Bundespräsident Joachim Gauck wird keine weitere Amtszeit anstreben

Bundespräsident Joachim Gauck Foto: (c) Linde Arndt

Bundespräsident Joachim Gauck Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Bundespräsident Joachim Gauck wird im nächsten Jahr nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen. Mit dieser heutigen Entscheidung hat der Bundespräsident die etablierten Parteien in schwere Bedrängnis gebracht. Trotz allem stimmt es was Bundespräsident Joachim Gauck sagte, Deutschland befindet sich in einem guten Zustand und es dürften keine Probleme sein einen geeigneten Nachfolgekandidaten zu finden. Im Rückblick muss man bei aller Kritik an Bundespräsident Joachim Gauck eines anerkennen, er hat die Beschädigungen des Bundespräsidentenamtes, die seine Vorgänger Horst Köhler und Christian Wulff zu vertreten hatten, beseitigt, der Bundespräsident ist wieder wer. Trotzdem ist er nie an den hoch geachteten und geschätzten Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker heran gekommen.

Die Parteien haben jetzt ein großes Problem, nämlich, eine Person zu finden die diesem Amt gerecht wird. Die Personaldecke der Parteien ist dünn gesät geachtete und geschätzte Personen für dieses Amt  zu finden. Die zur Zeit gehandelten Personen kommen nicht einmal im Ansatz an Gauck oder von Weizsäcker heran, eher an Köhler oder Wulff. Ob die Parteien den Mut haben eine Person zu nehmen, die nicht auf der Agenda der etablierten Parteien zu finden ist und darüber hinaus auch noch öffentlich zu vermitteln ist? Ich denke da an die hochgeachteten Richter unseres Bundesverfassungsgerichtes die allesamt unaufgeregt über Jahre unsere Demokratie hoch hielten. Was Roman Herzog konnte, kann heute ein Udo di Fabrio sicher auch.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

Kunterbuntes Angebot beim AVU-Familienfest

Bald ist es soweit - Akteure freuen sich auf das AVU-Familienfest Foto :(c) Linde Arndt

Bald ist es soweit – Akteure freuen sich auf das AVU-Familienfest Foto :(c) Linde Arndt

[la] Bereits zum 12. Mal findet am 11. und 12. Juni 2016 das große AVU-Familienfest auf dem Außengelände des Energieversorgers an der Drehbank statt.
Schon immer war das Familienfest der AVU ein besonderer Anziehungspunkt. Die Besucherprognose für dieses Jahr liegt geschätzt bei bis zu 15000.
Bürgermeister Claus Jacobi freut sich mit den Initiatoren über diese zusätzliche attraktive Veranstaltung in Gevelsberg, die in diesem Jahr durch das in dieses Event integrierte Tipp-Kick-Turnier [wir berichteten] zu einem besonderen Highlight werden könnte. Das Turnier findet am Samstag von 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.

Andreas Koch von „Zeitgewinn Event“ [Organisator des Freizeitvergnügens] betonte die Genialität dieses Geländes, welches durch seine Anordnung so konzipiert ist, dass Kinder in Ruhe spielen und toben können, ohne dadurch gefährdet zu sein, auf die stark befahrene Straße zu gelangen.
Und es wird einiges für die Kinder geboten. Ein großes Feld von Möglichkeiten für Spiel und Spaß tut sich auf, sei es Bobby-Car-Rennen, ein Zelt voller Holzspielzeug, ein Kinderküchenstudio, eine Hütchenschlacht und vor allem eine besondere Spielstraße für die Kleinen und vieles mehr.

AVU-Vorstand Uwe Träris (3.v.li) erklärt das Programm des diesjährigen AVU-Familienfestes Foto: (c) Linde Arndt

AVU-Vorstand Uwe Träris (3.v.li) erklärt das Programm des diesjährigen AVU-Familienfestes Foto: (c) Linde Arndt

 

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Aber auch die Erwachsenen werden reichlich bedacht. Viele Autohändler sind dabei, so wie Mercedes, Opl, Mazda, Audi, VW, Seat, Toyota oder Mitsubishi und vor allem die AVU mit ihren Elektrofahrzeugen.
Die ebenfalls auf dem Gelände anwesende Fahrschule ist sogar bereit, Kinder unter Aufsicht ans Steuer zu lassen.

Auf einem Großbildschirm der Firma Expert Ellinghaus wird die Übertragung der Spiele der Europameisterschaft erfolgen.

Andreas Koch bemerkte noch, dass es an beiden Tagen für die Besucher insgesamt 15000 kleine Preise übergeben werden.
Die Veranstaltung ist eintrittsfrei und für die Besucher kostenlos.  113 Unternehmen und Vereine beteiligensich an dieser Aktion. Verkaufsstände sind nicht vorgesehen, lediglich Stände, die  Essen und Trinken anbieten werden  für die Bewirtung  äußerst humane Preise nehmen.

Es wird viel geboten, wie immer bei den Familienfesten der AVU. Seien Sie dabei und vor allem verpassen Sie nicht sicherlich sehr spannende  Tipp-Kick-Turnier.

 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

 

 


 

 

 

 

 

12 Räume – Ausstellung KUNSTRAUM EN in Wetter

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Der „Kunstraum EN“ freut sich, Sie und Ihre Freunde zu einer weiteren anspruchsvollen Übersichts-Ausstellung mit Gast-Künstlern mit dem Titel „12 Räume“ einladen zu können.

Am Freitag  03.06.2016 um 19 Uhr würden wir Sie gerne im „Kunsthaus“ Kaiserstr. 50, 58300 Wetter“, zur Vernissage begrüßen.


Mit Maria Bemelmans (NL), Pierre Bogaerts (BE), Reinhard Dedecek, Natascha Dimovska (BE), Myriam Bruels (BE), Agnieszka Henkes, Stefanie Hogrebe, Andrea Hüsken, Beate John, Werner Kollhoff, Wolfram Lakaszus, Elke Schlieper, Michael Schlioeper, Claudia Westermann, Wolfgang Zachow, Verena Baltes, Harald Becker, Alain Bisson (FR), Guido Hense, Doris Hommes, Tartmut Koch, Christine Laprell, Nuri Irak, K. Roth & M. Höller-Schlieper, Ulrike Rutschmann, Rosie Wolf-Laberenz

Wolfram Lakaszus verwandelt einen der Räume in eine interaktive Zone.

 

Begrüßung:
Werner Kollhoff und Michael Schlieper

Einführung:
Dr. Andrea Fink-Belgien, Kunsthistorikerin

Ausstellungsdauer:
Fr., 3. Juni bis So., 3. Juli 2016

 

Führungen sind – nach Anmeldung (W. Kollhoff 02333/9841718) –  vorgesehen am SO 12.06.2016 und SO 19.06.2016 jeweils um 11.30 Uhr .

Ennepetaler Stadtrat sucht Wege um an Geld zu kommen

Hauptausschusssitzung foto: (c) Linde Arndt

Hauptausschusssitzung 31.5.2016 Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Eine Billion Euro werden jährlich an Steuern in der EU der 28 vermieden, hinterzogen oder betrogen. Die letzten Unternehmer-Spielchen wurden mit den Panama-Papers sichtbar oder die Betrügereien mit den „Cum-Ex“ Geschäften, wo der Staat um Steuern betrogen wurde. Stundenlang könnte man aufzählen was die Gier der Unternehmer für einen volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet. Nicht alle Unternehmer machen solche krummen Geschäfte, jedoch die Mehrheit der Unternehmerschaft legt aber doch einen überzogenen Egoismus an den Tag. So wurde in Brüssel schon der zweite „Sonderausschuss zu Steuervorbescheiden und anderen Maßnahmen ähnlicher Art oder Wirkung (TAXE 2)“ gebildet um das Gestrüpp von Steuerumgehungen und deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften gebildet. Der „Sonderausschuss gegen organisiertes Verbrechen, Korruption und Geldwäsche“ aus 2013, kam zu dem Schluss, dass im Bereich Geldwäsche die durch Steuerhinterziehung nötig wurden hunderte Milliarden an dem Fiskus vorbei geschleust wurden. Als deutsche Journalisten hörten wir Ausführungen der Berichterstatter in Brüssel mit Erstaunen; denn Deutschland ist eine der führenden Nationen in der EU, die Vorteile aus den bestehenden Systemen und Gesetzeslücken zieht. Der Vorwurf der EU-Parlamentarier: Deutschland nimmt kaum Kontrollen war.

Wir kommen nach Ennepetal, eine Insel auf der alles in Ordnung ist? Wohl kaum. Auch hier werden wohl, wie überall, die Unternehmer der Gewinnmaximierung frönen und kaum versuchen ihre menschliche Gier zu überwinden.

Ist das jetzt eine besonderer Obsession gegenüber Unternehmern? Nein. Nur die Berichte die in Brüssel vorliegen, befreien von der Naivität und bringen einen in die Realität zurück. Ehrbarer Kaufmann war gestern. Heute sitzt der kluge strategisch und taktisch ausgerichtete Firmenchef auf seinem Sessel. Und weil das so ist, haben Begriffe aus der Moralehre nicht in Überlegungen, bei einem Zusammengehen, einzufließen. Nüchtern und berechnend sollte man heute die Angebote einer Firma prüfen. Unterschiedliche Interessen der Vertragsparteien befördern Konflikte, die grundsätzlich vorhanden sind, Waffengleichheit der Vertragsparteien gibt es nicht, die Möglichkeiten der Unternehmer sind halt größer.

3,5 Millionen pro Jahr wollen die Ennepetaler Unternehmer, um Eckhard Jacob, Karsten Schüßler-Bilstein, Ralf Stoffels, Rolf Bilstein und Christoph Brünger (SIHK) in einer eGmbH einsammeln um diesen Betrag danach als Spende der Stadt Ennepetal zu überweisen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt die Gewerbesteuer nicht zu erhöhen, wobei kein Junktim hergestellt werden soll. Und man höre und glaube, die Unternehmer wollen keinen Einfluss auf die Verwendung der Gelder nehmen. Einzige Bedingung, die Gelder sollen nur den freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben, wie kulturelle, soziales oder Wirtschaftsentwicklungen, dienen. Hört sich zuerst einmal gut an. Die lieben Unternehmer greifen ihrer Stadt unter die Arme – wunderbare PR Geschichte.

Nur, eine Spende ist in der Bilanz eines Unternehmens gewinnmindernd und mindert dadurch die Berechnungsgrundlage für die Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer oder auch anderer Steuerarten. Weiter entsteht ein Konflikt der eine Teilaufgabe des kommunalen Selbstbestimmungsrechtes nach sich zieht. Auch ist der (zumindest de facto Vertrag) justiziabel und wenn ja, kann die Stadt gegen die eGmbH klagen, die im Zweifel kein Vermögen mehr hat?  In unserer Demokratie gibt es im Steuerwesen den Gleichbehandlungsgrundsatz der durch diesen Vertrag tangiert wird und ihn in die Ecke der Rechtswidrigkeit bringt.

Die Stadt und die Unternehmerschaft schafft mit diesem Vertrag ein nicht notwendiges Dilemma, welches den beiden Vertragspartnern, die Stadt mehr, teilweise ihre Entscheidungsfreiheit beraubt. Noch sind die Unterschriften nicht unter diesem Vertrag, den übrigens keiner kennt.

Im Rat jetzt den Vertrag als alternativlos darzustellen um ein HSK (Haushaltssicherungskonzept) abzuwenden ist von den Befürwortern unredlich. Warum geht die Unternehmerschaft nicht her und spendet anlasslos in Projekte, was sie ja auch getan haben. ABC unterstützt den TUS Ennepetal oder Dorma hat dem Gymnasium einen Sportpark finanziert, die der Stadt Ennepetal zugute kommen?
Da ist die Wiederbelebung der Milsper Innenstadt, die sicher einen erheblichen Finanzbedarf erfordert. Da ist die Forderung nach einem zentralen Kinderspielplatz der, wie in Schwelm Martfeld, eine mittlere sechsstellige Summe erfordert. Ist das keine dankbare Aufgabe, die ein Unternehmen adelt? Die Stadt Ennepetal hat in der Vergangenheit doch ihre Unfähigkeit bewiesen,Konzepte und Projekte zu erarbeiten und umzusetzen, die alle scheiterten. Ewig jammert der Kämmerer über seinen Geldmangel, allerdings hatte er (Sein Vorgänger) in 2006 Geld fürs Zocken frei. Oder er hat für seinen Haushalt Gelder für eine Beraterfirma frei gemacht damit sein Haushalt bei der Aufsichtsbehörde überhaupt angenommen wurde.

Im Hauptausschuss wurde über den „Standortsicherungspakt“ nochmals diskutiert/debattiert.

Es gab drei Meinungen zu beobachten:

  • Uns ist das egal, Hauptsache wir kriegen das Geld. Wann können wir das Geld kriegen?
  • Wir vertrauen den Unternehmern und freuen uns auf das Geld, ist doch eine schöne Sache
  • Wir trauen diesem Pakt nicht so recht. Was ist wenn die Stadt das Geld nicht bekommt?

Rauleff (SPD) kündigte die Freigabe der Abstimmung an, Hüttebräucker (FWE) signalisiert Zustimmung, wobei er an Termin für eine Gewerbesteuerhöhung ´16 erinnert. Bezüglich eines neueren Vertrages, soll es ein Gentlemen’s Agreement geben, also nur eine mündliche Vereinbarung, so der Kämmerer Kaltenbach. Warum, was in solchen Fällen durchaus üblich ist, kein Letter of intent abgeschlossen wurde, scheint wohl am Unwissen von Stadtverwaltung und Stadtrat zu liegen. Heymann (CDU) möchte keiner Erhöhung der Gewerbesteuer zustimmen, sondern dieses Gentlemen’s Agreement umsetzen. Albayrak (Die Linke) merkte an, dass es nur um die Durchsetzung von Unternehmerinteressen geht, wobei durch die Hintertür die Gewerbesteuer abgeschafft werden soll. Ennepetal soll hierbei nur als Türöffner dienen.

Albayrak (Die Linke) liegt da nicht ganz so falsch. Wobei 2006 die Bertelsmann Stiftung mit Dr. Kirsten Witte und Günter Tebbe unter Mitwirkung von: Dr. Annette Fugmann-Heesing, Prof. Dr. Martin Junkernheinrich und Gerhard Micosatt die Gewerbesteuer abschaffen wollten um ein drei Säulen Modell zu installieren. Grundlage war bei Ihnen immer das kommunale Selbstbestimmungsrecht der Kommunen. Die Stiftung Marktwirtschaft stellte auch ein Modell vor, welches aber zu erheblichen Steuerausfällen geführt hätte.

Kämmerer Kaltenbach führte dann aus, dass Ennepetal auf diese Spenden angewiesen wäre, da die Stadt die freiwilligen Leistungen einschränken oder sogar einstellen müsste. Wenn das keine Erpressung ist, dann weiß ich es nicht – aber das ist natürlich legitim um den politischen Willen durchzusetzen. Nur der Kämmerer einer Stadt ist keine politische Instanz.

Bürgermeisterin Heymann bat darum Begriffe wie rechtswidrig oder sozial unverträglich zu unterlassen oder zumindest sensibler damit umzugehen. Den Begriff Rechtswidrigkeit führte Güzel Albayrak (Die Linke) in die Debatte, erzürnte den Kämmerer zwar, war aber vollkommen unnötig. Wenn man den gesamten Vertrag, der ja de Facto existiert, betrachtet, verstößt er gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz (formelle Rechtswidrigkeit) in der steuerlichen Behandlung der einzelnen Bürger. Das kann man, zumindest, als Rechtsauffassung eines Einzelnen stehen lassen. Ich glaube aber nicht, dass sich die lokalen Ennepetaler „Koryphäen“ mit solchen Hintergrundinformationen befassen. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen will es ihren Ratsmitgliedern überlassen wie sie abstimmen wollen. Tigges (SPD) ist die Konstruktion dieses Abkommens zu schwammig und er  sieht keine Rechtssicherheit. Wir verplanen das Geld und wissen nicht ob wir das Geld bekommen, so Tigges (SPD). Braselmann (AfD) fragt sich, wenn das Geld diesjährig nicht kommt, müssten wir im darauf folgenden Jahr die Gewerbesteuer unverhältnismäßig erhöhen. Und der letzte im Bunde Haas (FDP) sieht eine starke Unternehmerschaft in Ennepetal, die Ennepetal so groß gemacht hat.

Das Schlusswort steht dem Kämmerer zu, wir müssen Vertrauen aufbringen, so Kämmerer Kaltenbach.

Am Donnerstag dem 2. Juni 2016 wird über einen Stärkungspakt abgestimmt der dem Stadtrat nicht vorliegt, dem lediglich die Worte einer Bürgermeisterin Heymann und eines Kämmerers Kaltenbach zugrunde liegen.

Erinnern wir uns doch  an das Jahr 2006, damals stieg die Stadt Ennepetal in das „aktive Zinsmanagement“ ein. Der damalige Kämmerer Wenke führte aus, Zitat aus dem Protokoll, „Herr Erster Beigeordneter Wenke erläutert die Beweggründe der Verwaltung und weist darauf hin, dass es der Verwaltung vor allen Dingen darauf ankomme, durch das aktive Zinsmanagement Kosten einzusparen.“ Zitatende

Das „aktive Zinsmanagement“ endete in einem Desaster mit endlosen Prozessen die letztendlich mit einem Vergleich endeten. Alles hört sich zuerst immer so harmlos an – „Kosten einsparen“.

Es gibt andere Wege wie sich die Unternehmer an ihrem Standort beteiligen können, was Dorma und ABC jedes Jahr bewiesen haben. Übrigens, sollen ABC, Dorma und die anderen Firmen ihr Engagement nach dem Standortsicherungspakt dann einstellen und stattdessen in die eGmbH einzahlen?

Ennepetal bleibt wohl die Insel der Glückseligen und naiven Bewohner.

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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal