In eigener Sache:
[jpg] Der politische Teil von en-mosaik, der sich überwiegend mit der Kommunalpolitik in Ennepetal befasst, wird inzwischen täglich von mehreren hundert Usern besucht. Erst kürzlich haben wir eine Rennerliste eingerichtet um zu sehen was kommt an, was wird nicht so richtig gelesen. Wir waren total überrascht, welche Artikel es in die Liste der besten 10 schafften. Heute können wir sagen, die Ennepetaler Bürger sind an der Politik und an ihren Politikern interessiert, ja teilen sogar unsere teilweise überspitzten Einschätzungen und Formulierungen.
Nun haben wir alle Bürgermeisterkandidaten angeschrieben, ob sie uns auf der Grundlage von 10+2 Fragen ein Interview geben würden. Wobei wir einen Fototermin vorschlugen an welchem auch ein persönliches Gespräch geführt werden sollte. Alle Kandidaten sollten aus dem Internetpool die gleichen Fragen bekommen. Diese wurden während einer Sitzung bei uns ausgelost. Die An- und Abmoderation hatten wir uns vorbehalten in welchem wir den persönlichen Eindruck von den Kandidaten übermitteln wollten. Dieses Prozedere haben wir auch sodann an 3 bekannte politische Redakteure der nationalen Presse in München und Hamburg gesandt, verbunden mit der Bitte, uns mitzuteilen, ob diese Vorgehensweise außerhalb des Üblichen liege und darüber hinaus gebeten, uns evtl. Vorschläge für eine Verbesserung zu geben. Die Antwort war eindeutig: „Macht das so!!! “ Nun haben wir es gemacht.
Den Auftakt bildete Frau Schöneberg von der SPD, deren Interview wir „fast“ zeitgleich am 5.5.09 ins Netz stellten, die SPD hinkte etwas zeitlich hinterher, die sind ja auch etwas älter. Die 10 Fragen wurden uns von Frau Schöneberg unterschrieben übergeben, die 2 Ersatzfragen wurden nicht genutzt, mussten auch nicht. Wir schrieben die Anmoderation und die Schlussmoderation dazu, haben Fotos hinzugefügt, mehr nicht. Herr Dr. Mehner hatte zwar seine Interviewfragen bereits vor Frau Schöneberg eingereicht. Allerdings hatten wir von ihm noch nicht das persönliche Gespräch und die Fotos.
Die Fragen haben wir auch ganz bewusst zugeschickt, weil wir verhindern wollten, dass sich die Kandidaten/Innen sich von uns nicht einem unangemessenen Druck ausgesetzt sehen sollten. Wir haben zwar geschrieben, sie mögen diese Fragen doch bitte selber beantworten, uns war aber auch klar, dass sich die Kandidaten/Innen evtl. Rat suchen würden. Wichtig war uns eine autorisierte Antwort zu bekommen.
Also wurde Frau Schöneberg als erste veröffentlicht.
Am 6.5.09 24:00H hatte dieses Interview über 1.000 Zugriffe, so dass wir mit der Zweit- und Drittverbreitung sagen können, es hatte an einem Tag eine Verbreitung von rund 2.000 Wählern gehabt.
Wenn wir dies nun auf die Wähler von Ennepetal, was wir so natürlich nicht können, umrechnen, so haben wir damit rund 10% der Wähler an einem Tag erreicht. Wir meinen ein voller Erfolg, für unsere Arbeit. Auch ein voller Erfolg für den Wähler der sich nunmehr ein Bild von der Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg machen kann. Nebenbei, war das sicher auch eine gute Promotion für die Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg.
Nun, wie das im Leben so ist, gibt es Licht und Schatten. Und dieser Schatten kam per email und Telefon. [Die Buschtrommel war im Einsatz]
Zwei der Kandidaten, Frau Sabine Hofmann (Bündnis90/Die Grünen) als auch der Bürgermeisterkandidat der CDU , die bereits zugesagt hatten und die Bürgermeisterkandidatinnen der FDP, Frau Dr. med. Hella Siekermann, die sich das nochmals überlegen wollte, sagten das Interview ab. Auffallend sind die zeitlichen Abfolgen, so dass wir schon von einer Fraktion sprechen können.
Aber Fraktion für was? Für mehr Transparenz? Wohl kaum. Für mehr Ehrlichkeit? Wohl kaum. Für mehr Demokratie? Auch nicht. Wir haben uns daraufhin im Videochat über Skype zusammengesetzt und waren einhellig der Meinung, entweder waren die Fragen für die Kandidaten zu schwer oder sie waren es nicht gewohnt, auf klar strukturierte Fragen Antworten zu geben. Dabei konnten sich die Kandidaten doch mit ihren Bekannten oder Beratern besprechen, wir wären ja nicht dabei gewesen. So kann man sagen auch den Beratern oder Bekannten waren die Fragen nicht geheuer. Diese wurden uns aber doch von Ennepetaler Bürgern zugeschickt und waren eine ganze Zeit für jeden zugänglich im Netz.
Allein Frau Sabine Hofmann ( Bündnis90/Die Grünen) gab eine weitergehende Begründung. Ihr Credo, es wäre unfair wenn die Fragen nach Eingang ins Netz gestellt würden. Dann könne bei gleichlautender Beantwortung jemand auf den Gedanken kommen sie hätte abgeschrieben. Wir können das nicht nachvollziehen und wollen das auch begründen.
Die Frage 1 von den 10+2 Fragen in dem Fragenkatalog lautete:
1. Nennen Sie uns die Faktoren die den Standort Ennepetal besonders auszeichnen?
Bei der Beantwortung ist jedoch nicht nur das reine Aufzählen von Faktoren wesentlich und da gibt es viele die man nennen könnte, so man seinen Kopf und sein Herz in der Kommune hat. Es geht auch um die Formulierung wie der Kandidat diese Faktoren sieht. Das der Faktor Wirtschaft ein wesentlicher Faktor ist, sollte bei allen Kandidaten doch Konsens sein, sonst wäre es traurig wenn dies keine Erwähnung finden würde.
Wenn nun alle Kandidaten den Faktor Wirtschaft nur alleine erwähnt hätten, wäre keiner auf den Gedanken gekommen, dass einer von dem anderen abgeschrieben hätte, eher das sie dieselbe Wahrnehmung hätten.
Aber was würde die Kandidaten nun unterscheiden? Nun eben die persönliche Formulierung. Aus dieser persönlichen Formulierung kann man schon die Persönlichkeit die dahinter steht erkennen.
Und weil man anhand der Formulierungen schon eine Persönlichkeit erkennen kann, können wir mit Fug und Recht anmerken, diese drei Kandidaten wollen ihre Persönlichkeit hinter irgendwelchen Plakaten oder Sprüchen verstecken. Sie brauchen schlicht und einfach andere Interviewer und Fragen, einfache unverfänglich Fragen aus denen man bei Beantwortung keine Rückschlüsse auf die Person ziehen kann.
Nur dies sei angemerkt, wir brauchen als Bürgermeister/in einen Menschen, wie es Prof. Witt von der Fachhochschule für Verwaltung in Kehl richtig sagte:
Letztlich komme es aber mehr auf die menschlichen Qualitäten eines Bürgermeisters an als auf seine Fachkompetenz: Die fachlichen Qualitäten eines guten Bürgermeisters seien zu 30 % wichtig, die menschlichen aber zu 70%.
Und das verstecken hinter vorgeschobenen Gründen, nur weil einem die Fragen nicht passen ist eine negative menschliche Fähigkeit. Sie deutet ein mangelndes Konfliktpotenzial, Problembewusstsein aber auch fehlendes Selbstbewusstsein an. Nur als Bürgermeister/in muss ich schon Konflikte bewältigen können und mich den Problemen der Kommune selbstbewusst stellen.
Das gehört nun mal zum 1 x 1 einer guten Führungsperson. So haben sich alle drei Kandidaten ein Bein gestellt und sind auch noch darüber gestolpert. Übrigens Fachkompetenz kann man sich, so man ehrgeizig ist, in der Regel relativ schnell aneignen, abgesehen davon, dass dem/r Kandidaten/In mit der Stadtverwaltung ein Beigeordneter als auch ein qualifiziertes Personal an die Seite gestellt wird. Die Zusammenarbeit Bürgermeister und Stadtverwaltung – Führungsqualität vorausgesetzt – sollte doch eine vertrauensvolle sein?
Politik ist ein „schmutziges Geschäft“ so der Volksmund. In immer mal wieder gemachten Beruferankings landen Politiker grundsätzlich auf den letzten Rängen. Zurzeit haben die Politiker kein besseres Image als Taxifahrer. Nur 6% der Deutschen ordnen ihre Politiker als vertrauenswürdig ein, ein fataler Wert. Die US Amerikaner haben zu ihren Politikern immerhin zu 20% Vertrauen. Warum wohl?
Politiker aller Parteien bedauern dies, tun aber nichts. Ihnen ist ihr Image vollkommen egal, so meint man.
Nur wenn ich solch ein schlechtes Image habe, muss ich mich nicht wundern, dass es mit dem Nachwuchs nicht läuft, also die Anzugskraft verloren geht. Alle Parteien haben in den letzten Jahren einen erheblichen Mitgliederschwund zu verzeichnen. Was tun sie dagegen? Nichts. Plakate, Sticker, Schals oder poppige Internetauftritte vermögen diesen Verlust nicht umzukehren. Es nutzt auch nichts auf die SPD zu zeigen, die den größten Mitgliederschwund hatte, alle anderen Parteien haben dieses Problem auch.
So fragten wir uns, wieso hat Attac, AI, BUND, Demokratie Now, WWF usw. so viele junge Leute in ihren Reihen, die engagiert die Ziele dieser NGO´s verfolgen? Diese NGO´s sind hoch politisch, haben eine gesunde Streitkultur und binden den einzelnen ein. Ziele können moralisch jederzeit hinterfragt werden und werden von den Beteiligten auch getragen. Warum können Parteien dies nicht? Wegen der „Schmuddelarbeit“?
Ganz einfach. Die heutige Parteiarbeit ist ritualisiert es gibt nur unverbindliche allgemeine Ziele die keine Aussagekraft besitzen, tolle Plakate mit einem Superdesign aber sinnentleert. Für Jugendliche nicht tragfähig.
Dann wird nicht gestritten, sondern nur ausgegrenzt, diskreditiert und diffamiert. Besserwisserisch laufen die alten Parteimitglieder herum, als wenn das, was sie sagen, das Evangelium wäre. Auch ihrem Bürger/Wähler gegenüber, so er kritisch ist, verhalten sie sich nicht anders. Da wird schon mal ein Bürger/Wähler zurecht gewiesen, dass er keine Ahnung habe und der Politiker es doch besser wissen sollte.
Dann diese Mitleidstour der Politiker. Hier in Ennepetal habe ich mir oft anhören müssen, man wäre ja nur „Hobbypolitiker“ und der Arbeitsaufwand ginge so weit, dass man kaum mehr Zeit für sich selber habe. Nur, der Bürger/Wähler hat dieses Problem auch und jammert nicht.
Politik ist eben mal ein mühseliges Geschäft in einer Demokratie. Wollten wir es einfacher haben sollten wir eine Diktatur wählen, da braucht man nur abnicken. Aber wollen wir das?
Politiker in Ennepetal meinen man habe nicht bemerkt, dass die Mehrzahl der Kommunalpolitiker vollkommen unpolitisch sind. Wir in unserer Miniredaktion zumindest haben dies erfahren. Aber die Wähler auch; denn sonst würden hier keine diesbezüglichen emails eingehen. Aber ist das ein Grund den Kopf in den Sand zu stecken und das ganz als Schmuddelwahlkampf abzutun? Es sollte Ansporn sein, sich für etwas einzusetzen, besser zu werden, aber auch die menschlichen Schwächen zuzugeben. Oder wollen Politiker Übermenschen sein? Der Bürger will einen Politiker wie „du und ich“, mit menschlichen Schwächen wie Fehlern, Gefühlen aber auch Stärken. Er will nicht zu ihm hochgucken, sondern ihm in die Augen gucken.
Ein Ehrenamt soll der Kommunalpolitiker sein, das wird vielfach bedauert. Nur wenn Ehre noch einen Wert haben soll, so sollte er dieses Amt auch freudig tragen und nicht tragen als wenn es eine Last wäre. Es wird ihm nicht so gedankt wie er es möchte, aber wenn ich etwas des Dankes wegen tue, so sollte ich mich fragen „welches sind meine Beweggründe?“. Ehre erlangt man durch vorbildliches Tun und das ist außerordentlich, es hebt mich aus der Masse hervor.
Politik ist auch ein hartes Geschäft, immer mehr wird es bedauert wie hart die Bandagen sind mit denen gekämpft wird. Aber das ist doch in Ordnung, es zeigt doch den Kampf um die Sache, um die Interessen die es gilt mehrheitsfähig zu machen, auch wenn sie im Nachhinein vielleicht falsch sind.
Unser Anliegen wird im politischen Bereich immer sein, auch die Fehler in Ennepetal aufzuzeigen.
Nicht nur das schöne nette Ennepetal ist unser Thema, wenn es das wäre, hätten wir bei www.romantisches-ennepetal.de bleiben können.
Wir hätten auch einen Blog schöner-wohnen-in-Ennepetal oder was weiß ich aufmachen können. Nein, wir haben uns der Herausforderung gestellt, die Politik in Ennepetal zu erwecken. Das was falsch läuft wurde uns doch vielfach bewiesen, beim Problem Busbahnhof, wo die Parteien zunächst kein übergeordnetes Interesse zeigten, sich gemeinsam dem Bürger zu stellen und sich dessen Nöte anzuhören. Beim Teckel/Täckel – wo wir in einer konzertierten Aktion zumindest einen Minimalempfang auf die Beine brachten. |
|
|
Es gibt massenhaft Politikfelder, die unbearbeitet herumliegen, die auf eine konstruktive Lösung warten. Seid wir uns eingemischt haben, sehen wir doch, es bewegt sich etwas. Die Leute, Politiker und Bürger sind politisiert und das ist doch zu begrüßen. Aber wir sollten nicht stehen bleiben, täglich verändert sich die Welt und immer noch meinen viele von uns sie müssten sich nicht verändern. Aber wenn wir uns nicht verändern wollen, die Welt wird sich und kann sich nicht an uns anpassen.
Noch etwas zum Internet, was wir ja auch als Blog nutzen. Die politischen Parteien meinen, es ist ja noch Zeit, irgendwann wird dies mal eine Rolle spielen. Wunschdenken ist das. Das Internet wird inzwischen von 68% der Bevölkerung aktiv genutzt, es sind Menschen die sich informieren teilweise sogar ihre Entscheidungen danach abstellen. Wenn in Ennepetal die CDU oder auch andere Parteien dies unterschätzen, so ist das sträflicher Leichtsinn den Mitgliedern gegenüber, die sich Hoffnung machen einen Sitz im Rat zu bekommen um endlich dieses Ehrenamt auch auszuüben. Hier blockieren die „Silberrücken“ der Politik die Entwicklung, weil ihnen moderne Kommunikation ein Grauen ist. Ennepetal ist ein abgeschlossenes Tal, aber muss es sich auch von der Entwicklung abschließen? Dorma hat während seiner 100 Jahr Feier eindrucksvoll die moderne Kommunikation vorgeführt, rund um den Globus wurden die Dorma Auslandsvertretungen in Echtzeit zugeschaltet und überbrachten ihre Grußbotschaft. Das ist Standard heute und noch nicht einmal technisch so schwierig.
Wir selber machen hier bei uns abendlich Videokonferenzen, nicht so aufwändig wie Dorma, jedoch mit einem Headset, einer Webcam und DSL Anschluss ist jeder von unserer Gruppe ausgerüstet und schaltet sich zu.
Und da geht der alte „Silberrücken“ Walter Faupel, 71 Jahre ist er schon alt, her und behauptet, ne das ist noch nichts? Nein, das ist nichts für Leute ohne Verständnis moderner Anforderungen und Menschen, welche die Lernfähigkeit eingebüßt haben! Nur wer die moderne heutige Zeit nicht haben will, ist nicht flexibel oder zu alt und sollte dann lieber in ein Seniorenheim gehen, dort wird er einen geschützten Bereich vorfinden.
FWE, Bündnis90/DieGrünen, UBE aber auch die Stadt vernachlässigen teilweise sträflich diese Entwicklungen und tragen dazu bei, dass Ennepetal immer hinterher hinkt, bejammern aber die fehlende Attraktivität der Stadt. Es ist nur peinlich wenn man einige Internetauftritte der Vorgenannten betrachtet. Dies damit zu entschuldigen, man mache es nur nebenbei, ist einfach lächerlich. Selbst der Einzelkandidat Mehner, der ja immerhin eine Rechtsanwaltskanzlei hat, hat da mehr zu bieten., abgesehen von seiner eigenen Art der Strukturierung.
Setzen sie sich doch einmal an die Spitze der Entwicklungen, seien sie mal Avantgarde. Angst zu versagen? Was haben sie schon zu verlieren, bei einem Image von 6% kann man doch nur gewinnen. Bei den Jugendorganisationen der Parteien sehe ich die Jungen, für die ist z .B. Twittern kein Thema sie nutzen das, es gehört zu ihrem Alltag. Nur so frage ich mich wo ist die innerparteiliche Kommunikation, wo die Jungen den alten „Silberrücken“ zeigen wie das funktioniert? Haben die Alten es nicht nötig sich mit den Jungen auszutauschen? Arroganz der alten „Silberrücken“?
Nun meint die FDP auf ihrer Seite, im Internet würde ein Schmuddelwahlkampf geführt. Wie bitte?
Aber den haben die Parteien doch immer schmuddelig geführt. Nur früher und heute wird das hinter vorgehaltener Hand gemacht, auf den Fluren, den Marktplätzen usw.
Wer erinnert sich nicht an die Diffamierungen die Willy Brand oder Herbert Wehner ertragen mussten, alle beide verdiente Leute der Republik. Prof. Dahrendorf der heute im britischen Oberhaus sitzt kann davon ein Lied singen, ein verdienter Mann. Oder wie wurde Prof. Biedenkopf mehrmals mitgespielt.
Also den Schmuddel gab es immer schon, nur damals war es niemand gewesen und doch wurde es gemacht. Und heute? Es ist alles offen. Die peinliche Vorstellung einer CDU am Busbahnhof bei der Bürgersprechstunde, war abends von Herrn Schulte-Passlack schon ins Netz gestellt und war für jedermann erreichbar. En-mosaik zog nach, verstärkte das noch und die WR brachte es am folgenden Tag. Früher hätten nur 5 – 8 Leute von diesem Vorfall gewusst, heute weiß das am nächsten Tage die ganze Stadt. Wie sich das auf die Kommunalwahl niederschlägt? Herr Faupel und Herr Kraft von der CDU werden sich solch ein zweites desaströses Verhalten nicht nochmals erlauben, falls sie keinen allzu großen Realitätsverlust haben. Man kann doch nicht als Vertreter einer so großen Volkspartei, wie der CDU, so wie die Herren Kraft und Faupel in der Öffentlichkeit auftreten. Wie bei einer Kleingartenvereinssitzung, in welcher der Vorsitzende die Gemeinschaftsarbeit einteilt. Der Bürger/Wähler ist doch kein Befehlsempfänger!!
Es ist Zeit das sich die CDU, auch hier in Ennepetal, auf ihre konservativen Werte besinnt, nicht wegsehen sondern hinsehen. Auch die Liberalen haben vergessen, wer Flachmann war und dümpeln so vor sich hin.
Die Annäherungsbemühungen der SPD auf Bundesebene an die Konservativen haben sich nicht ausgezahlt, müssen und sollten auch nicht im kommunalen Bereich nachvollzogen werden, sie sollte wissen, das sie eine progressive Partei war und dort am überzeugendsten agieren konnte. Es gibt halt nur die drei großen politischen Richtungen. Vergessen? Und es geht um die Probleme in Ennepetal.
Es gibt eine alte Regel im Leben, die lautet: Falls man eine Bewegung nicht mehr aufhalten kann, so sollte man sich zumindest an die Spitze setzen um letztendlich nicht unterzugehen. Die Amerikaner haben da mehr Pragmatismus, für die ist der Feind solange ein Feind wie man ihn besiegen kann, kann man es nicht, so verbündet man sich mit ihm.
Deshalb meine ich sollten wir uns alle verbünden, für mehr Demokratie, für die Parteien als Vertreter der Bürger und für einen Rat der um das Wohl und Wehe dieser Stadt kämpft. Für mehr Mitwirkung und Mitbestimmung des Bürgers.
Haben sie Vertrauen in den Bürger, er muss auch Vertrauen zu seinen Politikern haben. Und immer schön das Ohr beim Bürger, damit man die Verbindung nicht verliert.
Wir als Presse, und dazu zählen wir nun mal, sollten das Geschehen in dieser Stadt nicht aus den Augen verlieren und weiter – wenn es erforderlich ist – die Finger in die großen Wunden dieser Stadt legen. Und zwar solange bis diese Wunden geschlossen sind, das sollte unsere Intention sein und dem werden wir auch verpflichtet sein. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Stadt hat jahrelang gepennt und wurde unter Wert verkauft, es ist Zeit das die verschmutzten Werte dieser Stadt gesäubert werden.
Und nun gehen sie hin, suchen sich einen netten Schreiber, der ihnen die Fragen stellt, die ihnen genehm sind, machen ein schönes Interview und setzen es irgendwo in die Öffentlichkeit. Sägen sie ruhig weiter an dem Ast auf dem sie sitzen und suhlen sich in ihrer verletzten Eitelkeit.
Nur alle werden ihnen nachsagen, dass sie unbequemen Fragen aus dem Wege gehen,
heißt – sie gehen auch unbequemen Entscheidungen aus dem Weg
heißt – sie haben eine Führungsschwäche.
Und mal ehrlich, wollen sie einen Menschen mit Führungsschwäche in das Amt des Bürgermeisters haben? Wohl kaum.
Jürgen Gerhardt