Wir feiern uns mal selber mit einem Journalistenpreis

[jpg] Ende 2008 entschieden wir uns EN-Mosaik aufzulegen, es war eine Idee die während der Eröffnung der Ennepetaler Fußgängerzone entstand. Zuerst waren nur zwei Bereiche angedacht: Wirtschaft und Politik, jedoch sollte nur der lokale Part abgedeckt werden. Während des Wahlkampfes merkten wir, die beiden Sparten  als auch die räumliche Eingrenzung beengte uns in unserem weiteren Bestreben.

Wir nahmen den Kulturbereich mit in unser Programm auf. Folgerichtig akkreditierten wir uns für das Kulturhauptstadtjahr bei der Ruhr2010 GmbH. Zwar hatte ich persönlich bereits als freier Journalist für zwei Zeitschriften in der Medienbranche auftragsgebunden gearbeitet, im Pressebereich, also direkt vor Ort, dagegen waren wir Newcomer und sahen uns auf einmal den etablierten Pressejournalisten gegenüber. Bei den  ersten Pressegesprächen und -konferenzen mussten wir uns orientieren, wobei uns die neuen Kollegen ohne Probleme in ihren Kreis aufnahmen. Dann kam die Feuertaufe: Die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres im Januar 2010 mit dem Tief Daisy. Linde Arndt als Fotojournalistin auf der Tribüne und ich als Journalist im Pressecenter. Wir hatten uns viel vorgenommen und konnten auch das meiste umsetzen. Aber so ging es nicht nur uns. "Die können auch Wetter" so schrieb Jens Dierksen von der WAZ am 11. Januar. Und EN-Mosaik war dabei die auch Wetter konnten.

Dann folgten viele, viele schöne Projekte, manchmal war es zuviel, nicht nur für  uns. Die gesamte nationale und internationale Presse begleitete das Kulturhauptstadtjahr mit Print, Online, Video und Audio. Und bis zum 29. Oktober wurden es rund 111.000 Artikel und Beiträge, national und international. Was lag da näher als von RUHR2010 unter Federführung von Marc Oliver Hänig einen internationalen Journalistenpreis auszuloben. Er wurde "Lorry" genannt, nach der Lore die die Kohle zu Tage förderte. "Schreiben Sie Kulturgeschichte!" – lautete die Aufforderung und auch wir reichten unsere Geschichte ein. Produziert wurde die Veranstaltung zur Preisverleihung der lorry von "dasjanding.events", Jan Pauly.

Am 29. Oktober sollte der Preis in der Duisburger Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord verliehen werden. Eine Woche vorher erhielt auch EN-Mosaik die Einladung für diese Verleihungsfeier. Neben Deutschland waren u.a. auch Italien, Polen, Schweden und Russland eingeladen worden. Wie üblich war vorher nicht bekannt wer die PreisträgerInnen sein würden.

Auf der Fahrt nach Duisburg faselten wir zwar immer darüber vielleicht selber Preisträger zu sein, rechneten aber nie wirklich damit. Auch wurde der Online Bereich mit dem Printbereich zusammen vergeben, was natürlich unsere Chancen erheblich verkleinerte. Aber –  und das war uns sehr wichtig – wir waren dabei und sahen damit unsere Arbeit gewürdigt.

                
   Gruppenbild der Sieger und Initiatoren                                                                            Foto: © Linde Arndt  

Es wurden in drei Kategorien Preise, die mit einer Geldsumme verbunden war, vergeben.
Wir haben uns die Beiträge der GewinnerInnen der drei Kategorien besorgt und wollen es nicht versäumen ihnen allen diese hier bei uns einzustellen.


In der Kategorie Print und Online wurde:

Chantal Louis von der Zeitschrift "Emma" mit dem Beitrag: "Mein Pott"  geehrt.

In diesem Beitrag erzählt sie sehr lustig wer eigentlich die Hosen im Pott an hatte: Die Frauen.

Ein Auszug:

"Diese Welt, bevölkert mit robusten Frauen, die ihre Gärten umgruben, Mäuse erschlugen und Kohleeimer schleppten, färbte zwangsläufig auf uns Kinder ab. Ich halte es für keinen Zufall, dass die Mädchen in unserer Siedlung nicht nur selbstverständlich mit den Jungs Fußball spielten, sondern auch die meisten Tore schossen und in unserer Straßentruppe überhaupt irgendwie das Sagen hatten."

Chantal Louis zeichnet ein Frauenbild im Ruhrgebiet, welches noch heute Bestand hat. Das Ruhrgebiet hat Frauen hervorgebracht die an Selbstständigkeit nicht zu überbieten sind. Für mich ein sehr gut gezeichneter Pott aus Frauensicht. Nicht der mit dem Presslufthammer malochende Mann steht im Vordergrund, sondern die Frau die diese Maloche erst ermöglicht. Sie ist der wahre Held.
Der Beitrag wurde von einem Schauspieler vorgelesen.

Ulrich Reitz Chefredakteur der WAZ würdigte die Arbeit von Chantal Louis und übergab den Preis und das Preisgeld.


In der Kategorie TV/Vodcast wurden:

Konrad Lischka und Jens Radü von Spiegel-Online mit dem Beitrag "Wir sind das Ruhrgebiet" geehrt.

Sie zeigen  das pulsierende Ruhrgebiet mit seinen vielfältigen kulturellen Möglichkeiten auf.

Hier der Link  –   es lohnt sich.

 


 

In der Kategorie Radio/Podcast  erhielt:

Platz 1: Julia Lührs – Alte Klänge aus dem Kohlenpott (WDR 5)

 

Der Klang des Ruhrgebiets: Richard Ortmann auf einer akustischen Reise durch die Region

http://static1.ruhr2010.de/fileadmin/user_upload/ruhr2010.de/multimedia/Sonstige_Flash-Dateien/lorry_alte_klaenge.mp3

Player starten (00:01:16; mp3; 1,2 Mb)

Es ist eine Soundcollage mit akustischen Eindrücken des Ruhrgebietes.


Während der Feierlichkeiten wurden uns immer wieder Amuse gueule  gereicht, während hinten ein Bergmann-Buffett aufgebaut war. Abgerundet wurde der Abend auch mit Live-Musik. Es war aber bei allen Beteiligten ein kleines Gefühl der Traurigkeit vorhanden. Hatte doch jeder seine eigene Art an den Abschied zu denken, denn es sind nur noch zwei Monate bis zum Jahresende.

Fritz Pleitgen meinte zwar in 2011 wird es noch in kleinerem Maßstab etwas geben, aber jeder wusste die großen Veranstaltungen sind vorbei. Die Loveparade in Duisburg, die einen Makel auf das Kulturhauptstadtjahr geworfen hatte, kam noch einmal ins Gespräch. Hier hatte als einziger Fritz Pleitgen eine moralische Verantwortung übernommen wobei auch die Presse überwiegend sich damit solidarisch erklärte und darüber berichtete. Verhalten sprachen wir über das Erlebte, die Schweigeminute vor der Sinfonie der Tausend. Das Durcheinander mit dem BKA als wir unsere Kameras checken lassen mussten weil der Bundespräsident kam.

Es war so viel für jeden von uns  in den vergangenen Monaten passiert. Durchweg waren wir jedoch alle stolz einen guten Job gemacht zu haben, der dem deutschen Kulturhauptstadtjahr immerhin 7,5 Millionen Besucher gebracht hat. Gedanken wie es mit der Metropole Ruhr weitergehen soll kamen auf. Alle wussten das Projekt "Metropole Ruhr" ist noch nicht erledigt. Es ist noch viel zu tun um auch dem letzten der 5 Mio. Bewohner seine Metropole bewusst zu machen.

Was die Ruhr 2010 in diesem Jahr geleistet hat, wird sicher so nicht mehr zu leisten sein. Die Politik hat sich noch nicht entschieden, es sind in Düsseldorf andere Ansprechpartner vorhanden. Auch in Düsseldorf ist durch den Wechsel eine Orientierungsphase zu verzeichnen. Wesentlich ist, und dass war allen Beteiligten klar, Kultur kann etwas bewegen und Bewegung brauchen wir in unserem Land.

EN-Mosaik positioniert sich auch seit 2 Monaten neu, viele neue Ideen sind schon besprochen worden und erste Verbindungen wurden geknüpft. Das ist ja das schöne im Kulturbereich, er ist immer im Wandel. Das heißt nicht, dass das Alte aufgegeben wird, nein, aus dem Alten entsteht immer etwas Neues.

Und als Journalist ist man immer ein Begleiter aber auch der erste Zuschauer der dem User oder Leser dies übermittelt. Wir alle hatten hervorragende Arbeitsbedingungen gehabt, kaum Einschränkungen, selbst Sonderwünsche wurden meistens erfüllt.

Als Ennepetaler wünschte ich mir nur 10% der Arbeitsbedingungen in meiner Wohnstadt vorzufinden. Aber das bleibt sicher nur Wunschdenken.

Mal sehen was morgen kommt, es wird sicher wieder spannend, anders spannend.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg-Nord

Und hier unsere Fotogallery von der LORRY-Preisverleihung
[alle Fotos © Linde Arndt]

                        

„Operngehacktes“ – Die neue Nachtcafé-Reihe theaterhagen

Die neue Nachtcafé-Reihe

„Operngehacktes“ mit Prof. Thurza Winnifred Forsythe-Tiefenbach

 

Erst vorige Woche hielt Prof. Thurza Winnifred Forsythe-Tiefenbach, Opernsängerin adé, einen Vortrag beim internationalen Symposium der Musikwissenschaftler in Bayreuth. Am 19. November 2010 macht sie im Rahmen der Nachtcafé-Reihe am theaterhagen einen Zwischenstopp und entführt ihr Publikum in die Welt Mozarts. Unter dem Titel „Mozart mal anders“ bringt sie den Zuschauern ihr unbändiges Wissen nahe, sehr nahe.

                        
  Prof. Forsythe-Tiefenbach                                                       Foto: © Stefan Kühle  

Dabei ist die habilitierte Musikwissenschaftlerin fest davon überzeugt, dass die wahren Heroinen der Mozartopern zeitlebens bis heute unterdrückt werden: ob Leonore, Susanna, Konstanze, seine Mutter, von der er die große Nase vererbt bekommen hatte und seine Schwester Nannerl, die ebenfalls eine große Nase hatte, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Alles starke Frauen, von denen Wolfi geradezu umzingelt war. Und warum heißt die Oper „Don Giovanni“ und nicht „Donna Elvira“, „Donna Anna“ oder „Zerlina“? Wussten Sie schon, dass Mozart immer einen Reisenachttopf dabei hatte? Ihre unterhaltsamen Exkursionen untermalt sie auf ihrem Lieblingsinstrument und mit persönlichen Gesangseinlagen. Die neue Nachtcafé-Reihe mit Prof. Thurza Winnifred Forsythe-Tiefenbach ist garantiert komisch, schräg und sehr unterhaltsam. Nach der Mozarteinführung am 19. November 2010 um 22.30 Uhr im Theatercafé wird sie sich in den kommenden Monaten noch Verdi, Rossini und Wagner widmen – auf ihre ganz persönliche Weise! Der Eintritt ist frei.

 
„Operngehacktes“ – Mozart mal anders!

19. November 2010 – 22.30 Uhr – Theatercafé

 

1. Schwelmer Adventival – Kartenvorverkauf beginnt heute

Der Vorverkauf für das 1. Schwelmer Adventival beginnt offiziell am 15. November, also heute! Die Einzeltickets für 15,-€, die Doppeltickets ( Fr.+Sa.) für 25,- € sind an den folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich:

Buchhandlung Köndgen, Schwelm, Hauptstraße 54,
Bücher Bäcker, Ennepetal, Voerderstraße 58
Optik Schäfer, Gevelsberg, Mittelstraße 67
Evang. Gemeindebüro Schwelm Potthoffstraße 40
Kath. Pfarrbüro Schwelm, Marienweg
Doctor Strings Musicshop Schwelm, Hattingerstraße 25
Mihca Musik Schwelm, Hauptstaße 30

Das Gourmetticket ( Tagesticket + Kaltwarmes Buffet & Getränk ) für 36,- € kann nur online reserviert werden. Speisenfolge auf Anfrage
unter www.adventival.de
Anbei das Musikprogramm und eine Pressebeschreibung des Adventivals.

 

 

 

Mensa Schwelm – Nicht nur für den kleinen Hunger

[la] Es ist schon ein paar Tage her, da wurde sie feierlich mit großen Lobesreden und einem musikalischen Rahmenprogramm eingeweiht. Die Mensa in Schwelm, die so viele sich gewünscht  hatten und die nun fertiggestellt ist.

Ein schöner Moment, als das rote Band durchschnitten und die so lang ersehnte Mensa eröffnet wurde.

Diesem Moment ging eine lange, reiflich überlegte Planung voraus mit einem beachtenswerten gut ausgeklügelten System. Verschiedene Catering-Unternehmen wurden angesprochen, die Schüler und Lehrer testeten durch Probeessen die Qualität und den Geschmack, bis dann endlich ihre Vertrauensperson gefunden war, die darüber hinaus auch noch auf die Wünsche und Auflagen von Stadt und Verwaltung einging.

Ein besonders beachtenswerter Aspekt ist die Tatsache, dass alle Schüler die Möglichkeit bekommen sollen, die Mensa zu nutzen, auch die aus sozial schwachen Familien. Und damit es hier nicht eine Aus- bzw. Abgrenzung von den übrigen Schülern erfolgt und diese Personen nicht stigmatisiert werden, gibt es für alle die gleiche Karte, nur bei den einen hat die Familie das Essensgeld bezahlt, während die anderen unterstützt werden. Auch ist es möglich ab und an mal ein eigenes Butterbrot mit zu bringen, ohne direkt in Schwierigkeiten zu geraten.

Überhaupt ist Martin Wicik ein sehr angenehmer Partner und sowohl die Schüler als auch Lehrer freuen sich auf ihn. Aber auch auf die Mütter, die ehrenamtlich dafür sorgen, dass alles gut läuft.

Die Mensa soll nicht nur eine Möglichkeit sein, seine Malzeiten hier einzunehmen, sondern Lehrer und Schüler wollen gemeinsam mehr Zeit mit einander verbringen und so eine fast familiäre Beziehung aufbauen. Sicher ein schöner Ansatz, der Früchte tragen wird.

Aber dieses prächtige, großflächige  Gebäude soll nicht nur dafür da sein "wenn der kleine Hunger kommt".

Vielmehr will die Stadt zukünftig diese Räumlichkeit auch für Veranstaltungen nutzen. Man hofft, daß so auch die Gesellschaft in die Schule kommt.

Eines der ersten Beispiele ist z. B. das "1. Schwelmer Adventival" am 17. und 18. Dezember 2010, das bereits hier stattfinden soll.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

 


Hier einige Fotos der Mensa-Eröffnung

 

[alle Fotos: © Linde Arndt]


                                                    

                               
  Die Arbeit ist getan – Auf weiteresgutes Gelingen  

  

Ehrung des Internationalen Kritikerverbandes: RUHR.2010-Projekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“

Eine weitere schöne Ehre und Ehrung, die RUHR.2010 (Kulturmarke des Jahres) Ihnen  nicht vorenthalten möchte:

Der Preis der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (aica) für die Besondere Ausstellung 2010 geht an das RUHR.2010-Kunstprojekt „B1 | A40 – Die Schönheit der großen Straße“. Die Jury rühmt Kurator Markus Ambach für seine „abenteuerliche, vielschichtige Erzählung“. 28.000 Besucher hatten die ungewöhnlichen Interventionen im öffentlichen Raum, genauer: entlang des Ruhrschnellwegs, ebenso gespannt und gebannt begleitet wie das Feuilleton.

 

Ehrung des Internationalen Kritikerverbandes: RUHR.2010-Projekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“ zur Besonderen Ausstellung 2010 gekürt.

Der Preis der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (aica) für die Besondere Ausstellung 2010 geht an das RUHR.2010-Kunstprojekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“. Der unabhängige Verband der deutschen Kunstkritiker vergibt die Auszeichnung einmal jährlich an eine besonders herausragende Kunstausstellung.

                  

Das ungewöhnliche Projekt von Kurator Markus Ambach hatte den Ruhrschnellweg an unterschiedlichsten Orten von Duisburg bis Dortmund zwischen Juni und August mit Installationen und Interventionen als die neue Metropolen-Mitte inszeniert.

In der Begründung lobt Aachener Kunstkritikerin und frühere Preisträgerin Renate Puvogel die Komposition der Gesamtausstellung, die Projekte an sechs Standorten entlang der A40 umfasst: „Die Einzelprojekte ergänzen sich zu einer abenteuerlichen, vielschichtigen Erzählung; sie ist als ein übergreifendes, so ernst wie distanziert fröhliches, vielschichtiges Forschungsprojekt angelegt. Ambach zeigt eine Region, die sich, wie er sagt, entlang der großen Straße auf Grund ihrer mannigfaltigen Potenziale sozusagen ‚selbst erfindet’.“ [Wir berichteten darüber]

Die Ausstellung im öffentlichen Raum richtete ihren Fokus auf die unbekannten Räume entlang der A40, die sich unbemerkt im Schatten der Öffentlichkeit entwickelt haben und die sich die Anwohnern mit subtiler Autonomie, Selbstverantwortung und einem gehörigen Maß an Einfallsreichtum im Umgang mit prekären urbanen Situationen aneignen. Wie die Jury würdigt, zeigt die Ausstellung, dass es „diese Mikroorganismen sind […], die dem Gebiet ihren Charme verleihen, und mehr noch, die es überlebensfähig und menschenwürdig machen.“

Ob mit den Bewohnern des Dorfes Werthacker im Kreuz Kaiserberg in Duisburg oder der Tunergemeinde am Dückerweg in Bochum, stets bezog der Kurator Markus Ambach die Anwohner in seine Konzeption ein und entwickelte mit ihnen und den Künstlern gemeinsame Projekte. Im Kreuz Kaiserberg beispielsweise mobilisierte die Künstlerin Jeanne van Heeswijk mit Interviews, Recherchen, einem Dorffest und einer
dokumentierenden Ausstellung in der Kirche den „Widerstand des kleinen Glücks“ gegen den drohenden Abriss des einzigen Gemeinschaftsraums.

„Wir freuen uns sehr über diese besondere Auszeichnung, die zeigt, welche herausragende Bedeutung kontextbezogenes Arbeiten im öffentlichen Raum nicht nur im Kunstkontext hat. Die Auszeichnung gilt den Künstlern, ihrer engagierten Arbeit mit dem schwierigen Umfeld der „großen Straße“, dem Team von B1|A40 und ganz speziell den Anliegern und Menschen, die sich mit unzähligen dezentralen Praktiken und Handlungen
den schwierigen Raum entlang der A 40 wieder angeeignet haben und Partner der Ausstellung auf Augenhöhe waren. In ihrer kreativen, engagierten und selbstbewussten Arbeit liegt das große Potenzial des Ruhrgebiets, das mehr ins Zentrum des Interesses gerückt werden muss“, sagt Markus Ambach, Kurator und Projektautor B1|A40.

Die Verleihung des Preises findet im Februar 2011 statt.


RUHR.2010-Projekt „B1|A40“ zur Besonderen Ausstellung 2010 gekürt

Vom 12. Juni bis 8. August wurden insgesamt 18 Kunstwerke an sechs Standorten gezeigt, darunter Werke von Künstlern wie Rita McBride, den Niederländern Jeanne van Heeswijk und dem Atelier van Lieshout. Etwa 28.000 Besucher sahen die Ausstellung und das vielfältige Begleitprogramm auf der Open Stage am Motel Bochum und am Rhein-Ruhr Zentrum in Mülheim, bei Bustouren und Wanderungen im Kreuz Kaiserberg.

Am Freitag, 19. November 2010, wird der Katalog zu „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“ im Gelsenkirchener stadbauraum präsentiert. Ab 18.30 Uhr diskutiert der Kurator Markus Ambach gemeinsam mit Stadtplanern und Künstlern über das Verhältnis von Kunst und Stadtplanung und deren nachhaltige Wirkung und stellt anschließend den Katalog zur Kunstausstellung vor. Der mit circa 250 Seiten umfangreiche Kunstkatalog wird im Jovis Verlag veröffentlicht und für 35 € im Handel erhältlich sein. ISBN 978-3- 86859-077-7 (Deutsch/Englisch).

B1|A40 wurde realisiert von MAP Markus Ambach Projekte unter der Trägerschaft der Stadt Bochum im Verbund mit den Anrainerkommunen der A40/B1 und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Es wurde gefördert durch die RUHR.2010, die Kunststiftung NRW, das MBV NRW, die Landesinitiative StadtBauKultur NRW und das Niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft (OCW).

Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben. Die Kulturhauptstadt Europas
RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren:
Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe

 

Uwe Schumacher im Wasserschloss Werdringen

Am Freitag, den 19.11.10  um 19.30 Uhr wird Uwe Schumacher

am und im Wasserschloss Werdringen in einer Lesung aus seinem Roman „Der goldene Reif der Caenmore“ das letzte Kapitel seiner Reihe „Das dunkle Geheimnis der Klutert“ aufschlagen. Die Ritterschaft der Wolfskuhle wird diese Lesung mittelalterlich begleiten. Der Eintritt ist frei.

Ort: Wasserschloss Werdringen, Hagen-Vorhalle

Veranstalter: Schlossverein Werdringen, Roger Kämper

 

Herr Schumacher und ich würden uns  freuen, Sie an diesen Terminen begrüßen zu dürfen.

Aktuelle Informationen erhalten Sie unter www.klutertverlag.de.

 

Bernd Arnold

Klutertverlag

Präsentation / Lesung – Uwe Schumachers neuer Roman

ÖFFENTLICHE PRÄSENTATIONEN / LESUNGEN:

 

    am Donnerstag, den 18.11.10 um 19.30 Uhr

wird Uwe Schumacher seinen Roman in der Stadtbücherei Ennepetal präsentieren. Musikalisch begleitet wird er dabei von Ludmillus dem Barden, der mit mittelalterlichen Liedern für allerlei Kurzweil sorgen wird.

Ort: Städtische Bücherei, Haus Ennepetal, Gasstr. 10, Ennepetal, freier Eintritt

 

    am Freitag, den 19.11.10  um 19.30 Uhr

am und im Wasserschloss Werdringen

In einer Lesung aus seinem Roman „Der goldene Reif der Caenmore“ wird Uwe Schumacher das letzte Kapitel seiner Reihe „Das dunkle Geheimnis der Klutert“ aufschlagen. Die Ritterschaft der Wolfskuhle wird diese Lesung mittelalterlich begleiten. Der Eintritt ist frei.

Ort: Wasserschloss Werdringen, Hagen-Vorhalle

Veranstalter: Schlossverein Werdringen, Roger Kämper

 

Herr Schumacher und ich würden uns  freuen, Sie an diesen Terminen begrüßen zu dürfen.

Aktuelle Informationen erhalten Sie unter www.klutertverlag.de.

 

Bernd Arnold

Klutertverlag

„Souvenir – Eine Phantasie über das Leben der Florence Foster Jenkins“


"Souvenir – Eine Phantasie über das Leben der Florence Foster Jenkins", mit Desirée Nick und Karsten Speck

Im New York der 1940er Jahre war Florence Foster Jenkins, die extravagante Tochter eines schwerreichen Bankiers, das absolute Gesellschaftsereignis. Zum prustenden Vergnügen ihres Publikums quälte und quietschte sie sich munter durch die allererste klassische Arienliteratur. Angefangen auf Wohltätigkeitsveranstaltungen, über Bälle bis hin zu ihrem legendären Konzert in der Carnegie Hall entwickelten sich ihre eigenwilligen Sangeskünste und Bühnenauftritte zur Sensation, die sich keiner entgehen lassen wollte.

             
    Foto: Thomas Dilge    

In ihrem Kopf mag sie mit engelsgleicher Stimme die Welt bezaubert haben. In der akustischen Realität ihrer katastrophalen Unmusikalität aber bogen sich die Balken und die Zuschauer aus der High Society vor Lachen. Kritik und Zweifel konnten Florence nicht erschüttern. Sätze wie "Ich bin die berühmteste Koloratursopranistin der Welt, auch wenn man mir ausdrücklich vom Singen abgeraten hat" oder "Man muss das mit den Noten nicht immer so genau nehmen" gehören eher noch zu ihren harmloseren Äußerungen hinsichtlich ihres Talents.

Désirée Nick spielt und (vor allem!) singt diese Frau des sagenhaften Dilettantismus mit der ihr eigenen Forschheit, einem durch nichts zu trübenden Selbstbewusstsein und der unzerstörbaren Geduld der Minderbegabten – immer eine Note daneben, immer leicht unrhythmisch, mit inbrünstiger Hingabe.

"Souvenir – Eine Phantasie über das Leben der Florence Foster Jenkins"
von Stephen Temperley, mit Desirée Nick und Karsten Speck als Begleitpianisten – Gastspiel des Tourneetheater Thespiskarren

19. November 2010 – 19.30 Uhr – Großes Haus

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Ennepetaler Haushalt 2011 ist durch – endlich

[jpg] Ja, wir hatten eine Finanzkrise in der westlichen Welt. Und ja, unser System stand vor dem Orkus der Geschichte. Wenn es nach den Regeln der Marktwirtschaft gegangen wäre, bekämen wir jetzt von China und Russland Entwicklungshilfe. Aber wie das so mit Regeln ist, sie gelten nur so lange wie sie demjenigen nutzen der sie aufgestellt hatte. Und die Regeln des Marktes nutzten uns nichts mehr, vielmehr hätten sie uns geschadet.

Also pumpten wir Billionen in das marode Finanzsystem um dem Untergang zu entgehen. Nur, die Krise wirkt nach, weil eben vorgenannte Regeln nicht geändert wurden.

Über Ennepetal brach auch die Krise herein, wir gebärden uns zwar wie die Bewohner der "Insel der Glückseligen", mussten aber schmerzhaft erkennen auch wir gehören zu dem vorgenannten System. Also brachen die Steuereinnahmen 2009 um rund 50% ein und zwar überproportional. Die Rücklagen waren schnell aufgebraucht, die Krise aber noch da. 2010 waren Wahlen und so traute man sich nur halbherzig und zaghaft auf das Desaster aufmerksam zu machen.

Kräftig versuchte man das drohende Haushaltssicherungskonzept (HSK) weg zu reden. Was allerdings nicht so recht klappte. Der EN-Kreis machte unmissverständlich darauf aufmerksam, es geht nicht ohne HSK und lehnte den Haushalt 2010 ab. Ein Sturm der Entrüstung ging durch die Ratssitzung indem man behauptete der Kreis wollte Ennepetal etwas antun. Rund 24 Mio. Euro drückt Ennepetal an den Kreis ab, da sollte doch der Kreis dankbar sein. Eine Legende von Ennepetaler Ratsmitgliedern. Denn für die 24 Mio. Euro leistet der Kreis ja auch was und zwar nicht zu knapp. Aber wie das so ist in Ennepetal, die Stadtverwaltung nimmt lieber aber gibt nicht so gerne. Jedoch  es nutzte nichts. Der Haushalt 2010 ging, weil sich alles so in die Länge zog sodann durch, dafür hatte dann Ennepetal extra eine Beratungsfirma (Wir haben es ja)  beauftragt um die Zahlen besser darzustellen. Nun, musste man an den Haushalt 2011 und das dazu gehörige Haushaltssicherungskonzept.

Spätestens jetzt hätten die kompetente Verwaltung als auch die Ratsmitglieder die Krise als Chance sehen müssen um den Haushalt 2011 solide und ausgewogen zu gestalten. Heute musste ich erkennen, die Stadt Ennepetal hat diese Chance nicht ergriffen und legte einen Haushalt vor, der eine Mischung von Kürzungen  nach dem Rasenmäherprinzip, Kürzen nach Beliebigkeit, Verschieben auf Sankt Nimmerleinstag  oder gar Wunschdenken dass sich die Zahl auch verwirklicht.

Es war schon beschämend wie angeblich vernunftbegabte Menschen versuchten den Sparbegriff in die Tat umzusetzen. Jeder private Haushalt, der jeden Euro zweimal umdrehen muss, hätte bei diesen Beratungen das kalte Grausen bekommen.

Noch einmal, die Krise als Chance und weiter, die Politik als Gestalterin eines Gemeinwesens. Die Chance bestand darin, indem man sämtliche Fachbereiche und ihre Beziehung zueinander auf den Prüfstand gehoben hätte. Die Chance bestand darin, die freiwilligen Leistungen – auch wenn sie fremdfinanziert wurden – auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Dabei hätte es sein können, dass einige Produkte erhöht werden mussten und andere gekürzt oder hätten sogar gestrichen werden müssen.

Teilweise hat man das ja auch getan, aber nicht fachbereichsübergreifend. Insofern gestalteten sich die Haushaltsberatungen eher wie  eine Erbsenzählerei ohne Sinn und Verstand.

  Da war die Inszenierung um die Senioren-beiträge um 9.000,– Euro in einem sehr frühen Stadium der Haushaltsberatungen. Die Seniorenverbände wurden provokativ verhöhnt indem man ihnen unterstellte sie würden ihre Beiträge als Kaffeegeld einsetzen.

Und es ging noch weiter, indem man den Senioren vorschlug einen Antrag für diese Tasse Kaffee beim Bürgermeister einzureichen, so Sabine Hoffmann von den Bündnisgrünen.

 

Die Provokation wurde auch aufgenommen und gipfelte in einer Demo der Senioren im Ratssaal, einmalig für Ennepetal. Dieses lenkte aber auch ab von den anderen Zahlen die schon herum geisterten. Aber es legte auch die Unverhältnismäßigkeit der Kürzungen offen. Denn auf der anderen Seite sollte, nur als Beispiel, das Bremenstadion wie selbstverständlich eine Überdachung für 1 Million erhalten. Die Überdachung war also wichtiger als die ehrenamtliche Tätigkeit der Seniorenverbände, die ja immerhin dafür sorgen, dass die Stadt Ennepetal keine Zuschüsse für Senioren zahlen muss, weil sie die Alten- und Pflegeheimkosten nicht zahlen muss. Sollen die Alten doch bleiben wo sie sind, was kümmert es uns, so der Tenor des Rates und der Stadtverwaltung.

Dann war da noch der Kulturetat der überproportional gekürzt wurde. Die Politik und mit ihr der Bürgermeister forderte den Tourismus für Ennepetal mehr herauszustellen. Nur wie soll das funktionieren wenn man diejenigen, wie z.B. ein Verkehrsverein oder dem SGV die Zuwendungen kürzt? Unter dem Aspekt Fördern und Fordern hätte man diese Vereine sogar mit mehr Mitteln ausstatten müssen. Aber nein, da macht man ein Infobüro in Milspe auf welches sich mit dem Verteilen von Flyern beschäftigt. So kann man Tourismus nicht aufbauen.

Über den Bahnhof möchte ich erst gar nicht schreiben, es ist nach meiner Ansicht ein tot geborenes Kind wofür man noch nicht weiß welchen Sarg man ihm verpassen will. Nur, 70 Tsd Euro wurden schon mal verpulvert.

Dann ist da noch der schulische Bereich. Stolz berichtete man, welche technischen Errungenschaften unsere Schulen haben. So die "Whiteboards" oder Apple Notebooks in den Schulen. Nur fragt man die Schüler nach dem Aufbau eines Netzwerkes oder eines Rechners ist hängen im Schacht. Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete Menschen. Und zu einer guten Ausbildung gehört auch die Fähigkeit strukturell zu denken und zu handeln. Und wo kann man dies besser tun, als bei der Erstellung einer Netzwerktopografie oder bei dem eigenen Rechnerbau. Applecomputer sind zwar gute Computer sind jedoch reine Statuscomputer und verleiten dazu keine eigenen Ideen zu entwickeln. Anders die Open Source Bewegung, sie fordern den innovativen Nutzer der sich Gedanken um Verbesserungen in den Abläufen macht, der Theorie und Praxis miteinander verbinden kann und echte effiziente Lösungen erbringt.

Was noch in diesem Bereich auffällt, die personelle Ausstattung in gewissen Bereichen scheint sehr dünn zu sein. Da bringt die Stadt sich in das Jeki Projekt ein, staubt Musikinstrumente ab und stellt dann fest, es fehlen Lehrkräfte. Ein böser Verdacht kommt da auf.

Zumindest sieht es so aus, es sind zwar Sachkosten getätigt worden ob aber die personellen Voraussetzungen geschaffen wurden, ist zumindest zweifelhaft. Ich kann mir schon vorstellen, dass Investitionen getätigt wurden, die jetzt irgendwo in der Ecke liegen, weil die Voraussetzungen nicht bedacht wurden.

 

Kommen wir zum Sportbereich. Wir haben den TuS Ennepetal der in der Westfalenliga im Mittelfeld liegt und Blau Weiß Voerde die in der 2. Kreisliga spielt. Ausgestattet sind beide aber als wenn sie in der Regionalliga West spielen würden. Wenn man einmal über die Anlagen geht oder die Sportheime betritt, meint man, man hätte es mit einem Promisportverein zu tun. Alles vom Feinsten. Fragt man die Sportler nach ihren Ambitionen, schauen die einen verdutzt wegen dieser Frage an. Fragt man die Verantwortlichen, ob sie für die Sportstätten etwas bezahlen müssen hört man verwundert, wieso. Abends ab 18:00 Uhr sind die Plätze schon mal taghell mit einigen tausend Watt beleuchtet und man sieht eine handvoll Kicker auf dem Platz. In anderen Städten ist es durchaus üblich, dass die Sportvereine die Finanzierung ihrer Sportstätten zu 100% selber decken
und darüber hinaus Miete für die Anlage entrichten.

Im Haushalt sind bis 2015 sehr viele Positionen für die Sportvereine  eingebracht worden. Ohne Gegenleistung. Warum? Weil alle Politiker meinen durch diese Gaben potenzielle Wähler für sich zu gewinnen. Ein Trugschluss wie man in anderen Städten schon herausbekommen hat.

Kommen wir zu der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung. Ja hier hängt man noch dem Gedanken nach die Gewerbesteuer von 403 % würde der Stadt mehr Wirtschaftsbetriebe bringen als anderswo.

Nach diesem Argument müsste die Stadt Straelen mit einem Hebesatz von 310% sich vor Anfragen kaum retten können und die Stadt Düsseldorf mit seinen 440% dürfte kein einziges Wirtschaftsunternehmen haben.

Tatsächlich ist es jedoch umgekehrt. Weil viele Faktoren bei der Standortbestimmung eine Rolle spielen. Und wenn ein Wirtschaftsunternehmen den Hebesatz einer Gemeinde als herausragendes Kriterium nimmt, so sind doch Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens angezeigt.

 

Ziel einer guten Wirtschaftsförderung sollte sein, krisensichere und wirtschaftlich starke Unternehmen anzusiedeln. Denn die gemachten Investitionen in die Infrastruktur sollen sich für eine Gemeinde rechnen. Und mit dem Rechnen hat die Stadt Ennepetal erhebliche Probleme.

So vermisst man bis heute eine Kosten/Nutzen-Analyse des Industriegebietes Oelkinghausen. Auf diesbezügliche Fragen erhält man nur schön gefärbte allgemeine Antworten die mit Wunschdenken einhergehen. Und so bleibt den politischen Entscheidern auch kein Argument als nur auf den niedrigen Hebesatz hinzuweisen. Und dieser Hinweis hört sich immer so an, wir sind der billige Jakob im Kreis. Auch in diesem Fachbereich sieht man nur Ansätze, die aus der Mottenkiste einer längst vergessenen Wirtschaftsförderung kommen. Denn moderne Wirtschaftsförderung setzt auf die Attraktivität der Gemeinde. Und Attraktivität, was ist das, so fragt man sich seit Jahren in Ennepetal.

                          

Der Jugendbereich, der ja auch immer ein Bereich ist der die Zukunft einer Gemeinde darstellen soll, ist schon ein Bereich der einem die Tränen in die Augen treibt. Seit Jahren wandern die jungen Ennepetaler vermehrt ab. Warum wohl? Weil Jugendpolitik nur daraus besteht, dass man den Jugendlichen den TuS, Blau Weiß, RSV oder sonst einen Verein empfiehlt. Kinder und Jugendliche werden in Ennepetal nicht ernst genommen.

Ein Beispiel: Das Jugendparlament wurde einmal angedacht, weil es eben andere auch andachten. Da versuchte Herr Schilling mit den Schulen ein Jugendparlament einzutüten. Nach drei Jahren stellte Herr Schilling fest die Jugendlichen wollen ja nicht. Wollten sie wirklich nicht? Die Gelder für dieses Parlament wurden gekürzt, Herr Schilling macht jetzt einen auf Citymanager und das Jugendparlament wanderte in den Schreibtisch des Fachbereichsleiters. Tatsächlich wurden weder umsetzungsfähige Konzepte erarbeitet noch wurden diesbezügliche Gespräche geführt. Gespräche mit den SchülerInnen der Realschule und des Gymnasiums durch uns ergaben, es war den SchülerInnen nicht bekannt, dass es solch eine Möglichkeit geben sollte. Jugendarbeit heißt auch immer Überzeugungsarbeit. Wo und wen hat die Stadtverwaltung versucht zu überzeugen?

Zu guter letzt die Personalkosten. Ich habe einmal die Zahlen von Gevelsberg genommen, die in etwa unserer Stadt vergleichbar ist. Hier die Ergebnisse:

Personalaufwendungen in Mio. Euro:

    2010   2011   2012   2013
Gevelsberg   10,7   10,6   10,5   10,4
Ennepetal   14,9   15,4   15,4   15,4

Wie man unschwer erkennen kann hat Gevelsberg weniger Personalaufwendungen als Ennepetal, obwohl beide Städte die selbe Einwohnerzahl haben. Was man aber auch noch sehen kann, in Ennepetal ist von 2010 auf 2011 ein kräftiger Schluck aus der "Pulle" genommen worden. Dies kann nur sein, indem nochmals schnell Beförderungen vorgenommen und Neueinstellungen vollzogen wurden, bevor in 2011 das Haushaltssicherungskonzept greift.

  Die Einnahmeseite stellte sich für Ennepetal denkwürdig und mysteriös dar. Die Frage: Wieso wird die Gewerbesteuer, sprich der Hebesatz erst 2012 angehoben? Und warum hat man diese nicht schon 2011 erhöht?

Es gibt eine Antwort und die kam, als ich die Information über ein Gespräch des Kämmerers Kaltenbach bei der FWE erfuhr. Als der Kämmerer gefragt wurde, warum er die Hebesätze nicht schon in 2011 erhöht hat, antwortete er, das der Bürgermeister und er im Wort stünden. Was für ein Wort soll er dort gegeben haben? Und was war der Anlass solch ein Wort zu geben?

 So genannte Annehmlichkeiten für die Beiden? Nein, das glaube ich nicht, dafür sind die Beiden zu bieder und unwichtig. Nun die Gewerbesteuer wird am Firmensitz erhoben. Was ist wenn die Firmen bei denen der Kämmerer und der Bürgermeister im Wort stehen ihren Firmensitz verlagern können und wollen? Dorma, Febi, ABC sind international tätige Firmen mit Firmensitz in Ennepetal. Ein leichtes den Firmensitz ins Ausland zu verlagern. Nur man braucht Zeit um eine Verlagerung vorzunehmen. Ein Jahr Zeit, das käme hin. Denn es braucht nur der Papierkram gemacht zu werden, physisch muss die Firma nicht verlagern. Die Firmensitzverlagerung ist ein probates Mittel um die Steuern zu senken und im Ausland gibt es keine Gewerbesteuer.Es müssen aber nicht die großen Firmen in unserer Stadt sein, es können auch mehrere kleine Firmen sein. Und dann  macht die vorgenannte Antwort  Sinn. Wie gesagt, die Wirtschaft ist in Zeiten der Globalisierung eine Andere geworden. Darüber hinaus hat Ennepetal nie etwas getan um eine nachhaltige Standortbindung zu erzeugen – wie auch.

So gehe ich aus den Haushaltsberatungen mit einem Gefühl heraus, dass Ennepetal wieder einmal mehr eine Chance, die in der Krise lag, verpasst hat,  dass die politischen Entscheider aber auch die Stadtverwaltung ziel- und planlos den Haushalt als auch das Haushaltssicherungskonzept erarbeitet haben, welcher das gedruckte Papier nicht wert ist. Die Kürzungen der Senioren, dass waren nur Alibikürzungen um allen zu zeigen, seht her wir sparen wirklich. Alle Sitzungen in den Ausschüssen und im Rat waren bis auf ein paar Ausrutscher in der Regel emotions- und teilnahmslos durch die Mehrzahl der Teilnehmer geleistet worden. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck ich säße in einem Autistenclub, der die Einwohner und deren Belange der Stadt vollkommen ausgeblendet hat. Einschnitte, wenn überhaupt, sollten und hatten mehr eine Symbol- und Alibifunktion. So waren die Haushaltsreden der einzelnen Fraktionen mehr oder weniger Wiederholungen der Reden des vorigen Haushaltes 2010. Es haben sich Widersprüche ohne Ende aufgetan, sowohl bei den agierenden Personen als auch den Institutionen Rat der Stadt und der Stadtverwaltung.

Nachdenklich sitze ich nun hier und denke über unsere Demokratie nach. Und ich denke wir sollten den Artikel 20 Absatz 2 unseres Grundgesetzes wörtlich nehmen, wonach alle Macht vom Volke ausgeht. Wir sollten uns von den Parteien nicht zu politischen Allesfressern machen lassen; denn die Parteien schauen nicht mehr auf uns, sondern sie wollen dass wir uns auf sie fixieren. Und das kann es ja nicht sein. Die Senioren um Frau Schneider und Herrn Thun haben den Anfang gemacht, es sollte nicht beim Anfang bleiben. Ein bisschen Demokratie kann nie schaden.

So bleibt nur noch die Chronistenpflicht für mich. Bei der Ratssitzung waren 36 von 40 Ratsmitgliedern anwesend. Die Beschlussvorlage über den Haushalt wurde mit 25 ja Stimmen gegen 12 nein Stimmen angenommen. Der Bürgermeister stimmte als 37. Mitglied mit ja. Lediglich beim Personalwirtschaftskonzept wurde einstimmig mit ja gestimmt. Die SPD stimmte komplett mit nein, außer bei dem Personalwirtschaftskonzept. Endlich ist das unwürdige Schauspiel vorbei.

Ach ja, da ist ja noch die Steuerschätzung die Mehreinnahmen von 61 Mrd. erwarten, ich betonen erwarten. Diese Erwartung löst schon einmal Begehrlichkeiten bei der FDP aus, Steuersenkungen auf Pump zu machen. Was soll es, wir zahlen ja jetzt schon Zinsen im sechsstelligen Bereich, auf ein paar 10.000 Euro mehr oder weniger kommt es doch nicht an.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

Werkstatt und „offene Probe“ zu Benatzkys „Im weißen Rössl“


Werkstatt  und "offene Probe" zu Benatzkys "Im weißen Rössl" am 20. November 2010

Im Rahmen der Reihe "Theater hautnah" lädt das theaterhagen am 20. November 2010 zur "offenen Probe" mit anschließendem Werkstattgespräch zur Operette "Im weißen Rössl" ein, die am 27. November 2010 Premiere feiern wird. Interessierte Zuschauer haben dabei die Möglichkeit, einer halbstündigen Probe beizuwohnen. Ab 11.30 Uhr geben der Regisseur Thilo Borowczak, der Bühnenbildner Thorsten Macht, die Kostümbildnerin Martina Feldmann und die Dramaturgin Anja Oeck im Theatercafé Einblicke in die Neuinszenierung.

                         

Werkstatt und "offene Probe" zu "Im weißen Rössl" von Ralph Benatzky
20. November 2010 – 11 Uhr – Theatercafé

Eintritt frei