Beiträge

Was ist der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung Ennepetals doch stark

[jpg] Es langweilt einen, immer nur die Rhetorik der Stadt Ennepetal ertragen zu müssen. Das ewige wegschauen gegenüber den Realitäten. Deshalb nur noch die Zusammenfassung der Ankündigungen die nie umgesetzt wurden.

Kämmerer Dieter Kaltenbach   Foto: © Linde Arndt

Kämmerer Dieter Kaltenbach Foto: © Linde Arndt

Da wird ein gemeinsamer Betriebsausflug der Stadt in den Düsseldorfer Landtag gemacht. Gottseidank haben sie im Landtag von ihrem ewigem Alkoholkonsum gelassen und haben sich unauffällig, wie es Dörfler eben tun, benommen. Ein paar Tage später wird dem staunenden Zuschauer das als Erfolg verbucht. Kämmerer Kaltenbach meinte doch glatt, Ennepetal hätte damit Innenminister Jäger oder gar Finanzminister Borjahn umgestimmt die abzuschöpfenden Steuerkraftüberschüsse um die Hälfte zu senken. Zwar haben ein paar SPD Ratsmitglieder einen Termin bei Innenminister Jäger gehabt, der aber auch nicht so abgegangen ist wie erwartet. „Die Abundanz ist ein objektives, bewährtes und anerkanntes Kriterium“, stellte Jäger den SPD Mitgliedern dar.

Anders der junge Bürgermeister von Monheim,Daniel Zimmermann, ein Frischling in der politischen Szene. Er ließ sich einen Termin von Innenminister Jäger geben und verhandelte mit Jäger. Er stellte seine Stadt in den Vordergrund und brachte  den Sinneswandel und den Durchbruch. 495 Mio Euro stellte das Land mehr in den Landeshaushalt ein und senkte den abzuschöpfenden Steuerkraftüberschuss um 50%. Damit muss Ennepetal z.Zt. 1,362 Mio Euro bezahlen und liegt an 16. Stelle der 60 abundanten Gemeinden die bezahlen müssten. Kämmerer Kaltenbach ist das jedoch nicht genug und erwägt weiter sich dem Düsseldorfer OB Dirk Elbers bei einer Klage anzuschließen. Selber hat das Ennepetaler Rathaus jedoch nichts beizutragen – außer der Rhetorik.

Unser aller Citymanager Ulrich Schilling musste mal wieder von der Innenstadt Milspe berichten.

Ulrich Schilling Ausschuss Wirtschaftsförderung 12.11.2013  Foto: © Linde Arndt

Ulrich Schilling Ausschuss Wirtschaftsförderung 12.11.2013 Foto: © Linde Arndt

Wie immer sind wieder ein paar Geschäfte zu gemacht worden und andere haben es nicht lassen können und welche aufgemacht. Es ist ein kommen und gehen, jedoch nichts stabiles, was zu einer Belebung führen könnte. Dies schon seit Jahren. Weil dem guten Herrn Schilling das Ganze auch aufgefallen ist, hat er nun kurzerhand die Voerderstraße zu einer Straße der Gesundheit ernannt. Recht hat er. Denn Apotheken, Ärzte, Krankenkassen und ein Sanitätshaus mit Stützstrümpfen legen die Vermutung schon nahe, dass entweder Milspe ein sehr kranker Stadtteil ist oder Ennepetal ein Wallfahrtsort geworden ist.

Ulrich Schilling hat das gesammelte Kapital, immerhin über 200.000,– Euro, inzwischen verballert und muss sehen wie er an frisches Geld kommt. Die 500,– Euro Einlage der Milsper Händler und sonstigen Ennepetaler beim Citymamangement sind inzwischen vergessen, als auch das Citymanagement. Jetzt wird es eine Bürgeraktiengesellschaft geben, bei der die Bürger Beträge zeichnen können. Hört sich gut an. Nur wie beim Citymanagement wird der Ennepetaler über den Tisch gezogen und wird von dieser Einlage nie mehr was sehen. Besser wäre also das Geld dem Wiederaufbau der Philippinen zu zu führen.

Nochmals zu dem Prozess um die Zockerei der Stadt vor dem OLG Düsseldorf (Az:I-9 U 101/12) . Es hört sich so toll an. Wir haben gewonnen! Tatsächlich müsste es heißen, wir sind noch einmal davon gekommen, sofern  die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) als Rechtsnachfolgerin der WestLB keine Beschwerde beim BGH einreicht. Wobei man dann auch den schon verbuchten Verlust hätte benennen müssen.

Stephan Langhard  Foto: © Linde Arndt

Stephan Langhard Foto: © Linde Arndt

Und zu guter Letzt ging es noch um den Aufbau des Brandhauses, also des ehemaligen Fischer Hauses, Voerderstraße 15. Hier hatte die Stadt einen Baustopp verhängt, warum wurde nicht in der öffentlichen Sitzung gesagt. Bei einer Nachfrage bei dem Bauherrn durch EN-Mosaik kam eine ungemein unterhaltsame Story heraus. Der Architekt des Bauherrn hatte ohne Genehmigung die letzte Wand gesetzt. Was auch einem tüdeligen Ennepetaler Rathaus aufgefallen war. Nun muss der Bauherr die geänderten Pläne einreichen und eine erneute Prüfung stattfinden. Stephan Langhard, drückte sich gewaltig herum, und wusste die ganze Wahrheit EN-Mosaik nicht mitzuteilen. Gut so. So hat EN-Mosaik von dem Bauherrn einige Informationen im Gespräch erhalten, die doch sehr verwundern. Die Schmuddelecke neben dem Neubau wäre schon längst verschwunden, wenn Langhard und Wiggenhagen im Sinne der Stadt gehandelt hätten. So muss man sagen die Eitelkeiten des Rathauses sind der Entwicklung der Stadt nicht gerade förderlich.

Und der Rat der Stadt? Na ja, den interessiert das nicht so recht. Es sind halt bald wieder Wahlen und da wollen alle wieder dabei sein.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ein Armutszeugnis für Ennepetal

[jpg] Milspe und die Fuzo standen wieder auf der Tagesordnung. Es sind gefühlte 50  mal, an der Milspe und seine FUZO jetzt behandelt wurden. Es ist zum heulen wenn man erwachsene Menschen zusammen sitzen sieht, die nichts anderes im Sinne haben als die Schuld auf andere zu schieben. Lösungen, Zielvorgaben oder Konzepte? Ich glaube inzwischen, Stadtverwaltung und der Rat wissen nicht einmal was diese drei Worte bedeuten.

Wir können nur die Rahmenbedingungen, so Jörgen Steinbrink von der SPD und im gleichen Atemzug, wir werden die entstandenen Probleme jedoch nicht lösen können.[ Wir können nur Probleme schaffen?] Alle waren sich einig, man will die Probleme durch einen externen Berater lösen lassen. Na denn. Damit ist natürlich Ulrich Schilling von der Stadt draußen. (Ab in das städtische Heu/Frührente)
 Und weiter, damit haben alle ein gemeinsames Eingeständnis des Versagens abgegeben. Wir wollen zwar die Fuzo, aber wir wissen nichts damit anzufangen. Tja, wie gesagt, Verantwortung steht bei diesen Ratsmitgliedern nicht auf der Agenda. Und die „14-15 Millionen Truppe“?
   
Jörgen Steinbrink (SPD)

Die steht als überbezahlte Personalie auf einer „Insel der Glückseligen“ herum. Leistung und Gegenleistung hat in Ennepetal keine Entsprechung.

In der Zwischenzeit haben wir aus der Stadtverwaltung von unseren Informanten das "Heinze Gutachten" über die Fußgängerzone zu geleitet bekommen. Verglichen mit den diversen skurrilen Aussagen aus Rat und Stadt, stellt man fest: Es muss da sehr viel von wem auch immer abgeschrieben worden sein. Aber, und das ist wesentlich,  es sind die alten untauglichen Mittel, die immer noch aufgewärmt herum stehen, obwohl schon in der Vergangenheit bewiesen wurde; sie taugen nicht. Hunderte von Einzelmaßnahmen machen noch kein Konzept aus. Da wurde von der damaligen Gruppe die Marke „Mein Ennepetal“ aus der Taufe gerufen, jedoch nie zu einem Ende geführt. Range- oder Solitärmarken wurden nicht einmal angedacht. Bunte Bildchen und Schriftzüge mit pastellfarbenen Design sollten Kunden und Händler auf Linie bringen. Und jetzt? Unter dem Arbeitstitel „Attraktiv für Ennepetal-Unikat anders als die Nachbarn“  brachte ein Workshop nichts neues außer eine neue Dachmarke Marketinggesellschaft „EN-Fuchs“ die auch das Citymanagement ablösen soll. Die Fuzo wird ein bisschen für den Verkehr aufgemacht, damit eine wesentliche Gruppe, die für die Öffnung plädiert, ruhig gestellt wird.

 
Wirtschaftsausschuss vom 18.04.2013
 


Citymanager Ulrich Schilling
  Und Sprüche oder Textbausteine gibt es wieder, am Markt wird es ein „Kulminationspunkt urbanen Lebens“ geben, wenn Berlett die Stadt mit seinem Investment unter die Dunstglocke der Häßlichkeit geholt hat. Dann wird es weitergehen mit „Er im Elektroparadies“ – „Sie im Schuhparadies“. Bei diesem Workshop im März 2013 ist offensichtlich nicht viel Gehirnschmalz aufgebracht worden. Wie denn auch. Es waren ja die gleichen Leute mit ihren gleichen Denkschablonen. Schilling verstieg sich sogar dazu, die Fuzo zwar zu öffnen aber auch nicht so ganz zu öffnen (Verkehrsberuhigte Straße) und dann auch wieder ja nicht zu öffnen.
  Die Kakophonie der Aussagen und Meinungen kann man nur schwer ertragen. Keiner der Akteure denkt daran, dass eine Aussage auch eine dementsprechende finanzielle oder organisatorische Konsequenz  hat.

 Es gibt ein Recht auf Dummheit, welches der Rat und die Stadtverwaltung in allen seinen Entscheidungen immer wieder gnadenlos einfordert. Da wird die Voerder Straße in Milspe als Einkaufsstraße ausgerufen obwohl es keine nennenswerten Händler mehr gibt und Voerde als Gastronomiestadtteil benannt. Die angedachte Konsequenz: Wenn der Ennepetaler seinen Einkauf, Beispiel seine Kompressionsstrümpfe, in Milspe getätigt hat, fährt er zu einer Tasse Kaffee nach Voerde? Hilfe, wo bin ich? Und die wirtschaftliche Entwicklung von Voerde? Zum Teufel mit Voerde, wir wollen das Voerde auch ein toter Stadtteil wird, so der Eindruck. Nur Voerde bringt die Steuereinnahmen, die man in Milspe verbrennt.

Dieter Kaltenbach ist, soweit ich das gehört habe, unser neuer Wirtschaftsförderer, und das neben seinen Ämtern als Beigeordneter und Kämmerer. Gibt es da wieder mehr Gehalt? Und weil er die Kosten so im Griff haben muss, ist er zuerst einmal nach Hannover zur Messe  gefahren um mit den Ennepetaler Firmen einen Plausch zu halten. Und weil es sich alleine schlecht plauschen lässt nahm er direkt Frau Dulk mit. In Ennepetal hätte er das Ganze  zwar preiswerter haben können aber wir sind ja bei Bedarf eine sehr reiche Stadt. 470 Km Spesen, Eintritt, Kosten für Speis und Trank und die Personalkosten, da kommen schon mal einige Euro zusammen.
 Hier in Ennepetal hätte er zwar die Firmen auch treffen können, aber das wäre nicht so kostenintensiv gewesen. Warum die junge Frau Dulk mitfahren musste, darüber wage ich nicht nachzudenken.
 Nun ist Herr Kaltenbach ja schon öfter in unserer Datenbank vermerkt. Für seinen Haushalt brauchte er schon mal eine externe Firma, die von einem Kommunalhaushalt was verstand. Und als sehr hochdotierter Mitarbeiter der „14-15 Millionen Truppe“ zählte er selber die offenen Ladenlokale mit Mitarbeitern, versteht sich. Soll ja was kosten.
 
Wirtschaftsförderer Dieter Kaltenbach

 Während uns die Kanaldeckel um die Ohren fliegen und das Haus Ennepetal vor sich hinbröselt, leisten wir uns solche Eskapaden. Seit der alte Kämmerer Günter Wenke aus dem Hause ist, hat der neue Kämmerer Kaltenbach gefühlte eine Million Euro zum Fenster heraus geworfen.

Und damit kommen wir zu dem vom EN-Kreis abgelehnten neuen Flächenutzungsplan (FNP). In den damaligen Foren hatte der externe Stadtplaner Dipl.-Ing. Thomas Scholle auf kritische Punkte im FNP hingewiesen, was der Rat jedoch nicht würdigen wollte. Bauassessor Dipl.-Ing. Tobias Berg, der damals noch der SPD Fraktion angehörte,  warnte auch vor diesen Problemen im FNP. Beide hatten keine Chance im Rat und der Stadtverwaltung. Nun müssen diese Punkte alle zurückgenommen werden und der FNP neu vorgelegt werden, damit er genehmigungsfähig wird.
Und wieder steigerte der Rat sich in einen Furor auf den EN-Kreis. Der Kreis bekommt doch schon so viel von unserem Geld, er hat gefälligst das alles zu genehmigen, so der Tenor der anwesenden Mitglieder. Die schon gezeichneten Flächen in Bülbringen, Ahlhausen und Strückerberg müssen wieder zurück gezogen werden, zur Gesichtswahrung soll die Stadtverwaltung nochmals mit dem EN-Kreis sprechen. Die Ahlhausener Fläche rund 11 ha, hatte auch noch Einzug in das Einzelhandelskonzept gefunden, als Tourismuspunkt im Heinze Workshop versteht sich.

Es sind Wahlen: In diesem Jahr die Bundestagswahlen (Mutti Merkel will bestätigt werden), im nächsten Jahr Kommunal- und Europawahlen und übernächstes Jahr Bürgermeisterwahlen. Da schlägt im Ennepetaler Rat und der Stadtverwaltung die Intelligenz ziemlich hart auf. Die Sitzung tat sehr, sehr weh – aber alle Klischees wurden durch die Beteiligten bestätigt. Wenn man die Essenz der finanziellen Aktivitäten um den   Stadtteil Milspe heraus arbeitet, wurden sicherlich mit und nach der Fuzo 10 Millionen für ein paar Friseure und Apotheker verbrannt. Das Ganze wurde dann Förderung des Einzelhandels genannt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Alle Fotos: © Linde Arndt]

 

Heftige Absetz-Bewegungen Ennepetaler Politiker

[jpg] Jetzt war das schon der dritte Ennepetaler Politiker der mir den Vorwurf machte, ich würde mit meinen Artikeln Ennepetal zu Grunde richten. Anstatt die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen sucht man die Schuld bei dem Anderen. Ich wüsste nicht, dass ich die politischen Entscheidungen der letzten 40 Jahre gemacht habe. Wegen mir sind keine 8.000 Einwohner in diesem Zeitraum gegangen. Aber was soll es. Es sind schon wirklich heftige Absetzbewegungen mit denen die Ennepetaler Rathäusler sich über die Schuldzuweisungen an mich reinwaschen wollen.. Man will sich halt die schöne bunte heile Traumwelt nicht kaputt machen lassen.
Ich bin auch  im Rathaus wieder degradiert worden. Ich habe meinen eigenen Tisch mit dem Schild „Internationale Medien“ verloren und gehöre wieder der sogenannten heimischen Presse an. Heimische Presse, so wie heimische Vogelarten? Ich weiß nicht. Ich denke aber eher, die heimische Stadtverwaltung war nicht in der Lage, eine einmal beschlossene Entscheidung konsequent durch zu stehen. Die Leiterin des Bürgermeisteramtes Frau Velten-Franke schaute auch recht unwillig drein als ich meinen Tisch anmahnte. So geht es halt mit der „14 Millionen Truppe“, heute hü und morgen hott. Aber wegen solcher Petitessen bin ich nun wirklich nicht mehr unterwegs. Es ging mir um zwei Tagungsordnungspunkte.

Innenstadtentwicklung Milspe

 


Kämmerer und 1. Beigeordneter Dieter Kaltenbach
  Hier meldete sich der Kämmerer und erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach zu Wort. Herr Schilling von der Stadtverwaltung, der für das Citymanagement und die Innenstadtentwicklung zuständig ist, ist seit geraumer Zeit krank. Für die nächste Sitzung versprach der erste Beigeordnete den Bericht von Herrn Schilling. Jedoch hatte sich Kaltenbach zumindest 90 Minuten in Milspe umgesehen, dabei 23 Leerstände gezählt, wobei ab 1. März noch ein Ladenlokal im Heilenbecker Center schließen wird. 2 weitere die noch schließen werden, wollte Kaltenbach jedoch nicht im öffentlichen Teil der Ratssitzung nennen. Fleißig wie Kaltenbach ist, hat er auch mit 3 Milspern gesprochen.
 Wie die Gespräche en detail verlaufen sind, wollte er uns jedoch nicht mitteilen. Wenn der Kämmerer und erste Beigeordnete sich jedoch mehr aufs orakeln verstanden hatte und mit sehr viel Worten nichts zu sagen wusste ( Kaltenbach zerredet jedes Thema immer). Andererseits ist solch ein Job wie Herr Schilling ihn innehat ein recht einfacher Job, der sicher jeden sachkundigen Verwaltungsmenschen in die Lage versetzt sofort und umfassend einen Statusbericht zu erstellen. Es stellt sich doch eine ganz dringende Frage. Wieso ist der erste Beigeordnete nicht in der Lage solch einen recht einfachen Job an einen Untergebenen zu delegieren?  
Citymanager Ulrich Schilling

Hat die Stadt Ennepetal doch immerhin 40% mehr an Personalkosten. Und von diesen 40% an Mehrpersonal ist niemand in der Lage leerstehende Geschäfte zu zählen? Niemand ist in der Lage Bewohner zu interviewen? Da muss der Stellvertreter des Bürgermeisters selber gehen? Hat der Kämmerer nichts besseres zu tun als sich in Milspe herumzutreiben und leerstehende Geschäfte zu zählen? Jeder in Ennepetal weiß über den Status von Milspe hinsichtlich der Innenstadtbelebung Bescheid. Konzepte von der Stadtverwaltung oder dem Rat hinsichtlich einer Innenstadtbelebung wird es mit aller Wahrscheinlichkeit, mangels Fantasielosigkeit und Ideenarmut nicht geben. Warum noch ein Cent an Steuergeld verbraten wird ist wirklich nicht nachzuvollziehen. Ennepetal hat eben nicht die personellen Ressourcen  die solch eine Aufgabe stemmen könnten, damit sollte man sich abfinden. Also Citymanagement auflösen und den Stadtteil Milspe sich selber überlassen. So kann die 14 Millionen Truppe sich ohne Aufregung wieder dem ungetrübten „la dolce Vita“ einer Stadtverwaltung widmen. Man muss doch auch  das gängige Klischee eines städtischen Angestellten oder Beamten bedienen. Der Rat der Stadt steht diesem Treiben sicher nicht im Wege.

Radverkehrskonzept 2013


Ulrich Höhl [Stadtentwicklung/Planung)
  Vorab hat der EN-Kreis für solch ein Konzept schon eine Zusage von 5 Millionen erhalten, weitere Städte haben schon Anträge auf den Weg gebracht. Vergleicht man die einzelnen Konzepte stellt man ein erhebliches Manko beim Ennepetaler Konzept fest. Radwege können nicht durchgängig befahren werden, müssen vom geschützten Bereich in einen ungeschützten Bereich überführt werden. Auch ist keine schlüssige Infrastruktur für Radfahrer vorgesehen. Offensichtlich ist der Arbeitsgruppe nicht bewusst, das zwei Ministerien in Düsseldorf zuständig sein können. Auch fehlt es an einem flankierendem Touristikkonzept, welches die Besucher zum Verweilen einlädt. Bezüglich der Möglichkeit mit E-Bike Touristen in die landschaftlich reizvolle Gegend einzuladen, fehlt auch hier ein weitergehendes Konzept.

 Hier sind von anderen Städten mit Verleih- und Ladestationen am Beginn und am Ende einer Radtour schon weitergehende Konzepte erarbeitet worden.

 All dies liegt doch in der Entwicklung auf der Hand! Und zu guter Letzt ist die Frage der Befahrbarkeit  der Strecken bei den vorhandenen topografischen Einschränkungen – immerhin befinden wir uns in den Ausläufern des Bergischen Landes.  Auch hier macht die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt es sich wieder mal zu einfach. Wahrscheinlich will man hier keinen Erfolg haben, wie anders ist dieses unseres Erachtens unfertige Konzept zu verstehen?

Und zu guter Letzt wurde noch ein verkaufsoffener Sonntag zum Stadtfeten-Wochenende  am 29. Sept. beschlossen. Die Milsper und damit die Ennepetaler bekommen also wieder dieses „Billige Jakob Fest“, welches inzwischen als „Hartz IV Fest“ der Ennepetaler im Kreis gehandelt wird. Wenn das keine hochwertige Imagewerbung ist, was ist es dann?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

[Alle Fotos © Linde Arndt]

Heute Kinder wird`s was geben

[jpg] Es gibt eine einfache Rechnung. Wenn man heute 1 Euro in unsere Kinder investiert, so bekommt man später 3 Euro zurück. Wie das? Nun, wenn man diesen 1 Euro nicht investiert, so muss man später 3 Euro ausgeben für ALG 2, weil die dann Erwachsenen wegen ihrer mangelhaften Ausbildung keinen Job bekommen. Weil man in Gefängsnisse investieren muss, da diese als  Erwachsene eher kriminell werden. Abgesehen davon, dass wir mehr in unsere Sicherheit, sprich Polizei oder Wachleute investieren müssen.

Wir alle kennen die Colombine Schule in den USA, die Schule in Erfurt oder Winnenden. Alles Schulen an denen ein oder mehrere Amokläufer ein Massaker mit vielen Toten anrichteten. Einfach so. Unendliches Leid wurde dort und auch anderswo erzeugt.

Im Nachhinein wusste man, dieses Leid hätte verhindert werden können. Wenn, ja wenn dieser 1 Euro investiert worden wäre. Nun, wen das nicht überzeugt, der sollte einmal überlegen, welchen Profit, zwar nicht persönlich, er haben könnte, wenn er in kürzester Zeit aus 1 Euro, 3 Euro machen könnte. Abgesehen davon könnten die Steuer gesenkt werden, wenn dieser jeweils 1 Euro investiert würde.

Es spricht also alles dafür diesen 1 Euro aufzuwenden, denn die vielen, vielen Studien sprechen hier eine eindeutige Sprache. Aus diesem Grunde hat sich die Politik entschlossen einen Kinderbeauftragten in den Kommunen zu etablieren. Die Landesregierung NRW hat auch einen Kinderbeauftragten ernannt, es ist Dr. Reinald Eichholz in Düsseldorf, so wichtig ist es der Politik. Und zwar über alle Parteien hinweg.
Was aber macht solch ein Kinderbeauftragter oder wofür steht er?

Aus einer Broschüre für eine Fachtagung für Kinderpolitik entnehmen wir:

"Wir möchten Sie motivieren, in Ihrem Tätigkeitsfeld Projekte anzuregen und durchzuführen, bei denen Kinder und Jugendliche als Akteure gefordert und ernst genommen werden. Kinder sollen selbst Verantwortung übernehmen und als Experten in eigener Sache einen eigenständigen Beitrag für den Alltag im Kindergarten, bei der Gestaltung des schulischen Lebens und bei kommunalen Planungsvorhaben erbringen."

und weiter:

"Das Recht zur Teilhabe ist nicht nur in der UN-Kinderrechtskonvention niedergelegt, sondern ist den Kindern und Jugendlichen in unserem Land auch besonders wichtig. Die Kinderbefragungen ergaben, dass Kinder und Jugendliche vor allem eine gewaltfreie Erziehung ohne Ausbeutung sowie die Informations- und Meinungsfreiheit besonders wichtig erachten. Um sich besser einbringen zu können, benötigen sie einen Anstoß durch engagierte Erwachsene."

Dies skizziert ein weites Tätigkeitsbild eines Kinderbeauftragten einer Kommune, aber auch sehr viel Engagement und Kreativität aber auch Verantwortung um dieser Aufgabe gerecht zu werden. EN-Mosaik thematisierte dies im Juni 2009 im Kommunalwahlkampf mit dem Artikel "Kinder und Jugendliche die Zukunft unserer Stadt" um die Wichtigkeit aufzuzeigen. Wir regten ein Kinder- und Jugendparlament an. Was passierte? Nichts. Na, wir haben doch einen Kinderbeauftragten, so die gängige Beantwortung der kommunalen Politiker. Nur der Kinderbeauftragte Herr Ulrich Schilling, sprang bei allen möglichen Events in Milspe herum um seine Arbeitskraft dem Citymanagement und der Wirtschaftförderung
anzudienen. Damit war er voll ausgelastet. Für Kinder war da kaum noch  Platz. Als ich Herrn Schilling fragte, warum wir denn kein Kinder- und Jugendparlament haben, meinte er dies würde schon irgendwie auf dem Weg sein. Jedoch, belastbar war diese Aussage nicht. Denn keine von mir befragte Schule mochte diese Aussage bestätigen. Und das ist jetzt rund 8 Monate her. Wie dem auch sei. Alle wissen, Kinder und Jugendliche haben keine Lobby, sie kosten halt nur Geld. Eben diesen 1 Euro von dem wir nur 50 Cent ausgeben wollen.

Und dann dies. Der Rat der Stadt beschließt den Kinderbeauftragten Ulrich Schilling in den Bereich Wirtschaftsförderung zu versetzen, wo er nunmehr als Geschäftsführer der Citymanagement GmbH & Co. KG seine Tätigkeit aufnimmt. Nun ist dagegen nichts einzuwenden, hatte Herr Schilling ja kaum Zeit für seinen eigentlichen Job als Kinderbeauftragter, sondern musste mehr oder weniger für die Wirtschaftsförderung unterwegs sein. Wiggenhagen musste Wahlkampf machen und Frau Drees hatte irgendwie noch nicht den richtigen Durchblick, so blieb für das Fördern der Wirtschaft  eigentlich nur Herr Schilling übrig.

Und jetzt? Da bleibt nur das Lied, Heute Kinder wird´s was geben…..haben wir doch keinen Kinderbeauftragten mehr. In normalen Städten, wo nicht alles drunter und drüber geht, wäre sofort ein neuer Kinderbeauftragter ernannt worden, nicht auf der "Insel der Glückseligen". Wir lieben Kinder!! Deshalb lassen wir sie auch länger im Regen stehen und sind dafür auch bereit später die 3 Euro zu zahlen. Die christliche Partei des Walter Faupel war der Initiator dieser Personalie. Besondere Christen hatten schon immer ein besonderes Verhältnis zu Kindern, nämlich keines. Nun dachten wir es wäre alles erledigt, indem im nicht öffentlichen Teil sich alle etwas aufgeregt hatten, aber dennoch eine Mehrheit zusammen kam.

Ich denke die Nibelungentreuen Bündnisgrünen haben mit der CDU zusammen gestimmt. Für Bündnisgrüne hat sich die Welt offensichtlich auch geändert.  Da erreicht uns doch die Rettung –  ein kleiner Funken Hoffnung – aus den Ratsstuben. Eine Partei hat sich aufgerafft einen Antrag zu  stellen, innerhalb 14 Tagen einen neuen Kinderbeauftragten zu benennen.    

Ich zitiere aus der email der SPD:

"….die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Ennepetal hat soeben beim Bürgermeister beantragt, innerhalb der nächsten 14 Tage eine/n neuen Kinderbeauftragten zu benennen, der qualifiziert für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist……….."

Hier ist der ganze Antrag der SPD Fraktion im PDF Format.

Es bleibt zu hoffen, dass sich der Rat der Stadt besinnt und das unsinnige seines Tuns einsieht, damit die Kinder und Jugendlichen endlich einen Fürsprecher haben, der sich nunmehr aber auch zur Gänze für sie einsetzt.

Warum? Damit wir später diese 3 Euro nicht zahlen müssen, sondern zurückbekommen. Den 1 Euro werden wir sicher noch haben, indem wir einen verantwortungsbewussten, kreativen mit Herzblut ausgestatteten Menschen diese Stelle ausfüllen lassen. Es wäre nett wenn er noch eine dementsprechende Ausbildung hat, es gibt aber auch Quereinsteiger. Hat unsere Stadt solch einen Menschen in ihren Reihen? Personal haben wir ja genug, bei solch einem kompetenten Bürgermeister.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Make a break – Citymanagement wird neu organisiert

[la] Der Bürgermeister hatte zur Pressekonferenz in das Besprechungszimmer auf seiner Chefetage im Rathaus gebeten und alle geladenen Journalisten und Fotografen waren erschienen. Anwesend waren zudem der Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Herr Uli Schilling, Frau Brigitte Drees, Frau Sabine Schüler-Bültmann von der Stadt Ennepetal und Frau Gringel von der Evgl. Stiftung Lohernocken in Vertretung des Beirates der Citymanagement GmbH & Co. KG.  Herr Pütz (1. Vorsitzender des Citymanagement)  war zu diesem Termin auch eingeladen, konnte ihn aber nicht wahrnehmen, da er auf Reisen war.

Was uns mitgeteilt werden und was wir an die Ennepetaler Bürger und jeder an seine Leser weitergeben sollte, war schon von großer Bedeutsamkeit.

                   

Die noch junge Citymanagement  GmbH & Co KG , gegründet am 1.4.2009 (gerade einmal hat sie ihr erstes Jahr hinter sich gebracht und soll nun aus den Kinderschuhen und den anfänglichen Gehversuchen hinauswachsen) wurde auf den Prüfstand genommen und gab Anlass zu folgenden Änderungen.

Frau Brigitte Drees hatte bisher mit großem Einsatz sowohl die Aufgaben im Citymanagement, als auch der Wirtschaftsförderung geschultert. Das sind zwei Fulltimejobs, die von einer Person gestemmt werden mussten. Da konnte es nicht ausbleiben, das einiges auf der Strecke blieb, was auch noch hätte bewältigt werden müssen. Dieser Spagat zwischen beiden Posten kostete viel Kraft und so beschloss Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen zunächst einmal einen Schnitt zu machen und die Angelegenheit neu zu organisieren.

Make a break – soll aber in diesem Fall nicht bedeuten, das eine Pause gemacht wird, sondern ein Schnitt der bisherigen Situation und ein Umorientieren.

                                                            

Es kann nicht sein, dass wir uns überwiegend darum kümmern, Feste zu organisieren, die nur von kurzer Nachhaltigkeit sind. Es gibt viele Probleme, die intensiv angegangen werden müssen und wir haben aus dem ersten Jahr gelernt und sind bereit  uns hier intensiver um den Einzelhandel zu kümmern – so sagte der Bürgermeister sinngemäß.

Auch müsse man daran denken, sich nicht nur auf Milspe zu konzentrieren, sondern insbesondere Voerde und die anderen Stadtteile wie Altenvoerde, Oberbauer, Rüggeberg usw. auch mit zu berücksichtigen und in ein Gesamtkonzept einzubeziehen.

Eine wichtige Voraussetzung, die in den kommenden Monaten angegangen werden soll, ist auch eine Klärung mit den übrigen Gruppierungen, bzw. Vereinen wie CMM, Pro Milspe, ESW, Stadtmarketingverein usw. um hier evtl. einen gemeinsam großen Weg zu beschreiten.

Bürgermeister Wiggenhagen freute sich, dass er insbesondere in Gevelsberg darauf angesprochen wurde, dass man Ennepetal allmählich anders wahrnehme als bisher, wo es immer hiess "die kriegen ja nix gebacken".

Nun geht es an die Findung und Festigung und die Ausarbeitung eines tragbaren Konzeptes. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, Frau Drees in einer Ganztagsstelle weiterhin mit der Wirtschaftsförderung zu beauftragen. Herr Uli Schilling, 41 Jahre jung, der bereits seit 2008 beim damaligen "Citymanagement light", wie es scherzhaft genannt wurde, mitgewirkt hatte, soll sich ab jetzt  ebenfalls bei einer  Ganztagsstelle  als Geschäftsführer um das Citymanagement kümmern. Zugute kommt ihm, dass er  fast jeden Einzelhändler oder die zahlreichen Vereine in Ennepetal kennt – und zwar sowohl in Milspe, als auch in den anderen Stadtteilen.

Einziger Wermutstropfen im Augenblick – er wird noch eine Weile seinen bisherigen Job im Bereich Jugend kommissarisch mit erledigen, da z. Zt. für die hierfür erforderliche 0,3 Kinderbeauftragtenstelle noch ein kompetenter Ersatz gesucht wird. Es gibt aber wohl schon Favoriten hierfür.

Was von besonderer Bedeutung noch vorgetragen wurde, ist, dass Herr Schilling nicht allein vor dieser großen Aufgabe steht, sondern dass sich inzwischen eine Gruppe Aktiver aus dem Beirat zusammengefunden hat, die in Workshops wichtige Aspekte zum Gelingen eines aktiven Einzelhandels erarbeiten will, als sogen. Zielfindungsgruppe.

Zu diesen gehört u.a. Frau Gringel, Thomas Schulte, Herr Peiniger, Herr Pütz, Gernod Klein und von der Stadt Bürgermeister Wiggenhagen.

Nun erläuterte Frau Brigitte Drees auf Befragung der Presse ihr neues (teils altes) Aufgabengebiet. Sie wolle sich intensiv um Oelkinghausen Süd-West kümmern, wo 40.000 qm bereits erschlossen wären und neue Firmen angesiedelt werden sollten. Zwei haben diesen Schritt bereits vollzogen, viele kleinere Handwerksbetriebe, die Interesse gezeigt hatten, waren aber dann auf Grund der Wirtschaftskrise abgesprungen.

Ein nächstes Thema sei die Interkommunale Zusammenarbeit im EN-Kreis, wo sich Städte zur Erschließung gemeinsamer Gewerbegebiete zusammenfinden wollen um die Gewerbebetriebe hier zu halten und diese nicht abwandern zu lassen. Eine recht schwierige aber wichtige Aufgabe, wie sie von Bürgermeister Stobbe vor einigen Wochen in Schwelm  anlässlich eines Pressetermines ebenfalls kommuniziert wurde.

Dann gäbe es noch die Angelegenheit Breitbandausbau, um welche sie sich verstärkt kümmern wolle. Ebenso die Ausbildungsmesse, wo sie für Auszubildende werben wolle,

Zuletzt führte sie noch ihre Aufgaben beim ZET an, das weiterhin – wenn auch in absehbarer Zeit an anderer Stelle – bestehen bleiben wird und wo im Bereich der Existenzgründungen, Existenzberatungen aus Alg2, Veranstaltungen für Jungunternehmer und Mieterbetreuung einige Arbeit auf sie wartet.

 

Diese Gespräche endeten mit der Aussage von Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, das der Positionswechsel bereits vollzogen sei, Herr Schilling lediglich noch den Vertrag unterschreiben müsse.

 

2010 gehen wir also mit der Citymanagement GmbH & Co in die zweite Runde und können gespannt sein, welche Veränderungen dem Ennepetaler Einzelhandel nun mit mehr Manpower bevorstehen.

 

Linde Arndt

für EN Mosaik