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Wieso macht der das?

       

[jpg] Es war das 4. Schwelmer Stadtgespräch, welches am 10. Oktober im Ratssaal bzw. ehemaligen Kreissaal des Schwelmer Rathauses geführt wurde. Die vorherigen Stadtgespräche fanden alle in den Räumen der Sparkasse Schwelm statt. So war der Ratssaal zu groß und durch die Struktur des Ratssaales kam auch keine Nähe auf, welche für solche Gespräche unabdingbar ist. Bürgermeister Jochen Stobbe saß da wo er immer sitzt wenn er eine Ratssitzung leitet und der Rest der Teilnehmer verteilte sich mit Abstand über die Räumlichkeiten. Im Laufe des Gespräches hatte man jedoch das diffuse Gefühl, als wenn ein Rechtfertigungsdruck über dem Bürgermeister lag.

 

   
Ralf Stoffels
              
Heinrich W. Maas

So kam einer Sitzposition, nämlich die von Ralf Stoffels von der Geschäftsführung der BIW Ennepetal (Unternehmergruppe), eine besondere Bedeutung zu, indem diese Position sich zu einer Art Anklageposition gegenüber dem Bürgermeister aufbaute. In dieser Reihe waren auch noch andere Unternehmerkollegen, wie der Rechtsanwalt und Vorsitzenden des Vereins "Haus & Grund Schwelm", Heinrich W. Maas anzutreffen. So wollte die Gruppe der anwesenden Unternehmer die politischen Gegebenheiten einer Kommune wie Schwelm nicht akzeptieren. Nur gute Argumente zählen im Hinblick z..B. der Rathausproblematik, so Ralf Stoffels. Richtig, wenn die Ratsparteien rationale Verhaltensweisen an den Tag legen würden!  Aber was ist denn wenn mit rationalen Argumenten den politischen Fraktionen diese Investition nicht zu vermitteln ist? Was ist denn wenn nur das richtige Parteibuch eine Entscheidung herbei führen kann? Wenn z..B. durch eine  falsche Entscheidung durch eine Mehrheit des Rates, der Bürgermeister vor dem Wähler diskreditiert werden soll, um eine bessere Position im Hinblick auf die Ablösung desselben für 2015 zu bekommen? Um in politischen Systemen eine Machtposition zu erlangen sind alle Mittel Recht und das gilt offensichtlich auch für Schwelm. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, die konservativ/liberale Ratsfraktion hat es noch immer nicht überwunden, dass es einen SPD Bürgermeister gibt. Die Demokratie ist schon ein schwieriges System, alles ist immer in Bewegung nichts ist von Dauer. Aber gibt es ein besseres System?

 

Ralf Stoffels erwähnte die Unternehmergespräche in Ennepetal, nur diese sind bisher nur als „Ball der Eitelkeiten“ am Buffet in Ennepetal durch Teilnehmer eingeordnet worden. Aus diesen Treffen sind bisher noch nicht einmal politische Positionen von einer Seite thematisiert worden. Einzig die bekannten steuertheoretischen Positionen der Herren Bilstein von der SIHK und Wilhelm Wiggenhagen von der Stadtverwaltung könnte man als Beitrag werten. Nur, mit der derzeitigen Gewerbesteuererhöhung der Stadt Ennepetal für 2013 um 39 Punkte hatte dieser Beitrag eine relative geringe Halbwertzeit.

Weiter sind die beiden Städte Schwelm und Ennepetal nur bedingt vergleichbar. Ennepetal ist eine fast reine Arbeits- und Wohnstadt ohne nennenswerte Einzelhandelsstrukturen oder kulturelle Aktivitäten und einem Image welches sicher nicht einladend wirkt, mit einer Wirtschaft die ganz andere Strukturen hat.

Die Kennzahlen Kauf- oder Steuerkraft Ennepetals sind ungleich größer als die in Schwelm, die auch letztendlich zu den Umlagen in Ennepetal führen und führten aber Ennepetal bei den Schlüsselzuweisungen leer ausgehen lässt.

Es ist reines Wunschdenken, wenn man Ennepetal einen Dialog zwischen Verwaltung und Unternehmertum unterstellt.

 

 

 Zur Investition Schwelmer Rathaus wurde nunmehr doch ein kostenpflichtiges Gutachten beauftragt, welches den tatsächlichen Raumbedarf feststellen soll. Dieses Gutachten wird in 15 Tagen auf dem Tisch liegen und in einer Klausurtagung am 25. Oktober 2012 diskutiert. Die Öffentlichkeit wird erst einmal außen vor bleiben um den schauspielerischen Leistungen einzelner Ratsmitglieder den Nährboden zu entziehen. So ist das eben in der sich abzeichenden Postdemokratie.

Allerdings muss man heute schon sagen, dieses Gutachten ist zuerst einmal für die Katz, wenn kein schlüssiges Nutzungskonzept vorliegt. Hier kneifen die Ratsmitglieder. Nur keine Visionen entwickeln. Also erst mal ein kostenpflichtiges Gutachten ( Es würde keinen verwundern wenn der Gutachter FDP Parteimitglied ist.) erstellen und dann sehen wir weiter. Hier hat Ralf Stoffels allerdings recht, diese „Gutachteritis“ ersetzt nicht den klaren Menschenverstand aber auch nicht die in Summe gemachte Lebenserfahrung. Der geballte Sachverstand der Stadtverwaltung wird bei solchen Handlungsweisen nicht abgerufen. Was für eine Verschwendung. Da nützt auch nicht der Einwand, die Ratsmitglieder wären doch nur ehrenamtlich im Rat der Stadt. Heißt das, die Ratsmitglieder wollten keine Verantwortung übernehmen und sind gezwungen worden ein Ratsmandat anzunehmen? Nein, es ist ja gewollt, wenn die Ratsmitglieder aufgrund ihrer Erfahrungen entscheiden. Dabei ist es unerheblich ob sie Bäcker, Metzger oder gar schlimmstenfalls Juristen sind. Auch ein Metzger oder Bäcker wird sich zuerst einmal fragen ob er zum Beispiel bei der Finanzierung eines Gebäudes nicht andere mit ins Boot holen sollte, was dann jedoch zu einem größeren Raumbedarf führt. Bäcker, Metzger und Gemüsehändler in einem gemeinsamen Haus, macht doch Sinn! Und solche Konstellationen senken den Finanzierungsbedarf des Einzelnen. Ein Rathaus mit weiteren Funktionen auch außerhalb des Verwaltungsbereiches bringt sicher eine Entlastung bei der Finanzierung.

 

       
Bürgermeister Jochen Stobbe beim 4. Stadtgespräch
 

Was war also noch besprochen worden?

Bürgermeister Jochen Stobbe zog eine durchaus positive Bilanz seiner fast zur Hälfte vergangenen Amtszeit, wobei er durch die Finanzkrise so manch eine Klippe umschiffen musste. Schwelm steht im Gegensatz zu dem vermeintlich reicheren Ennepetal  weitaus besser da.

Nachfolgend in Stichworten die angesprochenen Themen:

 

  • Bedingt durch den Stärkungspakt 2 ist es Schwelm gelungen nach 19 Jahre wieder einen genehmigten Haushalt zu bekommen.

  • Durch die z..Zt. erhöhten Steuereinnahmen müssen 6,3 Mio. Euro weniger an Schlüsselzuweisungen verkraftet werden. 2016 hätten wir einen Überschuss von 454 Tsd. Euro gehabt, der nun durch die fehlende Schlüsselzuweisung später kommen muss.

  • 78 Personen an Personal hat das Rathaus abgebaut, es zeichnet sich hier ein klares Ende ab. Weiterer Abbau kann nur nach Umschulungs- und Schulungsmaßnahmen erfolgen aber auch durch Einschränkungen von Leistungen.

  • Die Parteien sind aufgerufen, weitere Sparvorschläge einzureichen um einen ausgeglichenen Haushalt 2013 zu erreichen.

  • Wenn –  wie von den konservativ/liberalen Ratsmitglieder signalisiert –  nichts im Bereich des Rathauses passiert, müssen wir mit den erhöhten Kosten der Sicherheitsherstellung des Gebäudes leben. Die derzeitigen Maßnahmen, wie Dachabdeckungen mittels Plane können nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Die nächste Ratssitzung muss wegen der Sicherheit deshalb in der Gustav-Heinemann-Schule abgehalten werden.

  • Der Kreisverkehr Ochsenkamp/Hauptstraße kann nun als erstes zu einem Stadttor umgebaut werden; denn 90% der veranschlagten Finanzierungssumme in Höhe von 55.000,– Euro wurden durch Spenden eingeworben.

  • Die Sparkasse Schwelm wird nach Umbau zu einem neuen Mittelpunkt der Stadt Schwelm werden.

  • Das Brauereigelände ist auf einem Weg mit der Sparkasse eine neue Mitte darzustellen.

  • Der Bundesbahnhof steht nunmehr auf „Standby“, wobei der Investor aus Wetter sein Vorkaufsrecht wegen Vertragsschwierigkeiten mit der Deutschen Bahn  nicht ausüben möchte. Anders sieht es bei dem geplanten Zentralen-Busbahnhof aus. Hier ist die Finanzierung gesichert. Ob dieser Bahnhof nun kommt hängt von einer Neuplanung ab. Bekanntlich war der Zentrale Busbahnhof abhängig von den Baumaßnahmen am DB Bahnhof.

  • Der von der CDU/FDP/BfS herbei geführte Beschluss die Bismarck- und Gartenstraße als Einbahnstraße umzukehren ist nunmehr umgesetzt worden. Hier kursieren Unterschriftenlisten der Schwelmer die dies alles rückgängig gemacht sehen wollen.  Es rächt sich das  der zweite Schritt vor dem ersten Schritt (Erstellung eines Verkehrskonzeptes) gemacht wurde.

     

  • Die nächste Ratssitzung werden wir in der Aula durchführen, weil sich Behinderte angesagt haben die wir in das Rathaus nicht hinein  bekommen!

     

so die Ausführungen von Bürgermeister Jochen Stobbe.

 

Auf die gemachten  Einwände, die Stadt befindet sich im Widerspruch indem  auf der einen Seite keine Gelder da sind und auf der anderen Seite Gutachten in sechsstelliger Höhe in Auftrag gegeben werden, antwortete einer der Teilnehmer: Der Widerspruch löst sich auf wenn man bedenkt, dass die Ratsmitglieder sich fach-/sachlich beraten lassen wollen. Das damit die Kompetenz der eigenen Verwaltung in Frage gestellt wird, sieht man dabei wohl nicht. Und wie zuvor schon erwähnt, dies in solcher Form nie vorgesehen war.

Zurück zum Haushalt 2013 dessen Enden nicht mehr zusammen passen.

Wenn im Moment nicht wesentliches passiert müssten wir einen Gewerbesteuerhebesatz im 4stelligen Bereich einführen um letztlich aus der Haushaltssicherung herauszukommen. Dies wird zwar nicht passieren, soll aber verdeutlichen  dass die Sparanstrengungen noch wesentlich zu steigern sind, so Bürgermeister Jochen Stobbe auf eine Einlassung der Teilnehmer.

Und damit kommen wir zum Schwelmer Freibad, der Rat der Stadt hat trotz des Haushaltssicherungskonzeptes und gegen alle Sparbemühungen dem Förderverein 50.000,– Euro bewilligt, obwohl laut Beschluss 2010, 2013 nur ein Betrag von 40.000,– Euro eingestellt werden sollte. Der Förderverein möchte nunmehr für 2013 einen weiteren Betrag von rund 30.000,– Euro um das gekaufte Blockheizkraftwerk einbauen zu können.

Es kann allerdings nicht sein, wenn Ernst-Walter Siepmann von der BfS für die freiwillige Leistung der Stadt „Schwelme Bad“ Gelder in den Haushalt eingestellt sehen will und auf der anderen Seite lauthals und gebetsmühlenartig der Verwaltung das Sparen verordnet. Das sollte mal anders laufen; denn privatrechtlich geführte Betriebe sollten doch wirtschaftlich besser laufen, so der damalige Tenor.

Kommen wir zu der Rechtsfertigungsposition die Bürgermeister Jochen Stobbe zeitweise in diesem Gespräch eingenommen hatte. Zu Unrecht wie wir meinen. Anfangs seiner Amtszeit hat Jochen Stobbe was wesentliches gesagt: Andere machen die Gesetze, die Auswirkungen dieser Gesetze hat ein kommunaler Bürgermeister dann auszuhalten. Die Bürger der Kommune machen ihren Bürgermeister für dies alles verantwortlich. Es ist halt eine alte Binsenweisheit in unserem föderalen System Bundesrepublik Deutschland. Nur warum sollte ein Bürgermeister sich für Düsseldorf, Berlin oder Brüssel rechtfertigen? Wenn Bayern wegen des föderalen Finanzausgleichs vor Gericht zieht nachdem sie jahrelang gemeckert haben, so ist das eine Maßnahme die über das übliche Rechtfertigungsgespräch hinaus geht. Auch eine Kommune hat Einfluss auf die höheren Ebenen, sei es über den Städte- und Gemeindetag, sei es über eine Solidarisierungsaktion oder aber über die Parteien die ja immer mal wieder Parteitage abhalten um zukünftige Politik zu definieren.

Unsere Redaktion hat sich immer wieder gewundert wenn auf solchen Großveranstaltungen die Entscheidungsträger der Kommunen kaum Tacheles mit den Landes- oder Bundesfürsten reden. Man tut sich nichts. Warum? Wir haben ein freiheitliches System, welches uns noch nie in der Geschichte so viel Freiheit zugestanden hat, nur man sollte die Freiheit auch nutzen.

Und deshalb sollte ein Bürgermeister Jochen Stobbe sich nicht in eine Rechtfertigungs- oder auch gar in eine Verteidigungsecke drängen lassen, wenn er auf seine Heimatstadt stolz sein will und ihr dient.

Er hat zum Schluss wohl recht gehabt, indem er sagte: Wenn ich mich für Schwelm durch die politische Konstellation ( Die SPD/Grünen haben im Rat nicht die Mehrheit) auch nicht in Gänze einsetzen kann wie ich möchte, so darf ich doch auf das was Schwelm darstellt stolz sein. Das ist doch eine große und souveräne Position.

Zum Schluss sei noch erwähnt, außer dem SPD Fraktionsvorsitzenden Gerd Philipp sah man kein Ratsmitglied der konservativ/liberalen Fraktionen. Es scheint nicht zum guten Ton der konservativ/liberalen Ratsmitglieder zu gehören über die Probleme der Stadt reden zu wollen. Eher scheinen sie die Hinterzimmergespräche einer Postdemokratie zu bevorzugen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

[Fotos: © Linde Arndt]

 

Was lange währt wird endlich gut?


Grundriss, Quelle: Stadt Schwelm
 

[jpg] Am 18.Mai 2010 gab es ein Schwelmer Stadtgespräch indem die Schwelmer mit ihrem Bürgermeister eine Aufbruchstimmung markieren wollten. Viele haben sich danach in einem Arbeitskreis eingebracht, welcher die Idee der Stadttore nach vorne bringen sollte. Da ist der Brunnen, die B7 Talstraße, der Ochsenkamp, nicht zu vergessen der DB-Bahnhof oder der Winterberg, die ein Eingangssymbol erhalten sollen. In unserer heutigen Zeit, wo unsere Städte wieder unterscheidbar sein sollen und wollen, sind solche Stadttore zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Nach zwei Jahren kamen zwei gegenläufige offene Bögen heraus, die das Schwelmer Wappen mittig aufnehmen sollen. Welche Symbolik diese Landmarke für Besucher oder Bewohner haben soll, ist den Beteiligten (noch) nicht bewusst.

 

Kunst im urbanen Raum ist eben etwas anderes als museale Kunst. Und so machten es  sich die Teilnehmer der Pressekonferenz nicht leicht, diese Skulptur einer Interpretation zuzuführen. Es sollte halt eine Skulptur aus Edelstahl mit einem Glaswappen sein und die Möglichkeit bestehen, dass das später auch an den anderen  Standorten einsetzbar ist, mit der Möglichkeit einer Variation der Skulptur. Jeder soll die Möglichkeit haben, selber etwas hinein interpretieren zu können. Da kommt sofort die Frage nach Symbolen und Signalen im urbanen Raum auf und die Frage, was macht eine Stadt wie Schwelm überhaupt aus; ist das darstellbar?  
Stadttorskizze  Quelle:Stadt Schwelm

Geht man dieser Frage nach, so  gehen einem viele Gedanken durch den Kopf was Schwelm ausmachen könnte. Auf eine abstrakte Aussage reduziert, kommt mir ein Satz von Lothar Feldmann, Vorstand der Sparkasse Schwelm in Erinnerung, als das Modell der alten Synagoge  mit Rabbiner Ahron Ran Vernikovsky in der Sparkasse ausgestellt wurde. >Schon damals im Jahre 1819 gab es einen Bankkaufmann der sich in Schwelm auch um die heimatlichen Belange Schwelms kümmerte<, so Lothar Feldmann. Lothar Feldmann stand und steht also ganz klar in der Tradition seines Schwelmer Vorgängers und Bankkollegen  vor 200 Jahren.

Es ist ein Merkmal Schwelms, die Tradition und das Besinnen auf die eigenen Möglichkeiten zu leben. Schwelm war und ist nie in die Fläche gegangen, hatte als Verwaltungsstadt immer die Nase vorne. Der Kreis, das Finanzamt, die AOK, Krankenhaus, Arbeitsamtsbezirk oder Schwelm als Amtsgerichtsbezirk, haben ihren Sitz in Schwelm. Warum wohl? Vielleicht die Beständigkeit und Nachhaltigkeit?

Da kommt schon die Frage auf ob dieses Stadttor dies alles abdecken kann, was Schwelm ausmacht. Flächenmäßig ist Schwelm die kleinste Stadt im EN-Kreis, jedoch ist sie die wichtigste Stadt für den Kreis. Das war immer so, auch als Schwelm noch ein Kirchspiel war.
Wie dem auch sei: Die Entscheidung ist gefallen und alle müssen und sollten damit leben. Denn der Kreisel am Ochsenkamp ist einer Stadt wie Schwelm nicht würdig. Die zuständigen Oberbehörden für die Straße L 716 (übrigens auch eine Traditionsstraße) haben ihr ok für eine Realisierung der Stadttore gegeben.

Und wie es so ist, so ist für dieses Stadttor kein Geld da. Und weil das so ist, ruft die Stadt Schwelm seine Bürger zum Spenden auf, denn es haben sich schon viele Stimmen gemeldet, die diese Stadttore – insbesondere das am Ochsenkamp – begrüßen würden. 55.000,– Euro soll dieses Stadttor kosten, wovon schon alleine für die Herrichtung der Fläche ohne Stadttor 40.000,– Euro aufgewendet werden müssen.

Anlässlich des Pressetermins wurde uns eine Powerpoint-Präsentation zur Verfügung gestellt, die wir Ihnen hier
als Video umgewandelt zur Verfügung stellen:

  [flv:/wp-content/video/Stadttor_Flyer.flv 600 420]  

Das von Linde Arndt anlässlich des Pressetermines gefertigte Foto, welches die Startseite des Videos ziert, zeigt die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Kreisel" und zwar Ulrich Schwabe / Hans Walter Kessler/ Peter Hornemann /  Klaus Bruder (AVU) / Christa Wolff / Heike Rudolph / Helga Betz / sowie: Markus Flocke (Vorstand Technische Betriebe)  / Frank Sormund (Stadtentwicklungsbüro) und am Cockpit Bürgermeister Jochen Stobbe (Stadt Schwelm) –

[weitere Mitglieder wie Lothar Feldmann (Sparkasse Schwelm) und Tilo Kramer (GSWS-Geschäftsführer) waren zum Pressetermin in Urlaub]


Wer also an einem schöneren Ortseingang Schwelms interessiert ist und diese Aktion tatkrätig unterstützen möchte, der kann auf das Konto des

Förderverein Pro Schwelm
Kennwort: Kreisverkehr

Stadtsparkasse Schwelm (BLZ 454 515 55)
Konto 43026

einzahlen. (Spendenquittung ist selbstverständlich).

Sollten noch Fragen offen sein, so geben,

GSWS-Geschäftsführer Tilo Kramer, Ruf (02336) 860370,
Bürgermeister Jochen Stobbe, Ruf (02336) 801200 gerne Auskunft.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Kippen, Pappen, Radkappen: Schwelm bei 36 Grad gesäubert Bürger packten auf „1. Schwelmer Putztag“ tüchtig an

"Schwelm hat sich heraus geputzt". Und das Ergebnis sind zwölf stramme Säcke
voller Abfall, die Klaus Lisardo Machtenberg (TBS) am Samstag dort einsammelte, wo tüchtige Schwelmer Bürger sie nach der Reinigung ihrer Stadt abgestellt hatten.

3. Juli, Wilhelmplatz, schon 28 Grad am Vormittag, die Frisuren sitzen längst nicht mehr. Circa 15 Bürgerinnen und Bürger, der Jüngste 7 Jahre alt, besprechen die Aufteilung der Gruppen und die Straßen und Bereiche, die auf dem 1. Schwelmer Putztag gesäubert werden sollen. Man beginnt an den Endpunkten und arbeitet sich sternförmig auf den Bürgerplatz zu.

Die Technischen Betriebe haben Schaufeln und Säcke zur Verfügung gestellt, die Firma OBI Handschuhe, Müllgreifer, Besen und Kehrschaufeln. Die Teilnehmer ziehen sich Warnwesten über, und dann geht  es bei ständig steigenden Temperaturen an die Arbeit.

In den folgenden drei, vier Stunden werden ungezählte Zigarettenkippen- und packungen, Bonbonpapiere und Taschentücher sowie Plastikumhüllungen von Süßigkeiten und leere Getränkepackungen zusammengekehrt und aufgelesen. Hier und da gilt es, eine einsame Flasche Sekt oder Bier einzusammeln, und immer wieder müssen Glassplitter zusammengefegt werden. Besonderheiten wie eine Radkappe in einer Grünanlage vervollständigen das Repertoire. Gefegt werden Gehwege und Straßenrinnen, gesäubert werden Grünareale. Da auch Unkraut unsehnlich aussieht, wenn es aus Ritzen und Fugen sprießt, greift eine Teilnehmerin zum Brenner, der das Ausrupfen des struppigen Gewächses überflüssig macht.

                  

Mit einer schöne Geste wartet der Inhaber der Balkan-Spezialitäten in der Schulstraße auf, als die Bahnhofstruppe sich an seinem Geschäft vorbeiarbeitet. Er winkt die Putzer heran und verwöhnt sie auf einem kurzen Zwischenstopp mit erfrischenden Melonenscheiben.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich am Ende auf dem Bürgerplatz, wo kühle Getränke und ein Ranft-Würstchen als Belohnung warten. Und alle betonen: Das war eine großartige Sache. Es lohnt sich, wenn der einzelne für seine Stadt mit anfasst. Man reicht sich die verschwitzten Hände; ein heiteres Gemeinschaftsgefühl greift um sich. Und wirklich: Schön sieht es aus!

Die Idee zu "Schwelm putzt sich heraus" war auf dem "1. Schwelmer Stadtgespräch" entstanden, zu dem Bürgermeister Stobbe im Mai in die Stadtparkasse eingeladen hatte. Vier Themen hatten sich auf diesem spannenden Bürgerabend als besonders dringlich für Schwelm erwiesen: Die Sauberkeit, ein gefälligeres Entree für die Stadt (Kreisel am Ochsenkamp), die Weihnachtsbeleuchtung und harmonischer abgestimmte Öffnungszeiten des Einzelhandels.

Zu allen Themen waren noch am "Stadtgesprächs"-Abend Arbeitsgruppen gebildet worden. Denn dem Bürgermeister wie den Teilnehmern liegt die zügige Umsetzung der Themen am Herzen. Mit "Schwelm putzt sich heraus", das zur festen Einrichtung werden soll, ist der erste Schritt getan.

Schwelm, den 6. Juli 2010 

 

Was können wir für unsere Stadt Schwelm tun?

 

[jpg] Unter diesem Gedanken hatten sich rund 80 Händler, Dienstleister und Hauseigentümer in dem Veranstaltungsraum der Stadtsparkasse auf Einladung (wir berichteten darüber) von Bürgermeister Jochen Stobbe eingefunden.

Es sollte der erste aber nicht letzte Dialog werden, welcher als Stadtgespräch zwischen den Geschäftsleuten und dem ersten Bürger der Stadt, dem Bürgermeister  stattfinden sollte.

"Die Frage: Wie viel Geld die Stadt hat erübrigt sich, denn wir haben keines", so Bürgermeister Stobbe. "Nur trotz des schwierigen finanziellen Umfeldes der Stadt, sollten wir uns alle auf unsere Kräfte besinnen, um für die Stadt etwas zu tun.

Und da sollte man doch zuerst etwas nehmen, was eben kein Geld kostet, und zwar was müssen wir tun, um von einem Ich-Schwelmer zu einem Wir-Schwelmer zu kommen?"

 

So eröffnete der Bürgermeister das Gespräch. Stichwortmäßig brachte er sodann die Themen:

  • Stadteingänge, das bedeutet, wie sieht es aus, wenn wir von auswärts nach Schwelm kommen.
  • Die Sauberkeit der Innenstädte,
  • gemeinsame Öffnungszeiten des Einzelhandels,
  • Welche Leistungen fehlen oder können wir bündeln oder auch
  • die Leerstandproblematik. Und weiter denkend,
  • wie entwickeln wir unsere Innenstadt.

Aus einer Idee, könnte im Dialog ein Konzept werden. Wenn wir hier unsere Ideen einbringen oder auch nicht, wird evtl. ein Anderer diese Idee weiterentwickeln.

Es wurden viele Ideen eingebracht, die die Pressesprecherin Heike Rudolph auf Stickys notierte und an die Pinnwand heftete. Zum Schluß waren es so an die 60 Ideen.

Nach einer kurzen Weile stellte Bürgermeister Stobbe fest: "Wir haben bisher untereinander ein Informationsdefizit, die Kommunikation funktioniert nicht einwandfrei. Da arbeitet der Verein "Pro Schwelm" oder das Stadtmarketing  mit mehreren Arbeitsgruppen, jedoch nur ein begrenzter Personenkreis weiß davon. Auch die Servicestelle "Ehrenamt", wo sich Bürger einbinden können, hat noch einen relativ geringen Bekanntheitsgrad."

Und weiter sollte man die Stärken stärken und dieses auch hervorheben. Der Internetauftritt Schwelm. de sollte weiterentwickelt werden und die einzelnen Geschäfte und Branchen verlinken.

Oder man sollte einen zentralen Infopoint  einrichten, der umfassend über die Stadt und deren Möglichkeiten informiert.

Herr Hüls monierte das Verhalten vieler Schwelmer (auch Einzelhändler) die von ihrer Stadt  immer mal wieder sagen hier gäbe es ja nichts. Denn wenn es  in Schwelm etwas nicht geben würde, so wäre es doch eine Herausforderung für die Geschäftsleute gerade das aufzunehmen, denn würde sich ein Investor in diese Marktlücke begeben, wären wohl auch  dementsprechende Umsätze zu generieren.

Auch das Thema Weihnachtsbeleuchtung kam auf. Die Weihnachtsbeleuchtung ist in die Jahre gekommen und es müsste eine neue angeschafft werden. Die nicht unerheblichen Investitionen sollten von allen Schwelmern getragen werden. Es bieten sich hier private Initiativen an mit denen neue Wege gegangen werden könnten. Spenden könnten über den Pro Schwelm Verein steuermindernd gebucht werden. Bürgermeister Stobbe stellte fest, dass die Stadt direkt oder indirekt 30.000 Euro in die Weihnachtsbeleuchtung steckt. Im Moment wird der Innenstadtbereich technisch für die Weihnachtsbeleuchtung vorbereitet.

Herr Bruder von der AVU schlug statt der derzeitigen Weihnachtsbeleuchtung eine Dauerbeleuchtung vor, die sich je nach Jahreszeit ändere.
Weiter schlug Herr Bruder vor, nicht nur "Schwelm für Schwelmer" sondern  auch für Auswärtige werblich aufzubereiten. Die Frage wäre jedoch, wie man zu dieser Botschaft käme.

Kritisch wurde angemerkt, dass es schon Gespräche gab, die hierin angemerkten Ideen wurden jedoch bisher nie umgesetzt.
Auch in den Meldungen der Einzelnen sollte eine Änderung stattfinden. Wenn man eine Idee besser befördern will, sollte man sich als Ideengeber zuerst einbinden, indem man sich mit, Ich werde……., meldet. Jürgen Reschop reklamierte fehlende Ladenflächen im Innenstadtbereich, die vorhandenen sind teilweise zu klein. Hier sollte man Gespräche mit den Hauseigentümer führen. Worauf Bürgermeister Stobbe vorschlug auch Flächen von verschiedenen Eigentümern zusammen zu legen. In diesem Bereich besteht noch ein gewisser Gesprächsbedarf. Der bestehende Arbeitskreis "Wilhelmplatz" wird nicht wahrgenommen, hier sollte auch die Kommunikation verbessert werden.

              
Nach weiteren vielen, vielen Wortmeldungen und Ideen entschied man sich für folgende Themen, die man a priori anfassen will:

  • Sauberkeit. Hier soll evtl. ein Tag " Schwelm putzt sich" stattfinden
  • Gemeinsame und einheitliche Öffnungszeiten
  • Stadteinfalltore, Entwicklung von Konzepten der Präsentation incl. Finanzierung
  • Flächenentwicklungen, Zusammenlegungen und neue Flächen
  • Weihnachtsbeleuchtung, evtl. Neuanschaffung oder bestehende reparieren und installieren, Finanzierungsmöglichkeiten

Unter Stadteinfalltore wurde der Stadt für den Kreisverkehr Ochsenkamp ein Angebot überreicht, welches die Finanzierung des Kreises sichert. Hier müsste jedoch noch über die Erstellung und Pflege der Pflanzbeete und deren Finanzierung gesprochen werden.

Die Brunnenstrasse kann als gelungenes Stadteinfalltor angesehen werden, welches sehr einladend wirkt.
Die Hattingerstraße aber auch der DB Bahnhof sollte jedoch in seiner einladeten Wirkung verbessert werden.

 

Auch sollte man die Frage stellen: Wofür steht Schwelm? Hier steht man vor einem unscharfen Stadtbild.

Und weitergehend, was eint uns, welche identifikationsstiftende Merkmale benötigen wir oder haben wir schon.

Einzelne Quartiere, wie der Möllenkotten, sollten eine gemeinsame Präsentation anstreben, ähnlich dem Neumarkt. Bestehende Leerstände sollten durch Kunst aber auch durch Aktivitäten der Schulen belebt werden.

Die Pressesprecherin, Heike Rudolph, hatte mehrere Listen mit den Themen vorbereitet in welchen sich die interessierenden Personen eintragen konnten um dort mitzuwirken. Die Gespräche sollen im Juni 2010 fortgesetzt werden.

Wenn man bedenkt, dass sich Schwelm mit seinen starken Nachbarschaften immer durch besondere Leistungen hervorgetan hatte und einen sehr großen, über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Heimatfestzug, stemmen konnte, so sollten diese Stadtgespräche sicherlich zu einem guten Ergebnis führen. Die Probleme sind zu allererst, und das wurde angesprochen, in der Kommunikation und der Moderation zu suchen. Der Heimatfestbereich ist sehr stark vernetzt, und hat sich über die Jahre immer stärker vernetzt. Die Stadtgespräche müssen sich erst einmal die Vernetzung erarbeiten um letztendlich schlagkräftig zu werden. Stichwort wäre hier: Bündelung der Ressourcen.

Das Stadtgespräch kann zu einem guten Ergebnis kommen, denn nicht nur die Stadt ist im Boot, sondern auch die Stadtsparkassen und die AVU. Wir sind gespannt wie es weiter geht und meinen, nach Hermann Hesse: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne……", die Schwelmer werden sich diesem Zauber hin geben.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm