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47/12 – Kunst aus Duisburg“ – LehmbruckMuseum plant Archiv und Ausstellung Duisburger KünstlerInnen

 

[Duisburg] Neben seiner international ausgerichteten Sammlung und seinem Ausstellungsprofil mit Bezügen zur Geschichte der Skulptur des 20. Jahrhunderts fühlt sich das LehmbruckMuseum immer auch der regionalen Kunstszene verpflichtet – eine Verbindung, die Raimund Stecker bei seinem Amtsantritt als Direktor des Hauses 2010 noch einmal betonte. Und auch zwischen der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler (IG) und dem LehmbruckMuseum besteht seit Gründung der IG 1975 ein intensiver Kontakt, aus dem in der Vergangenheit viele erfolgreiche Ausstellungen hervorgegangen sind.
 
Gemäß seiner Sammel- und Ausstellungstradition sowie in Anbetracht der neu gegründeten Archiv- und Dokumentationsstelle plant das LehmbruckMuseum nun, den in Duisburg lebenden, geborenen oder arbeitenden KünstlerInnen die Möglichkeit zu geben, ihre Vielfältigkeit nicht nur im Museum zu präsentieren, sondern auch zu dokumentieren. Dazu möchte das LehmbruckMuseum in einem ersten Schritt ein öffentliches Archiv aller Duisburger KünstlerInnen anlegen und bittet diese zu diesem Zweck, sich selbst und Ihr künstlerisches Schaffen vorzustellen und dafür einen Lebenslauf, eine Liste der Ausstellungsbeteiligungen, Fotografien oder Kopien von Kunstwerken et cetera in Form eines DIN-A4-Ordners einzureichen, den das Museum gerne zur Verfügung stellt. Um dieses Archiv zu realisieren, wird den KünstlerInnen, deren Kontaktdaten dem LehmbruckMuseum bekannt sind, in den kommenden Tagen ein Brief zugehen. Doch auch die nicht angeschriebenen KünstlerInnen werden gebeten, sich in das Archiv einzubringen – Einsendeschluss für die Mappen ist der 31. August 2012.
 
In einem zweiten Schritt soll nach Sichtung des Archivs eine Ausstellung kuratiert werden, die unter dem Titel "47/12 – Kunst aus Duisburg" im Winter 2012/2013 zu sehen sein wird. Für die Auswahl der beteiligten KünstlerInnen wird eine Jury berufen, die zu gleichen Teilen aus VertreterInnen der Duisburger KünstlerInnenverbände sowie den KuratorInnen des Museums besteht. Als Jury-Vorsitzende konnte die renommierte Düsseldorfer Kunstkritikerin Katja Behrens gewonnen werden.
 
Als Kontakt für die KünstlerInnen im LehmbruckMuseum nimmt Romina Pieper gerne die Einsendungen entgegen:
 
LehmbruckMuseum
"47/12 – Kunst aus Duisburg"
Romina Pieper
Düsseldorfer Straße 51
47049 Duisburg
Telefon: +49 203 283 3898
E-Mail: romina.pieper@lehmbruckmuseum.de

Komposition mit sieben Figuren und einem Kopf

Sonntagsführung im LehmbruckMuseum: Der Wald im Museum – Giacomettis "Komposition mit sieben Figuren und einem Kopf"

Sonntagsführung  am 29. Mai 2011 um 11:30 Uhr

[ 27.Mai.2011 EN-Mosaik) "Komposition mit sieben Figuren und einem Kopf (Der Wald)" – diese Skulptur Alberto Giacomettis ist das Thema der kommenden Sonntagsführung  am 29. Mai 2011 um 11:30 Uhr  im LehmbruckMuseum, Duisburg. Die berühmte Bronzearbeit, die Giacometti 1950 nach einer langen künstlerischen Krise schuf, weist wesentliche Merkmale seines charakteristisch dünnen und lang gezogenen Spätstils auf, der an allen nachfolgenden Figuren wieder zu erkennen ist. Die Arbeit zeichnet sich durch eine unebene, rechteckige Plinthe aus, die auf vier kleinen Füßen steht, und auf der sich in unterschiedlicher Größe und Abstand sieben Figuren und eine Büste befinden. "Der Wald" wurde noch zu Lebzeiten Giacomettis in Bronze gegossen und ist seit 1964 Teil der Sammlung des LehmbruckMuseums.

In einer dialogischen Führung will Romina Pieper mit den Besuchern an der Skulptur Aspekte wie die Platzkomposition oder die Räumlichkeit erörtern. Darüber hinaus sind Entstehungsgeschichte, Aufstellungsort, Betrachterstandpunkt und Material der Skulptur Schwerpunkte der Führung, und auch andere Werke des Künstlers, die derzeit in der Giacometti-Präsentation ausgestellt sind, werden in die Betrachtungen mit einbezogen.

 

Giacometti imLehmbruck Museum
 
Abbildung: Aberto Giacometti: "Komposition mit sieben Figuren und einem Kopf
(Der Wald)" (1950), Bronze, 55,5 x 61 x 49,5 cm, (c) VG Bildkunst Bonn,
Foto: LehmbruckMuseum

Alberto Giacometti gehörte zu den bedeutendsten zeitgenössichen Künstlern des 20. Jahrhunderts und ist von dem Kubismus und Surrealismus beeinflusst. Er war aber nicht nur der Kunst verschrieben, vielmehr war er auch einer klaren philosophischen Ausrichtung hingewandt. Es war selbstverständlich, dass er sich mit den damaligen Großen, wie Pablo Picasso und Jean-Paul Sartre geistig austauschte. Er  war aber auch ein Weltgeist der die Welt zu formen wusste.«Man kann die Welt auch mit einem Kristallblock vergleichen, der unzählige Facetten hat. Jeder von uns sieht, je nach seiner Struktur und Position, einzelne Facetten, einzelne Teile von Facetten – und sein Bild, sein Gedicht, sein Objekt legt nur von dem Zeugnis ab, was er wahrnimmt». Alberto Giacometti, sagte dies im Bewusstsein, dass jeder von uns seinen eigenen Wahrnehmungskatalog hat. Das Verständnis, wie die einzelnen Facetten angeordnet oder zusammen gesetzt wurden, dies obliegt dem Betrachter indem er das gesehene mit seinem Katalog abgleicht.

Eintauchen in die Welt eines Giacometti, soll die Führung im Lehmbruck Museum bringen. Lassen Sie sich vom Lehmbruck Museum an die Hand nehmen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik