12.11.2009 – Neue Stalking-Infoveranstaltung

Stalking im Blickpunkt – Infoblatt nennt Ansprechpartner

(pen) Über die psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Stalking und die rechtlichen Möglichkeiten der Opfer, den Umgang der Polizei mit Stalkern und über Web-Stalking informierten sich jetzt die Teilnehmer der Veranstaltung „Stalking – Hilfe und Unterstützung für Opfer“. Eingeladen dazu hatte der runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis diejenigen, die beruflich mit Stalkingopfern arbeiten. „Die Resonanz mit mehr als 70 Anmeldungen sowie die lebhaften Diskussionen in den Workshops unterstreichen die Brisanz des Themas“, zeigte sich Renate Terboven, Koordinatorin des runden Tisches, zufrieden. Die Bedeutung des Angebotes sei auch durch die Förderung durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen unterstrichen worden.

                                       
 
„Es ist die Hölle!“ – diesen Satz hören die Ansprechpartner der Opfer immer wieder, wenn diese ihre Lage auf den bedrückenden Punkt bringen.
Wer sich im Visier eines Stalkers befindet, für den sind ständige Anrufe, Verunglimpfungen im Freundes- und Bekanntenkreis, SMS-Terror und überfüllte virtuelle und reale Briefkästen mit „Liebes“bekundungen und Drohungen an der traurigen Tagesordnung. „Wut und Angst breiten sich bei den Betroffenen schnell aus, dazu das ohnmächtige Gefühl, den Stalker nicht loswerden zu können, ihm mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert zu sein“, beschreibt Terboven die Gefühlswelt der Opfer.

Passend zur Fachtagung präsentierte der runde Tisch ein neues Flugblatt, auf dem die wichtigsten Hinweis und Hilfsangebote für die Opfer zusammengefasst sind. Dazu zählt der deutliche Hinweise, dass „Stalking“ seit 2007 kein Kavaliersdelikt sondern ein Straftatbestand ist. Zielgruppe der Informationen, die bei den Frauenberatungsstellen in Schwelm und Witten sowie den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und des Kreises angefordert werden können, sind vor allem Frauen. „Denn“, so Terboven, „sie sind es, die nach einer Trennung von ihrem Ex-Partner verfolgt, belästigt und bedroht werden. Dies kann in schweren Fällen bis zu Einbruch, Gewalt oder gar Tötung des Opfers führen.“ Veranstaltung und Flugblatt sind für sie zwei wichtige Schritte, mit denen „die Macht der Stalker begrenzt werden kann.“

Bereits am Donnerstag, 12. November, beschäftigt sich auch der „Bunte Salon“ ab 19:30 Uhr in der Frauenberatungsstelle in Schwelm, Markgrafenstr. 6, mit „Stalking“.

Stichwort „Runder Tisch EN gegen häusliche Gewalt“

Der „Runde Tisch EN gegen häusliche Gewalt“ besteht seit 1999. Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen, dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Gesundheitswesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der Kreisverwaltung arbeiten gemeinsam daran, die Situation gewaltbetroffener Frauen nachhaltig zu verbessern und Gewalt öffentlich zu ächten. Schirmherr ist Landrat Dr. Arnim Brux.

Stichwort Bunter Salon

Der Bunte Salon ist ein Veranstaltungsformat der Gleichstellungsbeauftragten und der Volkshochschule im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis für Themen, die Frauen in der Region bewegen. Es bietet Frauen und interessierten Männern in angenehmer Caféatmosphäre ein Forum, um sich in die Diskussion um mehr Chancengleichheit einzumischen.
 

1 Antwort
  1. Avatar
    Anna Nym sagte:

    Schlimm ist es, wenn der Stalker über größere finanzielle Mittel verfügt als das Opfer.
    Der Stalker sitzt im Endeffekt, wenn er sich nicht allzu dumm anstellt, immer am längeren Hebel, da er die „Aktionen“ als „Hinterhalt“, also so dass das Opfer keine juristisch verwertbaren Beweise sammeln kann, planen kann.
    Oder sogar so weit geht, dass das Opfer als Täter da steht.
    Nach Außen hin stellt er sich als hilfsbereiter Philantrop dar, in Wahrheit spielt er ein übles Machtspiel.
    Was soll man dagegen tun?

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