Vom Steuerfahnder zum Charmeur

[la] Die Kabarettabende der KULTGARAGE in Ennepetal, eine Kooperationsveranstaltung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld mit der Stadt Ennepetal, erfahren einen immer größer werdenden Zuspruch. 2012 toppte die bereits in den  Vorjahren sehr  gut besuchten Veranstaltungen, in dem in diesem Jahr sämtliche Veranstaltungen der Staffel schon ziemlich früh restlos  „ausverkauft“ waren.

Lutz von Rosenberg-Lipinsky führte den Reigen im Mai an. Kai Spitzl im Juni, Serhat Dogan im Juli , Chin Meyer im August und Christian Hirdes beendete im September die Saison. Bei jeder Aufführung hatte das Publikum die Gelegenheit mit einem Plus- oder Minus-Coupon seine persönliche Meinung kund zu tun. Für Chin Meyer gab es nur grüne Plus-Coupons in der Abstimmungsbox und so wurde er einstimmig der Sieger und Publikums-Liebling der KULTGARAGEN-Staffel 2012. Er wusste in seiner Show dem Publikum eine ganz sensible Angelegenheit, "Wie konnte es zu der Finanzkrise kommen?"  und anderen ungeheuer steuerlichen Dingen in humorvoller, manchmal leicht sarkastischen Art, zu präsentieren und brachte die Anwesenden zu lautem Gelächter und Beifallstürmen.

   

Und nun war er da, im  Gasthaus „Hülsenbecke“ in Ennepetal, um seinen Kulturpreis, den bronzenen Ennepetaler Fuchs, einen Geldpreis und Fotos seines Auftrittes, in Empfang zu nehmen. Und statt des biederen, streng frisierten Steuerfahnders hatten wir bei dem Pressetermin einen fröhlich und charmanten Preisträger vor uns, mit lockigem Haar, der auch in der kleinen Kultur-Feierstunde der Preisübergabe mit manch kleiner Anekdote oder erfrischenden, witzigen Äusserungen alle Anwesenden in seinen Bann nahm.

 
v.l.: Peter Müller und Carsten Michel [Stadt Ennepetal] / Johannes Dennda und Heike Gräfe [Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld] und im Vordergrund Chin Meyer mit dem Kultur-Fuchs und weiteren Präsenten                                                   Foto: © Linde Arndt

 

 

Chin Meyer arbeitet bereits an seinem neuen Programm, das im Herbst nächsten Jahres startet. Mehr wurde noch nicht verraten.
Vielleicht sehen wir Chin Meyer in den nächsten Veranstaltungen noch einmal mit seinem neuen Programm wieder. Die Macher der  Ennepe-Kultur [Johannes Dennda und Heike Gräfe (Sparkasse) und Carsten Michel und Peter Müller von der Stadt Ennepetal] haben auch für die Zukunft große Pläne vor. Das wäre man schon allein dem Ennepetaler Publikum schuldig, das bereits jetzt schon Nachfragen zum Programm 2013 stellt.

So hoffen und wünschen wir, dass dieser Elan weiter anhält und  Ennepetal, auch ausserhalb,  zu einer guten Adresse für Kulturveranstaltungen macht.

 

Linde Arndt für EN Mosaik aus Ennepetal

Das Ruhrgebiet ist keine grüne Wiese

 

[jpg] So könnte die Aussage lauten wenn man über den Standort Metropole Ruhr Auskunft bekommen würde. 2009 hatten wir in Witten an einem Gespräch zum Thema Flächenmanagement teilgenommen. Damals trennte man sich mit der Idee, einen Katalog über die zur Verfügung stehenden Flächen in der Metropole Ruhr zu erstellen. Viele Fragen und viele Probleme hatten sich der RVR und die MetropoleRuhr anhören müssen.

Nun, am 26.Oktober 2012, war es soweit. Das Projekt „Gewerbliches Flächenmanagement Ruhr“ wurde vor der Presse den geladenen Gästen der 53 Ruhrstädte vorgestellt.

 
v.l.: Dr. Jörg Fabri [Managing Partner allocate International Gmbh:] / Thomas Westphal [Geschäftsführer Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH]/Martin Tönnes [Bereichsleiter Planung Regionalverband Ruhr]/Dr. Günther Horzetzky[Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk]/ Hans Jürgen Best [Stadtdirektor Stadt Essen]/Karl-Friedrich Schulte-Uebbing [Hauptgeschäftsführer IHK Nord Westfalen]                                                              Foto: © Linde Arndt
 

Nach Fertigstellung dieses Projekts gilt, es sieht gut aus und die Metropole hat weitere Probleme nicht lösen können.

Ein paar Facts :

  • Bei einem jährlichen Flächenverbrauch von 212 ha  sind die verfügbaren Flächen zu knapp bemessen.

  • Zusammenhängende Flächen von 10 ha sind sehr schwer zu bekommen.

  • 43% von 2.721 ha der potenziell zur Verfügung stehenden Flächen sind mit Restriktionen belegt.

  • Mit Hilfe der von der MetropoleRuhr GmbH herausgearbeiteten Tools konnten von den Restriktionsflächen 1.552 ha zusätzlich bereit gestellt werden.

  • „Auf der grünen Wiese“ wird sparsamst geplant, womit das 5 ha/Tag der Landesregierung umgesetzt wird.

  • Ein digitales Erfassungs- und Analysewerkzeug für Bürostandorte wurde mit ausgewählten Kommunen entwickelt.

  • „Best-Practice-Beispiele" wurden herausgearbeitet um als „Blaupause“ anderen Kommunen zur Verfügung zu stehen.

Das alles kann jedoch nicht dazu führen sich auf den nun ersten getätigten Schritten auszuruhen. Dies zeigte einmal mehr der Vortrag von Dr. Jörg Fabri der kurzerhand die Standortbetrachtung von Seiten des potenziellen Investors betrieb. Fabri machte es sich einfach, indem er die Metropole Ruhr in Beziehung zur Region Düsseldorf setzte. So sind die erzielbaren Flächenerlöse in der Region Düsseldorf mit 5,20 Euro/qm ungleich höher als die der Metropole Ruhr mit 3,50 Euro/qm. Die umfassendere Betrachtung aus Sicht des Unternehmers ist eben nicht nur das blinde Starren auf den Gewerbesteuerhebesatz. Vielmehr fließen eine Vielzahl von Parametern in die Entscheidungsfindung der Unternehmer mit ein. So stehen den Unternehmern verschiedene und unterschiedliche Benchmarking Studien uneingeschränkt zur Verfügung.

 
v.l.: /Karl-Friedrich Schulte-Uebbing / /Martin Tönnes / Thomas Westphal/ Dr. Jörg Fabri / Roland Lohsträter [Geschäftsführer PHILLIPINE Gmbh & Co, Dämmstoffsysteme KG                                                                                                      Foto: © Linde Arndt
 

Fakt ist jedoch folgendes:

  • Es gibt nicht unbedingt eine persönliche und räumliche Bindung der Unternehmen.

  • Es gibt ein ganzes Tableau von Parametern in der Entscheidungsfindung. Der Hebesatz ist zwar an oberster Stelle, kann aber durch eine Gewichtung nicht zum alles bestimmenden Faktor gesehen werden.

  • Es gibt keinen Standort der für alle Branchen zutreffend sein kann.

  • Einzelne Abwanderungen können eine „Todesspirale“ in Gang setzten die letztendlich nur schwer wieder umzukehren ist.

  • Es muss eine „Wohlfühlstrukur“ in der Stadt geschaffen werden, die die Entscheidungen hinsichtlich der rationalen und emotionalen Gründe begünstigt. Da kann der besonders günstige Autobahnzugang mit einem guten Innenstadtflair korrespondieren. Also, Autobahn alleine reicht nicht!

  • Clusterbildungen in der Wirtschaftsförderung begünstigen aber auch offene Produktpaletten in den Industrieparks zu lassen.

  • Betrachtungen des gesamten lokalen und regionalen Wirtschaftsraumes anstreben.

  • Ein Klima schaffen welches die Einpassung neuer Unternehmen in den Industriepark als zwangsläufige Entscheidung sieht.

 

Nun zu dem Wirtschaftsraum Düsseldorf. Sicher das Image von Düsseldorf ist ungleich günstiger als das der Metropole Ruhr. Nun, die Düsseldorfer hatten vor 50 Jahren nur den Radschläger als Imageträger gehabt. Die Wandlung von Düsseldorf war ja nicht hinter verschlossenen Türen vollzogen worden, jeder konnte zusehen und jeder konnte sich einzelne Maßnahmen abkupfern oder eigene Maßnahmen, die ein besseres Image ermöglicht hätten, aufbauen. Das Argument Landeshauptstadt mag hier nur als Entschuldigung gelten.

Das das Image „Kohle und Stahl“ der Metropole noch negativ nachhängt, ist doch nur den schwachen oder nur unzureichenden Marketingstrategien zu verdanken. Erst in den letzten 3 Jahren kam überhaupt ein Bewusstsein auf, solche Strategien zu entwickeln. Nach dem Kulturhauptstadtjahr wurde gerade eine Kakophonie an Marketingstrategien heraus gebracht.

Wir gehen nicht mehr mit schwarzen Gesichtern durch unsere Innenstädte, die evtl. noch mit Kohlenstücken gepflastert sind. Unsere Städte haben auch nicht nur Brachen, vielmehr haben auch wir Landschaften mit sehr viel Grün. Wir haben spannende kulturelle Ereignisse, die den Ereignissen der anderen Regionen weit überlegen sind. Nur, wo bleibt die überregionale Kommunikation hinsichtlich solcher herausragender Events? Als Beispiel sei hier die Milliardeninvestition in die Renaturierung der Emscher genannt. Bedingt durch den dominierenden WAZ Konzern in der Metropole, finden solche Ereignisse nicht die dementsprechenden Würdigungen. Auch die Pressestellen in den Städten der Metropole verstehen es nicht, den Wandel und das schon Erreichte offensiv darzustellen. Hier arbeitet der Düsseldorfer Raum eben besser. Was fehlt, ist eben die übergeordnete Marketingstelle, die zielgerichtet die Nachrichten an die Medien verteilt.

Kommen wie dann zu den immer mal wieder so groß beschworenen interkommunalen Zusammenarbeiten. Es stimmt, man spricht miteinander. Nur man arbeitet keine konzeptionellen Strategien interkommunal aus. Man wartet ab, bis man kein Geld mehr hat, um auf dieser Basis mit dem Nachbarn zusammen zu arbeiten.

Es ist erschreckend, wie sich Städte wie Düsseldorf  weiter entwickeln und sich zu „Oberoberoberzentren“ entwickeln.

Politik und Bevölkerung sollten sich überlegen, ob die Metropole Ruhr als folkloristisches Ziel gelten sollte, in der Leute mit grauen Leinenanzügen und Helm rumlaufen um auf Kohle zu beißen.

Die Metropole Ruhr hat zwar ganz leise die Planungshoheit, den RVR und viele, viele andere Institutionen, sie hat aber immer noch nicht den Regierungsbezirk Ruhr mit welchem man sich identifizieren könnte. Es wird Zeit dafür.

Wie sagte Dr. Fabri: Es fehlt ein gewisses Selbstbewusstsein in der Metropole Ruhr um sich gegenüber der Landesregierung zu behaupten. Richtig!

Und verdammt noch mal, das Ruhrgebiet ist keine grüne Wiese aber die Metropole hat landschaftlich sehr viel zu bieten. Und da ist sehr viel grüne Wiese dabei.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

LeseLust 2012 – Das Kinder- und Jugendbuchfestival startet im November

[Gevelsberg] 2012 macht sich das Festival "LeseLust" auf den Weg von Ost nach West und reist entlang der Lenne und der Ennepe.
Neben Hagen, Iserlohn, Plettenberg, Attendorn und Schmallenberg kommt das Festival auch nach Gevelsberg.

In über 60 Veranstaltungen für Kinder- und Jugendliche treffen die Besucher auf Autorinnen und Autoren, erleben in Workshops, wie sie selbst künstlerisch und kreativ arbeiten können.Schon die Programmhefte, eins für Kinder, mit Zeichnungen der Bochumer Illustratorin Wibke Brandes, eins für Jugendliche mit coolen schwarz-weiß Fotos, machen Lust aufs Stöbern in den Broschüren und auf Entdeckungen bei Lesungen, Workshops, Literaturverfilmungen, Krimiquiz und Wissenschaftsshow.

                         
        
 
Foto: © Linde Arndt
 

Das bunte Gevelsberger Programm erarbeitet von Stephanie Krohn von der (Buchhandlung Appelt) und Klaus Fiukowski ( filmriss kino) setzt sich wie folgt zusammen:

Den Start macht am Montag, den 12.11.2012 unter dem Titel LAMM-WÜTEND eine Papiertheateraufführung mit Bilderbuchbetrachtung, mit der Autorin Regina Schwarz. Der preisgekrönte Autor Zoran Drvenkar hat am Dienstag, den 13.11.2012 die neuen Abenteuer der „Kurzhosengang & Das Totem von Okkerville“ bei seinem Besuch mit im Gepäck. Es geht um Werwölfe, Sportlehrer, vier schräge Jungs und Mädchen, die bei ihrem Anblick in Ohnmacht fallen.

Am Mittwoch, den 07.11.2012 wird Sulaiman Masomi mit Gevelsberger Schülern einen Poetry Slam Workshop durchführen.

Am Donnerstag, den 15.11.2012 macht „Liliane Susewind“ die Heldin der aktuellen Kinderbuch-Reihe der Autorin Tanya Stewner Halt in Gevelsberg, bevor am Freitag den 16.11.2012 das Kindertheater Wundertüte mit „Grimms Märchen… leicht gekürzt!“ eine bunte Märchenrevue mit den Helden der Grimmschen Märchenwelt auf die Bühne bringt.

Ergänzt wird das Programm durch die Verfilmung des Janosch Bilderbuches „Komm wir finden einen Schatz“ und der Filmvorführung des französischen Kinderbuch-klassikers „Krieg der Knöpfe“.
 „LeseLust“ – Das Kinder- und Jugendbuchfestival ist ein Kooperationsprojekt vom Kulturbüro Hagen mit dem Kulturbüro Iserlohn, der Stadtbücherei Plettenberg, den Büchereien Schmallenberg und Attendorn sowie dem Filmriss Kino Gevelsberg.

Es wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Veranstaltungen kosten 3,-€ pro Person.

Anmeldungen für Gevelsberg nimmt das filmriss kino unter der Telefonnummer 02331-53045 oder per mail unter kontakt@filmriss.de, entgegen.

Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter www.leselust.hagen.de

Die Gesunderhalter in Gevelsberg

 

   
v.l.: Bürgermeister Claus Jacobi / Dr. Sabine Wansor-Schlünder / Jörg Hundacker / Daniela Alze
 

[jpg] Es wird der schon 4. Gesundheitstag am Samstag, dem 27.Oktober 2012 im Gevelsberger Rathaus. Neun Gevelsberger Ärzte und rund 20 angeschlossene weitere Firmen und Praxen rund um das Thema Gesundheit haben sich deshalb zu einem Netzwerk zusammen geschlossen. Das Ganze geht über die Grundversorgung hinaus, indem die Vorsorge eine herausragende Rolle spielt.

2008 hatte sich die Gesund GmbH gegründet um im Rahmen eines Vorsorgeprogramms jedem Interessierten  in bestimmten problematischen Bereichen ein medizinisches Gespräch oder eine Untersuchung anzubieten.

In diesem Jahr haben sich die Gevelsberger einen Gesundheitsparcour einfallen lassen.

An mehreren Stationen sind diagnostische Messungen und Untersuchungen möglich.
So werden angeboten:

  • Blutdruckmessung

  • Blutzuckerbestimmung

  • Cholestrinmessung

  • Größe/Gewicht/BMI/Taillenumfang

  • Lungenfunktionsmessungen

  • Schilddrüsenultraschall

  • Hörtest

  • Sehtest

  • Gesichtsalterungsmessung

  • Computeranalyse des Fußgewölbes

 

  • Hörtraining mit Voranmeldung

  • Demenztest mit Voranmeldung

Die Voranmeldungen zum Hörtraining und dem Demenztest können über das Seniorenbüro der Stadt Gevelsberg, bei Frau Daniela Alze, unter der Tel. Nr.: 02332/771-255 vorgenommen werden.

Außerdem findet man Informationsstände zu den Kursen:

  • Ernährungsberatung (Einzel/Gruppe)

  • Raucherentwöhnung

  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

  • Autogenes Training

 

Auch werden Sprechstunden von Fachärzten zu folgenden Themen abgehalten:

  • 10:30 Bluthochdruck u.a. Herzkreislauferkrankungen

  • 11:30 Rückenbeschwerden u. a. orthopädische Erkrankungen

  • 12:30 Mädchensprechstunde ( z.Bsp. Verhütungsfragen )

  • 13:30 Frauenheilkunde

 

Es geht um zwanglose und stressfreie Beratungsgespräche die evtl. Impulse für weitere diagnostische Untersuchungen oder aber vielleicht andere Therapieansätze erbringen sollen.

Bürgermeister Claus Jacobi öffnet sein Rathaus gerne für diesen Gesundheitstag  um den  Besuchern eine zwanglose und kostenlose  Vorsorgeuntersuchung zu ermöglichen. 2011 fanden sich an die 600 Besucher im Rathaus ein. Zu wünschen wäre über 2012 hinaus eine Ausweitung des Angebotes des Gesundheitstages. Letztendlich betonen alle Beteiligten die Wichtigkeit einer Vorsorgeuntersuchung, die bei bestimmten Krankheiten zu einer notwendigen frühen Therapie führen.

Frau Dr. Sabine Wansor-Schlünder und der Geschäftsführer der Gesund GmbH, Herr Jörg Hundacker, sehen sich auch in der Pflicht, die neueren Ansätze für eine erfolgreiche Ernährungsberatung und bei der Raucherentwöhnung vorzustellen.

 

Gesund bleiben!

4. Gesundheitstag

Samstag, dem 27. Oktober 2012

von 10:00 – 16:00 Uhr

 

im Rathaus der Stadt Gevelsberg

            

 

Aus allen Fachbereichen stehen Ärztinnen und Ärzte die ganze Zeit den Fragen der BesucherInnen des Gesundheitstages rund um das Thema Gesundheit zur Verfügung.
Es sind aber auch noch andere Beratungen durch Apotheker, Pharmazeuten, Physiotherapeuten und Krankenkassen möglich.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Demokratische Alltäglichkeiten in einer funktionierenden Demokratie

 [jpg] In Ennepetal läuft im politischen Bereich immer alles anders. In der Regel so anders, indem alles sich in einer peinlichen oder lächerlichen Ecke wieder findet. Manchmal weiß man allerdings nicht, ob da nicht noch eine Steigerung möglich ist. Nur dann fehlen einem die Worte.

Bedienen sich andere Kommunen fleißig der vorhandenen Fördertöpfe aus Bund, Land oder der EU, geht Ennepetal an diesen Töpfen mit einer verächtlichen Mimik vorbei. Wir machen alles aus eigener Kraft, so die Botschaft. Wahrscheinlich macht die politische Zunft nicht einmal die jährliche Steuererklärung, weil das Finanzamt evtl. eine Rückzahlung machen könnte. Die Gefahr besteht ja.

Nachbarstädte machen für ihre Kinder und Erwachsenen mitten in der Stadt einen Freiraum, der auch fleißig genutzt wird. Und Ennepetal? Die jammern erst einmal darüber und werfen den Nachbarstädten vor auf ihre Kosten solche Investitionen zu tätigen. Warum? Ennepetal muss in die Umlagesysteme einzahlen, weil die Stadt offensichtlich nichts mit ihrem vielen Geld anfangen kann. Ok, das ist jetzt etwas übertrieben. Wenn man aber die Parameter der Umlage-Berechnung ansieht, so kann man diese verkürzte Aussage schon tätigen. Was wundert es einen? Das Ganze läuft schon seit Jahren so und in Ennepetal ist niemand in der Lage daraus zu lernen. Politisch und administrativ wird in Ennepetal seit Jahren blockiert und alle Beteiligten sind auf Tauchstation und beschäftigen sich mit sich selber. Kommt jemand mal aus der Deckung um mal für die Stadt etwas anzukurbeln, wird erst einmal alles zerredet und letztendlich von der Agenda abgesetzt. Und so entwickelte sich Ennepetal in den letzten 30 Jahren zu einer reinen Schlafstadt im doppelten Sinne.Das schöne Ennepetal, welches immer so gerne zitiert wird, ja, das gibt es. Man muss nur z.B. mal vom Hesterberg über Tal und Höhen schauen, so sieht man das schöne Ennepetal. Was aber hat die Politik und die Verwaltung damit zu tun? Nichts! So bleibt die Aussage über „das schöne Ennepetal“ nur ein schmücken mit fremden Federn.

                    

Und jetzt passiert etwas im Ennepetaler Koordinatensystem: Tischtücher werden zerschnitten und Karten werden neu gemischt. Ein neues Spiel? Die CDU Fraktion hat sich gestritten und dann zerstritten, was in einer Demokratie ein ganz normaler Vorgang ist. Heraus kamen zwei Fraktionen, wohl gemerkt, Fraktionen, nicht Parteien. Auf der einen Seite die CDE mit dem alten Fraktionsvorsitzenden Walter Faupel und auf der anderen Seite die CDU mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden Bernd Decker. Bernd Decker (CDU) hatte ganz normale demokratische politische Verhaltensweisen an den Tag gelegt, er strebte die Führung der CDU Fraktion an und bekam sie auch. Nur hatte er nicht mit dem Ehrenvorsitzenden Walter Faupel (CDU) gerechnet, der letztendlich seine „Strippen“ wieder zog. Beide, Decker wie Faupel, scheinen das eigentliche Problem der Partei nicht zu sehen, nämlich, die Schärfung des Profils einer politischen Gruppierung. So sind die Grenzen zwischen den Ratsparteien nicht erkennbar." Ich bin dafür weil der Andere dagegen ist", gibt halt kein Profil her.

So stellt sich folgendes in Ennepetal dar: Die CDE schließt eine Zusammenarbeit mit dem politischen Gegner SPD aus und die CDU ist einer Zusammenarbeit von Fall zu Fall nicht abgeneigt. So wurde die Nagelprobe bei der Wahl von Anita Schöneberg (SPD) zur 1.Bürgermeisterstellvertreter geprobt, dies spülte Frau Schöneberg jährlich rund 5.000,– Euro mehr in den Geldbeutel. Das Nachsehen hatte der CDE Vertreter Ludger Brinkmann. Jetzt hat die CDU Fraktion die Karten neu gemischt. Nun könnte man meinen die Blockaden hinsichtlich der Weiterentwicklung der Stadt Ennepetal könnten sich lösen. Nur, die SPD befindet sich ja selber in einem desolaten Zustand. Kann man die SPD in Ennepetal nur als ein besseres Kaffeekränzchen bezeichnen, die mal immer wieder von besseren Zeiten träumt indem man von dem damaligen Arbeiterverein aus dem Jahre 1863 spricht. Lassalle, Liebknecht oder Bebel sind schon lange tot, die Zeiten haben sich total geändert, was man allerdings von der Ennepetaler SPD nicht sagen kann. Der Flächennutzungsplan wurde von der SPD nur mit einer Bemerkung bedacht, in dem Plan ist Bülbringen nicht eingezeichnet. Ein Gestaltungswille war in keiner Phase zu erkennen. Allerdings auch nicht von den anderen Parteien. 2009 die Kommunalwahl. Die SPD wusste ihre bundespolitischen Wahlaussagen auf den kommunalen Bereich herunter zu brechen. Wofür also steht die SPD? Für alles und nichts? Das Signal der Stellvertreterwahl von Frau Schöneberg war eindeutig – wir wollen einen Posten. Aber sieht es bei der CDU anders aus? Nein! Die Anträge für eine Hundewiese oder für einen zentralen Spielplatz sprechen eine beredte Sprache. Wir wollen was, wissen aber nicht wie.

Die Frage lautet jetzt: Können die beiden Fraktionen CDE und CDU eine Wende in der Ennepetaler Politik bringen? Es darf bezweifelt werden, wenn man bedenkt, dass auch die FDP und die Grünen eine „Häutung“ durchmachen. Und so bleibt nur der fromme Wunsch, die CDU Gruppe um Bernd Decker möge im politischen Koordinatensystem von Ennepetal einen Impuls geben, sodass die Bewegungslosigkeit aufgelöst würde. Eine Belohnung gäbe es sicherlich, indem Ennepetal aus der Bedeutungslosigkeit käme und sich damit auf das öffentliche Radarsystem setzen würde. Sogar die Umlage würde sinken, wenn Ennepetal endlich das tun würde, was nun mal eine Kommune tut – sich weiter entwickeln. Und unter Weiterentwicklung sollte man nicht die Steigerung von Gutachten oder Studien verstehen oder gar noch schlimmer mit den Geldern zocken, sondern konkrete Entscheidungen hinsichtlich einer besseren Kommune Ennepetal tätigen. Für die Natur haben wir ja schon mal jemand der sich kümmert, den haben wir aber schon seit tausenden von Jahren.

Wie gesagt, die Politik ist auch in Ennepetal angekommen. Vielleicht werden wir in Ennepetal auch demokratische Verhältnisse bekommen. Zumindest kann man sich das ja vielleicht wünschen – ist ja bald Weihnachten. Eine Revolution war das aber sicherlich nicht, es war nur eine demokratische Alltäglichkeit.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.
[Fotos der Collage Linde Arndt]

Wanderer zwischen den Welten

 

   
v.l: Kuratorin Dr. Eva Müller-Remmert und Walter Smerling, Direktor MKM Museum Küppersmühle
 

[jpg] Bernard Schultze, ein deutscher Künstler, ein Wanderer oder auch ein Träumer. 2005 ist er fast 90 jährig gestorben. Bis zuletzt lebte er seine Kunst. Dabei hätte er nach dem 2.Weltkrieg der Kunst lebewohl sagen können, denn ein Luftangriff zerstörte alle seine bis dahin geschaffenen Werke. Nicht so Bernard Schultze, er war schon auf einem Weg, einem Weg der sich in seinen Kunstwerken widerspiegelte. Er war auf diesem Weg ein Wanderer der suchte und viele Stationen durch lief, eine spannender als die Andere. Dazu kam für ihn die Wiederendeckung der informellen Kunst, des Informells. Keine Form, nicht Gegenstand alles ist fließend und grenzenlos.

So erweiterte er sein Œuvre um Skulpturen, die er als „Migofs" bezeichnete. Eine Wortschöpfung, sicher. Es zeigte aber auch seinen Hang zur Sprache wo er die Lyrik für sich entdeckte. Seine Spinnwebenschrift, Gedichte und Bilder verwunderte niemanden, denn er war doch ein Mensch, der sich  in einem inneren Dialog befand. Und so kommen wir zu den Welten, die Bernhard Schultze nach Belieben als Wanderer betrat. Es sind Welten wie Goethe sie in seiner „Seligen Sehnsucht“ in seinem „West-östlichen Divan“ so tiefsinnig zeichnete. Und so heißt es da in den letzten beiden Strophen:

 

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

 

 Er (Schultze) verbrannte nicht, er kam der lebenspendenden Flamme jedoch immer näher und wusste um diese Werdung eines jeden Künstlers. Es ist immer eine Gratwanderung und sie inspirierte ihn immer aufs Neue. Seine großformatigen Bilder sind in ihrer Entstehung von einem Punkt beginnend eine Wanderung über die Leinwand, wo in einem Prozess ein atemberaubendes Werk entstand.

Collagierend seine Zungen-Collagen, die feine filigrane mäandernde Verästelungen aufweisen aus denen diese Zungen herausragen. An einem anderen Werk mag man sich bei naher Betrachtung in seine verwirrenden Strukturen verlieren. Wer hat es nicht schon erlebt, im Sommer auf einer grünen Wiese liegend, sich in den über sich dahin ziehenden Wolken zu verlieren. Ja, Bernard Schultze verleitet dazu sich zu verlieren, dieser Welt zu entfliehen um in einer vielleicht besseren Welt sich wieder zu finden. Und so sagte er 1990:

Das wichtigste, mein Zentrum, sind die großen narrativen Bilder, die große, ja endlose Erzählung, weil während des Malens […] immer wieder das Erzählerische ‚reinkommt, das Erzählerische nicht in Gegenständen, sondern in Formen, die man nachher entschlüsseln kann, wo man sagt: Was ist das? Das ist ein Gesicht von einer Hexe, das sind fliegende wilde Vögel! Ich gebe auch den Bildern die Titel in dieser Richtung, das lasse ich alles kommen […] – meine Arbeit ist die Kontrolle und der Bau, die große taktische Planung dieser Bilder.“

 

Muss man da noch was hinzufügen?

Sein „Fratzentanz um Atomängste“ zeigt sehr feinfühlig die verlogenen nicht vorhandenen Perspektiven der gesellschaftlichen Akteure. „Hofmanns Eskapaden“ erinnern an E.T.A.Hofmann diesen Dichter der sicherlich heute als Fantasiedichter durchgehen würde. Diese Eskapaden zeichnen eine Fantasiewelt der man sicher einmal folgen sollte, „Lebensansichten des Kater Murr“ ist z.B. so eine Welt von Hofmann, die zu solchen Inspirationen führen.

Dann wandte er sich den Skulpturen zu, die er „Migofs“ nannte. Es sind körperlose Figuren, die losgelöst eine figurative und assoziative Szenerie darstellen. Da quillt es, verzweigt sich, ist bespickt, steht – aber nicht auf Füßen –  es mutet an und macht neugierig. Sein „Turm-Migof“ ist so ein Exponat: Es entsteht hier etwas aus sich selber. Jedoch scheinen sich Wesen in diesem Exponat eingenistet zu haben, die dieses Werk nach vorne gebracht haben.

 
"Lynth"
   
"Turm-Migof"
   
"Herbst-Blätter-Scheuche"

Schultze reichte die Dimension der Malerei nicht. Er wollte die Grenzen überschreiten, immer wieder und so wie man es sieht mit großer Freude. Es ist seine Welt in der er sich staunend bewegte, sie auslotete und wieder mit einem Werk zurück kam. Avantgardist war Bernhard Schultze in seiner Zeit. Und Heute? Er ist einer der großen Künstler des 20. Jahrhunderts, den niemand missen möchte.

Das MKM Museum Küppersmühle zeigt in einer eindrucksvollen Retrospektive eine umfangreiche Werkschau von Bernard Schultze, die es ermöglicht in die Welt des Künstlers einzutauchen. Es sind Schlüsselwerke, die von Dr .Eva Müller-Remmert aus vielen Museen und Sammlungen mit der im MKM beheimatete Sammlung Ströher vereinigt wurden. Es ist eine Ausstellung, die einen in eine Gefühlswelt des Staunens führt und die neugierig auf jedes Exponat in diesen Welten macht.

 

Zur Ausstellungseröffnung sprachen:
Walter Smerling, Direktor
MKM Museum Küppersmühle

Dr. Eva Müller-Remmert
Kuratorin der Ausstellung

Petra Roth
ehemalige Oberbürgermeisterin
Frankfurt am Main

 

Kuratiert wurde diese Ausstellung von Frau Dr. Eva Müller-Remmert.

BERNARD SCHULTZE – GEGENWELTEN

19. Oktober 2012 – 20. Januar 2013

 

Öffnungszeiten Führungen:

Mi 14 – 18 Uhr Jeden Sonntag 15.00 Uhr
Do – So 11 – 18 Uhr sowie nach Vereinbarung
Feiertage 11 – 18 Uhr

 

Eintrittspreise

Ausstellungen 4,– €, Sammlung 6,– €, gesamtes Haus 8,– €,
ermäßigt 4,– €, Gruppen ab 10 Personen 4,– €, Kinder und Schüler frei

 

Katalog

Wienand Verlag, 2012, 150 Seiten, 29,80 € (Museumsausgabe)
ISBN 978-3-86832-125-8

 

Begleitprogramm

Im Labyrinth des Bernard Schultze: FarbPhantom und FormGespinst

 

Sonderführung mit Sabine Falkenbach
Mittwoch, 14. November 2012 – 16.30-17.30 Uhr
Eintritt: 8,– Euro an der Museumskasse, inkl. Eintritt in die Ausstellung
Anmeldung im MKM unter office@museum-kueppersmuehle.de
oder Telefon 0203 / 301948 -10

Das Koloristische und das Phantastische

Die Welt im Farbenrausch: Von Adam Elsheimer (1578-1610) bis zu James
Ensor (1860-1949) und Bernard Schultze (1915-2005)
Kurzseminar mit Sabine Falkenbach
Mittwoch, 21. November 2012 – 16.00-17.30 Uhr
Eintritt: 8,- Euro an der Museumskasse, inkl. Eintritt in die Ausstellung
Anmeldung im MKM unter office@museum-kueppersmuehle.de
oder Telefon 0203 / 301948 -10

 

Perlschwarz und schwer die Sommernacht“

Gedichte und Texte von und über Bernard Schultze
Lesung und Führung mit Sabine Falkenbach und Jörg Mascherrek
Mittwoch, 28. November 2012 – 18.30 Uhr
Eintritt: 9,- Euro an der Museumskasse, inkl. Eintritt in die Ausstellung,
Einlass ab 18.00 Uhr
Anmeldung im MKM unter office@museum-kueppersmuehle.de
oder Telefon 0203 / 301948 -10

 

Über die Gegenwelten des Bernard Schultze

Gespräch mit Peter Iden (Theater- und Kunstkritiker), Walter Smerling (Direktor
MKM) und Jörg Mascherrek (VHS Duisburg) in der Ausstellung
Donnerstag, 17. Januar 2013 – 18.30 Uhr
Eintritt: 6,- Euro an der Museumskasse inkl. Eintritt in die Ausstellung,
Einlass ab 18.00 Uhr
Anmeldung im MKM unter office@museum-kueppersmuehle.de
oder Telefon 0203 / 301948 -10

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg

[Fotos: © Linde Arndt – weitere Fotos in der Gallery]

Bettina Hofman in der Alten Synagoge

Bettina Hofmann (Wuppertal):

Die goldene Medine:

Jüdische Einwanderer aus Osteuropa nach Amerika

Ihre Literatur an der Schwelle zum 20. und 21. Jahrhundert

 

Termin: Dienstag, 23.10.2012, 19.30 Uhr

Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Eintritt:     3 Euro

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid

 

In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Begegnungsstätte Alte Synagoge

 

Im Rahmen der Reihe Über die Welt und Gott. Hoffnung – Heimat. Blicke auf jüdisch-christliche Geschichte“

 

Die Juden sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine kleine, doch sichtbare Minderheit in der amerikanischen Gesellschaft, mehrheitlich geprägt von Einwanderern aus Osteuropa. Diese stehen vor der großen Herausforderung, zwischen Bewahrung der eigenen religiösen und kulturellen Identität zum einen, und der Anpassung an die noch fremde Lebenswelt zum anderen, in Amerika eine neue Heimat zu finden.

Dr. Bettina Hofmann, Amerikanistin an der Bergischen Universität Wuppertal, zeichnet in ihrem Vortrag die Geschichte der verschiedenen Einwanderungswellen von der Massenimmigration um 1900 bis heute nach und geht besonders auf die vielen interessanten Schriftsteller ein, die ihre Migration zum literarischen Thema gemacht haben.

Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Katja Schettler, Mitarbeiterin des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid, zur Verfügung:
Tel: 0202 49583-17  Mail:
schettler@bildungswerk-wuppertal.de

 

Dr. Ulrike Schrader
Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Genügsamkeitstraße
42105 Wuppertal
Tel. 0202-563.2843
 

Die Gräfte am Haus Martfeld in Schwelm

[Schwelm] Im Oktober 2012 reinigten Mitglieder der SPD-Fraktion die Gräfte ( Niederdeutsches Wort für Graben | Anm.d.Red.) am Haus Martfeld zum neunten Mal.

Viel hat sich seit der ersten Aktion 2004 verändert.

Da ist zum einen die Regelmäßigkeit der Pflege der Gräfte. Darüber hinaus nehmen die erhaltenden Maßnahmen seit 2010, in Kooperation mit der AGU (Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Schwelm e. V. | Anm.d,Red.), der BürgerStiftung Lebendiges Schwelm, der Feuerwehr Schwelm, der Wilhem-Erfurt-Stiftung, dem Märkischen Gymnasium, den Technischen Betrieben Schwelm und dem Verschönerungsverein Schwelm das Ganze in den Blick und verbessern so die Situation der Gräfte nachhaltig.

Das zeigt Spuren. Der Pflanzenbewuchs kommt unter Kontrolle. In diesem Jahr konnte der Bewuchs an der Innnenmauer komplett bearbeitet werden. Darüber hinaus konnten diesmal alte Pflastersteine und Platten, die wohl nach früheren Arbeiten in die Gräfte gekippt worden waren, aus der Schlammschicht geholt werden.

 Müll gilt es leider weiterhin zu entfernen. Nicht jeder Parkbesucher handelt so, als wolle er das Ensemble Martfeld mit der Gräfte erhalten wissen. Einfach und hilfreich wäre, die Besucherinnen und Besucher beachten die informativen Hinweistafeln, die Schülerinnen der damaligen Jahrgangsstufe 8/9 des MGS (Märkisches Gymnasium Schwelm | Anm.d.Red.) geschaffen hatten. Die negativen Folgen der Fütterungen mit Brot u.a. sind dort seit 2011 deutlich zu lesen.

Wer bei der Reinigung der Gräfte mitmacht, sieht sie auch. Die in den Jahren angewachsene Schlammschicht ist ein Problem, das noch auf eine Lösung wartet. So bleibt die jährliche Reinigung die Grundlage für den Erhalt der Gräfte.

 

Else Lasker-Schülers Lesung in der Stadthalle in Elberfeld

„Das Publikum war starr vor Staunen.“
Else Lasker-Schülers Lesung in der Stadthalle
in Elberfeld

Ein Abend mit Andreas Ramstein und Michael Okroy

Termin: Montag, 22. Oktober 2012, 19.30 Uhr
Ort: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Eintritt: 3 €

 

Vor genau 100 Jahren, am 22. Oktober 1912, kam Else Lasker-Schüler aus Berlin nach Elberfeld, um im „Kaisersaal“ der Stadthalle aus ihren Werken zu lesen. Es war die einzige öffentliche Lesung der jüdischen Dichterin in ihrer Heimatstadt. Vor ihrem Aufritt, zu dem sie die „Literarische Gesellschaft“ eingeladen hatte, teilte sie dem Veranstalter mit: „Je größer der Saal, je schwungvoller mein Organ. Ich lese arab. Dinge, Gedichte – ganz bunt durcheinander; das wirkt großartig und die Leute schlafen nicht dabei ein.“
Die Lesung der eigenwillig-selbstbewussten Dichterin geriet zum Desaster und spaltete das vor Staunen starre Publikum. Es zeigte sich irritiert und reagierte mit Hohn und Gelächter. Etliche Besucher verließen sogar empört den Saal. Andere waren jedoch fasziniert von der ungewöhnlichen Performance und klatschten demonstrativ Beifall. Die Lasker-Schüler, von der lokalen Presse als "Vertreterin der modernen radikalen Lyrik" angekündigt, reagierte verärgert und appellierte an das Wuppertaler Publikum: "Ich bitte um Ruhe, ich lese hier das Allerfeinste vor. So geht das nicht weiter, ich bin das anders gewöhnt." 

        
Andreas Ramstein                                                                                                        Foto: privat
 

Die Begegnungsstätte Alte Synagoge erinnert an diese spektakuläre Lesung Else Lasker-Schülers vor 100 Jahren mit einem Rezitationsabend. Der Schauspieler Andreas Ramstein wird einige der damals vorgetragenen literarischen Texte und den „Beschwerdebrief“ der Dichterin lesen, vor allem aber auch das überaus aufschlussreiche, differenzierte und hoch unterhaltsame Pressecho auf die denkwürdige Lesung zu Gehör bringen. Die Moderation des Leseabends in der Begegnungsstätte übernimmt Michael Okroy.

 

 

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Genügsamkeitstraße

42105 Wuppertal

 

Tel. 0202-563.2843

info@alte-synagoge-wuppertal.de 17.10.2012

www.alte-synagoge-wuppertal.de

Ufermauer am Ennepebogen Gevelsberg

Stadt Gevelsberg erhält starke finan­zielle
Unterstützung durch das Land NRW

Regierungspräsident Arnsberg Bollermann, Kämmerer Andreas Sassenscheid   [Gevelsberg] Der Regierungspräsident
Dr. Gerd Bollermann hat am 15. Oktober 2012 in Arnsberg dem Kämmerer der Stadt Gevelsberg,
Herrn Andreas Saßenscheidt für den ökologischen Rückbau der nord­westlichen Ennepemauer im
Bereich Ennepebogen einen Förderbescheid über fast Millionen  1,2  € übergeben.

Damit fördert das Land Nordrhein-Westfalen aus den Mitteln zur Umsetzung der Wasserrahmen- richtlinie 80% der förderfähigen Kosten.

Die Maßnahme umfasst den Rückbau und die Umgestaltung der alten Ennepeufer­mauer von der Einmündung des Stefansbaches bis zur Stützmauer der Wasserstraße im Bereich der Bushaltestelle. Die Maßnahme bildet den Abschluss der Um­gestaltung des Ennepelaufes im Bereich Ennepebogen. Darüber hinaus stellt die Maßnahme bereits einen Baustein des zurzeit in Bearbeitung befindlichen Maß­ahmenkonzeptes zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Gewässersystem der Ennepe dar.   Regierungspräsident Arnsberg Bollermann, Kämmerer Andreas Sassenscheid
Regierungspräsident Arnsberg Dr. Gerd  Bollermann, Kämmerer Andreas Saßenscheidt Stadt Gevelsberg

Mit Übergabe des Förderbescheides wird die Verwaltung nunmehr die Umsetzung dieser Gewässerbaumaßnahme – Ausführungsplanung und Ausschreibung – im Zusammenwirken mit den Partnern der GbR Ennepebogen einleiten. Neben Gevelsberg erhielten weitere Städte aus NRW ihre Förderbescheide aus der Hand des Regierungspräsidenten.

 

 
Teil der Mauer am Ennepebogen  in Gevelsberg                                                                                           Foto: © Linde Arndt