Wiggenhagen nimmt Brigitte Drees aus der Schusslinie
[jpg] Ein Jahr hat Brigitte Drees es ausgehalten, die Geschäftsführung der Citymanagement GmbH & Co. KG. Jetzt wird sie abgelöst von Ulrich Schilling, dem Kinderbeauftragten, der nunmehr die Geschäftsführung übernehmen wird. Diese Personalie macht einen irgendwie nachdenklich.
Brigitte Drees ist Betriebswirtin, Ulrich Schilling ist im sozialen Bereich tätig, das Citymanagement ist eindeutig eine Angelegenheit die wirtschaftliches Wissen, Denken und Handeln erfordert. So könnte man sagen dieses Citymanagement ist nicht mehr so wichtig, denn Ulrich Schilling ist aus der dritten Reihe, was nicht gerade für die Wichtigkeit des Projekts spricht. Nur wenn es nicht mehr so wichtig ist, warum bekennt die Stadt sich nicht dazu und nimmt die restlichen 100 Tsd. aus dem Haushalt? Geld unter die Leute bringen, dass können wir uns wahrlich nicht leisten.
Brigitte Dress soll sich intensiver um die Wirtschaftsförderung kümmern, Oelkinghausen will nicht mehr so recht laufen, so hört man. Ist Oelkinghausen denn einfacher zu handhaben? Auf der anderen Seite hat Frau Drees in dem einen Jahr nicht wirklich was als Erfolg vorzuweisen. 2009 hat sie zwar jede Menge Events organisiert, auch hat sie die Marke "Mein Ennepetal" und den EnnepeTaler auf den Weg gebracht, nur, der Erfolg war ihr dabei nicht beschieden. Milspe ist noch weiter zurückgegangen, die Leerstände haben sich vergrößert und wesentliche Ansiedlungen sind ihr nicht gelungen.
Herr Pütz der Vorsitzende der Kommanditisten hat es nicht geschafft, die Einzelhandelstätigkeit seiner Frau in Milspe zu erhalten und in den Sitzungen des Citymanagement herrscht dem Vernehmen nach tiefe Depression. Was sind das nur für Experten, die da tätig waren und sindDas notwendig Wissen und die Erfahrung über den Einzelhandel und die Innenstadtentwicklung, scheint durch Profilierungssucht und Eitelkeit ersetzt worden zu sein.
Warum diese Katerstimmung vorherrscht hätte eine ausgewiesene Betriebswirtin schon vor einem Jahr erkennen können. Es sind keine Ladenflächen, die groß genug sind, vorhanden und der Branchenmix war und ist in einem schlimmen Zustand. Nur vor einem Jahr war schön reden angesagt, so wollte es Wilhelm Wiggenhagen, also hatte auch Brigitte Drees alles schön geredet. Mut und Fortune etwas zu wagen, nämlich der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, nein, dass ist in Ennepetal nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Aber, ein Betriebswirt muss in der Lage sein, auch auf Grund seines Wissens, unbequeme Wahrheiten zu sagen, sonst hat er seinen Beruf verfehlt. Und das, so meinen wir, konnte Frau Drees in diesem Job nicht. Im Laufe der Zeit wurde sie auch immer dünnhäutiger und igelte sich ein. Ich denke sie hat erkannt, dass ihr Job in Milspe ein riesengroßer Flop ist. Denn die Fragen die an sie gestellt wurden, allesamt nach dem Erfolg ihrer Aktionen, wurden immer bohrender. In einer nicht öffentlichen Sitzung bekannte sie indirekt, das die Aktionen allesamt nicht so liefen, wie sie angedacht wurden.
Es lag auf der Hand Brigitte Drees aus der Schusslinie zu nehmen um mit neuem Personal das restliche Geld zu verbraten. Na, jetzt kann sie sich ja auf ihrem neuen Stuhl erholen.
Nun Ulrich Schilling der Kinderbeauftragte der Stadt Ennepetal ist gerade richtig. Kinder und Jugendliche sind eh nicht mehr im Fokus der Politik (Waren sie das denn schon mal?), das Jugendparlament war eh nicht so ernst gemeint, also hat man Schilling genommen, zumal der in der Fußgängerzone sich als Packan schon einen Namen gemacht hatte. |
Er durfte zwar nie an den großen Schrauben drehen, aber Schräubchen drehen, das war drin. Was kümmert uns die Kinderfreundlichkeit oder gar die Jugend, sollen die Eltern sich selber darum kümmern. Das Geschwafel von gestern soll man uns doch bitte nicht nachtragen.
Wie uns aus dem Rat der Stadt kolportiert wurde, wurde diese Personalie sehr strittig behandelt. Es wurde übermittelt, dass Walter Faupel die Rücknahme der Vorlage ziemlich wütend verhinderte indem er den Bürgermeister Wiggenhagen anwies die Vorlage nicht zurück zu ziehen. Der wollte die Vorlage zurückziehen, weil die Mehrheiten nicht sicher waren. Nicht mit Walter Faupel. Der hat es nicht so gerne wenn ein von ihm ins Amt gehievter Bürgermeister sich anmaßt selbstständige Entscheidungen zu treffen, so aus den Reihen des Rates.
Was mich jetzt aber etwas irritiert, wieso war die Vorlage nicht öffentlich? Es wurden keine persönlichen Daten besprochen, es war eine ganz normale Personalie. Da drängt sich doch der Verdacht auf, da wird der Datenschutz als Vorwand genommen um die Öffentlichkeit nicht zu informieren. Was wird da noch im nicht öffentlichen Bereich verhandelt? Was sollen wir alles nicht wissen? Nun sind wir in einer recht komfortablen Situation, indem wir mehrere Ratsmitglieder ansprechen können, die uns auch gerne aus dem nicht öffentlichen Bereich berichten. Nur, warum macht die Stadt das? Jedes Verwaltungsgericht würde der Stadt, mittels einer Klage, dieses Verhalten um die Ohren schlagen. Weiß unser Bürgermeister nicht dass er nach dem Grundgesetz eine allgemeine Informationspflicht gegenüber jedermann, insbesondere der Presse, hat? Da parliert der BM über die Aufgaben der Presse, kennt sich aber in seinem eigenen Bereich nicht aus.
Das Demokratieverständnis des Bürgermeisters ist für meine Begriffe stark gewöhnungsbedürftig und ist von einer Feudalherrschaft nicht weit weg. Von Walter Faupel sind wir das ja gewöhnt, aber wo bleibt das kompetente Auftreten eines Bürgermeisters Wiggenhagen?
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal