Die launenhafte Schicksalsgöttin kommt nach Hattingen
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[jpg] O Fortuna! Wie der Mond so veränderlich……, so heißt es in dem Einleitungschor, Fortuna Imperatrix Mundi (Fortuna, Herrscherin der Welt), der Carmina Burana von Carl Orff. Als Carl Orff dieses Werk beendet hatte, soll er gesagt haben, jetzt könnt ihr anfangen meine Werke zu zählen, was vorher war schmeißt weg. Carl Orff hatte aus dem 315 Texten umfassenden Werk der mittelalterlichen Carmina Burana einen recht kleinen Teil von Texten ausgesucht und diesen zu einen Gesamtwerk verarbeitet. Tatsächlich taugen diese Texte wohl kaum als Libretto um in eine Art Oper verarbeitet zu werden – es ist wohl eher ein szenisches Singspiel mit Chor und Instrumenten. Es sind nicht zusammenhängende Trink-, Liebes-, oder auch Spottlieder die inhaltlich teilweise hoch moralisch sind oder andere, die auch mehr als „Gossenlieder“ taugen. Orff hat es jedoch geschafft ein spannungsgeladenes Werk mit Sogwirkung zu erschaffen, dass den Besucher bis zur letzten Minute in seinen Bann zieht.
Vor diesen Hintergrundinformationen besuchten wir die anberaumte Pressekonferenz auf der Hattinger Henrichshütte um über die anstehende open air Inszenierung mehr zu erfahren.16 offizielle Mitglieder des Projektes hatte das Panel zu bieten, denen standen 8 Journalisten mehr aus dem lokalen Bereich gegenüber. Man merkte schon, die 8 Journalisten waren den Offiziellen doch ein bisschen viel, so mussten noch Stühle in das Forum herein gereicht werden.
Und dann ging es aber auch schon los: Christiane Spähoff vom LWL moderierte zügig das Thema und brachte die Projektakteure aus allen Bereichen einer solchen Aufführung ins Spiel.
Für 700 Zuschauer werden rund 400 Akteure aus den Bereichen Tanz, Schauspiel, Chor, Komparserie und 3 Solisten, Carmina Burana zur Aufführung bringen. Eine Besonderheit bildet neben der Mischung von Profis mit Nicht Profis die Kämpenschule Witten und Schule Hiddinghausen als Behindertenschule. Die beiden Schulen passen sich vorzüglich in Carmina Burana ein. Das Wesen dieser „Oper“ ist das spontane Agieren der Komparserie, was an und für sich eine gute Regieleistung erfordert. Als Kulisse wird die Hochofenszene der Henrichshütte dienen. Dr. Wolf Dieter Schäfer vom „commedia musicale Hattingen e.V.“ führt die Regie. Wolf Schäfer hatte sich am Gymnasium Holthausen, wo er Musik unterrichtete, einen Namen mit mehreren Musikprojekten gemacht. Das Stück wird von der mittelalterliche Zeit in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg transportiert. Aufstieg der Kohle- und Stahlindustrie bis zu ihrem Niedergang in der heutigen Zeit. Wobei den gesellschaftlichen und politischen Begleitumständen inhaltlich Rechnung getragen werden soll. „commedia musicale Hattingen e.V.“ ist vor 3 Jahre schon einmal mit dem Musical „Anatevka“ in die Öffentlichkeit getreten. Also steht einer Aufführung von Carmina Burana nichts mehr im Wege.
Drei Solisten:
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Ina Yoshikawa, Sopran (Staatsoper Hannover)
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Bertram Paul Kleiner, Tenor (Nationaltheater Mannheim)
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Achim Hoffmann, Bariton (freischaffender Opern- und Konzertsänger, Solingen)
werden das Werk begleiten.
So wird Carmina Burana von:
Regie: Ingmar Otto
Bühnenbild und Kostüme: Ilona Reinhardt
Dirigent: Thomas Schlerka
Orchester: Die Rhein-Ruhr-Philharmonie
zur Aufführung gebracht.
An drei Tagen, vom 15. bis 17. Juni 2012, wird Carmina Burana auf dem Gelände der Henrichshütte in Hattingen zur Aufführung gebracht. Die Premiere wird es am 15. Juni um 19:00 (Mit Vorprogramm) geben. Und wenn es regnet? Kein Problem; denn die Henrichshütte hat einen Saal der dann bei Regen zur Verfügung steht.
Der Kartenvorverkauf findet über:
und evtl. an der Abendkasse statt. Evtl. deshalb, wenn das Wetter gut ist, können noch Stühle dazu gestellt werden. Rollstuhlfahrer und Gäste mit einer 100% Behinderung wenden sich an "sonderkarten@carmina2012.de" um als Vollzahler mit einer Begleitperson freien Eintritt zu erhalten.
Diese Aufführung verspricht sicher einen spannungsgeladenen Abend unter dem Hattinger Himmel zu werden. Landrat Dr. Arnim Brux hat es sich nicht nehmen lassen die Schirmherrschaft für diese Aufführung zu übernehmen.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Hattingen
Ein falscher Professor geht
Von unserem Redaktionsmitglied Kurt – 18 Februar, 2012 – 14:08
In weniger als einem Jahr schwingt nun schon der zweite musikalische Leiter – nach dem unvergessenen Fritz Neuer – vor dem Jungen Chor TakeFour den Taktstock.
Mit grossen Hoffnungen hatte der JungeChor TakeFour im April letzten Jahres seine Neuerwerbung bei der Aktion „Dirigent mit Herz gesucht“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Für die jungen Sängerinnen und Sänger war er mit Stolz als „unser Thomas“ bezeichnet worden. War er doch einstmals einer der ihren – noch zu Zeiten als sie die „Oppauer Dorfschwalben“ waren. Alles schwärmte von „unserem Professor Thomas“.
Wir wollten von dem Oppauer Eigengewächs ein Interview. Unsere Presse-Anfrage nach einem Interview-Termin mit Herrn Schlerka ließ er mündlich beantworten mit „Wenn ich nächstes mal in Oppau bin, machen wir das“. Am Tag des Liedes trafen wir ihn nach der Veranstaltung vor dem Bürgerhaus und erhielten von ihm ein Nein: „Ich gebe keine Interviews. Im Internet wird über mich viel Unsinn geschrieben. Wenden sie sich wegen eines Termins an den Vorstand“.
Der 1. Vorstand der Sänger, wusste von alledem überhaupt nichts. Womit wir andere Quellen bemühen mussten.
Über Suchmaschinen stiessen wir auf die Homepage der Wupperhofer Sänger, deren Dirigent er ist. Dort wird er seit Jahren als „Professor für künstl. Dirigieren“ aufgeführt. Der WZ (Westdeutsche Zeitung) gibt er in einem Interview an: „Seit 2001 Professor für Dirigieren in Braunschweig“. Wir recherchieren in Braunschweig bei städtischen, staatlichen und privaten Musik-Einrichtungen. Die Antworten: „Wir vergeben keine Professuren für Dirigieren“. Eine von seinen vielen Auslandsreferenzen schreiben wir an: Die Tourmanagerin von „City of London Sinfonia“, wo er mehrere Jahre vertraglich verpflichtet gewesen sein will, antwortet nicht.
Wir schreiben zwei Vorstände von Vereinen an, bei denen er tätig ist. Diese leiten das Schreiben an ihn weiter. Offenbar wurde er nun vorsichtig und spürte dass wir ihm auf den Fersen waren. Auf allen Internetseiten, bei denen er Einfluss hat, so z.B. bei den Wupperhofer Sängern, werden die „Pressestimmen zu Prof. Schlerka“ entweder ganz entfernt, oder auf anderen Seiten der „Prof.“ gelöscht.
Im Archiv der WZ ist das damalige Interview hier nachzuzulesen
Fazit
Wir haben unser Recherche-Ergebnis den jungen Sängern und Sängerinnen zu Liebe, nicht veröffentlicht. Dennoch haben wir mit unserer Vermutung wohl richtig gelegen. Denn obwohl Schlerka heimlich, still und leise überall wo es ihm möglich war, seinen offentlich falschen Professorentitel, zurückzog, hinterliess er nach Meinung Vieler, jede Menge Unordnung.
In dem Jahr, wurden wegen des falschen Professors ständig Termine und Übungsstunden verschoben oder fallen gelassen.
Es bleibt dem Chor, der nicht zuletzt wegen seiner musikalischen Professionalität aus der Masse der Chöre heraussticht, zu wünschen, dass wieder Ruhe und ein normaler Probenbetrieb einkehrt.
Dirigent Stefan Merkelbach. Foto: SängerlandUnd so freuen wir uns mit dem Chor und seinem neuen Chorleiter auf eine tolle Saison 2012.
Prof.“ Thomas Schlerka tritt Flucht nach Vorne an – Drohende Veröffentlichung im Solinger Tageblatt
Von unserem Redaktionsmitglied Kurt – 13 Dezember, 2012 – 12:25
Newsconatainer
Artikel(aktiver Reiter)
Quellen
Falscher Professor knickt ein – Druck zu groß
Thomas Schlerka, Archivfoto: Oppau.Info
Thomas Schlerka, Archivfoto: Oppau.Info
Durch eine anonyme Mail an die Wupperhofer Sänger und das Solinger Tageblatt ist der Schwindel von „Prof.“ Thomas Schlerka aufgeflogen. Gestern, 12.12.2012, berichtete das Solinger Tageblatt, dass Chorleiter Thomas Schlerka mit zerknirschter Mine vor die Sänger trat und ein Geständnis ablegte: „Ich gestehe meinen Fehler ein, es tut mir sehr leid“.
Sein Fehler war das unberechtigte, jahrelange Führen eines Professorentitels für „künstl. Dirigieren“. Die Versammlung honorierte das Geständnis, so das Solinger Tageblatt (ST), mit minutenlangem Applaus und das obwohl ihr Vorsitzender Michael Schmitz beteuert „Wir lehnen das unberechtigte Führen von Titeln entschieden ab“. Unabhängig davon stärkt die Vorstandschaft der Wupperhofer ihm weiterhin den Rücken.
Die Jungen Sänger von Sängerland Oppau hatte er ebenso getäuscht wie alle Anderen. Wir waren 2011 darauf aufmerksam geworden und hatten längere Zeit darüber recherchiert. Die Ergebnisse hielten wir aus Rücksicht auf die Jungen Sänger, bis zu seinem Ausscheiden zurück.
Zuviele erfundene Referenzen machten uns damals neugierig. Nach kurzer Zeit stand fest, dass die Professur nicht mit legalen Mitteln erworben war. Wir wollten damals nachfragen und Klärung herbeiführen. Es hätte uns interessiert, was in diesem Lebenslauf gefälscht ist, oder nicht.
Zumindest sorgte der vermeintliche Titel für ein besseres Ansehen, des Täuschers. Dass er damals gleich nach Amtsantritt bei den Sängerländern unsere Interviewanfrage mit den Worten ablehnte:
Im Internet wird sehr viel Falsches über mich verbreitet, machte uns hellhörig.
Wir wollten ihn lediglich als neuen Chorleiter, einer grösseren Leserschaft im Ortsbezirk, vorstellen. Schnell war klar. Der Mann hatte etwas zu verbergen. Und nun steht fest: Im Internet stand nichts Falsches. Es war die Wahrheit. Der Professorentitel war eine Lüge.
Dass er unter dem Druck der Presse in Solingen seine Märchen aufgab, setzt einen Schlusspunkt unter ein unrühmliches Kapitel im Ortsbezirk Oppau.
Unser damaliger Artikel im Februar 2012 war deutlich genug,
Er ist hier nochmals nachlesbar
Wir bedanken uns bei den Kollegen vom Solinger Tageblatt für die Zusammenarbeit.
Oppau
Ortsgeschehen
Textquelle:
Kurt Müller / Solinger Tageblatt
Fotoquelle:
Kurt Müller