Das Wasser kommt doch aus dem Hahn?
[la] Es war in 2010 – ungefähr um diese Zeit, als das Ruhrgebiet und der EN-Kreis sich noch im Fieber des Kulturhauptstadtjahres befand, da wurde der Vorstand des Kunstraum-EN e.V., Werner Kollhoff – bekannt für Ausstellungen an ungewöhnlichen Orten – vom hiesigen Energie- und Versorgungsunternehmen AVU gefragt, ob er bereit sei in Cooperation mit dem Unternehmen eine Kunstausstellung in den Räumen des Wasserwerkes Rohland anlässlich eines besonderen Aktionstages zu initiieren.
Die Zusage erfolgte spontan und man bereitete sich bei den Künstlern des Vereins schon auf dieses Projekt vor. Es wurden Fotos von den Räumlichkeiten gemacht, so dass alle Künstler ein Feeling für die Ausstellungsflächen aufnehmen konnten, ohne selbst vor Ort zu sein.
Dann kam die Absage! Nicht, dass die AVU sich die Sache anders überlegt hätte, aber zu der angedachten Zeit war die Fußball-WM 2010 / anstehender Urlaub und keine Verfügbarkeit über entsprechende Mitarbeiter, die die Führungen im Wasserwerk hätten übernehmen können.
Aber die AVU ist ein verlässlicher Partner und so wurde Werner Kollhoff im Dezember 2010 erneut angesprochen, dass es jetzt in die Startlöcher gehen könnte. Es folgten kurze Absprachen und Wasserwerksbesuche mit Frau Deuss-Graf und Frau Dohmann vom Lenkungskreis für dieses Projekt und Herr Walter vom Wasserwerk deutete darauf hin, dass sich die Kunst – wenn sie schon in die Räumlichkeiten des Wasserwerkes integriert würde – durchaus auch in die untere Etage und Nebenräume ausbreiten könne.
Natürlich ging es bei dem Projekt der Kunst auch um das Thema "Wasser" um den Bezug zum Ausstellungsgebäude herzustellen. Immerhin sollte diese Veranstaltung ja in Anlehnung an den Tag des Wassers stattfinden.
Die Planung wurde erweitert und auf Wunsch der AVU noch weitere Künstler von anderen Gruppen mit aufgenommen.
Da war die Klumpi-Gruppe Hattingen e.V. ( eine Gruppe Jugendlicher zwischen 11 und 18 Jahren) die von Frau Monika Schwarze seit Jahren geleitet wird und schon viele Erfolge und Ausstellungen zu verzeichnen hat. Aus dieser Gruppe wurden fünf Akteure der Abteilung Künstlerische Fotografie ausgewählt, die jeweils zwei Arbeiten zur Gemeinschaftsausstellung bei trugen. Gerd Hehs, der diese Gruppe leitet kann stolz sein auf die Arbeiten, die seine Jugendlichen vorzuweisen haben.
Zur Local Heroes Woche 2010 in Breckerfeld hatte sich auch eine Gruppe von Künstlern zusammengefunden, die sich "KUNSTFREUNDE BRECKERFELD" nennt und inzwischen ihre Aktivitäten verstärkt und in Breckerfeld ein eigenes Atelier hat. Von dieser Gruppe gesellten sich ebenfalls 10 KünstlerInnen mit ihren Werken zur Ausstellung im Rohland.
Nun wurden noch 4 Mitglieder vom "GEVELSBERGER KÜNSTLERKREIS", einer im EN-Kreis gestandenen Gruppe von Künstlern und 10 Künstlern des KUNSTRAUM-EN e.V. aktiviert, so dass ein bunter Reigen von 29 Künstlern und 50 Exponaten zusammen kam, der die Räumlichkeiten des Wasserwerkes in ein ganz besonderes Flair stellte.
Über Einzelheiten der geplanten Aktion hatten wir bereits berichtet .
Und so kam der mit Spannung erwartete Tag. Die geladenen Gäste reisten, wie geplant, mit dem Bus an und nahmen nach dem Sektempfang wissbegierig den Vortrag über das Wasserwerk und einzelne Details über dieses Thema auf. Dann folgte ein Rundgang in zwei Gruppen und hierbei, sowie nach diesem, wurden die ausgestellten Kunstwerke in Augenschein genommen.
Kurz nach 13:00 Uhr ging es dann planmäßig wieder mit dem Bus zurück.
Inzwischen war von den Damen des TV Rüggeberg das Wasserwerk-Café hergerichtet worden und kaum dass alles startklar war, trafen auch schon die ersten Besucher zum Tag der Offenen Tür ein.
Und es war ein überwältigender Erfolg. Bis zur letzten Führung um 17:00 Uhr trafen so viele Interessierte ein, dass der Vorführungsraum immer bis auf den letzten Platz gefüllt war und noch weitere Besucher, die keinen Sitzplatz mehr fanden, den Raum füllten und dem spannenden Vortrag lauschten. Insgesamt waren es mehr als 300 Besucher, die an diesem Tag das Wasserwerk Rohland aufsuchten.
Das schöne aber war, dass es hier eine echte Win-Win-Situation gab. Besucher, die wegen des Wasserwerkes kamen, freuten sich über die ausgestellten Kunstwerke und andere Besucher, die eigentlich wegen der aussergewöhnlichen Kunstausstellung gekommen waren, ließen es sich nicht nehmen, sich gleichzeitig ausgiebig über Einzelheiten des Wasserwerkes informieren zu lassen.
Und bei den proppenvoll gefüllten Vorträgen gab es auch jede Menge Fragen von den Zuhörern, so dass ständig eine rege Diskussion stattfand und jeder die Gelegenheit gerne nutzte, sein Wissen über das Wasser hier im Kreis zu erweitern.
Am eifrigsten aber gehörten Kinder zu den Fragenden und so gab es auch einige kleine Storys, die da zum Besten gegeben wurden. So meinte ein Mädchen, warum keine Umleitung gemacht würde, wenn das Wasser wegen Reparaturen abgestellt wäre. Sie hätte sich letztens mit Sprudelwasser waschen müssen.
Ja und so stellten die kleinen Gäste dann auch fest, wie weit der Weg ist, bis das Wasser endlich zu Hause aus dem Hahn kommt.
Es war ein spannender, interessanter Veranstaltungstag und ganz im Stillen wurde über eine evtl. Wiederholung nachgedacht, denn der Zuspruch war wirklich riesig.
Sollte es ein nächstes Mal geben, könnte auch darüber nachgedacht werden, dass evtl. auch im Kunstbereich eine Führung organisiert wird, denn es waren zwar zahlreiche Künstler anwesend, aber hier hätte man mit einer geschlossenen Führung – so wie es im Wasserbereich war – sicher die Besucher noch mehr erreichen können.
Auf dieser Seite haben wir Ihnen nur einen kleinen Querschnitt der Ausstellung präsentiert [alle Fotos © Linde Arndt] Eine wesentlich größere Anzahl können Sie ab Sonntag, den 3. April 2011 auf den Seiten desKUNSTRAUM-EN e.V. in Augenschein nehmen.
Für alle diejenigen, die an diesem Tag nicht dabei sein konnten, stellen wir hier den Katalog der Künstler und Werke ein.
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WasserTourEN – Der Katalog zur Ausstellung