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VER-Umleitungen: Schwelm Realschule

VER-Umleitungen: Schwelm Realschule

Schwelm Realschule
Linie 568

Beginn: Dienstag, 03. Juli 2018 ca. 07:00 Uhr
Ende: Dienstag, 07. August 2018 Betriebsende

Betroffene Haltestellen: Schwelm Realschule, Foßbecke, Ländchenweg

Aufgrund von Straßenbauarbeiten im Schwelmer Ortsteil Winterberg ist ein Abbiegen von der Winterberger Straße auf die Frankfurter Straße für den gesamten Verkehr nicht möglich Der Streckenabschnitt zwischen Schwelm Realschule und Winterberg kann nicht bedient werden.

Die Haltepunkte „Realschule“, „Foßbecke“ und „Ländchenweg“ entfallen.

Alle Fahrten beginnen und enden stattdessen in Schwelm-Obernhagen. Die Haltestellen „Delle“ und „Obernhagen“ werden zusätzlich bedient

Die Hauptschule mit hellem Glanz und Schülerinnen/Schüler die brennen.

Übergabe der Ausbildungsverträge Foto: (c) Linde Arndt

Gevelsberger Hauptschüler bei der Übergabe der Ausbildungsverträge Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Während andere Städte die Hauptschulen „abservieren“, geht Gevelsberg einen anderen, pragmatischeren, Weg.

In NRW wurde 2011 ein Schulfrieden zwischen den Parteien geschlossen, der die neue Schulform Sekundarschule brachte, die Hauptschule und Realschule unter Druck setzte.

Darüber hinaus verlor die Hauptschule mit diesem Schulfrieden ihren verfassungsrechtlichen Bestandsschutz, womit es den Kommunen frei gestellt war, die Hauptschulen „abzuservieren“. Die Nachbargemeinde Schwelm machte denn auch direkt mit ihren Schulen Tabula rasa und betrieb die Schließung der Hauptschule und der Förderschule. Die beiden Schulformen waren der bürgerlichen Mehrheit zu teuer und die Schüler zu lästig, so könnte man meinen. In Ennepetal wurde die Realschule und die Förderschule unter Druck gesetzt, und wich dann letztendlich der neuen Sekundarschule.

So das kommunale Umfeld, der sich die Stadt Gevelsberg ausgesetzt sah – welches sich ziemlich chaotisch darstellt und letztendlich zu einem Ausbildungspakt für die Hauptschule führte. Darüber hinaus übernahm die Gevelsberger Hasenclever Schule die FörderschülerInnen von Schwelm und Ennepetal.

Aber wir wollen ja über den pragmatischen Weg der Gevelsberger sprechen. Die Gevelsberger gaben ihre Hauptschüler nicht auf. Im Gegenteil sie werteten sie noch auf, indem die gesellschaftlichen Gruppen, mit Unternehmern, Stadt, Schule und Politik, sich mit einem Konzept verabredeten. Grundlage dieses Konzeptes: „Kein Heranwachsender sollte ausgegrenzt oder abgeschoben werden.“ Was zählen sollte, die Bereitschaft der Jugendlichen Leistung zu erbringen, hier wollte man den Fokus als Verantwortliche gelegt sehen.

Ruth Schlünder und Bürgermeister Claus Jacobi übergeben einen Vertrag Foto: (c) Linde Arndt

Ruth Schlünder und Bürgermeister Claus Jacobi übergeben einen Vertrag Foto: (c) Linde Arndt

Der Gevelsberger Ausbildungspakt war geboren. Zu Beginn der 9. Klasse schließen die Beteiligten, SchülerInnen, Stadtverwaltung, Schule und Eltern, einen gegenseitigen Vertrag. Dort wird genau festgelegt welche Ziele die SchülerInnen erreichen müssen, damit die SchülerInnen nach Abschluss ihrer Schule einen Ausbildungsvertrag bekommen. Die Unternehmen mit ihren Unternehmern, die sich in einer Liste eingetragen haben, haben sich verpflichtet die Schüler in ihre Firmen aufzunehmen. Da es diesen Ausbildungspakt schon eine ganze Weile gibt, konnte man sich von dem Erfolg dieses Paktes überzeugen.

Neu in dieser Runde ist die Firma Gebrüder Nolte GmbH & Co. KG, die bis zum 11. November 2015 ein Opel Autohaus in Gevelsberg errichten wird. Geschäftsführerin Petra Pientka von der Nolte Gruppe, der designierte Leiter des zukünftigen Gevelsberger Opel Autohauses, Andreas Niehues sowie deren zwei Auszubildenden Gabriela Paulsen und Hakki Seker, wollten sich denn auch von der Qualität dieses Ausbildungspaktes überzeugen. So sah man am 30. September 37 Jugendliche, von 39 (Zwei waren verhindert) der Hauptschule die erwartungsvoll im Gevelsberger Ratssaal ihren Verträgen entgegen sahen. Manuel Morgenstern, sorgte mit seiner Musik für einen niveauvollen Rahmen.

v.l. Petra Pientka, Andreas Niehues Foto: (c) Linde Arndt

v.l. Gabriela Paulsen , Petra Pientka, Hakki Seker und Andreas Niehues Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeister Claus Jacobi machte darauf aufmerksam, dass Frau Pientka von der Nolte Gruppe sich heute von der solidarischen Verhaltensweise der Gevelsberger Gesellschaft überzeugen kann. Mehrere Unternehmer waren auf den Rängen zu sehen, die zu dem Kreis gehören, die sich für den Ausbildungspakt einsetzen. Er erwähnte die Lehrer mit ihrer Schulleiterin Ruth Schlünder, die sich voll für dieses Projekt einsetzen und dass es die Gevelsberger Hauptschule mit den anderen Schulformen aufnehmen kann. „Alle stehen ohne Einschränkung hinter eurem beruflichem Anfang, der mit diesem Vertrag eine Perspektive hat“, so Bürgermeister Jocobi.

„Wir werden euch Mut machen die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Unsicherheiten, die immer auftreten können, wollen wir gemeinsam bewältigen“, so Schulleiterin Ruth Schlünder. Und weiter, „es ist der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben.“

Geschäftsführerin Petra Pientka stellte die Möglichkeiten ihres Autohauses, welches ab November zur Gevelsberger Unternehmerschaft gehört, vor. Sie sieht mit der Ausbildung ihrer Mitarbeiter eine menschliche Dimension, indem sie den Betrieb als große Familie sieht. Die Auszubildende Gabriela Paulsen aus dem Autohaus Nolte, schilderte wie sie ihrem Traumjob, mit Autos arbeiten, als Einzelhandelskauffrau in der Ausbildung immer näher kommt. Hakki Seker, der sich schon früh während der Schulzeit umgesehen hatte, fand bei der Firma Nolte einen Ausbildungsplatz als Mechatroniker und ist damit voll zufrieden.

Der zukünftige Leiter der Firma Nolte in Gevelsberg, Andreas Niehues, sieht für das Autohaus Nolte Menschen die auch anpacken können. Er ordnet die gesellschaftlichen Tendenzen, nur auf ein Abitur zu fokussieren, negativ ein. „Es werden bei den Abiturienten Erwartungen geweckt, die sie niemals in den beruflichen Laufbahnen erfüllen können. Menschen die überqualifiziert sind, könnten nicht so leicht motiviert werden. Hier läuft in der Gesellschaft etwas falsch.“ Für ihn sind Hauptschüler keine Schüler zweiter Klasse, so Niehues.

Alle Beteiligten mit ihrem Ausbildungs-T-Shirt Foto: (c) Linde Arndt

Alle Beteiligten mit ihrem Ausbildungs-T-Shirt Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich denn auch bei allen Beteiligten um dann zur „Tat“ zu schreiten. Rektorin Ruth Schlünder und Bürgermeister Claus Jacobi überreichten jeder einzelnen Schülerin und jedem einzelnen Schüler die unterschriebenen Ausbildungspaktverträge. Als äußeres Zeichen, wir gehören dazu, gab es für jede Schülerin und jeden Schüler ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Gevelsberger Ausbildungspakt“.

Es war eine würdevolle Veranstaltung, die auf die Schüler auch motivierend einwirkte, meine Nachbarn, beides Schüler, hatten schon gerötete Wangen.

Danach gab es noch einen kleinen Stehkonvent, die Schüler tauschten sich dabei über ihre zukünftigen Ziele aus. Es war ein guter Anfang, dem sicher ein guter Weg folgt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
 


 

Alles nur Show in Ennepetal, von Politik nichts zu sehen?

[EM 20.5.2011] Jetzt geht es schon wieder los. Jahr für Jahr, die selbe Leier. Walter Faupel der größte Führer der Ennepetaler CDU; aller Zeiten versteht sich. Er verkündet wieder einmal lautstark, Ennepetal sollte man nicht schlecht reden oder schlecht schreiben. Der Umkehrschluss ist, wir, das sind Sie und wir auch,  sollen alles schön reden.

Fangen wir doch sofort damit an. In Ennepetal kamen so an die 200 kommunale Vertreter aus dem Regierungsbezirk Arnsberg zusammen.

Der Tagungsort:    Haus Ennepetal.
Der Veranstalter:  Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen e. V.
Thema:                Aktuelles aus der Verbandsarbeit

Das Treffen wurde sehr früh anberaumt und ist so eine Art Rechenschaftsbericht des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen e. V. Das Ennepetal dafür als Tagungsort herangezogen wurde hat nichts zu sagen. Es irritiert aber doch erheblich wenn die Ennepetaler Politiker sich über diese Tagung profilieren müssen. Es war ein B Treffen bei dem es um nichts Außergewöhnliches ging. Solche B und C Treffen werden turnusmäßig veranstaltet. Auch das Thema war mehr oder weniger ohne Relevanz. Sicher, die kommunalen Finanzen sind wichtig, jedoch ist ein Problem nicht in Sicht, welches nicht schon hinreichend bekannt wäre. Man wärmt solche Themen immer mal wieder auf, macht sich gut bei der Bevölkerung. Es werden weiter Steuern gesenkt, Leistungen gekürzt und Schulden gesteigert. Jeder halbwegs intelligente Mensch weiß, dass es so nicht weiter gehen kann, aber es wird weiter gemacht. Ganz leise, sehr leise, schleicht sich die Systemfrage in die Köpfe der politischen Entscheider. Es steht seit langem eine Reform des Systems an. Es ist an zu vielen Schrauben gedreht, ja überdreht worden. Beispiel: 1 Euro Jobber oder Aufstocker. Es sind keine Menschen in den ersten Arbeitsmarkt durch diese Maßnahme angekommen. Die angeblich dort vermittelt worden  sind, sind nicht nachweislich im Zusammenhang mit dieser Maßnahme dort angekommen. Was soll es. Der Statistik tat es gut. Was jedoch Tatsache ist, mit den 1Euro Jobbern und Aufstockern haben sich einige Firmen eine goldene Nase verdient. Und das Spiel geht weiter.

Wilhelm Wiggenhagen durfte als Gastgeber das Treffen mit einem Grußwort eröffnen. Dieses Grußwort stand evtl., so nehme ich mal an, im Zeichen wie gut es der Kommune Ennepetal doch geht und wie sie alles getan hat um noch besser dazustehen, und wie schön Ennepetal doch ist, wenn man durch die Kluterthöhle geht und sich den Kopf stößt. Und wie alt und zerschlissen die Liegen und Schlafsäcke in der Höhle sind. Im Verbund mit der alten Beleuchtung die anscheinend aus dem 2. Weltkrieg stammt, strahlt diese Höhle einen mehr oder weniger behelfsmäßigen Charme aus. Diese Höhle taugt sicher als Schutz vor den Bombenangriffen vermeintlicher Feinde, nicht jedoch für Gäste die einen Heilprozess vor sich haben. Das mal so nebenbei über das Schönreden. Das Schönreden hat nämlich ein Problem. Fällt jemand auf diese Rede herein, so wird er/sie durch die Wirklichkeit einem ziemlichen Frust ausgesetzt. Ach so, für die Hasser von Anglizismen, speziell der Britizismen, möchte ich einmal das Wort Frust ins deutsche übersetzen, es wird mit „Erwartungsenttäuschung“ übersetzt. Was soll es, wenden wir uns wieder dem Treffen zu.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen e.V. Dr. Bernd Jürgen Schneider skizzierte kurz und prägnant die Themen die zur Zeit auf der Agenda stehen. Und da stehen diese Themen auch gut. Denn es ist kein Geld da um sie einer Lösung zu zu führen. Berlin mit schwarz/gelb denkt nicht daran den Kommunen oder den Ländern  etwas entgegen zu kommen.

Im Gegenteil, mehr als Absichtserklärungen sind nicht zu vernehmen. Und Düsseldorf? Hier mit rot/grün werden 300 Millionen für die Kommune in den Hut geworfen, mehr ist nicht drin. Die Minderheitsregierung unter rot/grün hat die schwarz/gelben, die noch immer im Schmollwinkel sitzen, auf der Pelle.

Man macht in Düsseldorf Politik mit dem Landesverfassungsgericht.
Was an der Rede allerdings auffiel, war folgendes: Mit keinem Wort erwähnte Dr. Schneider das politische Fehlverhalten der Kommunen in der Vergangenheit und auch heute noch . 

  
Dr.Bernd Jürgen Schneider Foto: STGW

 

Man kann nicht die Hebesätze kürzen und danach schreien es wäre kein Geld mehr für Bildung, Kultur oder Soziales da. Auch der Bund kann nicht auf breiter Front die Einkommensabhängigen Steuern senken, die Umsatzsteuer erhöhen und sich danach wundern wenn die Sozialausgaben der Kommunen immer höher werden. Die interkommunale Zusammenarbeit ist kein Allheilmittel für seriöse Finanzpolitik der Kommunen. Und mit Ehrenarbeit kann man keine kommunalen Personalkosten kompensieren. Die Glaubwürdigkeit von Politiker und Verwaltung kann man nicht mit Sonntagsreden zurück bekommen.

  Dann ist da noch die Reaktionszeit der Bundesregierung zu bemängeln. Auf der einen Seite werden den Privatbanken über Nacht Milliarden zugeschustert und auf der anderen Seite braucht man nun zig Monate um die Gesetze die zu dieser Finanzkrise führten zu ändern. In der Zwischenzeit werden wieder, auch hier in Deutschland, die Boni an Finanzjongleure verteilt als wenn nichts gewesen wäre. All das sucht man vergeblich in der Rede von Dr. Schneider.

Also was suchte die Ennepetaler politische Instanz auf diesem Treffen, wo nur gejammert wurde aber nicht entschieden werden konnte? Nichts. Wir  als Pressevertreter konnten die Rede vorher einsehen. Warum hin gehen? Nur Smalltalk á la, wir sind so wichtig?  Danach wurden die Visitenkarten ausgetauscht, sich gegenseitig auf die Schulter geklopft und man ging oder fuhr nach Hause. So ist es halt, man kann eh nichts ändern.

Ach ja, wir haben einen Erfolg in unserer Stadt zu vermelden. Stichwort: Tourismus. Nun hat man ein paar Wanderwege in einer Wanderkarte aufgeführt und mit großem Bohei auf Gut Braband herausgebracht. Toll! Nur, die gesamten Wanderwege die der Verkehrsverein erstellt hatte wurden nicht aufgeführt. Mit der Zusammenarbeit hapert es anscheinend. Überhaupt scheint das mehr ein CDU Wanderheft zu sein. Verwunderlich ist auch nicht, dass nur ausgesuchte Gäste auf Gut Braband bei Familie Brinkmann (CDU) der Veröffentlichung beiwohnen durften. Wenn dann auch noch frech unterstellt wird, dass der Besucher von Ennepetal eine touristische Infrastruktur vorfinden würde, so schlägt das dem Fass den Boden aus. Um das mal klar zu stellen: Es gibt hier in Ennepetal keine nennenswerte Gastronomie oder Hotellerie, womit Touristen zum Bleiben angehalten werden. Auch ist der kulturelle Wert von Ennepetal als rudimentär zu bezeichnen.
Kurz, eine Wanderkarte mit ein paar Wanderwegen, macht noch kein ernstzunehmendes touristisches Angebot aus. Da war wohl die gesamte Schönrednerzunft der Stadt Ennepetal auf Gut Braband anwesend, Herr Brinkmann hat evtl. etwas in die Bratwurst rein getan und keine kritische Stimme war mehr zu vernehmen. Nun haben wir mehrere Wanderwege in mehreren Bändchen. Anstatt dies alles in einer großen Broschüre zu vereinen, darauf kommt keiner. Zusammenarbeit kann man das nicht nennen.
Oh wie schön ist doch Ennepetal mit einer frischen Bratwurst vom Grill!

Und unser allseits geliebter Wilhelm Wiggenhagen, mit seiner „omnipräsenten“ CDU/FDP/Grüne Partei? Was wird diesmal als Antrag in den Rat der Stadt flattern, die Vermessung von Regenwürmern im Juli? Die Hundewiese der vorgenannten Parteigruppierung ist offensichtlich vom Tisch.

Wilhelm Wiggenhagen tingelt lieber von Bürgersprechstunde zu Bürgersprechstunde, wobei, er hält mehr Hof, als dass er mit den Bürgern sprechen will. Der Bürger fragt und WW referiert, er hört sich gerne reden.

Wie anders ist es zu verstehen, wenn Themen die die Menschen in Ennepetal noch bewegen, einer größeren Öffentlichkeit zugeführt werden könnten, durch Wiggenhagen kategorisch nicht angefasst werden? Eine Diskussion über die Fuzo oder den Bahnhof wird rundweg abgelehnt. Dabei ist solch eine Diskussion doch ein erster Schritt um mit dem Bürger überhaupt erst einmal zu sprechen.Die Politikverdrossenheit abbauen sollte doch eine vornehme Aufgabe sein.Oder verlorene Glaubwürdigkeit zurück erorbern, wäre das nichts?  Fuzo und Bahnhof sind in Ennepetal Reizthemen, die taugen für solche Gespräche. Nur dazu gehört Mut, sich zu stellen. Wiggenhagen hat jedoch keinen Mut. Er besitzt nicht die Souveränität um mit kritischen Menschen umzugehen.  Nur sich zu verkriechen ist nicht die geeignete Maßnahme um Punkte zu machen. Dann steht Wilhelm Wiggenhagen noch immer im Wort mit dem Flächennutzungsplan an die Öffentlichkeit zu treten. Wo ist ein Leitbild Voerde? Gelten immer noch die alten Leitbilder von Anfang 2000, obwohl inzwischen 3.000 Einwohner abhanden gekommen sind? Die 14 Millionen Truppe scheint in ihrem Leistungswillen doch stark verunsichert zu sein. Verwaltung, Rat und Bürgermeister sind keine Einheit, sie agieren unabhängig. Keine weiß Bescheid, niemand traut sich etwas zu sagen, nur hinter vorgehaltener Hand – unter Vorbehalt. Immer wieder taucht die grundsätzliche Frage auf: Wohin soll die Reise mit Ennepetal gehen?

Die Spielplätze werden im Stadtgebiet zurück gebaut; für eine kinderfreundliche Stadt, die Ennepetal sein will, ein tödliches Signal. Sicherlich werden sich einige Jungbürger, die einen Kinderwunsch haben, Gedanken darüber machen ob Ennepetal die erste Wahl als Stadt ist. Überhaupt hat man so den Eindruck die 14 Millionen Truppe hat ein Eigenleben neben ihrem Boss Wiggenhagen entwickelt. Die Fragen der SPD Fraktion scheinen nur beantwortet zu werden, wenn diese der Verwaltung auch genehm sind. Meinetwegen, wenn die SPD fragen würde: Geht die Sonne auch über Ennepetal auf?  Na ja, Wilhelm Wiggenhagen würde im Hauptausschuss antworten: Wir werden das zeitnah in der nächsten Sitzung beantworten. Ansonsten werde ich ihnen eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen. Nun, so ist er nun mal unser erster Bürger. Der Rat der Stadt hat, wegen fehlender oder auch verschwundener Anträge oder Anfragen, nichts mehr zu tun. Deshalb fielen auch die Sitzungen des Hauptausschuss und des Rates im Mai aus. Im Juni werden wieder Auschusssitzungen stattfinden, damit die Verwaltung erfährt ob noch alle Parteien da sind. Ach ja, und ob die Frikadellen im Manus noch genauso gut schmecken – man weiß ja nie. Danach geht es auch schon wieder in die großen Ferien.

Sagt ihnen nachfolgender Absatz etwas?

„Apple Produkte inspirieren zu Kreativität und interaktivem Lernen mit Funktionen, die man nirgendwo sonst findet. Und sie lassen sich ganz einfach in den Lehrplan integrieren. Wer sie einsetzt, sieht Lehren und Lernen aus ganz neuem Blickwinkel. „

                  
vlnr. Wolfgang Schrey, Cosimo Palomba (CDU) Stadtverwaltung                 Foto: EN-Mosaik
 

Dieser Absatz ist aus der PR Abteilung von Apple für den Education (Bildung/Schule) Bereich. Alle Apple Produkte werden immer mit einem voran gestellten i, also  iPhone,iMac, iPod und iPad, vertrieben. Zur Klärung: Die Apple Produkte, das Marketing  als auch die PR sind hervorragend  und bewundernswert. Aber darum geht es nicht. Es geht auch darum, dass Apple im Bildungsbereich eine umfassende Förderung betreibt um Abhängigkeiten zu erreichen. Die Lehrerschaft bekommt, oder bekam, auf alle Apple Produkte 15% Rabatt. Man musste nur eine 800er Nummer anrufen, die Schulnummer  nennen und das Produkt bestellen und schon war der Deal gelaufen. Warum tut Apple das? Apple macht das nur um seine Produkte am Markt zu platzieren, nicht nur kurzfristig, auch langfristig. Schüler die mit Apple Produkten gearbeitet haben, kaufen diese Produkte auch in der Regel zu 70%. Deshalb hatte Microsoft (Windows oder Office) mit seinen Produkten auch solch einen Erfolg, Apple hat dieses System verfeinert.  Beide Firmen geben Milliarden Euro für solche Aktionen aus. Man sollte da schon etwas misstrauischer sein, zumal sogenannte kompetente Menschen  im Auftrag anderer arbeiten. Und dann las ich diesen Artikel in der WR. Der hat mich doch umgehauen. 7 mal alleine wurde das Apple Produkt  iPad ( Trademark TM ) erwähnt. Ein Bild mit der versammelten Mannschaft von Lehrern Verwaltung und ein PR Artikel der es in sich hat. Danke schön, würde jetzt Apple sagen, und, wollen sie ein MacBook oder ein iPhone 2? So leicht wird in Ennepetal Productplacement gemacht, in stiller Gemeinsamkeit mit Presse und Verwaltung. Wer jetzt eine Suchmaschine mit diesem Produkt aufruft, wird automatisch mit diesem Artikel verknüpft. Der Konsument wird durch diesen Artikel bestärkt dieses Produkt zu kaufen. Entweder waren die auf diesem Bild zu sehenden Joachim Niewel (Kreisverwaltung), Wolfgang Schrey, Horst Schnieder (beide Stadtverwaltung), Schulleiter Peter Hillebrand und Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen zu naiv oder da ist was gelaufen. Was auch immer gelaufen ist? Meinetwegen ein gebrauchtes Produkt, welches 1 Tag alt ist,  zu einem geringen lächerlichen Preis? Nachdenklich kann man da schon werden, zumindest bleibt ein fader Beigeschmack für denjenigen der das Marketing im IT Bereich kennt.

Das iPad ist nichts anderes in der IT Branche als ein Tablet PC (Korrekte Bezeichnung), viele Firmen vertreiben dieses Produkt. Hardwaremäßig, also das was man in der Hand hat und sehen kann, kann man alles für Geld von jedem haben. Die Chinesen verbauen alles in allem, die Stückzahl muss nur stimmen. Auch Apple ist bei den Chinesen heimisch und lässt dort fertigen.
Die Betriebssysteme mit denen diese PC´s vertrieben werden, heißen Android, Windows, Leopard, Ubuntu und jede Menge anderer Systeme. Dazu gibt es sogenannte Apps, Widgets, Themes, Gadgets, extensions, Plugins, Tools und eine große Anzahl anderes schönes Spielzeug.
Was aber braucht ein Schüler später im Arbeitsprozess? Er braucht das Wissen wie IT oder EDV funktioniert. Das Zusammenspiel von Hard- und Software. Er muss nicht die Marke kennen, mit der er mal seine ersten Gehversuche gemacht hat.

Ich war mit Linde Arndt in der Realschule und habe mich mit fünf jungen Heranwachsenden im IT Raum unterhalten. Auf die Frage, was willst du denn mal mit dem Computer machen? Antwortet mir der Schüler, ich will einmal programmieren. Und ich, welche Sprachen beherrscht Du denn? Python nannte er mir. Gute Wahl, sagte ich ihm.

Den Mann braucht die Industrie/Wirtschaft. Nur dem Mann muss auch die Möglichkeit gegeben werden, eine wirkliche Programmiersprache zu erlernen, wie C oder C++ (Ist die erste Wahl). Die Marke Apple hat jedoch mehr Interesse an zahlenden Kunden. Programmierer brauchen ganz anderes Equipment, stärker und preiswerter.

Es ist eben alles nur Show, wie die Realschule als ewige Baustelle der Stadt da steht. Nicht wirklich sollen die SchülerInnen dort in Räumen lernen in denen das Lernen Spaß macht. Und die Politik? Gibt es die denn noch? Und am Wochenende gehe ich nach Rüggeberg zum Bauernmarkt, dort wird Wilhelm Wiggenhagen sein und ich werde mir eine Bratwurst essen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Üben für den Ernstfall …

[EM 19.05.11] Irgendwie gerät die Realschule Ennepetal in letzter Zeit immer wieder auf unser Radar. Mal so – oder auch so.

Gestern waren wir eingeladen, da die DESIGN AG der Schule sich und ihre Arbeiten vorstellen wollte.
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass unsere Jugendlichen mit EDV, IT oder wie auch immer auf Du und Du stehen und für diese Ausbildung sind eben unsere Schulen zuständig.
Und so machten wir uns frohen Mutes auf den Weg zur Realschule.

               
   v.l. Yannik, Ronja, Malina, Kassandra und Leon – im Hintergrund Beate Koch  Foto: © Linde Arndt  

Wenn Yannik, Ronja, Malina, Kassandra und Leon vor den Apple-Computern [IMac] ihrer DESIGN AG in der Realschule Ennepetal sitzen ist für sie die Welt in Ordnung. Dann stört sie nicht, dass der restliche Zustand der Schule mit den  immer noch katastrophal aussehenden Fluren, Toiletten und der muffig schimmelig riechende Bücherei der Schule nicht zu den Edel-PC`s passt und ein Lernen und Leben in der Schule nicht gerade erleichtert.[wir berichteten]. Zwar sind inzwischen Kleinigkeiten ausgebessert [damit man den guten Willen erkennen sollte – oder wie?], aber mehr hat sich wohl noch nicht getan. Ein Trost aber ist, dass kompetente Lehrkräfte sich nach allen Kräften bemühen, dieses Defizit auf ihre Art auszugleichen, was bestimmt nicht immer einfach ist.

Aber das stört unsere angehenden Medienbegeisterten nicht wirklich, wenn sie auf ihre Insel flüchten können, wo sie ihrem Ziel, ihrem augenblicklichen späteren Berufswunsch näher kommen, dann sind sie in ihrem Element voller Begeisterung, wißbegierig und mit absoluter Liebe und Hingabe dabei.

Yannik würde gerne später Programmierer und Webdesigner werden und auch Ronja interessiert sich für Webdesign. "Dann können wir ja leider nicht zusammenarbeiten, denn das wäre sonst unsere Idee. Wir arbeiten auch jetzt im Team total toll zusammen." Und dann in einem umfangreichen Gespräch wird eine Möglichkeit entdeckt, wo doch evtl. ein gemeinsamer Weg möglich wäre.

Die anderen träumen davon, später in einer Design-Agentur zu arbeiten und ihre dann bereits erworbenen Kenntnisse weiter zu vertiefen und mal "richtig gut" zu werden.

Und das Zeug dazu hätten sie, so wie es gestern den Anschein hatte. Alle fünf hinterließen einen Eindruck von sprühender Kreativität, Tatendrang, Begeisterung. Allerdings müßte dann noch einiges getan werden, um ihren guten Start nicht irgendwann im Sande verlaufen zu lassen.
Es sind zwar 5 Mac´s vorhanden [Profigeräte mit Profiprogrammen wie Photoshop und Indesign, beides Programme und Markenzeichen der Firma Adobe Systems, wie Beate Koch, die Leiterin der DESIGN AG, betonte] doch einen Scanner, Photodrucker, Beamer und andere für eine solche Abteilung notwendige Geräte, sowie entsprechende Fachliteratur konnten wir bei unserem Besuch nicht ausmachen.
Es gibt zwar einen einsamen Drucker vor Ort – die Qualität dieser Ausdrucke durften wir an der
Tafel "bewundern".

Irgendwo kommt mir der Vergleich in den Sinn als hätte man einen Mercedes S-Klasse erworben habe aber kein Geld für die richtigen Reifen. Vielleicht finden sich ja Sponsoren, die bereit sind, die Abteilung aufzurüsten und den Jugendlichen noch mehr Möglichkeiten zu bieten, sich in die Arbeitswelt der Medien bestmöglichst einzuarbeiten.

Frau Koch als Leiterin der Abteilung gibt ihr Bestes und so wie es den Anschein hat, kommen die Jugendlichen super mit ihr zu Recht.

              
  v.l. Yannik und Ronja zeigen Arbeitsproben der AG                                   Foto: © Linde Arndt  

Inzwischen hat sich die seit November bestehende AG schon so weit gemausert, dass für die Schule, die ebenfalls dort stationierte ARTFactory und die Schulbibliothek Flyer und Plakate entwickelt wurden, Logi erstellt und gemeinsam kritisch für den jeweiligen "Kunden" die beste Präsentationsmöglichkeit erarbeitet wurden.

Augenblicklich arbeitet die Gruppe gemeinsam an ihrem eigenen Logo. Wenn wir demnächst etwas von " Visual graphics" hören oder lesen, dann wissen wir, wer hinter diesem Begriff steht.

Und so stehen sie in den Startlöchern für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Wohin mit unseren Hauptschülern in Ennepetal

[jpg] Ein Unternehmer sucht eine  oder einen Auszubildenden. Logischer und vernünftiger Weise möchte der Unternehmer eine oder einen gut ausgebildeteN SchülerIn einstellen.
Die ausgeschriebene Stelle kann nach der Stellenbeschreibung sowohl von einem Haupt-, einem Real- als auch einem Gymnasialschüler ausgefüllt werden. Es bewerben sich je ein Schüler der vor genannten Schulen mit gleichem Notendurchschnitt. Im Vorstellungsgespräch machen alle drei einen positiven Eindruck.

Welcher Schüler wird wohl eingestellt? Jetzt kommen sie mir ja nicht mit einem ethisch  verbrämten Unternehmer wie dem Trigema Chef Wolfgang Grupp, denn auch der würde ohne zu zögern den Gymnasiasten einstellen. Und die anderen beiden Schüler? Die bleiben natürlich auf der Strecke und reihen sich Jahr für Jahr in die Runde der Jugendlichen ein die eine "Ehrenrunde" drehen müssen. Die wievielte eigentlich?

Hat das jetzt etwas mit der Qualität der Abschlüsse zu tun? Nein, auf keinen Fall! Es hat etwas mit dem Image der beiden anderen Schulen zu tun. Und das ist nun mal die Realität. Die ehemalige schwarz-gelbe Koalition hat 2005 und 2009 das Schulgesetz geändert.

Es wurden die Schulbezirke abgeschafft, Kopfnoten eingeführt und eine verbindliche Zuweisung der weiterführenden Schulen durch die Grundschule. Durch diese verbindliche Zuweisung wurde die Haupt- und Realschule nochmals künstlich beatmet. Die Politik hatte mit der schwarz – gelben Regierung wieder Zeit gewonnen und eine wirklich notwendige Schulreform verhindert.

Die rot-grüne Minderheitsregierung  unter Ministerpräsidentin Kraft änderte dies, indem die Eltern die Entscheidung über den weiteren Bildungsgang nach der Grundschule wieder treffen. Der Grundschule kommt hierbei nur eine beratende Funktion zu. Das Gesetz wurde am 21.Dezember verkündet und ist damit in Kraft getreten.

Nachdem Anfang Februar die Anmeldelisten für die weiterführenden Schulen geöffnet wurden, die Eltern ihre Kinder also anmelden konnten, stellte sich folgende Situation ein: Viele Hauptschulen stehen in den meisten Städten vor dem  Aus. Im Vergleich zum Vorjahr fanden nur noch 1/3 der Eltern den Weg zur Hauptschule um ihr Kind dort anzumelden. Dramatischer kann diese Entwicklung nicht mehr werden. Die Realschulen haben zwar auch Einbrüche zu verzeichnen, diese sind jedoch weitestgehendst dem demografischem Wandel geschuldet. Nach dem der Redaktion vorliegenden Zahlenmaterial finden sich teils nur ein oder 2 Schüler auf den Anmeldelisten wieder. Mit ein oder 2 Schülern kann man aber keinen Unterricht gestalten.
                                

Und was ist mit den Hauptschulen in Ennepetal, also der Effey- oder Friedenshöher Hauptschule?

Nun, die Stadtverwaltung Ennepetal schweigt sich hier aus, obwohl  auch in Ennepetal dieses Problem sein muss. Nach dem Informationsdesaster im Zusammenhang mit der Schließung der Grundschule Haspetal und der Förderschule Oberbauer, ist der Stadtverwaltung nicht zu trauen. Beide Schulen haben rund 460 SchülerInnen und rund 42 Lehrkräfte. Die Effeyschule, so hört man, soll geschlossen werden. Wann? So richtig weiß man das nicht.

Fakt ist jedoch, seit Jahren hat sich die Arbeitswelt verändert, dem wurde in der Politik nie Rechnung getragen. Firmen brauchen gut ausgebildete Arbeitskräfte mit denen sie auf dem Arbeitsmarkt bestehen können. Also, was macht Ennepetal?

Ennepetal bietet den Hauptschülern einen Seniorpaten an, so im Hauptausschuss. Dieser Seniorpate soll die SchülerInnen ab einem bestimmten Zeitpunkt an die Hand nehmen und ihn irgendwie unterbringen. Als in der Hauptausschusssitzung die Frage aufkam warum die Stadt denn nicht Auszubildende aus der Hauptschule einstelle, wurde dies sehr interessant von Wilhelm Wiggenhagen beantwortet: Ennepetal würde nicht einstellen, weil Ennepetal keine Weiterbeschäftigung nach der Ausbildung garantieren könne. Wiggenhagen wisse auch im Umfeld keine Stadt welche einstellen würde, sei es zur Ausbildung oder zur Weiterbeschäftigung.

Es ist schon erstaunlich, die Jugendlichen haben keine Perspektiven, der Seniorpate soll diese nicht vorhandenen Perspektiven jedoch aufzeigen? Wieder soll man sich zwecks Realitätsverweigerung treffen. Der Oberseniorpate Wiggenhagen sieht doch anscheinend selber keine Perspektive.

Die Frage ist jedoch: Sollte die Stadtverwaltung den betroffenen Hauptschülern nicht reinen Wein einschenken? Oder soll man so tun, als wenn die Welt noch in Ordnung wäre und in einigen Jahren findet der Erwachsene dann keinen Job mehr, wegen mangelnder Qualifikation? In einigen Jahren? Da ist Wilhelm Wiggenhagen nicht mehr im  Amt und hat seine Schäfchen ins Trockene gebracht. Und die Ratspolitiker? Na die machen es sich doch heute schon leicht. Die schieben dann alles auf die Jugendlichen, die sich nicht genug um die nicht vorhandenen Stellen bemüht haben.Und die dann Erwachsenen? Ja, die müssen halt bis an ihr Lebensende Hartz IV beziehen, ein Euro Jobber, Aufstocker, Leiharbeiter oder sonst was werden. Tolle Perspektiven.

Was bitte ist daran so schwierig die geänderten Bedingungen aufzunehmen und ein anderes Ausbildungskonzept zu erstellen? Auf der lokalen Ebene kann man mehr machen, als was bisher gemacht wurde. Was bitte ist so schwierig daran, das Projekt der Gemeinschaftsschulen anzugehen? Die Gemeinschaftsschulen bieten eine höhere Qualifikation, die Voraussetzungen sind in Ennepetal gegeben. Kann es sein, dass die Stadt Ennepetal Parteipolitik auf Kosten der Hauptschüler macht? Das wäre übel und teuer. Teuer deshalb, weil die Mehrzahl der Hauptschüler keinen Ausbildungs- und Arbeitsplatz finden und letztendlich nur von Transferzahlungen leben würden. Teuer deshalb, weil unsere Wirtschaft gut ausgebildete Kräfte braucht um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Nicht alle Unternehmen wandern ab, weil die Löhne hier zu hoch sind. Viele Unternehmen wandern auch ab, weil nicht ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite senden BDI, BDA und die Handelskammern widersprüchliche Signale hinsichtlich des Arbeitsmarktes aus. Lokal könnten Partnerschaften oder Netzwerke eingegangen werden: Wir bilden das aus, was ihr benötigt. Dies wäre die Formel nach einem klärenden Gespräch.
Der Seniorpate kann doch nur als flankierende Maßnahme gedacht werden, der eigentliche Handlungsbedarf sollte doch in der Umgestaltung der Ennepetaler Schulen liegen. Mit der vorhandenen Gebäudesubstanz und den vorhandenen Schülern könnte man schon eine höhere Qualifikation erreichen. Man muss es nur wollen.

Aber will die 14 Millionentruppe überhaupt solche Gespräche führen? Hasperbach, Oberbauer und jetzt die Realschule haben doch die mangelhafte Kommunikation aufgezeigt. Es wird Zeit für die 14 Millionentruppe nochmals die Schulbank zu drücken: Thema: Kommunikation für Dummies. Das aber als Crashkurs.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Miteinander sprechen ist in Ennepetal nicht vorgesehen

[jpg] Menschen haben etwas, was andere Spezies nicht haben – die Sprache. Und mit dieser uns anhaftenden Sprache treten wir miteinander in Verbindung, teilen uns mit oder versuchen uns auszutauschen. Dies ist für unsere Spezies wichtig, ja sogar essentiell.

Ohne Sprache, wobei Sprache sich nicht nur auf den verbalen Bereich erstreckt, würde unsere Spezies untergehen oder zumindest großen Schaden nehmen.

Die Schulleiterin der Albert – Schweitzer – Förderschule Ennepetal,  Frau Silke Martini, brachte es am Ende der Schulausschusssitzung mit einem Statement auf den Punkt: Über die Schließung ihrer  Albert – Schweitzer – Förderschule habe sie zu aller erst aus der heimischen Presse erfahren. Ihre Frage: Kann die Stadt nicht erst mit den Betroffenen sprechen? 

Es ist eben eine Frage von Stil, wie man solch eine Schließung kommuniziert. Und guter Stil hatte die Stadtverwaltung Ennepetal, sei es bei der Schließung der Schule Hasperbach oder ganz zeitnah beim Besuch des Regierungspräsidenten, noch nie interessiert. Und die Erklärung der Stadtverwaltung durch Peter Müller: Eine Beteiligung der Schule an den Überlegungen und der Entscheidung zur Schließung der Schule Ist zwischen Stadt und Schule in den Vorschriften nicht vorgesehen. Prima! Es ist nicht zu fassen. Sieht so eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aus? Wen wundert es wenn niemand mit dieser aus den Fugen geratenen 14 Millionen Truppe etwas zu tun haben will. Ausnahmen sind  diejenigen, die einen Vorteil von einer Zusammenarbeit haben.

Aber dieser Schulausschuss hatte es noch viel dicker. "Wir haben die tollsten Schulen, um die uns unsere Nachbargemeinden beneiden", so haben wir das alle gehört. Und deshalb ist Ennepetal eine schöne Stadt. Eine schöne Stadt? An der Realschule ist das an Zweideutigkeit nicht zu überbieten.

 

Der Computerraum: Da stehen 5 Apple!!! Computer (IMac) mit einem HP Tintenstrahldrucker in friedlicher Eintracht zusammen. Feinste Statusware für Emporkömmlinge – lachhaft in der Wirtschaft. Wer hat das angeschafft und mit welchem pädagogischen Anspruch. In der Mitte gehen offensichtlich die Stromkabel als auch die Netzwerkkabel in den Boden. Bestens. Nur ins Internet kann seit einem Jahr kein Schüler. Begründung: Ein unseliges Schwarze-Peter Spiel zwischen Elektriker und EDV Abteilung der Stadt auf dem Rücken der SchülerInnen. Tja, so kann man sicher keine Medienkompetenz erlernen und die Chance unserer SchülerInnen sinkt auf dem Arbeitsmarkt einen Job zu bekommen. Und was ist tatsächlich falsch: Strom war da. Das LAN (Local Area Network) war auch vorhanden. Nur es war anscheinend nicht eingebunden. Ein WLAN war nicht möglich weil ein Repeater im Hause fehlt, der die vorhandenen Signale verstärkt. Die Kosten der fehlenden Arbeiten bewegen sich im Hundert Euro Bereich – lachhaft. Was hier fehlt ist der gute Wille und verantwortungsbewusstes Handeln.

Es geht weiter. Ganze Deckenplatten sind rausgerissen, Kabel hängen auf allen Fluren herunter. Die Wasserflecken zeigen, dieser Zustand ist seit Monaten zu regierstrieren. Kreisförmige löcher deuten auf eine Verteilung hin, die dort angedacht wurde. Heizungschächte hängen mit Alufolie im Flur herum. Die Summe der bemerkten Baustellen  macht nervös. Mein Eindruck, hier wurde ein Bühnenbild für einen modernen Chabrol Film aufgebaut. Nur Chabrol ist tot! Je länger man durch die Flure geht, desto aggressiver wird man. Der Schulleiter der städtischen Realschule Ennepetal, Thomas Winter, zeigt uns eine Toilette. Eine Toilette wie sie in sozialen Brennpunkten üblich ist, purer Vandalismus der etwas von der Schulleitung nur oberflächlich kaschiert wurde um das Bild etwas weicher zu zeichnen. Wen wundert es, wenn bei solchen Räumlichkeiten die Aggressionen nicht in den  Griff zu bekommen sind. Eine Mutter schilderte, dass ihr Kind in der Toilette kein Papier vorgefunden hatte. Als dieses Kind sich bei dem Lehrer beschwerte, meinte dieser es wäre keines da. Und weiter, für die Zukunft sollte das Kind vorsichtshalber Tempotaschentücher mitbringen.

               
     

Oder ist die Realschule doch ein sozialer Brennpunkt?

Ein Gedanke geht mir durch den Kopf. Die Decke sieht mir nach Asbest Wolle und Platten aus. Asbest der Baustoff der ersten Wahl in der damaligen Zeit. Der Stadtverwaltung war und ist das sicher egal was verbaut wurde, es sind ja nicht ihre Kinder.

  Schulpflegschaftsvorsitzender Lucht  erzählt, dass schon seine Tochter nur eine Baustelle  kannte und dort lernen musste und heute sein zweites Kind den selben Weg gehen muss. Seine Tochter war vor zehn Jahren hier! Es ist nicht fassbar. Die Ausschussmitglieder faseln etwas von: Prioritäten  / man muss das beobachten / so hatte man sich das nicht vorgestellt.
Es ist zum jammern. Wer hindert den Rat daran, immer mal wieder unangemeldet eine Schule zu inspizieren?
Und der Schulrat sitzt auch dabei – kein Ton von ihm.
 
Ja und dann war da noch Heinz Bracht, Vorstandsprecher und Technischer Vorstand der neu gegründeten AÖR der rechnete mal eben vor, dass die Realschule 1 Millionen Euro an Investitionen in den letzten Jahren verschlungen hatte. Klar, da erwartet die Stadt eine gewisse Dankbarkeit vom Lehrkörper und den SchülerInnen.

Nur eine Schule ist kein Tummelplatz von Bauarbeitern und Handwerker, sie ist ein Ort wo gelernt werden soll. Wir verlangen von unseren SchülerInnen Hochleistungen, dafür können sie das Gleiche von uns einfordern. Wie war das noch: Fördern und Fordern. Hier in der Realschule ist eine Einbahnstrasse aufgemacht worden.
(Z.B. Medienkompetenz im Internet mit den 5 teuren Computern.)

    

Und wenn Lehrer und SchülerInnen Tag für Tag mit Einschränkungen kämpfen müssen, sinken die Chancen später am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sicher die Auschussmitglieder als auch die 14 Millionentruppe sind längst in Rente wenn die SchülerInnen erfahren, wenn die Ausbildungsnoten nicht gereicht haben – shit hapen. Die anderen Schüler aus anderen Städten waren eben besser.

               
     

Die Redaktion hat verstanden, die Realschule kommt mit der Stadtverwaltung nicht mehr klar. Die vielen Versprechungen, Vertröstungen und das ewige Hinhalten der 14 Millionentruppe. Es ist halt nicht vorgesehen die Schulen an den Planungen zu beteiligen. Interaktion, Kooperation oder Kommunikation, auch wieder solche neu modische Begriffe mit denen Ennepetal nichts anfangen kann. Befehl und Gehorsam und eine gewisse Leidefähigkeit für die Obrigkeit, so was ist hier angesagt. Und überhaupt, es saßen wieder erwachsene Menschen im Zuschauerbereich, die eine Stunde warten mussten um dann eine Frage stellen zu dürfen. Meine Güte, sollen die auch noch auf die Knie gehen?

Und da war auch noch die Grundschule Haspetal. Nachdem dieses unselige Spiel der 14 Millionen Truppe durch gezogen wurde, haben die Eltern reagiert. Sie haben ihre Kinder abgemeldet oder umgemeldet. Die Situation hat sich beschleunigt, die Schule kann also früher geschlossen werden. Toll! Nur jetzt auf einmal sollen die Eltern zusammen halten, denn die Schulklassenstärken müssen wieder einmal gehalten werden, jetzt in der Grundschule Voerde. Lachhaft! Wenn die Stadt den Zusammenhalt anordnet ist das ok, wenn die Eltern das von sich aus machen, ist das nicht ok? Ich fasse es nicht. Was sind eigentlich mündige Bürger bei denen?

Ach ja, ich vergaß, miteinander sprechen ist nicht vorgesehen, es werden nur "gute Empfehlungen" der 14 Millionen Truppe angeordnet. Oder ein Fraktionsvorsitzender der meinte: Rufen sie uns an damit wir sagen, was sie denken sollen.Toll, wirklich toll. Ich kratz mich an meinem Kopf und frage mich, ist Ennepetal eigentlich eine modern geführte Stadt?

Schlußbemerkung: So langsam wird aber eine Entschuldigung der Stadtverwaltung gegenüber ihrer Bevölkerung fällig. Sorry Leute, wir können es nicht besser, wir sind total überfordert.

Ach ja, da ist noch was über die Ticker gelaufen.

Die verbindliche Schulempfehlung ist weggefallen. In Massen haben die Eltern ihre Kinder
von der Hauptschule weggenommen und entweder bei den Realschulen oder den Gymnasien angemeldet. Eine dramatische Entwicklung die die Hauptschule eindeutig ins Aus drängt. Beispiel in einer Großstadt: 96 Hauptschulanmeldungen in diesem Jahr gegenüber 263 Hauptschulanmeldungen im vorigen Jahr.

Und dann wird Ende März eine Anhörung stattfinden, Thema: Die Bürgermeister und Oberbürgermeister sollen von den Wählern abgewählt werden können. Auf unsere Anfrage teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit, dass in diesem Jahr der § 66 der GO noch geändert werden soll. Auch soll die Stichwahl wieder eingeführt werden. Es könnte ganz fix gehen. Macht auch Sinn, auch für Ennepetal.

In Ennepetal ist die totale Blockade zu registrieren, so kann es nicht weiter gehen.

Anträge für eine Hundewiese oder die Umkehrung der Einbahnstrassenregelung der Gerhart-Hauptmann-Strasse in Altenvoerde sind nicht die Probleme mit denen Ennepetal zu kämpfen hat. Aber wenn man diese kompetente 14 Millionen Truppe nicht mit der Nase auf die auf uns zukommenden Problem stößt, werden die sicherlich nur ihren ungerechten Lohn beziehen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal
 

 

 

Alle Fotos: © Linde Arndt