Diese Ignoranten und Realitätsverweigerer
{jpg] Nachhaken muss man schon einmal bei schon einmal vorgefundenen Verhaltensweisen oder auch Vorfällen. Es kann ja immer wieder vorkommen, dass eine Änderung sich ergeben hat.
Personen oder deren Einstellungen ändern sich ja, so sollte man meinen.
Wilhelm Wiggenhagen und mit ihm seine Stadtverwaltung sind uns immer wieder dadurch aufgefallen, dass er den Ist-Zustand ignorierte und mit dem Soll- oder Wunsch-Zustand verwechselte.
Das ist eine bequeme Art die ihn in die Lage versetzt, eine grundlegende Analyse des realen Zustandes zu übergehen. Er hat dann halt alle notwendigen Vorarbeiten im Geiste erledigt. Der Andere ist dran. Und wenn es jetzt nicht klappt, so ist auch der Andere schuld, dass es nicht so ist wie er das eben sieht. Bei dieser Art von Problemlösung ist aber eine große Gefahr, nämlich, dass derjenige der so handelt letztendlich alleine auf weiter Flur an seine Worte glaubt und ihm alle Anderen die Gefolgschaft verweigern. Es bleiben nur diejenigen die von ihm in irgendeiner Form abhängig sind.
Ein Paradebeispiel war und ist die Fußgängerzone. Eine Fußgängerzone macht man um dem Konsumenten einen ungestörten Einkauf der dargebotenen Waren zu ermöglichen. Der Konsument geht an den Geschäften entlang und holt sich in Ruhe Anregungen für seinen nächsten Einkauf. Das macht Sinn und hat sich auch in vielen Städten bewährt. Nur was macht man wenn man zwar eine schöne Fußgängerzone hat, aber keine Geschäfte? Anderen Ortes würden ganze Heerscharen von Wirtschaftsförderer ausschwärmen um dieses Problem, mehr und bessere Geschäfte zu bekommen, zu lösen. Nicht in Ennepetal, hier geht das alles viel besser. Haben wir eine Fußgängerzone haben wir auch Geschäfte, also sollen die Leute auch kaufen. Und weil die Leute nicht kaufen, haben sie selbst an dieser Misere Schuld. So einfach ist das. Verblüfft schaut der Einzelne drein und versucht zunächst mit "leisen Einwänden" auf die "eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten" hinzuweisen. Diese Einwände werden aber sofort abgeschmiert. Der Einzelne schüttelt den Kopf,dreht sich um und geht seiner eigenen Wege. Übrig bleiben die "üblichen Verdächtigen", die ja auch irgendwie abhängig sind, die auch weiter an die Ausführungen glauben. Man kann dann schon von Ignorantentum sprechen.
In der vorigen Woche war eine Diskussionsrunde für den Integrationsrat im Haus Ennepetal angesetzt. Von rund 2.500 Nichtdeutschen kamen mal gerade 4 Nichtdeutsche, die man als nicht Betroffene einordnen konnte. Eine beschämende Bilanz. Auch hier ignorierte Wilhelm Wiggenhagen und mit ihm die Stadt, dass in der Vergangenheit den Nichtdeutschen immer wieder gesagt wurde, es wäre ja alles in Ordnung, wenn sie auch fleißig arbeiten und Steuern zahlen würden. Jahrzehntelang wurden und werden sie bei uns in Deutschland diskriminiert, von den Stammtischen der Nation als Spaghettifresser bis hin zu Ölaugen tituliert, so dass diese letztendlich abdrehten und ihre Paralellgesellschaft organisierten. Die Deutschen dachten, ihre Mitbürger aus anderen Ethnien würden nun schmollend und weinend in einer Ecke sitzen und nur auf einen versöhnlichen Hinweis warten.
Dass dem nicht so ist konnte man an der Besetzung der Diskussionsrunde sehen.
Anstatt aber den eigenen Fehler zu erkennen, tat man so als wenn unsere Mitbürger "ausländischer" Herkunft anwesend wären. Die anwesenden Ennepetaler "ausländischer" Herkunft wurden nun angegangen, wie sie sich eine Integration vorstellen würden. Nur die anwesenden Deutschen wussten ja selber nicht was sie ihren Mitbürgern Gutes angedeihen sollten. Man nennt das mangelndes Problembewusstsein.Nun hätte man abbrechen können um sich über das eigentlich Problem, wie bekommen wir unsere Zielgruppe an den Tisch und was können wir ihnen anbieten, klar zu werden. Man tat es aber nicht. Auch hier kann man von Ignorantentum sprechen.
Auf dem Milsper Marktplatz sollte ein Weihnachtsbaum geschmückt werden. Alle Bürger sollten sich einfinden. Diese Aktion sollte eine Kooperation mit dem KSB und dem MGH sein. Fanfarenchor, Hubwagen, alkoholfreier Glühwein, Weihnachtsbaum, Citmanager, Vorsitzende des Kinderschutzbundes mit ihrem Bärti, Kinder des Kindergartens nebst Eltern und Wilhelm Wiggenhagen als Bürgermeister waren anwesend. Wer fehlte? Es waren nur zwei, drei von rund 31.000 Einwohner anwesenden. Das ganze wurde durchgezogen, mit Ansprachen und Einzelgesprächen.
Keiner wollte den Flop wahrnehmen. Man tat einfach so, als wenn der Markt voll wäre. Wieder muss man von Ignorantentum sprechen.
Und da kommt doch die Frage auf: Wann realisiert die Stadtverwaltung als auch der Chef derselben, dass er seine Zielgruppen, seine Einwohner, nicht mehr erreicht? Wann setzen diese Leute sich einmal hin und überlegen wie sie ihre Einwohner erreichen können? Ich kann das ja bei einem oder auch zwei Vorfällen verstehen, aber spätestens nach dem dritten Flop müsste doch ein Strategiewechsel stattfinden. Oder will er nichts mit seinen Bewohnern zu tun haben? Oder möchte er nur zu seinen Bedingungen etwas mit seinen Bewohnern zu tun haben?
Das Ganze sieht wie eine Selbsttherapie aus in welcher er beweisen möchte, dass auch ein Misserfolg ein Erfolg sein kann.
Nur es geht nicht um Wilhelm Wiggenhagen, sondern es geht um die Stadt Ennepetal, die was besseres verdient hat als einen Bürgermeister der sein Amt noch nicht gefunden hat.
Die Hilflosigkeit wie Wilhelm Wiggenhagen mit den anstehenden Problemen umgeht, verbunden mit einer mangelnden Dialogbereitschaft kann man nur als tragisch einstufen. Es wird Zeit das Wilhelm Wiggenhagen Augen und Ohren aufmacht und die Probleme nicht ignoriert um in der Realität anzukommen.
Die Gefahr ist riesengroß, dass sich letztendlich der letzte Einwohner von der Politik abwendet und für nichts mehr motiviert werden kann. "Mein Ennepetal" wird dann zur Sprachhülse ohne Inhalt. Übrigens sind seid dem letzten Artikel wieder einige Bewohner hergegangen und haben der Stadt den Rücken zugedreht. Schlimm ist dabei, Ennepetal hat Potenzial,nur, es wird nicht genutzt,
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal