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Wir müssen zu unserer Mitte stehen. Alle? Alle!

 

Innenstadtdialog Foto: JPG

Innenstadtdialog Foto: Linde Arndt

[jpg] Nun ist der Innenstadtdialog in die „heiße“ Phase getreten. Als Zwischenbilanz wollte die Stadt dieses Treffen am 19. Februar 2014 verstanden wissen. Der Dortmunder Frank Heinze von Heinze und Partner, markierte denn auch alles bisher erreichte mit einem markigen und sinnlichen Spruch, „Auf geht es“. Er und nur er konnte es kaum vor Spannung aushalten die zur Umsetzung der Ideen aus den verschiedenen Workshops führen sollte. Nur, was waren das für Ideen die dort aus den vier Workshops vorgetragen wurden?

Ein Bürgerbüro (ein Magnet der erweiterten Grundversorgung)? Meine Güte, soll nur die Verweildauer in der Fuzo erhöht werden, indem man sich alle Jahre wieder ein amtliches Dokument holt? In anderen Städten spricht man von eGouvernement und wieder andere haben das schon eingeführt. Wann sagt der Stadt Ennepetal endlich  jemand, dass wir mitten im digitalen Zeitalter sind. Das ist doch alles zu rückwärts gewandt!

Und so kam es auch, dass die vier Leute, wie Bernd Carell, Peter Eckelt, Stephan Langhard (Stadtverwaltung) und Regina Schmale die Gespräche denn „spaßig“ fanden. Endlich hat uns mal jemand zugehört, so der Eindruck. Und, was noch wichtiger ist, man wollte nicht zu den Miesmachern gehören. Was im Umkehrschluss heißt, die restlichen Ennepetaler sind Miesmacher?

Nochmals zurück zu den Ideen. Es sind alles Ideen die schon einmal auf anderen Veranstaltungen (seit 13 Jahren) vorgetragen wurden, aber nicht umgesetzt wurden. Ennepetal sollte sich doch ein paar Gebetsmühlen anschaffen, worauf diese Ideen alle vermerkt werden. Einmal im Jahr dreht man die Mühlen und irgendwann hat Buddha es leid und setzt diese Ideen um. Tibet ist halt überall.

Der Gebäudeleerstand sollte sich verringern, die Fußgängerzone sollte attraktiver werden, ein Innenstadtgarten soll her ( Haus Martfeld/Schwelm könnte man ja kaufen?), es soll (mal wieder) sauber werden, Wege und Treppen zur Berlet Investition sollen aufgewertet werden (Eimer Farbe?)

Die rund zwei Stunden Vortrag waren eine Tour der Langeweile und der Langweiler. Diese ewigen Wiederholungen! Wenig Kreativität, Phantasie und Innovation.

Recht schnell merkte man, die Stadtverwaltung Ennepetal nebst dem Rat benutzt die Bevölkerung um von ihrer Entscheidungsschwäche abzulenken. Wie kommt es wohl, wenn die Investition für Berlet und für den Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg mit allen seinen Kosten entschieden werden konnte. Rund 5 Millionen werden dort mit Ungewissheiten „rausgehauen“, und für die Stadtteile sollen die Vereine und Bürger selber zahlen?  Das ist doch eine indirekte Besteuerung! Und diese indirekte Besteuerung soll über eine neu zu gründende Organisation ( nach bisher gefühlten 20. Organisationen), die natürlich unter der „Fuchtel“ der Stadt stehen soll geschehen. Das die Stadt mit ihrem Citymanagement bisher hunderttausende Euro in den Sand gesetzt hat, darüber kein Wort. Die Stadt kann es einfach nicht, oder sorry, sie kann nur Steuergelder versenken. Wann begreift die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt Ennepetal es endlich, dass sie zu entscheiden haben und sich nicht hinter ihren Einwohnern zu verstecken haben. Abgerechnet wird wie immer bei der nächsten Wahl oder mit einem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid. Auch das Internet wurde bei dem „Wunschkonzert“ erwähnt. Wofür eigentlich Internet? Ach ja, damit jeder in der Republik weiß, wie toll der Ennepetaler Bürgermeister alles organisiert. Wiggenhagen hier, Wiggenhagen da, vielen Dank Sarotti Mohr oder so ähnlich.

Und dann immer wieder gut, der lang gehegte Weihnachtswunsch für Ennepetal – Tourismus.
Sicher sind im Ruhrgebiet laut der Ruhr Tourismus GmbH, des RVR , Zuwachsraten im einstelligen Bereich zu verzeichnen, nur die guten Städte halten auch dementsprechende Strukturen vor. Ennepetal hängte sich nur einfach rein ohne dementsprechende weitergehende touristische Strukturen.

Wieder musste die Stadt Ennepetal zugeben, keine Fördergelder aus dem Projekt „Ab in die Mitte“ bekommen zu haben. Warum wohl? Die Förderbedingungen sind doch klar:

“Es sollen Projekte kreiert werden, die sich mit der/den Stadtidentität(en) auseinandersetzen und sich im Spannungsfeld von Stadttourismus und Handel, Erlebnis und Wohlfühlen bewegen und diese Thematiken – wenn und wo möglich – miteinander in Beziehung setzen.
Es gilt Projekte zu initiieren,

  • die sich orientieren an den genannten Themen im Kontext der Stadtidentität und Baukultur,
  • die zentrenverträgliche Lösungen darstellen und sich in ihrer Gestaltung an hohen Qualitätskriterien orientieren,
  • die entsprechende Maßnahmen der Stadterneuerung, -planung und -gestaltung initiieren bzw. öffentlichkeitswirksam inszenieren und im Bewusstsein der Bevölkerung verankern,
  • die nicht nur Interessenpolitik für eine bestimmte Gruppe betreiben, sondern eine generationsübergreifende Perspektive einnehmen.”

 

Was ist daran so schwer zu verstehen? So wie es aussieht müsste Ennepetal umfangreiche Vorarbeiten tätigen. Nicht so wie bei JeKi, Instrumente bestellen und die Kinder nicht ausbilden wollen. Rosinenpickerei ist in Düsseldorf nicht so beliebt. Ein bisschen Gehirnschmalz sollte schon bei der Stadt Ennepetal vorhanden sein.
Dann die Förderung über „Stadtumbau West“ die jetzt zig mal abgelehnt wurde, auch hier kein Fortkommen. Es fehlt die inhaltliche Zielvorstellung und damit Wegmarken dorthin.
Ennepetal sieht in der Regel bei der Vergabe von Fördergelder so lange zu, bis die Fördertöpfe leer sind. Sicher eine gute Beschäftigungstherapie für die 15 Millionen Truppe, die mit den Steuergeldern nichts anfangen kann. Trotz allem muss man das Ablenkungsmanöver von dem „Zuschuss“ der Stadt Ennepetal für Berlet in Höhe von rund 5 Millionen Euro, als gelungen bezeichnen. Nur Professor Döpp fand ein paar Worte zur Berlet Investition, er hatte noch nicht ganz aufgegeben.

Ehemaliger  Plan Foto: Linde Arndt

Ehemaliger Plan Foto: Linde Arndt

Zu guter Letzt durften auch die Ennepetaler (Wiggenhagen und Langhardt sind ja keine Ennepetaler) etwas zu dem langweiligen und überflüssigen Abend beitragen. Der Cafélokalmieter am Spielplatz fand es nicht so prickelnd, wenn der Individualverkehr bis zu seinem Café fahren darf um dann vor seiner Tür zu drehen. Kein Problem, wir hatten ja Wunschkonzert und verkürzten kurzerhand den Verkehrsweg bis zur Apotheke.
Interessant waren die Anmerkungen eines ehemaligen Sprockhövelers der nicht verstehen wollte, warum in seiner ehemaligen Stadt, sowohl auf der Mittelstraße in Haßlinghausen, auf der Hauptstraße in Niedersprockhövel und selbst auf der Wittenerstraße in Hiddinghausen, der Handel blüht und gedeiht, während auf der Voerderstraße niemand sich ansiedeln mag. Sprockhövel hat nur rund 26.000 Einwohner, aber offensichtlich ein schlagkräftiges Innenstadtmanagement.

Aber wie sagte Herr Heinze von Heinze und Partner so schön, „wir müssen alle zu unserer Mitte (Milspe) stehen“. Alle? Auch die Voerder! Wunschdenken halt.
Es waren etwas über hundert Besucher anwesend, wobei rund 40 Leute von der Stadtverwaltung und der Politik den Saal füllten. Die Politik hatte nichts zu sagen, was verständlich ist. Will sich die Politik nicht unbedingt festlegen, man könnte ja angreifbar sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Wie viel und was für eine Belebung darf es denn in Ennepetal sein?

Heinze moderiert Fußgängerzone. Foto: © Linde Arndt

Frank Heinze ( Büro Heinze und Partner aus Dortmund) moderiert Pro und Contra Fußgängerzone in Milspe . Foto: © Linde Arndt

[jpg] Kennen Sie den WWW? Nein? Das ist der Wilhelm Wiggenhagen Weg, also der asphaltierte Weg, der als Ersatzfahrbahn von dem Wuppermannshof auf den Parkplatz von Marktkauf auf Veranlassung von dem Ennepetaler BM Wilhelm Wiggenhagen gelegt wurde. Warum? Weil Straßen -NRW umfangreiche Arbeiten an der B7 machte. Zeitweise wurde die B7 durch die Ampelregulierung von der Hembecker Talstraße bis zur Brunnenstraße in Schwelm zu einem Verkehrsengpass erster Güte. Nun ließ Wilhelm Wiggenhagen eine Ersatzstraße zum Marktkauf legen, damit die Marktkaufkunden schneller an die Regale zum einkaufen kommen sollten. Er lies sich auch flugs mit dem Arbeitsgerät einer Asphaltmaschine ablichten. Nur, am nächsten Tag wurde die Baustelle von Straßen-NRW wieder aufgelöst. Die Ersatzfahrbahn war also nur für den einen Tag benötigt. Jetzt liegt der ganze Bitumen auf der Wiese und ein Betrag von 15.000,– Euro kann sicher abgeschrieben werden. Der gute Bürgermeister konnte sicher nicht bei Straßen-NRW anrufen um sich abzustimmen ob es sich lohnt diese Ersatzfahrbahn anzulegen. Ja haben wir denn so viel Geld in der Kasse? Und was soll man von solch einer Stadtverwaltung halten, die sich nicht abstimmen kann? Nichts. Die können doch keine Probleme lösen.

Und Ennepetal hat viele Probleme. Eines dieser Probleme ist, es will kein Einzelhändler in Ennepetal einen Laden aufmachen. Und wenn, so macht er sich nach Vertragsablauf schnellstens aus dem Staube.

Nun hat die Stadt Ennepetal einen Workshop mit dem Büro Heinze und Partner aus Dortmund initiiert. Frank Heinze, einer der Inhaber, moderiert schon einige Zeit mit einigen Leuten aus Politik und der Stadtverwaltung im Haus Ennepetal. So 5 bis 12 Leute aus Milspe finden sich auch immer ein um die Ennepetaler Bevölkerung darzustellen. Ein bescheidener Kreis bei einer Menge von 30.000 Einwohnern. Es scheint als wenn die Motivation gegen Null tendiert, irgendetwas mit oder für diese Stadt zu machen. Aber lassen wir das. Am Mittwoch, dem 11. Dez. wurde ein Kompromiss gefunden um die unendliche Diskussion über die FUZO „Inne Milspe“ für immer zu beenden. Die Fuzo wird halbiert. Eine Hälfte darf befahren werden und die andere Hälfte muss auf Schusters Rappen weiter benutzt werden. Genial? Es ist ein „Fauler Kompromiss“ und ist der mangelnden Kreativität und Innovationsfreude geschuldet.

Auf der einen Seite sehen eine Handvoll Einzelhändler die Umsätze immer weiter schwinden und auf der anderen Seite sehen die Hauseigentümer den Wert ihrer Immobilie seit 5 Jahren sinken. Konsequenterweise sehen beide Gruppen das Übel in der Fuzo, was sie allerdings nicht belegen wollen (Wie auch).
Das die Stadtverwaltung nun das Büro Heinze und Partner aus Dortmund beauftragt hatte für anscheinend 20.000,– Euro (So steht es im Haushalt) eine Lösung mit dem „gemeinen“ Volk zu suchen, war schon mal eine richtige Entscheidung. Es stellt sich jedoch heute heraus, dass Frank Heinze augenscheinlich didaktische, methodische und handwerkliche Fehler macht. Es sei denn er hat den Auftrag die beiden Parteien, Fuzo auf oder zu, zu versöhnen. Denn darauf läuft alles hinaus, weil eine klare Zielvorgabe mit den notwendigen Einzelschritten nicht definiert wurde.

„Ennepetal die Einkaufsstadt“ wäre solch eine Zielvorstellung. Gevelsberg hat es ja vor gemacht. Nur eine Teil – Zielvorstellung „Fuzo halbauf“ beruhigt zwar die Gemüter halbwegs, ist aber sicher nicht geeignet weitere Schritte in Richtung eines gemeinsamen Endziels zu definieren. Nun hat diese Runde einen zweiten Fehler zu gelassen. Die Definition des Stadtteils Milspe als Innenstadt und Mitte, die es zulässt, die anderen Quartiere auszugrenzen, und damit die Bevölkerung dieser Quartiere vor den Kopf zu schlagen. Die Ennepetaler müssten doch gelernt haben, dass die anderen Stadtteile ins „Boot“ geholt werden müssten. Wie will dieses kleine unwesentliche Milspe ohne die anderen Stadtteile nennenswert überleben? Ist es den Veranstaltern nicht bekannt wo die Kaufströme sich hinbewegen? Doch nicht nach Milspe.

Handwerkliche Fehler sind die fehlenden Aufzeichnungen aus den einzelnen Sitzungen um den Teilnehmern jederzeit den Stand der Dinge in Erinnerung vor Augen zu führen. Die Aufzeichnungen sind aber auch für die Neuzugänge wichtig. Oder wollte man nur einen ausgesuchten Personenkreis zulassen? Solche Projekte sind immer offen, weil sie eben für alle von großer Bedeutung sind. Und wenn nur ein ausgesuchter Personenkreis, so waren zu wenig Multiplikatoren anwesend.

Dr. Johannes Ohlemüller    Foto: © Linde Arndt

Dr. Johannes Ohlemüller
Foto: © Linde Arndt

Es fehlten aber auch bestimmte Regeln in diesem Kreis. Ausgemacht sollte sein, keine Mitbewohner zu verunglimpfen. Wie aber konnte der Moderator es zulassen über den Herrn Steinbrink der gleichnamigen Bäckerei herzuziehen? Und dann auch noch falsche Unterstellungen zu zulassen? Steinbrink wurde durch Herrn Dr. Ohlemüller unterstellt er hätte bei Gründung gewusst worauf er sich einließ. Das ist schlicht falsch. Auch Steinbrink hat den diversen Versprechungen der Stadt und der sie stützenden Einzelhändler geglaubt. Von den damaligen Versprechungen ist nichts eingetreten, eher das Gegenteil. Herr Dr. Ohlemüller wäre gut beraten gewesen, wegen der Sache, seinen Mund zu halten.

Es ist auch ungewöhnlich Bürgermeister und weitere Verwaltungsbeamte aber auch mehrere Ratsmitglieder in solchen Workshops zu sehen. Das Klima sollte ja ungehemmt sein, der Moderator ist die Person die das Projekt zum Erfolg führt. Das Resultat dieser Workshops kann ja hinterher Rat und Stadt vorgetragen werden oder zur Diskussion gestellt werden.

Zum Schluss fand noch eine Abstimmung statt, inwieweit die Anwesenden mit der Lösung, halbe Fußgängerzone mit einem Wendehammer in Höhe des derzeitigen Kinderspielplatzes einverstanden wären. Es war eine einstimmige Angelegenheit. Verblüffend war, wie schnell die Anwesenden sich von dem vorhandenen Kinderspielplatz trennten. Wieder einmal mehr hat sich Ennepetal mit einer gewissen Kinderfeindlichkeit geoutet.

Reihe vorne von links: Sulowski / Braselmann Foto: © Linde Arndt

Reihe vorne von links: Manfred Sulowski und Johannes Braselmann
Foto: © Linde Arndt

Dieser Innenstadtdialog soll 2014 fortgesetzt werden und dann in einen größeren Rahmen gestellt werden. Die Frage ist, welche Belebung es in Milspe sein darf, so wie es aussieht, reicht die Belebung mit ein paar Fahrzeugen. Ob die anwesenden Herren Johannes Braselmann und Manfred Sukowski dadurch eine Wertsteigerung ihrer Immobilien erfahren, wage ich zu bezweifeln.

Auch wird sich kein Einzelhändler mehr finden der sich eines steigenden Umsatzes erfreut. Wie denn auch? Zeigt doch einmal mehr, wie Eingangs erwähnt, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist ein abstimmendes Telefongespräch zu führen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

 

 

 

 

 

Das war dreist in Ennepetal

[jpg] Wir beteiligen uns nicht an öffentlichen Diskussionen. So Volker Rauleff von der SPD im Rat der Stadt Ennepetal. Er meinte damit das Schweigen der anwesenden RatspolitikerInnen während des „Innenstadtdialogs“ am 17.Juli 2013 zu rechtfertigen. In einem früheren Gespräch wurde mir das von einem Ennepetaler Politiker einmal erläutert. Gemeint ist die rhetorische und geistige Überlegenheit der politischen Instanz, denen ein normaler Bürger nicht gewachsen sein kann. Politiker gehören halt zu den elitären Bürgern der Stadt Ennepetal, so mein Gesprächspartner damals. Es war zu Beginn meiner Tätigkeit als Journalist in Ennepetal – damals nahm ich es unwidersprochen hin. In Folge lernte ich diese sogenannten Eliten in Ennepetal kennen. Ich lernte ihre Unfähigkeiten kennen, wie z.B. demokratische Spielregeln nicht einzuhalten, mit Menschen keinen Dialog führen zu können, Menschen zu dominieren und manipulieren, Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen abzugeben, die Realität zu leugnen und was noch schlimmer ist mit Halbwahrheiten einfache Menschen in Unsicherheiten treiben.

Politisches Denken und Handeln ist den meisten sogenannten Ratsmitgliedern vollkommen fremd. Es reicht nicht, seine eigene persönliche Meinung, zu der man am eigenen Küchentisch gekommen war, durchzusetzen. Es sollte schon ein übergeordneter Gestaltungswille vorhanden sein. Und weil das so ist, kamen und kommen diese vielen handwerklichen Fehler vor, die die Stadt Ennepetal dahin gebracht hat wo sie steht. Eine Stadt ohne Seele und ohne Image. Höhlenmenschen nennt man uns neuerdings im Kreis, wegen der Ortseingangsschilder „Stadt der Kluterhöhle“.
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Aber, bekanntlich sollte man die Hoffnung nie fahren lassen. Rund 100 Ennepetaler haben sich zu diesem von Wilhelm Wiggenhagen angekündigten „Innenstadtdialog“ eingefunden. Frank Heinze von der Beraterfirma Heinze und Partner aus Dortmund versuchte denn auch als Motivator und Moderator die Anwesenden auf seine, sprich Wilhelm Wiggenhagens, Seite zu bringen.
Mit roten ( Für nein ) und grünen ( Für ja ) Karten sollten die Anwesenden auf Schlüsselsätze abstimmen. Logischerweise wurden kaum negative Abstimmungen erzielt. Wer aber wollte mit Nein stimmen bei einer Frage wie: „Bessere Erreichbarkeit zur Belebung nutzen“ oder „Ennepetal sollte sich auf seine Mitte konzentrieren“. Man nennt das auch suggestive Beeinflussung. Gleichwohl wurden auch Fragen zu gelassen, die aber alle ins Leere liefen. Hier wurde nach dem Schema gearbeitet, gut das wir mal was sagen durften.

„Schonungslos“ wurden die Schwächen der Stadt herausgearbeitet – scheinbar. So wurde eine kritische Distanz zu Stadtverwaltung angedeutet. Verbunden mit den immer wieder vorgebrachten Erfahrungen, die Heinze in anderen Städten gemacht haben soll, wurde Kompetenz vorgespielt. Das Frank Heinze sicherlich ein nicht zu verachtendes Beraterhonorar kassieren wird, soll auch mal erwähnt werden. Wobei unsere Stadtverwaltung bei den rund 40% höheren Personalkosten gegenüber den Nachbarstädten, sicherlich einen qualifizierten Wirtschaftsförderer auf der Payroll stehen hat. Nicht? Wilhelm Wiggenhagen war doch unser aller Wirtschaftsförderer. Was ist aus ihm geworden?

Wilhelm Wiggenhagen Foto: Linde Arndt

Wilhelm Wiggenhagen
Foto: Linde Arndt

Dieser Innenstadtdialog wurde wie immer als Projekt mit vielen handwerklichen Fehlern initiiert. Wobei der manipulative Charakter unübersehbar war. Von der zeitlichen Abfolge, also Fortsetzung des Dialogs bis Ende 2014, zielt dieser Dialog auf die anstehende Bürgermeisterwahl in 2015. Wilhelm Wiggenhagen als Macher, als Kümmerer als Retter der Milsper Innenstadt? Tatsächlich werden aber mit dieser sogenannten Konzeption alle anderen Stadtteile ausgegrenzt. Milspe als zukünftige Mitte auf Kosten von Voerde? Das darf doch nicht wahr sein! Das diese Milsper Situation durch die krassen fehlerhaften Entscheidungen der politischen und administrativen Ennepetaler Akteure entstanden ist, wurde mit keinem Wort von Politik und Verwaltung erwähnt.
Soviel Chutzpe muss man erst mal haben um das eigene Unvermögen der gesamten Bevölkerung vor die Füße zu schmeißen. Und dann auch noch dazu zu schweigen.
Genügt es denn den Akteuren nicht, wenn sie die Kluterhöhle und Haus Ennepetal verkommen lassen? Oder wollten die Ennepetaler auch hier nichts gemacht sehen.

Als die Versammlung sich auflöste standen die Bündnis90/Grünen vor der Tür um Flyer zu verteilen. Auf diesen Flyern hatten sie sich Gedanken zu einem Innenstadtkonzept gemacht, zwar etwas naiv und unfertig ( Link: http://gruene-ennepetal.de/grunes-konzept-fur-die-fusgangerzone-in-milspe#comment-12169 ), aber immerhin. Die anderen Parteien hatten nur ihr Schweigen zu bieten.
Damit wurde die Kick – off Veranstaltung „Innenstadtdialog“ zu einer Farce bei der man nur die Zeit vertrödeln konnte.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Vorstellungskraft und Fantasien erzeugen Ennepetals Zukunft

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Wirtschaftsausschuss vom 28.05.2013 im Rathaus Ennepetal
Foto: Linde Arndt

[jpg] Das es im Wirtschaftsausschuss der Stadt Ennepetal um etwas Besonderes ging merkte man an der Besetzung in den für Zuschauer reservierten Plätzen. Wilhelm Wiggenhagen saß mit Frau Nachbarin, hinter ihm seine Büroleiterin Anke Velten – Franke, dann der Kämmerer und erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach mit Frau Dulk, Frau Hoffmann als Seniorenbeauftragte (!) und als „Beisitzer oder Deputy Chairman“ des Ausschusses ( Man weiß das nie so genau in Ennepetal ) Stephan Langhard mit Dipl.-Ing. Ulrich Höhl . Das der Ausschuss den neuen Mehrheitsverhältnissen nicht Rechnung trägt, interessierte in Ennepetal niemanden. Regeln und Normen sind halt nur dann wichtig wenn man einen Vorteil gegenüber dem Anderen davon hat. Wie denn auch sei, es ging für Ennepetal um wirklich wichtige Weichenstellungen.

Berlet Ansiedlung in Milspe

Das es im Vorfeld viele Versprechungen gegeben hatte, die allesamt nicht eingehalten wurden, müssen wir an dieser Stelle nicht mehr erwähnen. Nur kurz, es wird wie schon gesagt eine teuere Ansiedlung für die Stadt. Und zwar so teuer ( Nach Schätzungen rund 5 Millionen Euro ) , dass sich die Frage erhebt, warum die Stadt nicht selber dieses Geschäft auf eigene Rechnung durchzieht. Berlet muss wohl einen Stein im Brett der Stadt Ennepetal haben.

Die wegfallenden Parkplätze vor dem Haus Ennepetal sollten  sich 1 : 1  im von der Stadt Ennepetal erbauten Parkhaus wiederfinden. Pustekuchen –  in der „Diskussion“ fehlten auf einmal 20 – 30 Parkplätze. Also nachbessern. Gleichzeitig und vorsichtshalber soll die Planung doch einmal prüfen ob man nicht ein weiteres Parkgeschoss für die Ennepetaler drüber setzen kann und wie teuer das dann käme. Man muss sich das mal zu Gemüte führen,  die Stadt baut auf ihre Kosten ein Parkhaus und bei der Nutzung ist sie von dem guten Willen des Investors abhängig. Es kommt aber noch besser. Wenn sich die Ennepetaler (oder auswärtigen Gäste) anständig verhalten (!), dürfen sie nach Geschäftsschluss für die Veranstaltungen im Haus Ennepetal das Parkhaus nutzen. Geschäftsschluss ist 20:00 Uhr bei Berlet. Die Veranstaltungen dürften also erst um 21:00 Uhr beginnen oder die Besucher müssten auf den Aldi Parkplatz ausweichen. Ein starkes Stück auch für Ennepetal. Schlampig gearbeitet. Nebenbei können die beiden noch verbliebenen Einzelhändler der Unterhaltungselektronik in der Voerder- und Milsperstraße schon mal den Räumungsverkauf starten. Falls Angestellte vorhanden, dass zuständige Arbeitsamt befindet sich in Schwelm.

Die mal zugesicherte Anbindung an die Voerderstraße wird es städtebaulich nicht geben. Die Kunden von Berlet hätten schon einige Hindernisse zu überwinden um die Voerderstraße zu erreichen.

Innenstadtstrategie für Milspe

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Frank Heinze von Heinze und Partner, Dortmund
Foto: Linde Arndt

Herr Heinze von der Firma Heinze und Partner aus Dortmund stellte in einer Präsentation die Konsequenzen aus dem mit 20 Teilnehmern erarbeiteten Workshop vor. Es war nichts neues, was man zu diesem Thema erarbeitet hatte. Es waren viele, viele von uns (EN-Mosaik) schon vorgetragene Punkte wieder zu erkennen. Es waren aber auch die altbekannten Fehler aufgezeigt worden. Kurz, seit die Fuzo erstellt wurde, wurden in 5 Jahren von 2 Verwaltungsmenschen ( Wiggenhagen und Schilling ) und einem Betriebswirt ( Drees ) geschätzte 250.000,– Euro verbrannt um auch den letzten ernsthaften Einzelhändler zu vertreiben.

Nun soll das Spiel von einem Diplom Betriebswirt, Frank Heinze aus Dortmund, mit sicherlich höherem Einsatz zum schlechten Ende geführt werden? Warum man nicht sofort Wohnungen auf der Voerderstraße anregt, ist für mich nicht nachvollziehbar.

  • Das Heilenbecker Center soll eine attraktive Anbindung an die Fußgängerzone bekommen und die Versorgung als Zentrum sicher stellen.
  • Toll! Das heißt, ab Ringkaufhaus wird alles aufgegeben. Wenn Berlet kommt entsteht aber doch eine neue Mitte in Form eines Leuchtturms.
  • Das Ganze soll mit Planung und Umsetzung 10 Jahre dauern ohne eine Garantie das alles funktioniert.
  • Filialisten sollen angesprochen werden um sie nach Ennepetal zu holen. Unsere Redaktion hatte mit zwei Filialisten vor Ort gesprochen. Beide haben abgewunken, sie wollten nicht mal bei Erlass der Mieten und Unterhaltskosten nach Ennepetal kommen.
  • Die Fuzo soll nur dann für den Verkehr aufgemacht werden, wenn es ein Konzept gibt und dieses auch umgesetzt wird.
  • Die aus dem Workshop abgeleiteten Handlungsoptionen sind gem. Herrn Heinze alternativlos ( Vorsicht ).
  • Es wird eine Dialoggruppe geben, die sich mit der Konzeptionserstellung befassen soll. Wer dieser Gruppe angehören wird, wird von der Stadtverwaltung bestimmt, die letztendlich auch die Regie übernehmen soll.
  • Moderieren soll Frank Heinze von der Firma Heinze und Partner/Dortmund.
  • Wenn Ennepetal nichts macht wird keiner mehr in dieser Stadt wohnen wollen!
  • Heinze hat mit seinem Vortrag klar das Versagen vom Rat der Stadt als auch der Stadtverwaltung angeprangert.
  • Die ehemaligen Player, wie Stadtmarketing, Werbegemeinschaften oder auch Interessengemeinschaften sollten sich vereinen zu einer schlagkräftigen Gruppe.
  • Alle Energie sollte auf Milspe gelegt, andere Stadtteile sollten vernachlässigt werden. Gute Nacht Voerde.

Wenn man die Vorgeschichte der Fuzo nicht kennt und eine geringe Allgemeinbildung hat muss man von diesem Vortrag überzeugt sein. Er spricht an und ist auch irgendwie schlüssig.

Gleichwohl war es die Stadt als auch der Rat der Stadt, die Ennepetal in diese fast aussichtslose Situation gebracht haben. Die Fuzo wurde ohne wirtschaftlich begleitende Maßnahmen umgesetzt, man hat einfach die Straße aufgerissen und eine FUZO gemacht.

Die Hoffnung alles würde sich von selber lösen, war eine fatale Hoffnung. Nun einen Neubeginn zu wagen ohne eine grundlegende Analyse, ist wirtschaftlich grundverkehrt.

Ein wichtiges, wenn nicht sogar das allerwichtigste Grundproblem, ist die fehlende Identität von Ennepetal aber auch ein fehlendes Image. Ortseingangsschilder mit „Stadt der Kluterthöhle“ sind  zwar nicht falsch, schaffen aber weder eine Identität noch ein Image. Auch werden immer wieder die selben Personen für eine Konzepterstellung angesprochen. Daraus folgt, es kommen immer die gleichen Ideen auf die Agenda, in der Regel Handlungsempfehlungen die vor 20 oder 30 Jahre ihre Berechtigung hatten. Was aber gebraucht wird, sind Menschen die unkonventionell und ohne Vorbelastung denken und reden können, Menschen die mit beiden Beinen in unserer heutigen, schnelllebigen Welt stehen.

Was immer wieder fehlt ist eine klare Zielsetzung. Was will Ennepetal? Will man mehr Geschäfte, mehr Konsumenten? Und wenn ja, können Einzelhändler auskömmlich von den Gewinnen leben?

Welches Image soll nach außen kommuniziert werden? Die Dachmarke „Mein Ennepetal“ wurde nie weiter verfolgt. Jetzt fährt ein Bus herum und es existiert eine Website. Was soll man davon halten? Die Ennepetaler können nichts zu ende machen? Die Website der Stadt Ennepetal stellt seit Jahren eine Beleidigung des Betrachters dar. Das Kaffeekränzchen von älteren Damen bringt da mehr auf die Beine. Man muss den Leuten nicht so brutal sagen, dass man zu den Fosilien der Welt gehört.

Man kann es schon eine Unverschämtheit nennen, wenn man dem Stadtteil Voerde den Entwicklungshahn abzudrehen  droht  um die freiwerdenden Gelder in Milspe einzusetzen. Bei dem Wort „alternativlos“ sollten bei einigermaßen intelligenten Menschen sämtlich Alarmlampen angehen. Alternativlos ja, wenn immer die selben Personen den immer gleichen alten Brei anrühren, der nie zu einem Erfolg geführt hat. Sie, diese Personen, haben eben nicht bemerkt, dass die Welt sich verändert hat. Und deshalb wollen sie gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Rat immer mit dem Kopf vor die Wand. Tut das denn nicht weh? Nein, die Personen haben diesen Schmerz inzwischen als Lustgewinn eingestuft.

In diesem Zusammenhang gilt: Man kann das Eine (Milspe) machen, muss aber nicht unbedingt das Andere (Voerde) unterlassen!

Unser neuer Flächennutzungsplan

Flächennutzungsplan und Plan Berlet Foto: Linde Arndt

Flächennutzungsplan und Plan Berlet
Foto: Linde Arndt

Nachdem der erste Entwurf die Hürde EN-Kreis nicht schaffte war eine Neuaufstellung mit den nun vorgenommenen Änderungen notwendig. Das ganze kostet nochmals rund 6.000,– Euro, welche  die Firma Planlokal/Dortmund als Nachtragsarbeit verlangt und auch bekommt. Lustig ist aber auch dabei, dass die beteiligten Nachbargemeinden befragt werden mussten ob sie was gegen diesen Flächennutzungsplan einzuwenden haben. Wuppertal antwortete im Mai mit Schreiben vom 5. Dezember 2013 und Radevormwald antwortet gar mit Schreiben vom 18. Dezember 2013. Man nennt diese Arbeitsweise in der freien Wirtschaft „schlampig. Aber da der Flächennutzungsplan sowieso fantasielos aufgestellt wurde, kann man das eh vergessen.

Heute sollte man sich fragen warum der alte FNP nicht einfach fortgeschrieben wurde, wäre genauso fantasielos gewesen aber hätte nichts gekostet.

Eine Personalie, nicht nur.

Stephan Langhard, Stadt Ennepetal Foto: Linde Arndt

Stephan Langhard; Stadt Ennepetal
Foto: Linde Arndt

Zu Beginn teilte Stephan Langhard von der Stadtverwaltung mit, er habe nunmehr den Bereich der Stadtentwicklung übernommen und würde deshalb an der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung teilnehmen. Das bedeutet Stephan Langhard hat eine Job Anreicherung erhalten. Nun, die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst haben keine 3% gebracht. Hier wird es sicher für diese Job Anreicherung eine etwas höhere Gehaltserhöhung geben. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Und –  den Vorsitz des Ausschusses hatte Theo Bicking von der SPD. Bernhard Mielchen, ehemals CDU, wurde entschuldigt. War das die einzige Änderung? Die FWE hätte zum Beispiel jetzt ein Recht auf zwei Sitze im Auschuss, aber auch die SPD und die CDE, CDU müssten neu berechnet werden. Nachdem von der CDU nicht mehr viel übrig ist, müssten also die Ausschüsse neu besetzt werden. Hat man aber nicht. Mit dem Schludrian hat man in der Stadt ein gutes Verhältnis. Es könnten allerdings die gemachten Beschlüsse ungültig sein, da die Zusammensetzung der Ausschüsse formal nicht rechtmäßig sein könnten.

Zu guter letzt

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Professor Dr.- Ing. Reinhard Döpp
Foto: Linde Arndt

Als die Bürgerbefragung aufgerufen wurde meldete sich Prof. Dr.- Ing. Reinhard Döpp, als alteingesessener Ennepetaler, er warnte eindringlich vor der Ansiedlung Berlet und den damit zusammenhängenden Investitionen am dort vorgesehenen Ort. Hier würde ein wesentliches Grundstück verbraucht welches kein Zugewinn für die Stadt bedeuten kann.

Recht hat er. So wurde und wird immer noch über die Jahre von Politik und Verwaltung eine Stadtentwicklung betrieben die die Einwohner und Händler vertrieben hat und weiter vertreibt.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal