltung hatte diesen Antrag dümmlich zu einem Ratsbürgerentscheid umfunktioniert.

Wir denken, dies war rechtlich nicht zulässig, das umfunktionieren. Was aber noch schwerer wiegt. Prof. Dr. Ing. Reinhard Döpp ist ein verdienter Bürger dieser Stadt und wurde billig und erniedrigend abgefertigt. Beschämend.

Nochmal, der Antrag von Herrn Prof. Döpp, war formell für den § 26 GO NRW nicht richtig, jedoch hätte die Stadtverwaltung im Wege ihrer Informationsverpflichtung zumindest Herrn Prof. Döpp einen Hinweis geben können. Wenn ich das Schreiben an die Stadtverwaltung von Prof. Döpp richtig interpretiere, hätte man vom Aufbau auf ein Bürgerbegehren schließen können. Dann hätte man auch auf die fehlenden dem Prozedere des § 26 GO NRW verbundenen Voraussetzungen hinweisen müssen. Kein Wort wie viel 20% der Bürger in Ennepetal in absoluten Zahlen beträgt.

Und die Begründung? Auch hier –  so ein „Bürgerentscheid“ wäre ja ganz schön, aber der Rat hat beschlossen –  ist vollkommen falsch, „es wäre nicht die Zeit für einen Bürgerentscheid“, auch falsch oder Prof. Döpp wäre der richtige Mann, so ein Quatsch und zu guter Letzt, die Grundidee eines Bürgerbegehrens/Bürgerentscheides wäre zwar gut, passte aber nicht in den Zeitrahmen.

Das war mal wieder eine wunderbare Lehrstunde einer versammelten Inkompetenz und einer Ignoranz der demokratischen Regeln.

Und da Prof. Döpp ein verdienter Bürger ist, so hätte man zumindest nach § 25 GO NRW verfahren können, dafür war aber auch keine Zeit mehr. Warum? Der AVU Vorstand mit Herrn Dr.- Ing. Claus Bongers und Herrn Dipl.- Kfm. Dieter ten Eikelder nebst Anwälten standen schon vor der Tür um über eine Neukonzession des Leitungsnetzes auf Ennepetaler Boden zu verhandeln. Das ist wichtiger; denn Ennepetal ist immerhin mit 1,2% an der AVU beteiligt. Toll. Und in den  Verwaltungsrat der AVU müssen neue Leute rein, vielleicht gibt es auch mehr an Entschädigungen.  Ist ja nicht öffentlich.

Ratsmitglieder im HA 25.06.2013  Foto: Linde Arndt

SPD Mitglieder Foto: Linde Arndt

Was war noch? Die SPD wollte die Ausschüsse und Gremien neu strukturiert haben, was nach den neuen CDU und CDE Mehrheiten notwendig wäre. Tatsächlich hatte man sich, offensichtlich unbemerkt von der SPD, über die Neuverteilung schon im „Hinterstübchen“ geeinigt.

Wie war es denn zu verstehen, dass die FWE zu zweit den Hauptausschuss belegte? Das muss man jedoch nicht transparent abhandeln. Transparenz ist ja nur was für Demokratien.

 

Herr_Schrey

Wolfgang Schrey, Stadt Ennepetal
Foto: Linde Arndt

Da war auch noch der Antrag des CDU Stadtverbandes, den elektronischen Gremiendienst einzuführen. Eine gelungene Vorlage für Herrn Hüttebräucker von der FWE, der süffisant darauf auf den gleichen und weiterführenden Antrag der FWE aus 2005 hinwies. Und wie meinte man aus den Reihen des Rates dann so schön: Damals wussten wir auch noch nicht was ein PC ist. Ob die Ratsmitglieder und die Stadtverwaltung es heute  wissen, wage ich jedoch bei dem schlampigen Internetauftritt zu bezweifeln. Übrigens, 2005 hatte Manfred Schott diesen Antrag gestellt. Er wollte für jedes Ratsmitglied ein Notebook. Mit WLAN und USB. Es sollte alles papierlos werden – war möglich.

Nun Ennepetal ist noch nicht für die Segnungen der neuen Zeit bereit. Herr Schrey wehrte diesen Antrag auch ab, indem er auf einen späteren Tag verwies. Sanktnimmerleinstag?

Kann die Firma Apple denn im Moment nicht liefern?

Tja, so ist das nun mal im ländlichen Raum Ennepetal, Demokratie kommt mir nicht auf den Tisch. Dieses neumodische Zeugs da.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Update 26.Juni 2013

Nach einer lebhaften Ratssitzung hat das Projekt Berlet eine weitere Hürde genommen. Die Umstellung Bebauungsplanverfahrens ( Bebauungsplan der Innenentwicklung ) wurde mit einer Mehrheit von 24 Stimmen in geheimer Wahl angenommen. Gleichzeitig wurden die Ratsmitglieder von der Stadtverwaltung „vergattert“ sich ausdrücklich zu diesem Projekt zu bekennen. Damit wäre für die Bürger nur noch der Weg des Bürgerbegehrens mit anschließendem Bürgerentscheid möglich.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel nach telefonischer Information

Modern, zukunftsorientiert und funktional – Die Stadtsparkasse Gevelsberg nach dem Umbau

[Gevelsberg] „Es ist soweit, heute können wir Ihnen und der Öffentlichkeit unsere neugestaltet Kundenhalle präsentieren“, so Thomas Biermann, Vorsitzender des Vorstands der Stadtsparkasse. Wie im Dezember 2012 angekündigt und Ende Januar 2013 gestartet, hat die Sparkasse nach 14 Jahren das vertraute Erscheinungsbild der Kundenhalle der Stadtsparkasse Gevelsberg den aktuellen Anforderungen angepasst. „Das Ziel unseres Umbaus ist eine moderne, zukunftsorientierte und funktionale Gestaltung mit angenehmer Atmosphäre“, so Biermann weiter. „In der Kundenhalle kommt innovative Technologie zum Einsatz, die ansprechenden und diskreten Räume bilden den Rahmen für das optimale Service- und Beratungsangebot. Kern unserer Anstrengungen sind die Erhöhung der Dienstleistungs- und Beratungsqualität, um unsere Kunden weiterhin langfristig an unser Haus zu binden.“

Auch nach dem Umbau werden die Kundinnen und Kunden ihre Berater an den bekannten Plätzen vorfinden. Die Beratungsbüros sind weiterhin an den vom Tageslicht erhellten Außenbereichen der Kundenhalle angesiedelt. Der VersicherungsService der Provinzial ist nun für die Kunden deutlich präsenter und durch kurze Wege gut erreichbar.

Die bisher die Räumlichkeiten dominierende Kassenbox macht Platz für die Verlagerung des Selbstbedienungsbereiches ins Zentrum der Kundenhalle. 2 Kassenarbeitsplätze, darunter eine Geschäftskundenkasse, wurde in den modern ausgestatteten SB-Bereich integriert. Auch nach Geschäftsschluss ist die Kundehalle zukünftig nicht nur über den Eingangsbereich an der Mittelstrasse, sondern auch über den Kundenparkplatz am EnnepeFinanzCenter zugänglich. „Eine deutliche Verbesserung gegenüber der heutigen Situation“, so Thomas Biermann, „denn nun ist der SB-Bereich barrierefrei rund um die Uhr an allen 7 Tagen der Woche gut erreichbar.“

Die Ausstattung des SB-Bereiches bietet alles, was anspruchsvolle Kunden von einem innovativ aufgestellten Haus erwarten dürfen. Die Aufstellung von Geldautomaten der neuesten Generation, die sowohl als Einzahl- als auch als Auszahlgeräte für Banknoten und auch Münzgeld zur Verfügung stehen, ist vorgesehen. An den weiterhin vorhanden Selbstbedienungsterminals können die Kundinnen und Kunden unabhängig von den Öffnungszeiten Überweisungen tätigen und sich über ihre Kontostände informieren. Darüber hinaus gibt es einen Münzrollengeber, der im Schwerpunkt von den Geschäftskunden genutzt werden kann.

Direkt vis-à-vis des umfangreichen Selbstbedienungsbereiches finden die Kundinnen und Kunden der Stadtsparkasse wie gewohnt ihre Serviceberaterinnen und –berater, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Durch die Verlagerung aller Aktivitäten rund um das Konto ins Zentrum der Kundenhalle rückt die Belange unserer Kunden in den Mittelpunkt und ermöglicht eine direkte Kommunikation“, erläutert Vorstandsmitglied Michael Hedtkamp. „Die Kunden können auf kurzem Wege die Kontotransaktionen erledigen und sich danach persönlich mit ihren Wünschen an das Serviceteam wenden.“

„Die Mühe des Umzugs in die Übergangsfiliale, die ungewohnte Situation für Kunden und Mitarbeiter und die Umbaumaßnahme hier haben sich gelohnt, wie sich alle – heute und in den kommenden Wochen – selbst überzeugen können“, so Biermann weiter.

„Den besonderen Moment der Eröffnung wollen wir deshalb heute gemeinsam mit allen am Umbau Beteiligten und Interessierten feiern.“

Nach Thomas Biermann sprach Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Claus Jacobi sowie der Architekt Ulrich Bock, von Bock.Neuhaus-Partner.

Zu dieser Gelegenheit wurde mit einem Gläschen angestoßen, es gab Zeit für Gespräche in schöner Atmosphäre, begleitet durch die Jazzgruppe „Caravan“. Für die Kleinen gab es auf der Sparkassenterrasse eine riesige Hüpfburg mit Eiswagen und Getränkeversorgung.

Am Montag startete der Alltagsbetrieb, mit den für die Kunden vertrauten Gesichtern und den unveränderten Öffnungszeiten.

Die Wiedereröffnung wird zum Anlass genommen, ein weiteres Bauprojekt vor Ort in Angriff zu nehmen: das Spielschiff am Ennepeufer. Mit ihrem „Gevelsberger Spielplatzsparen“ spendet die Sparkasse je 1.000 Euro Sparsumme einen Beitrag von 2 €. Das Eröffnungsprodukt ist nur für einen begrenzten Zeitraum erhältlich.


 

Nachfolgend Bilder der Eröffnung [Fotos: Linde Arndt]
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Wir sind auf einem gemeinsamen Weg, der Schwelm heißt

 

stobbe-im-interview[jpg] Schwelm sollte eigentlich auf sich stolz sein. Sollte? Nur, der politische Motor der eine Stadt nach vorne bringen sollte, stottert seit geraumer Zeit. Jedes normale Problem löst eine unendliche und ermüdende Debatte aus, die die Teilnehmer nicht zu einer Entscheidung für Schwelm bringt. Da ist das Rathaus, die Asylantenunterbringung, der ZOB oder da sind die Schulen, alles Probleme die lösbar sind. Und an diesen Problemen kann Politik beweisen, warum es sie gibt. Und da ist Bürgermeister Jochen Stobbe als oberster Verwaltungschef, der zwar einer Partei angehört, jedoch als Leiter der Verwaltung neutral dem Rat verpflichtet ist. Alle emotionalen Störungen werden durch einen neutralen Bürgermeister sicherlich auch registriert. Was liegt da näher als ein Interview mit Bürgermeister Jochen Stobbe zu vereinbaren um die Befindlichkeiten der Stadt Schwelm erfahrbar zu machen. Kurzer Anruf und wir bekamen unseren Termin. Wir schickten, wie üblich, die Fragen an das Sekretariat damit die Themenbereiche klar sein sollten.


Unter der Verantwortung von Bürgermeister Stobbe wurde das erste Eingangstor an der Oehde auf den Weg gebracht und demnächst fertiggestellt oder die Weihnachtsbeleuchtung erweitert. Durch sein Handeln wurde der Schwelmer Haushalt dabei nicht belastet.

EN-Mosaik:“Was kommt jetzt, der ZOB (‘Zentraler Omnibusbahnhof’)?“Stobbe: “Ich denke, jetzt sollten wir erst einmal stolz sein. Denn neben dem Haushalt ist es uns gelungen, dass Schwelmer sich für ihre Stadt finanziell einsetzen. Da waren die 20,– Euro uns genauso viel wert wie 1.000,– Euro. Jetzt wollen wir mal den Kreisverkehr und damit das erste Eingangstor für Schwelm bewundern. Wir haben aber noch mehr als den ZOB, wie zum Beispiel das Rathaus, anzugehen.

 

 

Im Zusammenhang mit dem ZOB wurde ansatzweise eine Bürgerbeteiligung sichtbar.

EN-Mosaik:“Streben sie eine politische Beteiligung der Bürger im Zusammenhang mit öffentlichen Investitionen an?

Stobbe: “Ich denke wir müssen lernen unsere Schwelmer stärker in solche Prozesse einzubeziehen. Gleichwohl sollten wir unsere Öffentlichkeitsarbeit neu und näher am Bürger ausrichten. Hier haben wir im Zusammenhang mit der ZOB Informationsveranstaltung einige Vorschläge bekommen, die uns aber auch zeigten, das wir mit unserer Planung nicht so weit von unseren Schwelmern weg waren.”

 

 

Stichwort Schulen: Die Schülerzahlen haben Werte erreicht, wo Schulschließungen unvermeidlich sind.

EN-Mosaik:“Sollte man nicht die Schwelmer Schullandschaft grundlegend neu organisieren?“

Stobbe: “Im Moment sind die politischen Akteure noch nicht in der Lage eine gemeinsame Schulpolitik zu definieren. Die politischen Meinungen sind weit auseinander um den Schwelmer Kindern eine Perspektive aufzuzeigen. Ich hoffe auf eine einsetzende, inhaltliche politische, Diskussion. Die Zielfrage sollte sein: Welche Abschlüsse können wir unseren Schwelmer Kindern in unseren Stadtmauern bieten und wo müssen wir evtl. eine Kooperation mit unseren Nachbarn eingehen. Wir alle müssen lernen, wie man im schulischen Bereich interkommunal etwas auf den Weg bringen kann. Hier in Schwelm haben wir zumindest eine Chance verpasst.

Für unsere Grundschulen haben wir aber eine gute Chance, klare und zielführende Lösungen zu erarbeiten.“

 

 

Die Anne-Frank-Schule in Bargteheide, eine Gemeinschaftsschule in Schleswig Holstein, hat den Titel “Deutschlands beste Schule 2013″ gewonnen.

EN-Mosaik: „Kann Schwelm solch eine Schule nicht organisieren?“

Bürgermeister Jochen Stobbe spicht über die Schulsituation Foto: Linde Arndt

Jochen Stobbe spicht über die Schulsituation
Foto: Linde Arndt

Stobbe: “Also organisieren könnten wir solch eine Schule in Schwelm schon. Es liegt jedoch an den ideologischen Schranken, die in den Köpfen einiger Politiker bestehen. Um solch eine Schule aufzubauen muss man einen dementsprechenden, mehrheitlichen politischen, Willen haben. Im Moment hätte solch eine Schulform politisch keine Chancen. Ich glaube jedoch, dass wir uns in Zukunft mit allen Kindern auf den Weg machen werden. Um unseren Lebensstandard zukünftig zu  halten, können wir es uns nicht mehr leisten Potentiale wegen eines überzogenen Standesdenkens liegen zu lassen. Im Förderschulen- bereich haben wir noch die Forderung nach Inklusionsschulen auf der politischen Agenda, hier können wir im Moment mit der interkommunalen Hasencleverschule in  Gevelsberg den ersten Schritt machen. Diese Schule wird in Zukunft die Albert-Schweitzer-Schule aus Ennepetal und die Pestalozzischule aus Schwelm aufnehmen. Von der Hasencleverschule werden wir dann Schüler auf die „normalen“ Schulen einschulen, soweit die personelle Situation es zulässt.  Für die Forderung nach kurzfristiger Umsetzung nach Inklusionsschulen fehlen allerdings noch die  politischen Mehrheiten.”

 

 

In anderen Städten gibt es Masterpläne, die eine langfristige Betrachtung in der Stadtentwicklung beinhalten und Perspektiven aufzeigen.

EN-Mosaik: „Kann Politik solche Pläne noch aufbringen? Meinetwegen, wie sieht die Mitte Schwelms in 2030 aus?“

Bürgermeister Jochen Stobbe Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe
Foto: Linde Arndt

Stobbe: “Im Jahr 2008 haben wir ein gemeinsames Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Schwelm“ auf den Weg gebracht. In diesem Konzept steht vieles was man als Grundlage für einen Masterplan nehmen    könnte. Nur ich habe den Eindruck, viele haben dieses Konzept nur gelocht und dann abgelegt. Zu diesem Konzept haben wir keine Umsetzungsstrategie. In sofern haben wir keinen Masterplan auf den wir aufsetzen könnten. Wenn wir aber unsere Innenstadt ansehen, wie das Brauereigelände,  Schwelmer Center, Sparkasse, Drosselstraße oder die Zentralisierung der Verwaltung, so können wir schon ein großes Paket sehen, was auf dem Weg ist. Eine klare Beschreibung sieht man hier jedoch nicht.“




Reden wir über das Schwelmer Image oder ein Standortprofil, was nach innen und außen kommuniziert werden sollte.

EN-Mosaik: „Wie sehen sie Schwelm: antiquiert, modern, konservativ, rückständig, traditionell, altmodisch oder progressiv? Und wie würden sie Schwelm gerne sehen?”

Schloss Martfeld Foto: Linde Arndt

Schloss Martfeld Foto: Linde Arndt

Stobbe: „Eine Stadt wie Schwelm beinhaltet mit seinen Bürgern zuerst einmal alle erdenklichen Eigenschaften.  Die Frage ist doch, welche Eigenschaft dominiert die Stadt. Und hier kommen wir jedoch zu den Werten die Schwelm kommuniziert. Hier denke ich, dass Schwelm sich unter Wert verkauft. Schwelm könnte, wenn ich mal einen älteren Begriff wählen würde, stolz auf sich sein. Ist es aber nicht. Und das vermag ich nicht nachzuvollziehen. Wir müssen  uns viel mehr nach außen darstellen, jedoch würde ich diese Außendarstellung an einer Realität ausrichten die uns in Summa sympathisch aber auch      attraktiv für uns und andere macht. Hier verkaufen wir uns schlecht. Und ich denke wenn wir uns neu mit der Gesellschaft für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung (GSWS) aufgestellt haben, werden wir dieses Thema priorisieren. Wir müssen ein klares Profil nach innen und außen kommunizieren, welches uns dann als einen Wirtschaftsstandort ausweist, den man nicht außer acht lassen sollte. Um es auch mal so zu sagen: Wir müssen vom ICH zum WIR. Und dieses WIR sollten wir auch annehmen wollen. Denn wir haben immer als Schwelmer was zu bieten gehabt, womit wir uns auch identifizieren konnten. Komisch ist immer für mich, wenn fremde Investoren mir erzählen, wie schön es doch bei uns ist und dass sie es nicht bereut haben hier in Schwelm zu wohnen und zu arbeiten.”


Bei der Wuppertaler IKEA Ansiedlung mit seinem Homepark wurde von der Staatskanzlei eine bis zum Juni 2014 befristete Untersagungsverfügung zugeleitet. Trotzdem macht Wuppertal weiter. Rechtsanwalt Dr. Olaf Bischopink aus Münster spricht in diesem Zusammenhang von Rechtswidrigkeit, die den Beteiligten in Wuppertal auch klar sein müsste.

EN-Mosaik: „Kommt es zu einer Klage der immerhin 24 Gegner des Wuppertaler IKEA Homeparks?”

Stobbe: “Wenn sich der Fall IKEA so weiter entwickelt, wird es zu einer gemeinsamen Klage kommen. Wir  müssen unsere Schwelmer Innenstadt schützen. Ich will nochmal betonen, nicht IKEA ist das Problem, sondern der Homepark ist das Problem. Denn was dort in der Planung an Verkaufsfläche entstehen soll, kann Schwelm in Summe an Verkaufsfläche bei weitem nicht aufbieten. Wenn wir uns also nicht anders einigen können, müssen wir den Klageweg beschreiten.“

Redaktion: Die Ansiedlungbemühungen eines IKEA Homeparks in Lübeck wurde durch die

                  Kommunen Bad Schwartau und Neustadt in Holstein und den unterstützenden Kreis

                  Ostholstein mit der Klageeinreichung in Schwierigkeiten gebracht.

 

 

Die Fallzahlen „Asylanten“ sind Jahr für Jahr um fast 50% in Deutschland gestiegen. Kriegsgebiete haben wir ja genug auf der Welt. Allein bis April hatte die Bundesrepublik schon 40% der Fallzahlen von 2012 erreicht. Zu den Asylanten kommen noch Menschen, die in wirtschaftliche Not geraten sind, Kriegsflüchtlinge, Verfolgte oder Menschen über deren Abschiebung nicht entschieden ist. Die Stadt sucht also geeignete Unterbringungsmöglichkeiten, um ihren gesetzlichen Verpflichtungen zu entsprechen. Dias Gebäude an der Wiedenhaufe hat keine Kapazitäten mehr frei.

EN-Mosaik:“ Drei Gebäude befinden sich in der Entscheidungsschleife der Stadt, wird die Lösung mit der OGS ( Offene Ganztagsschule ) favorisiert? Und rechnen sie nicht mit verstärkten Widerständen aus der Bürgerschaft?”

Stobbe: “Die ganze Fragen um die Themen über Asylanten und Menschen in Not ist offensichtlich ein Reizthema. Wobei ich denke, es reizt das Anderen, das Fremde oder das Unbekannte. Dies führt zu Ängsten die dann ein Ventil suchen. Wenn wir von der Wiedenhaufe und der Liegenschaft in der Altstadt sprechen, so wird hier etwas hoch gespielt was sich durch ein gemeinsames Gespräch auf Augenhöhe in den Bereich  von Normalität überführen lassen könnte. Den von der lokalen Presse hochstilisierte Fall aus der Wiedenhaufe sollte man sich einmal näher ansehen. Es war ein Deutscher in sozialer Not, der völlig  auf die schiefe Bahn gekommen war, der die Probleme in der Wiedenhaufe verursachte. Es war also  kein Asylbewerber. Durch die Berichterstattung bringen wir jedoch die Asylbewerber und Kriegsflüchtige  in Verruf. Wir müssen uns fragen, wie wollen wir mit dieser Problematik umgehen. Denn die Kriege in Syrien, Mali oder anderswo treffen in der Regel immer die Zivilbevölkerung. Wenn man die Ängste schürt, so arbeitet man Gruppierungen zu, die wir in unserer Stadt nicht wollen.  Andere Bewohner deutscher Nationalität in dieser Einrichtung befinden sich in höchsten sozialen Nöten. Denen sind wir verpflichtet zu helfen. Ob wir aus einem christlichen Glaubensbild oder anderen Grundlagen tätig werden ist hierbei ohne Belang. Des weiteren sollte wir ihnen eine Chance geben sich in unserer Gesellschaft zu integrieren, Ausgrenzungen haben diese Menschen in der Regel genug erleben müssen. Das was im Moment durch die Presse geistert, geht nach meinem  Verständnis an der Wirklichkeit vorbei und stellt eine Überzeichnung dar. Ich denke, wir sind in der  Vergangenheit sehr verantwortungsbewusst mit diesen Themen umgegangen. Ich möchte nicht auch noch die Adresse raus geben, damit sich die Rechts-extremen an diesen Menschen vergehen“



EN-Mosaik: „Werden sie das Gespräch mit den Betroffenen führen?”

Stobbe: “Wir werden demnächst im Rat nochmals darüber diskutieren. Mit der Fachabteilung werde ich über einen nahen Gesprächstermin organisieren, so dass die Vorverurteilungen abgebaut werden können. Ich glaube, Aufklärung ist das bessere Instrument um weiter zu kommen.”

 

 

Im Zusammenhang mit dem ZOB (Zentralen Omnibusbahnhof) wollte der Schwelmer Unternehmer Burkhard Pass sich an der Finanzierung mit einer 5 stelligen Summe beteiligen. Die Stadt lehnte dies im Rat mit der konservativen Mehrheit ab. Die Schwelmer Familien Albano-Müller oder Wilhelm Erfurt hatten und haben sich immer in ihre Heimatstadt Schwelm sowohl ideell als auch finanziell eingebracht.

EN-Mosaik: “Will Schwelm nichts mehr mit seinen alteingesessenen Unternehmerfamilien zu tun haben?”

Bürgermeister Jochen Stobbe Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe
Foto: Linde Arndt

Stobbe: “Nein, ganz klar nein. In diesem Zusammenhang möchte ich einmal auf die gemeinsame Interessenlage hinweisen. Wenn ein Unternehmen Besuch bekommt, und der Besuch kommt mit der Bahn steigt in Schwelm aus,  muss der Besuch ja nicht gerade mit solch´einem Bahnhofsvorplatz konfrontiert werden. Dies war die Gemeinsamkeit, die letztendlich zu diesem Angebot führte. Als noch das  Bahnhofsgebäude einer neuen Nutzung zu geführt werden sollte, habe ich mehrere Unternehmer   angesprochen um den städtischen Eigenanteil mit einer Kofinanzierung zu senken. Die Stadtverwaltung als solche war über dieses Finanzierungsangebot von Herrn Pass  höchst erfreut. Nur Teile  des Rates haben dieses Finanzierungsangebot in einem Zusammenhang gesehen, welcher nicht besteht, um es dann letztendlich mit diesen vorgeschobenen Gründen abzulehnen. Ich selber freue mich über jeden Unternehmer, ob Gewerbetreibender oder Dienstleister, der uns eine Unterstützung zu kommen lassen will. Ob das nun 100,– Euro für eine Weihnachtsbeleuchtung sind oder 50.000,– Euro für die Entwicklung eines zentralen    Omnibusbahnhofs. Ich glaube nicht, dass es Schwelm gut ansteht Unternehmer auszugrenzen, die der Stadt helfen wollen. Mir selber ist jeder Unternehmer gut, der sich uneigennützig für unsere Stadt Schwelm einsetzt. Wir sollten in Zukunft projektbezogen Kontakt mit Unternehmern aufnehmen um   dann eine Kofinanzierung anzusprechen, was letztendlich zu einer Identifizierung mit dem Projekt führt.”

 

Das Schwelmer Rathaus hat einen Zustand erreicht wo eine höhere Summe notwendig wäre um dieses Haus in einen akzeptablen Zustand zu bekommen. Das Dach ist runter gekommen und ist nur mit einer Plane überdeckt. Der Aufzug ist nicht für Behinderte geeignet, die müssten mit einem Stuhl durch die Büros getragen werden. Die sanitären Anlagen dürften heute nicht mehr so gebaut werden. Es ist über die Jahre ein Millionen Investitionsstau entstanden.

EN-Mosaik: „Wie weit ist Stadt mit dem Rathaus? Kommt es zu einem Neubau?”

Stobbe: “Wir werden in Zukunft keine Sitzung mehr in diesem Rathaus durchführen können, so dass die Behinderten den Aufzug nicht mehr sehen werden. Zukünftig werden die Ratssitzungen in der Gustav-Heinemann-Schule dauerhaft abgehalten. Dort haben wir eine barrierefreie Situation. Bis jetzt war es doch recht unfair, musste der Behinderte sich für eine Sitzung ankündigen damit die Stadt Schwelm dann für      einen barrierefreien Zugang sorgen konnte. Im Rathaus  sind das Bürgerbüro und der Fachbereich  IV (Familie und Bildung) barrierefrei zu erreichen. Im Moment diskutieren wir über verschiedene  Lösungs-möglichkeiten im Hinblick, wie groß soll unser Rathaus denn sein. Jetzt tauchten nochmals Zweifel am angedachten Standort auf. Ich denke wir werden in den nächsten Wochen und Monaten Klarheiten schaffen, wohin die Reise gehen soll.”

 

EN-Mosaik: “Heißt das bauen?”

Stobbe: “Es heißt im Augenblick wahrscheinlich, bauen ja. Aber in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Es  gibt einen interfraktionellen Antrag, der auch das Rathaus betrifft, in welchem die Zentralisierung der Verwaltung angesprochen wird. Das die derzeitige Situation dauerhaft nicht haltbar ist, ist  allen Beteiligten klar. Wir brauchen sicher noch etwas Zeit um eine allseits befriedigende Lösung für unser Rathaus zu finden. Ich will die Entscheidungsfindung nicht bewerten, meines Erachtens haben die Gutachter eine klare Sprache gesprochen. Aber, wie gesagt, wir haben zumindest die Erkenntnis  gewonnen, so geht es nicht weiter. Mit dem jetzigen Gebäudebestand können wir sicher nicht  zufrieden sein, sei es im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen, sei es im Hinblick auf die überflüssigen Kosten, die das Gebäude verlangt oder auch indem wir unser Rathaus nicht gerade als Repräsentanz der Schwelmer Bürgerschaft sehen können.

Noch was zum Rathaus: Wir haben in der Vergangenheit nie die Investitionen gemacht die solch´ ein   Gebäude verlangt. Jetzt sind wir in der Situation, dass wir investieren müssen was letztendlich auch    zum Sparen führen wird, indem wir die Kosten dadurch senken.”

 

 

EN-Mosaik:“Sprechen wir über Sparen. Sehen sie das blinde Sparen als das Non plus ultra?“

Stobbe: “Ich denke allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, nur durch sparen kommen wir zu höheren Kosten. Wir arbeiten immer nur für den Moment, indem wir nur für Ersatzbeschaffungen sorgen. Wir bemerken jedoch nicht, wenn die Zyklen der Ersatzbeschaffungen immer kürzer werden, die ja im Grunde auf eine Neuinvestition hinweisen. Wir müssen uns mehr Gedanken um die Investitionen machen, die uns   eine ansprechende Sparrate bringt. Insofern ist das Sparen nur eine Seite einer Medaille die zu einem ausgeglichenen Haushalt führt.”

 

Das Interview führte Jürgen Gerhardt

Wo die Lieder hell erklingen

[jpg] Martfeld mit seiner Parkanlage ist schon ein Schmuckstück. Diese naturmodellierte Anlage ruft geradezu nach kulturellen Veranstaltungen. So soll es denn auch ein „1.Chorfest Ennepe-Ruhr“ am 30. Juni 2013 am Haus Martfeld mit dem Titel “musik-gENnuss” geben.

Hagen hatte im Stadtgarten in dem vergangenen Jahr ein Chorfest, mit Erfolg wie zu hören ist. Jetzt werden die Stimmen der 23 Chöre Schloss Martfeld erobern.

Schloss Martfeld - Rückansicht   Foto: Linde Arndt

Schloss Martfeld – Rückansicht Foto: Linde Arndt

4 Standorte werden um das Martfelder Schloß gebildet. So wird es neben dem Standort Romanik (ca. 600-1250), die Standorte Gotik (ca. 1150-1550) , Renaissance (ca. 1350-1600), und Barock (ca.1575 bis 1770 ) geben.  Zeitlich wird dies sicher eine reizvolle Musikreise werden. Wenn man die vielsprachlichen Lieder der Romanik ( 600 – 1250 ), herausragend, die Gregorianischer Choräle als Eingangsgesang nimmt, kann man schon ein gewisses prickeln verspüren aber auch die Ars nova des folgenden Zeitalters könnte am Schloß seine Zuhörer bringen. Man sollte jedoch seine Neugier mitbringen bei 23 erfahrenen Chören die es allesamt zu hoher Aufmerksamkeit gebracht haben. Und so wundert es nicht wenn sich Landrat Dr. Arnim Brux als Schirmherr gerne zur Verfügung gestellt hatte.

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Wo die Lieder hell erklingen …. Foto: Linde Arndt

Deutschland ist eines der reichsten Länder im Bereich des Liedgutes, Liebeslieder, Spottlieder, Revolutionslieder, Antikriegslieder, diese Lieder haben die Deutschen in ihrem Repertoire. Aber, es geht um das Singen. Steve Sloane, der Bochumer Generalmusikdirektor, schrieb einmal:

„Gesang ist Demokratie. Völlig unabhängig von Herkunft und sozialem Status kann jeder Mensch seine Stimme einsetzen, um sich auszudrücken. Das Instrument für`s Singen tragen wir ständig bei uns, eigentlich sind wir es sogar selbst.

Seit Urzeiten machen Menschen Geräusche, lassen Töne entstehen, entwickeln Verständnis für Harmonien und musikalische Zusammenhänge, einzig mit Hilfe ihrer Stimmbänder und Lippen, ihres Atems und ihrer Vorstellungskraft. So ist der Gesang die ursprünglichste, primitivste Form künstlerischen Ausdrucks und birgt gleichzeitig schier unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfeinerung und Variation.

Gesang hat Macht. Er kann zu Tränen rühren, Mut machen, trösten, besänftigen.

Keine politische Bewegung, kein Land kommt ohne Hymne aus – die „Internationale“ ist da nur ein Beispiel. In Estland ging von einem traditionellen Chortreffen sogar der politische Umsturz, die
„Singende Revolution“ aus.“

v.l.: Bürgermeister Jochen Stobbe, Landrat Dr. Arnim Brux, XXL,  Foto: Linde Arndt

v.l.: Bürgermeister Jochen Stobbe, Landrat Dr. Arnim Brux, Jürgen Althaus (Vorsitzender des Bezirks V.,Chorverband Hagen-Ennepe-Ruhr) und Chorverbandsvorsitzender Johann Fiolka
Foto: Linde Arndt

Wir denken damit ist alles gesagt. Und weil das so ist wird es auch ein gemeinsames Singen um Schloß Martfeld geben, so der Vorsitzende des Chorverbandes Johann Fiolka.

Der anwesende Bürgermeister Jochen Stobbe konnte sich dem Charme des Vortrages nicht entziehen und wünschte ein gutes Gelingen.

 

 

 

 

 

 

Hier nochmal die Informationen:

1. Chorfest Ennepe-Ruhr „musik-gENuss“

30.Juni 2013 von 11:00 bis 18:00 Uhr

Am Haus Martfeld in 58332 Schwelm

Schirmherr: Landrat des EN-Kreises Dr.Arnim Brux

 

Teilnehmende Chöre:

MGV „Eintracht“ Kotthauser Höh 1860 e.V.

MGV „Bergeshöh“ Zurstraße 1907

Chorgemeinschaften Einigkeit Schwelm/Linderhausen

Kolpingchor von 1974 Schwelm

Schwelmer Mozartchor 1948

Männerchor Eisenwerke Müller

Volkschor Ennepetal

Heilenbecker Männerchor Ennepetal e.V.

Ennepetaler Frauenchor e. V.

Belcantos

La Voce 1989

Gemischter Chor 1864 Wengern e.V.

MGV 1864 Wengern e. V.

Grooving Voices

tonArt II III II

Heart Choir

Männerchor 1861 „Glück auf“ ehemals Witten-Bommerholz

MGV Westfalia Annen

MGV Gedern

MGV Stadtwerke Witten

Canzonas

Jugendchor DA CAPO

Kinderchor FUNNY FINGERS

Der Eintritt für alle Vorstellungen ist frei.

Sponsoren: EN-Kreis, Sparkassen und AVU

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Was geht mich das an

[jpg] Nach der Wahl ist vor der Wahl. Ein alter Spruch für Dauerwahlkämpfer, die von der politischen Arbeit nichts halten. Städte und auch ganze Regionen sind von diesen Spezies bevölkert, denen die ihnen anvertrauten Gemeinwesen vollkommen egal sind. Es geht nur um Personen, die man irgendwie aus dem Rennen kicken muss. Da ist einem jedes Mittel recht um sein Ziel zu erreichen. Was uns dabei stört ist die billige und dumme Art wie man uns als Presse versucht vor diesen verlogenen Karren zu spannen.

In Schwelm war es mal wieder so weit. Bürgermeister Jochen Stobbe lud die Schwelmer zu einem Gespräch ein. Der Schwelmer Bahnhof soll nun endlich einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) erhalten. Also wollte der Bürgermeister mal wissen ob die Schwelmer noch was zu dem Bahnhof zu sagen haben, gleichzeitig wollte er die Besucher über den neusten Stand dieses Bauvorhaben informieren.

Bürgermeister Jochen Stobbe erklärt am Bahnhof Schwelm den geplanten ZOB (Zentralen-Omnibus-Bahnhof) Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe erklärt am Bahnhof Schwelm den geplanten ZOB (Zentralen-Omnibus-Bahnhof)
Foto: Linde Arndt

Und wie das so ist, ist solch eine Veranstaltung gleichzeitig eine Werbeveranstaltung des Bürgermeisters. Das machen die Bundeskanzlerin, die Minsterpräsidenten, die Landräte oder auch Oberbürgermeister, landauf und landab. Die nicht Regierenden tragen es mit Fassung. In Schwelm allerdings hatten sowohl die CDU als auch die FDP ihre Fassung verloren.

Bürgermeister Stobbe gab mit seinen städtischen MitarbeiterInnen, den AVU MitarbeiterInnen und dem AVU Geschäftsführer Thorsten Coß, den VER MitarbeiterInnen und dem Dipl.-Ing. Thomas Schulte fleißig Rede und Antwort. Währenddessen lief der Schwelmer Kämmerer und erste Beigeordnete Ralf Schweinsberg mit einem tragbaren Micro und Lautsprecheranlage herum um evtl. Stimmen der Bürger einzufangen. Es mischten sich unter die 50-60 Schwelmer Bürger die Schwelmer CDU und FDP Fraktion. Immer wieder wurde lautstark von den etwa 10 Politikern reklamiert, dass der Bürgermeister keine Fragen beantworten wolle. So versuchte der FDP Fraktionsvorsitzende Michael Schwunk, nebst seinem „Kumpel“ dem CDU Fraktionsvorsitzenden Oliver Flüshöh EN-Mosaik zu instrumentalisieren, indem beide auf unsere Redaktion einredeten, Bürgermeister Stobbe würde keine Fragen beantworten. Wir winkten ab. War es doch augenscheinlich, wie der BM mit den Schwelmern redete. Als wir unter die Menge gingen merkten wir als auch unsere Kollegen von den anderen Verlagen, dass  in Absprache die gleichen Informationen unter die Leute gestreut wurden und das bekanntermaßen von den zuvor benannten Parteien.

Die Frage ist jetzt: Haben die CDU und die FDP dieses Schmierentheater nötig? Und haben sie damit die politische Arbeit eingestellt? Wird es in Zukunft nur noch Schlammschlachten geben?

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Bürgermeister Stobbe im Gespräch mit interessierten Bürgern
Foto: Linde Arndt

 Zur Erinnerung: Der Bürgermeister einer Stadt steht der Verwaltung vor. Politisch gesehen ist er neutral, auch wenn er einer Partei angehört. Normalerweise kann er sich zurück lehnen und auf die Ideen seiner Ratsleute warten. Nur welche Ideen hatten die Ratsleute der Mehrheitsparteien bis heute? Ernst-Walter Siepmann (BfS) muss sich um die Geldbeschaffung des defizitären Schwelme Bades kümmern, hier springt die Stadt Schwelm weiter in erheblichem Maße mit einem Betrag von 70.000,– Euro für 2012/2013 dem Verein zur Seite. Die Stadt Schwelm befindet sich in der Haushaltssicherung. CDU und FDP haben sich bis jetzt durch die Umkehrung der Bismarckstraße verdient gemacht, sie haben Gutachten auf den Weg gebracht als Gegengutachten zur eigenen Verwaltung. Weiter haben sie sich als Blockierer für weitere politische Entwicklungen verstanden.

Das Rathaus, was den Schwelmer durch seinen Zustand jeden Monat einiges kostet, weil Entscheidungen blockiert werden, ist ein gutes Beispiel für diese Politik.

Und jetzt der Bahnhof. Jeder Besucher soll gefälligst weiter über die Straße stolpern, einen modernen Bahnhof mit den notwendigen elektronischen Anzeigemöglichkeiten, braucht Schwelm nicht. So produziert man ein positives Image. Toll. Den Zuschuss von immerhin 1,07 Mio. Euro von dem die Stadt Schwelm 131 tsd. Euro dazu legen muss, braucht die Stadt Schwelm auch nicht?

Es geht ja noch weiter. Warum, fragt sich die Redaktion von EN-Mosaik?

Nun, wir denken, es geht um die verletzte männliche Eitelkeit der beiden Herren Schwunk und Flüshöh. Nicht sie sind Bürgermeister, sondern ein anderer ist Bürgermeister. Und das, dass kann doch nicht sein. Und über diese Eitelkeiten vergessen beide Herren den Wahlauftrag und das in sie gesetzte Vertrauen der Schwelmer Bürger. Was geht sie das schon an. Tja, so spießig kann Politik sein. Kein Wunder wenn sich viele Bürger von der Politik abwenden.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Update 06.Juni 2013 13:26h

Telefonisch hat uns ein Schwelmer CDU Mitglied erreicht, dem die Art der Präsentation seiner Partei während der Veranstaltung nicht behagte. Unsere Kritik sieht er zwar berechtigt, mahnt jedoch eine konstruktivere Kritik an.

Nun, es ist zwar nicht unsere Aufgabe Ideen zu entwickeln, aber wir stellen uns einmal diesem Ansinnen.

Was hat die CDU/FDP Koalition gehindert im Rahmen der CO2 Offensive die angestoßene E-Bike Idee von den Firmen AVU und VER zu erweitern und am Schwelmer Bahnhof eine E-Bike Station einzurichten. Diese könnte mit Ennepetal und Gevelsberg verbunden sein. Bezahlt werden könnte mit Smartphone.

Aber, das wäre wieder Politik für Schwelm. (JPG)

 

Man sollte eine gewisse Windschnittigkeit besitzen

[jpg] Unsere Kultureinrichtungen, wie Oper, Theater oder Museen, befinden sich in der Regel in den öffentlichen Händen. Öffentliche Hände sind nicht immer in der Lage diese Kultureinrichtungen finanziell so zu versorgen, um geregelte und attraktive Vorstellungen erbringen zu können. Die Sparhaushalte schlagen immer erst bei der Kultur zu. Sponsoren, Stiftungen, Förder- und Freundeskreise oder auch Kofinanzierungen entlasten die Kultureinrichtungen. Die finanzielle Unterausstattung konnte und kann jedoch nie beseitigt werden. Investitionen, welche  die Einrichtungen attraktiver machen würden,  bleiben außen vor. Selbst die laufenden Unterhaltungen, die für einen profitablen Betrieb notwendig sind, unterliegen den Sparbeschlüssen. Die privaten Finanziers sehen sich immer mehr überfordert und können die Lücken nicht schließen. Rücklagen oder Rückstellungen, die betriebswirtschaftlich geboten sind, sind nicht möglich. Ungewissheit statt Planungssicherheit sind der Alltag.

So wundert es nicht wenn sich  Intendanten oder Direktoren einem ewigen Spagat zwischen den Sparanforderungen der Städte und dem kulturellen Auftrag ausgesetzt sehen. Von der Idee und Planung einer guten Ausstellung bis zur Ausstellungseröffnung in einem Museum vergehen Jahre.

Eine Oper oder ein Theaterstück ist auch nicht innerhalb eines Jahres zu realisieren. Planung und Ausführung benötigen jedoch einen sicheren Finanzrahmen, der sich innerhalb der Umsetzung des angestrebten Ereignisses auch verändern kann. Politik und Verwaltung stehen nicht gerade hilfreich zur Seite, vielmehr warten beiden auf den Worst Case.

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Professor Raimund Stecker, Lembruck-Museum Duisburg
Foto: Linde Arndt

So auch im Falle des Lehmbruck Museums. Professor Raimund Stecker musste nach einer sechsmonatigen Bewährungsphase als Direktor des Lehmbruck Museums gehen. Was war passiert? Im Jahre 2012 fielen dem Museum die Deckenplatten herunter, der Besucherverkehr musste unterbunden werden. Die Deckenplatten wurden allesamt deinstalliert. Im Zusammenhang mit diesem Schaden stellte die Stadt weitere notwendige bauliche Investitionen fest, die letztendlich zu einer vorläufigen Investitionssumme von rund 4 Millionen Euro führten. Das Museum liegt im Duisburger Kantpark der 40 Skulpturen beinhaltet. Die Rasenfläche des Parkes ist in einem erbarmungswürdigen Zustand und lädt sicher nicht zum Besuch des Museums ein. Professor Raimund Stecker ist nun seit Anfang 2010 Direktor des Lehmbruck Museums und beerbte damals Christoph Brockhaus, der in den Ruhestand trat. Stecker, der Kunsthistoriker ist, hat im Lehmbruckmuseum viel neues angestoßen um den Weg des international renommierten Lehmbruck Museums als Skulpturen Museum im Sinne von Wilhelm Lehmbruck zu begleiten und zu befördern. Das ihm dies zur Gänze nicht gelang, war der dramatischen finanziellen Situation der Stadt Duisburg geschuldet. Durch die Finanzkrise und die einhergehenden niedrigen Zinsen, konnte auch die Lehmbruck Stiftung nicht helfen. Stecker, der persönlich eher kein Diplomat ist und sich schon immer mal mit seiner direkten Art unbeliebt gemacht hatte, konnte letztendlich keinen Entscheider auf seine Seite ziehen. Was folgte waren unappetitliche, gegenseitige Schuldzuweisungen hinsichtlich der Situation des Museums. So gab es am Dienstag, 21.05.2013 die endgültigen Trennung auf Gegenseitigkeit mit sofortige Wirkung. Was folgte war noch ein „Nachtreten“ der Stadt, die über ihr Rechnungsprüfungsamt Stecker eine katastrophale kaufmännische Führung attestierte. Spesenbelege, die nicht ordnungsgemäß waren, wurden in dem Testat aufgeführt. Wie gesagt, es muss zwischen der Stadt und Stecker eine unappetitliche Runde gegeben haben. Oberbürgermeister Sören Link musste sich als Kuratoriumsvorsitzenden der Lehmbruckstiftung per Videobotschaft nochmals rechtfertigen. Was bleibt?

Professor Raimund Stecker geht und Frau Dr. Söke Dinkla wird neue Direktorin des Museums.

Ist Frau Dinkla eine Unbekannte? Nein. Sie ist Künstlerische Leiterin für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Duisburg. Macht sich doch gut, eine Stelle gespart. Ist doch sowieso kein Geld mehr für Kunst vorhanden; denn auch Duisburg steckt in der Haushaltssicherung. Und Frau Dr. Söke Dinkla? Von 1996 bis 2000 war Dinkla als Kuratorin am Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg. In den Jahren 2000 bis 2007 arbeitete sie als Kuratorin für das Kulturfestival »Akzente« in Duisburg. Von 2005 bis 2007 war Dinkla Mentorin für »Public Art« bei der Bewerbung „Essen für das Ruhrgebiet“ Kulturhauptstadt Europas 2010. Sie übernahm im Mai 2007 die Leitung des Kulturhauptstadtbüros RUHR.2010 in Duisburg, daran anschließend ab 2012 die Leitung der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Duisburg. Sie kuratiert sowohl temporäre als auch permanente Projekte im urbanen Raum, wie zuletzt die begehbare Großskulptur „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ (Ist eine einer Achterbahn nachempfundene Landmarke auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe) von Heike Mutter und Ulrich Genth in Duisburg.

So fügt sich alles zum guten, dem mit Ecken und Kanten ausgestatteten Professor Stecker konnte man keine Windschnittigkeit angewöhnen. Und die Verantwortung für das Lehmbruck Museum?

Das Geld für die aufgelaufenen Investitionen wird jetzt aus dem Stiftungskapital genommen. Warum nicht gleich so? Vielleicht sind ja auch noch ein paar Euro für ein paar Tüten Rasen im Kantpark – sieht besser aus. Die Knieende von Lehmbruck würde dadurch besser präsentiert.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg

Vorstellungskraft und Fantasien erzeugen Ennepetals Zukunft

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Wirtschaftsausschuss vom 28.05.2013 im Rathaus Ennepetal
Foto: Linde Arndt

[jpg] Das es im Wirtschaftsausschuss der Stadt Ennepetal um etwas Besonderes ging merkte man an der Besetzung in den für Zuschauer reservierten Plätzen. Wilhelm Wiggenhagen saß mit Frau Nachbarin, hinter ihm seine Büroleiterin Anke Velten – Franke, dann der Kämmerer und erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach mit Frau Dulk, Frau Hoffmann als Seniorenbeauftragte (!) und als „Beisitzer oder Deputy Chairman“ des Ausschusses ( Man weiß das nie so genau in Ennepetal ) Stephan Langhard mit Dipl.-Ing. Ulrich Höhl . Das der Ausschuss den neuen Mehrheitsverhältnissen nicht Rechnung trägt, interessierte in Ennepetal niemanden. Regeln und Normen sind halt nur dann wichtig wenn man einen Vorteil gegenüber dem Anderen davon hat. Wie denn auch sei, es ging für Ennepetal um wirklich wichtige Weichenstellungen.

Berlet Ansiedlung in Milspe

Das es im Vorfeld viele Versprechungen gegeben hatte, die allesamt nicht eingehalten wurden, müssen wir an dieser Stelle nicht mehr erwähnen. Nur kurz, es wird wie schon gesagt eine teuere Ansiedlung für die Stadt. Und zwar so teuer ( Nach Schätzungen rund 5 Millionen Euro ) , dass sich die Frage erhebt, warum die Stadt nicht selber dieses Geschäft auf eigene Rechnung durchzieht. Berlet muss wohl einen Stein im Brett der Stadt Ennepetal haben.

Die wegfallenden Parkplätze vor dem Haus Ennepetal sollten  sich 1 : 1  im von der Stadt Ennepetal erbauten Parkhaus wiederfinden. Pustekuchen –  in der „Diskussion“ fehlten auf einmal 20 – 30 Parkplätze. Also nachbessern. Gleichzeitig und vorsichtshalber soll die Planung doch einmal prüfen ob man nicht ein weiteres Parkgeschoss für die Ennepetaler drüber setzen kann und wie teuer das dann käme. Man muss sich das mal zu Gemüte führen,  die Stadt baut auf ihre Kosten ein Parkhaus und bei der Nutzung ist sie von dem guten Willen des Investors abhängig. Es kommt aber noch besser. Wenn sich die Ennepetaler (oder auswärtigen Gäste) anständig verhalten (!), dürfen sie nach Geschäftsschluss für die Veranstaltungen im Haus Ennepetal das Parkhaus nutzen. Geschäftsschluss ist 20:00 Uhr bei Berlet. Die Veranstaltungen dürften also erst um 21:00 Uhr beginnen oder die Besucher müssten auf den Aldi Parkplatz ausweichen. Ein starkes Stück auch für Ennepetal. Schlampig gearbeitet. Nebenbei können die beiden noch verbliebenen Einzelhändler der Unterhaltungselektronik in der Voerder- und Milsperstraße schon mal den Räumungsverkauf starten. Falls Angestellte vorhanden, dass zuständige Arbeitsamt befindet sich in Schwelm.

Die mal zugesicherte Anbindung an die Voerderstraße wird es städtebaulich nicht geben. Die Kunden von Berlet hätten schon einige Hindernisse zu überwinden um die Voerderstraße zu erreichen.

Innenstadtstrategie für Milspe

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Frank Heinze von Heinze und Partner, Dortmund
Foto: Linde Arndt

Herr Heinze von der Firma Heinze und Partner aus Dortmund stellte in einer Präsentation die Konsequenzen aus dem mit 20 Teilnehmern erarbeiteten Workshop vor. Es war nichts neues, was man zu diesem Thema erarbeitet hatte. Es waren viele, viele von uns (EN-Mosaik) schon vorgetragene Punkte wieder zu erkennen. Es waren aber auch die altbekannten Fehler aufgezeigt worden. Kurz, seit die Fuzo erstellt wurde, wurden in 5 Jahren von 2 Verwaltungsmenschen ( Wiggenhagen und Schilling ) und einem Betriebswirt ( Drees ) geschätzte 250.000,– Euro verbrannt um auch den letzten ernsthaften Einzelhändler zu vertreiben.

Nun soll das Spiel von einem Diplom Betriebswirt, Frank Heinze aus Dortmund, mit sicherlich höherem Einsatz zum schlechten Ende geführt werden? Warum man nicht sofort Wohnungen auf der Voerderstraße anregt, ist für mich nicht nachvollziehbar.

  • Das Heilenbecker Center soll eine attraktive Anbindung an die Fußgängerzone bekommen und die Versorgung als Zentrum sicher stellen.
  • Toll! Das heißt, ab Ringkaufhaus wird alles aufgegeben. Wenn Berlet kommt entsteht aber doch eine neue Mitte in Form eines Leuchtturms.
  • Das Ganze soll mit Planung und Umsetzung 10 Jahre dauern ohne eine Garantie das alles funktioniert.
  • Filialisten sollen angesprochen werden um sie nach Ennepetal zu holen. Unsere Redaktion hatte mit zwei Filialisten vor Ort gesprochen. Beide haben abgewunken, sie wollten nicht mal bei Erlass der Mieten und Unterhaltskosten nach Ennepetal kommen.
  • Die Fuzo soll nur dann für den Verkehr aufgemacht werden, wenn es ein Konzept gibt und dieses auch umgesetzt wird.
  • Die aus dem Workshop abgeleiteten Handlungsoptionen sind gem. Herrn Heinze alternativlos ( Vorsicht ).
  • Es wird eine Dialoggruppe geben, die sich mit der Konzeptionserstellung befassen soll. Wer dieser Gruppe angehören wird, wird von der Stadtverwaltung bestimmt, die letztendlich auch die Regie übernehmen soll.
  • Moderieren soll Frank Heinze von der Firma Heinze und Partner/Dortmund.
  • Wenn Ennepetal nichts macht wird keiner mehr in dieser Stadt wohnen wollen!
  • Heinze hat mit seinem Vortrag klar das Versagen vom Rat der Stadt als auch der Stadtverwaltung angeprangert.
  • Die ehemaligen Player, wie Stadtmarketing, Werbegemeinschaften oder auch Interessengemeinschaften sollten sich vereinen zu einer schlagkräftigen Gruppe.
  • Alle Energie sollte auf Milspe gelegt, andere Stadtteile sollten vernachlässigt werden. Gute Nacht Voerde.

Wenn man die Vorgeschichte der Fuzo nicht kennt und eine geringe Allgemeinbildung hat muss man von diesem Vortrag überzeugt sein. Er spricht an und ist auch irgendwie schlüssig.

Gleichwohl war es die Stadt als auch der Rat der Stadt, die Ennepetal in diese fast aussichtslose Situation gebracht haben. Die Fuzo wurde ohne wirtschaftlich begleitende Maßnahmen umgesetzt, man hat einfach die Straße aufgerissen und eine FUZO gemacht.

Die Hoffnung alles würde sich von selber lösen, war eine fatale Hoffnung. Nun einen Neubeginn zu wagen ohne eine grundlegende Analyse, ist wirtschaftlich grundverkehrt.

Ein wichtiges, wenn nicht sogar das allerwichtigste Grundproblem, ist die fehlende Identität von Ennepetal aber auch ein fehlendes Image. Ortseingangsschilder mit „Stadt der Kluterthöhle“ sind  zwar nicht falsch, schaffen aber weder eine Identität noch ein Image. Auch werden immer wieder die selben Personen für eine Konzepterstellung angesprochen. Daraus folgt, es kommen immer die gleichen Ideen auf die Agenda, in der Regel Handlungsempfehlungen die vor 20 oder 30 Jahre ihre Berechtigung hatten. Was aber gebraucht wird, sind Menschen die unkonventionell und ohne Vorbelastung denken und reden können, Menschen die mit beiden Beinen in unserer heutigen, schnelllebigen Welt stehen.

Was immer wieder fehlt ist eine klare Zielsetzung. Was will Ennepetal? Will man mehr Geschäfte, mehr Konsumenten? Und wenn ja, können Einzelhändler auskömmlich von den Gewinnen leben?

Welches Image soll nach außen kommuniziert werden? Die Dachmarke „Mein Ennepetal“ wurde nie weiter verfolgt. Jetzt fährt ein Bus herum und es existiert eine Website. Was soll man davon halten? Die Ennepetaler können nichts zu ende machen? Die Website der Stadt Ennepetal stellt seit Jahren eine Beleidigung des Betrachters dar. Das Kaffeekränzchen von älteren Damen bringt da mehr auf die Beine. Man muss den Leuten nicht so brutal sagen, dass man zu den Fosilien der Welt gehört.

Man kann es schon eine Unverschämtheit nennen, wenn man dem Stadtteil Voerde den Entwicklungshahn abzudrehen  droht  um die freiwerdenden Gelder in Milspe einzusetzen. Bei dem Wort „alternativlos“ sollten bei einigermaßen intelligenten Menschen sämtlich Alarmlampen angehen. Alternativlos ja, wenn immer die selben Personen den immer gleichen alten Brei anrühren, der nie zu einem Erfolg geführt hat. Sie, diese Personen, haben eben nicht bemerkt, dass die Welt sich verändert hat. Und deshalb wollen sie gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Rat immer mit dem Kopf vor die Wand. Tut das denn nicht weh? Nein, die Personen haben diesen Schmerz inzwischen als Lustgewinn eingestuft.

In diesem Zusammenhang gilt: Man kann das Eine (Milspe) machen, muss aber nicht unbedingt das Andere (Voerde) unterlassen!

Unser neuer Flächennutzungsplan

Flächennutzungsplan und Plan Berlet Foto: Linde Arndt

Flächennutzungsplan und Plan Berlet
Foto: Linde Arndt

Nachdem der erste Entwurf die Hürde EN-Kreis nicht schaffte war eine Neuaufstellung mit den nun vorgenommenen Änderungen notwendig. Das ganze kostet nochmals rund 6.000,– Euro, welche  die Firma Planlokal/Dortmund als Nachtragsarbeit verlangt und auch bekommt. Lustig ist aber auch dabei, dass die beteiligten Nachbargemeinden befragt werden mussten ob sie was gegen diesen Flächennutzungsplan einzuwenden haben. Wuppertal antwortete im Mai mit Schreiben vom 5. Dezember 2013 und Radevormwald antwortet gar mit Schreiben vom 18. Dezember 2013. Man nennt diese Arbeitsweise in der freien Wirtschaft „schlampig. Aber da der Flächennutzungsplan sowieso fantasielos aufgestellt wurde, kann man das eh vergessen.

Heute sollte man sich fragen warum der alte FNP nicht einfach fortgeschrieben wurde, wäre genauso fantasielos gewesen aber hätte nichts gekostet.

Eine Personalie, nicht nur.

Stephan Langhard, Stadt Ennepetal Foto: Linde Arndt

Stephan Langhard; Stadt Ennepetal
Foto: Linde Arndt

Zu Beginn teilte Stephan Langhard von der Stadtverwaltung mit, er habe nunmehr den Bereich der Stadtentwicklung übernommen und würde deshalb an der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung teilnehmen. Das bedeutet Stephan Langhard hat eine Job Anreicherung erhalten. Nun, die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst haben keine 3% gebracht. Hier wird es sicher für diese Job Anreicherung eine etwas höhere Gehaltserhöhung geben. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Und –  den Vorsitz des Ausschusses hatte Theo Bicking von der SPD. Bernhard Mielchen, ehemals CDU, wurde entschuldigt. War das die einzige Änderung? Die FWE hätte zum Beispiel jetzt ein Recht auf zwei Sitze im Auschuss, aber auch die SPD und die CDE, CDU müssten neu berechnet werden. Nachdem von der CDU nicht mehr viel übrig ist, müssten also die Ausschüsse neu besetzt werden. Hat man aber nicht. Mit dem Schludrian hat man in der Stadt ein gutes Verhältnis. Es könnten allerdings die gemachten Beschlüsse ungültig sein, da die Zusammensetzung der Ausschüsse formal nicht rechtmäßig sein könnten.

Zu guter letzt

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Professor Dr.- Ing. Reinhard Döpp
Foto: Linde Arndt

Als die Bürgerbefragung aufgerufen wurde meldete sich Prof. Dr.- Ing. Reinhard Döpp, als alteingesessener Ennepetaler, er warnte eindringlich vor der Ansiedlung Berlet und den damit zusammenhängenden Investitionen am dort vorgesehenen Ort. Hier würde ein wesentliches Grundstück verbraucht welches kein Zugewinn für die Stadt bedeuten kann.

Recht hat er. So wurde und wird immer noch über die Jahre von Politik und Verwaltung eine Stadtentwicklung betrieben die die Einwohner und Händler vertrieben hat und weiter vertreibt.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

 

Wenn uns Musik ergreift, dann träumt die Seele

v.l.: Cédric Pescia, Prof. Franz Xaver Ohnesorg, Ulrike Brux, Landrat Arnim Brux Foto: Linde Arndt

v.l.: Cédric Pescia, Prof. Franz Xaver Ohnesorg, Ulrike Brux, Landrat Arnim Brux
Foto: Linde Arndt

[la] Was bedeutet es für eine Kreisstadt wie Schwelm, einen so bedeutenden jungen Pianisten wie Cédric Pescia, der inzwischen große Konzertsäle der Welt, wie die Berliner Philharmonie, die Carnegie Hall oder die Wigmore Hall in London erobert hat, solistisch im Ibach-Haus zu erleben? Das rote Klavier und mit ihm ein Teil des Klavier-Festival Ruhr, hatte sich am 23. Mai 2013 in Schwelm eingefunden.

Das Gespür von Ulrike Brux, solch eine hochkarätige Veranstaltung einem großen Publikum in Schwelm zu präsentieren und die Verbindung mit dem Intendanten des Klavier-Festivals Ruhr, Prof. Franz Xaver Ohnesorg, waren Ausgangspunkt dafür, diesen großartigen Künstler für ein erlesenes Konzert gewinnen zu können. Nicht zuletzt unterstützt durch eine Reihe von Sponsoren, wie die AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, DORMA Holding GmbH & Co. KGaA, Ennepe-Ruhr-Kreis, Mercedes Jürgens GmbH, PASS GmbH & Co. KG und Vemögensverwaltung Vits Gbr.

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Für alle Konzertbesucher wurde es ein bedeutender Abend, der die Musik mit einer Fülle von Facetten in den Mittelpunkt rückte und die Zuhörer rasch in seinen Bann zog und in anhaltend konzentrierter Aufmerksamkeit verharren ließ.

Cédric Pescia  beim Klavierfestival Ruhr Konzert im Ibachhaus, Schwelm Foto: Linde Arndt

Cédric Pescia beim Klavierfestival Ruhr Konzert im Ibachhaus, Schwelm
Foto: Linde Arndt

Die historische Piano-Manufaktur, inzwischen zur Kulturfabrik avanciert, bot den rechten Rahmen für das beeindruckende virtuose Auftreten, mit dem Cédric Pescia Stücke von

Ludwig van Beethoven |
Sonate Nr. 17 d-Moll „Der Sturm“ op. 31/2
Franz Schubert |
Drei Klavierstücke op. posth. D 946
Robert Schumann |
Davidsbündlertänze op. 6

dramaturgisch, erobernd, wild, gewaltig, tobend, dann aber wieder feinfühlig, harmonisch, sensibel einschmeichelnd im sanften Klang des Steinways darbot.
Es war ein souveränes Spiel, dass hier geboten wurde, mit dem den Hörern erlesene Exklusivitäten zu Gehör gebracht wurden. Spannende Intervalle, die jeder für sich ein Erlebnis boten. Ohne großes Heischen nach Applaus, waren seine Übergänge zu den einzelnen Stücken mehr Gedankenpausen, welche die Töne leicht verklingen ließen.
Am Ende seines Konzertes aber war der Begeisterungssturm des Publikums in anhaltendem Applaus und Bravorufen dokumentiert.

Professor Ohnesorg betonte, dass Cédric Pescia längst verdient habe, beim Klavierfestival sein Debüt zu geben und sich sehr freue, dass es endlich Wirklichkeit geworden ist.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

 

Alles wieder auf Start

[jpg] In einem Jahr haben wir wieder Kommunalwahlen. Allerdings haben wir am gleichen Tag auch Europawahlen. Ein Jahr später sollen wir wieder einen Bürgermeister wählen.

Nun hat eine der Lokalzeitungen des WAZ Konzerns im Schwelmer Bereich einen Artikel über das Haus Ennepetal eingestellt. Der Leiter der Südkreisredaktion hat sich höchstpersönlich über das Ennepetaler „Haus Ennepetal“ ausgelassen. Dass es Nässeschäden und Bausünden aus den 70er Jahren gibt, und überhaupt, kann der neue Geschäftsführer Volker Külpmann nichts näheres über Kosten der evtl. vorzunehmenden Sanierungsarbeiten mitteilen. Das war es. Das war es? Nein!

Haus Ennepetal Foto Linde Arndt

Haus Ennepetal Foto Linde Arndt

Seit zehn Jahren ist das Haus Ennepetal hinsichtlich einer Sanierung im Gespräch. Unser Blog hat mit dem Artikel http://en-mosaik.de/?p=4460 auf die vor 5 Jahren in Augenschein genommenen Zustände hingewiesen. Davor hat sich Frau Frey, eine Ennepetaler Architektin,  im Haus Ennepetal umgesehen und einen Investitionsstau attestiert. Der damalige Bürgermeister Eckhardt tobte als er im Verwaltungsrat von dieser „Erkundungsaktion“ hörte. Der damalige Wirtschaftsförderer Wilhelm Wiggenhagen hielt diese Informationen unter Verschluss – heute ist er Bürgermeister. Wir haben Architekten und Statiker befragt, die uns bestätigten, dieses Haus stellt evtl. eine Gefahr dar. Wir haben uns bestätigen lassen, dass es eine veraltete Haustechnik gibt, die grundsätzlich erneuert werden müsste. Der Brandschutz müsste, so die Aussage unserer Gesprächspartner, überprüft werden. Kurz, seit Jahren ist ein Millionenbetrag ( 5 – 10 Millionen ) als Investitionstau aufgelaufen. Und jetzt wird es so dargestellt als wenn diese Schäden von heute auf morgen entstanden seien, man diese Schäden durch Zufall erst entdeckt hätte. Meine Güte die Schäden gab und gibt es schon seit Jahren, nur sie haben jetzt einen Grad erreicht, wo es gut möglich wäre, dass das gesamte Haus Ennepetal für den Publikumsverkehr geschlossen werden müsste. Solche Sachverhalte werden im nichtöffentlichen Bereich erörtert, wie es halt in Ennepetal üblich ist. Man muss sich schon einmal fragen ob unsere öffentlichen Gebäude mit einem dementsprechenden Verantwortungsbewusstsein regelmäßig überprüft werden und bei der Erkennung von baulichen Mängeln dementsprechend konsequent gehandelt wird. Die politische Instanz interessiert das alles sicher nicht, die ist zufrieden wenn es Wahlkreis bezogene Zuwendungen gibt.

Die Eissporthalle in Bad Reichenhall stürzte 2006 auch so mir nichts, dir nichts, ein und riss 15 Menschen in den Tod, auch hier wollte der Rat und die Stadtverwaltung der Stadt Bad Reichenhall nichts über evtl. Gefährdungen und daraus resultierende Sanierungen wissen. Für diese Schludrigkeiten zahlten Menschen mit ihrem Leben.

Aber es ist ja nur wieder Wahlkampf und da geht es nicht um Menschenleben oder um Verantwortung, sondern nur um die Profilierungen von Politikern und Kandidaten. Und diese Politiker haben einfach nur jahrelang weggesehen. Na ja, in 5 Jahren können wir das Thema nochmals verwenden.

Nur wir Journalisten sollten nicht wegsehen und dieses Spiel wegen ein paar Werbebeträgen mit machen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Es ist halt so unwahrscheinlich…

Neuwahlen

[jpg] „Der Bürgermeister kann von den Bürgern der Gemeinde vor Ablauf seiner Amtszeit abgewählt werden“. So steht es in § 66 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW). Der Duisburger Oberbürgermeister wurde damit zum „Teufel gejagt“. Viele gewählte Vertreter haben durch ihr Verhalten im Amt das Vertrauen oder auch die Erwartungen der Wähler enttäuscht. Sie nun die gesamte Amtszeit im Amt zu belassen, schadet nicht nur dem Stadtsäckel, vielmehr werden unnötige Energien in Kämpfe gebunden, die eine Stadt zum Stillstand bringt. Da ist es doch natürlich, wenn man sich trennt um einen Neuanfang zu initiieren.
Die Diskussionen über die Möglichkeiten einer nachträglichen Korrektur einer Wahl gibt es seit Jahren. Viele Politiker haben jedoch Angst sich für mögliche Gesetze, für eine vorzeitige Neuwahl, einzusetzen.
Dies führte letztendlich zu der unglücklichen Situation in Duisburg, die dann zu der Änderung der GO NRW vom Juni 2011 führte. Man kann sagen, es war eine Lex Sauerland.

In Ennepetal ist von der gesamte CDU nicht mehr viel übrig geblieben. FDP und FWE haben Zulauf von der CDU bekommen und darüber hinaus hat die CDU sich noch in CDE und CDU gespalten.
Der Wähler, der also im Vertrauen 2009 die CDU gewählt hatte, reibt sich verdutzt die Augen und sieht sich betrogen. Der Rat der Stadt Ennepetal ist nicht mehr der, der 2009 von ihm (Dem Wähler) gewählt worden ist. Was liegt näher als fairerweise Neuwahlen anzustreben? So oder so ähnlich wird der Ortsvorsitzende der SPD, Christian Zink, sich das gedacht haben, als er einen Antrag für Neuwahlen im Rat der Stadt Ennepetal gestellt hatte.

Christian Zink [SPD] Foto: Linde Arndt

Christian Zink [SPD]
Foto: Linde Arndt

Hohn und Spott schlugen dem SPD Mann, von Seiten der Stadtverwaltung und seiner Ratskollegen, entgegen. Man habe das Innenministerium angerufen und nachgefragt ob denn so was möglich wäre. Das Ministerium habe dies jedoch verneint.
Wie es scheint, hat die Stadtverwaltung sich in der Fragestellung etwas merkwürdig (Suggestiv Frage) verhalten, so dass das Jäger Ministerium diese Antwort gegeben hatte.
Fakt ist jedoch: Nach § 125 GO NRW kann ein Rat der Stadt durch Beschluss des Innenministeriums aufgelöst werden. Dies führt letztendlich zu der ins Auge gefassten Neuwahl. Beispiel war die Auflösung und Neuwahl des Dortmunder Rates. Was die Stadtverwaltung vom Rat der Stadt Ennepetal hält, konnte man aus dieser Antwort erahnen. Professionell war das auf jeden Fall nicht.

Eine Neuwahl in Ennepetal würde für FDP und FWE allerdings das Aus bedeuten können; denn die politische Großwetterlage sieht nicht gerade gut aus. Und beide Parteien sind im gewählten Rat politisch ohne Profil und seit 2009 mit nichts hervorgetreten. Ob diese Parteien im Rat vertreten sind oder nicht vertreten sind ist eigentlich egal – sie kosten nur Steuergelder.

Die Landstraße L699

Sie soll nun doch saniert werden, zumindest 2 Km. Kaum war dies bekannt so reklamierten alle Beteiligten, dass dies eine Reaktion von Straßen.NRW auf ihre persönliche Einflussnahme wäre.
Tatsächlich fährt Straßen.NRW nach der Winterzeit die Straßen ab und bewertet diese. Und die L699 war schlicht und ergreifend auf 2 Km in einen Zustand geraten, wonach eine Ausbesserung teurer wäre als eine neue Decke. Und da Straßen.NRW im Gegensatz zur Stadt Ennepetal wirtschaftlich arbeiten muss, war die Entscheidung klar.
Sicher hat man den Schriftverkehr der Stadt Ennepetal höflicher-weise gelesen und abgelegt, auch werden die Telefonate immer höflich geführt.

Nun aber zu behaupten, die „Vor Ort“ Aktion oder der MdL Hubertus Kramer der SPD Seite hätte wesentlich zu dieser Entscheidung geführt oder die diversen „Entrüstungen“ der CDU Fraktion die die Stadtverwaltung zum Ausdruck bringen sollte, all dies spielte nur eine marginale Rolle bei der Entscheidung durch Straßen.NRW – das alles ist schon krass.
Aber, und das ist wesentlich, es lenkt doch ganz gut von der eigenen Ennepetaler Leistung, die nicht erbracht wird, ab. Die Ennepetaler Infrastruktur, wozu nun einmal der Straßenbau gehört, ist in einem teilweise erbarmungswürdigen Zustand. EN-Mosaik wundert sich immer wieder, warum auf den städtischen Straßen bisher noch keine Achsenbrüche zu vermelden waren. Das Geld ist vorhanden, wenn man die Prioritäten anders setzen würde.

Hausärztemangel

Fotocollage: Linde Arndt

Fotocollage: Linde Arndt

Kommen wir zum letzten Joke den der Rat und die Stadt Ennepetal am 16. Mai erbrachten. So soll der Hausärztemangel durch die Stadt Ennepetal in Angriff genommen worden sein und auch beseitigt werden. Es wurde in der Sitzung der Eindruck erweckt, als wenn sich Mediziner die Rathausklinke in die Hand geben um in Ennepetal eine Praxis aufzumachen. Logischerweise wollen alle Doctores nur mit Wilhelm Wiggenhagen reden, die restlichen der „14 Millionen Truppe“ spielen dabei keine Rolle.Wilhelm Wiggenhagen will die Rolle des Kümmeres schon mal ein üben.
Tatsächlich haben sich allerdings die Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke und deren weiblichen und männlichen Alumni mit den Ärztekammern in NRW und seinen Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe und Dr. med. Theodor Windhorst für den EN-Kreis frühzeitig stark gemacht um das Interesse der jungen Ärzte auf den Kreis und damit auch auf Ennepetal zu lenken. Mit Erfolg. Das  der Ennepetaler Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen diesen Erfolg für sich reklamiert, löst allerdings nur Kopfschütteln aus.

Berlet  Ansiedlung Milspe

Der gesamte Rat steht hinter dieser Ansiedlung in Milspe ohne Wenn und Aber. Nur die FDP ist dagegen. Warum eigentlich?
Nun, neulich habe ich mich mit einem FDP Mann in einer anderen Stadt über die derzeitige Stärke, die bei 3 – 4 % liegt, unterhalten. Es stand in dieser Kommune ein neues Projekt an. Eigentlich war die FDP für dieses Projekt, ja, das Projekt war sogar ein besonderes Anliegen der FDP in dieser Stadt. Sie stimmte jedoch ganz klar dagegen. Warum? Weil dieses Projekt eine klare Mehrheit durch den Rat hat und nur durch das dagegen sein, die FDP ein Profil bekommen konnte. Nachher begründete diese FDP dies mit dem Sparen in der Kommune und die anderen Parteien würden sich Denkmäler bauen anstatt etwas für die Bürger zu tun. In der Stadt kam das gut und die FDP war wieder im Gespräch.

FDP-Ennepetal  v.l.: Michael Haas, Dr. Hella Sieckermann, Hessler, Drewnick, Braun Foto: Linde Arndt

FDP-Ennepetal v.l.: Michael Haas, Dr. Hella Sieckermann, Andrea Hessler, Dietrich Drewnick, Thomas Braun
Foto: Linde Arndt

Wir denken die Ennepetaler FDP ist genau aus diesem Grunde gegen die Berlet Ansiedlung, damit sie lieber User aus Ennepetal die FDP als einzige Partei wahrnehmen die sich für Ennepetal einsetzt. Solche eine Partei brauchen wir natürlich, so ehrlich, klar und aufrichtig, die sich wie David gegen Goliath (Stadt und Restrat) auflehnt. Dass diese Partei in den vier Jahren nur unwesentlich im Rat der Stadt gearbeitet hat, brauche ich hier nicht zu betonen.

Nachbemerkungen

Man wird nicht, im negativen Sinne, enttäuscht von der Ennepetaler Stadtverwaltung mit seinem Rat. Wann machen sie nach 3 Jahren endlich das, wozu sie gewählt wurden – Politik? Das sie sich endlich besinnen, und das, ist halt so unwahrscheinlich.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal